Preisverleihungen, Qualitätslabel & Standards SexBiz

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Marc of Frankfurt
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Preisverleihungen, Qualitätslabel & Standards SexBiz

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Qualitätslabel und Anreiz-/Belohnungssysteme für gute Sexarbeit und fairen Paysex werden benötigt,

so wie es Preise für Kämpfer gegen Mißbrauchsformen gibt:






Beier-Preis der rheinischen Kirche für Kämpferin gegen Frauenhandel

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Peter-Beier-Preis der Evangelischen Kirche im Rheinland geht in diesem Jahr an Elena Mereacre für ihren Kampf gegen Prostitution und Frauenhandel in Moldawien. Eine von ihr mitgegründete Nicht-Regierungs-Organisation nahe der moldawischen Hauptstadt Chisinau kümmere sich ebenso um vernachlässigte Kinder und alte Menschen, teilte das Landeskirchenamt am Freitag in Düsseldorf mit. Die Menschenrechtsaktivistin erhalte als Ehrung 5.000 Euro.

Der Preis ist nach dem früheren Präses der rheinischen Kirche, Peter Beier, benannt. Die Evangelische Kirche im Rheinland ist die zweitgrößte evangelische Landeskirche. Sie reicht vom Niederrhein bis zur Saar und hat fast drei Millionen Gläubige.
13.07.2007 dpa


Marianne Dirks-Preis der kath. Frauenstiftung Deutschlands

Katholische Frauengemeinschaft St. Michael. Die hatte jüngst die Terre des Femmes-Ausstellung "Frauenhandel und Zwangsprostitution im Zeitalter der Globalisierung" ins Bergische Land geholt und war dafür vom kfd-Bundesverband mit dem Marianne Dirks-Preis ausgezeichnet worden.
Am 30. März wurde in Mainz der Preis 1.000 Euro überreicht.


Karina Schaapman, NL

1.250 Euro teurer Ehrenring der feministischen Zeitung Opzij am 30. 11. 07


Hohe Auszeichnungen für Schwester Dr. Lea Ackermann

Am 26. 09. wird die gebürtige Saarländerin von Ministerpräsident Peter Müller zur „Saarlandbotschafterin" ernannt, denn: „Ihre Beziehung zum Saarland und Ihr erfolgreicher Lebensweg prädestinieren Sie für diese Berufung."

Am 7. 10. wird ihr der renommierte Romano Guardini Preis der Katholischen Akademie Bayern überreicht: „Wir würdigen damit das Lebenswerk einer national wie international hoch angesehenen Frau, die sich aus christlicher Verantwortung für Frauen einsetzt."

Am 29. 10. verleiht ihr die Katholische Fakultät der Universität Luzern die Ehrendoktorwürde.

www.solwodi.de





[hr]





Beispiele: Preise Pro-Prostitution


First Annual Male Escort Awards

Bild



Kür der Miss-Venus, Berlin

www.venus-berlin.com



Bild

Erotic Award, London

www.erotic-awards.co.uk



Harvey Milk Democratic Club Awards

An Callboy Mike Jones, der seinen Freier Ted Haggard geoutet hat



Nevada CWMC Awards seit 1998

www.cwmcAwards.com



Preisausschreiben: Analyse eines abolutionistischen Pamphlets

Zur Fachtagung Prostitution 2006.
Preis gestiftet von Infomail PROstitution.

www.hurenkongress.de



Empfehlungs-Qualitäts-Label von SEXWORKER.AT

Bild

-safe, fair, nachhaltig, geil und sexy-

Diskussion



Chancengleichheitspreis 2008

Mit dem Chancengleichheitspreis würdigen die beiden Stadtregierungen von Basel D/CH den Einsatz von Aliena.ch, sich gegen Diskriminierung, Ausbeutung und Ausgrenzung von Sexarbeiterinnen einzusetzen und deren Situation zu verbessern. Die Auszeichnung von Aliena ergänzt die "Kampagne Euro 08 gegen Frauenhandel" und verstärkt die Anstrengungen, das Geschäft mit Prostitution und Frauenhandel öffentlich zu thematisieren.

Der Chancengleichheitspreis 2008 wird verliehen am Mittwoch, 12. November, 17.30 Uhr im Literaturhaus Basel.





Siehe auch:
Sexworker-Denkmale





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Marc of Frankfurt
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Sammlung SEXWORKER.AT Links

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Qualität in der Sexarbeit

Sammlung von SEXWORKER.AT-Querverweisen


Work in Progress
(Was für eine Arbeit, das hier versammelte Wissen zusammenzuführen und zu sortieren;-)



  • Was ist gute Prostitutionspolitik?
    - Toleranz, Akzeptanz, entstigmatisierend, nicht kriminalisierend, keine Sondergesetze, nicht Polizei als Ordnungsbehörde sondern Gewerbeamt, Gleichberechtigung, Liberalisierung, Entdiskriminierung
    - Empowering, Huren-Uni, branchengerechte Prostitutionsforschung
    - Huren-/Künstlersozialversicherungskasse
    - Kostenlose freiwillige Gesundheitsdienste für sexaktive Mitbürger
    Internationaler Politikvergleich
  • Was sind gute gesellschaftliche Verhältnisse?
    - Prostitution nicht als gesellschaftliches Übel betrachten
    - Prostitution nicht als Sündenbock mißbrauchen
    - Keine Armut, keine Ausbeutung, kein Menschenhandel
    - Teilhabegerechtigkeit
    - Chancengerechtigkeit
    - Bildung für alle
    - Bedingungsloses Grundeinkommen
    - Paradies auf Erden
    Helen Ward: Analyse von Ausbeutung und Prostitution
  • Qualität eines guten Prostitutionsbetriebes:
    • Hält die Gesundheits- und Sicherheitsregeln ein
      Bsp. Neuseelands Sex Industry:
      A Guide to Occupational Health and Safety
      (Homepage eines 100seitigen Handbuchs)
    • Liste des UK-Womens Institute (WI)
      nach einer Exkursion nach Amsterdam, Nevada und Neuseeland:
      Key Elements for a 'Perfect Brothel'
    • Aus der Sicht der Prostituierten: Qualität eines guten Arbeitsplatzes:
      - Gute Verdienstmöglichkeiten, hoher Kundenlauf, guter Standort
      - Faires Management, faire Abrechnung, keine versteckten Kosten und Pflichten
      - Sauberes ordentliches Ambiente, genügend Handtücher und Auflagen
      - keine Abzockmentalität, ehrliches Verhalten den Gästen gegenüber
      - Freie Wahl dessen, was ich anbieten möchte
      - Mitspracherecht bei Werbung, Bild und Textauswahl
      - Info über die am Arbeitsplatz geltenden Regeln und das achten darauf, dass sie von allen eingehalten werden, nicht nur von einzelnen
      Übersichtstabelle
      Arbeitsbedingungen (sexworker-only)
      Gütesiegel (sexworker-only)
    • Gütesiegel für gute Arbeitsplätze und faire Betreiber:
      Diskussion: Gütesiegel
      Verzeichnis der Agenturen (SW-only)
  • Was ist ein guter Kunde?
    - Solvent, nicht geizig
    - Nicht fordernd oder klammernd, mitgestaltend und einfühlsam
    - Gesundheitsbewust für sich, seine Angehörigen und die Sexarbeiter
    - Kann seine Wünsche kundtun und ist nicht tot wie ein Brett im Bett
    - freundlich, höflich, respektvoll
    - gepflegt, sauber
    - pünktlich, ehrlich, regelmäßig
    Aussehen ist nebensächlich, dennoch freut es uns, wenn er toll aussieht, sexy und attraktiv ist.
    - Verantwortungsvoll, Grenzen achtend, nutz Marktmacht nicht aus, behält sich unter Kontrolle und kann dennoch vollkommen entspannen
    Diskussion: Superkerle
    Diskussion: Der Freier als Kunde
    Kein Kunde der ungeschützen Service will. Diskussion: "Viele Freier wollen ungeschützen Sex"


    Bild Bild
  • Preis-/Leistungs-Debatten - Qualität der Sexdienstleistung
    ...
    Wieviel verdient eine Sexarbeiterin? (Sexworker-only)
  • Was ist eine gute Prostituierte?
    • Aus der Sicht des Kunden:
      - GFE (Girl Friend Experience), PSE (Porn Star Experience)
      - Geliebte auf Zeit ohne daß man Schauspielern merkt
      - Tabuloses, naturgeiles, exotisches, gutaussehendes, junges-reifes Mädchen von nebenan
      - Immer, auch kurzfristig erreichbar
      - Voll befriedigend
      - Kriterienkatalog Sexworkbetrieb zum download
    • Aus der Sicht des Betreibers, Vermieters:
      - Umsatzstark und zahlungszuverlässig
      - Angepasst and die Hausregeln
    • Aus der Sicht der Prostituierten:
      - die das meiste verdient
      - die Spaß bei der Arbeit hat
      - Erfolgreiche, selbstbestimmte, autonome Geschäftsfrau
      Leitbild Hure: 40 Gründe warum Huren Helden sind

      Was ist professionel?
      - Guten Service unabhängig von Aussehen und Sympathie dem Kunden bieten zu können
      - Liebe, Verliebtsein, Lust, Sex und Service trennen zu können
      - Sich abgrenzen können
      - Keine Selbstausbeutung
      - Das gesellschaftliche Stigma aushalten oder bewältigen können
      - Legal arbeiten
      - Nachhaltig arbeiten und an Zukunft und Alterssicherung denken
    • Aus der Sicht der Gesellschaft:
      - Fällt nicht auf, diskret, keine Konkurrenz für Ehefrauen, verführt keine Minderjährigen
      - Nicht süchtig sondern gesund
      - Zahlt ordentlich viel Steuern (Einkommen-, Tagessätze, Umsatz-, Gewerbe-, Vergnügungs-, Mehrwertsteuer und Sozialabgaben..) und spendet fürs Hurensozialwerk.
      - Kein Burn-out, kein Sozialversicherungsfall, keine Krankheit, kein Opfer, keine Altersarmut.
[work in progress].





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'Diamonds are the girls best friends'

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Fair-Trade


ein fast hoffnungsloser/unendlich mühseliger Kampf nicht nur im SexBiz



Bild


Vergleiche z.B. die Fair-Trade-Bemühungen, um das Elend einer ganz anderen Branche, in ganzen Landstrichen oder Bevölkerungsgruppen zu verändern.

Z.B. in der Branche, wo mit käuflichen Sex-, Liebes- und Luxussymbolen sehr viel Wohlstand erwirtschaftet wird. Und das Geschäft läuft wie auch beim Paysex absolut diskret, aber vom Wohlstand scheinen auch hier eher nur wenige Marktkontrolleure zu profitieren:
  • Blut-Diamanten geschürft von Tagelohnsklaven in Sierra Leone, die einen ganzen Staatsapparat aus korrupten Beamten mitfinanzieren.
  • Ein Heer junger indischen Lohn-Schleifer die 90 % des Weltmarktes verarbeiten, statt in die Schule zu gehen, und nur von wenigen Familien kontrolliert werden.
  • Das historische Welthandelszentrum in zwei Straßen in Antwerpen gegründet von cassidischen Juden und heute gemeinsam betrieben mit den emporgekommenen indischen Händlern aufgrund deren Niedriglohnarbeits-Wirtschaftsmacht.
    (Juden blieb der Diamantenhandel (vgl. Zinswirtschaft), weil sie von anderen Zunftordnungen ausgeschlossen waren. Um vor Progromen Schutz zu finden, suchten sie im Diamanthandel Sicherheit.)
http://www.diamonds.net/fairtrade/

http://www.arte.tv/de/woche/244,broadca ... =2007.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Fatal_Transactions





Der Kimberley-Prozess, benannt nach dem Muttergestein und Fundort mit der Big-Hole Diamantenmine im nördlichen Südafrika, ist eine Markt-Selbstregulation gegen Blutdiamanten seit 2003:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kimberley-Prozess


Der Kampf gegen Blutdiamanten ist genauso sinnlos wie der Krieg gegen Drogen

This is a 24-carat disaster for Africa
A former diamond-digger in the Congo explains how the ‘blood diamonds’ scare has made life tougher for Africans.
The Kimberly Process Certification (KPC) has not prevented conflict, but it has promoted monopolies, corruption and smuggling while making life harder for diggers and traders.
Kieron Ryan:
http://www.spiked-online.com/index.php/ ... icle/9426/

Vgl.: Klimahandel statt Klimawandel:
Wird der Klimaschutz zur Farce? 19 Firmen in China und Indien kontrollieren 50% des weltweiten Umwelt-Zertifikatemarktes und produzieren nur Fluorkohlenwasserstoff-Klimagifte (HFC), um sie gleich wieder zu vernichten, weil sie dann Zertifikate für den 70fachen Preis dieser Produktion-Vernichtung an westliche Firmen verkaufen zu können. Diese können sich gemäß UN von eigener Abgasanlagenmodernisierung freikaufen, allerdings mit Verschmutzungsrechten, die ohne dieses Handelssystem nie da wären:
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/ ... klima.php5





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Preis über Sexarbeit auf der Metaebene - Selling Sex Sells

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Jetzt gibt es schon Preise dafür wie gut man eine Prostituierte SPIELT.
Wann gibt es Preise dafür wer eine gute Prostituierte IST
besser: wer als Sexarbeiterin gute ARBEIT LEISTET?




Preis für Qualität in der Darstellung von Sexarbeit



Die Welt: "2004 wurde die Schauspielerin Nadeshda Brennicke für ihre Darstellung der Hure Jenny in "Hotte im Paradies" von Dominik Graf für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.

Eine Filmkarriere mit Krimis und Komödien

Nadeshda Brennicke wurde am 21. April 1973 in Freiburg geboren und wuchs in München auf. Dort besuchte sie von 1989 bis 1991 die Zinner Schauspielschule. Für eine durchgehende Rolle in der Serie "Die Straßen von Berlin" kam die Schauspielerin nach Berlin, wo sie erst in Charlottenburg und später in Prenzlauer Berg lebte. Vor drei Jahren zog es die Schauspielerin aufs Land, nach Phöben. Heute lebt sie auf ihrem eigenen Bauernhof im Oderbruch.

Filme

Als Tina sah man die Schauspielerin bereits 1991 in der Kinokomödie "Manta - Der Film". Bekannt wurde sie erst 1997, als Ermittlerin Tessa Norman, in der zweiten Staffel "Die Straße von Berlin". 2000 spielte sie in Dennis Gansels Grimme-Preis-gefeierten Polit-Thriller "Das Phantom" an der Seite von Jürgen Vogel. Im Herbst kommt ihr neuer Kinofilm "Unschuld" in die Kinos. Ein Episodenfilm, frei nach Arthur Schnitzlers "Reigen"."

http://www.welt.de/wams_print/article16 ... mdien.html





Wer hats gesehen? Gilt der Preis 'nur' den künstlerisch-medialen Qualitätskriterien der nicht-sexuell-prostitutiven Unterhaltungsindustrie oder wird auch die von uns Sexarbeitern und Kunden erlebte Realität der Sexarbeit wahrheitsgemäß dargestellt und würdevoll vermittelt?





Bild

Darstellerin-Homepage
www.nadeshdaBrennicke.com





Film "Hotte im Paradies" D 2002

Zuhälter-Ballade im Berliner Kiez

Film-Homepage:
www.dieterwunderlich.de/Graf_Hotte.htm

www.arte.tv/de/film/Hotte-im-Paradies/629150.html





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:-(

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die engagiert-fanatische Prostitutionsgegnerin Alice Schwarzer

bekommt am 4. Mai 2008
in Frankfurt am Main
den mit 20.000 Euro dotierten
Ludwig Börne Preis


Juror war der TV-Spaßmacher Harald Schmidt

http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig-B%C3%B6rne-Preis

Seine Laudatio in der Paulskirche:
"Warum ich in den Feminismus eingetreten bin"
http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE6496 ... ntent.html

Brief von Prof. Korn an Dona Carmen:
http://www.donacarmen.de/?p=253





Bild

Lügen, Märchen, Vorurteile:
22 Zitate von Alice Schwarzer bzw. EMMA
und warum diese falsch sind und Prostitution stigmatisieren und kriminalisieren:
http://www.donacarmen.de/?p=248

Aktion von Dona Carmen e.V.:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=35977#35977

Bild





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Und noch ne Promi-Preisträgerin mit Sexwork-Statements...

Beitrag von Marc of Frankfurt »

HARDCORE-FEMINISTIN

Charlotte Roche verteidigt Pornos


Zur Entspannung, Erregung, Inspiration: Grimme-Preisträgerin Charlotte Roche hält harte Pornos für wichtig. Frauen-Erotikfilme sind nach Meinung der selbsternannten Feministin viel zu "lulli bulli". Die 29-Jährige fordert außerdem "Fair-Trade-Puffs".


München - "Diese Riesenindustrie ist da, weil es einen unglaublichen Bedarf an Pornografie gibt", sagt Charlotte Roche in einem Interview des Magazins "Playboy". Die Behauptung, in Pornofilmen würden Frauen erniedrigt, kann die 29-jährige Mutter einer Tochter nicht nachvollziehen.

CHARLOTTE ROCHE:
IHR FEMINISMUS ZWISCHEN PORNO UND PROSTITUTION

Pornografie gar abstellen zu wollen oder zu verbieten, finde Roche als "totalen Schwachsinn". Auch sie selbst schaue gelegentlich Pornos: "Aus Neugier. Zur Entspannung, Aufgeilung, Inspiration." Allerdings sehe sie keine Filme des Typs "Frauen machen Pornofilme für Frauen". Die seien zu seicht und "vollkommen lulli-bulli. Da geht's nur darum, dass eine Frau in Eselsmilch badet und aussieht wie Kleopatra", meint Moderatorin Roche, die dafür bekannt ist, in ihren Sendungen kein Blatt vor den Mund zu nehmen.

Auch in Sachen Prostitution plädierte sie für mehr Liberalität, etwa durch entsprechende Angebote für Frauen: "In Köln gibt's so viele Puffs, da müsste es doch einen kleinen geben für Frauen", sagt Roche.

Das einzig Verurteilenswerte im Rotlichtmilieu seien die miesen Arbeitsbedingungen der Frauen. Charlotte Roche verrät: "Ich schlage meinem Mann immer vor, den ersten Fair-Trade-Puff aufzumachen, wo ganz klar ist, dass die Frauen richtig gut verdienen - und dass dieses ganze schlechte Gewissen weg wäre."

Roche, die sich selbst als Feministin versteht, hält inzwischen weniger als früher von Alice Schwarzer. "Die trifft sich mit Verona Feldbusch im Fernsehen und macht Werbung für die 'Bild'-Zeitung. Ich kann mit dieser Person überhaupt nichts mehr anfangen", sagt sie.

dek/AP
Original mit Bilderstrecke:
http://www.spiegel.de/panorama/leute/0, ... 58,00.html





Mehr:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=31932#31932

http://de.wikipedia.org/wiki/Charlotte_Roche

www.charlotteroche.de





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Harald's Schowi-Witze

Beitrag von Jason »

Mark of Frankfurt hat geschrieben: Die engagiert-fanatische Prostitutionsgegnerin Alice Schwarzer

bekommt am 4. Mai 2008
in Frankfurt am Main
den mit 20.000 Euro dotierten
Ludwig Börne Preis


Ich überlege schon die ganze Zeit, was Herr Schmidt damit bezweckt. Schließlich ist es ja eine recht seltsame Konstellation - Harald und Alice.

Entweder soll das Ganze als Joke verstanden werden, oder er hat Angst irgendwann im falschen Himmel zu landen. Wenn man sich seine mitunter derben Frauenwitze so anschaut, hat er ja einiges wieder gutzumachen.
Dateianhänge
haraldschmidt.pdf
(684.34 KiB) 1079-mal heruntergeladen
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Out Proud

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ehemaliger Sexworker Diablo Cody gewinnt Oskar in Hollywood

Diablo Cody won Oskar for original screenplay of film "Juno"


Bild

Film-Newcomer, Autor, Ex-Stripperin und -Telefonsexworker mit bürgerlichem Namen Brook Busey-Hunt gewinnt Oskar für ihr Drehbuch zum Film "Juno".

Mit sexy Outfit hält die 29jährige ihre Dankesrede "Dies(er Preis) ist für die Autoren" an die von ihr bewunderten Juroren, von denen sie lernt und auch an ihre Eltern, dafür daß sie sie geliebt hätten wie sie ist. [Den erfolgreichen Streik der Autorengewerkschaft (AWG) hatte sie mitorganisiert.]

Videoclip zur Preisverleihung:
http://video.aol.com/video-detail/diabl ... 1989059311





Mehr Links

Bio:
http://de.wikipedia.org/wiki/Diablo_Cody
und mehr auf Englisch:
http://en.wikipedia.org/wiki/Diablo_Cody
http://imdb.com/name/nm1959505/bio
http://www.wired.com/entertainment/holl ... 07/11/cody#

Ihr Buch:
Candy Girl - A Year in the Life of an Unlikely Stripper:
http://www.amazon.co.uk/Candy-Girl-Year ... 904132995/
Interview und Buchbesprechung in der David Letterman show (US-Harald Schmidt-Show):
http://youtube.com/watch?v=XIH13_KUlaI :eusa_clap

Ihre Blogs:
http://diablocody.blogspot.com/
http://blogs.citypages.com/dcody/


http://fifthestate.co.uk/2008/02/for-th ... s-an-oscar
(Blog von Autorin und Sexworker Tracy Quan)

http://www.kansascity.com/entertainment ... 04075.html


Film "Juno":
Schwangere Schülerin sucht geeignete Adoptiveltern
http://en.wikipedia.org/wiki/Juno_%28film%29
http://imdb.com/title/tt0467406/
Tracy Quan über den Film:
http://commentisfree.guardian.co.uk/tra ... ytale.html





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.03.2008, 21:47, insgesamt 5-mal geändert.

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Celebrating Community Leadership and Action on AIDS

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Preis für AIDS-Arbeit
Red Ribbon Award

Nomination bis Ende Februar



The red ribbon is a global symbol in the movement to address AIDS. The Red Ribbon Award, launched on World AIDS Day, will honor and celebrate twenty-five outstanding community organisations, that demonstrate leadership and action in curtailing the spread and impact of HIV and AIDS in the following five categories:
  • Providing access to care, treatment and support for people living with HIV.
  • Promoting human rights and addressing social injustices including homophobia, sexism and any other example of stigma and discrimination.
  • Empowering women and girls and addressing gender inequalities that fuel the spread of HIV.
  • Providing support to children orphaned by AIDS and other vulnerable children
  • Promoting HIV prevention programmes and services.
www.redRibbonAward.org





Und hier die Preisträger:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=38224#38224





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 28.10.2008, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Arbeits- und Qualitätsstandards in der Sexarbeit

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bundesweite AG-Recht der Prostituierten-Beratungsstellen

Stellungnahme
zur Verankerung von
Arbeits- und Hygienestandards
in der Prostitution



Die bundesweite AG Recht Prostitution hält die Verankerung von Arbeits- und
Hygienestandards in berufsspezifischen Regelungen zum Schutz von Prostituierten
und ihren Kunden vor sexuell übertragbaren Infektionen und HIV für
sinnvoll und dringend erforderlich. Ein Beispiel hierfür ist die Verpflichtung zur
Kondombenutzung für Prostituierte und deren Kunden
innerhalb der Bayerischen
Hygieneverordnung, in der auch Hygienestandards für andere Tätigkeiten
(z.B. Tätowierer oder Piercer) geregelt sind.


Die Verpflichtung zur Kondombenutzung schützt Prostituierte vor Nötigung
durch BordellbetreiberInnen, die ungeschützte Praktiken vorschreiben, um den
Umsatz des Betriebes zu steigern. Sie schützt Prostituierte außerdem vor Nötigung
durch Kunden, die ungeschützte Praktiken verlangen und das damit verbundene
Infektionsrisiko ignorieren.


Prostitutionskunden, aber auch unerfahrene Prostituierte unterschätzen häufig
das Infektionsrisiko durch ungeschützten Oralverkehr
. Auch auf diesem Weg
besteht die Gefahr von Infektionen wie z.B. Hepatitis B, Syphilis, Gonorrhöe,
Chlamydien, Herpes simplex oder Kondylomen. Im Hals-Rachenbereich verursachen
Infektionen häufig kaum Symptome, weshalb sie über einen langen
Zeitraum unentdeckt bleiben können. Eine bestehende, unbehandelte Infektion
eröffnet allerdings eine Eintrittspforte für weitere Krankheitserreger, auch für
HIV.
Prostituierte tragen zudem durch ihre hohe Kontaktfrequenz ein entsprechend
erhöhtes Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Infektionen anzustecken, wenn
ihre Kunden keine Kondome benutzen.


Die konsequente Einhaltung von Hygienestandards sollte daher in der Branche
Prostitution auch für orale Praktiken arbeitsrechtliche Realität sein. Wünschenswert
wäre allerdings, dass die Durchführung von Kontrollen berufsspezifischer
Verordnungen nicht von der Polizei, sondern von den auch für andere
Erwerbstätigkeiten zuständigen Ordnungsbehörden (Gewerbeaufsicht, Ordnungsämter,
Kreisverwaltungsbehörden) ausgeübt wird.


Als PDF - Eine Seite:
http://www.koopkoma.de/DOKUMENTE/agrecht032008.pdf





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Erst Entkriminalisierung dann Reglementierung/Konzessionier-

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Mindeststandards in Bordellen gefordert

Berliner Bezirkspolitiker wollen Mindeststandards für Bordelle einführen. Sogar eine Art Qualitätssiegel ist im Gespräch. Inhaber sollen sich im Gegenzug zu steuerlicher Transparenz verpflichten und garantieren, das kein Zwang ausgeübt wird und die Damen legal arbeiten.


Dezember 2007


Bordelle in Wohngebieten sind gesetzlich unzulässig

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf will Mindeststandards für Bordelle einführen. Gesundheitsstadträtin Martina Schmiedhofer (Grüne) kann sich sogar eine Art Qualitätssiegel vorstellen. „Das würde helfen, den Ruf der Bordelle zu verbessern, sie könnten außerdem wie jeder andere Betrieb besser kontrolliert werden.“

Zusammen mit Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte (SPD) stellte sie den ersten Entwurf von Mindestanforderungen vor.

Danach sollen Bordellbetreiber bei der gewerberechtlichen Anmeldung unter anderem den
  1. Mietvertrag,
  2. ein Führungszeugnis und
  3. eine Skizze der Räume vorlegen. Auch
  4. wie viele Mitarbeiter dort arbeiten,
  5. die Öffnungszeiten
  6. und andere Strukturdaten sollen mitgeteilt werden. Der Inhaber oder die Inhaberin soll außerdem
  7. eine Selbstverpflichtung zu steuerlicher Transparenz abgeben und auch
  8. garantieren, dass die Prostituierten legal arbeiten,
  9. keine Gewalt und
  10. kein Zwang ausgeübt wird und
  11. keine Drogen konsumiert werden.
  12. Überprüfbare Mindeststandards sollen auch im Hygienebereich eingehalten werden.
Das Problem allerdings, dass nach geltender Rechtsprechung Bordelle in Wohngebieten nicht zulässig sind, werden auch diese Mindeststandards nicht lösen. „Wir wollen jetzt zunächst eine politische Debatte darüber führen. Kleine Bordelle bieten den Frauen ein relativ großes Maß an Selbstbestimmung, deshalb wollen wir sie legalisieren“, so die beiden Stadträte. Aus Sicht von Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) und der frauenpolitischen Sprecherin der CDU im Abgeordnetenhaus, Margit Görsch, haben Bordelle in Wohngebieten jedoch nichts zu suchen. Beide teilen die Auffassung der Gerichte, dass sie dort grundsätzlich stören, ohne dass der Einzelfall geprüft werden müsste. Ob die Baunutzungsverordnung per Bundesratsinitiative geändert werden müsste oder es für Berlin Sonderregelungen geben könnte, muss laut Schulte noch geklärt werden.

Bordell Prostitution Charlottenburg-Wilmersdorf Mindeststandards Gütesiegel
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung regt an, „flexibel mit dem Thema“ umzugehen. So könne bei einem Wohnhaus mit Bordell an einer lauten Straße und an der Grenze zu einem Kerngebiet „eher eine Genehmigung erteilt werden“ als in einer ruhigen Wohnlage, so Sprecherin Manuela Damianakis. Sie betont jedoch: „Wir sind aber nicht zuständig, sondern die Bezirke.“ Immerhin Wirtschafts- und Frauensenator Harald Wolf (Linke) fühlt sich zuständig. Er hat für nächste Woche ein Treffen anberaumt.

welt.de/berlin/article1455440/Mindeststandards_in_Bordellen_gefordert.html





Lokalnachrichten Berlin:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2536

Prostitutionskontrolle via Baurecht:
viewtopic.php?t=1226





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whore culture celebration - with whores, whore lovers ...

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Dateianhänge
Whore of the Year.jpg
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 18.12.2008, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Wie Preisverleihungen begründet und abgesichert werden

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zum Prostest von Dona Carmen gegen Alice S.

Weil Frau Schwarzer versucht Kapital zu schlagen
aus dem Kampf gegen Prostitution, ebenso wie mit Hilfe
eines geschichtsklitterndem Vergleichs der Frauenunterdrückung mit der Shoa (NS-Judenprogromen/Holocaust)
hat Dona Carmen einen offenen Brief an Prof. Dr. Salomon Korn geschrieben,
dem Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und
Mitglied im Stiftungsvorstand der den Preis verleihenden Ludwig-Börne-Stiftung.

Hier seine formal ausweichende Antwort:
http://www.donacarmen.de/?p=253





Zur Protestaktion gegen die Preisverleihung an Alice S. (s.o.):
viewtopic.php?p=31203#31203





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Marc of Frankfurt
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Lizensierungsregeln für Bordelle

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF)

Beschluß Bundeskonferenz 25.6.08:


Antrag Nr. F 4 - überwiesen

Landesverband Rheinland-Pfalz

Erlaubnispflicht für Bordelle

Die Einführung eines Straftatbestandes zur Verfolgung von Freiern von
Zwangsprostituierten
(Beschluss der ASF-Bundeskonferenz 2006) bedarf der
Ergänzung durch eine Erlaubnispflicht für Prostitutionsstätten (Bordelle), unter
denen der Freier zwischen legalen Betrieben und illegalen Orten wählen kann.

Die SPD-Bundestagsfraktion wird aufgefordert, sich für eine bundeseinheitliche
Erlaubnispflicht für Prostitutionsstätten einzusetzen.

Die Einführung einer Erlaubnispflicht für Prostitutionsstätten kann dazu beitragen,
• die Situation der Prostituierten zu verbessern, weil sie in jeder Hinsicht legal
arbeiten könnten;
• die Betreiber von Prostitutionsstätten persönlich in die Verantwortung zu
nehmen für die organisatorischen Abläufe in ihren Betrieben;
• das Verhältnis von Prostituierten und Bordellbetreibern zur Polizei zu
normalisieren, weil ihrer Tätigkeit eine klare rechtliche Regelung zu Grunde
liegt;
• das legale Gewerbe zu stärken und eine klare Trennung zwischen legaler und
illegaler Prostitutionsausübung herbeizuführen;
• das Anzeigeverhalten von Prostituierten und Bordellbetreibern zu verändern,
weil sie gemeinsam mit der Polizei gegen Straftaten und illegale Betriebe
vorgehen können;
• die Aufklärung milieutypischer Straftaten zu erleichtern sowie die Transparenz
des „Milieus“ zu erhöhen, weil Beteiligung und Zusammenarbeit von
Prostituierten, Bordellbetreibern, Polizei und Ordnungsbehörden Vertrauen
schaffen;

Spezialvorschriften für bordellartige oder sonstige prostitutionsnahe Betriebe
sollten
• die Einführung verbindlicher Auflagen (Hygiene, Arbeitsschutz u.ä.) für deren
Betrieb ermöglichen;
• den Ordnungs- und Strafverfolgungsbehörden bundeseinheitlich Zugriffs- und
Kontrollrechte gewähren;
• Bordellbetreibern eine klare Rechtsgrundlage für die von ihnen vorgehaltene
Dienstleistung bieten;
• Rechtsicherheit für Prostituierte, Bordellbetreiber, Ordnungsbehörden und
Strafverfolgung schaffen.

Die Erlaubnisvoraussetzungen können nur auf Grundlage einer klaren gesetzlichen
Definition des Begriffes der Prostitutionsstätte und gemeinsam mit den
Betroffenen erarbeitet werden.

In jedem Fall berücksichtigt werden sollten
• bauliche Auflagen, wie Vorgaben zu Brandschutz, Schallschutz, Raumgrößen,
Rettungswege, Notrufsysteme
• hygienische Auflagen, wie Vorgaben zu sicheren Sexualpraktiken und
Gesundheitsfürsorge sowie zur Reinigung der Räumlichkeiten und des
Mobiliars, zu sanitären Ausstattung, zur Trennung von Wohn- und
Arbeitsstätte, zu Desinfektionsmöglichkeiten, u.a.

Überweisung an den ASF-Bundesvorstand und ASF-Bundesausschuss.




_________________





Nr. Ä 2 – überwiesen -

Landesverband Berlin

Erlaubnispflicht für Bordelle

Die SPD-Bundestagsfraktion wird aufgefordert, sich für eine Ergänzung des
Prostitutionsgesetzes einzusetzen.

Die Ergänzung soll darauf ausgerichtet sein
• die reale Situation der Prostituierten zu verbessern;
• Rechtsklarheit für die Betreiber von Prostitutionsstätten zu schaffen
• das Verhältnis von Prostituierten und Bordellbetreibern zur Polizei zu
normalisieren, weil ihrer Tätigkeit eine klare rechtliche Regelung zu
Grunde liegt;
• das legale Gewerbe zu stärken und eine klare Trennung zwischen legaler
und illegaler Prostitutionsausübung herbeizuführen;
• das Anzeigeverhalten von Prostituierten und Bordellbetreibern zu
verändern, weil sie gemeinsam mit der Polizei gegen Straftaten und
illegale Betriebe vorgehen können;
• die Aufklärung Straftaten zu erleichtern sowie die Transparenz des
„Milieus“ zu erhöhen, weil Beteiligung und Zusammenarbeit von
Prostituierten, Bordellbetreibern, Polizei und Ordnungsbehörden
Vertrauen schaffen;
• Die Ergänzungsvorschriften für bordellartige oder sonstige
prostitutionsnahe Betriebe sollten
• die Einführung verbindlicher Auflagen (Hygiene, Arbeitsschutz u.ä.) für
deren Betrieb ermöglichen;
• eine einheitliche Regelung für Ordnungs- und Strafverfolgungsbehörden
über Zugriffs- und Kontrollrechte beinhalten;
• Bordellbetreibern eine klare Rechtsgrundlage für die von ihnen
vorgehaltene Dienstleistung bieten.
• Ziel muss es sein, Rechtsicherheit für Prostituierte, Bordellbetreiber,
Ordnungsbehörden und Strafverfolgung schaffen.

Dazu ist es notwendig, eine klare gesetzliche Definition des Begriffes der
Prostitutionsstätte zu haben. Diese soll gemeinsam mit den Betroffenen
erarbeitet werden.

In jedem Fall berücksichtigt werden sollten
• bauliche Auflagen, wie Vorgaben zu Brandschutz, Schallschutz,
Raumgrößen, Rettungswege, Notrufsysteme u.a.;
• hygienische Auflagen und Gesundheitsfürsorge.


Begründung

Im Gegensatz zum erklärten Willen des Bundesgesetzgebers halten Gewerbe und
Gaststättenrecht in weiten Teilen an der Sittenwidrigkeit der Prostitution
fest
. Zudem sieht der Bund-Länder-Ausschuss „Gewerberecht“ in der Prostitution
eine „höchstpersönliche Dienstleistung“, die nicht als Gewerbe gewertet werden
könne. Daher ist aus seiner Sicht auch das Gewerberecht kein geeignetes
Instrument, um die gewerbliche Betätigung im Zusammenhang mit sexuellen
Dienstleistungen effizienter zu die kontrollieren.

Der Europäische Gerichtshof geht in einem Urteil vom 20.11.2001
davon aus, dass
die selbständig ausgeübte Prostitutionstätigkeit als eine gegen Entgelt erbrachte
Dienstleistung angesehen werden kann.


Dem stehen auch die Erfahrungen einiger Kommunen entgegen, die den
Rechtsrahmen des Prostitutionsgesetzes nutzen und die Ausübung der
Prostitution in ihrem Verantwortungsbereich reglementieren, indem sie deren
selbstständige Ausübung als Gewerbe behandeln und für Prostitutionsstätten
eine Anmeldung beim Ordnungsamt verlangen wie z.B. im so genannten
„Dortmunder Modell“. Eine solche Genehmigung zur Ausübung der Prostitution
ist dann mit Auflagen verbunden, deren Einhaltung durch die unterschiedlichen
Ordnungsbehörden kontrolliert werden.

Überweisung an den ASF-Bundesvorstand und ASF-Bundesausschuss.


Seiten 89 ff:
http://www.asf.spd.de/servlet/PB/-s/ths ... _06_25.pdf
(110 Seiten)





So regelt Neuseeland Qualität und arbeitsrechtliche standards und Gesundheitsschutz im Sexbiz:

A Guide to Occupational Health and Safety in the sex industry
http://www.osh.dol.govt.nz/order/catalogue/235.shtml
(Homepage für ein 100 seitiges Sicherheitshandbuch SW)





Zu den Gedanken der Polizeigewerkschaft GDP:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=41800#41800





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Marc of Frankfurt
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Historiker-Preis

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Stricher-Forschung geehrt:


Bielefelder Doktorand Martin Lücke erhält Hedwig-Hintze-Preis


Torsten Schaletzke, Pressestelle
Universität Bielefeld
03.10.2008


Bild

Dr. Martin Lücke
www.martinLuecke.de

Universität Bielefeld
Auszeichnung des Deutschen Historikerverbandes

"Ein lichtscheues Treiben - Männliche Prostitution in Deutschland im Kaiserreich und in der Weimarer Republik", lautet der Titel der Arbeit, für die Martin Lücke in diesem Jahr den Hedwig-Hintze-Preis des Deutschen Historikerverbandes für hervorragende Dissertationen erhält. Der Absolvent der Universität Bielefeld wird die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung am gestrigen Donnerstag (2.Oktober) in Dresden entgegen nehmen.

Martin Lücke hat in seiner Dissertation untersucht, wie die Kategorie Männlichkeit die männliche Prostitution als historisches Phänomen strukturiert hat. Dabei hat er sexualwissenschaftliche Diskurse, Strafrechts- und Fürsorgedebatten und Texte der Homosexuellen-Bewegung analysiert und abschließend betrachtet, wie Geschlechterverhältnisse und Vorstellungen von Männlichkeit auch das konkrete Handeln in der Prostitution als "doing gender" beeinflusst haben. "Auf diese Weise konnte ich in den Blick nehmen, welche Reichweite die Diskurse in Sexualwissenschaft, Straf- und Fürsorgerecht und die Texte der Homosexuellen-Bewegung in der Prostitutionspraxis entfalten konnten", erklärt Martin Lücke.

An der Universität Bielefeld hat Martin Lücke von 1994 bis 2002 Geschichte, Deutsch, Mathematik und Erziehungswissenschaften studiert. 2002 absolvierte er die Erste Staatsprüfung mit den Fächern Geschichte und Deutsch.

Seine Promotion im Arbeitsbereich Geschlechtergeschichte hat Martin Lücke im Juli 2007 mit dem Prädikat "summa cum laude" abgeschlossen. Professorin Dr. Martina Kessel hat die Arbeit betreut. Seit Oktober 2007 ist Lücke Lehrer am Hans-Carossa-Gymnasium in Berlin-Kladow mit den Fächern Geschichte und Deutsch.

Lückes Dissertation erschien im September 2008 im Campus-Verlag unter dem Titel "Männlichkeit in Unordnung - Homosexualität und männliche Prostitution in Kaiserreich und Weimarer Republik".

Der nach Hedwig Hintze benannte Preis des Deutschen Historikerverbandes richtet sich an jüngst Promovierte und wird für eine hervorragende Dissertation aus der Geschichtswissenschaft vergeben. Vorschläge erfolgen durch die betreuenden Hochschullehrenden.

Kontakt:
Prof. Dr. Martina Kessel, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Tel.: 0521 106-3219, E-Mail: Martina.Kessel at uni-bielefeld dot de
http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/mkessel

Quelle:
http://www.idw-online.de/pages/de/news281326





Mehr moderne Stricher-Forschung:
viewtopic.php?t=1001





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Basel

Beitrag von nina777 »

13.11.2008

Chancengleichheitspreis beider Basel an Aliena verliehen

Gestern wurde im Literaturhaus der Chancengleichheitspreis beider Basel an Aliena, die Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe, verliehen. Gewürdigt wurde das Engagement für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Sexarbeiterinnen in der Region.

Die diesjährige Preisträgerin des Chancengleichheitspreises beider Basel befindet sich im Kleinbasler Rotlichtmilieu. Es ist Aliena, die Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe. Sie steht allen Frauen offen, die im Sexgewerbe arbeiten. Sie besteht seit sieben Jahren und wird von Compagna Basel-Stadt, ehemals „Verein Freundinnen junger Mädchen“, finanziert.

Regierungspräsident Guy Morin wies in seiner Begrüssungsrede darauf hin, dass die diesjährige Vergabe des „heissen Eisens“ den spezifischen Einsatz von Aliena in einem Umfeld, das im grossen Mass von Migration und problematischen Geschlechterverhältnissen geprägt ist, würdigt. Sexarbeiterinnen führten ein Leben am Rande der Gesellschaft, ein Schattendasein. Insbesondere bei der unfreiwilligen Prostitution und beim Frauenhandel seien aber staatliche Massnahmen angezeigt, so Morin.

Die Rechtsanwältin und Sozialpädagogin Adrienne Marti aus Zürich schlug den Bogen von einer fundierten Situationsanalyse des Sexgewerbes und des Menschenhandels zu konkreten Forderungen. Eine opferfreundliche Auslegung des neuen Ausländergesetzes auf gesetzlicher Ebene, eine spezialisierte Beratung durch Fachstellen und eine verstärkte Gleich- stellungsarbeit würde die Situation der betroffenen Frauen nachhaltig verbessern, so Marti.

In seiner Laudatio thematisierte der Baselbieter Regierungspräsident Adrian Ballmer das wachsende Geschäft mit Sex und Prostitution. Heute arbeiteten im Sexgewerbe mehrheitlich Migrantinnen aus Drittstaaten, so Ballmer, die oft ohne legalen Aufenthaltsstatus hier seien. "Staaten wie die Schweiz, welche zwischen Zwangsprostitution und Prostitution aus freiem Willen unterscheiden, kommen unter Rechtfertigungsdruck." Sie sähen sich zunehmend dem Vorwurf ausgesetzt, dass diese Unterscheidung in der Realität nicht vollzogen werden könne. Ballmer würdigte das Angebot der Beratungsstelle Aliena, die einerseits die Sexar- beiterinnen vorurteilslos in ihrer Selbstbestimmung unterstütze, andererseits an "Runden Tischen" gegen Menschenhandel und Prostitution teilnehme und die Anliegen der Sexarbeiterinnen vertrete.

Der Chancengleichheitspreis der Regierungen Basel-Stadt und Basel-Landschaft wurde zum dreizehnten Mal verliehen. Mit dem „heissen Eisen“ wird jedes Jahr ein Projekt oder Programm ausgezeichnet, das zu konkreten Verbesserungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen und Männern beiträgt.

http://www.bazonline.ch/basel/land/Chan ... y/13833349

http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=42270#42270
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

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Somaly Mam kämpft gegen Sklaverei

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bundespräsident redet Klartext

Horst Köhler schämt sich für deutsche Sextouristen



Bundespräsident Horst Köhler hat Zwangsprostitution und Sextourismus als elementare Verletzungen der Menschenwürde angeprangert.

„Ich schäme mich, dass Männer aus unserem Land sich an der sexuellen Ausbeutung von Frauen und Kindern in aller Welt beteiligen“, sagte Köhler in Berlin. Es sei eine Schande, dass Frauen zur Prostitution nach Deutschland verschleppt würden.

Köhler äußerte sich im Berliner Konzerthaus bei der erstmaligen Verleihung des „Roland Berger Preises für Menschenwürde“ an die kambodschanische Frauenrechtlerin Somaly Mam. Die 38-Jährige war in ihrer Heimat selber Zwangsprostituierte und engagiert sich seit langem gegen Menschenhandel und Sklaverei.

Weiter forderte der Bundespräsident mehr Engagement für eine gerechte Ausgestaltung der Globalisierung.

„Wir müssen für eine bessere Globalisierung arbeiten, eine Globalisierung, die allen zugute kommt“, mahnte er. Deshalb gehe es heute um ein gemeinsames Ethos der Weltgemeinschaft. Die Maxime müsse lauten: „Wir dürfen andere nur so behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen.“

Original:
http://www.bild.de/BILD/news/politik/20 ... isten.html





Fischbach: Gratulation an Somaly Mam


Berlin (ots) - Anlässlich der Auszeichnung der kambodschanischen Frauenrechtlerin Somaly Mam am 24. November mit dem ersten mit einer Million Euro dotierten "Roland Berger Preis für Menschenwürde" erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB:

Menschenhandel und Sklaverei ist weltweit noch immer ein profitables Geschäft. Laut Zahlen der US-amerikanischen Regierung handelt es sich mit einem jährlichen Umsatz von 9,5 Milliarden Dollar um das weltweit zweitgrößte organisierte Verbrechen noch vor dem internationalen Drogenhandel.

Opfer sind dabei in großer Zahl Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden. Somaly Mam kennt dies aus eigener Erfahrung: Bereits in ihrer Kindheit ist sie mit der Armut konfrontiert. Im Alter von sechs Jahren verkauft ihre Familie sie an einen älteren Mann, um dessen Haushalt zu führen. Im Alter von 14 Jahren wird sie dann an ein Bordell in Phnom Penh weiter verkauft. Sie wird mehrere Jahre lang in die Kinderprostitution gezwungen. Mit der Hilfe ihres späteren Mannes kann sie der Prostitution entkommen.

Mit der Auszeichnung des Menschenrechtspreises an Somaly Mam wird nicht nur eine Frau und ihr bemerkenswerter Weg vom Opfer zur Helferin unterstützt, diese Auszeichnung bewirkt außerdem, dass das Thema Frauenhandel stärker ins Blickfeld der Gesellschaft gerückt wird. Schauen wir nicht weiter dabei zu, wie im Laufe der nächsten zwölf Monate wieder zwei bis vier Millionen Frauen verkauft werden, sondern kämpfen wir gemeinsam mit Somaly Mam für eine Welt ohne Sklaverei!

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS :
http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet:
http://www.cducsu.de
fraktion@cducsu.de

Original:
http://www.ad-hoc-news.de/fischbach-gra ... e/19889289





Länderberichte Kambodscha
Kommentierte einseitige Presseerklärung Roland Berger Stiftung:
viewtopic.php?p=45427#45427


Nachtrag Sept. 2010:

Karaoke-Song der Sexworker for Rights gegen Somaly Mam Rehab, Raid and Rescue:



Asia Pacific Network of Sex Workers
www.apnsw.org

Sexworker demonstrieren gegen Razzien-Politik
Razzia-Blog:
viewtopic.php?p=87522#87522





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 19.09.2010, 14:19, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Weitere aktuelle Preisverleihungen im Sexbiz:


Berlinale: Life Time Award für Stricher:
viewtopic.php?p=50506#50506

Kane, Sexworker of the year 2008, Australien:
http://www.livenews.com.au/Articles.... ... conditions (im video)

Preisgekrönte Stricherarbeit:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=44687#44687

Xenia-Kampagne zur EM'08 mit Eintrag im Jahrbuch für Werbung ausgezeichnet:
viewtopic.php?p=50794#50794

Buchpreis für den Katalog zur Sonderausstellung Sexarbeit des Museums für Arbeit, Hamburg:
viewtopic.php?p=3597#3597 (Ausstellung) und weiter unten
viewtopic.php?p=8236#8236 (Buchpreis)

Chancengleichheitspreis für Aliena, Basel:
viewtopic.php?p=42270#42270 (Anlaufstellen)

...





Wer hat Info von weiteren Preisen und Auszeichnungen in der Branche Sexwork?





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Sexworker-feindliche Werbung?!

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Rammelfleisch

Sachsenluder

Suchtstute

Vögelfrei



Preisgeld
für eine Werbekampagne gegen Menschenhandel
für 4 Plakate von Designstudenten, die das Klischee "Ware Frauenkörper" ausbeuten.



Der Preis des Wettbewerbs 'ideas that matter' wird vom Papierhersteller Sappi Fine Paper Europe gestiftet und das Preisgeld von 50.000 € dient zur Deckung der Druckkosten von Plakaten und Postkarten zur Kampagne vom Verein Karo e.V. in Plauen.


Bild

Hohe Auflösung:
http://www.bdo-ev.de/upload/pdf-Dateien ... KAROev.pdf
(4 Seiten)

http://www.karo-ev.de





Auch wenn die Intention des Kampfes gegen sexualisierte Ausbeutung und Versklavung von Frauen nicht zu tadeln ist,
so ist die Kampagne abzulehnen.

Es werden werbepsychologisch lediglich altbekannte Klischees reproduziert. Statt Hilfen durch Aufklärung befürchte ich zusätzliche Ausbeutungsgefahren durch verfestigte Diskriminierung.

Auch wenn die zwei im Wettbewerb siegreichen Düsseldorfer Designstudenten Sön Becker und Felix Demandt von Prof. Wilfried Korfmacher an der Fachhochschule Düsseldorf behaupten "Wir bringen Tabuthemen in die Öffentlichkeit, und zwar mit provokanten Wortspielen", ist es m.E. nur eine Wiederholung von uralten Botschaften: Frauen sind Opfer, Sexarbeiter sind Zwangsprostituierte, Migrantinnen in der Sexarbeit sind Menschenhandelsopfer.

Diese Bilder zeigen Körperfotoausschnitte von Frauen mit appliziertem Stempelaufschrifen "Rammelfleisch, Sachsenluder, Suchtstute oder Vögelfrei". Frauenkörper, also Frauen werden als abgestempelte Sache visualisiert, so wie typischerweise Frauen, Schlampen, (Beschaffungs-)Prostituierte von der Gesellschaft 'abgestempelt' und stigmatisiert werden.

Der Kampagnentext der Bildunterschrift will auf Zwangsprostitution, sexuelle Ausbeutung, Frauen- und Kinderhandel und Abstempeln hinweisen.

Da aber Frauen als abgestempelte Sache visualisiert sind, ist die implizit wirkende Bildbotschaft eine andere als die explizite Kampagnenbotschaft im Text.

Statt der beabsichtigten Botschaft "Gegen Zwangsprostitution..." wird die stärkere Bildbotschaft transportiert "Prostituierte werden wie Sachen behandelt. Prostitution macht aus Frauenkörpern Waren. Prostituierte werden abgestempelt".

Das jedoch wäre eine generalisierende und moralisierende Definition von weiblicher Sexualität im komplexen Feld von Migration (Menschenhandel) und Geldverdienen (Prostitution).

Frauen in Migration und Sexarbeit werden dadurch Selbstbestimmungskompetenzen und Handlungsfreiheiten abgesprochen und das macht sie zu Opfern und Sachen. Durch diese moralische Stigmatisierung werden Prostituierte, Ausländer/Migrantinnen geschwächt und dann umso leichter Opfer von Gewalt- und Haßtaten.





Diese Kampagne ist ein perfides Beispiel von unbewusster Doppelmoral:
Kampf 'gegen Abstempeln', aber wirkmächtige Bildbotschaft 'Abgestempelt'.






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Interne Links

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"PorYes" – ein Preis für gute Pornofilme

viewtopic.php?p=63743#63743



NeoFeministisches vom Porno-Markt U.S.A.:

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