
Ansteckungsgefahren beim Oralverkehr
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- Silberstern
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Ansteckungsgefahren beim Oralverkehr
Möchte gerne wissen, wie hoch nun tatsächlich das Risiko ist, sich beim Blasen anzustecken.Aids ist ja, soviel ich weiß, fragwürdig. Welche Krankheiten sind denn nun wirklich oral (d.h. beim Blasen ohne Gummi) übertragbar? 

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Hi Sonja,
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, Oralsex sei weitgehend sicher, ist auch hier das Ansteckungsrisiko keineswegs gering.
Eines gleich vorweg :
HIV ist sowohl im Vaginalsekret als auch in der Samenflüssigkeit (nicht im Sperma selbst) enthalten, andererseits in nur sehr geringer Konzentration im Speichel. Speichel hat einen niedrigen pH-Wert (reagiert sauer), das mögen die meisten Viren und viele Bakterien nicht sehr, weshalb sie sich in diesem Milieu nicht vermehren können bzw. absterben. Die Mundschleimhaut ist jedoch sehr verletzlich, und speziell beim Vorliegen von Parodontitis und Gingivitis (Entzündung der Zahnhälse und der angrenzenden Zahnschleimhaut), sowie bei Aphten, Mundwinkelrhagaden und trockenen, rissigen Lippen finden Erreger aller Art ideale Eintrittspforten.
Das bedeutet : Das Risiko ist hier vor allem auf Seiten des aktiven Partners (der, der leckt bzw. bläst). Da das Vaginalsekret i.d.R. eine
höhere Viruskonzentration aufweist als die Samenflüssigkeit, ist Cunnilingus für den Mann riskanter, als Fellatio für die Frau.
Wie gesagt, vor allem die Samenflüssigkeit des Mannes ist virushaltig, dementsprechend infektiös sind bereits Tröpfchen des Präejakulats (Austritt von Samenflüssigkeit vor dem Erguß).
Bloß die orale Aufnahme des Ejakulats zu vermeiden, ist folglich als Schutzmaßnahme nicht ausreichend, und umso wichtiger ist daher die obligate Verwendung von Kondomen.
Orogenital übertragbare Erkrankungen :
AIDS, Hepatitis B- und C, Syphilis, Tripper,Tuberkulose, Herpes simplex und andere durch Herpesviren hervorgerufene Krankheiten (wie Mononukleose, Drüsenfieber), aber auch sehr lästige, da chronisch rezidivierende Infektionen mit Chlamydien und Mykoplasmen.
Bestimmte, in der Mundhöhle vorkommende säureresistente Streptokokken können äußerst unangenehme aufsteigende Infektionen des Harn- und Genitaltraktes verursachen. Nicht selten rufen diese Erreger bei Eindringen in Uterus und Eierstöcke komplizierte Entzündungen und Sepsis hervor, die nur mit hochdosierter (intravenöser) Antibiotikatherapie behandelt werden können.
Insbesondere bei übertriebener Vaginalhygiene mit alkalischen Waschlösungen ist das Risiko besonders groß, sich Infektionen mit Bagatellkeimen und gefährlichen Erregern einzufangen, da hierdurch die lokale natürliche Resistenz bisweilen stark beeinträchtigt ist :
Das Ansteigen des vaginalen pH-Wertes durch reduzierte Milchsäureproduktion (da die braven Lactat-produzierenden Döderleins systematisch ausgerotten werden..) bietet anderen Keimen paradiesische Wachstumsbedingungen. Die durch Alkalisierung zunehmend trockenere Schleimhaut sorgt gleichzeitig für verbesserte Eintrittsmöglichkeiten und ist anfälliger für entzündliche Prozesse. Ein PAP III gibt bereits über zunehmende Keimbelastung Auskunft, bzw. über den chronisch entzündeten, irritierten Zustand der Schleimhaut.
Regelmässige Scheidenspülungen sind absolut kontraproduktiv, auch wenn deren Anwendung aus blossem Hygienebedürfnis naheliegend und verständlich ist. Frau erreicht damit längerfristig genau das Gegenteil ! Sie seien nur in speziellen Fällen empfohlen, wenn man nach dem Sex aus bestimmten Gründen einer möglichen Gefährdung vorbeugen möchte.
Ich hoffe Deine Frage ausreichend beantwortet zu haben.
Liebe Grüße,
Tommy
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, Oralsex sei weitgehend sicher, ist auch hier das Ansteckungsrisiko keineswegs gering.
Eines gleich vorweg :
HIV ist sowohl im Vaginalsekret als auch in der Samenflüssigkeit (nicht im Sperma selbst) enthalten, andererseits in nur sehr geringer Konzentration im Speichel. Speichel hat einen niedrigen pH-Wert (reagiert sauer), das mögen die meisten Viren und viele Bakterien nicht sehr, weshalb sie sich in diesem Milieu nicht vermehren können bzw. absterben. Die Mundschleimhaut ist jedoch sehr verletzlich, und speziell beim Vorliegen von Parodontitis und Gingivitis (Entzündung der Zahnhälse und der angrenzenden Zahnschleimhaut), sowie bei Aphten, Mundwinkelrhagaden und trockenen, rissigen Lippen finden Erreger aller Art ideale Eintrittspforten.
Das bedeutet : Das Risiko ist hier vor allem auf Seiten des aktiven Partners (der, der leckt bzw. bläst). Da das Vaginalsekret i.d.R. eine
höhere Viruskonzentration aufweist als die Samenflüssigkeit, ist Cunnilingus für den Mann riskanter, als Fellatio für die Frau.
Wie gesagt, vor allem die Samenflüssigkeit des Mannes ist virushaltig, dementsprechend infektiös sind bereits Tröpfchen des Präejakulats (Austritt von Samenflüssigkeit vor dem Erguß).
Bloß die orale Aufnahme des Ejakulats zu vermeiden, ist folglich als Schutzmaßnahme nicht ausreichend, und umso wichtiger ist daher die obligate Verwendung von Kondomen.
Orogenital übertragbare Erkrankungen :
AIDS, Hepatitis B- und C, Syphilis, Tripper,Tuberkulose, Herpes simplex und andere durch Herpesviren hervorgerufene Krankheiten (wie Mononukleose, Drüsenfieber), aber auch sehr lästige, da chronisch rezidivierende Infektionen mit Chlamydien und Mykoplasmen.
Bestimmte, in der Mundhöhle vorkommende säureresistente Streptokokken können äußerst unangenehme aufsteigende Infektionen des Harn- und Genitaltraktes verursachen. Nicht selten rufen diese Erreger bei Eindringen in Uterus und Eierstöcke komplizierte Entzündungen und Sepsis hervor, die nur mit hochdosierter (intravenöser) Antibiotikatherapie behandelt werden können.
Insbesondere bei übertriebener Vaginalhygiene mit alkalischen Waschlösungen ist das Risiko besonders groß, sich Infektionen mit Bagatellkeimen und gefährlichen Erregern einzufangen, da hierdurch die lokale natürliche Resistenz bisweilen stark beeinträchtigt ist :
Das Ansteigen des vaginalen pH-Wertes durch reduzierte Milchsäureproduktion (da die braven Lactat-produzierenden Döderleins systematisch ausgerotten werden..) bietet anderen Keimen paradiesische Wachstumsbedingungen. Die durch Alkalisierung zunehmend trockenere Schleimhaut sorgt gleichzeitig für verbesserte Eintrittsmöglichkeiten und ist anfälliger für entzündliche Prozesse. Ein PAP III gibt bereits über zunehmende Keimbelastung Auskunft, bzw. über den chronisch entzündeten, irritierten Zustand der Schleimhaut.
Regelmässige Scheidenspülungen sind absolut kontraproduktiv, auch wenn deren Anwendung aus blossem Hygienebedürfnis naheliegend und verständlich ist. Frau erreicht damit längerfristig genau das Gegenteil ! Sie seien nur in speziellen Fällen empfohlen, wenn man nach dem Sex aus bestimmten Gründen einer möglichen Gefährdung vorbeugen möchte.
Ich hoffe Deine Frage ausreichend beantwortet zu haben.
Liebe Grüße,
Tommy
Zuletzt geändert von Tommy am 06.04.2005, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Nachtrag zu Sonja's Frage :
Wie generell für die Infektion mit HIV, so gilt auch bei Oralverkehr folgender Grundsatz : Damit es auch tatsächlich zu einer Infektion kommt, bedarf es i.d.R. einer verhältnismässig großen Virusmenge.
Wäre dem nicht so, und würde sich HIV hinsichtlich Kontagiosität ähnlich wie z.B. Grippeviren verhalten, stünden wir heute vor einer pandemischen Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Die Art und Weise wie HIV Teile unseres Immunsystems manipuliert ist zwar äusserst raffiniert und effizient, aber epidemiologisch betrachtet ist es gottseidank eher ein "Armutschkerl". Hoffen wir, dass das so bleibt und keine aggressiveren Virus-Mutanten entstehen, ehe wir über einen wirksamen Impfschutz verfügen !
Bei einmaligem Kontakt ist die Chance relativ gering, sich mit HIV
anzustecken, weil bei "normalen" sexuellen Praktiken nur wenig Virusmaterial übertragen wird. In Ausnahmefällen kann das aber durchaus passieren, vor allem dann nämlich, wenn jemand überdurchschnittlich starker Virusausscheider ist (ca. 5 % der HIV-Träger). Heikel wird es vor allem dort, wo Blutungen auftreten, was bei besonders "leidenschaftlichem" GV eher die Regel als die Ausnahme ist. Bei Fellatio ist das Risiko vergleichsweise viel geringer, solange frau sich nicht regelmässig die männlichen Sekrete einverleibt. Cunnilingus hingegen ist mit sehr hohem Risiko behaftet ! Hier kann es u.U. auch schon bei einmaligem Kontakt ohne weiteres zur Übertragung einer ausreichenden Virusmenge kommen.
Tja, wir Männer leben nun mal gefährlich...
LG, Tommy
Wie generell für die Infektion mit HIV, so gilt auch bei Oralverkehr folgender Grundsatz : Damit es auch tatsächlich zu einer Infektion kommt, bedarf es i.d.R. einer verhältnismässig großen Virusmenge.
Wäre dem nicht so, und würde sich HIV hinsichtlich Kontagiosität ähnlich wie z.B. Grippeviren verhalten, stünden wir heute vor einer pandemischen Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Die Art und Weise wie HIV Teile unseres Immunsystems manipuliert ist zwar äusserst raffiniert und effizient, aber epidemiologisch betrachtet ist es gottseidank eher ein "Armutschkerl". Hoffen wir, dass das so bleibt und keine aggressiveren Virus-Mutanten entstehen, ehe wir über einen wirksamen Impfschutz verfügen !
Bei einmaligem Kontakt ist die Chance relativ gering, sich mit HIV
anzustecken, weil bei "normalen" sexuellen Praktiken nur wenig Virusmaterial übertragen wird. In Ausnahmefällen kann das aber durchaus passieren, vor allem dann nämlich, wenn jemand überdurchschnittlich starker Virusausscheider ist (ca. 5 % der HIV-Träger). Heikel wird es vor allem dort, wo Blutungen auftreten, was bei besonders "leidenschaftlichem" GV eher die Regel als die Ausnahme ist. Bei Fellatio ist das Risiko vergleichsweise viel geringer, solange frau sich nicht regelmässig die männlichen Sekrete einverleibt. Cunnilingus hingegen ist mit sehr hohem Risiko behaftet ! Hier kann es u.U. auch schon bei einmaligem Kontakt ohne weiteres zur Übertragung einer ausreichenden Virusmenge kommen.
Tja, wir Männer leben nun mal gefährlich...

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Ungeschützter Oralverkehr
Neuere Studien:
Übertragung von HPV durch ungeschützen Oralverkehr:
HPV = Human Papilon Virus
wird für Krebs verantwortlich gemacht
(Gebärmutterhalskrebs, Krebs im Rachenraum)
Originalarbeit:
Case–Control Study of Human Papillomavirus and Oropharyngeal Cancer
NEJM - The New England Journal of Medicine
http://content.nejm.org/cgi/content/full/356/19/1944
Medienbericht im Wissenschaftsjounal:
Oral sex can cause throat cancer
http://www.newscientist.com/article/dn1 ... ancer.html
Wer den Virus noch nicht trägt (junge Menschen),
der kann sich impfen lassen (teuer, selbst zu bezahlen).
Kommentar
Sexworker Blog www.sexerati.com
http://www.sexerati.com/2007/05/09/hpv- ... und-again/
Siehe auch:
Sexarbeiter sind KEINE Verteiler von Geschlechtskrankheiten wie Unwissende zuerst denken mögen.
im Thema Geschlechtskrankheiten Kontrollunterschungen...
mit zahlreichen Studien:
viewtopic.php?p=5171#5171
.
Übertragung von HPV durch ungeschützen Oralverkehr:
HPV = Human Papilon Virus
wird für Krebs verantwortlich gemacht
(Gebärmutterhalskrebs, Krebs im Rachenraum)
Originalarbeit:
Case–Control Study of Human Papillomavirus and Oropharyngeal Cancer
NEJM - The New England Journal of Medicine
http://content.nejm.org/cgi/content/full/356/19/1944
Medienbericht im Wissenschaftsjounal:
Oral sex can cause throat cancer
http://www.newscientist.com/article/dn1 ... ancer.html
Wer den Virus noch nicht trägt (junge Menschen),
der kann sich impfen lassen (teuer, selbst zu bezahlen).
Kommentar
Sexworker Blog www.sexerati.com
http://www.sexerati.com/2007/05/09/hpv- ... und-again/
Siehe auch:
Sexarbeiter sind KEINE Verteiler von Geschlechtskrankheiten wie Unwissende zuerst denken mögen.
im Thema Geschlechtskrankheiten Kontrollunterschungen...
mit zahlreichen Studien:
viewtopic.php?p=5171#5171
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 15.06.2008, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Erschreckend
Bin ja echt schockiert wie gefährlich auch das Blasen ist. Dabei ist es ja die Art des sexuellen Verwöhnens die halt meine Kunden sehr an mir mögen. Hat mich schon genug Überwindung gekostet, bis mich mein Freund zum puren Blasen der Kunden überredet hat - und jetzt les ich sowas hier. Allerdings blase ich nur Pur, gespritzt wird ins Gesicht oder auf die Zungen. Hoffe das ist nicht so gefährlich. Nur bei meinem Freund schlucke ich auch.
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Re: Erschreckend
Hi Sandratransesandratranse hat geschrieben: Allerdings blase ich nur Pur, gespritzt wird ins Gesicht oder auf die Zungen. Hoffe das ist nicht so gefährlich. Nur bei meinem Freund schlucke ich auch.
Es fällt mir auf, dass Deine Postings mehr oder weniger "Inserate-charakter" haben. Ich möchte Dir keines Falls die Freude am Forum verderben, aber ich würde es doch lieber sehen, wenn es etwas weniger um die direkte Beschreibung "Deines Services" geht... - Speziell das oben zitierte Posting erschüttert mich einigermaßen.
In dem Thread "Ansteckungsgefahr beim Oralverkehr" kann doch die Aussage "ich hoffe, dass das nicht so gefährlich ist, wenn Du bei Kunden den direkten Kontakt des Ejakulates mit der Zunge zulässt", nicht Dein ernst sein! Lies Dir bitte die oberen Postings noch einmal durch! Bzw. informiere Dich hier viewtopic.php?p=17806#17806 über die Risiken!
Und noch ein kleiner Nachsatz: Ob Du bei Deinem Freund andere Praktiken bevorzugst, sollte hier eher nicht das Thema sein.
Zwerg
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Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin
Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23
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Re: Erschreckend
In dem Thread "Ansteckungsgefahr beim Oralverkehr" kann doch die Aussage "ich hoffe, dass das nicht so gefährlich ist, wenn Du bei Kunden den direkten Kontakt des Ejakulates mit der Zunge zulässt", nicht Dein ernst sein!
ich glaube, treffender kann man es kaum ausdrücken...
Leonie

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Oralsex erhöht Risiko auf Krebs im Mund- und Rachenraum
Oralsex erhöht Risiko auf Krebs im Mund- und Rachenraum
Vergleichsstudie: Zahl der Tumorfälle hat sich seit 70er Jahre verdoppelt - HPV-Viren in Rachenraum übertragen
Frankfurt/Main - Die Zahl der Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum hat sich seit Anfang der 70er Jahre verdoppelt. Als eine Ursache für diese Entwicklung gilt die Zunahme oraler Sexualpraktiken, mit deren Hilfe das Humane Papillomvirus (HPV) von den Genitalien auf die Schleimhäute des Mundes übertragen werden kann, wie der Berufsverband der FrauenärztInnen unter Berufung auf eine US-Studie berichtet. Eine HPV-Infektion ist bisher vor allem als wichtiger Faktor bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs bekannt.
Vergleichsstudie
Die WissenschafterInnen hatten 45.000 Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum auf Basis mehrerer Datenbanken analysiert. Darunter waren rund 17.600 Erkrankungen, die mit dem HP-Virus verbunden waren und mehr als 28.000 Tumorfälle, bei denen HPV scheinbar keine Rolle spielte.
Die Analyse machte den Angaben zufolge Unterschiede im Profil der PatientInnen mit der einen oder anderen Krebsvariante deutlich: Betroffene mit einer Krebserkrankung, an der HP-Viren beteiligt waren, hatten im Gegensatz zu den anderen PatientInnen mehr orale SexualpartnerInnen, öfter ungeschützten Sex mit häufig wechselnden PartnerInnen und eine höhere Zahl an weiteren sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Risikofaktoren für Krebsformen
"Bei diesen Faktoren handelt es sich jeweils um Verhaltensweisen und Einflüsse, die dafür bekannt sind, bei Frauen eine Krebserkrankung am Gebärmutterhals zu fördern", erklärt der zweite Vorsitzende des Berufsverbandes, Klaus König. "Es überrascht daher keineswegs, dass sie auch im Zusammenhang mit oralen Krebserkrankungen zu finden sind, die durch HPV verursacht werden." Grundsätzlich erhöhten sie die Wahrscheinlichkeit, sich mit einem gefährlichen Typen aus der Virenfamilie anzustecken und dauerhaft infiziert zu bleiben. Weitere Risikofaktoren für Krebs im Mund- und Rachenraum sind vor allem langjähriges Rauchen und exzessiver Alkoholkonsum. (APA/AP)
http://diestandard.at/?url=/?ressort=diesose
Vergleichsstudie: Zahl der Tumorfälle hat sich seit 70er Jahre verdoppelt - HPV-Viren in Rachenraum übertragen
Frankfurt/Main - Die Zahl der Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum hat sich seit Anfang der 70er Jahre verdoppelt. Als eine Ursache für diese Entwicklung gilt die Zunahme oraler Sexualpraktiken, mit deren Hilfe das Humane Papillomvirus (HPV) von den Genitalien auf die Schleimhäute des Mundes übertragen werden kann, wie der Berufsverband der FrauenärztInnen unter Berufung auf eine US-Studie berichtet. Eine HPV-Infektion ist bisher vor allem als wichtiger Faktor bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs bekannt.
Vergleichsstudie
Die WissenschafterInnen hatten 45.000 Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum auf Basis mehrerer Datenbanken analysiert. Darunter waren rund 17.600 Erkrankungen, die mit dem HP-Virus verbunden waren und mehr als 28.000 Tumorfälle, bei denen HPV scheinbar keine Rolle spielte.
Die Analyse machte den Angaben zufolge Unterschiede im Profil der PatientInnen mit der einen oder anderen Krebsvariante deutlich: Betroffene mit einer Krebserkrankung, an der HP-Viren beteiligt waren, hatten im Gegensatz zu den anderen PatientInnen mehr orale SexualpartnerInnen, öfter ungeschützten Sex mit häufig wechselnden PartnerInnen und eine höhere Zahl an weiteren sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Risikofaktoren für Krebsformen
"Bei diesen Faktoren handelt es sich jeweils um Verhaltensweisen und Einflüsse, die dafür bekannt sind, bei Frauen eine Krebserkrankung am Gebärmutterhals zu fördern", erklärt der zweite Vorsitzende des Berufsverbandes, Klaus König. "Es überrascht daher keineswegs, dass sie auch im Zusammenhang mit oralen Krebserkrankungen zu finden sind, die durch HPV verursacht werden." Grundsätzlich erhöhten sie die Wahrscheinlichkeit, sich mit einem gefährlichen Typen aus der Virenfamilie anzustecken und dauerhaft infiziert zu bleiben. Weitere Risikofaktoren für Krebs im Mund- und Rachenraum sind vor allem langjähriges Rauchen und exzessiver Alkoholkonsum. (APA/AP)
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Cunnilingus ist vollkommen ungefährlich solange man nicht in Kontakt mit Periodenblut kommt, jedenfalls was HIV angeht (natürlich gibt es noch andere Krankheiten.) Es sollte nicht immer so ne Hysterie veranstaltet werden (es gibt keinerlei Daten die eine Ansteckung bei OV vermuten lassen).
Also ich werde meine Vorlieben sicher nicht einschränken, Restrisiko hin oder her (man kann es eben auch übertreiben), aber das muss jeder selber wissen ...
Jeden Tag über die Autobahn zur Arbeit zu fahren ist m.E. viel gefährlicher, muss ich aber dennoch machen.
Dies soll aber keine Aufforderung an Andere sein so "unvorsichtig" zu sein wie ich. Beim GV benutze ich selbstverständlich auch ein Kondom.
Also ich werde meine Vorlieben sicher nicht einschränken, Restrisiko hin oder her (man kann es eben auch übertreiben), aber das muss jeder selber wissen ...
Jeden Tag über die Autobahn zur Arbeit zu fahren ist m.E. viel gefährlicher, muss ich aber dennoch machen.
Dies soll aber keine Aufforderung an Andere sein so "unvorsichtig" zu sein wie ich. Beim GV benutze ich selbstverständlich auch ein Kondom.
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Auch wir halten die sexuelle Selbstbestimmung als Grundrecht hoch - trotzdem gibt es viele Leute, die der Meinung sind "es kann gar nichts passieren" und das ist eben unrichtig - es ist ein Risiko, welches Jede/r für sich selbst abwägen muss.CK hat geschrieben:Dies soll aber keine Aufforderung an Andere sein so unvorsichtig zu sein als ich. Beim GV benutze ich selbstverständlich auch ein Kondom.
In dem Zusammenhang muss ich an ein Gespräch mit einer BetreiberIn denken (welche mittlerweile auf sexworker.at auf Grund ihrer Einstellung zur Gesundheit der bei ihr vermittelten Frauen, bzw. deren Gefährdung, gesperrt ist), welche in dem Zusammenhang haarsträubende Theorien zum Besten gegeben hat. Und ich bin leider davon überzeugt, dass sie ihr Halbwissen auch ihren MitarbeiterInnen weiter gibt. Hier ist Aufklärung, Information, gefragt. Sätze wie "Herpes tragen wir Alle in uns" im Zusammenhang mit einer Herpes Genitalis Infektion sind für mich unerträglich!
Trotzdem betone ich noch einmal: Jede/r muss dies für sich selbst entscheiden! Wir möchten nur verhindern, dass selbsternannte ExpertInnen - wie zum Beispiel die oben genannte BetreiberIn - sämtliche orale Praktiken als vollkommen ungefährlich erklärt
Liebe Grüße
Christian
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@Zwerg: So einen Blödsinn würde ich selbstverständlich nie behaupten. Ich bin mir sehr wohl bewusst dass man von OV Genitalherpes odgl. bekommen kann. Allein ich sage halt ganz frech, dass ich dieses Risiko einzugehen bereit bin.
Ich kenne bspw. jemanden, der kam mit Chlamydien aus Thailand zurück, wahrscheinlich auf ungeschützten OV zurückzuführen, denn beim GV hatte er ein Kondom benutzt. Der hat ein paar Tage sicherlich nicht gelacht, als er zum Arzt musste, Medikamente nehmen musste und es beim Pinkeln fortwährend juckte. Aber selbst der sagt heute, dass er deshalb nicht unbedingt sein Verhalten bzgl. OV ändern würde, da diese Sachen ja - genau wie eine Erkältung- vollständig heilbar sind und nur ein zeitweises Übel darstellen.
Aber wie gesagt, muss jeder selber wissen ... auch SW müssen für sich entscheiden.
HIV und Hepatitis C sind natürlich nicht heilbar, da hört der "Spass" m.E. auf. Aber in bezug auf HIV halte ich Tommys Meinung halt schon für recht übertrieben, da gehen schliesslich auch die Meinungen der Mediziner auseinander. Es wäre mir in der Tat neu, dass seine (Cunnilingus hoch riskant) da vorherrschend sein soll. Habe ich so drastisch ausgedrückt zum ersten Mal gelesen. Lasse mich aber gerne durch entsprechende Quellen korrigieren. Sein Post ist schliesslich schon von 2005, seitdem weiß man sicher mehr über HIV.
Liebe Grüße, CK.
Ich kenne bspw. jemanden, der kam mit Chlamydien aus Thailand zurück, wahrscheinlich auf ungeschützten OV zurückzuführen, denn beim GV hatte er ein Kondom benutzt. Der hat ein paar Tage sicherlich nicht gelacht, als er zum Arzt musste, Medikamente nehmen musste und es beim Pinkeln fortwährend juckte. Aber selbst der sagt heute, dass er deshalb nicht unbedingt sein Verhalten bzgl. OV ändern würde, da diese Sachen ja - genau wie eine Erkältung- vollständig heilbar sind und nur ein zeitweises Übel darstellen.
Aber wie gesagt, muss jeder selber wissen ... auch SW müssen für sich entscheiden.
HIV und Hepatitis C sind natürlich nicht heilbar, da hört der "Spass" m.E. auf. Aber in bezug auf HIV halte ich Tommys Meinung halt schon für recht übertrieben, da gehen schliesslich auch die Meinungen der Mediziner auseinander. Es wäre mir in der Tat neu, dass seine (Cunnilingus hoch riskant) da vorherrschend sein soll. Habe ich so drastisch ausgedrückt zum ersten Mal gelesen. Lasse mich aber gerne durch entsprechende Quellen korrigieren. Sein Post ist schliesslich schon von 2005, seitdem weiß man sicher mehr über HIV.
Liebe Grüße, CK.
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Oralsex - Zahlen und Fakten
Oralsex ist eine ausgesprochen beliebte Variante beim Liebesspiel und wird sowohl von heterosexuellen als auch homosexuellen Paaren gerne praktiziert. Der Kontakt erfolgt dabei entweder oral-genital oder oral-anal. Wie hoch nun das potenzielle Risiko einer Infektion mit HIV oder anderen Erregern in Zusammenhang mit Oralverkehr ist, darüber wird häufig gerätselt. Man sollte sich diesbezüglich jedoch nicht auf Spekulationen, sondern nur auf fundierte Informationen verlassen. Der folgende Text soll dabei helfen, das individuelle Risiko besser einschätzen zu können.
Die Bedeutung, die dem Oralsex im Liebesleben zukommt, führen folgende Zahlen deutlich vor Augen: In einer englischen Studie wurde festgestellt, dass 66 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer mit Cunnilingus - dem oralen Kontakt mit dem weiblichen Genitale - Erfahrungen aufweisen. Mit Fellatio - dem oralen Kontakt mit dem männlichen Genitale - haben 69 Prozent der Männer und 64 Prozent der Frauen Erfahrungen. Die Varianten des oralen Liebesspiels erfreuen sich in den letzten Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt deshalb, weil sie im Vergleich zum Geschlechtsverkehr als "sicherer" eingeschätzt werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine weniger riskante Praktik - verglichen mit "normalem" Geschlechtsverkehr oder Analsex. Ein geringeres Risiko bedeutet jedoch nicht KEIN RISIKO! Sehr wohl können über den oralen Kontakt HI-Viren und zahlreiche andere Krankheitserreger übertragen werden.
Quelle: Dr. med. Britta Bürger, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Viren
AIDS/HIV
Durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV) kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Immunsystems. Diese führt infolge zu chronischen Infektionen und Organschäden bzw. Krebserkrankungen und letztendlich zum Tod. In den späteren Krankheitsstadien wird nicht mehr von HIV-Infektion gesprochen, sondern von AIDS. Bekanntlich ist das Risiko einer HIV-Übertragung bei ungeschütztem vaginalem Geschlechtsverkehr sehr hoch, noch riskanter ist diesbezüglich der ungeschützte Analverkehr. HI-Viren sind in der Samenflüssigkeit, im Blut und in einem geringeren Ausmaß auch im Speichel enthalten.
Folgende Faktoren können das Übertragungsrisiko erhöhen:
Rezeptiver (empfangender) Part: Jener Partner, der den Penis in den Mund nimmt, trägt ein höheres Risiko
Schlechte Mundhygiene: Pilzinfektionen, Zahnfleischerkrankungen, die kleine Wunden in der Mundhöhle verursachen, begünstigen eine Infektion
Geschwüre, kleine Wunden am Penis oder Blut im Samen
Zahlreiche Studien berichten über die Möglichkeit einer HIV-Übertragung unter homosexuellen Männern, die beinahe ausschließlich Oralverkehr praktizierten und bei denen es fast nie zu einer analen Penetration kam. In der Literatur wird auch zumindest ein Fall angeführt, wo die Übertragung von Frau zu Frau erfolgte. Bei heterosexuellen Paaren ist das Ansteckungsrisiko der Frau wesentlich höher als das des Mannes. Die Risikoeinschätzung bezieht sich jedoch auf alle Formen des sexuellen Kontakts. Da nur wenige Paare ausschließlich Oralverkehr praktizieren, ist es schwierig das orale Infektionsrisiko exakt zu bestimmen. Unter Berücksichtigung des Übertragungsweges kann man jedoch davon ausgehen, dass der empfangende Partner - also jener, der den Penis in den Mund nimmt - grundsätzlich ein höheres Risiko trägt. Kommt es im Mund zum Samenerguss, wird dadurch - speziell bei schlechter Mundhygiene - das Risiko noch weiter gesteigert. Aus der wissenschaftlichen Literatur geht zudem hervor, dass es auch ohne Ejakulation zu einer HIV-Übertragung durch Oralverkehr kommen kann.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine verbreitete virale Infektionskrankheit. Im Normalfall ist sie nicht weiter gefährlich, auch wenn sich die Betroffenen meist sehr krank fühlen. Das Hepatitis-A-Virus ist im Kot in hohen Konzentrationen nachweisbar und daher auch auf der scheinbar "sauberen" Haut im Analbereich von Infizierten vorhanden. Die Übertragung kann durch oral-analen Kontakt erfolgen. In der Literatur wird von mehreren epidemischen Ausbrüchen von Hepatitis A unter Homosexuellen berichtet. Doch kann man davon ausgehen, dass Heterosexuelle, die oral-analen Kontakt praktizieren, in etwa ein gleich hohes Risiko aufweisen wie Homosexuelle.
Hepatitis B
Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine Virus-Infektion, die unter Menschen mit einer vorangegangenen sexuell übertragbaren Erkrankung bzw. unter Drogensüchtigen häufiger auftritt als in der Allgemeinbevölkerung. Die Hepatitis B kann zu einer sehr schweren Lebererkrankung mit fatalen Folgen bzw. zu einer chronischen Schädigung des Organs führen. Die häufigsten Übertragungswege sind: Kontakt mit infiziertem Blut, Nadelstichverletzungen, "Needle Sharing" (gemeinsames Benutzen der Nadel von Drogensüchtigen) und durch infizierte Blutprodukte (Blutkonserven etc.). Die Viren finden sich in Blut, Samenflüssigkeit, Stuhl und Speichel. Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass das Virus beim vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden kann. Unklar ist bislang jedoch, ob dies auch beim Oralsex möglich ist. Theoretisch besteht jedoch ein gewisses Risiko.
Hepatitis C
Die Hepatitis C ist eine virale Erkrankung, die auf ähnlichem Weg übertragen wird wie die Hepatitis B. Sie ist unter Drogenabhängigen weit verbreitet. In einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß erfolgte früher eine Infektion auch durch Blutprodukte - vor allem durch Transfusionen. Auf Grund der verbesserten Screening-Methoden bei Blutprodukten sollten diese heutzutage aber keinen Übertragungsweg mehr darstellen. Der Infektionsweg über sexuelle Kontakte ist ausgesprochen selten, so dass man auch beim Oralsex weniger bedenken haben muss.
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Eine HSV-Infektion ist die häufigste Ursache für eine Geschwürbildung im Genitalbereich. Früher war diese ausschließlich auf das Herpesvirus vom Typ 2 zurückzuführen, in den letzten Jahren werden genitale HSV-Infektionen jedoch zunehmend durch das Typ-1-Virus ausgelöst. Dieser Typ wurde früher in erster Linie mit Herpes labialis (Lippenherpes oder "Fieberblase") in Verbindung gebracht. Genital-Herpes äußerst sich durch kleine Bläschen auf Penis, Vulva oder anderen Stellen des weiblichen Genitaltrakts, die sich rasch zu kleinen, sehr schmerzhaften Geschwüren umbilden. Der Erstkontakt mit dem Virus führt meist zu einer fieberhaften Erkrankung, mitunter sind auch schwere Verläufe möglich. Die Infektion tritt in Abhängigkeit von der Immunabwehr immer wieder auf, verläuft dann jedoch häufig eher leicht. Darüber hinaus kann eine HSV-Infektion zu Pharyngitis führen. Dabei handelt es sich um eine Halsentzündung bei der es zu ähnlicher Geschwürbildung kommt. Herpes-Viren sind extrem ansteckend und werden häufig sexuell übertragen, in erster Linie erfolgt dies durch Geschlechtsverkehr, aber auch beim Oralsex ist eine Ansteckung möglich. Die Viren verbreiten sich am besten, wenn Geschwüre (Fieberblasen oder genitale Läsionen) vorhanden sind. Sind keine Geschwüre sichtbar, ist das Infektionsrisiko hingegen sehr gering.
Humanes Papilloma-Virus (HPV)
Als Folge einer Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus kommt es bei Frauen und Männern zur Bildung von Genitalwarzen. Die Übertragung erfolgt durch sexuellen Kontakt. Bei Männern sind die Warzen meist besser zu sehen, bei Frauen hingegen gestaltet sich die Blick-Diagnose für den Arzt mitunter sehr schwierig, da sich die Warzen häufig auf dem Gebärmutterhals (Zervix) und in der Vagina befinden. Die Warzen können jedoch auch im Analbereich auftreten, vor allem dann, wenn Anal- bzw. Oral-Anal-Verkehr praktiziert wird. Selten kommen die Warzen in Mund und Rachen vor. Es ist wichtig, eine HPV-Infektion frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, da einige Virus-Untergruppen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung bestimmter Krebsarten spielen können (Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinom etc.). Die Viren werden von der Warzenoberfläche weitergegeben, daher stellt jeder direkte körperliche Kontakt einen möglichen Übertragungsweg dar. Obwohl es bislang noch keinen eindeutigen Beleg dafür gibt, dass die Viren auch bei Oralsex übertragen werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall sein könnte, doch sehr hoch.
Dellwarzen (Molluscum contagiosum)
Molluscum contagiosum ist eine weit verbreitete ansteckende virale Erkrankung der Haut. Nach einer Inkubationszeit von 17 Tagen bis 20 Monaten bilden sich perlartig-mattglänzende, milchweiße bis rötliche, etwa reiskorngroße, weiche Knötchen mit zentraler Eindellung (so genannte Dellwarzen). Auf Druck kommt es zur Entleerung einer rahmartig-teigigen Masse. Diese Knötchen können auf Fußsohlen, Handtellern, Gesicht, Hals und den Geschlechtsteilen auftreten. Der Großteil der Infektionen erfolgt durch den Kontakt im Alltag (häufig in Schwimmbädern). Vor allem Kinder sind betroffen. Es gibt jedoch Hinweise, dass eine Übertragung auch beim oral-genitalen Verkehr auf den empfangenden Partner möglich ist.
Bakterien
Chlamydien-Infektionen
Infektionen mit Chlamydia trachomatis verursachen bei Männern eine Harnröhren-Entzündung (Urethritis). Bei Frauen kommt es zu aufsteigenden Entzündungen des kleinen Beckens, mit der Gefahr, dass dies in manchen Fällen sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen kann. Die Keime sind zudem im Rachenraum von Männern und Frauen festzustellen. Ein Zusammenhang zwischen Fellatio und Chlamydien-Infektion konnte bereits nachgewiesen werden. Dies lässt den Schluss zu, dass zumindest eine Übertragung vom Mann auf die Frau durch Oralkontakt möglich ist.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD) und wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoe verursacht. Bei Männern kommt es zu Ausfluss und Problemen beim Wasserlassen. Bei weiblichen Betroffenen äußert sich die Infektion ebenfalls durch Ausfluss sowie durch Schmerzen im Unterleib bzw. sind aufsteigende Infektionen möglich. Es müssen jedoch nicht immer Symptome auftreten - bei fast 70 Prozent der Frauen verläuft eine Gonorrhoe symptomlos. Die Übertragung erfolgt normalerweise über vaginalen oder analen Verkehr, aber auch eine orale Übertragung ist möglich. Diese führt zu einer Gonorrhoe des Mundrachenraums, die in den meisten Fällen keine Beschwerden verursacht. Nur bei rund 15 Prozent der Betroffenen treten Halsschmerzen auf. Die Gonorrhoe ist sehr ansteckend!
Syphilis
Beim oral-genitalen Kontakt besteht ein Ansteckungsrisiko, das sich in seiner Höhe jedoch nicht genau bestimmen lässt. Männer und Frauen entwickeln im Mund syphilitische Geschwüre und Schanker, die den Erreger der Syphilis - das Bakterium Treponema pallidum - ausschütten.
Pilze
Mundsoor
Mundsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Beinahe 50 Prozent der Bevölkerung sind von diesem Pilz befallen - vornehmlich im Mund, Magen-Darm-Trakt, an den Schleimhäuten und der Haut. Symptome treten dabei nicht auf. Candida albicans kann jedoch auch zu Infektionen und Entzündungen im Mund, an der Vulva, Vagina, Eichel und Vorhaut führen. Diese äußern sich in erster Linie durch einen grauweißen, bröckeligen Ausfluss (im Aussehen ähnlich dem Hüttenkäse). Begünstigende Faktoren sind Verletzungen der Haut bzw. der Schleimhäute, eventuell die Einnahme oraler Verhütungsmittel (Pille) und Diabetes.
Würmer
Fadenwürmer - wahrscheinlich auch andere Würmer- können beim oral-anal Kontakt übertragen werden, bzw. wenn Fellatio direkt nach dem Analverkehr, also ohne vorangegangene Reinigung des Gliedes, durchgeführt wird.
Wie kann man das Infektionsrisiko senken?
Im Folgenden geht es darum, eine Reduktion des oralen Infektionsrisikos zu erreichen, und nicht um eine vollständige Beseitigung desselben, denn: Die einzige Maßnahme, durch die eine Infektion über Oralsex hundertprozentig verhindert werden kann, ist der Verzicht auf diese Variante des Liebesspiels. Da es sich jedoch bei Oralverkehr um eine sehr beliebte Sexualpraktik handelt, würde eine derartige Vorbeugemaßnahme schon im Ansatz an der praktischen Umsetzung scheitern. Zudem ist das Übertragungsrisiko bei Oralsex offensichtlich doch geringer als bei analem bzw. vaginalem Geschlechtsverkehr. Eine beschränkte Anzahl von Sexualpartnern und eine Lebenssituation, in der man nicht auf "Gelegenheits-Sex" mit mehr oder weniger unbekannten Partnern "angewiesen" ist, tragen wesentlich zur Reduzierung des Infektionsrisikos bei. Bevor man sich irgendwelchen Abenteuern hingibt, sollte man immer in Betracht ziehen, dass der Bettgenosse möglicherweise andere Sexualpartner hat oder hatte, deren Infektionsstatus aber zumeist im Dunklen bleibt.
Aber auch wenn man partnerschaftliches Neuland betritt, lässt sich Oralsex durchaus genießen - bei entsprechenden Schutzmaßnahmen. Im Fall von Fellatio gibt es eine Vielzahl an Kondomen unterschiedlicher Geschmacks- und Geruchsrichtungen - von Erdbeere über Banane bis hin zu Pfefferminz. Für die orale Befriedigung der Frau bzw. beim oral-anal Kontakt können Latex-Folien - so genannte "Dental Dams" - zur Anwendung kommen. Diese 25 x 15 cm großen, sehr dünnen Tücher sind leicht parfümiert und in Apotheken bzw. Sex-Shops erhältlich. Sie haben sich allerdings nicht für die sexuelle Routine durchgesetzt. Im Notfall kann man sich auch mit einem der Länge nach aufgeschnittenen Kondom behelfen.
Auch bei Verwendung von Kondomen bzw. "Dental Dams" ist es besonders wichtig, auf eine gute Oralhygiene zu achten. Im Fall, dass kleine Verletzungen, Wunden oder Geschwüre im Mund bzw. am Zahnfleisch oder an den Genitalien bestehen, sollte auf Oralverkehr nach Möglichkeit verzichtet werden. Gelangt Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret in den Mund, sollte dieses umgehend ausgespuckt bzw. sofort geschluckt werden. Keinesfalls darf man es im Mund belassen, da dieses wahrscheinlich einen der wichtigsten Übertragungswege darstellt. Je länger daher Sperma bzw. Vaginalsekret in der Mundhöhle verweilen, um so höher ist das Infektionsrisiko.
Bei Verdacht auf Vorliegen einer sexuell übertragbaren Krankheit bzw. bei bestehendem Infektionsrisiko, ist es wichtig, umgehend medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Für die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten - inklusive HIV - gibt es effektive Therapien oder Vorbeugemaßnahmen, bzw. besteht bei einigen die Möglichkeit einer Impfung (z. B. Hepatitis A oder Hepatitis B). Eine frühzeitige Behandlung ist nicht nur für die eigene Gesundheit entscheidend, sondern trägt auch entscheidend zum Schutz des Partners bei.
Quelle: Dr. med. Katharina Larisch
Oralsex ist eine ausgesprochen beliebte Variante beim Liebesspiel und wird sowohl von heterosexuellen als auch homosexuellen Paaren gerne praktiziert. Der Kontakt erfolgt dabei entweder oral-genital oder oral-anal. Wie hoch nun das potenzielle Risiko einer Infektion mit HIV oder anderen Erregern in Zusammenhang mit Oralverkehr ist, darüber wird häufig gerätselt. Man sollte sich diesbezüglich jedoch nicht auf Spekulationen, sondern nur auf fundierte Informationen verlassen. Der folgende Text soll dabei helfen, das individuelle Risiko besser einschätzen zu können.
Die Bedeutung, die dem Oralsex im Liebesleben zukommt, führen folgende Zahlen deutlich vor Augen: In einer englischen Studie wurde festgestellt, dass 66 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer mit Cunnilingus - dem oralen Kontakt mit dem weiblichen Genitale - Erfahrungen aufweisen. Mit Fellatio - dem oralen Kontakt mit dem männlichen Genitale - haben 69 Prozent der Männer und 64 Prozent der Frauen Erfahrungen. Die Varianten des oralen Liebesspiels erfreuen sich in den letzten Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt deshalb, weil sie im Vergleich zum Geschlechtsverkehr als "sicherer" eingeschätzt werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine weniger riskante Praktik - verglichen mit "normalem" Geschlechtsverkehr oder Analsex. Ein geringeres Risiko bedeutet jedoch nicht KEIN RISIKO! Sehr wohl können über den oralen Kontakt HI-Viren und zahlreiche andere Krankheitserreger übertragen werden.
Quelle: Dr. med. Britta Bürger, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Viren
AIDS/HIV
Durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV) kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Immunsystems. Diese führt infolge zu chronischen Infektionen und Organschäden bzw. Krebserkrankungen und letztendlich zum Tod. In den späteren Krankheitsstadien wird nicht mehr von HIV-Infektion gesprochen, sondern von AIDS. Bekanntlich ist das Risiko einer HIV-Übertragung bei ungeschütztem vaginalem Geschlechtsverkehr sehr hoch, noch riskanter ist diesbezüglich der ungeschützte Analverkehr. HI-Viren sind in der Samenflüssigkeit, im Blut und in einem geringeren Ausmaß auch im Speichel enthalten.
Folgende Faktoren können das Übertragungsrisiko erhöhen:
Rezeptiver (empfangender) Part: Jener Partner, der den Penis in den Mund nimmt, trägt ein höheres Risiko
Schlechte Mundhygiene: Pilzinfektionen, Zahnfleischerkrankungen, die kleine Wunden in der Mundhöhle verursachen, begünstigen eine Infektion
Geschwüre, kleine Wunden am Penis oder Blut im Samen
Zahlreiche Studien berichten über die Möglichkeit einer HIV-Übertragung unter homosexuellen Männern, die beinahe ausschließlich Oralverkehr praktizierten und bei denen es fast nie zu einer analen Penetration kam. In der Literatur wird auch zumindest ein Fall angeführt, wo die Übertragung von Frau zu Frau erfolgte. Bei heterosexuellen Paaren ist das Ansteckungsrisiko der Frau wesentlich höher als das des Mannes. Die Risikoeinschätzung bezieht sich jedoch auf alle Formen des sexuellen Kontakts. Da nur wenige Paare ausschließlich Oralverkehr praktizieren, ist es schwierig das orale Infektionsrisiko exakt zu bestimmen. Unter Berücksichtigung des Übertragungsweges kann man jedoch davon ausgehen, dass der empfangende Partner - also jener, der den Penis in den Mund nimmt - grundsätzlich ein höheres Risiko trägt. Kommt es im Mund zum Samenerguss, wird dadurch - speziell bei schlechter Mundhygiene - das Risiko noch weiter gesteigert. Aus der wissenschaftlichen Literatur geht zudem hervor, dass es auch ohne Ejakulation zu einer HIV-Übertragung durch Oralverkehr kommen kann.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine verbreitete virale Infektionskrankheit. Im Normalfall ist sie nicht weiter gefährlich, auch wenn sich die Betroffenen meist sehr krank fühlen. Das Hepatitis-A-Virus ist im Kot in hohen Konzentrationen nachweisbar und daher auch auf der scheinbar "sauberen" Haut im Analbereich von Infizierten vorhanden. Die Übertragung kann durch oral-analen Kontakt erfolgen. In der Literatur wird von mehreren epidemischen Ausbrüchen von Hepatitis A unter Homosexuellen berichtet. Doch kann man davon ausgehen, dass Heterosexuelle, die oral-analen Kontakt praktizieren, in etwa ein gleich hohes Risiko aufweisen wie Homosexuelle.
Hepatitis B
Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine Virus-Infektion, die unter Menschen mit einer vorangegangenen sexuell übertragbaren Erkrankung bzw. unter Drogensüchtigen häufiger auftritt als in der Allgemeinbevölkerung. Die Hepatitis B kann zu einer sehr schweren Lebererkrankung mit fatalen Folgen bzw. zu einer chronischen Schädigung des Organs führen. Die häufigsten Übertragungswege sind: Kontakt mit infiziertem Blut, Nadelstichverletzungen, "Needle Sharing" (gemeinsames Benutzen der Nadel von Drogensüchtigen) und durch infizierte Blutprodukte (Blutkonserven etc.). Die Viren finden sich in Blut, Samenflüssigkeit, Stuhl und Speichel. Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass das Virus beim vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden kann. Unklar ist bislang jedoch, ob dies auch beim Oralsex möglich ist. Theoretisch besteht jedoch ein gewisses Risiko.
Hepatitis C
Die Hepatitis C ist eine virale Erkrankung, die auf ähnlichem Weg übertragen wird wie die Hepatitis B. Sie ist unter Drogenabhängigen weit verbreitet. In einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß erfolgte früher eine Infektion auch durch Blutprodukte - vor allem durch Transfusionen. Auf Grund der verbesserten Screening-Methoden bei Blutprodukten sollten diese heutzutage aber keinen Übertragungsweg mehr darstellen. Der Infektionsweg über sexuelle Kontakte ist ausgesprochen selten, so dass man auch beim Oralsex weniger bedenken haben muss.
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Eine HSV-Infektion ist die häufigste Ursache für eine Geschwürbildung im Genitalbereich. Früher war diese ausschließlich auf das Herpesvirus vom Typ 2 zurückzuführen, in den letzten Jahren werden genitale HSV-Infektionen jedoch zunehmend durch das Typ-1-Virus ausgelöst. Dieser Typ wurde früher in erster Linie mit Herpes labialis (Lippenherpes oder "Fieberblase") in Verbindung gebracht. Genital-Herpes äußerst sich durch kleine Bläschen auf Penis, Vulva oder anderen Stellen des weiblichen Genitaltrakts, die sich rasch zu kleinen, sehr schmerzhaften Geschwüren umbilden. Der Erstkontakt mit dem Virus führt meist zu einer fieberhaften Erkrankung, mitunter sind auch schwere Verläufe möglich. Die Infektion tritt in Abhängigkeit von der Immunabwehr immer wieder auf, verläuft dann jedoch häufig eher leicht. Darüber hinaus kann eine HSV-Infektion zu Pharyngitis führen. Dabei handelt es sich um eine Halsentzündung bei der es zu ähnlicher Geschwürbildung kommt. Herpes-Viren sind extrem ansteckend und werden häufig sexuell übertragen, in erster Linie erfolgt dies durch Geschlechtsverkehr, aber auch beim Oralsex ist eine Ansteckung möglich. Die Viren verbreiten sich am besten, wenn Geschwüre (Fieberblasen oder genitale Läsionen) vorhanden sind. Sind keine Geschwüre sichtbar, ist das Infektionsrisiko hingegen sehr gering.
Humanes Papilloma-Virus (HPV)
Als Folge einer Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus kommt es bei Frauen und Männern zur Bildung von Genitalwarzen. Die Übertragung erfolgt durch sexuellen Kontakt. Bei Männern sind die Warzen meist besser zu sehen, bei Frauen hingegen gestaltet sich die Blick-Diagnose für den Arzt mitunter sehr schwierig, da sich die Warzen häufig auf dem Gebärmutterhals (Zervix) und in der Vagina befinden. Die Warzen können jedoch auch im Analbereich auftreten, vor allem dann, wenn Anal- bzw. Oral-Anal-Verkehr praktiziert wird. Selten kommen die Warzen in Mund und Rachen vor. Es ist wichtig, eine HPV-Infektion frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, da einige Virus-Untergruppen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung bestimmter Krebsarten spielen können (Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinom etc.). Die Viren werden von der Warzenoberfläche weitergegeben, daher stellt jeder direkte körperliche Kontakt einen möglichen Übertragungsweg dar. Obwohl es bislang noch keinen eindeutigen Beleg dafür gibt, dass die Viren auch bei Oralsex übertragen werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall sein könnte, doch sehr hoch.
Dellwarzen (Molluscum contagiosum)
Molluscum contagiosum ist eine weit verbreitete ansteckende virale Erkrankung der Haut. Nach einer Inkubationszeit von 17 Tagen bis 20 Monaten bilden sich perlartig-mattglänzende, milchweiße bis rötliche, etwa reiskorngroße, weiche Knötchen mit zentraler Eindellung (so genannte Dellwarzen). Auf Druck kommt es zur Entleerung einer rahmartig-teigigen Masse. Diese Knötchen können auf Fußsohlen, Handtellern, Gesicht, Hals und den Geschlechtsteilen auftreten. Der Großteil der Infektionen erfolgt durch den Kontakt im Alltag (häufig in Schwimmbädern). Vor allem Kinder sind betroffen. Es gibt jedoch Hinweise, dass eine Übertragung auch beim oral-genitalen Verkehr auf den empfangenden Partner möglich ist.
Bakterien
Chlamydien-Infektionen
Infektionen mit Chlamydia trachomatis verursachen bei Männern eine Harnröhren-Entzündung (Urethritis). Bei Frauen kommt es zu aufsteigenden Entzündungen des kleinen Beckens, mit der Gefahr, dass dies in manchen Fällen sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen kann. Die Keime sind zudem im Rachenraum von Männern und Frauen festzustellen. Ein Zusammenhang zwischen Fellatio und Chlamydien-Infektion konnte bereits nachgewiesen werden. Dies lässt den Schluss zu, dass zumindest eine Übertragung vom Mann auf die Frau durch Oralkontakt möglich ist.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD) und wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoe verursacht. Bei Männern kommt es zu Ausfluss und Problemen beim Wasserlassen. Bei weiblichen Betroffenen äußert sich die Infektion ebenfalls durch Ausfluss sowie durch Schmerzen im Unterleib bzw. sind aufsteigende Infektionen möglich. Es müssen jedoch nicht immer Symptome auftreten - bei fast 70 Prozent der Frauen verläuft eine Gonorrhoe symptomlos. Die Übertragung erfolgt normalerweise über vaginalen oder analen Verkehr, aber auch eine orale Übertragung ist möglich. Diese führt zu einer Gonorrhoe des Mundrachenraums, die in den meisten Fällen keine Beschwerden verursacht. Nur bei rund 15 Prozent der Betroffenen treten Halsschmerzen auf. Die Gonorrhoe ist sehr ansteckend!
Syphilis
Beim oral-genitalen Kontakt besteht ein Ansteckungsrisiko, das sich in seiner Höhe jedoch nicht genau bestimmen lässt. Männer und Frauen entwickeln im Mund syphilitische Geschwüre und Schanker, die den Erreger der Syphilis - das Bakterium Treponema pallidum - ausschütten.
Pilze
Mundsoor
Mundsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Beinahe 50 Prozent der Bevölkerung sind von diesem Pilz befallen - vornehmlich im Mund, Magen-Darm-Trakt, an den Schleimhäuten und der Haut. Symptome treten dabei nicht auf. Candida albicans kann jedoch auch zu Infektionen und Entzündungen im Mund, an der Vulva, Vagina, Eichel und Vorhaut führen. Diese äußern sich in erster Linie durch einen grauweißen, bröckeligen Ausfluss (im Aussehen ähnlich dem Hüttenkäse). Begünstigende Faktoren sind Verletzungen der Haut bzw. der Schleimhäute, eventuell die Einnahme oraler Verhütungsmittel (Pille) und Diabetes.
Würmer
Fadenwürmer - wahrscheinlich auch andere Würmer- können beim oral-anal Kontakt übertragen werden, bzw. wenn Fellatio direkt nach dem Analverkehr, also ohne vorangegangene Reinigung des Gliedes, durchgeführt wird.
Wie kann man das Infektionsrisiko senken?
Im Folgenden geht es darum, eine Reduktion des oralen Infektionsrisikos zu erreichen, und nicht um eine vollständige Beseitigung desselben, denn: Die einzige Maßnahme, durch die eine Infektion über Oralsex hundertprozentig verhindert werden kann, ist der Verzicht auf diese Variante des Liebesspiels. Da es sich jedoch bei Oralverkehr um eine sehr beliebte Sexualpraktik handelt, würde eine derartige Vorbeugemaßnahme schon im Ansatz an der praktischen Umsetzung scheitern. Zudem ist das Übertragungsrisiko bei Oralsex offensichtlich doch geringer als bei analem bzw. vaginalem Geschlechtsverkehr. Eine beschränkte Anzahl von Sexualpartnern und eine Lebenssituation, in der man nicht auf "Gelegenheits-Sex" mit mehr oder weniger unbekannten Partnern "angewiesen" ist, tragen wesentlich zur Reduzierung des Infektionsrisikos bei. Bevor man sich irgendwelchen Abenteuern hingibt, sollte man immer in Betracht ziehen, dass der Bettgenosse möglicherweise andere Sexualpartner hat oder hatte, deren Infektionsstatus aber zumeist im Dunklen bleibt.
Aber auch wenn man partnerschaftliches Neuland betritt, lässt sich Oralsex durchaus genießen - bei entsprechenden Schutzmaßnahmen. Im Fall von Fellatio gibt es eine Vielzahl an Kondomen unterschiedlicher Geschmacks- und Geruchsrichtungen - von Erdbeere über Banane bis hin zu Pfefferminz. Für die orale Befriedigung der Frau bzw. beim oral-anal Kontakt können Latex-Folien - so genannte "Dental Dams" - zur Anwendung kommen. Diese 25 x 15 cm großen, sehr dünnen Tücher sind leicht parfümiert und in Apotheken bzw. Sex-Shops erhältlich. Sie haben sich allerdings nicht für die sexuelle Routine durchgesetzt. Im Notfall kann man sich auch mit einem der Länge nach aufgeschnittenen Kondom behelfen.
Auch bei Verwendung von Kondomen bzw. "Dental Dams" ist es besonders wichtig, auf eine gute Oralhygiene zu achten. Im Fall, dass kleine Verletzungen, Wunden oder Geschwüre im Mund bzw. am Zahnfleisch oder an den Genitalien bestehen, sollte auf Oralverkehr nach Möglichkeit verzichtet werden. Gelangt Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret in den Mund, sollte dieses umgehend ausgespuckt bzw. sofort geschluckt werden. Keinesfalls darf man es im Mund belassen, da dieses wahrscheinlich einen der wichtigsten Übertragungswege darstellt. Je länger daher Sperma bzw. Vaginalsekret in der Mundhöhle verweilen, um so höher ist das Infektionsrisiko.
Bei Verdacht auf Vorliegen einer sexuell übertragbaren Krankheit bzw. bei bestehendem Infektionsrisiko, ist es wichtig, umgehend medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Für die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten - inklusive HIV - gibt es effektive Therapien oder Vorbeugemaßnahmen, bzw. besteht bei einigen die Möglichkeit einer Impfung (z. B. Hepatitis A oder Hepatitis B). Eine frühzeitige Behandlung ist nicht nur für die eigene Gesundheit entscheidend, sondern trägt auch entscheidend zum Schutz des Partners bei.
Quelle: Dr. med. Katharina Larisch
Zuletzt geändert von KonTom am 16.06.2008, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Blasen und schlucken - welch Gefahren lauern dabei?
Hallo!
Ich habe schon einmal zur Probe gearbeitet. Nun möchte ich irgendwo neben meinem Studium tätig sein. Meine Frage ist, wie gefährlich blasen und schlucken ist. Kann man hierdurch Krankheiten bekommen und wenn, welche?
LG Ani
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Hallo Anika!
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Wenn Du Fragen hast kannst du dich jederzeit an die
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Hier findest du die Antworten.
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Tom
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Hallo!
Ich hatte zwar bereits in meinem obrigen Posting darauf verwiesen,
stelle aber den Artikel gerne hier noch einmal ein.
Oralsex - Zahlen und Fakten
Oralsex ist eine ausgesprochen beliebte Variante beim Liebesspiel und wird sowohl von heterosexuellen als auch homosexuellen Paaren gerne praktiziert. Der Kontakt erfolgt dabei entweder oral-genital oder oral-anal. Wie hoch nun das potenzielle Risiko einer Infektion mit HIV oder anderen Erregern in Zusammenhang mit Oralverkehr ist, darüber wird häufig gerätselt. Man sollte sich diesbezüglich jedoch nicht auf Spekulationen, sondern nur auf fundierte Informationen verlassen. Der folgende Text soll dabei helfen, das individuelle Risiko besser einschätzen zu können.
Die Bedeutung, die dem Oralsex im Liebesleben zukommt, führen folgende Zahlen deutlich vor Augen: In einer englischen Studie wurde festgestellt, dass 66 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer mit Cunnilingus - dem oralen Kontakt mit dem weiblichen Genitale - Erfahrungen aufweisen. Mit Fellatio - dem oralen Kontakt mit dem männlichen Genitale - haben 69 Prozent der Männer und 64 Prozent der Frauen Erfahrungen. Die Varianten des oralen Liebesspiels erfreuen sich in den letzten Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt deshalb, weil sie im Vergleich zum Geschlechtsverkehr als "sicherer" eingeschätzt werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine weniger riskante Praktik - verglichen mit "normalem" Geschlechtsverkehr oder Analsex. Ein geringeres Risiko bedeutet jedoch nicht KEIN RISIKO! Sehr wohl können über den oralen Kontakt HI-Viren und zahlreiche andere Krankheitserreger übertragen werden.
Quelle: Dr. med. Britta Bürger, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Viren
AIDS/HIV
Durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV) kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Immunsystems. Diese führt infolge zu chronischen Infektionen und Organschäden bzw. Krebserkrankungen und letztendlich zum Tod. In den späteren Krankheitsstadien wird nicht mehr von HIV-Infektion gesprochen, sondern von AIDS. Bekanntlich ist das Risiko einer HIV-Übertragung bei ungeschütztem vaginalem Geschlechtsverkehr sehr hoch, noch riskanter ist diesbezüglich der ungeschützte Analverkehr. HI-Viren sind in der Samenflüssigkeit, im Blut und in einem geringeren Ausmaß auch im Speichel enthalten.
Folgende Faktoren können das Übertragungsrisiko erhöhen:
Rezeptiver (empfangender) Part: Jener Partner, der den Penis in den Mund nimmt, trägt ein höheres Risiko
Schlechte Mundhygiene: Pilzinfektionen, Zahnfleischerkrankungen, die kleine Wunden in der Mundhöhle verursachen, begünstigen eine Infektion
Geschwüre, kleine Wunden am Penis oder Blut im Samen
Zahlreiche Studien berichten über die Möglichkeit einer HIV-Übertragung unter homosexuellen Männern, die beinahe ausschließlich Oralverkehr praktizierten und bei denen es fast nie zu einer analen Penetration kam. In der Literatur wird auch zumindest ein Fall angeführt, wo die Übertragung von Frau zu Frau erfolgte. Bei heterosexuellen Paaren ist das Ansteckungsrisiko der Frau wesentlich höher als das des Mannes. Die Risikoeinschätzung bezieht sich jedoch auf alle Formen des sexuellen Kontakts. Da nur wenige Paare ausschließlich Oralverkehr praktizieren, ist es schwierig das orale Infektionsrisiko exakt zu bestimmen. Unter Berücksichtigung des Übertragungsweges kann man jedoch davon ausgehen, dass der empfangende Partner - also jener, der den Penis in den Mund nimmt - grundsätzlich ein höheres Risiko trägt. Kommt es im Mund zum Samenerguss, wird dadurch - speziell bei schlechter Mundhygiene - das Risiko noch weiter gesteigert. Aus der wissenschaftlichen Literatur geht zudem hervor, dass es auch ohne Ejakulation zu einer HIV-Übertragung durch Oralverkehr kommen kann.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine verbreitete virale Infektionskrankheit. Im Normalfall ist sie nicht weiter gefährlich, auch wenn sich die Betroffenen meist sehr krank fühlen. Das Hepatitis-A-Virus ist im Kot in hohen Konzentrationen nachweisbar und daher auch auf der scheinbar "sauberen" Haut im Analbereich von Infizierten vorhanden. Die Übertragung kann durch oral-analen Kontakt erfolgen. In der Literatur wird von mehreren epidemischen Ausbrüchen von Hepatitis A unter Homosexuellen berichtet. Doch kann man davon ausgehen, dass Heterosexuelle, die oral-analen Kontakt praktizieren, in etwa ein gleich hohes Risiko aufweisen wie Homosexuelle.
Hepatitis B
Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine Virus-Infektion, die unter Menschen mit einer vorangegangenen sexuell übertragbaren Erkrankung bzw. unter Drogensüchtigen häufiger auftritt als in der Allgemeinbevölkerung. Die Hepatitis B kann zu einer sehr schweren Lebererkrankung mit fatalen Folgen bzw. zu einer chronischen Schädigung des Organs führen. Die häufigsten Übertragungswege sind: Kontakt mit infiziertem Blut, Nadelstichverletzungen, "Needle Sharing" (gemeinsames Benutzen der Nadel von Drogensüchtigen) und durch infizierte Blutprodukte (Blutkonserven etc.). Die Viren finden sich in Blut, Samenflüssigkeit, Stuhl und Speichel. Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass das Virus beim vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden kann. Unklar ist bislang jedoch, ob dies auch beim Oralsex möglich ist. Theoretisch besteht jedoch ein gewisses Risiko.
Hepatitis C
Die Hepatitis C ist eine virale Erkrankung, die auf ähnlichem Weg übertragen wird wie die Hepatitis B. Sie ist unter Drogenabhängigen weit verbreitet. In einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß erfolgte früher eine Infektion auch durch Blutprodukte - vor allem durch Transfusionen. Auf Grund der verbesserten Screening-Methoden bei Blutprodukten sollten diese heutzutage aber keinen Übertragungsweg mehr darstellen. Der Infektionsweg über sexuelle Kontakte ist ausgesprochen selten, so dass man auch beim Oralsex weniger bedenken haben muss.
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Eine HSV-Infektion ist die häufigste Ursache für eine Geschwürbildung im Genitalbereich. Früher war diese ausschließlich auf das Herpesvirus vom Typ 2 zurückzuführen, in den letzten Jahren werden genitale HSV-Infektionen jedoch zunehmend durch das Typ-1-Virus ausgelöst. Dieser Typ wurde früher in erster Linie mit Herpes labialis (Lippenherpes oder "Fieberblase") in Verbindung gebracht. Genital-Herpes äußerst sich durch kleine Bläschen auf Penis, Vulva oder anderen Stellen des weiblichen Genitaltrakts, die sich rasch zu kleinen, sehr schmerzhaften Geschwüren umbilden. Der Erstkontakt mit dem Virus führt meist zu einer fieberhaften Erkrankung, mitunter sind auch schwere Verläufe möglich. Die Infektion tritt in Abhängigkeit von der Immunabwehr immer wieder auf, verläuft dann jedoch häufig eher leicht. Darüber hinaus kann eine HSV-Infektion zu Pharyngitis führen. Dabei handelt es sich um eine Halsentzündung bei der es zu ähnlicher Geschwürbildung kommt. Herpes-Viren sind extrem ansteckend und werden häufig sexuell übertragen, in erster Linie erfolgt dies durch Geschlechtsverkehr, aber auch beim Oralsex ist eine Ansteckung möglich. Die Viren verbreiten sich am besten, wenn Geschwüre (Fieberblasen oder genitale Läsionen) vorhanden sind. Sind keine Geschwüre sichtbar, ist das Infektionsrisiko hingegen sehr gering.
Humanes Papilloma-Virus (HPV)
Als Folge einer Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus kommt es bei Frauen und Männern zur Bildung von Genitalwarzen. Die Übertragung erfolgt durch sexuellen Kontakt. Bei Männern sind die Warzen meist besser zu sehen, bei Frauen hingegen gestaltet sich die Blick-Diagnose für den Arzt mitunter sehr schwierig, da sich die Warzen häufig auf dem Gebärmutterhals (Zervix) und in der Vagina befinden. Die Warzen können jedoch auch im Analbereich auftreten, vor allem dann, wenn Anal- bzw. Oral-Anal-Verkehr praktiziert wird. Selten kommen die Warzen in Mund und Rachen vor. Es ist wichtig, eine HPV-Infektion frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, da einige Virus-Untergruppen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung bestimmter Krebsarten spielen können (Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinom etc.). Die Viren werden von der Warzenoberfläche weitergegeben, daher stellt jeder direkte körperliche Kontakt einen möglichen Übertragungsweg dar. Obwohl es bislang noch keinen eindeutigen Beleg dafür gibt, dass die Viren auch bei Oralsex übertragen werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall sein könnte, doch sehr hoch.
Dellwarzen (Molluscum contagiosum)
Molluscum contagiosum ist eine weit verbreitete ansteckende virale Erkrankung der Haut. Nach einer Inkubationszeit von 17 Tagen bis 20 Monaten bilden sich perlartig-mattglänzende, milchweiße bis rötliche, etwa reiskorngroße, weiche Knötchen mit zentraler Eindellung (so genannte Dellwarzen). Auf Druck kommt es zur Entleerung einer rahmartig-teigigen Masse. Diese Knötchen können auf Fußsohlen, Handtellern, Gesicht, Hals und den Geschlechtsteilen auftreten. Der Großteil der Infektionen erfolgt durch den Kontakt im Alltag (häufig in Schwimmbädern). Vor allem Kinder sind betroffen. Es gibt jedoch Hinweise, dass eine Übertragung auch beim oral-genitalen Verkehr auf den empfangenden Partner möglich ist.
Bakterien
Chlamydien-Infektionen
Infektionen mit Chlamydia trachomatis verursachen bei Männern eine Harnröhren-Entzündung (Urethritis). Bei Frauen kommt es zu aufsteigenden Entzündungen des kleinen Beckens, mit der Gefahr, dass dies in manchen Fällen sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen kann. Die Keime sind zudem im Rachenraum von Männern und Frauen festzustellen. Ein Zusammenhang zwischen Fellatio und Chlamydien-Infektion konnte bereits nachgewiesen werden. Dies lässt den Schluss zu, dass zumindest eine Übertragung vom Mann auf die Frau durch Oralkontakt möglich ist.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD) und wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoe verursacht. Bei Männern kommt es zu Ausfluss und Problemen beim Wasserlassen. Bei weiblichen Betroffenen äußert sich die Infektion ebenfalls durch Ausfluss sowie durch Schmerzen im Unterleib bzw. sind aufsteigende Infektionen möglich. Es müssen jedoch nicht immer Symptome auftreten - bei fast 70 Prozent der Frauen verläuft eine Gonorrhoe symptomlos. Die Übertragung erfolgt normalerweise über vaginalen oder analen Verkehr, aber auch eine orale Übertragung ist möglich. Diese führt zu einer Gonorrhoe des Mundrachenraums, die in den meisten Fällen keine Beschwerden verursacht. Nur bei rund 15 Prozent der Betroffenen treten Halsschmerzen auf. Die Gonorrhoe ist sehr ansteckend!
Syphilis
Beim oral-genitalen Kontakt besteht ein Ansteckungsrisiko, das sich in seiner Höhe jedoch nicht genau bestimmen lässt. Männer und Frauen entwickeln im Mund syphilitische Geschwüre und Schanker, die den Erreger der Syphilis - das Bakterium Treponema pallidum - ausschütten.
Pilze
Mundsoor
Mundsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Beinahe 50 Prozent der Bevölkerung sind von diesem Pilz befallen - vornehmlich im Mund, Magen-Darm-Trakt, an den Schleimhäuten und der Haut. Symptome treten dabei nicht auf. Candida albicans kann jedoch auch zu Infektionen und Entzündungen im Mund, an der Vulva, Vagina, Eichel und Vorhaut führen. Diese äußern sich in erster Linie durch einen grauweißen, bröckeligen Ausfluss (im Aussehen ähnlich dem Hüttenkäse). Begünstigende Faktoren sind Verletzungen der Haut bzw. der Schleimhäute, eventuell die Einnahme oraler Verhütungsmittel (Pille) und Diabetes.
Würmer
Fadenwürmer - wahrscheinlich auch andere Würmer- können beim oral-anal Kontakt übertragen werden, bzw. wenn Fellatio direkt nach dem Analverkehr, also ohne vorangegangene Reinigung des Gliedes, durchgeführt wird.
Wie kann man das Infektionsrisiko senken?
Im Folgenden geht es darum, eine Reduktion des oralen Infektionsrisikos zu erreichen, und nicht um eine vollständige Beseitigung desselben, denn: Die einzige Maßnahme, durch die eine Infektion über Oralsex hundertprozentig verhindert werden kann, ist der Verzicht auf diese Variante des Liebesspiels. Da es sich jedoch bei Oralverkehr um eine sehr beliebte Sexualpraktik handelt, würde eine derartige Vorbeugemaßnahme schon im Ansatz an der praktischen Umsetzung scheitern. Zudem ist das Übertragungsrisiko bei Oralsex offensichtlich doch geringer als bei analem bzw. vaginalem Geschlechtsverkehr. Eine beschränkte Anzahl von Sexualpartnern und eine Lebenssituation, in der man nicht auf "Gelegenheits-Sex" mit mehr oder weniger unbekannten Partnern "angewiesen" ist, tragen wesentlich zur Reduzierung des Infektionsrisikos bei. Bevor man sich irgendwelchen Abenteuern hingibt, sollte man immer in Betracht ziehen, dass der Bettgenosse möglicherweise andere Sexualpartner hat oder hatte, deren Infektionsstatus aber zumeist im Dunklen bleibt.
Aber auch wenn man partnerschaftliches Neuland betritt, lässt sich Oralsex durchaus genießen - bei entsprechenden Schutzmaßnahmen. Im Fall von Fellatio gibt es eine Vielzahl an Kondomen unterschiedlicher Geschmacks- und Geruchsrichtungen - von Erdbeere über Banane bis hin zu Pfefferminz. Für die orale Befriedigung der Frau bzw. beim oral-anal Kontakt können Latex-Folien - so genannte "Dental Dams" - zur Anwendung kommen. Diese 25 x 15 cm großen, sehr dünnen Tücher sind leicht parfümiert und in Apotheken bzw. Sex-Shops erhältlich. Sie haben sich allerdings nicht für die sexuelle Routine durchgesetzt. Im Notfall kann man sich auch mit einem der Länge nach aufgeschnittenen Kondom behelfen.
Auch bei Verwendung von Kondomen bzw. "Dental Dams" ist es besonders wichtig, auf eine gute Oralhygiene zu achten. Im Fall, dass kleine Verletzungen, Wunden oder Geschwüre im Mund bzw. am Zahnfleisch oder an den Genitalien bestehen, sollte auf Oralverkehr nach Möglichkeit verzichtet werden. Gelangt Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret in den Mund, sollte dieses umgehend ausgespuckt bzw. sofort geschluckt werden. Keinesfalls darf man es im Mund belassen, da dieses wahrscheinlich einen der wichtigsten Übertragungswege darstellt. Je länger daher Sperma bzw. Vaginalsekret in der Mundhöhle verweilen, um so höher ist das Infektionsrisiko.
Bei Verdacht auf Vorliegen einer sexuell übertragbaren Krankheit bzw. bei bestehendem Infektionsrisiko, ist es wichtig, umgehend medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Für die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten - inklusive HIV - gibt es effektive Therapien oder Vorbeugemaßnahmen, bzw. besteht bei einigen die Möglichkeit einer Impfung (z. B. Hepatitis A oder Hepatitis B). Eine frühzeitige Behandlung ist nicht nur für die eigene Gesundheit entscheidend, sondern trägt auch entscheidend zum Schutz des Partners bei.
Quelle: Dr. med. Katharina Larisch
Oralsex - Zahlen und Fakten
Oralsex ist eine ausgesprochen beliebte Variante beim Liebesspiel und wird sowohl von heterosexuellen als auch homosexuellen Paaren gerne praktiziert. Der Kontakt erfolgt dabei entweder oral-genital oder oral-anal. Wie hoch nun das potenzielle Risiko einer Infektion mit HIV oder anderen Erregern in Zusammenhang mit Oralverkehr ist, darüber wird häufig gerätselt. Man sollte sich diesbezüglich jedoch nicht auf Spekulationen, sondern nur auf fundierte Informationen verlassen. Der folgende Text soll dabei helfen, das individuelle Risiko besser einschätzen zu können.
Die Bedeutung, die dem Oralsex im Liebesleben zukommt, führen folgende Zahlen deutlich vor Augen: In einer englischen Studie wurde festgestellt, dass 66 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer mit Cunnilingus - dem oralen Kontakt mit dem weiblichen Genitale - Erfahrungen aufweisen. Mit Fellatio - dem oralen Kontakt mit dem männlichen Genitale - haben 69 Prozent der Männer und 64 Prozent der Frauen Erfahrungen. Die Varianten des oralen Liebesspiels erfreuen sich in den letzten Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt deshalb, weil sie im Vergleich zum Geschlechtsverkehr als "sicherer" eingeschätzt werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine weniger riskante Praktik - verglichen mit "normalem" Geschlechtsverkehr oder Analsex. Ein geringeres Risiko bedeutet jedoch nicht KEIN RISIKO! Sehr wohl können über den oralen Kontakt HI-Viren und zahlreiche andere Krankheitserreger übertragen werden.
Quelle: Dr. med. Britta Bürger, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Viren
AIDS/HIV
Durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV) kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Immunsystems. Diese führt infolge zu chronischen Infektionen und Organschäden bzw. Krebserkrankungen und letztendlich zum Tod. In den späteren Krankheitsstadien wird nicht mehr von HIV-Infektion gesprochen, sondern von AIDS. Bekanntlich ist das Risiko einer HIV-Übertragung bei ungeschütztem vaginalem Geschlechtsverkehr sehr hoch, noch riskanter ist diesbezüglich der ungeschützte Analverkehr. HI-Viren sind in der Samenflüssigkeit, im Blut und in einem geringeren Ausmaß auch im Speichel enthalten.
Folgende Faktoren können das Übertragungsrisiko erhöhen:
Rezeptiver (empfangender) Part: Jener Partner, der den Penis in den Mund nimmt, trägt ein höheres Risiko
Schlechte Mundhygiene: Pilzinfektionen, Zahnfleischerkrankungen, die kleine Wunden in der Mundhöhle verursachen, begünstigen eine Infektion
Geschwüre, kleine Wunden am Penis oder Blut im Samen
Zahlreiche Studien berichten über die Möglichkeit einer HIV-Übertragung unter homosexuellen Männern, die beinahe ausschließlich Oralverkehr praktizierten und bei denen es fast nie zu einer analen Penetration kam. In der Literatur wird auch zumindest ein Fall angeführt, wo die Übertragung von Frau zu Frau erfolgte. Bei heterosexuellen Paaren ist das Ansteckungsrisiko der Frau wesentlich höher als das des Mannes. Die Risikoeinschätzung bezieht sich jedoch auf alle Formen des sexuellen Kontakts. Da nur wenige Paare ausschließlich Oralverkehr praktizieren, ist es schwierig das orale Infektionsrisiko exakt zu bestimmen. Unter Berücksichtigung des Übertragungsweges kann man jedoch davon ausgehen, dass der empfangende Partner - also jener, der den Penis in den Mund nimmt - grundsätzlich ein höheres Risiko trägt. Kommt es im Mund zum Samenerguss, wird dadurch - speziell bei schlechter Mundhygiene - das Risiko noch weiter gesteigert. Aus der wissenschaftlichen Literatur geht zudem hervor, dass es auch ohne Ejakulation zu einer HIV-Übertragung durch Oralverkehr kommen kann.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine verbreitete virale Infektionskrankheit. Im Normalfall ist sie nicht weiter gefährlich, auch wenn sich die Betroffenen meist sehr krank fühlen. Das Hepatitis-A-Virus ist im Kot in hohen Konzentrationen nachweisbar und daher auch auf der scheinbar "sauberen" Haut im Analbereich von Infizierten vorhanden. Die Übertragung kann durch oral-analen Kontakt erfolgen. In der Literatur wird von mehreren epidemischen Ausbrüchen von Hepatitis A unter Homosexuellen berichtet. Doch kann man davon ausgehen, dass Heterosexuelle, die oral-analen Kontakt praktizieren, in etwa ein gleich hohes Risiko aufweisen wie Homosexuelle.
Hepatitis B
Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine Virus-Infektion, die unter Menschen mit einer vorangegangenen sexuell übertragbaren Erkrankung bzw. unter Drogensüchtigen häufiger auftritt als in der Allgemeinbevölkerung. Die Hepatitis B kann zu einer sehr schweren Lebererkrankung mit fatalen Folgen bzw. zu einer chronischen Schädigung des Organs führen. Die häufigsten Übertragungswege sind: Kontakt mit infiziertem Blut, Nadelstichverletzungen, "Needle Sharing" (gemeinsames Benutzen der Nadel von Drogensüchtigen) und durch infizierte Blutprodukte (Blutkonserven etc.). Die Viren finden sich in Blut, Samenflüssigkeit, Stuhl und Speichel. Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass das Virus beim vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden kann. Unklar ist bislang jedoch, ob dies auch beim Oralsex möglich ist. Theoretisch besteht jedoch ein gewisses Risiko.
Hepatitis C
Die Hepatitis C ist eine virale Erkrankung, die auf ähnlichem Weg übertragen wird wie die Hepatitis B. Sie ist unter Drogenabhängigen weit verbreitet. In einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß erfolgte früher eine Infektion auch durch Blutprodukte - vor allem durch Transfusionen. Auf Grund der verbesserten Screening-Methoden bei Blutprodukten sollten diese heutzutage aber keinen Übertragungsweg mehr darstellen. Der Infektionsweg über sexuelle Kontakte ist ausgesprochen selten, so dass man auch beim Oralsex weniger bedenken haben muss.
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Eine HSV-Infektion ist die häufigste Ursache für eine Geschwürbildung im Genitalbereich. Früher war diese ausschließlich auf das Herpesvirus vom Typ 2 zurückzuführen, in den letzten Jahren werden genitale HSV-Infektionen jedoch zunehmend durch das Typ-1-Virus ausgelöst. Dieser Typ wurde früher in erster Linie mit Herpes labialis (Lippenherpes oder "Fieberblase") in Verbindung gebracht. Genital-Herpes äußerst sich durch kleine Bläschen auf Penis, Vulva oder anderen Stellen des weiblichen Genitaltrakts, die sich rasch zu kleinen, sehr schmerzhaften Geschwüren umbilden. Der Erstkontakt mit dem Virus führt meist zu einer fieberhaften Erkrankung, mitunter sind auch schwere Verläufe möglich. Die Infektion tritt in Abhängigkeit von der Immunabwehr immer wieder auf, verläuft dann jedoch häufig eher leicht. Darüber hinaus kann eine HSV-Infektion zu Pharyngitis führen. Dabei handelt es sich um eine Halsentzündung bei der es zu ähnlicher Geschwürbildung kommt. Herpes-Viren sind extrem ansteckend und werden häufig sexuell übertragen, in erster Linie erfolgt dies durch Geschlechtsverkehr, aber auch beim Oralsex ist eine Ansteckung möglich. Die Viren verbreiten sich am besten, wenn Geschwüre (Fieberblasen oder genitale Läsionen) vorhanden sind. Sind keine Geschwüre sichtbar, ist das Infektionsrisiko hingegen sehr gering.
Humanes Papilloma-Virus (HPV)
Als Folge einer Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus kommt es bei Frauen und Männern zur Bildung von Genitalwarzen. Die Übertragung erfolgt durch sexuellen Kontakt. Bei Männern sind die Warzen meist besser zu sehen, bei Frauen hingegen gestaltet sich die Blick-Diagnose für den Arzt mitunter sehr schwierig, da sich die Warzen häufig auf dem Gebärmutterhals (Zervix) und in der Vagina befinden. Die Warzen können jedoch auch im Analbereich auftreten, vor allem dann, wenn Anal- bzw. Oral-Anal-Verkehr praktiziert wird. Selten kommen die Warzen in Mund und Rachen vor. Es ist wichtig, eine HPV-Infektion frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, da einige Virus-Untergruppen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung bestimmter Krebsarten spielen können (Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinom etc.). Die Viren werden von der Warzenoberfläche weitergegeben, daher stellt jeder direkte körperliche Kontakt einen möglichen Übertragungsweg dar. Obwohl es bislang noch keinen eindeutigen Beleg dafür gibt, dass die Viren auch bei Oralsex übertragen werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall sein könnte, doch sehr hoch.
Dellwarzen (Molluscum contagiosum)
Molluscum contagiosum ist eine weit verbreitete ansteckende virale Erkrankung der Haut. Nach einer Inkubationszeit von 17 Tagen bis 20 Monaten bilden sich perlartig-mattglänzende, milchweiße bis rötliche, etwa reiskorngroße, weiche Knötchen mit zentraler Eindellung (so genannte Dellwarzen). Auf Druck kommt es zur Entleerung einer rahmartig-teigigen Masse. Diese Knötchen können auf Fußsohlen, Handtellern, Gesicht, Hals und den Geschlechtsteilen auftreten. Der Großteil der Infektionen erfolgt durch den Kontakt im Alltag (häufig in Schwimmbädern). Vor allem Kinder sind betroffen. Es gibt jedoch Hinweise, dass eine Übertragung auch beim oral-genitalen Verkehr auf den empfangenden Partner möglich ist.
Bakterien
Chlamydien-Infektionen
Infektionen mit Chlamydia trachomatis verursachen bei Männern eine Harnröhren-Entzündung (Urethritis). Bei Frauen kommt es zu aufsteigenden Entzündungen des kleinen Beckens, mit der Gefahr, dass dies in manchen Fällen sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen kann. Die Keime sind zudem im Rachenraum von Männern und Frauen festzustellen. Ein Zusammenhang zwischen Fellatio und Chlamydien-Infektion konnte bereits nachgewiesen werden. Dies lässt den Schluss zu, dass zumindest eine Übertragung vom Mann auf die Frau durch Oralkontakt möglich ist.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD) und wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoe verursacht. Bei Männern kommt es zu Ausfluss und Problemen beim Wasserlassen. Bei weiblichen Betroffenen äußert sich die Infektion ebenfalls durch Ausfluss sowie durch Schmerzen im Unterleib bzw. sind aufsteigende Infektionen möglich. Es müssen jedoch nicht immer Symptome auftreten - bei fast 70 Prozent der Frauen verläuft eine Gonorrhoe symptomlos. Die Übertragung erfolgt normalerweise über vaginalen oder analen Verkehr, aber auch eine orale Übertragung ist möglich. Diese führt zu einer Gonorrhoe des Mundrachenraums, die in den meisten Fällen keine Beschwerden verursacht. Nur bei rund 15 Prozent der Betroffenen treten Halsschmerzen auf. Die Gonorrhoe ist sehr ansteckend!
Syphilis
Beim oral-genitalen Kontakt besteht ein Ansteckungsrisiko, das sich in seiner Höhe jedoch nicht genau bestimmen lässt. Männer und Frauen entwickeln im Mund syphilitische Geschwüre und Schanker, die den Erreger der Syphilis - das Bakterium Treponema pallidum - ausschütten.
Pilze
Mundsoor
Mundsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Beinahe 50 Prozent der Bevölkerung sind von diesem Pilz befallen - vornehmlich im Mund, Magen-Darm-Trakt, an den Schleimhäuten und der Haut. Symptome treten dabei nicht auf. Candida albicans kann jedoch auch zu Infektionen und Entzündungen im Mund, an der Vulva, Vagina, Eichel und Vorhaut führen. Diese äußern sich in erster Linie durch einen grauweißen, bröckeligen Ausfluss (im Aussehen ähnlich dem Hüttenkäse). Begünstigende Faktoren sind Verletzungen der Haut bzw. der Schleimhäute, eventuell die Einnahme oraler Verhütungsmittel (Pille) und Diabetes.
Würmer
Fadenwürmer - wahrscheinlich auch andere Würmer- können beim oral-anal Kontakt übertragen werden, bzw. wenn Fellatio direkt nach dem Analverkehr, also ohne vorangegangene Reinigung des Gliedes, durchgeführt wird.
Wie kann man das Infektionsrisiko senken?
Im Folgenden geht es darum, eine Reduktion des oralen Infektionsrisikos zu erreichen, und nicht um eine vollständige Beseitigung desselben, denn: Die einzige Maßnahme, durch die eine Infektion über Oralsex hundertprozentig verhindert werden kann, ist der Verzicht auf diese Variante des Liebesspiels. Da es sich jedoch bei Oralverkehr um eine sehr beliebte Sexualpraktik handelt, würde eine derartige Vorbeugemaßnahme schon im Ansatz an der praktischen Umsetzung scheitern. Zudem ist das Übertragungsrisiko bei Oralsex offensichtlich doch geringer als bei analem bzw. vaginalem Geschlechtsverkehr. Eine beschränkte Anzahl von Sexualpartnern und eine Lebenssituation, in der man nicht auf "Gelegenheits-Sex" mit mehr oder weniger unbekannten Partnern "angewiesen" ist, tragen wesentlich zur Reduzierung des Infektionsrisikos bei. Bevor man sich irgendwelchen Abenteuern hingibt, sollte man immer in Betracht ziehen, dass der Bettgenosse möglicherweise andere Sexualpartner hat oder hatte, deren Infektionsstatus aber zumeist im Dunklen bleibt.
Aber auch wenn man partnerschaftliches Neuland betritt, lässt sich Oralsex durchaus genießen - bei entsprechenden Schutzmaßnahmen. Im Fall von Fellatio gibt es eine Vielzahl an Kondomen unterschiedlicher Geschmacks- und Geruchsrichtungen - von Erdbeere über Banane bis hin zu Pfefferminz. Für die orale Befriedigung der Frau bzw. beim oral-anal Kontakt können Latex-Folien - so genannte "Dental Dams" - zur Anwendung kommen. Diese 25 x 15 cm großen, sehr dünnen Tücher sind leicht parfümiert und in Apotheken bzw. Sex-Shops erhältlich. Sie haben sich allerdings nicht für die sexuelle Routine durchgesetzt. Im Notfall kann man sich auch mit einem der Länge nach aufgeschnittenen Kondom behelfen.
Auch bei Verwendung von Kondomen bzw. "Dental Dams" ist es besonders wichtig, auf eine gute Oralhygiene zu achten. Im Fall, dass kleine Verletzungen, Wunden oder Geschwüre im Mund bzw. am Zahnfleisch oder an den Genitalien bestehen, sollte auf Oralverkehr nach Möglichkeit verzichtet werden. Gelangt Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret in den Mund, sollte dieses umgehend ausgespuckt bzw. sofort geschluckt werden. Keinesfalls darf man es im Mund belassen, da dieses wahrscheinlich einen der wichtigsten Übertragungswege darstellt. Je länger daher Sperma bzw. Vaginalsekret in der Mundhöhle verweilen, um so höher ist das Infektionsrisiko.
Bei Verdacht auf Vorliegen einer sexuell übertragbaren Krankheit bzw. bei bestehendem Infektionsrisiko, ist es wichtig, umgehend medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Für die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten - inklusive HIV - gibt es effektive Therapien oder Vorbeugemaßnahmen, bzw. besteht bei einigen die Möglichkeit einer Impfung (z. B. Hepatitis A oder Hepatitis B). Eine frühzeitige Behandlung ist nicht nur für die eigene Gesundheit entscheidend, sondern trägt auch entscheidend zum Schutz des Partners bei.
Quelle: Dr. med. Katharina LarischOralsex - Zahlen und Fakten
Oralsex ist eine ausgesprochen beliebte Variante beim Liebesspiel und wird sowohl von heterosexuellen als auch homosexuellen Paaren gerne praktiziert. Der Kontakt erfolgt dabei entweder oral-genital oder oral-anal. Wie hoch nun das potenzielle Risiko einer Infektion mit HIV oder anderen Erregern in Zusammenhang mit Oralverkehr ist, darüber wird häufig gerätselt. Man sollte sich diesbezüglich jedoch nicht auf Spekulationen, sondern nur auf fundierte Informationen verlassen. Der folgende Text soll dabei helfen, das individuelle Risiko besser einschätzen zu können.
Die Bedeutung, die dem Oralsex im Liebesleben zukommt, führen folgende Zahlen deutlich vor Augen: In einer englischen Studie wurde festgestellt, dass 66 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer mit Cunnilingus - dem oralen Kontakt mit dem weiblichen Genitale - Erfahrungen aufweisen. Mit Fellatio - dem oralen Kontakt mit dem männlichen Genitale - haben 69 Prozent der Männer und 64 Prozent der Frauen Erfahrungen. Die Varianten des oralen Liebesspiels erfreuen sich in den letzten Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt deshalb, weil sie im Vergleich zum Geschlechtsverkehr als "sicherer" eingeschätzt werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine weniger riskante Praktik - verglichen mit "normalem" Geschlechtsverkehr oder Analsex. Ein geringeres Risiko bedeutet jedoch nicht KEIN RISIKO! Sehr wohl können über den oralen Kontakt HI-Viren und zahlreiche andere Krankheitserreger übertragen werden.
Quelle: Dr. med. Britta Bürger, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Viren
AIDS/HIV
Durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV) kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Immunsystems. Diese führt infolge zu chronischen Infektionen und Organschäden bzw. Krebserkrankungen und letztendlich zum Tod. In den späteren Krankheitsstadien wird nicht mehr von HIV-Infektion gesprochen, sondern von AIDS. Bekanntlich ist das Risiko einer HIV-Übertragung bei ungeschütztem vaginalem Geschlechtsverkehr sehr hoch, noch riskanter ist diesbezüglich der ungeschützte Analverkehr. HI-Viren sind in der Samenflüssigkeit, im Blut und in einem geringeren Ausmaß auch im Speichel enthalten.
Folgende Faktoren können das Übertragungsrisiko erhöhen:
Rezeptiver (empfangender) Part: Jener Partner, der den Penis in den Mund nimmt, trägt ein höheres Risiko
Schlechte Mundhygiene: Pilzinfektionen, Zahnfleischerkrankungen, die kleine Wunden in der Mundhöhle verursachen, begünstigen eine Infektion
Geschwüre, kleine Wunden am Penis oder Blut im Samen
Zahlreiche Studien berichten über die Möglichkeit einer HIV-Übertragung unter homosexuellen Männern, die beinahe ausschließlich Oralverkehr praktizierten und bei denen es fast nie zu einer analen Penetration kam. In der Literatur wird auch zumindest ein Fall angeführt, wo die Übertragung von Frau zu Frau erfolgte. Bei heterosexuellen Paaren ist das Ansteckungsrisiko der Frau wesentlich höher als das des Mannes. Die Risikoeinschätzung bezieht sich jedoch auf alle Formen des sexuellen Kontakts. Da nur wenige Paare ausschließlich Oralverkehr praktizieren, ist es schwierig das orale Infektionsrisiko exakt zu bestimmen. Unter Berücksichtigung des Übertragungsweges kann man jedoch davon ausgehen, dass der empfangende Partner - also jener, der den Penis in den Mund nimmt - grundsätzlich ein höheres Risiko trägt. Kommt es im Mund zum Samenerguss, wird dadurch - speziell bei schlechter Mundhygiene - das Risiko noch weiter gesteigert. Aus der wissenschaftlichen Literatur geht zudem hervor, dass es auch ohne Ejakulation zu einer HIV-Übertragung durch Oralverkehr kommen kann.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine verbreitete virale Infektionskrankheit. Im Normalfall ist sie nicht weiter gefährlich, auch wenn sich die Betroffenen meist sehr krank fühlen. Das Hepatitis-A-Virus ist im Kot in hohen Konzentrationen nachweisbar und daher auch auf der scheinbar "sauberen" Haut im Analbereich von Infizierten vorhanden. Die Übertragung kann durch oral-analen Kontakt erfolgen. In der Literatur wird von mehreren epidemischen Ausbrüchen von Hepatitis A unter Homosexuellen berichtet. Doch kann man davon ausgehen, dass Heterosexuelle, die oral-analen Kontakt praktizieren, in etwa ein gleich hohes Risiko aufweisen wie Homosexuelle.
Hepatitis B
Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine Virus-Infektion, die unter Menschen mit einer vorangegangenen sexuell übertragbaren Erkrankung bzw. unter Drogensüchtigen häufiger auftritt als in der Allgemeinbevölkerung. Die Hepatitis B kann zu einer sehr schweren Lebererkrankung mit fatalen Folgen bzw. zu einer chronischen Schädigung des Organs führen. Die häufigsten Übertragungswege sind: Kontakt mit infiziertem Blut, Nadelstichverletzungen, "Needle Sharing" (gemeinsames Benutzen der Nadel von Drogensüchtigen) und durch infizierte Blutprodukte (Blutkonserven etc.). Die Viren finden sich in Blut, Samenflüssigkeit, Stuhl und Speichel. Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass das Virus beim vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden kann. Unklar ist bislang jedoch, ob dies auch beim Oralsex möglich ist. Theoretisch besteht jedoch ein gewisses Risiko.
Hepatitis C
Die Hepatitis C ist eine virale Erkrankung, die auf ähnlichem Weg übertragen wird wie die Hepatitis B. Sie ist unter Drogenabhängigen weit verbreitet. In einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß erfolgte früher eine Infektion auch durch Blutprodukte - vor allem durch Transfusionen. Auf Grund der verbesserten Screening-Methoden bei Blutprodukten sollten diese heutzutage aber keinen Übertragungsweg mehr darstellen. Der Infektionsweg über sexuelle Kontakte ist ausgesprochen selten, so dass man auch beim Oralsex weniger bedenken haben muss.
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Eine HSV-Infektion ist die häufigste Ursache für eine Geschwürbildung im Genitalbereich. Früher war diese ausschließlich auf das Herpesvirus vom Typ 2 zurückzuführen, in den letzten Jahren werden genitale HSV-Infektionen jedoch zunehmend durch das Typ-1-Virus ausgelöst. Dieser Typ wurde früher in erster Linie mit Herpes labialis (Lippenherpes oder "Fieberblase") in Verbindung gebracht. Genital-Herpes äußerst sich durch kleine Bläschen auf Penis, Vulva oder anderen Stellen des weiblichen Genitaltrakts, die sich rasch zu kleinen, sehr schmerzhaften Geschwüren umbilden. Der Erstkontakt mit dem Virus führt meist zu einer fieberhaften Erkrankung, mitunter sind auch schwere Verläufe möglich. Die Infektion tritt in Abhängigkeit von der Immunabwehr immer wieder auf, verläuft dann jedoch häufig eher leicht. Darüber hinaus kann eine HSV-Infektion zu Pharyngitis führen. Dabei handelt es sich um eine Halsentzündung bei der es zu ähnlicher Geschwürbildung kommt. Herpes-Viren sind extrem ansteckend und werden häufig sexuell übertragen, in erster Linie erfolgt dies durch Geschlechtsverkehr, aber auch beim Oralsex ist eine Ansteckung möglich. Die Viren verbreiten sich am besten, wenn Geschwüre (Fieberblasen oder genitale Läsionen) vorhanden sind. Sind keine Geschwüre sichtbar, ist das Infektionsrisiko hingegen sehr gering.
Humanes Papilloma-Virus (HPV)
Als Folge einer Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus kommt es bei Frauen und Männern zur Bildung von Genitalwarzen. Die Übertragung erfolgt durch sexuellen Kontakt. Bei Männern sind die Warzen meist besser zu sehen, bei Frauen hingegen gestaltet sich die Blick-Diagnose für den Arzt mitunter sehr schwierig, da sich die Warzen häufig auf dem Gebärmutterhals (Zervix) und in der Vagina befinden. Die Warzen können jedoch auch im Analbereich auftreten, vor allem dann, wenn Anal- bzw. Oral-Anal-Verkehr praktiziert wird. Selten kommen die Warzen in Mund und Rachen vor. Es ist wichtig, eine HPV-Infektion frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, da einige Virus-Untergruppen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung bestimmter Krebsarten spielen können (Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinom etc.). Die Viren werden von der Warzenoberfläche weitergegeben, daher stellt jeder direkte körperliche Kontakt einen möglichen Übertragungsweg dar. Obwohl es bislang noch keinen eindeutigen Beleg dafür gibt, dass die Viren auch bei Oralsex übertragen werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall sein könnte, doch sehr hoch.
Dellwarzen (Molluscum contagiosum)
Molluscum contagiosum ist eine weit verbreitete ansteckende virale Erkrankung der Haut. Nach einer Inkubationszeit von 17 Tagen bis 20 Monaten bilden sich perlartig-mattglänzende, milchweiße bis rötliche, etwa reiskorngroße, weiche Knötchen mit zentraler Eindellung (so genannte Dellwarzen). Auf Druck kommt es zur Entleerung einer rahmartig-teigigen Masse. Diese Knötchen können auf Fußsohlen, Handtellern, Gesicht, Hals und den Geschlechtsteilen auftreten. Der Großteil der Infektionen erfolgt durch den Kontakt im Alltag (häufig in Schwimmbädern). Vor allem Kinder sind betroffen. Es gibt jedoch Hinweise, dass eine Übertragung auch beim oral-genitalen Verkehr auf den empfangenden Partner möglich ist.
Bakterien
Chlamydien-Infektionen
Infektionen mit Chlamydia trachomatis verursachen bei Männern eine Harnröhren-Entzündung (Urethritis). Bei Frauen kommt es zu aufsteigenden Entzündungen des kleinen Beckens, mit der Gefahr, dass dies in manchen Fällen sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen kann. Die Keime sind zudem im Rachenraum von Männern und Frauen festzustellen. Ein Zusammenhang zwischen Fellatio und Chlamydien-Infektion konnte bereits nachgewiesen werden. Dies lässt den Schluss zu, dass zumindest eine Übertragung vom Mann auf die Frau durch Oralkontakt möglich ist.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD) und wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoe verursacht. Bei Männern kommt es zu Ausfluss und Problemen beim Wasserlassen. Bei weiblichen Betroffenen äußert sich die Infektion ebenfalls durch Ausfluss sowie durch Schmerzen im Unterleib bzw. sind aufsteigende Infektionen möglich. Es müssen jedoch nicht immer Symptome auftreten - bei fast 70 Prozent der Frauen verläuft eine Gonorrhoe symptomlos. Die Übertragung erfolgt normalerweise über vaginalen oder analen Verkehr, aber auch eine orale Übertragung ist möglich. Diese führt zu einer Gonorrhoe des Mundrachenraums, die in den meisten Fällen keine Beschwerden verursacht. Nur bei rund 15 Prozent der Betroffenen treten Halsschmerzen auf. Die Gonorrhoe ist sehr ansteckend!
Syphilis
Beim oral-genitalen Kontakt besteht ein Ansteckungsrisiko, das sich in seiner Höhe jedoch nicht genau bestimmen lässt. Männer und Frauen entwickeln im Mund syphilitische Geschwüre und Schanker, die den Erreger der Syphilis - das Bakterium Treponema pallidum - ausschütten.
Pilze
Mundsoor
Mundsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Beinahe 50 Prozent der Bevölkerung sind von diesem Pilz befallen - vornehmlich im Mund, Magen-Darm-Trakt, an den Schleimhäuten und der Haut. Symptome treten dabei nicht auf. Candida albicans kann jedoch auch zu Infektionen und Entzündungen im Mund, an der Vulva, Vagina, Eichel und Vorhaut führen. Diese äußern sich in erster Linie durch einen grauweißen, bröckeligen Ausfluss (im Aussehen ähnlich dem Hüttenkäse). Begünstigende Faktoren sind Verletzungen der Haut bzw. der Schleimhäute, eventuell die Einnahme oraler Verhütungsmittel (Pille) und Diabetes.
Würmer
Fadenwürmer - wahrscheinlich auch andere Würmer- können beim oral-anal Kontakt übertragen werden, bzw. wenn Fellatio direkt nach dem Analverkehr, also ohne vorangegangene Reinigung des Gliedes, durchgeführt wird.
Wie kann man das Infektionsrisiko senken?
Im Folgenden geht es darum, eine Reduktion des oralen Infektionsrisikos zu erreichen, und nicht um eine vollständige Beseitigung desselben, denn: Die einzige Maßnahme, durch die eine Infektion über Oralsex hundertprozentig verhindert werden kann, ist der Verzicht auf diese Variante des Liebesspiels. Da es sich jedoch bei Oralverkehr um eine sehr beliebte Sexualpraktik handelt, würde eine derartige Vorbeugemaßnahme schon im Ansatz an der praktischen Umsetzung scheitern. Zudem ist das Übertragungsrisiko bei Oralsex offensichtlich doch geringer als bei analem bzw. vaginalem Geschlechtsverkehr. Eine beschränkte Anzahl von Sexualpartnern und eine Lebenssituation, in der man nicht auf "Gelegenheits-Sex" mit mehr oder weniger unbekannten Partnern "angewiesen" ist, tragen wesentlich zur Reduzierung des Infektionsrisikos bei. Bevor man sich irgendwelchen Abenteuern hingibt, sollte man immer in Betracht ziehen, dass der Bettgenosse möglicherweise andere Sexualpartner hat oder hatte, deren Infektionsstatus aber zumeist im Dunklen bleibt.
Aber auch wenn man partnerschaftliches Neuland betritt, lässt sich Oralsex durchaus genießen - bei entsprechenden Schutzmaßnahmen. Im Fall von Fellatio gibt es eine Vielzahl an Kondomen unterschiedlicher Geschmacks- und Geruchsrichtungen - von Erdbeere über Banane bis hin zu Pfefferminz. Für die orale Befriedigung der Frau bzw. beim oral-anal Kontakt können Latex-Folien - so genannte "Dental Dams" - zur Anwendung kommen. Diese 25 x 15 cm großen, sehr dünnen Tücher sind leicht parfümiert und in Apotheken bzw. Sex-Shops erhältlich. Sie haben sich allerdings nicht für die sexuelle Routine durchgesetzt. Im Notfall kann man sich auch mit einem der Länge nach aufgeschnittenen Kondom behelfen.
Auch bei Verwendung von Kondomen bzw. "Dental Dams" ist es besonders wichtig, auf eine gute Oralhygiene zu achten. Im Fall, dass kleine Verletzungen, Wunden oder Geschwüre im Mund bzw. am Zahnfleisch oder an den Genitalien bestehen, sollte auf Oralverkehr nach Möglichkeit verzichtet werden. Gelangt Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret in den Mund, sollte dieses umgehend ausgespuckt bzw. sofort geschluckt werden. Keinesfalls darf man es im Mund belassen, da dieses wahrscheinlich einen der wichtigsten Übertragungswege darstellt. Je länger daher Sperma bzw. Vaginalsekret in der Mundhöhle verweilen, um so höher ist das Infektionsrisiko.
Bei Verdacht auf Vorliegen einer sexuell übertragbaren Krankheit bzw. bei bestehendem Infektionsrisiko, ist es wichtig, umgehend medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Für die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten - inklusive HIV - gibt es effektive Therapien oder Vorbeugemaßnahmen, bzw. besteht bei einigen die Möglichkeit einer Impfung (z. B. Hepatitis A oder Hepatitis B). Eine frühzeitige Behandlung ist nicht nur für die eigene Gesundheit entscheidend, sondern trägt auch entscheidend zum Schutz des Partners bei.
Quelle: Dr. med. Katharina Larisch
Zum vollen Editor wechseln
Ich hatte zwar bereits in meinem obrigen Posting darauf verwiesen,
stelle aber den Artikel gerne hier noch einmal ein.
Oralsex - Zahlen und Fakten
Oralsex ist eine ausgesprochen beliebte Variante beim Liebesspiel und wird sowohl von heterosexuellen als auch homosexuellen Paaren gerne praktiziert. Der Kontakt erfolgt dabei entweder oral-genital oder oral-anal. Wie hoch nun das potenzielle Risiko einer Infektion mit HIV oder anderen Erregern in Zusammenhang mit Oralverkehr ist, darüber wird häufig gerätselt. Man sollte sich diesbezüglich jedoch nicht auf Spekulationen, sondern nur auf fundierte Informationen verlassen. Der folgende Text soll dabei helfen, das individuelle Risiko besser einschätzen zu können.
Die Bedeutung, die dem Oralsex im Liebesleben zukommt, führen folgende Zahlen deutlich vor Augen: In einer englischen Studie wurde festgestellt, dass 66 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer mit Cunnilingus - dem oralen Kontakt mit dem weiblichen Genitale - Erfahrungen aufweisen. Mit Fellatio - dem oralen Kontakt mit dem männlichen Genitale - haben 69 Prozent der Männer und 64 Prozent der Frauen Erfahrungen. Die Varianten des oralen Liebesspiels erfreuen sich in den letzten Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt deshalb, weil sie im Vergleich zum Geschlechtsverkehr als "sicherer" eingeschätzt werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine weniger riskante Praktik - verglichen mit "normalem" Geschlechtsverkehr oder Analsex. Ein geringeres Risiko bedeutet jedoch nicht KEIN RISIKO! Sehr wohl können über den oralen Kontakt HI-Viren und zahlreiche andere Krankheitserreger übertragen werden.
Quelle: Dr. med. Britta Bürger, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Viren
AIDS/HIV
Durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV) kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Immunsystems. Diese führt infolge zu chronischen Infektionen und Organschäden bzw. Krebserkrankungen und letztendlich zum Tod. In den späteren Krankheitsstadien wird nicht mehr von HIV-Infektion gesprochen, sondern von AIDS. Bekanntlich ist das Risiko einer HIV-Übertragung bei ungeschütztem vaginalem Geschlechtsverkehr sehr hoch, noch riskanter ist diesbezüglich der ungeschützte Analverkehr. HI-Viren sind in der Samenflüssigkeit, im Blut und in einem geringeren Ausmaß auch im Speichel enthalten.
Folgende Faktoren können das Übertragungsrisiko erhöhen:
Rezeptiver (empfangender) Part: Jener Partner, der den Penis in den Mund nimmt, trägt ein höheres Risiko
Schlechte Mundhygiene: Pilzinfektionen, Zahnfleischerkrankungen, die kleine Wunden in der Mundhöhle verursachen, begünstigen eine Infektion
Geschwüre, kleine Wunden am Penis oder Blut im Samen
Zahlreiche Studien berichten über die Möglichkeit einer HIV-Übertragung unter homosexuellen Männern, die beinahe ausschließlich Oralverkehr praktizierten und bei denen es fast nie zu einer analen Penetration kam. In der Literatur wird auch zumindest ein Fall angeführt, wo die Übertragung von Frau zu Frau erfolgte. Bei heterosexuellen Paaren ist das Ansteckungsrisiko der Frau wesentlich höher als das des Mannes. Die Risikoeinschätzung bezieht sich jedoch auf alle Formen des sexuellen Kontakts. Da nur wenige Paare ausschließlich Oralverkehr praktizieren, ist es schwierig das orale Infektionsrisiko exakt zu bestimmen. Unter Berücksichtigung des Übertragungsweges kann man jedoch davon ausgehen, dass der empfangende Partner - also jener, der den Penis in den Mund nimmt - grundsätzlich ein höheres Risiko trägt. Kommt es im Mund zum Samenerguss, wird dadurch - speziell bei schlechter Mundhygiene - das Risiko noch weiter gesteigert. Aus der wissenschaftlichen Literatur geht zudem hervor, dass es auch ohne Ejakulation zu einer HIV-Übertragung durch Oralverkehr kommen kann.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine verbreitete virale Infektionskrankheit. Im Normalfall ist sie nicht weiter gefährlich, auch wenn sich die Betroffenen meist sehr krank fühlen. Das Hepatitis-A-Virus ist im Kot in hohen Konzentrationen nachweisbar und daher auch auf der scheinbar "sauberen" Haut im Analbereich von Infizierten vorhanden. Die Übertragung kann durch oral-analen Kontakt erfolgen. In der Literatur wird von mehreren epidemischen Ausbrüchen von Hepatitis A unter Homosexuellen berichtet. Doch kann man davon ausgehen, dass Heterosexuelle, die oral-analen Kontakt praktizieren, in etwa ein gleich hohes Risiko aufweisen wie Homosexuelle.
Hepatitis B
Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine Virus-Infektion, die unter Menschen mit einer vorangegangenen sexuell übertragbaren Erkrankung bzw. unter Drogensüchtigen häufiger auftritt als in der Allgemeinbevölkerung. Die Hepatitis B kann zu einer sehr schweren Lebererkrankung mit fatalen Folgen bzw. zu einer chronischen Schädigung des Organs führen. Die häufigsten Übertragungswege sind: Kontakt mit infiziertem Blut, Nadelstichverletzungen, "Needle Sharing" (gemeinsames Benutzen der Nadel von Drogensüchtigen) und durch infizierte Blutprodukte (Blutkonserven etc.). Die Viren finden sich in Blut, Samenflüssigkeit, Stuhl und Speichel. Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass das Virus beim vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden kann. Unklar ist bislang jedoch, ob dies auch beim Oralsex möglich ist. Theoretisch besteht jedoch ein gewisses Risiko.
Hepatitis C
Die Hepatitis C ist eine virale Erkrankung, die auf ähnlichem Weg übertragen wird wie die Hepatitis B. Sie ist unter Drogenabhängigen weit verbreitet. In einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß erfolgte früher eine Infektion auch durch Blutprodukte - vor allem durch Transfusionen. Auf Grund der verbesserten Screening-Methoden bei Blutprodukten sollten diese heutzutage aber keinen Übertragungsweg mehr darstellen. Der Infektionsweg über sexuelle Kontakte ist ausgesprochen selten, so dass man auch beim Oralsex weniger bedenken haben muss.
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Eine HSV-Infektion ist die häufigste Ursache für eine Geschwürbildung im Genitalbereich. Früher war diese ausschließlich auf das Herpesvirus vom Typ 2 zurückzuführen, in den letzten Jahren werden genitale HSV-Infektionen jedoch zunehmend durch das Typ-1-Virus ausgelöst. Dieser Typ wurde früher in erster Linie mit Herpes labialis (Lippenherpes oder "Fieberblase") in Verbindung gebracht. Genital-Herpes äußerst sich durch kleine Bläschen auf Penis, Vulva oder anderen Stellen des weiblichen Genitaltrakts, die sich rasch zu kleinen, sehr schmerzhaften Geschwüren umbilden. Der Erstkontakt mit dem Virus führt meist zu einer fieberhaften Erkrankung, mitunter sind auch schwere Verläufe möglich. Die Infektion tritt in Abhängigkeit von der Immunabwehr immer wieder auf, verläuft dann jedoch häufig eher leicht. Darüber hinaus kann eine HSV-Infektion zu Pharyngitis führen. Dabei handelt es sich um eine Halsentzündung bei der es zu ähnlicher Geschwürbildung kommt. Herpes-Viren sind extrem ansteckend und werden häufig sexuell übertragen, in erster Linie erfolgt dies durch Geschlechtsverkehr, aber auch beim Oralsex ist eine Ansteckung möglich. Die Viren verbreiten sich am besten, wenn Geschwüre (Fieberblasen oder genitale Läsionen) vorhanden sind. Sind keine Geschwüre sichtbar, ist das Infektionsrisiko hingegen sehr gering.
Humanes Papilloma-Virus (HPV)
Als Folge einer Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus kommt es bei Frauen und Männern zur Bildung von Genitalwarzen. Die Übertragung erfolgt durch sexuellen Kontakt. Bei Männern sind die Warzen meist besser zu sehen, bei Frauen hingegen gestaltet sich die Blick-Diagnose für den Arzt mitunter sehr schwierig, da sich die Warzen häufig auf dem Gebärmutterhals (Zervix) und in der Vagina befinden. Die Warzen können jedoch auch im Analbereich auftreten, vor allem dann, wenn Anal- bzw. Oral-Anal-Verkehr praktiziert wird. Selten kommen die Warzen in Mund und Rachen vor. Es ist wichtig, eine HPV-Infektion frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, da einige Virus-Untergruppen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung bestimmter Krebsarten spielen können (Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinom etc.). Die Viren werden von der Warzenoberfläche weitergegeben, daher stellt jeder direkte körperliche Kontakt einen möglichen Übertragungsweg dar. Obwohl es bislang noch keinen eindeutigen Beleg dafür gibt, dass die Viren auch bei Oralsex übertragen werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall sein könnte, doch sehr hoch.
Dellwarzen (Molluscum contagiosum)
Molluscum contagiosum ist eine weit verbreitete ansteckende virale Erkrankung der Haut. Nach einer Inkubationszeit von 17 Tagen bis 20 Monaten bilden sich perlartig-mattglänzende, milchweiße bis rötliche, etwa reiskorngroße, weiche Knötchen mit zentraler Eindellung (so genannte Dellwarzen). Auf Druck kommt es zur Entleerung einer rahmartig-teigigen Masse. Diese Knötchen können auf Fußsohlen, Handtellern, Gesicht, Hals und den Geschlechtsteilen auftreten. Der Großteil der Infektionen erfolgt durch den Kontakt im Alltag (häufig in Schwimmbädern). Vor allem Kinder sind betroffen. Es gibt jedoch Hinweise, dass eine Übertragung auch beim oral-genitalen Verkehr auf den empfangenden Partner möglich ist.
Bakterien
Chlamydien-Infektionen
Infektionen mit Chlamydia trachomatis verursachen bei Männern eine Harnröhren-Entzündung (Urethritis). Bei Frauen kommt es zu aufsteigenden Entzündungen des kleinen Beckens, mit der Gefahr, dass dies in manchen Fällen sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen kann. Die Keime sind zudem im Rachenraum von Männern und Frauen festzustellen. Ein Zusammenhang zwischen Fellatio und Chlamydien-Infektion konnte bereits nachgewiesen werden. Dies lässt den Schluss zu, dass zumindest eine Übertragung vom Mann auf die Frau durch Oralkontakt möglich ist.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD) und wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoe verursacht. Bei Männern kommt es zu Ausfluss und Problemen beim Wasserlassen. Bei weiblichen Betroffenen äußert sich die Infektion ebenfalls durch Ausfluss sowie durch Schmerzen im Unterleib bzw. sind aufsteigende Infektionen möglich. Es müssen jedoch nicht immer Symptome auftreten - bei fast 70 Prozent der Frauen verläuft eine Gonorrhoe symptomlos. Die Übertragung erfolgt normalerweise über vaginalen oder analen Verkehr, aber auch eine orale Übertragung ist möglich. Diese führt zu einer Gonorrhoe des Mundrachenraums, die in den meisten Fällen keine Beschwerden verursacht. Nur bei rund 15 Prozent der Betroffenen treten Halsschmerzen auf. Die Gonorrhoe ist sehr ansteckend!
Syphilis
Beim oral-genitalen Kontakt besteht ein Ansteckungsrisiko, das sich in seiner Höhe jedoch nicht genau bestimmen lässt. Männer und Frauen entwickeln im Mund syphilitische Geschwüre und Schanker, die den Erreger der Syphilis - das Bakterium Treponema pallidum - ausschütten.
Pilze
Mundsoor
Mundsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Beinahe 50 Prozent der Bevölkerung sind von diesem Pilz befallen - vornehmlich im Mund, Magen-Darm-Trakt, an den Schleimhäuten und der Haut. Symptome treten dabei nicht auf. Candida albicans kann jedoch auch zu Infektionen und Entzündungen im Mund, an der Vulva, Vagina, Eichel und Vorhaut führen. Diese äußern sich in erster Linie durch einen grauweißen, bröckeligen Ausfluss (im Aussehen ähnlich dem Hüttenkäse). Begünstigende Faktoren sind Verletzungen der Haut bzw. der Schleimhäute, eventuell die Einnahme oraler Verhütungsmittel (Pille) und Diabetes.
Würmer
Fadenwürmer - wahrscheinlich auch andere Würmer- können beim oral-anal Kontakt übertragen werden, bzw. wenn Fellatio direkt nach dem Analverkehr, also ohne vorangegangene Reinigung des Gliedes, durchgeführt wird.
Wie kann man das Infektionsrisiko senken?
Im Folgenden geht es darum, eine Reduktion des oralen Infektionsrisikos zu erreichen, und nicht um eine vollständige Beseitigung desselben, denn: Die einzige Maßnahme, durch die eine Infektion über Oralsex hundertprozentig verhindert werden kann, ist der Verzicht auf diese Variante des Liebesspiels. Da es sich jedoch bei Oralverkehr um eine sehr beliebte Sexualpraktik handelt, würde eine derartige Vorbeugemaßnahme schon im Ansatz an der praktischen Umsetzung scheitern. Zudem ist das Übertragungsrisiko bei Oralsex offensichtlich doch geringer als bei analem bzw. vaginalem Geschlechtsverkehr. Eine beschränkte Anzahl von Sexualpartnern und eine Lebenssituation, in der man nicht auf "Gelegenheits-Sex" mit mehr oder weniger unbekannten Partnern "angewiesen" ist, tragen wesentlich zur Reduzierung des Infektionsrisikos bei. Bevor man sich irgendwelchen Abenteuern hingibt, sollte man immer in Betracht ziehen, dass der Bettgenosse möglicherweise andere Sexualpartner hat oder hatte, deren Infektionsstatus aber zumeist im Dunklen bleibt.
Aber auch wenn man partnerschaftliches Neuland betritt, lässt sich Oralsex durchaus genießen - bei entsprechenden Schutzmaßnahmen. Im Fall von Fellatio gibt es eine Vielzahl an Kondomen unterschiedlicher Geschmacks- und Geruchsrichtungen - von Erdbeere über Banane bis hin zu Pfefferminz. Für die orale Befriedigung der Frau bzw. beim oral-anal Kontakt können Latex-Folien - so genannte "Dental Dams" - zur Anwendung kommen. Diese 25 x 15 cm großen, sehr dünnen Tücher sind leicht parfümiert und in Apotheken bzw. Sex-Shops erhältlich. Sie haben sich allerdings nicht für die sexuelle Routine durchgesetzt. Im Notfall kann man sich auch mit einem der Länge nach aufgeschnittenen Kondom behelfen.
Auch bei Verwendung von Kondomen bzw. "Dental Dams" ist es besonders wichtig, auf eine gute Oralhygiene zu achten. Im Fall, dass kleine Verletzungen, Wunden oder Geschwüre im Mund bzw. am Zahnfleisch oder an den Genitalien bestehen, sollte auf Oralverkehr nach Möglichkeit verzichtet werden. Gelangt Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret in den Mund, sollte dieses umgehend ausgespuckt bzw. sofort geschluckt werden. Keinesfalls darf man es im Mund belassen, da dieses wahrscheinlich einen der wichtigsten Übertragungswege darstellt. Je länger daher Sperma bzw. Vaginalsekret in der Mundhöhle verweilen, um so höher ist das Infektionsrisiko.
Bei Verdacht auf Vorliegen einer sexuell übertragbaren Krankheit bzw. bei bestehendem Infektionsrisiko, ist es wichtig, umgehend medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Für die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten - inklusive HIV - gibt es effektive Therapien oder Vorbeugemaßnahmen, bzw. besteht bei einigen die Möglichkeit einer Impfung (z. B. Hepatitis A oder Hepatitis B). Eine frühzeitige Behandlung ist nicht nur für die eigene Gesundheit entscheidend, sondern trägt auch entscheidend zum Schutz des Partners bei.
Quelle: Dr. med. Katharina Larisch
Oralsex - Zahlen und Fakten
Oralsex ist eine ausgesprochen beliebte Variante beim Liebesspiel und wird sowohl von heterosexuellen als auch homosexuellen Paaren gerne praktiziert. Der Kontakt erfolgt dabei entweder oral-genital oder oral-anal. Wie hoch nun das potenzielle Risiko einer Infektion mit HIV oder anderen Erregern in Zusammenhang mit Oralverkehr ist, darüber wird häufig gerätselt. Man sollte sich diesbezüglich jedoch nicht auf Spekulationen, sondern nur auf fundierte Informationen verlassen. Der folgende Text soll dabei helfen, das individuelle Risiko besser einschätzen zu können.
Die Bedeutung, die dem Oralsex im Liebesleben zukommt, führen folgende Zahlen deutlich vor Augen: In einer englischen Studie wurde festgestellt, dass 66 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer mit Cunnilingus - dem oralen Kontakt mit dem weiblichen Genitale - Erfahrungen aufweisen. Mit Fellatio - dem oralen Kontakt mit dem männlichen Genitale - haben 69 Prozent der Männer und 64 Prozent der Frauen Erfahrungen. Die Varianten des oralen Liebesspiels erfreuen sich in den letzten Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt deshalb, weil sie im Vergleich zum Geschlechtsverkehr als "sicherer" eingeschätzt werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine weniger riskante Praktik - verglichen mit "normalem" Geschlechtsverkehr oder Analsex. Ein geringeres Risiko bedeutet jedoch nicht KEIN RISIKO! Sehr wohl können über den oralen Kontakt HI-Viren und zahlreiche andere Krankheitserreger übertragen werden.
Quelle: Dr. med. Britta Bürger, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Viren
AIDS/HIV
Durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV) kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Immunsystems. Diese führt infolge zu chronischen Infektionen und Organschäden bzw. Krebserkrankungen und letztendlich zum Tod. In den späteren Krankheitsstadien wird nicht mehr von HIV-Infektion gesprochen, sondern von AIDS. Bekanntlich ist das Risiko einer HIV-Übertragung bei ungeschütztem vaginalem Geschlechtsverkehr sehr hoch, noch riskanter ist diesbezüglich der ungeschützte Analverkehr. HI-Viren sind in der Samenflüssigkeit, im Blut und in einem geringeren Ausmaß auch im Speichel enthalten.
Folgende Faktoren können das Übertragungsrisiko erhöhen:
Rezeptiver (empfangender) Part: Jener Partner, der den Penis in den Mund nimmt, trägt ein höheres Risiko
Schlechte Mundhygiene: Pilzinfektionen, Zahnfleischerkrankungen, die kleine Wunden in der Mundhöhle verursachen, begünstigen eine Infektion
Geschwüre, kleine Wunden am Penis oder Blut im Samen
Zahlreiche Studien berichten über die Möglichkeit einer HIV-Übertragung unter homosexuellen Männern, die beinahe ausschließlich Oralverkehr praktizierten und bei denen es fast nie zu einer analen Penetration kam. In der Literatur wird auch zumindest ein Fall angeführt, wo die Übertragung von Frau zu Frau erfolgte. Bei heterosexuellen Paaren ist das Ansteckungsrisiko der Frau wesentlich höher als das des Mannes. Die Risikoeinschätzung bezieht sich jedoch auf alle Formen des sexuellen Kontakts. Da nur wenige Paare ausschließlich Oralverkehr praktizieren, ist es schwierig das orale Infektionsrisiko exakt zu bestimmen. Unter Berücksichtigung des Übertragungsweges kann man jedoch davon ausgehen, dass der empfangende Partner - also jener, der den Penis in den Mund nimmt - grundsätzlich ein höheres Risiko trägt. Kommt es im Mund zum Samenerguss, wird dadurch - speziell bei schlechter Mundhygiene - das Risiko noch weiter gesteigert. Aus der wissenschaftlichen Literatur geht zudem hervor, dass es auch ohne Ejakulation zu einer HIV-Übertragung durch Oralverkehr kommen kann.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine verbreitete virale Infektionskrankheit. Im Normalfall ist sie nicht weiter gefährlich, auch wenn sich die Betroffenen meist sehr krank fühlen. Das Hepatitis-A-Virus ist im Kot in hohen Konzentrationen nachweisbar und daher auch auf der scheinbar "sauberen" Haut im Analbereich von Infizierten vorhanden. Die Übertragung kann durch oral-analen Kontakt erfolgen. In der Literatur wird von mehreren epidemischen Ausbrüchen von Hepatitis A unter Homosexuellen berichtet. Doch kann man davon ausgehen, dass Heterosexuelle, die oral-analen Kontakt praktizieren, in etwa ein gleich hohes Risiko aufweisen wie Homosexuelle.
Hepatitis B
Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine Virus-Infektion, die unter Menschen mit einer vorangegangenen sexuell übertragbaren Erkrankung bzw. unter Drogensüchtigen häufiger auftritt als in der Allgemeinbevölkerung. Die Hepatitis B kann zu einer sehr schweren Lebererkrankung mit fatalen Folgen bzw. zu einer chronischen Schädigung des Organs führen. Die häufigsten Übertragungswege sind: Kontakt mit infiziertem Blut, Nadelstichverletzungen, "Needle Sharing" (gemeinsames Benutzen der Nadel von Drogensüchtigen) und durch infizierte Blutprodukte (Blutkonserven etc.). Die Viren finden sich in Blut, Samenflüssigkeit, Stuhl und Speichel. Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass das Virus beim vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden kann. Unklar ist bislang jedoch, ob dies auch beim Oralsex möglich ist. Theoretisch besteht jedoch ein gewisses Risiko.
Hepatitis C
Die Hepatitis C ist eine virale Erkrankung, die auf ähnlichem Weg übertragen wird wie die Hepatitis B. Sie ist unter Drogenabhängigen weit verbreitet. In einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß erfolgte früher eine Infektion auch durch Blutprodukte - vor allem durch Transfusionen. Auf Grund der verbesserten Screening-Methoden bei Blutprodukten sollten diese heutzutage aber keinen Übertragungsweg mehr darstellen. Der Infektionsweg über sexuelle Kontakte ist ausgesprochen selten, so dass man auch beim Oralsex weniger bedenken haben muss.
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Eine HSV-Infektion ist die häufigste Ursache für eine Geschwürbildung im Genitalbereich. Früher war diese ausschließlich auf das Herpesvirus vom Typ 2 zurückzuführen, in den letzten Jahren werden genitale HSV-Infektionen jedoch zunehmend durch das Typ-1-Virus ausgelöst. Dieser Typ wurde früher in erster Linie mit Herpes labialis (Lippenherpes oder "Fieberblase") in Verbindung gebracht. Genital-Herpes äußerst sich durch kleine Bläschen auf Penis, Vulva oder anderen Stellen des weiblichen Genitaltrakts, die sich rasch zu kleinen, sehr schmerzhaften Geschwüren umbilden. Der Erstkontakt mit dem Virus führt meist zu einer fieberhaften Erkrankung, mitunter sind auch schwere Verläufe möglich. Die Infektion tritt in Abhängigkeit von der Immunabwehr immer wieder auf, verläuft dann jedoch häufig eher leicht. Darüber hinaus kann eine HSV-Infektion zu Pharyngitis führen. Dabei handelt es sich um eine Halsentzündung bei der es zu ähnlicher Geschwürbildung kommt. Herpes-Viren sind extrem ansteckend und werden häufig sexuell übertragen, in erster Linie erfolgt dies durch Geschlechtsverkehr, aber auch beim Oralsex ist eine Ansteckung möglich. Die Viren verbreiten sich am besten, wenn Geschwüre (Fieberblasen oder genitale Läsionen) vorhanden sind. Sind keine Geschwüre sichtbar, ist das Infektionsrisiko hingegen sehr gering.
Humanes Papilloma-Virus (HPV)
Als Folge einer Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus kommt es bei Frauen und Männern zur Bildung von Genitalwarzen. Die Übertragung erfolgt durch sexuellen Kontakt. Bei Männern sind die Warzen meist besser zu sehen, bei Frauen hingegen gestaltet sich die Blick-Diagnose für den Arzt mitunter sehr schwierig, da sich die Warzen häufig auf dem Gebärmutterhals (Zervix) und in der Vagina befinden. Die Warzen können jedoch auch im Analbereich auftreten, vor allem dann, wenn Anal- bzw. Oral-Anal-Verkehr praktiziert wird. Selten kommen die Warzen in Mund und Rachen vor. Es ist wichtig, eine HPV-Infektion frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, da einige Virus-Untergruppen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung bestimmter Krebsarten spielen können (Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinom etc.). Die Viren werden von der Warzenoberfläche weitergegeben, daher stellt jeder direkte körperliche Kontakt einen möglichen Übertragungsweg dar. Obwohl es bislang noch keinen eindeutigen Beleg dafür gibt, dass die Viren auch bei Oralsex übertragen werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall sein könnte, doch sehr hoch.
Dellwarzen (Molluscum contagiosum)
Molluscum contagiosum ist eine weit verbreitete ansteckende virale Erkrankung der Haut. Nach einer Inkubationszeit von 17 Tagen bis 20 Monaten bilden sich perlartig-mattglänzende, milchweiße bis rötliche, etwa reiskorngroße, weiche Knötchen mit zentraler Eindellung (so genannte Dellwarzen). Auf Druck kommt es zur Entleerung einer rahmartig-teigigen Masse. Diese Knötchen können auf Fußsohlen, Handtellern, Gesicht, Hals und den Geschlechtsteilen auftreten. Der Großteil der Infektionen erfolgt durch den Kontakt im Alltag (häufig in Schwimmbädern). Vor allem Kinder sind betroffen. Es gibt jedoch Hinweise, dass eine Übertragung auch beim oral-genitalen Verkehr auf den empfangenden Partner möglich ist.
Bakterien
Chlamydien-Infektionen
Infektionen mit Chlamydia trachomatis verursachen bei Männern eine Harnröhren-Entzündung (Urethritis). Bei Frauen kommt es zu aufsteigenden Entzündungen des kleinen Beckens, mit der Gefahr, dass dies in manchen Fällen sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen kann. Die Keime sind zudem im Rachenraum von Männern und Frauen festzustellen. Ein Zusammenhang zwischen Fellatio und Chlamydien-Infektion konnte bereits nachgewiesen werden. Dies lässt den Schluss zu, dass zumindest eine Übertragung vom Mann auf die Frau durch Oralkontakt möglich ist.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD) und wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoe verursacht. Bei Männern kommt es zu Ausfluss und Problemen beim Wasserlassen. Bei weiblichen Betroffenen äußert sich die Infektion ebenfalls durch Ausfluss sowie durch Schmerzen im Unterleib bzw. sind aufsteigende Infektionen möglich. Es müssen jedoch nicht immer Symptome auftreten - bei fast 70 Prozent der Frauen verläuft eine Gonorrhoe symptomlos. Die Übertragung erfolgt normalerweise über vaginalen oder analen Verkehr, aber auch eine orale Übertragung ist möglich. Diese führt zu einer Gonorrhoe des Mundrachenraums, die in den meisten Fällen keine Beschwerden verursacht. Nur bei rund 15 Prozent der Betroffenen treten Halsschmerzen auf. Die Gonorrhoe ist sehr ansteckend!
Syphilis
Beim oral-genitalen Kontakt besteht ein Ansteckungsrisiko, das sich in seiner Höhe jedoch nicht genau bestimmen lässt. Männer und Frauen entwickeln im Mund syphilitische Geschwüre und Schanker, die den Erreger der Syphilis - das Bakterium Treponema pallidum - ausschütten.
Pilze
Mundsoor
Mundsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Beinahe 50 Prozent der Bevölkerung sind von diesem Pilz befallen - vornehmlich im Mund, Magen-Darm-Trakt, an den Schleimhäuten und der Haut. Symptome treten dabei nicht auf. Candida albicans kann jedoch auch zu Infektionen und Entzündungen im Mund, an der Vulva, Vagina, Eichel und Vorhaut führen. Diese äußern sich in erster Linie durch einen grauweißen, bröckeligen Ausfluss (im Aussehen ähnlich dem Hüttenkäse). Begünstigende Faktoren sind Verletzungen der Haut bzw. der Schleimhäute, eventuell die Einnahme oraler Verhütungsmittel (Pille) und Diabetes.
Würmer
Fadenwürmer - wahrscheinlich auch andere Würmer- können beim oral-anal Kontakt übertragen werden, bzw. wenn Fellatio direkt nach dem Analverkehr, also ohne vorangegangene Reinigung des Gliedes, durchgeführt wird.
Wie kann man das Infektionsrisiko senken?
Im Folgenden geht es darum, eine Reduktion des oralen Infektionsrisikos zu erreichen, und nicht um eine vollständige Beseitigung desselben, denn: Die einzige Maßnahme, durch die eine Infektion über Oralsex hundertprozentig verhindert werden kann, ist der Verzicht auf diese Variante des Liebesspiels. Da es sich jedoch bei Oralverkehr um eine sehr beliebte Sexualpraktik handelt, würde eine derartige Vorbeugemaßnahme schon im Ansatz an der praktischen Umsetzung scheitern. Zudem ist das Übertragungsrisiko bei Oralsex offensichtlich doch geringer als bei analem bzw. vaginalem Geschlechtsverkehr. Eine beschränkte Anzahl von Sexualpartnern und eine Lebenssituation, in der man nicht auf "Gelegenheits-Sex" mit mehr oder weniger unbekannten Partnern "angewiesen" ist, tragen wesentlich zur Reduzierung des Infektionsrisikos bei. Bevor man sich irgendwelchen Abenteuern hingibt, sollte man immer in Betracht ziehen, dass der Bettgenosse möglicherweise andere Sexualpartner hat oder hatte, deren Infektionsstatus aber zumeist im Dunklen bleibt.
Aber auch wenn man partnerschaftliches Neuland betritt, lässt sich Oralsex durchaus genießen - bei entsprechenden Schutzmaßnahmen. Im Fall von Fellatio gibt es eine Vielzahl an Kondomen unterschiedlicher Geschmacks- und Geruchsrichtungen - von Erdbeere über Banane bis hin zu Pfefferminz. Für die orale Befriedigung der Frau bzw. beim oral-anal Kontakt können Latex-Folien - so genannte "Dental Dams" - zur Anwendung kommen. Diese 25 x 15 cm großen, sehr dünnen Tücher sind leicht parfümiert und in Apotheken bzw. Sex-Shops erhältlich. Sie haben sich allerdings nicht für die sexuelle Routine durchgesetzt. Im Notfall kann man sich auch mit einem der Länge nach aufgeschnittenen Kondom behelfen.
Auch bei Verwendung von Kondomen bzw. "Dental Dams" ist es besonders wichtig, auf eine gute Oralhygiene zu achten. Im Fall, dass kleine Verletzungen, Wunden oder Geschwüre im Mund bzw. am Zahnfleisch oder an den Genitalien bestehen, sollte auf Oralverkehr nach Möglichkeit verzichtet werden. Gelangt Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret in den Mund, sollte dieses umgehend ausgespuckt bzw. sofort geschluckt werden. Keinesfalls darf man es im Mund belassen, da dieses wahrscheinlich einen der wichtigsten Übertragungswege darstellt. Je länger daher Sperma bzw. Vaginalsekret in der Mundhöhle verweilen, um so höher ist das Infektionsrisiko.
Bei Verdacht auf Vorliegen einer sexuell übertragbaren Krankheit bzw. bei bestehendem Infektionsrisiko, ist es wichtig, umgehend medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Für die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten - inklusive HIV - gibt es effektive Therapien oder Vorbeugemaßnahmen, bzw. besteht bei einigen die Möglichkeit einer Impfung (z. B. Hepatitis A oder Hepatitis B). Eine frühzeitige Behandlung ist nicht nur für die eigene Gesundheit entscheidend, sondern trägt auch entscheidend zum Schutz des Partners bei.
Quelle: Dr. med. Katharina LarischOralsex - Zahlen und Fakten
Oralsex ist eine ausgesprochen beliebte Variante beim Liebesspiel und wird sowohl von heterosexuellen als auch homosexuellen Paaren gerne praktiziert. Der Kontakt erfolgt dabei entweder oral-genital oder oral-anal. Wie hoch nun das potenzielle Risiko einer Infektion mit HIV oder anderen Erregern in Zusammenhang mit Oralverkehr ist, darüber wird häufig gerätselt. Man sollte sich diesbezüglich jedoch nicht auf Spekulationen, sondern nur auf fundierte Informationen verlassen. Der folgende Text soll dabei helfen, das individuelle Risiko besser einschätzen zu können.
Die Bedeutung, die dem Oralsex im Liebesleben zukommt, führen folgende Zahlen deutlich vor Augen: In einer englischen Studie wurde festgestellt, dass 66 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer mit Cunnilingus - dem oralen Kontakt mit dem weiblichen Genitale - Erfahrungen aufweisen. Mit Fellatio - dem oralen Kontakt mit dem männlichen Genitale - haben 69 Prozent der Männer und 64 Prozent der Frauen Erfahrungen. Die Varianten des oralen Liebesspiels erfreuen sich in den letzten Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt deshalb, weil sie im Vergleich zum Geschlechtsverkehr als "sicherer" eingeschätzt werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine weniger riskante Praktik - verglichen mit "normalem" Geschlechtsverkehr oder Analsex. Ein geringeres Risiko bedeutet jedoch nicht KEIN RISIKO! Sehr wohl können über den oralen Kontakt HI-Viren und zahlreiche andere Krankheitserreger übertragen werden.
Quelle: Dr. med. Britta Bürger, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Viren
AIDS/HIV
Durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV) kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Immunsystems. Diese führt infolge zu chronischen Infektionen und Organschäden bzw. Krebserkrankungen und letztendlich zum Tod. In den späteren Krankheitsstadien wird nicht mehr von HIV-Infektion gesprochen, sondern von AIDS. Bekanntlich ist das Risiko einer HIV-Übertragung bei ungeschütztem vaginalem Geschlechtsverkehr sehr hoch, noch riskanter ist diesbezüglich der ungeschützte Analverkehr. HI-Viren sind in der Samenflüssigkeit, im Blut und in einem geringeren Ausmaß auch im Speichel enthalten.
Folgende Faktoren können das Übertragungsrisiko erhöhen:
Rezeptiver (empfangender) Part: Jener Partner, der den Penis in den Mund nimmt, trägt ein höheres Risiko
Schlechte Mundhygiene: Pilzinfektionen, Zahnfleischerkrankungen, die kleine Wunden in der Mundhöhle verursachen, begünstigen eine Infektion
Geschwüre, kleine Wunden am Penis oder Blut im Samen
Zahlreiche Studien berichten über die Möglichkeit einer HIV-Übertragung unter homosexuellen Männern, die beinahe ausschließlich Oralverkehr praktizierten und bei denen es fast nie zu einer analen Penetration kam. In der Literatur wird auch zumindest ein Fall angeführt, wo die Übertragung von Frau zu Frau erfolgte. Bei heterosexuellen Paaren ist das Ansteckungsrisiko der Frau wesentlich höher als das des Mannes. Die Risikoeinschätzung bezieht sich jedoch auf alle Formen des sexuellen Kontakts. Da nur wenige Paare ausschließlich Oralverkehr praktizieren, ist es schwierig das orale Infektionsrisiko exakt zu bestimmen. Unter Berücksichtigung des Übertragungsweges kann man jedoch davon ausgehen, dass der empfangende Partner - also jener, der den Penis in den Mund nimmt - grundsätzlich ein höheres Risiko trägt. Kommt es im Mund zum Samenerguss, wird dadurch - speziell bei schlechter Mundhygiene - das Risiko noch weiter gesteigert. Aus der wissenschaftlichen Literatur geht zudem hervor, dass es auch ohne Ejakulation zu einer HIV-Übertragung durch Oralverkehr kommen kann.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine verbreitete virale Infektionskrankheit. Im Normalfall ist sie nicht weiter gefährlich, auch wenn sich die Betroffenen meist sehr krank fühlen. Das Hepatitis-A-Virus ist im Kot in hohen Konzentrationen nachweisbar und daher auch auf der scheinbar "sauberen" Haut im Analbereich von Infizierten vorhanden. Die Übertragung kann durch oral-analen Kontakt erfolgen. In der Literatur wird von mehreren epidemischen Ausbrüchen von Hepatitis A unter Homosexuellen berichtet. Doch kann man davon ausgehen, dass Heterosexuelle, die oral-analen Kontakt praktizieren, in etwa ein gleich hohes Risiko aufweisen wie Homosexuelle.
Hepatitis B
Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine Virus-Infektion, die unter Menschen mit einer vorangegangenen sexuell übertragbaren Erkrankung bzw. unter Drogensüchtigen häufiger auftritt als in der Allgemeinbevölkerung. Die Hepatitis B kann zu einer sehr schweren Lebererkrankung mit fatalen Folgen bzw. zu einer chronischen Schädigung des Organs führen. Die häufigsten Übertragungswege sind: Kontakt mit infiziertem Blut, Nadelstichverletzungen, "Needle Sharing" (gemeinsames Benutzen der Nadel von Drogensüchtigen) und durch infizierte Blutprodukte (Blutkonserven etc.). Die Viren finden sich in Blut, Samenflüssigkeit, Stuhl und Speichel. Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass das Virus beim vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden kann. Unklar ist bislang jedoch, ob dies auch beim Oralsex möglich ist. Theoretisch besteht jedoch ein gewisses Risiko.
Hepatitis C
Die Hepatitis C ist eine virale Erkrankung, die auf ähnlichem Weg übertragen wird wie die Hepatitis B. Sie ist unter Drogenabhängigen weit verbreitet. In einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß erfolgte früher eine Infektion auch durch Blutprodukte - vor allem durch Transfusionen. Auf Grund der verbesserten Screening-Methoden bei Blutprodukten sollten diese heutzutage aber keinen Übertragungsweg mehr darstellen. Der Infektionsweg über sexuelle Kontakte ist ausgesprochen selten, so dass man auch beim Oralsex weniger bedenken haben muss.
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Eine HSV-Infektion ist die häufigste Ursache für eine Geschwürbildung im Genitalbereich. Früher war diese ausschließlich auf das Herpesvirus vom Typ 2 zurückzuführen, in den letzten Jahren werden genitale HSV-Infektionen jedoch zunehmend durch das Typ-1-Virus ausgelöst. Dieser Typ wurde früher in erster Linie mit Herpes labialis (Lippenherpes oder "Fieberblase") in Verbindung gebracht. Genital-Herpes äußerst sich durch kleine Bläschen auf Penis, Vulva oder anderen Stellen des weiblichen Genitaltrakts, die sich rasch zu kleinen, sehr schmerzhaften Geschwüren umbilden. Der Erstkontakt mit dem Virus führt meist zu einer fieberhaften Erkrankung, mitunter sind auch schwere Verläufe möglich. Die Infektion tritt in Abhängigkeit von der Immunabwehr immer wieder auf, verläuft dann jedoch häufig eher leicht. Darüber hinaus kann eine HSV-Infektion zu Pharyngitis führen. Dabei handelt es sich um eine Halsentzündung bei der es zu ähnlicher Geschwürbildung kommt. Herpes-Viren sind extrem ansteckend und werden häufig sexuell übertragen, in erster Linie erfolgt dies durch Geschlechtsverkehr, aber auch beim Oralsex ist eine Ansteckung möglich. Die Viren verbreiten sich am besten, wenn Geschwüre (Fieberblasen oder genitale Läsionen) vorhanden sind. Sind keine Geschwüre sichtbar, ist das Infektionsrisiko hingegen sehr gering.
Humanes Papilloma-Virus (HPV)
Als Folge einer Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus kommt es bei Frauen und Männern zur Bildung von Genitalwarzen. Die Übertragung erfolgt durch sexuellen Kontakt. Bei Männern sind die Warzen meist besser zu sehen, bei Frauen hingegen gestaltet sich die Blick-Diagnose für den Arzt mitunter sehr schwierig, da sich die Warzen häufig auf dem Gebärmutterhals (Zervix) und in der Vagina befinden. Die Warzen können jedoch auch im Analbereich auftreten, vor allem dann, wenn Anal- bzw. Oral-Anal-Verkehr praktiziert wird. Selten kommen die Warzen in Mund und Rachen vor. Es ist wichtig, eine HPV-Infektion frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, da einige Virus-Untergruppen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung bestimmter Krebsarten spielen können (Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinom etc.). Die Viren werden von der Warzenoberfläche weitergegeben, daher stellt jeder direkte körperliche Kontakt einen möglichen Übertragungsweg dar. Obwohl es bislang noch keinen eindeutigen Beleg dafür gibt, dass die Viren auch bei Oralsex übertragen werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall sein könnte, doch sehr hoch.
Dellwarzen (Molluscum contagiosum)
Molluscum contagiosum ist eine weit verbreitete ansteckende virale Erkrankung der Haut. Nach einer Inkubationszeit von 17 Tagen bis 20 Monaten bilden sich perlartig-mattglänzende, milchweiße bis rötliche, etwa reiskorngroße, weiche Knötchen mit zentraler Eindellung (so genannte Dellwarzen). Auf Druck kommt es zur Entleerung einer rahmartig-teigigen Masse. Diese Knötchen können auf Fußsohlen, Handtellern, Gesicht, Hals und den Geschlechtsteilen auftreten. Der Großteil der Infektionen erfolgt durch den Kontakt im Alltag (häufig in Schwimmbädern). Vor allem Kinder sind betroffen. Es gibt jedoch Hinweise, dass eine Übertragung auch beim oral-genitalen Verkehr auf den empfangenden Partner möglich ist.
Bakterien
Chlamydien-Infektionen
Infektionen mit Chlamydia trachomatis verursachen bei Männern eine Harnröhren-Entzündung (Urethritis). Bei Frauen kommt es zu aufsteigenden Entzündungen des kleinen Beckens, mit der Gefahr, dass dies in manchen Fällen sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen kann. Die Keime sind zudem im Rachenraum von Männern und Frauen festzustellen. Ein Zusammenhang zwischen Fellatio und Chlamydien-Infektion konnte bereits nachgewiesen werden. Dies lässt den Schluss zu, dass zumindest eine Übertragung vom Mann auf die Frau durch Oralkontakt möglich ist.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD) und wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoe verursacht. Bei Männern kommt es zu Ausfluss und Problemen beim Wasserlassen. Bei weiblichen Betroffenen äußert sich die Infektion ebenfalls durch Ausfluss sowie durch Schmerzen im Unterleib bzw. sind aufsteigende Infektionen möglich. Es müssen jedoch nicht immer Symptome auftreten - bei fast 70 Prozent der Frauen verläuft eine Gonorrhoe symptomlos. Die Übertragung erfolgt normalerweise über vaginalen oder analen Verkehr, aber auch eine orale Übertragung ist möglich. Diese führt zu einer Gonorrhoe des Mundrachenraums, die in den meisten Fällen keine Beschwerden verursacht. Nur bei rund 15 Prozent der Betroffenen treten Halsschmerzen auf. Die Gonorrhoe ist sehr ansteckend!
Syphilis
Beim oral-genitalen Kontakt besteht ein Ansteckungsrisiko, das sich in seiner Höhe jedoch nicht genau bestimmen lässt. Männer und Frauen entwickeln im Mund syphilitische Geschwüre und Schanker, die den Erreger der Syphilis - das Bakterium Treponema pallidum - ausschütten.
Pilze
Mundsoor
Mundsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Beinahe 50 Prozent der Bevölkerung sind von diesem Pilz befallen - vornehmlich im Mund, Magen-Darm-Trakt, an den Schleimhäuten und der Haut. Symptome treten dabei nicht auf. Candida albicans kann jedoch auch zu Infektionen und Entzündungen im Mund, an der Vulva, Vagina, Eichel und Vorhaut führen. Diese äußern sich in erster Linie durch einen grauweißen, bröckeligen Ausfluss (im Aussehen ähnlich dem Hüttenkäse). Begünstigende Faktoren sind Verletzungen der Haut bzw. der Schleimhäute, eventuell die Einnahme oraler Verhütungsmittel (Pille) und Diabetes.
Würmer
Fadenwürmer - wahrscheinlich auch andere Würmer- können beim oral-anal Kontakt übertragen werden, bzw. wenn Fellatio direkt nach dem Analverkehr, also ohne vorangegangene Reinigung des Gliedes, durchgeführt wird.
Wie kann man das Infektionsrisiko senken?
Im Folgenden geht es darum, eine Reduktion des oralen Infektionsrisikos zu erreichen, und nicht um eine vollständige Beseitigung desselben, denn: Die einzige Maßnahme, durch die eine Infektion über Oralsex hundertprozentig verhindert werden kann, ist der Verzicht auf diese Variante des Liebesspiels. Da es sich jedoch bei Oralverkehr um eine sehr beliebte Sexualpraktik handelt, würde eine derartige Vorbeugemaßnahme schon im Ansatz an der praktischen Umsetzung scheitern. Zudem ist das Übertragungsrisiko bei Oralsex offensichtlich doch geringer als bei analem bzw. vaginalem Geschlechtsverkehr. Eine beschränkte Anzahl von Sexualpartnern und eine Lebenssituation, in der man nicht auf "Gelegenheits-Sex" mit mehr oder weniger unbekannten Partnern "angewiesen" ist, tragen wesentlich zur Reduzierung des Infektionsrisikos bei. Bevor man sich irgendwelchen Abenteuern hingibt, sollte man immer in Betracht ziehen, dass der Bettgenosse möglicherweise andere Sexualpartner hat oder hatte, deren Infektionsstatus aber zumeist im Dunklen bleibt.
Aber auch wenn man partnerschaftliches Neuland betritt, lässt sich Oralsex durchaus genießen - bei entsprechenden Schutzmaßnahmen. Im Fall von Fellatio gibt es eine Vielzahl an Kondomen unterschiedlicher Geschmacks- und Geruchsrichtungen - von Erdbeere über Banane bis hin zu Pfefferminz. Für die orale Befriedigung der Frau bzw. beim oral-anal Kontakt können Latex-Folien - so genannte "Dental Dams" - zur Anwendung kommen. Diese 25 x 15 cm großen, sehr dünnen Tücher sind leicht parfümiert und in Apotheken bzw. Sex-Shops erhältlich. Sie haben sich allerdings nicht für die sexuelle Routine durchgesetzt. Im Notfall kann man sich auch mit einem der Länge nach aufgeschnittenen Kondom behelfen.
Auch bei Verwendung von Kondomen bzw. "Dental Dams" ist es besonders wichtig, auf eine gute Oralhygiene zu achten. Im Fall, dass kleine Verletzungen, Wunden oder Geschwüre im Mund bzw. am Zahnfleisch oder an den Genitalien bestehen, sollte auf Oralverkehr nach Möglichkeit verzichtet werden. Gelangt Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret in den Mund, sollte dieses umgehend ausgespuckt bzw. sofort geschluckt werden. Keinesfalls darf man es im Mund belassen, da dieses wahrscheinlich einen der wichtigsten Übertragungswege darstellt. Je länger daher Sperma bzw. Vaginalsekret in der Mundhöhle verweilen, um so höher ist das Infektionsrisiko.
Bei Verdacht auf Vorliegen einer sexuell übertragbaren Krankheit bzw. bei bestehendem Infektionsrisiko, ist es wichtig, umgehend medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Für die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten - inklusive HIV - gibt es effektive Therapien oder Vorbeugemaßnahmen, bzw. besteht bei einigen die Möglichkeit einer Impfung (z. B. Hepatitis A oder Hepatitis B). Eine frühzeitige Behandlung ist nicht nur für die eigene Gesundheit entscheidend, sondern trägt auch entscheidend zum Schutz des Partners bei.
Quelle: Dr. med. Katharina Larisch
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