Handeln wie auf an Flohmarkt

Wer mit Menschen zu tun hat, hat oft genug auch mit Dummköpfen zu tun. Macht eurem Ärger Luft. Es bleibt unter euch. Ebenso sollen hier aber auch vorbildliche Klienten aufgeführt werden. Wie sieht der ideale Klient aus?
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Lovara
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Handeln wie auf an Flohmarkt

Beitrag von Lovara »

heute hat es mich erwischt!

heute bin ich wie jeden tag vorm pc gehockt und hab mailanfragen beantwortet.

bei den heutigen anfragen war er dabei! :017
ein kunde der kurz und präzise fragen stellt und sein gewünschtes service kurz und prägnant wiedergibt. einzig die auswahl einer unserer netten damen hat gefehlt.

ich beantworte ihm die fragen so gut es geht, mit der bitte er möchte mir doch mitteilen welche wahl er getroffen hätte, damit ich ihm die genauen details, preis usw. schreiben kann.

zurück kommt ein mail mit den zeilen, daß ergibt sich aus dem geforderten service.
na gut hab ich mir gedacht, machen wir halt rätselstunde.
schau ma nach wer was macht. im kopf hab ich das ja nicht.

kommen nur zwei in frage.
nach dem ich aber sicherheithalber noch nachgefragt habe, bei den beiden ist eh nur mehr eine übrig geblieben.
schreiben wir halt wieder zurück. preis, service udgl. nocheinmal, sicher ist sicher.

antwort kahm auch sehr rasch. hört sich gut an, aber dein genannter preis kann nicht stimmen. weil, und dann bekomme ich ein rechenbeispiel mitgeschickt.

zuerst hab ich geglaubt ich sehe schlecht.
man muss dazu sagen das sich einstweilen der fehlerteufel ins mailprogramm geschlichen hat.
ich konnte nicht richtig lesen was er mir geschrieben hat und er nicht was ich schreibe.

ich schreibe zurück mit einer richtigstellung seiner rechenaufgabe, und einer erklärung das bei der übermittlung einige buchstaben durcheinander gekommen sein müssen.

seine antwort darauf war die frage ob man beim preis noch was machen kann.
es wäre ein längeres treffen gewesen und ich habe nach absprache schon eine pauschale angeboten die €150.- unter der einzelbuchung gewesen wäre und bei der auch keine extras mehr verrechnet werden. hab ich ihm auch so mitgeteilt.
er wollte nocheinmal €100.- runter handeln.

ich hab geglaubt, i bin irgendwo auf an flohmarkt.

da treibts mir die grauen haare noch schneller raus, wenn mit mir wer zum handeln anfangen möchte.
handeln kann man beim verkauf eines autos oder sonst irgendwelcher gebrauchsartikel, aber doch ned wenn es sich um menschen handelt.
mir san ja ned st.marx.

so jetzt hab ich mich wieder aufgeregt genug.
lg LOVARA
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Alice im Wunderland
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Beitrag von Alice im Wunderland »

Hallo Lovara!

Auch hier gilt, wie so oft, dass Motto --> NICHT ÄRGERN - NUR WUNDERN!! :004

Ich kann mir so einen Schrott auch fast jeden Tag anhören, in letzter Zeit kommt es mir aber besonders arg vor. Kunden die schon oft bei meiner Agentur gebucht haben, fragen plötzlich "was kostet den das bei dir??" du sagst - naja, das selbe wie immer XXX Euro. Na, kann man da net was mit dem Preis machen, ist schon sehr teuer, oder?

Hier die ultimative Standard Antwort auf Preisverhandlungen jeglicher Art:

--> Wir sind nicht billig, wir sind gut :004 !!

Neulich wurde ich doch tatsächlich gefragt: WAS KOSTEST DU DEN?? Mir blieb fast die Spucke weg, gott sei dank nur fast, so konnte ich noch ein "ICH, mein Lieber, stehe nicht zum verkauf. Meine aufgewendete Zeit wird allerdings in der ersten Stunde mit XXX Euro vergütet, jede weitere Stunde mit XXX Euro" nachschieben. Er hat sich dann entschuldigt...

Wahrscheinlich ist das die Geiz ist Geil mentalität die da um sich schlägt. Fürchterlich.

LG

Alice & Benny Bunny

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Elisabeth
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Beitrag von Elisabeth »

Also zuerst muss ich dich, Lovara, mal trösten. Du verkaufst ja nicht deine Damen, sondern ihre Zeit. So gesehen... es findet ja auch keiner was drann, mit einem Masseur zu handeln. Wobei... wenn ich wieder mit Ischiasschmerzen wie ein Käfer am Boden lieg, bezahl ich dem alles, was er will, solang er mich wieder auf die Beine bringt.

Die Flohmarkt- oder Geiz ist Geil-Mentalität scheint wirklich um sich zu greifen. Aber gut, wenn man jeden Cent umdrehen muss und sich eh nix mehr leisten kann... wobei, warum bucht man dann so ein langes Date?


Erst gestern hab ich von einer Sexworkerin gehört, der die Frage, was "Sie denn kostet", den endgültigen Grund gegeben hat, sich aus dem Business zurückzuziehen. Und das war bei ihr sicher nicht die erste Anfrage dieser Art und ich versteh sie auch.

Die Frage "was kostest du denn" hab ich aber auch schon mal gehört und das war nicht schmeichelhaft. Ich ging des Abends auf der Meidlinger Hauptstraße spazieren, aus einem Lokal wankend kam er auf mich zu, ließ mich mit einem Atemzug wissen, wie's um seine Leber stand und meinte "Wasch koschtescht' dhhuuuu?" Ich war damals vielleicht 18, frisch vom Land nach Wien gezogen. Ich wär damals nicht mal auf die Idee gekommen, frech zu antworten, sondern hab eilig das Weite gesucht. Aber das hat mich noch tagelang beschäftigt.

Ja, ihr seid unbezahlbar. Meiner Meinung nach sogar unverkäuflich und in mancher Hinsicht glücklicher als eine Ehefrau, die um der finanziellen Sicherheit willen ihr ganzes Leben verpfänden muss. Ihr habt die Möglichkeit, nach einer Stunde zu sagen, so, jetzt hab ich Feierabend und brauch an den Menschen nie wieder denken. Es ist nur wichtig, die eigenen Grenzen zu wahren und klar zu machen: Bis hier her und nicht weiter.

Dann entlockt euch hoffentlich diese Feilscherei und *sorry* Dummheit mancher nur noch ein mitleidiges Lächeln.

Alles Liebe,
Lisa
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

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Ein heikles Thema...

Beitrag von GinaVanessa »

... denn wieviel Geduld kann man haben?

Ich persönlich vermittel keine Dienste von anderen Damen sondern nur meine.

Wenn ich gefragt werde, wieviel ich kosten würde, kommt meine Antwort prompt: Mich kannst Du nicht kaufen - aber meine Dienste kannst Du in Anspruch nehmen...

Sollte ein Herr anfangen zu feilschen (handeln) kann es durchaus passieren, das ich ihn nach Hause schicke... Denn meine Dienste sind keine Handelsware und das gebe ich ihm auch zu verstehen ;)

LG
GiVa
Ich bin ich und nichts kann mich verbiegen ;)

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Lovara
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Beitrag von Lovara »

eines freud mich aber, bei alldem ärger.

als ich das erste mail bekommen habe von diesem flohmarktgrobbler, hab ich sofort gewusst, daß ich mich ärgern muss.
aber gleich absagen möcht ich auch nicht. deshalb fragen wir ja bei unseren mädels nach ob sie lust haben oder nicht.
ich sag halt immer mein gefühl dazu, welches ich bei solchen mails habe. meistens ist darauf verlass.

aber besser ich ärgere mich und sitz dabei im warmen, als eines der mädchen muss sich dann vielleicht mit ihm über die bezahlung streiten.
lg LOVARA
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Ellena
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JA das Geschäft ist hart, nicht der Geiz sondern die Mädels

Beitrag von Ellena »

sollten ja geil sind?
Die Klienten wissen gar nicht wie grosse Lustkiller sie sind, wenn sie um den Preis feilschenwie am Gemüsemarkt!!!
Ich hab die Erfahrung gemacht,- daß besonders Anspruchsvolle und schwierige Gäste am meisten herumknausern.
Lovara Gratulation offensichtlich verfügst du bereits über den Instinkt einer Gewerblerin ; )).
Ich sprech immer den WERT der schönen STUNDEN an, das wirkt wie Bremse bei den Verhandlugen.
ICH VERSUCH IMMER GANZ SACHLICH ZU BLEIBEN, alle Emotionen aus dem Gespräch zu lassen, so funzts am Besten.
Auch meine Nerven schon ich sehr damit.
Frei nach dem Motto: NUR NIE ÄRGERN !
l.G. Ellena

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Moon Dog
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Handeln

Beitrag von Moon Dog »

Ich bin zwar kein Sex-worker, aber ein worker in einer anderen Branche und kenne das "Problem" sehr gut. Ist ja bei weitem nicht auf die Sexbranche beschränkt.

Es ist auch kulturkreisabhängig. In arabischen Ländern gehört das zum Verkaufsgespräch, ist teilweise sogar ein Spaß, wie das abläuft, und wenn man einmal nicht handelt, sind sie sogar beleidigt.

Bei uns ist es möglich und im Wirtschaftsleben akzeptiert, wenn man solche Versuche einfach freundlich abblitzen lässt. Mögliche Formulierungen sind da:

"Ich weiß, das ist eine hohe Investition / viel Geld für dich, aber meine / unsere Tarife sind kalkuliert und nicht veränderbar. Wir sind / ich bin auch nicht vergleichbar mit Billiganbietern. Du wirst zufrieden sein."

"Es ist ja nur ein Angebot meinerseits / unsererseits, das du nicht annehmen musst. Wenn du es annimmst, verspreche ich dir, dass du zufrieden sein wirst."

Bei so Tricks wie "ich habe aber nur soundsoviel eingesteckt" (und das ist dann zufälligerweise nur ein bißchen weniger als ausgemacht bzw.angeboten): "Oh je, das ist aber schade. Aber das macht nichts, dort ist der nächste Bankomat.."

Die meisten wollen ohnehin DICH haben, denen geht es nicht um 10 oder 20 Euro. Wichtig ist: hart bleiben, hart bleiben, hart bleiben, es als Spiel sehen und NICHT ärgern. Das ganze wirklich lächelnd abhandeln. Notorische "Flohmarkthändler" einfach abblitzen lassen, das ist ohnehin nicht die richtige Klientel.

Die Preise für Sexdienstleistungen sind bei uns im Allgemeinen ohnehin schon viel zu niedrig, und mit den Billigstanbietern kommt man ohnehin nicht mit (in Wien ist das derzeit ein Lokal, wo für 50 Euro eine halbe Stunde Sex inkl. FR und GR, auf Wunsch auch ohne Schutz, angeboten wird). Sollen die "Flohmarkthändler doch dorthin gehen, meint
Moon Dog
Maithuna - von der Wurzel geht der Strom ins Universum und zurück. (c) J.K.

sixela
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Re: Handeln

Beitrag von sixela »

Moon Dog hat geschrieben:Die Preise für Sexdienstleistungen sind bei uns im Allgemeinen ohnehin schon viel zu niedrig, und mit den Billigstanbietern kommt man ohnehin nicht mit (in Wien ist das derzeit ein Lokal, wo für 50 Euro eine halbe Stunde Sex inkl. FR und GR, auf Wunsch auch ohne Schutz, angeboten wird).
Da möchte ich ein wenig widersprechen. Ich behaupte, es gibt im Sexgewerbe keine zu hohen oder zu niedrigen, sondern einfach nur Marktpreise, noch viel stärker als in den meisten anderen Branchen. Und die richten sich hier eben nach der Kaufkraft eines Landes in erster Linie, nach der Nachfrage durch Kunden, nach der "Verfügbarkeit" von Sexworkerinnen, nach den rechtlichen Rahmenbedingen und dem geographischen Umfeld in zweiter Linie.

Wien ist im übrigen gleich teuer wie München, billiger als die Schweiz (aber auch dort gibt es eine Sondersituation in Zürich), viel teurer als Berlin(!), na ja, und die unmittelbare östliche Nachbarschaft ist halt immer noch etwas billiger, was sicher einiges ausmacht.
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird

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ms9
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Re: Handeln wie auf an Flohmarkt

Beitrag von ms9 »

@lovara:
Lovara hat geschrieben:ich hab geglaubt, i bin irgendwo auf an flohmarkt.
Das Feilschen (wie auf einem türkischen Basar), Schnäppchenjagen (wie beim früheren Schlussverkauf in D), das Rubbeln in der Trafik und so Werbeslogans wie "Geiz ist geil" haben doch eher psychologische Ursachen, weil einige Leute offensichtlich das Gefühl brauchen besonders günstig eingekauft zu haben. Tatsächlich werden ja die Kosten für solche Gimmicks in der Regel eh schon vorher in die Preise einkalkuliert.

Eine Bekannte versucht mit einer Art Treuerabattsystem in ihrem Studio einerseits diesem psychologischem Bedürfnis entgegenzukommen ohne gleich beim ersten Besuch eines Kunden preislich "die Hosen runterzulassen" und anderseits dem Kunden einen Anreiz zu geben immer wieder in ihr Studio zu kommen.

Das Hauptproblem dass sie dabei zu lösen hatte war, dass die wenigsten Kunden sich legitimieren wollen oder ihre Treuerabattmarken mit nach Hause nehmen wollen. :003
So haben jetzt die meisten die "Sammelkarten" unter einem Nick bei ihr im Studio hinterlegt. In einer Agentur müsste sich das ja noch leichter organisieren lassen und hat auch noch den Vorteil Privatdates eher unattraktiv zu machen.

Nur mal so als Anregung.


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Doreen
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Beitrag von Doreen »

sixela hat geschrieben: Da möchte ich ein wenig widersprechen. Ich behaupte, es gibt im Sexgewerbe keine zu hohen oder zu niedrigen, sondern einfach nur Marktpreise, noch viel stärker als in den meisten anderen Branchen. Und die richten sich hier eben nach der Kaufkraft eines Landes in erster Linie, nach der Nachfrage durch Kunden, nach der "Verfügbarkeit" von Sexworkerinnen, nach den rechtlichen Rahmenbedingen und dem geographischen Umfeld in zweiter Linie.

Wien ist im übrigen gleich teuer wie München, billiger als die Schweiz (aber auch dort gibt es eine Sondersituation in Zürich), viel teurer als Berlin(!), na ja, und die unmittelbare östliche Nachbarschaft ist halt immer noch etwas billiger, was sicher einiges ausmacht.
Da hast Du meine volle Zustimmung, ich hab jahrelang in Berlin gearbeitet und hier sind Preise wirklich total am Boden. In einigen Bordellen hier bekommt der Gast schon für läppische 35 € das volle Programm. Und damit meine ich auch das VOLLE Programm, also inkl. Französisch ohne bzw total, anal, fisten und was es da noch für nette Sachen gibt. Ob und welcher Form der Service bei diesen Dumpingpreisen leidet, vermag ich nicht zu sagen, kann es mir aber sehr gut vorstellen. Leider regelt immer das Angebot die Nachfrage und so werden die Preise wohl weiter in die Richtung tendieren. Der gängige Preis für 30 min französisch und Verkehr (alles safe) liegt hier bei 40-50 €, es gibt aber auch noch günstigere Angebote ab 20 € für einen Quickie. Das ist die Realität. In Süddeutschland oder Österreich sind die Preise entsprechend höher und Ihr könnt Euch wirklich glücklich schätzen, dass eure Gäste diese Preise zahlen. Hier in Berlin wäre das eine Utopie. Und trotz der niedrigen Preise stehen die Männer auch hier nicht in Schlangen vor´m Bordell.

Männer die handeln wollen gibt es überall und wird es auch immer geben. Meine Reaktion war dann immer: Coolness zeigen und ggf. auch auf das Geld des Mannes ganz verzichten (auch wenn der Tag schlecht war und ich eigentlich nichts gegen einen Verdienst gehabt hätte). Irgendwo sollten wir uns doch auch unseren Stolz bewahren und uns nicht wie eine Ware auf dem Markt behandeln lassen.

Sprüche wie " da und dort bekomme ich den gleichen Service aber für weniger" wurden mit "hm, dann tu uns beiden den Gefallen und geh da hin" kommentiert. Lieber verzichte ich auf die Einnahme, als mir selbst untreu zu werden.

LG Doreen
Sex ist nur schmutzig, wenn er richtig gemacht wird (Woody Allen)

Gerhard C7
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Beitrag von Gerhard C7 »

Bis vor 2 Jahren, als ich ins Stuwerviertel zog, war ich in Gänserndorf Süd. Wir verkauften 1 Karton Piccolo Champagner pro Tag zu je € 44,-, 1 Stunde Service € 204,- ,... Die Mädchen waren "angefressen" wenn wer "nur" eine halbe Stunde für € 102,- nahm. 2-3 Stunden bei einen Kunden war "normal". Heute? Das Mädchen will € 30,- für eine halbe Stunde und wird auf € 25,- runtergehandelt. Andere verlangen € 20,- ink. NF. Zwei Welten. Die Kunden haben kein Geld mehr. Das hat nichts mit Geiz ist Geil zu tun. Das Zauberwort heißt (T)Euro. 70% aller Österreicher sind flach. Die Preise sind explodiert. Der Kunde kann, auch wenn er will, nicht mehr bezahlen. Gänserndorf hat den Preis länger gehalten als Wien. Aber wenn ich höre wieviel die Bulgarinnen in den Türken Hütten am Gürtel nehmen stehen sogar mir die Haare zu Berge. Qualität hat seinen Preis. Nur wie hoch ist der Anteil der Qualitäts Markenjean in Österreich im Gegensatz zu 20 Jahren? Früher galt eine Levis schon als billig. Joop, Armani und Co waren "cool". Heute? Billige, € 10,- Jeans. 1 Jahr, vielleicht 6 Monate dann ist die Jean kaputt. Und? Genauso ist es mit den Damen. Man will Qualität, kann sie sich aber nicht leisten. Was soll der Kunde tun? Für die Oberschicht sind € 400,- die Stunde kein Problem. Wird gezahlt. Nur ist die Luft da oben sehr, sehr dünn. Es gibt nicht viele Russen die zB für die Flasche Roederer Crystal € 5000,- bezahlen. Die Kunden bevölkern unsere Stadt. Ja. Es fragt sich welches Klientel man haben will. Qualität oder Masse. Dazwischen geht nichts.

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Steirerbua
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Beitrag von Steirerbua »

Gerhard C7 hat geschrieben:Es fragt sich welches Klientel man haben will. Qualität oder Masse. Dazwischen geht nichts.
Deine Frage müsste besser lauten: will man Kohle scheffeln oder ist man mit einem ohnehin überdurchschnittlichen Einkommen zufrieden.
Ich weiß, Zufriedenheit ist heutzutage nicht nachgefragt. Aber wenn die Betreiber bzw. Prostituierten nur ein wenig von dieser Zufriedenheit erkennen ließen, dann würden sie im Gegenzug erkennen können, dass zwischen Qualität oder Masse eine ganze Menge gehen könnte.

Hochmut kommt vor dem Fall!

Gerhard C7
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Beitrag von Gerhard C7 »

Lieber Steirerbua dein Wort in Gottes Ohr aber ich glaube nicht so recht dran. Zu wenige denken, leider, wie du. Kohle scheffeln geht nicht wirklich. Das war mal. Meine Ex (die Mutter meiner Tochter-7 Jahre alt) arbeitete früher in einer Peep Show. Schon damals ohne Kontrollkarte da Peep Show. Natürlich wurde gefi.... Eines Tages holte ich sie ab, nachdem ich div. Erlagscheine eingezahlt habe. ATS 13.000,- Also fast € 1000,- Vor 8-9 Jahren (!) Sie sagte mir am Abend, dass sie das Geld an diesen Tag wieder verdient hat. Wieviel Lokalbetreiber würden sich freuen € 1000,- pro Tag zu verdienen? Wieviel Mädchen verdienen das heute pro Woche? Verglichen mit der Supermarktkassierin natürlich viel, aber ..... und das muss ich jetzt nicht erklären. Kohle scheffeln? Nein. Das war mal. Die Realität sieht traurig aus. Wieviele Bars/Clubs etc sind zum Verkaufen? Warum wohl? Zwischen Qualität und Masse werden nicht viele Überleben. Der Hochmut war da, in den 80iger Jahren, den Fall gibt es jetzt schon. Vielleicht eine Pessimistische Antwort lieber Steirerbua aber Realität.

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hallo miteinand

Beitrag von ex-oberelfe »

Also ich schreib mal, was ich darüber denk!
Niemand soll jetzt beleidigt sein, ich red eh immer so wie mir der Schnabel wächst und ich hoff, dass das trotzdem jeder versteht und sich aber trotzdem zu Herzen nimmt.
Ich versteh zum Einen die Kunden, wenn der Euro so viel verändert hat, dass man überall handeln will, aber!!!!

1. nicht bei Menschen, nicht bei sexuellen Dienstleistungen, das ist echt net fair, dann musst halt auf andere Dinge verzichten, wenn Du Dir Sex für Geld kaufst, dann ist das ne Art von Luxus den Du Dir leisten willst und keine Dame hat es gern, wenn man sie anruft und mit dem Preis runterdrücken will.

2. Wir versuchen sicher alle unser Bestes, einen Kunden in seinen Wünschen und Phantasien zufrieden zu stellen, diese Arbeit soll ja auch honoriert werden und wenn ma soweit kommen, dass i mei Arbeit um € 20,- machen soll, sei ma net bös, aber dann geh i lieber als Putzfrau hackeln und muss mich net dem Risiko von Aids oder anderen Geschlechtskrankheiten aussetzen.

3. Wenn Du Qualität haben willst, hat das seinen Preis, es ist zwar nicht alles gut, was teuer ist, aber bei diesem Luxus sollt ma wirklich net das Motto "Geiz ist Geil" anwenden, wenn Du so denkst, dann solltest Du Dir vielleicht ein anderes Hobby suchen, dass Dich genauso erfüllt und günstiger ist.

4. Die Zeiten haben sich geändert, auch für uns meine Lieben, wir zahlen auch Miete, Steuern, Versicherung, müssen auch was essen, Dessous sind auch net grad billig, Strümpfe reissen meistens schon beim zweiten Mal anziehen, und wir kriegen die Dinge auch nicht viel billiger, warum sollten wir uns dann dem Preisdumping ergeben? Uns zahlt das auch niemand anderer und unser Geld ist auch net immer so leicht verdient...es sind ja nicht nur Märchenprinzen, die auf uns warten oder uns besuchen...ist schon klar, dass wir uns den Job selber erwählt haben, aber manche tun das eben nicht, manchen bleibt keine andere Wahl als dieser Arbeit nachzugehen und so ein Honigschlecken ist es auch nicht immer, den jeder Mann ist anders, somit sein Aussehen, seine Wünsche und wir müssen mit viel Einfühlungsvermögen und Menschenliebe an die Sache "Sex für Geld" rangehen, aber bitte, net für ein Almosen!

5. Da geht es net um Hochmut, wenn ich in diesem Beruf Geld scheffeln will, denn was die Damen früher verdient haben und jetzt verdient haben ist sowieso nimma zu vergleichen und natürlich wollen wir auch so viel Geld wie möglich damit machen, wir sind ja auch net von der Caritas und machen das ja auch nicht nur aus Nächstenliebe ;-)
Tut mir leid, dass ich jetzt viele enttäusche, aber natürlich machen die meisten Frauen das, weil man damit mehr Geld verdienen kann, als wenn man jetzt beim Hofer an der Kassa sitzt, nur wenns soweit kommt, dass uns die Herrschaften das nicht vergönnen, dann ist das wirklich arm.
Spaß an der Sache soll ja nicht ausschließen, das man sich damit finanziell was schaffen kann, oder?

Ich hoffe niemanden zu Nahe getreten, aber so denk ich darüber und mich regt das genauso auf, wenn einer anruft und fragt, obs net billiger geht....

Lg das sehr fleißige Oberelferl zur Zeit ;-)
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

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Beate
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Beitrag von Beate »

Zwar bin ich (z.Z.) nicht mehr in diesem Bereich tätig, aber ich denke doch das ich hier gerne etwas dazu schreiben möchte.

Ich kann die Mädchen verstehen die gerne für eine Stunde 150.- verdienen möchten.

Man muß sich aber einmal überlegen was 150.- bedeuten!
zum Beispiel:

* 150 kg Mehl
* 100 Brotwecken
* 1666 Semmel
* 180 kg Salz
* 110 kg Nudeln
* 150 kg Butter
* 300 Becher Joghurt
* Benzinverbrauch pro Monat bei durchschnittlicher Fahrzeugnutzung
* monatlicher Stromverbrauch für eine ca 70 Qm Wohnung
* 4,5 Stangen Zigaretten (1,5 Schachteln pro Tag = starker Raucher)

Ich sage jetzt auf keinen Fall das die Mädchen ihre Dieste billiger verkaufen sollen!!!! Ich möchte nur einfach einmal in Erinnerung rufen, von welchen Summen wir sprechen.
Da kann ich den Satz:" Das ist ja eh nicht viel!", einfach nicht mehr lesen!

Gerhard C7
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Beitrag von Gerhard C7 »

Liebe Beate, ich finde es lustig, dass die Antwort ausgerechnet von mir kommt. Zu guten alten Schilling Zeiten bevor wie bei der EU waren bekam das Mädchen für eine Stunde ATS 2000,- Wieviel Mehl, Brotwecken, Semmeln, Salz, Nudeln, etc. waren das damals? Das Doppelte? Für viele Mädchen, besonders für jene die eben damals angefangen haben, sagen wir vor 10 Jahren mit 19 Jahren ist jetzt :013 angesagt. Heute nimmt eine 19 jährige auf einmal nur € 50,- für die Stunde. Aber um wieviel ist Strom, Miete, Benzin, Zigaretten, .... jetzt teurer? Das ist der Trend. Das ist die EU. :010 Die fetten Jahre sind vorbei. Jeder von uns sollte halt das Beste daraus machen.

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Beitrag von Peter »

Steigende Preise haben mit der EU recht wenig zu tun => Marktentwicklung!? http://www.orf.at/040524-74553/74554txt_story.html
viele Grüße,

Peter
__________________________________________
Am Ende einer Schlacht werden die Toten gezählt!

Gerhard C7
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Beitrag von Gerhard C7 »

Lieber Peter, der Link ist ganz gut, nur glaube ich nicht daran. Ich gebe dir dazu konkrete Beispiele: Ein Kaffee in einen Büroautomaten kostete Jahr und Tag in Schillingzeiten ATS 5,- Vor 3 Jahren machte ich, Arbeitsamtmäßig , den Computerführerschein. Der Kaffee im Automaten € 0,90 also ATS 12,40 Vom Schilling her kannte ich keinen Automaten wo der Kaffee so teuer war. Zu dritt essen in der Nordsee. Die Garnelen sind gut und mit € 2,- pro Stück..... je 1 Getränk, Beilage,...Insgesamt € 48,- Tschuldige, aber ATS 660,- für Selbstbedienung! Wer hätte das in Schillingzeiten bezahlt? Schnitzelland, wieder Selbstbedienung, Schnitzel mit Getränk und Beilage fast ATS 100,-???? Bitte und jetzt sag mir noch einmal, dass nichts teurer wurde. (Ausser die Löhne)

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Theresa
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Beitrag von Theresa »

Liebe Beate, Umsatz (150 EUR die Stunde) ist nicht gleich Verdienst. Schon mal bedacht, dass die Mädchen auch Miete zahlen, auch essen müssen?

In Deutschland kostet mich ein Tag in einer Terminwohnung (also ein Arbeitstag) bis zu 200 EUR nur an Miete und Werbung (bei den Kosten, versichert mir aber natürlich niemand, dass auch was los sein wird und ich die Kosten zumindest decken kann), wo ist Essen, Anfahrt, Miete für private Wohnung usw. ? Dann kommen noch Steuern dazu, die auch nicht klein ausfallen...

Sei Dir gesagt, dass eine Frau, die zukunftsbedacht arbeitet, also safer, nicht 24 Stunden am Tag, nimmt nicht jeden Gast an usw., weil sie sich nicht kaputt machen will, keine Millionen verdient und auch sehr gut weiss, was was kostet, weil sie es sich nicht leisten kann mit Geld sinnlos rumzuwerfen. Klar verdienen wir mehr als eine Discount-Kassiererin, aber wir können nicht bis zum hohem Alter arbeiten und bekommen auch keine Rente. Darum müssen wir uns schon jetzt kümmern und dorthin fliesst auch das Geld, das monatlich übrig bleibt.

Es ist nicht böse gemeint, was ich jetzt geschrieben habe, aber solche Preisvergleiche machen mich richtig wütend. Es denken leider auch viele Gäste, dass 150 EUR kassiert gleich 150 EUR verdient ist und gerade von daher kommt dann die Preisfeilscherei, die einem nur die Lust nimmt.

Beate, gerade weil du, wie du schreibst, schon diesem Beruf nachgegangen bist, hätte ich da mehr Verständnis für die noch arbeitenden Frauen erwartet und nicht einen Beitrag, in dem du die Kunden darin bestätigst, dass es gut ist zu handeln weil es so viel wie 1666 Brötchen kostet.

LG Theresa

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Morpheus
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Beitrag von Morpheus »

Diese leidliche Diskussion über den Preis ist wohl eine nie endende.

In Wirklichkeit unterliegt die Preisbildung beim Paysex so wie bei fast allen Dienstleitungen und als solche sehe ich nun mal Prostitution den freien marktwirtschaftlichen Regeln. Einziger limitierender Faktor ist die Tatsache das Paysex gesellschaftlich nicht anerkannt ist, sonst wäre er rein von der Nachfrage gesehen sicherlich preiswerter.

Vergleicht mal die Preise zwischen Wien und Innbruck od. für Theresa z.b. Berlin mit FFM od. München.

Pauschale Beurteilungen sind nun mal nicht wirklich hilfreich. Mit dem Paysex ist es wie in jedem Beruf, einige verdienen sehr viel und andere sehr wenig, es gibt halt das internationale Top-Escort und das Laufhausmädel, genauso wie es bei anderen Berufen welche gibt, die Millionen verdienen und welche, die am Existenzminimum herumschrammen und welche dazwischen ..

So wie sich jede Frau überlegen sollte, um welchen Betrag sie bestimmte Leistungen anbietet, genauso sollten sich die Männer fragen, ob es ihnen das wert ist und nicht sudern, dass alles so teuer ist.

Für mich ist dieses Geschäft also nicht so sehr eine Frage des Absolutpreises (klar, mit "natürlichen" Grenzen nach oben aber genauso nach unten) sondern eine Frage des Wertes.

Ist mir die Dienstleistung, die ich bekommen werde das wert? Denkt ihr das nicht auch bei jeglicher anderen Dienstleistung?
Viele Leute hinterlassen Spuren, nur wenige Eindrücke!