SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG
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SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG
Der Verein SOLWODI beginnt jetzt seinen Wahlkampf
"Gegen Prostitution - für Prostituierte"
www.solwodi.de/536.0.html
Antwort-Brief vom Bundesfamilienministerium an Solwodi 2009
www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=468
Zum Prostitutionsgesetz ProstG von 2002:
sexworker.at/prostg:
Wahlkampfankündigung:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=42121#42121
Interview Radio Vatikan:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=45829#45829
.
"Gegen Prostitution - für Prostituierte"
www.solwodi.de/536.0.html
Antwort-Brief vom Bundesfamilienministerium an Solwodi 2009
www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=468
Zum Prostitutionsgesetz ProstG von 2002:
sexworker.at/prostg:
Wahlkampfankündigung:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=42121#42121
Interview Radio Vatikan:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=45829#45829
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- Dateianhänge
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- Solwodi Wahlkampf Kommentiert.pdf
- Kommentierte SOLWODI Wahlkampf-Dokumente: PE, Forderungen, Argumente und erste Gegenargumente. PDF 23 Seiten.
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Yes we can
Sexworker, Sexworker-Interessenvertreter und ihre Liebhaber
können gemeinsam vieles tun:
Müssten sich ja nicht gleich alle von den in Deutschland geschätzten 400.000 Sexworkern und 40 Millionen Paysexkonsumenten beteiligen. Von sog. Zuhältern und Profiteuren dürften natürlich nur besonders liebevolle und Sexworker-fürsorgliche mit von der Partie sein...
Nachtrag:
Presseerklärung: Sexarbeit und Menschenrechte:
viewtopic.php?t=3754
.
können gemeinsam vieles tun:
- Wahlprüfsteine entwickeln
- Wähler-Guide wie die Amerikaner herausgeben
- Petition ist bereits in Vorbereitung (SW-only)
- Medienkampagne ist ebenfalls in Vorbereitung
- Verein Sexworker ist in Gründung
- Dachverband Sexworker-Fachberatungsstellen ist in Gründungsvorbereitungen (SW-only)
- Leserbriefe schreiben (On-line Zeitungen, Foren)
- Web-Seiten nutzen zur politischen Vernetzung und Aufklärung oder
Web-Seiten aufsetzen wie fairPaySex oder pro-bordell - Podiumsdiskussionen organisieren, teilnehmen
- Medieninterviews geben
- Intl. Tag gegen Haßtaten und Gewalt an Sexworkern am 17. Dezember unterstützen
- Coming-out
- ...
- ..
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Müssten sich ja nicht gleich alle von den in Deutschland geschätzten 400.000 Sexworkern und 40 Millionen Paysexkonsumenten beteiligen. Von sog. Zuhältern und Profiteuren dürften natürlich nur besonders liebevolle und Sexworker-fürsorgliche mit von der Partie sein...
Nachtrag:
Presseerklärung: Sexarbeit und Menschenrechte:
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27.02.2009
Ordensschwester Lea Ackermann kritisiert deutsches Prostitutionsgesetz
Die Leiterin der Frauenhilfsorganisation «Solwodi», die katholische Ordensschwester Lea Ackermann, hat die Bundesregierung scharf für ihre Haltung zur Prostitution kritisiert. Die von Bundesfrauenministerin Ursula von der Leyen (CDU) angekündigte Reform des seit 2002 geltenden Prostitutionsgesetzes werde absichtlich verzögert, sagte Ackermann am Freitag in Osnabrück. Das umstrittene Prostitutionsgesetz habe die «freiwillige Prostitution» legalisiert. Eine solche gebe es aber letztlich nicht.
Prostitution verstoße immer gegen die Menschenwürde, sagte Ackermann weiter. Das Gesetz sei somit verfassungswidrig. Entgegen der Empfehlung des Gesetzes gebe es auch kaum Ausstiegsprogramme. Heute seien nicht die Prostituierten rechtlich besser gestellt, sondern Zuhälter und Bordell-Betreiber. «Das Rotlicht-Milieu ist salonfähig geworden - und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor», sagte die Ordensschwester laut einem vorab verbreiteten Redemanuskript anlässlich des zehnjährigen Bestehens der «Solwodi-Beratungsstelle» in Osnabrück.
Ackermann lobte das seit 1999 geltende schwedische und das im Januar in Kraft getretene norwegische Gesetz. Das langfristige Ziel dieser «Anti-Freier-Gesetze» sei die Abschaffung der Prostitution. Für Deutschland fordere «Solwodi» wenigstens konsequente Strafen für diejenigen, die Frauen zur Prostitution zwängen, und «eine Beseitigung der menschenunwürdigen Verhältnisse, unter denen Prostituierte in Deutschland leiden».
Lea Ackermann, seit 1960 Mitglied im Orden der «Weißen Schwestern» in Trier, hatte «Solwodi» («Solidarity with women in distress/Solidarität mit Frauen in Not») 1985 in Kenia als Ausstiegsprojekt für Frauen und Mädchen aus der Elendsprostitution gegründet. Seit 1988 engagiert sich die Organisation mit 42 fest angestellten Frauen in zwölf Beratungsstellen und sieben Schutzwohnungen auch in Deutschland.
http://eins.scm-digital.net/show.sxp/44 ... ession=new
Ordensschwester Lea Ackermann kritisiert deutsches Prostitutionsgesetz
Die Leiterin der Frauenhilfsorganisation «Solwodi», die katholische Ordensschwester Lea Ackermann, hat die Bundesregierung scharf für ihre Haltung zur Prostitution kritisiert. Die von Bundesfrauenministerin Ursula von der Leyen (CDU) angekündigte Reform des seit 2002 geltenden Prostitutionsgesetzes werde absichtlich verzögert, sagte Ackermann am Freitag in Osnabrück. Das umstrittene Prostitutionsgesetz habe die «freiwillige Prostitution» legalisiert. Eine solche gebe es aber letztlich nicht.
Prostitution verstoße immer gegen die Menschenwürde, sagte Ackermann weiter. Das Gesetz sei somit verfassungswidrig. Entgegen der Empfehlung des Gesetzes gebe es auch kaum Ausstiegsprogramme. Heute seien nicht die Prostituierten rechtlich besser gestellt, sondern Zuhälter und Bordell-Betreiber. «Das Rotlicht-Milieu ist salonfähig geworden - und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor», sagte die Ordensschwester laut einem vorab verbreiteten Redemanuskript anlässlich des zehnjährigen Bestehens der «Solwodi-Beratungsstelle» in Osnabrück.
Ackermann lobte das seit 1999 geltende schwedische und das im Januar in Kraft getretene norwegische Gesetz. Das langfristige Ziel dieser «Anti-Freier-Gesetze» sei die Abschaffung der Prostitution. Für Deutschland fordere «Solwodi» wenigstens konsequente Strafen für diejenigen, die Frauen zur Prostitution zwängen, und «eine Beseitigung der menschenunwürdigen Verhältnisse, unter denen Prostituierte in Deutschland leiden».
Lea Ackermann, seit 1960 Mitglied im Orden der «Weißen Schwestern» in Trier, hatte «Solwodi» («Solidarity with women in distress/Solidarität mit Frauen in Not») 1985 in Kenia als Ausstiegsprojekt für Frauen und Mädchen aus der Elendsprostitution gegründet. Seit 1988 engagiert sich die Organisation mit 42 fest angestellten Frauen in zwölf Beratungsstellen und sieben Schutzwohnungen auch in Deutschland.
http://eins.scm-digital.net/show.sxp/44 ... ession=new
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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Hurerei und Himmelreich
Mein Leserbrief dazu:
Sexarbeiter verdienen Respekt und die Anerkennung ihrer Würde. Ihre Leistungen für die Gesellschaft und ihre Kunden in Verbindung mit den Opfern die von ihnen gefordert werden, indem ihnen Anerkennung und Rechte vorenthalten werden, sind nahezu übermenschlich. Viele scheitern.
Der Menschenrechtsgedanke ist dogmatisch verengt, wenn er gegen Prostitution per se gewendet wird.
Sexuelle Prostitution ist eine Dienstleistung unter erwachsenen, freien und selbstbestimmten Menschen, die einzigartige Begabung und erlernbare Kompetenzen verlangt. Nichtsexuelle Prostitution ist a-soziales Verhalten wie Betrug, Vorteilsnahme, Korruption, Freiheitsberaubung, Mißbrauch... und kommt überall vor und muß bekämpft werden.
Sexarbeiter sollen nicht mißbraucht werden als Feindbild und Sündenbock der Gesellschaft, um stellvertretend Moral zu definieren.
Mehr:
viewtopic.php?t=3754
http://www.sexworkeurope.org/site/image ... ion_de.pdf
_________________
Wenn der Glaube an Gott krank macht
Eine neue Studie zeigt: Religiosität kann gefährlich sein, genauer gesagt: gesundheitsgefährdend.
[...]
Entscheidend dafür, ob der Glaube Heil oder Unheil bringt, ist nach Angaben der Forscher das Gottesbild der Gläubigen.
«Sehen sie Gott positiv als gütigen, vergebenden Vater, der ihnen in schweren Zeiten zur Seite steht, dann hilft das, in der Belastung einen Sinn zu finden», erklärt Bernd Krämer gegenüber dem «Sonntag».
«Wer aber ein negatives Gottesbild hat und Gott als Rächer sieht, der den Menschen für seine Sünden straft, tut sich schwerer, mit Belastungen umzugehen.»
(bru)
http://bazonline.ch/wissen/medizin-und- ... y/18499464
.
Sexarbeiter verdienen Respekt und die Anerkennung ihrer Würde. Ihre Leistungen für die Gesellschaft und ihre Kunden in Verbindung mit den Opfern die von ihnen gefordert werden, indem ihnen Anerkennung und Rechte vorenthalten werden, sind nahezu übermenschlich. Viele scheitern.
Der Menschenrechtsgedanke ist dogmatisch verengt, wenn er gegen Prostitution per se gewendet wird.
Sexuelle Prostitution ist eine Dienstleistung unter erwachsenen, freien und selbstbestimmten Menschen, die einzigartige Begabung und erlernbare Kompetenzen verlangt. Nichtsexuelle Prostitution ist a-soziales Verhalten wie Betrug, Vorteilsnahme, Korruption, Freiheitsberaubung, Mißbrauch... und kommt überall vor und muß bekämpft werden.
Sexarbeiter sollen nicht mißbraucht werden als Feindbild und Sündenbock der Gesellschaft, um stellvertretend Moral zu definieren.
Mehr:
viewtopic.php?t=3754
http://www.sexworkeurope.org/site/image ... ion_de.pdf
_________________
Wenn der Glaube an Gott krank macht
Eine neue Studie zeigt: Religiosität kann gefährlich sein, genauer gesagt: gesundheitsgefährdend.
[...]
Entscheidend dafür, ob der Glaube Heil oder Unheil bringt, ist nach Angaben der Forscher das Gottesbild der Gläubigen.
«Sehen sie Gott positiv als gütigen, vergebenden Vater, der ihnen in schweren Zeiten zur Seite steht, dann hilft das, in der Belastung einen Sinn zu finden», erklärt Bernd Krämer gegenüber dem «Sonntag».
«Wer aber ein negatives Gottesbild hat und Gott als Rächer sieht, der den Menschen für seine Sünden straft, tut sich schwerer, mit Belastungen umzugehen.»
(bru)
http://bazonline.ch/wissen/medizin-und- ... y/18499464
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Re: Hurerei und Himmelreich
Kann ich absolut bestätigen.Marc of Frankfurt hat geschrieben:Wenn der Glaube an Gott krank macht
Ganz schlimm: die Eltern verbieten mir aus religiösen Gründen bestimmte Dinge ("Gott sieht alles!"), die ich gerne tun würde. Ich verinnerliche diese Verbote, will ja schliesslich ein gottgefälliges Leben führe und zerbreche langsam aber sicher an diesem Zwiespalt.
Ich kenne einige Menschen, denen es so erging. Folge: Massive Suchterkrankungen oder Depressionen.
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Ordensschwester Lea Ackermann kritisiert deutschesProstitutionsgesetz
http://www.epd.de/niedersachsen_bremen/ ... 62586.html
http://www.epd.de/niedersachsen_bremen/ ... 62586.html
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Habe mal folgende e-mail geschrieben:
Betrifft: Leserbrief zu http://www.epd.de/niedersachsen_bremen/ ... 62586.html
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihren Bericht über Frau Lea Ackermann.
Besonders interessant daran ist, dass Frau Ackermann in ihrer Argumentation auf das Menschenrechtskonzept der Menschenwürde rekurriert.
Immerhin gehört sie selbst einem sog. Tendenzbetrieb an, der in Deutschland von der Beachtung der Menschenrechte (wie z.B. der Verpflichtung, Mitarbeiter und
Stellenbewerber ungeachtet ihrer Religion gleich zu behandeln) befreit ist.
Dazu kommt, dass Frau Ackermann die Menschenwürde völlig sinnentstellt ziritiert.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar" bedeutet nun einmal, dass einem Mensch die Würde unter keinen Umständen abgesprochen werden kann,
bestimmt nicht auf Grund seiner/ihrer Ablehnung der Dogmen katholischer Sexualmoral, oder auf Grund der Tätigkeit als Sexarbeiterin.
Warum also sagt Frau Ackermann nicht offen und ehrlich das, was sie letztendlich doch zum Ausdruck bringt, nämlich dass ihre Kirche das deutsche Prostitutionsgesetz ablehnt?
Dass Sexarbeit nicht den katholischen Moralvorstellungen entspricht?
Ist das etwa das erste Zeichen einer Kapitulation? Hat sie Angst, dass sie bestenfalls ignoriert, und schlimmstenfalls ausgelacht wird, wenn sie ehrlich zu ihrer Überzeugung steht?
Oder welchen anderen Grund könnte es geben, dass sie auf den ihrer eigenen Organisation völlig fremden Begriff der 'Menschenrechte' zurückgreift, um dann mit einer
allzu oberflächlichen Rhetorik uns selbstbestimmten und freiwilligen Sexarbeiterinnen von ober herab zu erklären, dass es uns gar nicht gibt?
Zugegeben, das deutsche Prostitutionsgesetz ist in vielerlei Hinsicht verbesserungswürdig. Aber die von Frau Ackermann vorgeschlagene Richtung ist mit Sicherheit die falsche.
Zumindest für uns, die davon betroffenen Frauen. Wenn ihre Ideologie etwas Anderes verlangt, bitte sehr, nur so ist eine freie Meinungsbildung möglich. Aber ihr Versuch,
katholische Moral unter dem Deckmantel der Menschenwürde verkaufen zu wollen, erinnert einfach zu deutlich an den sprichwörtlichen Wolf im Schafspelz.
Und eine Katholikin, die wirklich zu ihren Werten steht, sollte so etwas auch nicht nötig haben.
Mit freundlichen Grüßen, (mein bürgerliches Pseudonym), Ludwigshafen
Liebe Grüße, Eva
Betrifft: Leserbrief zu http://www.epd.de/niedersachsen_bremen/ ... 62586.html
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihren Bericht über Frau Lea Ackermann.
Besonders interessant daran ist, dass Frau Ackermann in ihrer Argumentation auf das Menschenrechtskonzept der Menschenwürde rekurriert.
Immerhin gehört sie selbst einem sog. Tendenzbetrieb an, der in Deutschland von der Beachtung der Menschenrechte (wie z.B. der Verpflichtung, Mitarbeiter und
Stellenbewerber ungeachtet ihrer Religion gleich zu behandeln) befreit ist.
Dazu kommt, dass Frau Ackermann die Menschenwürde völlig sinnentstellt ziritiert.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar" bedeutet nun einmal, dass einem Mensch die Würde unter keinen Umständen abgesprochen werden kann,
bestimmt nicht auf Grund seiner/ihrer Ablehnung der Dogmen katholischer Sexualmoral, oder auf Grund der Tätigkeit als Sexarbeiterin.
Warum also sagt Frau Ackermann nicht offen und ehrlich das, was sie letztendlich doch zum Ausdruck bringt, nämlich dass ihre Kirche das deutsche Prostitutionsgesetz ablehnt?
Dass Sexarbeit nicht den katholischen Moralvorstellungen entspricht?
Ist das etwa das erste Zeichen einer Kapitulation? Hat sie Angst, dass sie bestenfalls ignoriert, und schlimmstenfalls ausgelacht wird, wenn sie ehrlich zu ihrer Überzeugung steht?
Oder welchen anderen Grund könnte es geben, dass sie auf den ihrer eigenen Organisation völlig fremden Begriff der 'Menschenrechte' zurückgreift, um dann mit einer
allzu oberflächlichen Rhetorik uns selbstbestimmten und freiwilligen Sexarbeiterinnen von ober herab zu erklären, dass es uns gar nicht gibt?
Zugegeben, das deutsche Prostitutionsgesetz ist in vielerlei Hinsicht verbesserungswürdig. Aber die von Frau Ackermann vorgeschlagene Richtung ist mit Sicherheit die falsche.
Zumindest für uns, die davon betroffenen Frauen. Wenn ihre Ideologie etwas Anderes verlangt, bitte sehr, nur so ist eine freie Meinungsbildung möglich. Aber ihr Versuch,
katholische Moral unter dem Deckmantel der Menschenwürde verkaufen zu wollen, erinnert einfach zu deutlich an den sprichwörtlichen Wolf im Schafspelz.
Und eine Katholikin, die wirklich zu ihren Werten steht, sollte so etwas auch nicht nötig haben.
Mit freundlichen Grüßen, (mein bürgerliches Pseudonym), Ludwigshafen
Liebe Grüße, Eva
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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Meine Mail:
Guten Tag,
ich habe in der Vergangenheit immer Menschen bewundert, die sich für andere einsetzen. Ich selbst bin ehrenamtlich in einem Jugendhilfeverein tätig (Der Verein ist Mitglied der Diakonie).
Jetzt bin ich allerdings entsetzt, wie sich der EPD bei der Verbreitung von Unwahrheiten hervortut:
Zitat:
"Prostituierte aus allen Erdteilen müssten dort bis zu 16 Stunden täglich arbeiten. Sie dürften sich in den Bordellen nur unbekleidet bewegen, nicht telefonieren und kaum nach draußen."
Dieser Satz stimmt so nicht. Natürlich dürfen die Frauen telefonieren, nur nicht im Club selbst. Ich kann ja auch nicht als negativ vermarkten "in den Kirchen ist telefonieren verboten". Und jede Frau entscheidet selbst, wann sie nach draussen geht und wann nicht. Und die zitierten 16 Stunden sind max. Anwesenheitszeiten (bei Feuerwehrleuten sogar 24 Stunden...).
Ich denke, gerade das ProstG hat den betroffenen Frauen eine gewisse Rechtssicherheit gebracht - leider haben die zuständigen Verwaltungen es bislang nicht fertiggebracht, überprüfbare Regelungen (ähnlich Gaststättenordnung) auf den Weg zu bringen.
Und das Beispiel Schweden hinkt: schwedische Männer, die es sich leisten können, fliegen ins Ausland. Und schwedische Prostituierte sind völlig schutzlos - die Prostitution blüht im Verborgenen mit all den negativen Begleitumständen.
Natürlich gibt es negative Begleitumstände, und die gehören bekämpft!
In ORF2 lief gestern ein Film in der Reihe "kreuz und quer" (ist eine religiöse Reihe)
http://tv.orf.at/program/orf2/20090303/450595101/
Ich vermute mal, dass dieser Beitrag "on demand" gestellt wird und hoffe, dass sie dann den link auch in ihre Seite stellen:
http://religion.orf.at/projekt03/webcast/webcast.htm
Sie haben sicherlich die Möglichkeit, wenn der Film nicht On Demand gestellt werden sollte, an die Infos ranzukommen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang R.
Guten Tag,
ich habe in der Vergangenheit immer Menschen bewundert, die sich für andere einsetzen. Ich selbst bin ehrenamtlich in einem Jugendhilfeverein tätig (Der Verein ist Mitglied der Diakonie).
Jetzt bin ich allerdings entsetzt, wie sich der EPD bei der Verbreitung von Unwahrheiten hervortut:
Zitat:
"Prostituierte aus allen Erdteilen müssten dort bis zu 16 Stunden täglich arbeiten. Sie dürften sich in den Bordellen nur unbekleidet bewegen, nicht telefonieren und kaum nach draußen."
Dieser Satz stimmt so nicht. Natürlich dürfen die Frauen telefonieren, nur nicht im Club selbst. Ich kann ja auch nicht als negativ vermarkten "in den Kirchen ist telefonieren verboten". Und jede Frau entscheidet selbst, wann sie nach draussen geht und wann nicht. Und die zitierten 16 Stunden sind max. Anwesenheitszeiten (bei Feuerwehrleuten sogar 24 Stunden...).
Ich denke, gerade das ProstG hat den betroffenen Frauen eine gewisse Rechtssicherheit gebracht - leider haben die zuständigen Verwaltungen es bislang nicht fertiggebracht, überprüfbare Regelungen (ähnlich Gaststättenordnung) auf den Weg zu bringen.
Und das Beispiel Schweden hinkt: schwedische Männer, die es sich leisten können, fliegen ins Ausland. Und schwedische Prostituierte sind völlig schutzlos - die Prostitution blüht im Verborgenen mit all den negativen Begleitumständen.
Natürlich gibt es negative Begleitumstände, und die gehören bekämpft!
In ORF2 lief gestern ein Film in der Reihe "kreuz und quer" (ist eine religiöse Reihe)
http://tv.orf.at/program/orf2/20090303/450595101/
Ich vermute mal, dass dieser Beitrag "on demand" gestellt wird und hoffe, dass sie dann den link auch in ihre Seite stellen:
http://religion.orf.at/projekt03/webcast/webcast.htm
Sie haben sicherlich die Möglichkeit, wenn der Film nicht On Demand gestellt werden sollte, an die Infos ranzukommen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang R.
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@ehemaliger_User:
Hatte mir tatsächlich zunächst auch überlegt, dieses aufzugreifen:
Liebe Grüße, Eva
Hatte mir tatsächlich zunächst auch überlegt, dieses aufzugreifen:
und das mit den Arbeitsbedingungen und Kleidungsvorschriften in einem Kloster zu vergleichen. Schien mir dann aber doch etwas zu agressiv ... vielen Dank, ehemaliger_User, dass du dich sensibler um diesen Punkt gekümmert hast, als es mir möglich gewesen wäreehemaliger_User hat geschrieben:"Prostituierte aus allen Erdteilen müssten dort bis zu 16 Stunden täglich arbeiten. Sie dürften sich in den Bordellen nur unbekleidet bewegen, nicht telefonieren und kaum nach draußen."

Liebe Grüße, Eva
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Schöne Argumente habt ihr gefunden.
- Menschenrechte im Trendbetrieb Kirche
- telefonieren in der Kirche
- Arbeitsbereitschaft für Feuerwehrleute
Hier das politische Gegenmodell / Wahlkampfprogramm von den Jungdemokraten und Jungen Linken:
- Menschenrechte im Trendbetrieb Kirche
- telefonieren in der Kirche
- Arbeitsbereitschaft für Feuerwehrleute
Hier das politische Gegenmodell / Wahlkampfprogramm von den Jungdemokraten und Jungen Linken:
- Dateianhänge
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- Prostitution emanzipatorisch gestalten - Jungdemokraten u Junge Linke.pdf
- 8 Seiten
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Hirnforschung und Glaube
Gottesglaube spiegelt sich im Gehirn wider
Persönliches Gebet entspricht Unterhaltung mit realer Person
"Atheisten sehen ihre Ansicht bestätigt, dass alles Einbildung ist,
während Christen es als Beweis für die Existenz Gottes werten"
http://pressetext.com/news/090411002/go ... irn-wider/
Und wie soll man sich nun politisch-gesellschaftlich mit gläubigen Menschen auseinandersetzen, wenn sie als unbelehrbare Feinde von Sexwork auftreten?
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Persönliches Gebet entspricht Unterhaltung mit realer Person
"Atheisten sehen ihre Ansicht bestätigt, dass alles Einbildung ist,
während Christen es als Beweis für die Existenz Gottes werten"
http://pressetext.com/news/090411002/go ... irn-wider/
Und wie soll man sich nun politisch-gesellschaftlich mit gläubigen Menschen auseinandersetzen, wenn sie als unbelehrbare Feinde von Sexwork auftreten?
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 12.04.2009, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Ich glaube nicht, dass diese Erkenntnis hier eine praktische Konsequenz haben kann.Marc of Frankfurt hat geschrieben:Und wie soll man sich nun politisch-gesellschaftlich mit gläubigen Menschen auseinandersetzen, wenn sie als unbelehrbare Feinde von Sexwork auftreten?
Tatsächlich liegt ja keine grundsätzlich neue Erkenntnis vor, sondern die beiden altbekannten Tatsachen, dass Gebet Selbsthypnose ist (von Kossak schon 1989 veröffentlicht), und dass beim hypnotischen Erleben die Gehirnaktivität sich nicht vom sog. 'realen Erleben' unterscheidet (seit Jahren von Fr. Prof. Halsband/Freiburg erforscht), wurden duch dieses Experiment gemeinsam bestätigt.
Es hilft uns zwar vielleicht, die Psychopathologie von 'moralisch' motivierten Prostitutionsgegnern zu verstehen, wenn wir wissen, dass sie sich im Gebet in einen Zustand hineinarbeiten, bei denen ihnen ihre Vorurteile als objektiv bewiesen erscheinen.
Aber wie wir das in der politisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzung nutzen können, weiß ich nicht.
Denn dort geht es ja nicht um eine objektive Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten, sondern ausschließlich darum, MIT den Vorurteilen und Ängsten und sonstigen Störungen der potentiellen Wähler zu punkten.
Letztlich geht es politisch-gesellschaftlich doch nur darum: Wenn Parteien den Eindruck gewinnen, dass ein lohnend hoher Anteil der Bevölkerung bereit ist, auf seine Menschenrechte zu verzichten, wenn er im Gegenzug dafür seine Putophobie gestreichelt bekommt, dann wird "Abschaffung der Prostitution" ins Parteiprogramm aufgenommen.
Leider sehe ich nicht, wie das Wissen um neurobiologische Vorgänge etwas daran ändern könnte.
Liebe Grüße, Eva
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kreative Kampagne
"Politik ist Showbiz für Häßliche" formuliert Sebastian Horsley.
frohe(?) Osterbotschaft vom Augsburger Bischof Mixa:
Unheil von Nazis und Kommunisten und Übel der Welt den Atheisten angelastet.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 76,00.html
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 96,00.html
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 88,00.html
http://www.spiegel.de/international/ger ... 46,00.html
Gegenkampagne, London

www.buskampagne.de
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frohe(?) Osterbotschaft vom Augsburger Bischof Mixa:
Unheil von Nazis und Kommunisten und Übel der Welt den Atheisten angelastet.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 76,00.html
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 96,00.html
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 88,00.html
http://www.spiegel.de/international/ger ... 46,00.html
Gegenkampagne, London

www.buskampagne.de
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Die zwei letzten und umfangreichen Jahresberichte von SOLWODI e.V.:
http://www.solwodi.de/fileadmin/_medias ... 006-de.pdf
http://www.solwodi.de/fileadmin/_medias ... 007-de.pdf
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http://www.solwodi.de/fileadmin/_medias ... 006-de.pdf
http://www.solwodi.de/fileadmin/_medias ... 007-de.pdf
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Die Reaktion gegenüber der Buskampagne war hier in Deutschland echt der Hammer.
Die Großstädte haben sich größtenteils nicht bereit erklärt die Busse mit den Aufschriften fahren zu lassen.
Offensichtlich ist es mit der Sekularisation bei uns nicht weit her.
Beschämend...
Habt ihr eigentlich auch eine Antwort auf euere Briefe erhalten???
Die Großstädte haben sich größtenteils nicht bereit erklärt die Busse mit den Aufschriften fahren zu lassen.
Offensichtlich ist es mit der Sekularisation bei uns nicht weit her.
Beschämend...
Habt ihr eigentlich auch eine Antwort auf euere Briefe erhalten???
--- Allüren sind was für Unfertige ---