SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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malin
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Beitrag von malin »

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Kasharius hat geschrieben:"Arme Dienstmaegde Jesu Christi" - soviel Selbsterniedriegung
Ich finde ja, es entbehrt nicht einer gewissen Komik :002
Zumindest in dem Kontext, dass sie uns über Frauenrechte aufklären wollen :003

Wenn ich grad mal all diese unfassbar starken und toughen Frauen Revue passieren lasse, die mir so in meiner Laufbahn als SW begegnet sind...dann denke ich, es sollte eher umgekehrt sein.
liebe grüsse malin

eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)

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friederike
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Beitrag von friederike »

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malin hat geschrieben: Wenn ich grad mal all diese unfassbar starken und toughen Frauen Revue passieren lasse, die mir so in meiner Laufbahn als SW begegnet sind ...
Ja - ganz genau getroffen!

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Zwerg
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Re: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG

Beitrag von Zwerg »

"Ein Milieu voller Elend und Gewalt"

Von Harald Küng / WANN & WO - 15.01.2020 08:17

Am Montag präsentierten die HLW Rankweil-Schülerinnen Lena Mock, Isabella Schneider und Katrin Winder ihre Diplomarbeit „Menschenhandel und (Zwangs-)Prostitution – Rotlichtmilieu in Vorarl­berg“. Als Gast auf dem Podium: der bekannte ­Kriminalist Johann Poiger.

Von Harald Küng (Wann&Wo)

Zahlreiche Besucher folgten der Einladung der drei jungen Frauen am Montagabend in die Aula der HLW Rankweil. Zu Beginn informierten die Schülerinnen über Menschenhandel, Zwangsarbeit und Prostitution in Europa und der Welt. Anschließend gewährte der ehemalige Kriminalbeamte Johann Poiger einen Einblick auf die Situation im Ländle.

Kampf gegen Kriminalität

Poiger war Beamter der Kripo Bregenz und kämpfte ab Mitte der 1970er bis Anfang der 90er-Jahre an vorderster Front gegen die ausufernde Kriminalität im Vorarl­berger Rotlichtmilieu. Alleine im Raum Bregenz waren bis zu 300 Prostituierte und 50 bis 70 Zuhälter unterwegs. Die Freier kamen überwiegend aus der Schweiz und Deutschland. „Die Zeit war von Elend und Gewalt bestimmt. Es war immer viel Geld im Spiel. Dies führte zu Neid, Profitgier, Kriminalität. Fünf Frauen sowie elf Zuhälter wurden damals ermordet“, schilderte er seine Erfahrungen. Durch zahlreiche Festnahmen und die Verlagerung der Prostitution ins Netz beruhigte sich die Lage allerdings.

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Prostitution im Geheimen

Auch heute ist Prostitution im „subara Ländle“ noch immer ein Thema – auch wenn sie aufgrund der rechtlichen Lage (in Vorarlberg ist Prostitution nur in bewilligten Bordellen erlaubt) ausschließlich im Verborgenen stattfindet. So wurde die Polizei im vergangenen Dezember in ein Hotel im Vorarlberger Oberland gerufen. Wie Poiger berichtete, fanden die Beamten zwei rumänische Frauen, „hilflos, verängstigt, eingeschüchtert – die nächsten Freier standen bereits vor der Tür.“

„Gratuliere zu eurem Mut“

Abschließend wandte sich Poiger an die drei Schülerinnen der HLW-Rankweil: „Ich finde es sehr mutig, dass ihr das Thema in eurer Arbeit ansprecht. Euch gilt meine ganze Anerkennung.“

30 bis 46 Mio. Menschen sind aktuell Opfer von Sklaverei. Die Dunkel­ziffer ist ­weitaus höher.
27 Mrd. Euro Gewinn werden jährlich weltweit durch erzwungene Prostitution, Kinder- und Organhandel sowie erzwungene Arbeitsleistungen erwirtschaftet.
58 % des Gesamtgewinns stammt aus sexueller Ausbeutung. Die ­häufigsten Herkunftsländer sind Rumänien, ­Bulgarien, China, Ungarn und ­Nigeria.
200.000 Frauen werden jährlich an Zuhälter in Europa ­verkauft. Eine Flucht ist nahezu unmöglich.


„Solwodi“ aus Wien – Hilfe für Frauen in Not

Im Rahmen ihrer Diplomarbeit stellten die drei HLW-Schülerinnen die Organisation Solwodi (Solidarity with women in distress – Solidarität mit Frauen in Not) vor. Solwodi wurde 1985 von Sr. Dr. Lea Ackermann in Kenia gegründet und setzt sich auch in Deutschland und Rumänien für eine Verbesserung der Stellung von Frauen ein, die in eine große Notlage bis in die Prostitution geraten sind. Weiterführende Informationen unter www.solwodi.at.

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Fassen wir das einmal kurz zusammen...

3 Schülerinnen einer höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe schreiben eine Diplomarbeit

Sie wollen ein Thema - greifen Prostitution in Vorarlberg auf - haben aber wahrscheinlich keine Kontakte.... sie suchen und werden fündig.

Bis dahin ist alles gut.... na ja, bei der Themenwahl hätte vielleicht eine verantwortungsbewusste Lehrkraft eingreifen können....

Jetzt kommt ein Experte ins Spiel: Ein Polizist a.D. - der vor 45 Jahren im Land tätig war - bis in die 90er /auch schon 30 Jahre her - "gekämpft hat".

Und dann kommen noch ein paar Zahlen (die nicht hinterfragt wurden - sich in keiner Kriminalstatistik wiederfinden lassen) hinzu. Alleine bei diesen Zahlen wird jede seriöse Expertin bzw. NGO im deutschsprachigen Raum Zweifel anmelden. Ich leite seit 15 Jahren die Notrufnummer von sexworker.at - und kann sie nicht nachvollziehen. Aber vielleicht weiß ja SOLWODI mehr - oder ein Polizist, der vor 30 Jahren aktiv war?

Und weil wir gerade von SOLWODI sprechen - wie immer hilfsbereit wenn es um Missionierung oder auch Einflussnahme gegen SexarbeiterInnen geht.

Ich möchte den jungen Damen nicht zu nahe treten - aber ein wenig mehr kritisches Denken, hätte ich schon gewünscht. Im Text davon zu sprechen "nicht über Frauen urteilen zu wollen" - und gleichzeitig die ganze Branche als kriminell darstellen? Und dann noch Solwodi (als Gegengeschäft?) anzupreisen? Vielleicht hätte man doch einen kurzen Anruf bei einer richtigen NGO (ohne katholischen Background, dafür aber mit Kontakten zu SexarbeiterInnen (und auch von der UNO anerkannt (sexworker.at würde mir da einfallen)) machen können? Aber zu hinterfragen scheint ja bei einer Diplomarbeit der HLW Rankweil nicht Bedingung zu sein...

Irgendwie traurig, wenn man derart viele durchaus kritische und skeptische SchülerInnen und StudentInnen bisher kennenlernen durfte und dann sowas liest.

christian knappik

https://www.wannundwo.at/interview/2020 ... ewalt.wawo
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Thorja
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Re: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG

Beitrag von Thorja »

Ich könnte denen auf Facebook einen dezenten Link hierher posten...
Mal sehen, ob sie die Freundschaftsanfrage einer "echten" SW annehmen oder ob ich geblockt werde. :017
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Re: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG

Beitrag von Zwerg »

Sie sind herzlich eingeladen :-)

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deernhh
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Re: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG

Beitrag von deernhh »

Eigentlich kann man die Diplomarbeit der drei Schülerinnen für null und nichtig erklären, da die Diplomarbeit nur auf nicht nachweisbare bzw. belegbare Fantasiezahlen des einen ehemaligen Polizisten von vor dreißig Jahren fußt, "Solwodi" nur ein Fakeverein ist, mit dem Ziel, durch uns SW Geldspenden für sich selber zu generieren. Die Schülerinnen "recherchierten" nur einseitig via "Solwodi" und dem Polizisten, befragten aber nicht uns SW bzw. unseren Zwerg bzw. NGO.

Die Inhalte der Diplomarbeiten könnte jede/r in den Zeitungen / Zeitschriften / im Internet auch so lesen ....
Abschreiben ist, denke ich mal, nicht alles ...

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Ariane
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Re: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG

Beitrag von Ariane »

Hallo alle,
ich hab einen Spendenaufruf bzw eine Crowdfunding Kampagne nun gestartet. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr uns mit einem kleinen oder großen Beitrag unterstützen könnt. Bitte teilt den Spendenaufruf, damit wir das Geld für den Anwalt zusammen kriegen.

https://www.leetchi.com/c/gegen-verleum ... -ackermann




liebe Grüße
Susi
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Kasharius
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Re: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG

Beitrag von Kasharius »

@Ariane

wann und ggf. in welchemMedium sind den die inkriminierten Äusserungen gefallen.In solchen Fällen ist ja oft Eile geboten,wenn man erfolgreich abmahnen will...habe Dir auch eine pn geschrieben...

Kasharius grüßt