PANORAMA-Sendung vom 29.09.2011

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7426
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: PANORAMA-Sendung vom 29.09.2011

Beitrag von fraences »

Führt die Legalisierung der Prostitution zur Ausweitung von Menschenhandel? (2)


Dieser Artikel ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem kürzlich publizierten Artikel “Does Legalized Prostitution Increase Human Trafficking?” von Eric Neumayer der London School of Economics and Political Science (LSE), Dr Seo-Young Cho des Deutschen Instituts für Wirtschaft und Axel Dreher der Universität Heidelberg.

Die Ergebnisse dieser neuen Studie kursieren im Internet und lassen wieder das schlimmste vermuten: Die „Legalisierung“ der Prostitution führe zu mehr Menschenhandel. Doch – wie so oft bei diesem Thema – wird nur über Teile der Untersuchung berichtet. Und kritisch unter die Lupe genommen wird sie schon gar nicht.

Fangen wir also von vorne an. Fragen wir also danach, was der Artikel bzw. seine Autoren herausfinden wollen, wie Sie was und wie herausgefunden haben. So sollte deutlich werden, dass dieser Text nicht so ganz einwandfrei ist, wie man ihn inzwischen dastehen lässt.

Was haben die Autoren herausgefunden?

Nein, die Autoren haben nicht widerspruchsfrei herausgefunden, dass die Legalisierung der Prostutition kausal, also notwendigerweise, zu Menschenhandel führt. Schaut man genau hin, kommen die Autoren zum Ergebnis, dass es eine „positive Korrelation“ zwischen Legalisierung der Prostitution und Menschenhandel gibt. Eine Korrelation ist kein Kausalverhältnis. Doch, wie wir später sehen werden, ist auch diese These nicht ganz haltbar.

Worüber in der Presse nicht berichtet wird, ist. dass die Autoren auch darauf hinweisen, dass die Legalisierung der Prostitution positive Auswirkungen auf die Beschäftigten in der Sexindustrie hat – dadurch dass z.B. die Arbeitsbedingungen wesentlich verbessert werden. Die Autoren sprechen sich nicht für ein Verbot der Prostitution aus – das ginge über die Reichweite Ihrer Untersuchung hinaus, wie sich explizit schreiben.

„Working conditions could be substantually improved for prostitutues – at least those working legally – if prostitution is legalized“ (S. 76)

Die Autoren lehnen sich auch bei Schweden, wo Freier kriminalisiert werden, nicht aus dem Fenster. Da es für die Zeit vor 1999, als das neue Gesetz eingeführt wurde, keine Statistiken über Menschenhandel gibt, sind Vergleiche, die die Auswirkungen des neuen Gesetzes auf Menschenhandel aufzeigen, nicht möglich.

„However, whether or not human traffikcing inflows have reduced after the prohibition in Sweden is a trickier question to answer because of the lack of sufficient time-series data on the number of victims.“ (pp. 75)

Das sind die Ergebnisse. Doch die Art und Weise, wie diese Ergebnisse erreicht werden, ist ebenfalls nicht grade lupenrein.

Wonach fragen die Autoren?

Laut Titel wollen die Autoren wissen, ob „legalisierte Prostitution Menschenhandel erhöht“. Doch im Artikel selbst, in der Einleitung, wird die Frage etwas breiter formuliert, nämlich: Welche Auswirkungen haben nationale Gesetzgebungen auf die Menschenhandelsströme, insbesondere der rechtliche Status von Prostitution.

„This article analyzes how one important domestic policy choice – the legal status of prostitution – affects the incidence of human trafficking inflows to countries.“ (pp. 67)

Nun gibt es drei Aspekte und damit verbundene Fragen, die man sich hier stellen sollte und die im Artikel nicht thematisiert werden:

1)

Die Autoren bleiben begrifflich vage, was sie mit „Menschenhandel“, bzw. „Menschenhandelsströme“ (“human trafficking inflows”) und mit Prostitution meinen. Es ist jedoch notwendig für einen gewissen wissenschaftlichen Standard, dass solche Definitionen im Text auch explizit genannt werden.

Von welcher Definition von „Menschenhandel“ gehen also die Autoren aus? Wir wissen es nicht. Wissen die Autoren, dass es nicht nur Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeiutung gibt und dass in den Statistiken auch andere Formen von Menschenhandel einfließen? Wie kann ein „hochkarätiger“ Artikel, wie dieser, der u.a. von einem Forscher der Elite-Uni London School of Economics verfasst wurde, ohne Definition dessen, worüber sie schreiben, überhaupt veröffentlicht werden?

Damit zusammenhängend: Warum sprechen die Autoren von „human trafficking inflows“? Menschenhandel ist zwar größtenteils mit Migration verbunden, aber Menschenhandel kann auch innerhalb eines Landes ohne Grenzübertretung geschehen. Denn was Menschenhandel auszeichnet, ist letztendlich nicht der Grenzübertritt sondern die Ausbeutung.

Es ist an dieser Stelle nicht klar, ob die Autoren nicht nur von Menschenhandel sprechen sondern auch von der Schleusung von Migrant_innen. Anders ist der Begriff „inflows“ kaum zu verstehen. Da diese begriffliche Unterscheidung aber nie getroffen wurde, ist zu vermuten, dass an dieser Stelle unsauber gearbeitet wurde.

2)

Die zweite Frage betrifft den Ausdruck des „rechtlichen Status der Prostitution“. Wenn die Autoren dies schreiben, meinen sie, dass Prostitution erlaubt ist. Nun würde von man von wissenschaftlich arbeitenden Forschern jedoch etwas mehr begriffliche Feinfühligkeit sowie einen Blick für die Vielfalt von Regimen, in denen Prostitution erlaubt ist, erwarten.

So kann es z.B. sein, dass Prostitution (das Anbieten von sexuellen Dienstleistungen) zwar elaubt ist, aber z.B. kein rechtlicher Schutz für Prostituierte vorhanden ist, z.B. in arbeitsrechtlicher Hinsicht. So war z.B. in Deutschland Prostitution auch vor dem ProstG erlaubt, aber es gab keinen arbeitsrechtlichen Schutz, das die Verträge ja als sittenwidrig galten.

Oder: Es kann sein, das Prostitution legal ist, aber in der Praxis viele andere Gesetze genutzt werden, um Sexarbeiter_innen ständig polizeilich zu kontrollieren oder gar zu verhaften. Dazu gehören auch Gesetze gegen Menschenhandel. Es ist begrifflich einfach etwas unscharf, von der „Legalisierung der Prostitution“ zu sprechen. Denn streng genommen ist auch in Schweden das Angebot von sexuellen Dienstleistungen, also Prostitution, legal. Nur diejenigen, die tatsächlich diese Dienstleistung in Anspruch nehmen, werden kriminalisiert.

Doch auch mit Blick auf Deutschland gehen die Autoren nicht auf das Gesetz an sich ein, d.h. es bleibt unklar welche Paragraphen und Bestimmungen genau besonders problematisch sind. Man weiß also nicht wirklich, welche Paragraphen man jetzt konkret für diese “positive Korrelation” verantwortlich machen soll.

Nicht zuletzt sind die Gesetze für ausländische und inländische Sexarbeiter_innen teilweise anders – trotz Legalität. Auch auf diese Unterschiede und Feinheiten gehen die Autoren nicht ein. Die Autoren differenzieren also nicht zwischen verschiedenen Regimen und Graden der „Legalisierung der Prostitution“, die vermutlich auch einen globalen Vergleich derselben schwierig machen würden. Denn Zahlen und Statistiken sind blind für die praktische Umsetzung von Gesetzen und für Unterschiede, die auf den ersten Blick gar nicht da sind.

3) Warum bewerten die Autoren nicht auch die nationale Gesetzgebung zum Schutz von Opfern von Menschenhandel? Eine empirisch handfeste Untersuchung über die Auswirkung verschiedener nationaler Gesetzgebungen auf Menschenhandel kann nicht nur auf die Beurteilung von Prostitutionsgesetzen basieren.

Aktuell gibt es einen allgemeinen europaweiten Konsens darüber, dass die nationalen Gesetze – inklusive in Deutschland – Opfer von Menschenhandel nicht hinreichend schützen. Es wäre also doch mal interessant zu fragen, welche Auswirkungen der Mangel eines solchen Schutzes auf Menschenhandel hat. Auch die Auswirkungen von Migrationsregimen müssten in solch einer Beurteilung mit einbezogen werden.

Oder anders formuliert: Die Beurteilung der Legalisierung der Prostitution (die konkreter definiert werden muss) und ihrer Auswirkung auf Menschenhandel muss auch andere nationale Gesetze einbeziehen – wie z.B. Opferschutz oder Ausländergestze. Der Umgang mit Migrant_innen und Opfern von Menschenhandel ist nun mal leider eine zentrale Variable im Menschenhandel. Diese zu vernachlässigen ist schlicht und einfach nicht wissenschaftlich. Somit ist höchst fraglich, ob diese Untersuchung als mehr als nur eine statistische Spielerei auf hohem Niveau anzusehen ist.

Wie finden die Autoren das alles heraus?

Nun muss ich zu meiner Schande gestehen: Das kann ich nicht nachvollziehen oder nachprüfen. Der Text ist mit Formeln und ökonomischem Jargon gefüllt, die ihn auch für wissenschaftlich gebildete Menschen unzugänglich machen. Aufgrund der Mängel, auf die ich gerade hingewiesen habe, ist jedoch zu vermuten, dass auch im quantitativen Teil ähnliche Mängel vorhanden sind.

Graphik

Wie finden die Autoren das alles heraus (Teil 2)?

Um zu ihren Ergebnissen zu kommen, gehen die Autoren am Ende des Artikels so vor:

Auf Seite 75 der Untersuchung vergleichen die Autoren die (geschätzten) Zahlen der Prostituierten in Schweden, Dänemark und in Deutschland mit den (geschätzten!) Zahlen der Opfer von Menschenhandel. Diese Schätzungen seien in diesem Text zu finden und würden für Deutschland 32000 Opfer schätzen. Diese Zahl ist dort aber nicht explizit vorhanden.

Dennoch nutzen die Autoren den Vergleich dieser Zahlen um zu ihrer Konklusion zu kommen, dass es eine „positive Korrelation“ zwischen rechtlichem Status von Prostitution und Menschenhandel gibt.

Obwohl es offizielle Zahlen des Bundeskriminalamts über die Anzahl von Opfern von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung (Zwangsprostitution) gibt, weisen die Autoren nur in einer Fußnote auf die Existenz solcher Zahlen hin, ohne sie jedoch überhaupt zu nennen. Leser_innen des Artikels, die also nicht wissen, dass es diese Zahlen gibt, werden also „getäuscht“. Ihnen wird der Eindruck vermittelt, dass es wohl doch 32000 Opfer von Menschenhandel in Deutschland gibt. Es wäre an dieser Stelle doch auch ethisch und wissenspolitisch geboten, zumindest diese Zahlen explizit zu nennen.

Stattdessen arbeiten und argumentieren die Autoren mit Schätzungen. Warum ist das aber ein Problem?

Nun ja – ganz einfach: Die Ergebnisse Ihrer Untersuchung würden ganz anders ausfallen. Nimmt man die Schätzungen, hat man ca. 32000 Opfer von Menschenhandel in Deutschland. Nimmt man die offizielle Statistik des BKA, hat man weniger als 1000. Ja – tausend.

Hinzukommt, dass die Schätzungen von der ILO, der Internationalen Arbeitsorganisation, sind, also wahrscheinlich Menschenhandel zum Zwecke der Arbeitsausbeutung einschließen. Die ILO befasst sich nämlich auch mit Zwangsarbeit, wo auch Prostitution als Arbeit, also Sexarbeit, betrachtet wird. Ob diese Zahlen also überhaupt das beschreiben, was die Autoren zeigen wollen, bleibt also unklar.

Diese Untersuchung zeigt also keineswegs, dass die Legalisierung zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen von Prostituierten führt – ganz im Gegenteil. Sie zeigt auch nicht, dass der legale Status von Prostitution Menschenhandel verursacht.

Liebe Journalisten – beachten Sie das, wenn Sie darüber schreiben!!!

http://menschenhandelheute.wordpress.co ... nhandel-2/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

HUB Menschenhandelheute-Blog

Beitrag von Marc of Frankfurt »

(sorry, Doppelposting was den Inhalt betrifft)

Noch eine Analyse zu den "Täuschungsversuchen" und Schwächen der Göttingen/LSE-Studie Prof. Dreher e.a. und wie sie von den Medien falsch rezipiert wird


- Menschenhandel wird nicht definiert

- es werden Schätzzahlen verglichen

- vmtl. werden Zahlen von Ausbeutung bei nichtsexueller Arbeit fälschlicherweise mit solchen der Ausbeutung bei Prostitution vermengt.

- die tatsächlichen Zahlen von Polizei und BKA werden nicht genannt und nur in einer Fußnote angemerkt

- Positive Korrelation zwischen Zahlenreihen (ähnlicher Verlauf) ist nicht gleich Kausalität (Ursache-Wirkungs-Zusammenhang)

- Tatsächlich merken die Forscher auch die Vorteile von legaler Sexarbeit an

- Es ist die Presse, die selektiv Elemente der Studie zum Eigengebrauch ausschlachtet


http://menschenhandelheute.wordpress.co ... nhandel-2/

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Feministinnen zum Thema

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Magazin EMMA zitiert natürlich auch falsch


" Der Schaden aber ist immens: Wo Prostitution legal ist, explodiert der Menschenhandel. Das stellte gerade eine aktuelle Studie im Auftrag der Europäischen Kommission fest, die Alice Schwarzer zitierte. Sie folgerte: „Der Markt lässt sich nur über die Nachfrage stoppen!“ Der erste Schritt dahin sei deshalb „ein gesellschaftliches Klima, in dem Prostitution geächtet wird – nicht die Prostituierten.“ "


www.emma.de/ressorts/artikel/prostituti ... bei-jauch/




Und quasi als Antwort von Laurie Penny

This strange neo-Victorian desire to save prostitutes and porn actresses

Sex work isn’t stigmatised because it is dangerous. Sex work is dangerous because it is stigmatised.


mit einem Foto aus Berlin
www.newstatesman.com/society/2012/12/st ... -actresses
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 03.05.2013, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Kampf gegen die falschen Statistiken

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wichtige Zahlenquellen

Und wie man Falschangaben begegnen muß.



Bild
holger hat geschrieben:Die Zahl 400.000 Prostituierte und 1,2 Mio. Sexkontakte täglich wurde erstmalig von Hydra 1988 in "HYDRA-Nachtexpress - Zeitung für Bar, Bordell und Bordstein" veröffentlicht, und 1990 erstmalig im Gesetzentwurf der Grünen (Drs. 11/7140) verwendet.

Der Satz des WDR-Polit-Magazins Bericht aus Brüssel "Über 200.000 Frauen wurden letztes Jahr in Deutschland zur Prostitution gezwungen." fußt aller Wahrscheinlichkeit auf den Satz eines Beitrages des ARD-Morgenmagazins vom 28.08.2012, der ebenfalls vom WDR erstellt wurde: "200.000 Frauen, vor allem aus Osteuropa, werden nach Schätzung der Vereinten Nationen in Deutschland zur Prostitution gezwungen."

Der UEGD hatte Anfang September um Quellennachweis gebeten und vom WDR die Antwort bekommen, dass es sich um eine Aussage der Brockhaus-Online-Enzyklopädie unter der Überschrift Sklaverei handelt.

Der Bertelsmann-Konzern, zu dem Brockhaus gehört bestätigte die Angabe. Der Satz in der Online-Ausgabe lautet: "„Nach Schätzungen der UNO sind rd. 200 000 Zwangsprostituierte in deutschen Bordellen tätig und v. a. in Asien zwischen 15 und 20 Mio. Menschen in Schuldknechtschaft.“

Des Weiteren teilte uns Bertelsmann am 14.09. folgendes mit: " ... bitte entschuldigen Sie die lange Wartezeit, unsere Redaktion hat sehr gründlich recherchiert und die von Ihnen gefundenen Angaben nicht eindeutig belegbar verifizieren können. Daher wurden diese Zahlen in der Online-Enzyklopädie entfernt."

Da das ARD-Morgenmagazin nicht auf unsere Bitte reagierte, ihre Angaben zu korregieren, ist ein Verfahren beim Dt. Presserat anhängig.

Mit bestem Gruß,
UEGD


Vielen Dank an Holger und www.uegd.de für die Quellenangaben.

Gratulation für den Erfolg bei der Richtigstellung.

Bin gespannt wie der Deutsche Presserat über die Darstellung vom ARD-Morgenmagazin entscheiden wird.
Gut dass ihr den formalen Weg gegangen seid.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Garbage in, garbage out

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Jetzt gibt es auch eine Anal-ye von Dr. Laura Agustín (Bestseller: "Sex at the margins")


www.lauraAgustin.com/does-legalised-pro ... -real-data





und Zondares, a Dutch sex worker (in Holländisch)
http://zondares.blogspot.nl/2012/12/drie-keer-nivo.html
http://translate.google.de/translate?sl ... -nivo.html

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Weitere Gegenargumente zur EU-Studie

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie wissenschaftlich manipuliert wird
um legale Prostitution schlecht erscheinen zu lassen



Analysiert wird wie in der dritten Version der von der EU-Kommission finanzierten Studie von den Autor_innen Dreher/Cho/Niemeyer an den Universitäten Göttingen/LSE vorgegangen wurde.


- So werden z.B. Zahlen über Berichterstattung Menschenhandel als Statistikgrundlage für Menschenhandel hergenommen.

- So werden z.B. Dunkelziffer-Quoten bei Vergewaltigungen auf Menschenhandel übertragen.

- So wurden z.B. die BKA-Zahlen nicht herangezogen.
  • 10 Jahr Prostitutionsgesetz - Mehr Menschenhandel durch Legalisierung der Prostitution?
    Ein Aktuelles Lehrstück über den Umgang von Wissenschaft mit dem Thema 'Menschenhandel'

    von Juanita Henning und Gerhard Walentowitz
    in Kritische Justiz
    Heft 4, Jahrgang 45 (2012)
Infotext und PDF
www.donacarmen.de/?p=345




___

Sexueller Mißbrauch ist nicht vergleichbar mit Menschenhandel im Bereich Sexarbeit und (informeller) Migration !!!

Bild

Fragender
unverzichtbar
unverzichtbar
Beiträge: 180
Registriert: 12.07.2011, 10:18
Wohnort: Am Rand des Ruhrgebiets
Ich bin: Außenstehende(r)

RE: PANORAMA-Sendung vom 29.09.2011

Beitrag von Fragender »

Die Frage ist: Wo kommen denn diese starken Abweichungen zwischen den behaupteten Fallzahlen von Menschenhandelsfällen und den Fallzahlen aus der polizeilichen Kriminalstatistik her? Ist das nur Stimmungsmache gegen Paysex, oder gibt es sachliche Gründe, so hohe Fallzahlen anzunehmen? Gibt es überhaupt seriöse Schätzungen zur Dunkelziffer?

holger
aufstrebend
aufstrebend
Beiträge: 15
Registriert: 14.07.2007, 15:21
Ich bin: Keine Angabe

Bericht aus Brüssel vom 12.12.2012

Beitrag von holger »

Antwort aus Brüssel

Im Bericht aus Brüssel vom 12.12.2012 wurde unter der Überschrift "Zwangsprostitution: Importweltmeister Deutschland" im Filmbeitrag folgenden Satz gesendet:
"Über 200.000 Frauen wurden in Deutschland im letzen Jahr mit Gewalt zur Prostitution gezwungen."

Mit Datum vom 08.01.2013 hat der UEGD von der WDR-Autorin diese Antwort erhalten:
(...) "Meine Quelle war die Dezemberausgabe der "Emma". Ich habe die Zahl daraufhin der Kripo Dortmund und diversen Frauenhilfsorganisationen vorgelegt, die Sie mir in der Größenordnung bestätigten."
Ich hoffe, Sie sind keiner anderen Auffassung und verbleibe
mit herzlichen Grüßen aus Brüssel
Gudrun Kirfel

Was soll man dazu sagen ...?
Wir werden zwar jetzt die Presseabteilung der Kripo Dortmund anschreiben, um uns diese Aussage offiziell bestätigen zu lassen (das Ergenis kennen wir jetzt schon ...), aber das führt uns bei der Problemlösung nicht weiter. Nämlich, dass "seriöse" TV-Magazine einen solchen Blödsinn berichten!

Auch wenn SexarbeiterInnen und BetreiberInnen in etlichen Punkten unterschiedlicher Auffassung sind, im Kampf gegen die Kriminalisierung unserer Branche sollten wir zusammenstehen!

Trotzdem wünsche ich allen gute Geschäfte im neuen Jahr,
Holger

P.S. kennt jemand den entsprechenden Satz in der Dezemberausgabe der Emma??

Fragender
unverzichtbar
unverzichtbar
Beiträge: 180
Registriert: 12.07.2011, 10:18
Wohnort: Am Rand des Ruhrgebiets
Ich bin: Außenstehende(r)

Re: Bericht aus Brüssel vom 12.12.2012

Beitrag von Fragender »

          Bild
holger hat geschrieben: "Über 200.000 Frauen wurden in Deutschland im letzen Jahr mit Gewalt zur Prostitution gezwungen."
Da habe ich die nächste Frage: Wird eigentlich in den polizeilichen Kriminalstatistiken zwischen Menschenhandel und Zwangsprostitution unterschieden, oder ist letzteres in den Zahlen über Menschenhandel enthalten? Falls es nicht enthalten ist, wie sehen die Zahlen bei Zwangsprostitution aus?

(Obwohl die Überschrift "Importweltmeister Deutschland" ja darauf hindeutet, dass es gerade um die ausländischen Sexworkerinnen geht, bei denen Zwangsprostitution und Menschenhandel identisch wären)

Was macht Ihr denn, wenn die Dortmunder Kripo angibt, dass sie die genannten Zahlen nicht gegenüber der Journalistin bestätigt hat? Sollte das nicht zu einer Beschwerde beim WDR führen?

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

nichtsexuelle Prostitution

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke an frederike für folgenden Link



Die bürgerliche FAZ verbreitet die Göttingen/LSE-Studie unkritisch, aber es gibt sehr gute Leserbriefe

"Der Sonntagsökonom" von Johannes Pennenkamp
http://faz-community.faz.net/blogs/fazi ... -egal.aspx




___
zur akademischen Prostitution
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=128242#128242

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

3 seitige Stellungnahme

Beitrag von Marc of Frankfurt »


Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18062
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Re: 3 seitige Stellungnahme

Beitrag von Zwerg »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Kritik an der Studie von Lefoe.at
Ich stehe jetzt ein wenig neben den Zeilen.... Was hat diese Kritik bzw. die kritisierte Studie mit LEFOE zu tun???

christian

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

Re: 3 seitige Stellungnahme

Beitrag von Aoife »

          Bild
Zwerg hat geschrieben:Was hat diese Kritik bzw. die kritisierte Studie mit LEFOE zu tun???
Laut Beitragstitel kommt die Kritik von LEFÖ - nicht die Studie:

Diese Stellungnahme wurde verfasst durch LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen. LEFÖ ist eine feministische Migrantinnenorganisation, die ihren Sitz in Wien hat.

Also nicht LEFÖ's kritisierte Studie, sondern LEFÖ's Kritik an der Studie - zumindest steht es so dort, was natürlich nicht bedeuted dass das auch richtig ist so.

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18062
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

ja - jetzt habe auch ich es begriffen..... manchmal ist sie halt schwer, die deutsche Sprach`

Danke für die Übersetzung ;-)

christian

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Aoife »

          Bild
Zwerg hat geschrieben:manchmal ist sie halt schwer, die deutsche Sprach`
Absolut - ich war nahe daran es auf English zu erklären :002

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

London School of Economics

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier kann man direkt einem der Autoren antworten

http://blogs.lse.ac.uk/politicsandpolicy/archives/29708

Thaddeus Gregory Blanchette says:
February 14, 2013 at 3:13 pm

Dear Dr. Neumayer,

I’m surprised by the amplitude of the conclusions you draw from your research into the possible connections between trafficking and the (de)criminalization of prostitution. I am a social scientist who’s made some moderate contributions to trafficking research myself over the past few years. I do not work for the illustrious LSE, but I do indeed have enough of a professional background in the study of trafficking that I can see a few gaping holes in your methodology and conclusions – at least as they are presented here – which seem to invalidate your hypothesis.

I’m wondering if you would be so kind as to address these questions?

1) First of all, what is the definition of “trafficking” which you use to count “reported trafficking inflow”? Is it the same from country to country, group to group?

I ask because it has been my experience that pretty much every anti-trafficking group, while using the Palermo Protocol as a toushstone, has a different practical definition of the crime. The differences in reported inflows may thus very well come from reporters’ biases and may thus very likely NOT represent a trustworthy metric for trafficking incidents in the countries under question. You seem to acknowledge that these reports are a weak straw upon which to base your arguments, then you go ahead and use them anyhow, handwaving objections aside.

Need I remind you that highly politicized data reported by the mass media is not necessarily “the best available”, simply because it is easily available? When data is entirely or almost entirely based upon what American moral philosopher H. Frankfurt calls “bullshit” (i.e. enunciations that are neither false nor true but entirely designed to create a political impact), then it’s a case of “garbage in, garbage out”. Referring to this data as “the best available” doesn’t suddenly transform its essential quality, making it “qualified truth” rather than “bullshit”.

2) Furthermore, trafficking influx reports are NOTORIOUSLY exagerated for political reasons, most precisely in the context of prostitution (de)criminalization debates. Decriminalized prostitution is a minority position among the world’s nations today and it is under attack, everywhere, by well-funded and politically astute abolitionist groups. Most of these groups have made anti-trafficking the cornerstone of their arguments and almost all of these groups have notoriously and repeatedly overestimated the number of trafficking victims in the world today.

Have you thus accounted for the political bias of the groups reporting “trafficking” in the context of the national debates now raging in each of these countries? Have you made any attempt to adjust for the probable overwhelming abolitionist bias of the 116 reports in your sample by including a like number of reports from non-abolitionist groups?

A very plausible hypothesis which must be proven false, were yours to be true, is that the countries which have decriminalized prostitution attract “trafficking reporting groups” that are abolitionist and which exagerate and falsify trafficking counts.

3) Finally, have you taken into consideration the actual legal mechanics of what constitutes “trafficking” in the countries under consideration – as opposed to those behind other sex-related crimes?

This is particularly important because in a country where prostitution AND trafficking are illegal (such as Sweden), police have an option when it comes to applying laws regarding prostitution. Cases of trafficking might thus be swept under the legal classification “prostitution”. This would be particularly likely if (as is the case in most of Europe) much of the recent anti-sex law enforcement is pragmatically directed towards the repression of illegal and irregular immigration.

Immigrant women involved in prostitution who in countries such as Denmark, which have decriminalized prostitution, would thus be much more likely classified as “trafficked” (independent of whether or not they’ve suffered any human rights violations) simply for being foreign, irregular and a prostitute. Meanwhile, Sweden can arrest these women in “prostitution investigations” and deport them as illegal or irregular immigrants without incurring the cost of an anti-trafficking investigation.

Putting this hypothesis into laymen’s terms, cops in Europe tend to overwhelmingly look for foreign prostitutes when they do anti-prostitution/anti-trafficking busts. Each deported foreign prostitute is registered as a legal victory by most European police forces.

If cops can arrest foreign women on prostitution-related charges and deport them as irregular or illegal immigrants, this is probably what they are going to do in the majority of cases as this sort of legal action only requires administrative activity and requires little investigation and even less court time. Your recent Operation Pentameter in England did precisely this: most of the women “rescued” were deported and never were entered into the system as “trafficking cases”.

Trafficking investigations, on the other hand, are long, drawn out affairs that are CRIMINAL in nature. In those countries where sex-working foreign women cannot be harassed through the use of anti-prostitution laws, however, anti-trafficking laws are the only card the police have. In Denmark, this has particularly been the case and there anti-trafficking law has been widely mobilized to arrest and deport foreign sex-working women.

You thus seem to make the rather innocent assumption that police forces are primarily looking for “trafficking victims” when they go into brothels, rather than looking for irregular and illegal immigrant women to who the law might be applied. In countries where prostitution is decriminalized, trafficking law is used to this end. In countries where it’s not decriminalized, prostitution and immigration law will be used.

The numbers of anti-trafficking cases may very well thus reflect the political and practical dynamics of law enforcement itself instead of being a reasonable measure of what the Palermo Protocol calls “trafficking” (which is not, I remind you, simple prostitution).

This third hypothises, by the way, is sustained by my ethnographic research among Brazilian prostitutes who have recently returend from Europe. My information regarding how European police see this issue comes from several sources but most directly from the ex-Chief of Police of Gothenburg, Sweden, who admitted to us here in Brazil that his officers use ethnic profiling in suspected prostitution cases and sees their goal to be the “repatriation” of these women, using any means necessary.

The London School of Economics is a highly respected institution of higher learning and the debate surrounding prostitution and trafficking is an extremely polemical and highly political issue. It thus surprises me to find such broad conclusions being drawn from the sort of preliminary and unnuanced research that you’ve presented here.

When I was working towards my PhD in social anthropology, we were told to consider the probable ethical and political fall out of our research before making any public claims regarding it. Here, you seem to have produced quantitatively broad but qualitatively very shallow data and you use this to draw extremely deep qualitative conclusions. You do this in the context of a highly politicized debate regarding your research object and you seem to not be in the least concerned about what the ethical and political fallout from your very shaky hypothesis might be.

Why have you chosen to draw these unsustainable conclusions in such a public manner, Dr. Neumayer?

Best,
Thaddeus Gregory Blanchette
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 03.05.2013, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Antwort der Bundesregierung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Inzwischen hat auch die Deutsche Bundesregierung auf die umstrittene Studie aus Göttingen und London geantwortet, nachdem sie von der Fraktion der Grünen im Bundestag dazu aufgefordert wurde.


Kein Anstieg der Opferzahlen Menschenhandel oder sog. Zwangsprostitution nach der Legalisierung der Prostitution und Einführung des Prostitutionsgesetzes ProstG im Jahr 2002

Zahlen um ca. 48% d.h. um fast die Hälfte gefallen, obwohl die Polizeiaktiviät noch gesteigert wurde (Der Mythos "Kontrolldelikt" wird sicher auch bald fallen!).


Pressemeldung
viewtopic.php?p=129511#129511

Antwort der Bundesregierung
http://researchprojectkorea.files.wordp ... r-2013.pdf

ProstG
www.sexworker.at/prostg

BKA-Zahlen
www.bit.ly/bkazahlen

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Wie Moral Panic wirkt

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier eine Metastudie die den Mechanismus der Moral Panic erklärt und wie dabei die Orientierung an wissenschaftlichen Fakten verloren geht (Beispiel Computer-Ego-Shooter-Spiele).


Moral Panic Theory:

Society begins to essentially select research that fits with the pre-existing beliefs.

Science is made to act as a rationale for translating moral repugnance to moral regulation (Critcher, 2009). Essentially we might think of the opinions of scientists on an issue such as video game violence as occupying a kind of bell curve. Of course we might understand that scientists who have preexisting concerns about an issue such as video game violence may already self-select into the field (Grisso & Steinberg, 2005), creating an unintended bias within the scientific community where the scientists in a field don’t necessarily represent a plurality of opinions (Redding, 2001). Yet society itself may amplify this process through media outlets choosing to publicize only research that promotes the panic (Thompson, 2008) and government and advocacy granting agencies choosing to select which research to fund. I submit that it is much more difficult to secure grant funding by arguing that something isn’t a pressing social concern.

http://www.popsci.com/files/SCOTUSPaper.pdf
http://www.popsci.com/science/article/2 ... videogames

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

Re: Wie Moral Panic wirkt

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:... and government and advocacy granting agencies choosing to select which research to fund.
Absolut - und deshalb ist es so wichtig nicht nur bezahlter "Wissenschaft" äußerst kritisch zu begegnen, sondern auch seine eigene finanzielle Unabhängigkeit von öffentlichen Geldern zu behalten ... es sei denn man ist bereit für Geld alles zu tun ...

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Schweden-Studie 2010 zur Kriminalisierung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Dies scheint die Vorgänger-Studie direkt aus Schweden zu sein


The Law and Economics of International Sex Slavery: Prostitution Laws and Trafficking for Sexual Exploitation


Abstract
Trafficking in humans for sexual exploitation is an economic activity driven by profit motives.
Laws regarding commercial sex influence the profitability of trafficking.

Using cross country data we show
that trafficking of persons for commercial sexual exploitation is least prevalent in countries where prostitution is illegal,
most prevalent in countries where prostitution is legalized, and
in between in those countries where prostitution is legal but procuring illegal.

Case studies of countries that have changed legal framework support the claims on the direction of causality as well as the causal mechanisms.
The results suggest that criminalizing buying and/or selling sex may reduce the amount of trafficking to a country.

Jakobsson, Niklas
Kotsadam, Andreas

June 2010
Working Papers in Economics 458

https://gupea.ub.gu.se/bitstream/2077/2 ... 2825_1.pdf

https://gupea.ub.gu.se/handle/2077/22825




___

Hier die EU-Studie vom Sexworker Forum
www.bit.ly/sexworkregimentation