::: Sicherheitsmaßnahmen PRIVAT-PERSON, -LEBEN, LIEBE :::

Hier werden die Sicherheitsmaßnahmen für SexarbeiterInnen gesammelt, welche später auf unserer Webseite veröffentlicht werden. Wer Tipps zum Thema hat, oder Links kennt, bitte hier posten!
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Marc of Frankfurt
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Vor wem man sich in Acht nehmen muß:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

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Sicherheitstipps für Sexworker einmal anders sortiert

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Wichtige Sicherheitshinweise und Links gegen Problem-Personen Prostitution.
Vor ihnen müssen Sexworker sich hüten:


  • Emotionale Hyänen

    die sich explizit auf die Anfängerinnen stürzen:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=85801#85801
  • Stalker

    Verhaltenstipps:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=71467#71467
    Rechtslage:
    viewtopic.php?t=1252
  • Liebeskasper

    selber Link, etwas weiter unten:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=71539#71539

    Er verwechselt naiv bzw. hormonell geblendet Sex mit Liebe und will mit unlauteren Mitteln die Sexarbeiterin für sich gewinnen oder mit Gewalt aus ihrem doch so verachteten Job heraus retten in seine finanzielle Abhängigkeit und an seinen Herd für seinen zukünftig gewünschen aber unbezahlten Sex ...
  • Eifersüchtiger Partner

    Sexarbeiter und Beziehung
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1428

    Beziehung außerhalb des Milieus
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=825

    Sexworker bezahlen dafür, daß sie als bürgerliche Lebenspartner kaum gewählt werden. Diese opportunistischen Kosten gilt es in den Stundentarif für Pay6 einzukalkulieren. Deswegen darf der Dienstleistungspreis auch hoch oder sogar höher sein als etwa bei herkömmlichen Akademikern.
  • Loverboy, Liebes- und Heiratsschwindler, 'Bezness'

    S.o. 1. Posting. Hier tappt der Sexworker selbst in die "Liebesfalle".

    Passiert auch Milliardärinnen - der Fall Klatten:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=44990#44990
  • Minderjährige

    Die ganze moralische Prostitutionsbekämpfung ist auf dem Schutz von Minderjährigen aufgebaut. Auch wenn Jungmänner reif und autonom erscheinen, macht sich der Sexworker strafbar. Er ist damit erpressbar. Und Loverboys sind bisweilen Teil eines erpresserischen Teams.
  • Zuhälter, Security

    Fallsammlung Zuhälterunwesen und Prozesse Menschenhandel:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1476

    Nebendienstleistung wie etwa Personalvermittlung, Security und Management (Personaldienstleistungen Prostitution) sind durch Sonderstrafgesetze kriminalisiert. Kein Wunder, wenn sich nur zwielichtige Gestalten als Partner für Sexworker andienen (z.B. sog. Türsteherszene, Rockerszene).
  • Kredithai

    Versucht in die Schuldenfalle (-knechtschaft) zu treiben (Das machen zwielichtige und normale Finanzinstitute, Handygesellschaften oder Zuhälter).

    Sexworker und Geld:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1588 (SW-only)
    Nachhaltige Existenzsicherung:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1312 (SW-only)
  • Menschenhändler

    Betrügerischer oder/und gewalttätiger Schleuser, Fluchthelfer, Reise-Agenturen, informelle Arbeitsagenturen. Zuhälter in Zeiten einer globalisierten Welt.

    Def.:
    Menschenhandel = Mißbrauch im Prozess der Migration
    [Sietske Altink]

    Migration und Menschenhandel:
    http://sexworker.at/menschenhandel
  • Erpresser

    Nutzt alle möglichen Schwachstellen aus:
    fehlende Aufenthaltserlaubnis, Arbeitserlaubnis, Prostitutionserlaubnis (Kontrollkarte, Sperrgebiet), Steuerhinterziehung, Doppelmoral, fehlendes Outing gegenüber Familie, Partner, ...
    Erpresser sein kann der KundIn, KollegIn, ChefIn, VermieterIn, FreundIn, Ex ...

    Wer selber als Sexworker oder Betreiber glaubt sich per Erpressung absichern zu können und mit dem Machtblock konkurrieren will, riskiert Leib und Leben.

    Sex - Macht - Geld:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1380
  • Betrüger

    Vorkasse

    Warnlisten (black lists)
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=9831#9831

    Klagemöglichkeit durch ProstG seit 2002:
    http://sexworker.at/prostg
  • Ausbeuter

    Verletzt Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Wirft unerfahrene Sexworker übergriffigen Kunden wie Frischfleisch vor, ohne sie einzuarbeiten und fortzubilden...

    Ökonomie der Sexarbeit:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=29962
  • Wucherer

    Vermieter, die wegen Sexwork-Tabu von unerfahrenen unselbstständigen Sexworkern überzogenen Mietzins verlangen (Risikoaufschlag).

    Flächendeckende Sperrgebietsregeln und Prostitutionsverbote (angeblich wg. Jugendschutz, Charakter der Wohngegend, Trading-Down-Effekt), die Sexworker in Ghettos der Rotlichtviertel und Hurenkasernen zwingen und somit eine Monopolsituation der zumeist einheimischen Imobilienbesitzer wissentlich in Kauf nehmen.
  • Milieuaufklärer, Spitzel

    Das sind Kundschafter im staatlichen Auftrag mit dem Ziel der OK Bekämpfung. Natürlich gibt es mafiöse Strukturen von sog. organisierter Kriminalität, so wie in allen Gesellschaftsebenen. Studien zeigen aber, daß die Ausbeutung im Sexbiz größtenteils in persönlichen Umfeldnetzwerken stattfindet. Wie man sich neugierigen Agenten gegenüber verhält muß also jeder selbst entscheiden, vorrausgesetzt sie/er erkennt diese überhaupt.
  • Scheinfreier

    Polizeimethode gegen die sog. verbotene Prostitution. Menschenrechtlich äußerst fragwürdig, zumal die freiwillige Prostitution als opferloses Delikt gesehen werden kann:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=50248#50248
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=43271#43271
  • Steuerfahndung

    Die fahndet nicht nur nach Schwarzarbeit, sondern die ist überhaupt zuständig für Sexworker.
    Siehe auch die Broschüre von Dona Carmen:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=61203#61203
    Im Thema "Steuern und Steuererpolitik".

    Steuerliche Abschreibung ihrer lebendigen "Produktionsanlagen" ist Sexworkern verwehrt. Sie werden vielfach steuerlich diskriminiert und haben keine Lobby wie z.B. Banker oder Ärztebund.
  • Razzia

    Razzia-Blog:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1062
  • Konkurrenz

    Das kann die neidische Kollegin im Club oder der Platzhirsch-Betreiber am Ort sein. Es kann die Nachbarin, benachbarte Geschäftsleute oder kommunale Immobilienspekulanten sein.
    Im Bauplanungsrecht ist diese Konkurrenzsituation kodifiziert.
    viewtopic.php?t=1226
  • Ehefrauen

    Auch wenn man als Sexworker mit ihnen meist nicht in Kontakt tritt (das auseinanderzuhalten ist Aufgabe der Kunden), so ist man als Sexworker und Mitglied der Prostitution als einer sozialer Institution in direkter gesellschaftlicher Konkurrenz zur Institution der Ehe. Hinter der Feindlichkeit durch die Institutionen und Biedermänner (s.u.) steht das ökonomische Interesse der Ehefrauen und bürgerlichen Partnerinnen. Ehe und Prostitution sind Konnexinstitute.
  • Unbekannter (=riskanter) Sexpartner

    Safer Sex für SExperten:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1351

    Tipps um Kondomanwendung durchzusetzen:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=17196#17196

    Kondom geplatzt: P.E.P.
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=17806#17806

    Forum Gesundheit und Krankheiten
  • Übergriffige Behördenvertreter

    Korrupte Beamten oder Polizei:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=9073#9073
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=34286#34286
    Protokollieren z.B. Handy-Recorder
    Anwalt anrufen
    In der Lage sein einen Prozess durch mehrere Ebenen bis EuGH führen zu können.
  • Triebtäter, Sexualverbrecher

    Profiling Jack the Ripper:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=29533#29533
    Im Thema "17. Dezember - Internationaler Gedenktag gegen Gewalt und Haßtaten an Sexworkern"
  • Gewaltäter

    Selbstverteidigung ständig trainieren
    Nie alleine Arbeiten
    Covern
    Alarmknopf und Security im Bordell
    Siehe allgemeine Sicherheitstipps.
    Tipps für Straßenstrich.
  • Faker

    Anzeige wg. Leistungsbetrug
    http://zeitung.sexworker.at/eindrucke-e ... et-anzeige
  • Klingler

    Jemand, der sich nicht traut zu telefonieren sondern nur anklingelt und auflegt etwa um sich einen erotischen Kick zu verschaffen. Alles auf Kosten der Psychohygiene der Sexworker, die dagegen meist nicht so zu wehren verstehen wie andere Bürger oder Geschäftsleute.
    -> Telefontrix, erot. Schwarzfahrer, Spinner

    Alles rund ums Handy
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1236
  • Erotische Schwarzfahrer

    Freier, die stundenlang den Kontakt zu Sexworkern suchen, ohne einen Geschäftsabschluß einzugehen. Sie Schauen, Flirten, Grabschen, Fummeln (je nach Setting und Prostitutions-Milieu z.B. in einer Koberbar) ... ohne die Zeit und den Marketingaufwand des Sexworkers zu honorieren (kobern).
  • Spinner, Psycho

    Ihre Triebmotive zu verstehen und angemessen zu handeln gelingt jungen Sexworkern meist erst nach Jahren des Menschen- und Männerstudiums. Aus Selbstschutz richtet man sich die Kategorie „Spinner“ ein. Daher sich rechtzeitig mit der Psychologie der anderen (Kunden/Männer) und der Sexarbeit an sich und der Behandlung von Sexarbeit in der Gesellschaft auseinandersetzen.

    Sexworker Kompetenzen.
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3608

    Stigmaforschung:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=919
  • Energievampir

    Anhänglicher bis unterwürfiger, devoter Typ, der sich kostenlos als Dauersklave oder Putzhilfe im Bordell etc. anbietet oder nur kostenloses Treffen zum Kaffee wünscht, aber so viel Aufmerksamkeit erheischt, wie er sich professionell niemals buchen will oder kann. Oft wird auch versucht Bartertrades also Leistungen im Direkttausch einzufädeln, wo aber die Kontrolle über das Kleingedruckte der Nebenbedingungen des Leistungstausches schnell mißlingt und die SexarbeiterIn draufzahlt, wenn sie nicht psychologisch vollkommen klar und regelfest selbstreferentiell handelt. Dominantes, manipulatives Machtspiel unter einer devoten, kindlich-lieben, scheinheiligen Maske.
  • Sexsüchtige

    Das sind oftmals diejenigen, die viel wollen, aber wenig zahlen. Sie sind nicht mehr in der Lage unsere Dienstleistung angemessen zu würdigen.
  • Drogensüchtige

    Süchtige Freier (Kokser) sind für mache gewiefte oder skrupellose Sexworker evt. vielversprechende Kunden (wohlhabend, lange Session). In Ermangelung von Kaufkraft verlangen manche von ihnen aber zusehens mehr als sie bezahlen.
  • Alkoholisierte

    Nie angetrunkene oder unter Drogen stehenden Kunden annehmen.

    Sie versprechen nur scheinbar ein einfaches Geschäft und gehen auf uns ein nicht weil sie handelseinig mit uns sind, sondern nur weil sie enthemmt sind. Sie sind darüber hinaus kaum einfach zufrieden zu stellen (nicht mehr Orgasmusfähig), nur schwerst kontrollierbar (kotzen einem die Bude voll) und evt. gewalttätig.
  • Butterbrotfreier

    Sucht sich am Bahnhof Ausreißer-Kids, obdachlose Jugendliche auf Trebe und bietet für Sex nur Übernachtungsmöglichkeit und evt. Drogen. Das handelt es sich hierbei nicht nur nicht um professionelle Prostitution, sondern schiere Überlebenssexualität mit direkter Abstiegsgefahr ins Drogenmilieu. Siehe auch pädokriminelle Netzewerke.
  • Preisdumper

    Das sind Kunden die ihre Marktmacht überstrapazieren (Nachfragermarkt aufgrund Globalisierung [Ost-West-Öffnung], Liberalisierung [sog. sex. Revolution] und techn. mediale Innovationen [Video/Internet]).
  • Vergewaltiger

    Ein Nein ist ein Nein, auch wenn es von einem Jungen oder einer Frau in der Sexarbeit ausgesprochen wird. Hier heißt es für den geilen Mann und Kunden zur Selbstbeherrschung befähigt sein zu müssen. Erlaubt ist nur was konsenual vereinbart wurde. Prostitution heißt eben nicht einen Menschen und seinen Körper gekauft zu haben, so wie es eine falsche Moral überall predigt. Nur die Praktik, der im Moment zugestimmt bzw. nicht widersprochen wurde.

    Nie in ein Zimmer mit unerwartet mehreren als abgesprochenen Kunden gehen, nie den Kunden aus den Augen verlieren, ihm nicht den Rücken zuwenden sondern vorangehen lassen, sich entspannen und lustvoll sein können und dennoch gleichzeitig stets aufmerksam sein und die Kontrolle behalten, ihn im Bett nur von oben bedienen, sich nicht fesseln lassen.

    Wenn aber ein Ja zur Sexarbeit als anrüchig gilt, was soll dann ein Nein eines Sexworkers wert sein? Siehe -> Gerichte.

    Wenn Sex mit Kondom vereinbart war, ist das heimliche Abziehen des Kondoms beim Akt eine Vergewaltigung.
  • AO-Fraktion

    "Alles Ohne" Kondom haben wollende Kunden. Die Unbelehrbaren oder triebgesteuerten Männer ohne ausreichende Kondompraxiserfahrung, Sexualerziehung, Liebesschule oder Selbstbewustsein ...

    Doch Kondomzwang wie in Bayern für den privaten Intimbereich zwischen zwei erwachsenen einvernehmlich handelnde Menschen, bringt nur Heimlichkeit und erzeugt menschenrechtlich fragwürdigen Polizei- und Behördenpraxis.

    Warum sind Männer Kondommuffel? Studie von Kinsey:
    viewtopic.php?p=63063#63063

    Materialien für die Gesundheitsdebatte:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=5171#5171
  • Fotograf

    Werden sie vom Sexworker nicht bezahlt und explizit beauftragt, besitzen sie die Fotorechte an den eigenen intimen Nacktaufnahmen. Die können sie verkaufen oder ins Internet stellen, sodaß man quasi unauslöschbar und auf ewige Zeiten immer mal wieder nackt erkannt werden kann.

    Wenn man es nicht schafft einen Vertrag auszuhandel, so daß man ewig an allen zukünftigen Bildbetrachtungen oder Verwertungen mitverdient (Produzentenrechte), sollte man sich um seine Schutzrechte der sexuellen Selbstbestimmung kümmern und lieber dankend ablehnen.
  • Big Brother Kameras

    Kameras sind technische Mode, um Personalkosten in Ordnungsdiensten einzusparen. Bieten aber oft nur nachträglich Aufklärungsmöglichkeit bei Straftaten und führen lediglich zur Verlagerung von Aktivitäten. Vielfach werden sie gegen ungewünschte Szenen wie die Straßenprostitution eingesetzt i.V. m. einem Internetpranger (USA, CZ…).
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=19218#19218 … CZ
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=29594#29594 U.S.A.

    In Betrieben sollen sie der Sicherheit dienen, werden aber vielfach zur Personalüberwachung eingesetzt. Können aber auch ein Beweismittel gegen Übergriffen etwa bei Razzien sein.

    Privatleute oder investigative Journalisten verwenden unscheinbar abgelegte Handies und Kameras, um indiskrete Fotos und Videos zu schießen. Also wachsam sein, damit die Rechte am eigenen Bild nicht verletzt werden.
  • Medienmeute, Journalisten vom Boulevard

    "Sex sells" und "selling sex sells even better" [M.O.F]. Sie machen auch nur ihr Geschäft um Verkaufszahlen und Quoten zu verbessern und manche haben sich dabei längst selbst verkauft.

    Meist können von Medienarbeit nur Unternehmer profitieren, die nicht mehr selbst mit der Dienstleistung des sexuellen Aktes befaßt sind.

    Medienkompetenz Sexwork:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=943
    Darin Checklisten für Medienanfragen (pdf) und Filme (posting).
    Forum News und Medien,
    Forum Filme.
  • Dealer

    Fliegende Händler, die durch die Clubs ziehen und isolierte Sexworker versorgen mit ausgewählten Sachen aber teilweise übervorteilend.

    Fahrendes Volk:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=5492
  • Drogendealer

    Es muß einem schon sehr schlecht gehen, wenn man mit Mitteln seine Stimmung aufhellen will, von denen man weis, es wird noch schlimmer kommen. Gegen die chemische Wirkung von Stoffen kann die Kraft des Bewustseins eines durchschnittlichen Menschen nur verlieren. Drogen sind keine Lösung.
  • Konsumgüter-Geschäfte

    Konsumrausch kann zur Kaufsucht entarten. Sie verschafft ebenso wie andere nichtstofflichen Süchte auch nur beschränktes Lustgefühl oder Emotionskontrolle. Man wird um Selbsterkenntnis oder Therapie nicht herumkommen um heil zu werden.
  • Gutmenschen der Retterindustrie

    Sie leben davon, daß sie Hilfsprojekte für gescheiterte oder hilfsbedürftige Sexworker entwickeln, beantragen und für ihre eigene Berufstätigkeit und die Betreuten finanzieren lassen. Neben all den zweifelsohne guten Taten für Hilfsbedürftige, werden damit jedoch die staatlichen Ressourcen von selbstständigen Sexworkern der ehemaligen Huren- oder Gewerkschaftsbewegung vereinnamt und die öffentliche Wahrnehmung von Prostituierten als Hilfsbedürftige institutionell zementiert. Kritiker nennen die Helferindustrie auch die Zuhälter der Gescheiterten ("poverty pimps").

    Diese soziale Führsorge-Bewegung vor über 100 Jahren aus weißen, gebildeten, einheimischen Frauen der Mittelschicht entstanden, war Wegbereiter der Frauenemanzipation. Doch die prekären Verhältnisse der Welt der Sexarbeit hat sie nicht beheben können. Das ist Hinweis darauf, dass etwas grundsätzlich falsch läuft.

    Fachbuch von Laura Agustín: Sex at the Margins:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=17151#17151

    Sexworker wollen nicht gerettet werden, sie wollen Rechte und Respekt:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=42777#42777
  • Indiskrete Menschen und Institutionen

    Wenn Behörden oder Sonstige im Umfeld fahrlässig persönliche vertrauliche Daten verbreiten. Wie z.B. einen HIV-Status durch die Behörden bei der No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa.
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4351
    Berliner Gewerbebehörde stellt Gewerbeanmeldungen der Prostituierten ins Internet:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=71668#71668

    Wenn Hilfsorganisationen oder Journalisten den bürgerlichen Namen, Wohnort etc. fahlässig weitergeben oder veröffentlichen.

    -> Stigmamanagement, wasserdichte Legende, Community-Name:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=38365#38365
  • Polizei

    "Polizei dein Freund und Helfer" gilt für viele Menschen in der Sexindustrie, im Migrationsprozess, im informellen Dienstleistungssektor nur eingeschränkt. Sexworker werden eher selbst noch bestraft z.B. wg. verbotener Prostitution oder ihren Aussage wird kein Glauben geschenkt, während etwa ein übergriffiger Freier und Familienvater gehen kann ...
    Nie allein ohne Zeugen eine Anzeige erstatten.

    Kondome gegen HIV und AIDS werden regelmäßig als Beweismittel gegen Prostituierte mißbraucht.
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=5579
  • Gerichte

    Für Prostitution gilt nicht nur "vor Gericht und auf hoher See..." sondern ein unausgesprochenes Sittlichkeitsverdikt, nichtkodifizierte 'sexual politics' und sexualfeindliche, christliche Morallehre.

    Konzept Feindstrafrecht:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=35622#35622

    Schandurteil: Sexworker können nicht vergewaltigt werden:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=25947#25947
  • Fundamentalistische Abolutionisten

    Prostitutionsgegner aus religiös, christlichem oder feministischem Lager. Sie sprechen den Sexworkern Autonomie, Kompetenzen, Selbstbestimmungsrecht ab. Sie erzeugen den hegemonialen Opferdiskurs. Sie verweigern uns den Dialog und unser Mitsprachrecht.

    Bsp.: SOLWODI e.V.
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3698
    Bsp.: Alice Schwarzer und Emma. Brief von Paula und Demo von Dona Carmen e.V., Paulskirche:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=45043#45043
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=31203#31203
  • Voodoo-Priester

    Was hat es mit dem Voodoo-Zauber in der Medienberichterstattung auf sich:
    Human Trafficking from Nigeria and Voodoo. Any Connections?
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=40631#40631
  • Scheinheilige Saubermänner

    Politiker, die die Prostitutionsfeindlichkeit in den Urinstinkten der breiten Bevölkerung ausnutzen, um sich als Macher oder Sauberman bei Aktionen gegen Prostitution hervorzutun, die bekanntlich keine Lobby hat (Sündenbockfunktion Prostitution).

    Die männlichen Gegner der Prostitution sind bisweilen selber sehr von ihr fasziniert oder selbst Pay6-Konsumenten, die das jedoch scheinheilig verbergen und Doppelmoral praktizieren, wie es das Patriarchat seit Jahrtausenden für Männer vorsieht.

    Freier als Opfer, Berühmte geoutete Freier:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1187
  • Prostitutionsgegner mit Doppelmoral

    Sie bekämpfen Prostitution aber profitieren davon. Z.B. wird Prostitution bekämpft, unterdrückt und nicht gewürdigt, aber z.B. in Deutschland seit den 60er Jahren besteuert. Die Hurenbewegung nennt deshalb den Staat den größten Zuhälter (Gewaltmonopol).

    Ehefrauen z.B. Nachbarinnen bekämpfen Prostituierte in Konkurrenz und Furcht um Versorgungsehe oder Haushaltsgeld aufs schärfste, werden jedoch von Sexworkern bisweilen auch erotisch-sexuell "entlastet" (Ventilsitte Prostitution nach Augustinus).
  • Eigenes Unterbewußte, Über-Ich, Es

    Wir wurden alle nicht als Sexworker geboren und erzogen und haben die traditionellen Werte internalisiert. Schlampe, Hure, Stricher, Schwuler sind die schärfsten Schimpfworte. Sexworkerkompetenzen und Hurenehre mußten wir erst entwickeln, was vielen selbst dann möglich war, wenn sie unter widrigen Bedingungen zur Sexarbeit kamen (ökonomische Notwendigkeit, Mangel an besseren Alternativen, coole Abwägung). Dennoch lauert tief in der Seele der Konflikt, den manche Ex-Sexworker nur auflösen können, indem sich rückblickend als Opfer erklären und Prostitutionsgegner werden.

    Es braucht Coming-out Gruppen für Sexworker, institutionalisierte Supervision, berufsbegleitende Erwachsenenfortbildung und berufliche Weiterqualifizierung und mehr Hurenkultur und Sexworker Pride so wie es die Schwulen- und Lesbenbewegung anti-diskriminierungstechnisch vorgemacht hat.

    Vorbilder in den U.S.A. z.B. Dr. Annie Sprinkle, Carol Leigh aka Scarlot Harlot e.a.

    Arbeitspsychologie:
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=397
  • Falsche Freunde

    Die zeichnen sich dadurch aus, das sie als Freunde kommen und man sie als falsche Freunde erst nachher erkennt. Weil Sexworker ein Doppelleben zu führen fast immer gezwungen sind, müssen sie besonders achtsam oder wählerisch sein.
  • Falsche Helfer

    Sie machen abhängig. Sie handeln aus niederen Beweggründen wie Helfersyndrom, Coabhängigkeit oder weil es ihr Job aus wirtschaftlichem Interesse. Das Ideal des wahren Helfers handelt in unkonditionierter Liebe und begleitet den Freund in dessen persönliche Autonomie, auch wenn damit die Freundschaft zuende sein sollte.
  • Isolation

    Der Mensch wird erst Mensch durch den Mitmensch. Isolation ist a-sozial. Die Stigmatisierung zwingt zum Selbstschutz indem ein Doppelleben geführt wird. So ein Agentenleben der Liebesdienste kostet ungemein Lebenskraft und erweist sich damit als das eigentlich dia-bolische am Sexworkerleben.
  • Menschen allg.

    Eine solche Sozialphobie kann als Indikation für Burn-out oder Puffkoller interpretiert werden.

    SWBO (Sex Worker Burn Out)
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=85
    http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=771 (SW-only)

    Huren-Karriere-Management (HKM), Sexworker Outplacement und Ausstiegswissen:
    http://sexworker.at/exit

    Man sollte es studiert haben bevor man Einsteigt in die Sexarbeit, damit man nicht in die strukturellen Fallen der Prostitution gerät. Nur so bewahrt man sich die Freiheit nicht als Zwangsprostituierte zu gelten. Ausstiegswissen ist notwendiges Einstiegswissen! Deswegen fordern Sexworker, dass es staatlich finanziert gelehrt und erforscht wird.
  • ...

    Was fehlt? Ergänzungen und Kommentare bitte per pn an mich. Danke fürs Interesse.

Wer potentiell täglich mit den oben gelisteten Typen zu tun hat und dabei nicht mittelfristig untergehen will, der muß super stark clever und strukturiert sein !!!

Es ist also nicht Prostitution per se (im Sinne freiwilliger und einvernehmlicher, promiskuitiver Sexdienstleistung) wie meist behauptet wird, welches Menschen über die Jahre ausbrennen oder zerstören kann, sondern es sind die überfordernden lebens- und liebesfeindlichen Verhältnisse und strukturellen Rahmenbedingungen, die die Gesellschaft den Frauen, Transsexuellen und Männern in einem der ältesten Dienstleistungsgewerbe zugedacht hat (sog. "Falle Prostitution" und von mir als "Strukturelle Zwangsprostitution" benannt).

Sich in einem derartigen subkulturellen Haifischbecken behaupten zu können, das erfordert eine mehr als sprichwörtliche Menschenkenntis und außerordentlich Intuition von den Sexworkern.
Unser holistisches Bauchgefühl wirkt hoffentlich stets präventiv und ermöglicht uns gleichzeitig die Anamnese selbst unaussprechlichster Kundenbefindlichkeiten und ihrer geheimsten Wünsche ;-)
Diese Sexwork-Hermeneutik und weitgehend nonverbal-orale Tradition wird als nichtkodifiziertes Geheimwissen seit Jahrtausenden auf der ganzen Welt zwischen den Generationen der Sexworker weitergereicht.

Sexworker Kompetenzen oder die Hohe Schule des Adult Entertainments:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3608




Wir brauchen eine öffentlich geförderte Sexworker-Akademie!
Das Forum als virtuelle Akademie geht schonmal voran.





(Sollte die Liste sortiert werden nach Häufigkeit oder Gefährlichkeit?)

Direktlink zu diesem wichtigen Posting:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4920&start=6
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 02.10.2011, 17:23, insgesamt 8-mal geändert.

Melanie
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Burnout-Syndrom

Beitrag von Melanie »

„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe

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PDF Download

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Obige lange Liste der Personen vor denen sich viele Sexworker in Acht nehmen müssen gibts jetzt auch als layoutetes PDF-Dokument zum diesjährigen Sexworker Gedenktag:

17. Dezember 2009
Intl. Sexworker Gedenktag gegen Gewalt und Haßtaten


Bild
Dateianhänge
sexworker safety.pdf
59 Seiten
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Türsteher

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Türsteherszene auf den Kölner Ring-Diskotheken und Zuhälter-Prostitution
Der Prozess der Deutsch-Tunesier Brahim und Hafid Z.

WDR 2004 Dokumentation die story:
"Bandenkrieg - Die geheime Welt der Türsteher"
von Peter Schran



4 x 10 Min:
1 www.youtube.com/v/PcEF7Wb7hIY

2 www.youtube.com/v/yW0fJxIvRC8

3 www.youtube.com/v/XQYAXw2iWLo

4 www.youtube.com/v/hp7cHgU6Jo8


Rotlicht-Boss Necati Arabaci aka NECO
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=137175#137175





Diskussion über Zuhälter:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7047

WDR-Doku Kölner Zuhälterszene der 60er-80er Jahre:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=95733#95733
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 30.11.2013, 18:58, insgesamt 4-mal geändert.

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Psychologische Schwerstarbeit

Beitrag von Melanie »

Sexarbeit ist psychologische Schwerstarbeit


Habe Melanies Posting zum Thema Arbeitspsychologie kopiert:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=72072#72072

[Marc]
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Liebe als staatliche Falle

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sind wir Sexworker die AgentInnen der Venus?

Die heikle und versteckte Lage vieler Sexworker auch und selbst in Fragen von Partnersuche und Beziehung hat gewisse Ähnlichkeiten mit einem clandestinen Agentenleben. Zumal dort Erotik bisweilen auch zum Einsatz kommt, allerdings als Waffe:


Operation Skorpion

Eine Frau im Visier des KGB



läuft gerade auf phoenix:
So, 27.12.09, 22.00 Uhr


Im Kalten Krieg kannten Spionagemethoden weder Grenzen noch Skrupel. West- und Ostblock standen sich über Jahrzehnte feindlich gegenüber und versuchten, Kenntnis darüber zu erlangen, über welche Waffen, Methoden und Pläne der jeweilige Feind verfügte.

Eine besonders perfide Methode des KGB war das "Werben unter falscher Flagge". Dazu spionierten die Agenten beispielsweise die individuellen Lebensgeschichten junger Frauen aus, um sich deren persönliche Schicksale zu Nutzen zu machen und gezielt sogenannte Romeo-Agenten auf sie anzusetzen. Eine Operation, die langer und gründlicher Vorbereitung bedurfte. Jurij Ivanowitsch Drosdow, KGB-General a.D., war dafür der ideale Mann. Er war mit der deutschen Sprache und Kultur sehr vertraut, weil er lange als "Illegaler" in Deutschland stationiert war.

Der KGB plante damals, Agenten unter falscher Flagge auf rechtsnational gesinnte BND-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen anzusetzen. Als Tarnung diente eine fingierte Altnazi-Organisation namens "Überlebensträger", die angeblich in Südamerika residierte. Der Kopf der Organisation war ein erdachter ehemaliger Wehrmachtsgeneral namens Baron von Hohenstein, gespielt von Jurij Drosdow. Der hatte für diese Rolle eigens Schauspielkurse beim Max-Reinhardt-Seminar in Westberlin belegt.


Bild

Auch Heidrun Hofer (Foto: vor der BND-Villa in Paris), Kapitänstochter aus einem rechtsnationalen Elternhaus, glaubt die Geschichte von den geheimnisvollen Kameraden in Südamerika, als sie 1969 den attraktiven jungen Mann "Hans Puschke", einen Gefolgsmann Drosdows, in Paris kennenlernt. Nicht ahnend, wer hinter "Überlebenstraäger" wirklich steht, liefert sie ihrem Romeo-Agenten Informationen über NATO-Abwehroperationen. Anfang der 70er Jahre verlobt sie sich mit Hans, wird Mitglied der "Organisation" und lernt seinen angeblichen Vater, Baron von Hohenstein, kennen.

Am 20. Dezember 1976 wird Heidrun Hofer verhaftet und wegen Spionage und Geheimnisverrat angeklagt. Während ihrer Vernehmung springt die getäuschte und verzweifelte Frau aus dem Fenster im sechsten Stock des Landeskriminalamtes in München, hatte sie doch sieben Jahre lang, ohne es zu wissen, dem KGB gedient. Sie überlebt den Sturz schwer verletzt.

In "Operation Skorpion" redet Heidrun Hofer zum ersten Mal über ihre Erlebnisse. Die Dokumentation schildert packend die Realität des Kalten Krieges anhand der persönlichen Lebensgeschichte von Heidrun Hofer, die als Opfer und Täterin zugleich zwischen die Fronten geriet. Dabei gibt auch der KGB-General Jurij Drosdow, der zehn Jahre lang die Abteilung "Illegale Beschaffung" beim sowjetischen Geheimdienst leitete, einen Einblick in die Arbeitsweise des KGB.

Film von Andreas Dirr
www.phoenix.de/content/phoenix/tv_progr ... ion/267445

http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Skorpion





Sexworker als Agentinnen bei der Stasi der DDR:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=51748#51748

Privater US Geheimdienst Stratfor (Wikileaks)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=111373#111373

Partnerschaft und Sexwork:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1425 (SW-only)





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Schule schützt nicht vor dem Leben

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Urteil aus den Niederlanden:
Muß Schule gegen Loverboys schützen?

Prostitution in den Niederlanden
Auf dem Schulhof verführt



07.01.2010

Können Lehrer dafür verantwortlich gemacht werden, wenn eine Schülerin zur Prostitutierten wird? Ein Gericht in den Niederlanden musste jetzt entscheiden.

Wenn eine Schülerin Prostitutierte wird, ist das nicht die Schuld der Schule, die sie besuchte.

Die Schule hat einen großen Einfluss auf das Leben der Schüler die sie besuchen -aber sie ist nicht an allem schuld. So kann eine Schülerin, die Prostituierte wird, dafür nicht ihre Schule verantwortlich machen. Mit dieser Entscheidung wies ein Gericht in den Niederlanden die Klage einer inzwischen 20 Jahre alten Bestseller-Autorin gegen ihre frühere Schule in der Stadt Zwolle ab, berichtete die Zeitung de Volkskrant.

Zusammen mit ihrer Mutter hatte Maria Mosterd, die mit einem Buch über ihre demütigenden Erfahrungen als Prostituierte bekannt wurde, 50.000 Euro Schadenersatz von ihrer Schule verlangt. Lehrer hätten sich nicht genügend bemüht, sie von einem "Lover Boy" fernzuhalten, kritisierte sie. So werden in Holland jugendliche Zuhälter genannt, die jungen Mädchen Liebe vorgaukeln und sie schließlich auf den Strich schicken.

Die Schulbehörde hatte in dem Prozess geltend gemacht, dass Marias Lehrer versucht hätten, die Mutter zu warnen und darauf aufmerksam zu machen, dass ihre Tochter den Unterricht schwänzt. Sie sei jedoch nie telefonisch erreichbar gewesen.

Zudem liege die Hauptverantwortung für den Lebenswandel von Minderjährigen bei deren Eltern und nicht bei der Schule, befanden die Richter.

Der Anwalt der Klägerinnen kündigte Berufung an.

Reportern sagte die Mutter der früheren Prostituierten, es komme in den Niederlanden immer wieder vor, dass Schülerinnen von "Lover Boys" zur Prostitution verleitet werden. Sie habe mit der Klage auf dieses Problem aufmerksam machen wollen.

(sueddeutsche.de/dpa/holz/gal)
www.sueddeutsche.de/jobkarriere/153/499430/text/





http://nl.wikipedia.org/wiki/Maria_Mosterd

www.amazon.de/dp/9031374814

www.mariaMosterd.nl





:018
Nachtrag 10. 5. 2010

Maria Mosterd, angebliches Loverboy-Opfer, wuurde gestern vom Fernsehjournalisten Peter R. de Vries des Betrugs überführt:

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=80541#80541


Fallsammlung entlarvter Verschwörungstheorien:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=96534#96534





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 02.04.2011, 17:32, insgesamt 7-mal geändert.

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Urlaubsflirt

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie betrügerische Gigolos arbeiten

Türkei: Flirtfalle Antalya



Die Sommersaison war für die Hoteliers in der Bucht von Antalya nur mittelmäßig. Dennoch, eine Branche hatte Hochsaison: die Gigolos rund um die Hotelanlagen zwischen Alanya und Kemer hatten alle Hände voll zu tun.

Online seit: 29.08.09
Verfügbar bis: 27.02.2010

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/ ... Id=2914828





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 26.02.2010, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Sexwork-Job für Geliebten aufgeben?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wenn man als Sexworker und Partner vom etablierten bürgerlichen Geliebten einfach fallengelassen wird wegen dessen Ehefrau und Karriere ...

Pressekonferenz der Pornodarstellerin und Geliebten von Golfstar Tiger Woods



Bild
Sexworker mit Anwalt


News conference in L.A. involving attorney Gloria Allred and one of the golfer's alleged mistresses Veronica Siwik-Daniels, also known as porn actress Joslyn James who had a 3 year relation ship with Tiger Woods:

Video Pressekonferenz:
http://latimesblogs.latimes.com/lanow/2 ... woods.html

Video Sex Promo:
http://www.blick.ch/people/internationa ... ter-135932

Kommentar der Ex-Sexarbeiterin und Autorin Tracy Quan:
http://www.harlots-parlour.com/2010/02/ ... -love.html

Nachtrag 10.5.10:
Joslyn James, die Tiger Woods mistress, die eine Entschuldigung von ihm wollte, will nun eine Entschuldigung vom Ritz Carlton, weil sie sich diskriminiert fühlt als Stripperin würde man ihr kein Zimmer vermieten:
mit PDF-download des Briefs der streitbaren Anwältin:
http://www.tmz.com/2010/05/03/tiger-woo ... tz-carlton





Die Sexarbeiterin als Konkurrenz zur Ehefrau?
viewtopic.php?t=1763

Sexworker und Partnerschaft:
viewtopic.php?t=1425 (sw-only)

Gloria Allred verteidigt geoutete und gekündigte Stipperin:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=116075#116075





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Dateianhänge
Tiger Woods mistress Joslyn_James, attorney Gloria Allred vs Ritz Carlton.pdf
Brief der Anwältin an die Hotel-Leitung von The Ritz Carlton
(2 pages)
(1.45 MiB) 817-mal heruntergeladen
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 12.05.2012, 13:00, insgesamt 4-mal geändert.

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Häusliche Gewalt

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Fachtagungs-Dokumentation

"UnSichtbar!?
Häusliche Gewalt im Leben von Lesben, Schwulen und Transgender"



Die Dokumentation zum Fachtag über Häusliche Gewalt bei Lesben, Schwulen und Transgendern ist nun erschienen. Die Dokumentation berichtet sowohl über den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu diesem Thema als auch über die politischen Forderungen, die sich daraus ableiten.

Deutlich wird, dass häusliche Gewalt bei homo- und transsexuellen Menschen nicht weniger verbreitet ist als bei heterosexuellen Menschen. Aus diesem Grund bedarf es auch hier im Falle von häuslicher Gewalt geeigneter Beratungs- und Unterstützungsangebote.

Die Dokumentation im Volltext findet sich hier (PDF-Datei):
http://www.aidshilfen.de/CMS/newsletter ... seiten.pdf


Hg.: SOZIALWERK für Lesben und Schwule e.V./RUBICON Beratungszentrum
Köln
www.vielfalt-statt-gewalt.de





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Wenn der Liebhaber zum Ausbeuter wurde

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Neuer Begriff für kriminellen Zuhälter und Schutzgeld-Erpresser: „standover men“


Täter hat die nicht mehr folgsame Sexarbeiterin in aller Öffentlichkeit mit brennbarer Flüssigkeit beschüttet und angezündet.
Es war wohl Brandbeschleuniger (Grillanzünder) aber:

Die Gefahr Verbrennungsüberfall lauert überall !!!

Flaschen mit hochprozentigem Alkohol und Feuerzeuge sind in jeder Bar oder Wohnung zu finden!

viewtopic.php?t=6450





In Indien werden Frauen oft mit Säure überschüttet.

Täter versuchen das Gesicht der Sexworker mit Messer und Gegenständen zu zerstören, sie also auch wirtschaftlich zu treffen.

Unzufriedene Kunden oder die Konkurrenz ... setzen auch schonmal gerne das Arbeitszimmer/Bordell in Brand (siehe Fälle Pascha Köln; Basel wo der Sexworker sich nackt auf den Balkon retten mußte; viele zerstörte Lovemobile...).


Bild
Frau (keine Sexarbeiterin) entzündete sich in Luxemburg
aus Verzweiflung und Protest selbst.





Sicherheitstipp:

Abstand halten

Im wörtlichen Sinne:
Mehr als ein Diskussionsabstand, mehr als Armlänge!
"STOPP! - BLEIB STEHEN! - SOFORT! - Wir sind KEINE FREUNDE mehr! - STOPP!"
"HALLO SIE DA MIT DEM SCHIRM... - HELFEN SIE MIR GEGEN DIESEN MANN - HALLO SIE DA MIT DER EINKAUFSTÜTE, RUFEN SIE DIE POLIZEI"
(Sätze vor dem Spiegel laut üben)

Und im übertragenen Sinne:
Kontakt abbrechen, Deeskalation, keine Treffen

Im juristischen Sinne:
Hilfe suchen, Anzeige erstatten





Bei Chemikalie und Alkohol in der Kleidung:
- sofort ausziehen (keine Scheu vor Nacktheit)!!!

Bei Feuer nicht rennen:
- auf den Boden wälzen, um Flamme selbst unter sich zu ersticken.
- mit Kleidung von anderen Leuten Flammen ersticken oder ausschlagen.


Arbeits-Appartement:
- Feuerlöscher vom Baumarkt/Autozubehör als Sicherheitseinrichtung!
- Feuer ersticken mit schweren Decken
- Fenster zu.

Wien 2009: Rumänische Sexarbeiterin Florentina Mihai (35) erzählt wie ein neuer selbsterklärter Zuhälter der Linzer Straße Bogdan M. aka Cretu 3.000 Euro Schutzgeld erpressen wollte und die Sexarbeiterin im Mai vor der Diskothek Laxenburger Straße im Süden von Wien mit seinen Helfern mit Benzin angezündet hat. Sie erleidet nach 40 Minuten ohne Hilfe Verbrennungen 3. Grades.
Die Polizei habe auf ihre zuvorige Anzeige nicht reagiert. Sie war nähmlich zuvor schonmal von ihm bedroht worden mit einer Pistole wie er es bei vielen Frauen auch versucht habe, die so wie Florentina eben kein Schutzgeld bezahlen.
Ferner ist ihre rumänische Familie involviert die Schutz selbst organisiserte, aber in Wien verurteilt wurde, selbst Schutzgeld eingetrieben zu haben.
Sie wendet sich ans Fernsehen, und hofft auf Geldspende für eine Operation (Chr. Feurstein, ORF Thema):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7673





Infos und Fallsammlung:
Gewalttaten gegen Sexworker kommen vor, sind aber nicht Teil der Berufsbeschreibung - intl. Anti-Gewalt-Gedenktag und Protest-Tag gegen Haßtaten an Sexworkern - 17. Dezember:
viewtopic.php?t=803


Bild

1.Hilfe bei Buttersäure-Attentat auf Räume von Sexarbeitern:
viewtopic.php?p=82733#82733





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 23.03.2011, 13:02, insgesamt 8-mal geändert.

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Schleusung, arangierte Ehe, arbeitsteilige Prostitution

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Maschen der Zuhälter:

Das perfide Geschäft der Zuhälter



von Nicole Bolz

Jahrelang arbeitete ein Wuppertaler als Gehilfe eines Zuhälters und brachte Frauen zur Prostitution. Sein Ex-Boss sitzt nun im Gefängnis. Der Gehilfe packt aus.


Bild

Klaus Meier in „Arbeitskleidung“ – so bewegte er sich in den Kreisen von Zuhältern, Prostituierten und Freiern. Eine Welt, die er jetzt hinter sich gelassen hat. (Foto: privat)

Wuppertal. Zuhälterei – zwölf Jahre hat Klaus Meier (Name von der Redaktion geändert) sein Geld damit verdient. Jetzt hat der 39-Jährige Schluss mit seinem Job als Gehilfe eines Zuhälters gemacht. Zu viel hat er inzwischen zu verlieren, sagt er und denkt an seine Frau und an seinen Sohn. Lange Zeit hat der Wuppertaler unbekümmert damit gelebt, doch eine Verurteilung hat ihm vor Augen geführt, auf welchem dünnen Eis er sich mit seinem Beruf bewegt. Jetzt erklärt er, sein Leben ändern zu wollen.

Doch vorher packt er aus, will angeblich ein anderes Bild von seiner „Zunft“ vermitteln. Seine Worte aber entlarven einen Mann, der sich niemals die Mühe gemacht hat, das Schicksal der Frauen zu sehen, die für ihn und seinen Boss auf den Strich gingen. Ihre Not oder ihre Sorgen wahrzunehmen, vielleicht auch Mitleid zu empfinden. Ob ihm das alte Leben fehlen wird? Klaus Meier denkt einen Moment nach, dann sagt er: „Es ist einfach schade, dass dadurch viele Mädchen nicht mehr die Chance bekommen, hier ein besseres Leben zu führen.“

Die Caritas Wuppertal gründete das Projekt zur freiwilligen Rückkehr von Frauen in ihre Heimatländer im September 2007.
  • Projekte EVA und Magdalena der Caritas Wuppertal

    EVA
    richtet sich an Frauen, die Opfer von Menschenhandel, Prostitution und Zwangsheirat wurden. Vorwiegend handelt es sich dabei um Frauen aus den Ländern (Süd-)Osteuropas, aber auch aus Asien und Afrika.

    Das Projekt will mit den Frauen Perspektiven für eine würdevolle Rückkehr in die Heimat entwickeln. Dazu geben die Mitarbeiter der Caritas Hilfestellung – sie begleiten die Frauen bei den Behördengängen, besorgen Informationen zur Situation in den Heimatländern, beschaffen die erforderlichen Reisedokumente, sorgen für medizinische Betreuung und vermitteln Arbeitsangebote sowie Qualifizierungsmaßnahmen im Heimatland. Kurz: Sie geben ihnen das Gefühl, mit ihren Sorgen nicht alleine zu sein.

    2009 ließen sich knapp 20 Frauen bei EVA beraten.
    5,9 Prozent von ihnen waren zwischen 16 und 22 Jahre alt,
    23,5 Prozent älter als 24 Jahre.


    MAGDALENA
    Seit Anfang dieses Jahres gibt es bei der Caritas auch das Projekt „Magdalena“.

    Im Gegensatz zu „Eva“ geht es hier nicht um Flüchtlingsfrauen, sondern um Frauen aus den neuen EU-Ländern in Osteuropa. Für diese sollen Perspektiven geschaffen werden.

    Caritasverband Wuppertal, Elisabeth Cleary, Hünefeldstraße 54 a, Telefon 280 52 17 oder per Mail an:
    elisabeth.cleary ät caritas-wsg.de

„Wenn eine ,Nein’ sagt, wird sie in Ruhe gelassen.“

Klaus Meier über das Anwerben von Au-Pair-Mädchen...


Sätze, wie dieser fallen immer wieder. Kein Zeichen von Reue, kein Bedauern. Für Meier ist der Fall klar. Freiwillig hätten die Mädchen für ihn und seinen Chef gearbeitet, weil sie einfach nur hier bleiben wollten, behauptet er. Hier, das ist in Deutschland und weit weg von dem ärmlichen Leben ihrer Heimat Osteuropa.

Zwischen 20 und 25 Jahre alt sind die jungen Frauen aus Russland, der Ukraine oder Rumänien, die oft in Deutschland als Au-Pair-Mädchen arbeiten und die für die Arbeit als Prostituierte in Frage kommen. Keine von ihnen wolle zurück in ihr altes Leben, sagt Meier. Statt dessen hofften sie, hier in Deutschland Kontakte zu knüpfen. Das gelinge aber nur den wenigsten. Und genau da setzt das perfide System der Zuhälter an.

„Bei Treffen solcher Au-Pair-Mädchen saß dann regelmäßig eine Frau, die für uns arbeitete“, erzählt Meier. Als eine Art „Head-Hunterin“ beobachtete sie dort die Mädchen und hielt die Ohren auf, welche besonders laut über die nahende Abreise klagten. „Die wurden auf ihre Attraktivität und ihren Marktwert gecheckt und dann zu einem Disco-Abend eingeladen“, verrät der Insider ohne jede Scham. Besonders gefragt seien auf dem Strich jung und knabenhaft aussehende Frauen. Die hätten laut Meier etwa 150 Euro pro halbe Stunde verdient.

„Wir richten den Mädchen ein komfortables Leben ein, da muss das Geld wieder reinkommen.“

... über klare Absprachen

Es gibt keine Schamgrenze. „Am besten sind natürlich Jungfrauen, am allerbesten die aus Kasachstan“, sagt er. Die seien nämlich meist Muslima und daher sexuell unerfahren. An ihre Religion, an Prinzipien oder Gefühle denkt er nicht. Für ihn sei das „rein geschäftlich“.

In der Disco, so plaudert Meier weiter unverblümt aus dem Leben eines Zuhälters, gab es neben Alkohol dann auch die passenden „Frauengespräche“. Dabei schwärmte die Head-Hunterin dem Mädchen vor, wie toll ein Leben mit viel Sex und vielen Männern sei. „Wenn eine ,Nein’ sagte, dann wurde sie in Ruhe gelassen“, beteuert Meier. War sie jedoch offen für den Gedanken, dann kam der Zuhälter ins Spiel.

Der machte der jungen Frau dann ein Angebot: Eine Woche Arbeit auf Probe, bei der sie das komplette Geld behalten durfte. Dann musste sie sich entscheiden. Wählte sie das Leben auf dem Strich, dann musste sie einen Drei-Jahres-Vertrag unterschreiben. Von ihrem Lohn durfte sie dann nur noch die Hälfte behalten, dafür wurde sie mit einem deutschen Mann verheiratet, bekam den deutschen Pass und durfte in Deutschland bleiben.

Um diesen Part kümmerte sich Meier persönlich. Er suchte Männer für Scheinehen mit den Prostituierten aus. Für einen einmaligen Obolus von 500 bis 800 Euro sagten sie zu, danach gab’s eine monatliche Zahlung.

Meier sorgte dafür, dass die Männer anständig aussahen, drogenfrei lebten, richtete die Wohnung her, organisierte die Hochzeit und bereitete die plötzlichen Partner auf die Fragen der Ausländerbehörde vor. „Schließlich mussten beide wie ein richtiges Paar wirken“, erklärt Meier.

Das Geschäft mit der gekauften Liebe funktioniere mit klaren Absprachen und Verträgen. „Wir haben den Mädels hier ein komfortables Leben eingerichtet“, behauptet Meier, „da musste ihnen klar sein, dass das Geld auch wieder reinkommen muss.“ Welche Leistungen die Mädchen den Freiern anboten, sei ihnen selbst überlassen gewesen. Am Ende habe nur gezählt, dass das Geld stimmt.

Das Prinzip der Freiwilligkeit habe dort geendet, wo das Geld ausblieb oder ein Mädchen aus dem Vertrag aussteigen wollte. „Gewalt haben wir nicht angewendet“, versichert Meier, aber: „Wir haben die Mädchen vor die Wahl gestellt, den Vertrag einzuhalten oder in den nächsten Flieger zu steigen. Wenn Leute sich nicht an Verträge halten, hat das eben Konsequenzen – wie überall.“ In den Flieger sei aber keine der Frauen gestiegen.
„Wenn Leute sich nicht an Verträge halten, dann hat das Konsequenzen.“

... und über Frauen, die aussteigen wollen.

Meier ist überzeugt, dass es den jungen Frauen hier gut gegangen sei. Er fuhr sie zur Arbeit – die Mädchen gingen in Dortmund auf den Strich –, er wachte über sie, dass weder Freier noch Ehemänner handgreiflich gegen sie wurden, begleitete sie zum Shoppen und verabreichte ihnen die Pille. Auch hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Ziel war es, dass alle Frauen gleichzeitig ihre Periode bekamen – so waren die Kontrollzeiten am effektivsten. Dennoch behauptet Meier: „Die Mädchen hatten bei uns alle Freiheiten.“

Freiheiten, die zweien von ihnen offenbar nicht genug waren. Sie hatten Freier kennengelernt, die sie ganz für sich haben, sie nicht mehr mit anderen Männern teilen wollten. Doch statt dem Zuhälter eine Abfindung zu zahlen, wie diese es gefordert hatten, haben sie Anzeige bei der Polizei erstattet. Meiers Chef wanderte in den Knast, er selbst steht nun unter Bewährung.

Doch dieses Kapitel seines Lebens sei nun abgeschlossen. Gewissensbisse plagen Meier rückblickend nicht. „Rechtlich war es falsch, menschlich jedoch völlig in Ordnung“, ist er auch heute noch völlig uneinsichtig.

http://www.wz-newsline.de/?redid=835461





Mit 18 Jahren aus Osteuropa in den Wuppertaler Nachtclub

von Nicole Bolz

Mit falschen Versprechungen wurde Lena S. nach Deutschland gelockt. Mit Glück schaffte sie den Absprung...

http://www.wz-newsline.de/?redid=835462





Siehe auch:

Freund verkleidet als falscher Polizist und vertreibt die Konkurentinnen vom Wiener Straßenstrich:
viewtopic.php?p=81029#81029

Urteil welches die ausbeuterischen Organisations-Methoden auf dem Berliner Straßenstrich beschreibt:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=80687#80687

Presse- und Fallsammlung: Zuhälterunwesen und Prozesse Menschenhandel:
viewtopic.php?t=1476

Materialsammlung Migration vs. Menschenhandel:
http://www.sexworker.at/migration





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Re: Projekt Magdalena der Caritas Wuppertal

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:MAGDALENA
Seit Anfang dieses Jahres gibt es bei der Caritas auch das Projekt „Magdalena“.

Mir wird gerade ganz fürchterlich schlecht .... :puke
Eine geschmacklosere Namenswahl ist nach den Enthüllungen über die Vorgänge in den magdalen laundries
(siehe auch http://www.sexworker.at/phpBB2 /viewtopic.php?t=4571 )
ja wohl kaum möglich ...

Achtung: youtube-video ist English!

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Gbe4HqgG ... re=related[/youtube]
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Magdalenen-Heime: Institution "gefallene Frau"

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Dazu der Video-Infotext:
  • Maureen O'Sullivan was a former resident of one of Ireland's notorious Magdalene Laundries. When she was just 12 years old, her mother took her away from her home and she ended up in a Magdalene Laundry in New Ross, Co. Wexford, Ireland.
    It was run by the Good Shepherd Sisters and Maureen says she suffered horrendous physical and psychological abuses there. She features in the new documentary "The Forgotten Maggies". On Sunday 12th July Maureen spoke to Karen Coleman on her show "The Wide Angle" on Newstalk106-108.

Film
2009:

The Forgotten Maggies



Die Vergessenen Opfer in den Magdalenen-Heimen

A Documentary on the Magdalene Laundries in Ireland
by Ger Boland and his Cork-based fellow filmmaker Steven O'Riordan.

www.bebo.com/theforgottenmaggies


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=eOkDPRpFI4E[/youtube]

Trailer:
www.youtube.com/watch?v=XCIwIj5cgl8





Magdalenen-Heim in Alaska
Ausstiegsprojekt heute, mit videoclip:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=45471#45471

Magdalenen-Heim in Hamburg
dokumentiert 1848:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=51667#51667

Rescue Industry history: Magdalene laundries in Ireland, sex workers enslaved:
www.lauraAgustin.com/rescue-industry-pr ... e-enslaved

One-hundred-and-fifty former prostitutes have been through the Magdalene recovery program in Nashville, Tenn.
www.npr.org/2011/04/26/135702065/relaps ... rostitutes

Red-light alert
Apr 10 2011
www.independent.ie/lifestyle/independen ... z1LTp5z4iC



Ex-Sexarbeiterin und Autorin Tracy Quan über:

Maria Magdalena, die Heilige der Sexworker
English:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=40403#40403

Reliquie von Maria Magdalena:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=72312#72312





Die Magdalenen-Heime sind das institutionalisierte Konzept der "Gefallenen Frau" und Sünderin





Im 2. Weltkrieg in Deutschland kamen gefallenen Frauen ins KZ:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=80403#80403

Sexarbeiter haben heute noch Angst, daß ihnen das Jugendamt die Kinder wegnimmt. Inzwischen hoffentlich eine unbegründete Angst. Siehe auch das Thema Kinder und Familie:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=247





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 05.05.2011, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Zweifelhafte Angebote für Leute in Not!

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Skalverei
auch heutzutage und auf der ganzen Welt beginnt mit einer einfachen und harmlosen Frage:

"Suchst du arbeit? - Ich kann dir einen Job anbieten?" !!!



Bild


Info zu Sklaverei heute und mit Link zum englischen Videovortrag:
viewtopic.php?p=81862#81862

Bisher ungeklärter Fall wo in Bayern eine Chinesin gefangen und dann als Sexsklavin gehalten wurde:
viewtopic.php?p=71586#71586





[Symbolbild]
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 08.04.2011, 01:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Strukturprobleme

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie sich Loverboys und Zuhälter quasi auf die "Zuarbeit" durch eine sexworker-feindliche Polizei und Gesetzgebung verlassen können

UN Human Rights Council:
viewtopic.php?p=82079#82079

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Möglicherweise übertriebene Zahlen aus Holland

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Prostitution: So verführen Loverboys Kinder

Immer häufiger fallen Mädchen auf "Loverboys" rein - Zuhälter, die zur Prostitution zwingen.

Loverboys versprechen Mädchen die große Liebe

Man nennt sie, beinahe verharmlosend, "Loverboys": Junge Männer, die sich bei Mädchen einschmeicheln, ihnen Geschenke machen und die große Liebe vorspielen. Solange, bis die Mädchen ihnen vertrauen und folgen. Darauf folgt das böse Erwachen: Ihr neuer Freund ist ein Zuhälter.

Von Merle Wuttke

...

Sie tun alles, um die jungen Frauen emotional gefügig zu machen.
Ist ihnen das gelungen, fordern sie Sex als Gegenleistung. Setzen ihre Opfer unter Drogen, zwingen sie so zur Prostitution, schlagen sie und unterbinden jeden Kontakt zu Familie und Freunden.

...

http://www.frauenzimmer.de/cms/html/de/ ... nder.phtml

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Schutzaltersgrenze SW soll erhöht werden

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ein möglicherweise lancierter Artikel, um eine niederländische Gesetzesverschärfung in der Öffentlichkeit zu begleiten:


Prostitution

Morgens Mathe, mittags Hure



Von Dialika Krahe
05. Juli 2010
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,704727,00.html

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Sie sind noch Kinder, 12, 13 Jahre alt. Sie verlieben sich zum ersten Mal - und geraten an einen Zuhälter, auf dem Schulhof oder bei Facebook. Eltern und Polizei kämpfen gegen die Macht sogenannter Loverboys. Oft ist es schon zu spät.

Gestern Abend war es wieder so weit, einer ihrer Freier kam zu ihr hinter die Scheibe, grapschte, wollte mehr, als es für 50 Euro gibt.

"20 Minuten, normalen Sex", das habe sie immer wieder zu ihm gesagt, aber der Mann hörte nicht, schlug um sich, schrie, er wolle Analverkehr. Sie drückte den Alarmknopf, die einzige Zuflucht in dieser Zelle aus Glas, Kacheln, einem Bett mit abwaschbarem Bezug.

In diesem Moment, sagt Angelique, als die Polizei wieder einmal nicht kam und der Mann randalierte, da habe sie sich gefragt, warum zum Teufel sie das alles tue.
Warum sie so dumm sei, sich herzugeben, ihre Jugend, ihren Körper, hier im Amsterdamer Rotlichtbezirk, bis zu 20-mal am Tag. Warum?

"Ich hab eben nie was anderes gelernt", sagt Angelique. Sie war 15 Jahre alt, als sie sich in ihren ersten Zuhälter verliebte. Wenn sie aus der Schule kam, wartete er in seinem Auto. Er hatte kurze Röcke gekauft, hohe Schuhe, große Ohrringe, sie sollte das alles tragen. Sie stieg ein, weil sie ihn liebte. Dann fuhr er sie auf Parkplätze, brachte sie in Wohnungen und vermietete ihren Körper, ein 15-jähriges Mädchen. Angelique wurde zum Sex erzogen.

"Er sah aus wie ein Model", sagt Angelique nun. Sie steuert durch das kopfsteingepflasterte Straßenlabyrinth des Amsterdamer Rotlichtviertels De Walen, ein großes Mädchen mit klimpernden Goldohrringen und langem Haar. Touristen drücken sich durch die engen Gassen, Dealer, Freier.

"Ich habe ihn nach der Schule kennengelernt", erzählt Angelique, nach dem Unterricht sei sie mit einer Freundin eine Cola trinken gegangen, da habe ihr dieser Junge einen Stuhl angeboten, ein hübscher Marokkaner, 19 Jahre alt, er lud sie auf einen Drink ein, dann in sein Auto, ein bisschen Musik hören. Bald nahm er sie mit auf Partys, in Discotheken, gab ihr Alkohol. Sie verliebte sich. Wenige Wochen später zwang er sie zum ersten Mal, mit fremden Männern zu schlafen.

Loverboys, so nennt man in den Niederlanden diese Typen, die Schulmädchen durch ihre Liebe an sich binden und sie anschaffen schicken. Junge Männer, die 13-, 14-, 15-jährige Mädchen vor der Schule abfangen oder sie über das Internet ansprechen, soziale Netzwerke wie Facebook; die sie abhängig machen von ihrer Aufmerksamkeit, ihrer Zuneigung, von Drogen, bis es zu spät ist und die Mädchen ihnen gehören.

So war es bei Angelique, sie ging damals in die achte Klasse; so war es bei Maria, 12, er achtete darauf, dass sie weiterhin zur Schule ging; so war es auch bei Mowitha, einem 13-jährigen Mädchen, das gern Fußball spielte und Gitarre, bevor es diesen Jungen traf.


Mädchen aus der Mitte der Gesellschaft

Morgens Mathe, mittags Hure, manchmal Sex in den Freistunden dazwischen, diese Geschichten erschüttern die holländische Gesellschaft. Weil es nicht Mädchen aus zerrütteten Familien, aus sozial schwachen Milieus sind, die hier in die Unterwelt rutschen und verschwinden, sondern Mädchen aus der Mitte der Gesellschaft, Töchter von Lehrerinnen, Cafébesitzerinnen, manchmal läuft es über Jahre, ohne dass es jemand merkt.

Emotionale Abhängigkeit zwischen Prostituierten und Zuhältern hat es immer schon gegeben. Frauen werden durch Drogen, Gewalt, auch durch Zuneigung hörig gemacht, damit sie funktionieren. Dass aber junge Männer systematisch nach Schulmädchen suchen, um sie zu Huren heranzuziehen, ist ein bisher unbekanntes Phänomen, das Eltern, Lehrer und Polizei überfordert.

Niederländische Schulen veranstalten deshalb Aufklärungsseminare, Sozialeinrichtungen richten Häuser für die Opfer ein, Kriminologen beschäftigen sich mit dem Thema. Und auch in Deutschland werden die ersten Eltern wach, wenden sich an Hilfsorganisationen, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Töchter vor deren Zuhältern retten sollen.

"Bald gab er mir auch Marihuana und Kokain", erzählt Angelique. Am Morgen lief sie in die Schule, versuchte, anwesend zu wirken. Am Nachmittag lief sie zu Treffpunkten und stieg in sein Auto.

Wenn sie sich weigerte, kniff er sie, schlug sie, an Armen, Beinen, dort, wo niemand es bemerken würde. Ständig klingelte ihr Handy, kamen Nachrichten von ihm, "wo bist du?"; "du musst herkommen, sofort". Zu Hause erzählte sie, sie gehe zu einer Freundin.

"Ich weiß, dass er schlecht war für mich", sagt Angelique, "dass er mein Leben versaut hat", aber wenn sie ehrlich sei, träume sie noch immer von seinen Augen.

Wahrscheinlich steckte sie schon zu tief drin, wahrscheinlich war sie nicht mehr erreichbar für fremde Hilfe. "Ab einem gewissen Punkt sind die Mädchen nicht mehr in der Lage, die Realität zu sehen", sagt Bärbel Kannemann, der Loverboy sei dann ihre einzige Wirklichkeit. Kannemann ist eine kleine, runde Frau, pensionierte Kommissarin, 35 Jahre lang hat sie in Deutschland bei der Polizei gearbeitet, nun lebt sie abwechselnd in Deutschland und den Niederlanden. Sie wurde durch eine Vermisstensendung auf das Thema Loverboys aufmerksam. Seit zwei Jahren ist sie in der Stiftung "stoploverboys" tätig.


"Es war wie eine Sucht"

Jedes Jahr werden in den Niederlanden rund 1500 junge Mädchen Opfer dieser Form von Prostitution, das schätzen Hilfsorganisationen. Die Opfer trauen sich nur selten, zur Polizei zu gehen, weil sie bedroht werden, weil sie sich schämen, sich selbst schuldig fühlen oder keine Beweise haben. 180 Anzeigen gegen Loverboys gab es vor zwei Jahren, die Dunkelziffer, das vermutet die Polizei, liegt höher.

Die Mädchen sind in der Beweispflicht. Aber wie beweist man Jahre später, dass man als Kind missbraucht wurde? Oft stehen die Mädchen während dieser Taten unter Drogen, unter Schock, die Monate verschwimmen zu einem Brei aus Orten, Gewalt und Sex. Und überhaupt: Wer glaubt schon einer Hure?

"Nach der Schule gehe ich zu meiner täglichen Vergewaltigung", sagt Bärbel Kannemann, an diesen Zustand hätten sich viele der Mädchen gewöhnt. Gemeinsam mit Angeliques Mutter, Anita de Wit, geht sie in Schulen, spricht mit Eltern und Opfern; erst gestern war sie in einem Rotterdamer Rotlichtviertel unterwegs, auf der Suche nach einer verschwundenen Tochter. Allein in diesem Jahr haben sie sieben Mädchen aus den Fängen des jeweiligen Loverboys befreit. Und auch in Deutschland versucht Bärbel Kannemann aufzuklären, vor wenigen Wochen meldeten sich bei ihr die ersten Opfer.

Die Mechanismen, mit denen die Mädchen hörig gemacht werden, sagt Kannemann, sind gleich: Die Zuhälter entfremden sie ihrem Umfeld, hetzten sie gegen die Familie auf, bis sie die einzige Bezugsperson der Mädchen geworden sind.

Es ist ein ausgeklügeltes System aus Kontrolle, Macht und Belohnung. Irgendwann wissen die Mädchen kaum noch, wer sie ohne diese Männer sind, sagt Bärbel Kannemann. Manchmal dauert es Jahre, bis sie wieder ein eigenes Leben führen können.

[Vielfach definieren Frauen traditionellerweise ihren Selbst-Wert über ihren männlichen Partner (Patriachat).

Vielfach gelten für arabisch-muslimisch Männer die westliche Frauen als verachtenswert (Fundementalismus). Anm.]


Maria Mosterd hat das geschafft, die Frage ist, wie lange es hält. "Wenn er mich finden würde", sagt sie, "ich weiß nicht, ob ich nicht wieder zurückgehen würde zu ihm."

[Maria Mosterd, angebliches Loverboy-Opfer, wuurde am 9.5.2010 vom Fernsehjournalisten Peter R. de Vries des Betrugs überführt. Anm.]

Sie sitzt im Garten eines Reihenhauses in einer holländischen Kleinstadt, ein hübsches Mädchen, ihre Haare sind zu Zöpfen geflochten. Niemand solle wissen, wo sie lebt, sagt sie. Sie ist 22 Jahre alt, hat eine kleine Tochter jetzt, ein Leben, "aber es ist schwer für mich", sagt sie. Jahrelang hat sie nach Befehlen gelebt, "was ich anziehen soll, was ich sagen soll, mit wem ich schlafen soll", über alles habe er bestimmt, "und plötzlich muss ich so viele Entscheidungen allein treffen".

Der Tag, an dem Maria ihren Loverboy traf, war sommerlich, August oder September, sie fuhr mit dem Fahrrad zur neuen Schule, Maria war 12 Jahre alt. Er lehnte an seinem Wagen auf dem Schulparkplatz, sein Auto hatte verdunkelte Scheiben, ein dicklicher Typ, schwarze Haut, schwere Goldkette um den Hals, wie ein Darsteller aus einem Rap-Video.

"Hallo", rief er ihr hinterher, mehr nicht, cool klang das, fand Maria, sie fühlte die Blicke der anderen Mädchen, bewundernd, neidisch vielleicht. "Hallo", rief sie, dann fuhr sie in die Schule.

Wenige Tage später stand er wieder da, diesmal wollte er mit ihr reden, machte Komplimente. Er sei Manou, sagte er. Beim übernächsten Mal nahm er sie in seinem Auto mit, brachte sie in ein Haus, vergewaltigte sie, so erzählt Maria es. Er sagte ihr, es sei normal, dass Mädchen in ihrem Alter so etwas täten. Sie war nun seine Prostituierte, sein Eigentum.


Er vermietete sie in den Freistunden

Er holte sie nach der Schule ab, gab ihr Marihuana, vermietete sie in den Freistunden, passte auf, dass sie rechtzeitig wieder im Unterricht saß, wichtige Tests mitschrieb, er sorgte dafür, dass niemand etwas merkte.

Marias Mutter, Lucie Mosterd, eine Lehrerin an einer benachbarten Schule, beobachtete, wie sich ihre Tochter veränderte in dieser Zeit, wie sie eine Fremde wurde. "Sie war aggressiv, ihre Sprache änderte sich", sagt sie. Früher sei Maria schüchtern gewesen, ausgeglichen. "Plötzlich war sie ein Biest, eine Schlampe." Wenn Maria am Nachmittag nach Hause kam, ging sie zuallererst unter die Dusche. "Ich dachte, sie sei verschwitzt vom Fahrradfahren", sagt ihre Mutter, in Wirklichkeit wusch sich ihre Tochter die Freier vom Körper, dann knallte sie ihre Tür.

Für Eltern ist es schwer einzuschätzen, ob die Veränderung ihrer Töchter noch auf die Pubertät zu schieben ist. Es ist die Zeit, in der sich ohnehin Risse bilden in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern. "Ich dachte, das sei pubertätsbedingt", sagt Lucie Mosterd, Marias Mutter. "Vielleicht auch Depressionen. Oder Borderline." Sie schickte ihre Tochter zu einer Therapeutin, "aber ich war eine brillante Lügnerin geworden", sagt Maria, für alles habe sie eine Erklärung gehabt.

Auch in der Schule merkte lange Zeit niemand, was mit Maria los war. Ihr Loverboy dosierte ihre Fehlzeiten so, dass es grenzwertig, aber nicht alarmierend war. Wenn sie den Unterricht verlassen sollte, erzählte Maria, sie müsse zum Arzt, oder sie ließ sich andere Lügen einfallen.

Nach zwei Jahren, als Maria 14 war, ging ihr Loverboy zum ersten Mal mit zu ihr nach Hause, ein nettes Reihenhaus, an einer kleinen Gracht gelegen. Er stellte sich der Mutter als neuer Freund vor, er sagte, er mache eine Ausbildung an der Berufsschule neben der Schule von Maria. Die Mutter fand den Jungen zu alt, er hatte ja schon ein Auto, aber er war nett, und so erlaubte sie ihm, Maria zu besuchen, solange sie zu Hause war.

Er saß mit der Familie am Tisch beim Abendessen, er spielte mit Marias kleinen Brüdern. Es gibt Fotos von ihm und Maria, auf manchen hält er sie im Arm. Auf anderen ließ er sich mit Kampfhunden fotografieren.

Maria war nun fast nur noch auf Drogen. Sie war brutal geworden, wer sie in der Schule ansprach, bekam Schläge. Sie dealte für ihn, stellte ihm andere Mädchen vor. Irgendwann, als Maria 16 war, wurde sie von einer Lehrerin angesprochen, ihr aggressives Verhalten, ihre Fehlzeiten in der Schule, die rotgeränderten Augen waren der Pädagogin aufgefallen. Weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte, erzählte Maria der Lehrerin, wie sie von vier Männern in einer Wohnung vergewaltigt worden sei.

"Ich habe damals gar nicht verstanden, warum sie und meine Mutter so eine große Sache daraus machten", sagt Maria, "für mich war das Alltag." Sie führte die Polizei zu der Wohnung, in der es passiert war, drei der Männer wurden verurteilt, zu lächerlichen Haftstrafen, wegen Sex mit Minderjährigen, nicht wegen Vergewaltigung. Manou, ihren Zuhälter, brachten sie nicht damit in Verbindung, Maria hielt dicht. "Ich war so abhängig von ihm", sagt Maria, "es war wie eine Sucht."


"Männer sind für mich widerliche Kreaturen"

In den Niederlanden kommen Mädchen wie Maria, die Opfer von Loverboys wurden, zu ihrer eigenen Sicherheit in eine Spezialabteilung des Jugendgefängnisses. Ihre Mutter war verzweifelt, stellte die Tochter vor die Wahl: Gefängnis oder ein therapeutisches Projekt in Indien, so weit weg von ihm, dass er sie niemals finden würde. Maria ging nach Indien, sie war jetzt 16, arbeitete dort mit Kindern in einem Waisenhaus, sprach täglich mit ihrer Sozialarbeiterin. Es dauerte lange, bis sie einsah, dass dieser Mann ein Täter war. "Ich kannte mich ja gar nicht ohne ihn", sagt sie, es war, als sei sie mit ihm groß geworden.

"Mein Leben ist langweilig heute", sagt Maria jetzt, in ihrem kleinen Garten, hinter ihrem Reihenhaus. Ja, sagt sie, das hört sich absurd an, aber irgendwie, auf eine kranke Art und Weise, vermisse sie die Aufregung ihres früheren Lebens. Sie sei ein stumpfer, harter Mensch geworden durch ihn, sagt sie. Es sei schwer für sie, mit anderen Menschen mitzufühlen. Liebe, eine Beziehung, das kann sie sich nicht vorstellen. "Männer sind für mich widerliche Kreaturen."

Es ist früh am Morgen, ein klarer Frühlingstag im südholländischen Maasland, 70 Kilometer weiter bereitet sich Angelique, das Amsterdamer Mädchen, auf ihre nächste Schicht hinter der Schaufensterscheibe vor, als sich ihre Mutter, Anita de Wit, in einem stickigen Klassenzimmer voller Teenager hinter das Pult setzt. Sie will verhindern, dass es noch mehr Mädchen gehen wird wie ihrem eigenen.

"Was ist ein Loverboy?", fragt sie. "Ein Pimp, Zuhälter", sagen die Schüler und kichern.

Anita de Wit startet einen Film, ein Mädchen ist zu sehen, das erzählt, wie es von seinem Loverboy zum Sex gezwungen wurde, wie es für ihn Drogen schmuggelte, wie es erwischt wurde und nun im Gefängnis sitzt. Auch Maria Mosterd ist zu sehen. Und dann ist da noch eine Aufzeichnung aus einer holländischen Vermisstensendung von 2007.

Angelique war damals aus einer therapeutischen Einrichtung verschwunden, zusammen mit einem Jungen, und Anita de Wit suchte ihre Tochter mit Flyern, in Rotterdam, in anderen Städten, immer in Begleitung eines Kamerateams.

"Sie haben mich gezwungen, Drogen zu nehmen und mit Männern zu schlafen"

Plötzlich, nach sechs Wochen, erhielt sie einen Anruf von ihrer Tochter. "Wo bist du, wo bist du?", fragte die Mutter. "Ich weiß es nicht", sagte Angelique, Panik lag in ihrer Stimme, "irgendwo in Rotterdam." Sie sei aus einem Haus weggelaufen, voller Männer, sie sei in ein Telefongeschäft gerannt. Man sieht in dem Film, wie sich Mutter und Tochter das erste Mal wiedersehen, Angelique ist verquollen, die Augen verweint. "Sie haben mich gezwungen, Drogen zu nehmen und mit Männern zu schlafen", sagt sie. Die Polizei stürmte das Haus und nahm die meisten von ihnen fest.

Danach schien es Angelique besserzugehen. Sie half ihrer Mutter in der Stiftung stoploverboys, sie schien es überstanden zu haben. Sie war inzwischen 19 Jahre alt. Dann, an einem Wochenende in Amsterdam, traf sie Yassin, ihren nächsten Zuhälter, verliebte sich, der Horror begann von vorn.

Angelique, die eine, ist inzwischen so gehirngewaschen, dass sie sich freiwillig für einen Mann prostituiert. Maria, die andere, lebt versteckt an einem geheimen Ort und trauert ihrer Vergangenheit hinterher. Mowitha Wittmer wird sich noch entscheiden müssen, in welche Richtung das Leben für sie gehen soll, sie ist abgehauen, weg, verschollen, seit dem 5. November 2009 einfach nicht mehr da.

"Die letzte Spur von ihr führt in ein deutsches Bordell", sagt Estella Kempen, ihre Mutter. Sie sieht sich um im Kinderzimmer unter dem Dach ihres Hauses in Maastricht, hier hat Mowitha gelebt. Estella Kempen ist eine zierliche Frau, verzweifelt, aber aufrecht. "Happy Birthday Mowitha, Sweet 16", steht an einer Tafel, an den Wänden Urlaubsbilder, Poster von Bob Marley, Lichterketten, ein normales Teenagerzimmer. "In Wirklichkeit habe ich sie schon viel früher verloren", sagt die Mutter nun. Mowitha war 13 Jahre alt, als sie ihren Loverboy traf. Vor fünf Monaten ist sie weggerannt, sie war da gerade in einer geschlossenen Einrichtung für Mädchen.

Estella Kempen ist Musiklehrerin, so wie ihr Mann, sie lebt in einem schönen, warmen Zuhause, liebevoll eingerichtet, ihre Stimme klingt erstaunt, wenn sie über die Geschichte ihrer Tochter spricht, so, als wäre das alles eine Geschichte, die sie gerade zum ersten Mal hört. Doch vor ihr auf dem Tisch liegen Polizeiunterlagen, Gerichtsvorladungen, Beweise aus vier Jahren, Spuren einer Tochter, die verlorengegangen war.

Mowitha war in demselben therapeutischen Projekt in Indien gewesen, in dem auch Maria Mosterd war, um von ihrem Loverboy loszukommen. Fotos von ihr im Sari liegen auf dem Tisch, ein strahlendes Mädchen mit Locken und Sommersprossen. Zurück in den Niederlanden, sah es eine Zeitlang aus, als käme sie wieder zu sich, als wolle sie ein normales Leben führen. Aber dann rutschte sie noch einmal ab, und ihre Mutter konnte sich nicht anders helfen, als sie ins Jugendgefängnis einzuweisen.

Von dort ist sie im November mit einem anderen Mädchen über den Zaun geflüchtet. Ihr Loverboy hatte wieder zu ihr Kontakt aufgenommen, über das Internet, über E-Mail und MSN.

Die Ermittler haben seine Mails geknackt. Er nennt sich babsycle23. Sie müsse sich jetzt, steht in einer Mail, ihren Pass besorgen, er wolle sie ins Ausland bringen. Sie solle sich auch zwei Tattoos mit seinem Namen auf die Brüste machen lassen. So markieren Zuhälter ihre Prostituierten. [Auch und selbst das machen manche Sexworker aus Liebe, sie lassen sich doch nicht markieren wie Tiere. Anm.]

Zusammen mit Anita de Wit, der Mutter von Angelique, und Bärbel Kannemann von stoploverboys sucht Estella Kempen nach ihrer Tochter. Sie hat Flyer gedruckt, einmal auf Holländisch, einmal auf Deutsch, darauf ein Foto von Mowitha, 17 Jahre alt, 1,60 Meter groß. Sie folgen den Hinweisen von Informanten aus der Szene. Ein Mädchen hat sich gemeldet, das sagte, es habe mit Mowitha in einem Bordell bei Kleve gearbeitet. Estella Kempen wird dorthin fahren, wird Flyer verteilen, Bordelle durchsuchen.

Vor ein paar Wochen legte der niederländische Justizminister Ernst Hirsch Ballin einen Gesetzesentwurf vor, der das Mindestalter für Prostituierte von 18 auf 21 anheben will, um dadurch auch Minderjährige besser vor unfreiwilliger Prostitution zu schützen, vor Menschenhandel, Loverboys.

[Das scheint der wahre Hintergund zu sein warum dieser Artikel jetzt erscheint. Anm.]

Estella Kempen wird das vermutlich nicht mehr helfen. Sie hat ihre Tochter schon fast verloren. Im Oktober wird Mowitha 18 Jahre alt, dann ist sie nicht mehr minderjährig. Dann wird sie eine sein wie Angelique, eine Prostituierte hinter der Fensterscheibe oder in irgendeinem Bordell auf der Welt.

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Warum geht der umfangreiche Artikel mit keinem Wort auf die Defizite von bürgerlichen Institutionen wie der Selektionsanstalt Schule und der Reproduktionsanstalt Kleinfamilien ein?

Wieviele dysfunktionale Familien oder Schulden gibt es, aus denen Jugendliche ausbrechen wollen oder sich suizidieren. Das ist der Nährboden.




Leserbrief Snickerman
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Marc of Frankfurt
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BILD Serie über Loverboys

Beitrag von Marc of Frankfurt »

In den Fängen der Loverboys,

Teil 1 Wenn Schulmädchen zu Huren gemacht werden



Neue BILD.de-Serie über skrupellose Zuhälter

Loverboys suchen ihre Opfer gezielt aus: Erst machen sie auf Liebe, dann muss das Mädchen seinen Körper verkaufen

Loverboys Sie zwingen Schulmädchen, als Hure zu arbeiten

Die erste Liebe, für viele die schönste Erinnerung im Leben. Doch verliebt sich ein Mädchen in einen so genannten „Loverboy“, endet die erste Liebe in Drogen, Misshandlung, Prostitution. Schlimmstenfalls sogar mit dem Tod.

Sie nennt sich Angel, ist 15 Jahre alt. In ihrem kurzen Leben hat sie Schrecklicheres erlebt als ihre Altersgenossinnen überhaupt ahnen können.

Angel musste vier Jahre als Hure anschaffen, wurde immer wieder vergewaltigt und mit Drogen vollgepumpt. Angel ging mit zwölf zum ersten Mal auf den Strich. Ihr Körper ist mit Narben übersät, sie wurde gefoltert, wenn sie sich weigerte weiterzumachen.

Für Angel begann das Martyrium mit der ersten großen Liebe. Sie lernte ihren Loverboy in einem Fastfood-Restaurant kennen. Doch hinter der Maske des coolen Typen verbarg sich ein skrupelloser Zuhälter.

Fotogalerie Vergrößern

Amanda Eerlingen: Vermisst seit dem 23.10.2009. Geboren 1992. Letzter Wohnort Zeist, Niederlande. Langes glattes dunkelblond gefärbtes Haar, helle Haut, schlank. Sie verschwand aus einem Wohnheim

Von Loverboys verschleppt?
Diese Mädchen aus den Niederlanden werden vermisst
Foto: www.stoploverboys.nu

Die 15-Jährige steht für Hunderte Mädchen, die jährlich in den Niederlanden Opfer von Loverboys werden. [Siehe oben die Studie, daß die Zahlen medial inflationiert wurden.]

Henk Werson von der Expertengruppe Menschenhandel beim „Korps landelijke politiediensten“ (vergleichbar mit dem Bundeskriminalamt): „Jährlich gibt es zwischen 800 und 900 registrierte Opfer von Menschenhandel in den Niederlanden. Viele der Opfer fielen auf die Loverboy-Methode herein.“

Schlimmer noch: „Die Dunkelziffer ist deutlich höher, da viele Opfer nicht einmal wissen, dass sie es mit Loverboys zu tun haben.“

Marianne Verhoek von der niederländischen Hilfsorganisation COMENSHA: „2009 haben wir 119 Loverboy-Opfer registriert. Aber wir wissen, dass es sehr viel mehr gibt.“

Werson arbeitet eng mit deutschen Behörden zusammen. Er weiß: „Auch in Deutschland wird die Loverboy-Methode angewandt.“

Darum berichtet BILD.de in einer neuen Serie über das schmutzige Geschäft der Loverboys.

• Wie schaffen es die Loverboys, ihre Opfer derart abhängig zu machen?

• Wer sind die Opfer und wer die Täter?

• Wie erkennt man, ob die eigene Tochter in den Fängen Krimineller ist und wo gibt es Hilfe?





TEIL 1: EINE INSIDERIN ERKLÄRT, WIE SCHULMÄDCHEN ZU HUREN GEMACHT WERDEN.

Bärbel Kannemann (62) war 44 Jahre lang Polizistin in Deutschland. Sie jagte als Hauptkommissarin Betrüger und Wirtschaftskriminelle. Nun pendelt sie zwischen Deutschland und den Niederlanden, wo sie mit der Initiative www.stopLoverboys.nu den Opfern beim Ausstieg hilft.

Sie weiß genau, wo die Täter ihre Opfer finden: „Sie lauern auf Schulhöfen, in Bussen, auf Bahnhöfen und in Fastfood-Restaurants: Junge Männer, gut aussehend, Loverboys! Sie sprechen das Mädchen an, flirten, laden es ein, machen Geschenke. Sie verliebt sich. Der Loverboy zahlt die Drinks, nimmt das Mädchen im Auto mit.“

Doch aus den Drinks werden bald harte Drogen, aus Liebe wird Macht, und die Autofahrten enden irgendwann im Bordell.

Kannemann: „Die Loverboys nutzen mehr und mehr auch das Internet, um an die jungen Mädchen heranzukommen.“

Die Erfahrungen in den Niederlanden zeigen: Die Opfer kommen aus allen Schichten, nur nicht aus sozial schwachen Milieus!

Kann denn jedes Mädchen Opfer werden?

Kannemann: „Ja. Bevorzugt werden allerdings leicht beeinflussbare, unsichere Mädchen. Mädchen, die wenig Selbstwertgefühl haben, die in einer schwierigen Lebenssituation sind. Zum Beispiel durch Schul- oder Wohnungswechsel, den Tod oder die Erkrankung eines Angehörigen. Mädchen, denen Aufmerksamkeit, Beachtung, Liebe fehlt.“

Bemerken Eltern, Lehrer, Freunde, dass mit dem Mädchen etwas nicht stimmt, ist es oft zu spät.

Mit falscher Liebe, Drogen und Gewalt hat der Loverboy sein Opfer längst im Griff. Es ist ihm hörig und tut alles für ihn, auch wenn es selbst dabei zugrunde geht. Die Polizei kennt das Problem, ist aber oft machtlos, da den Kerlen nur schwer etwas nachzuweisen ist.

Wie gelingt es den Loverboys, Macht über ihre Opfer zu gewinnen?

Kannemann: „Sie sagen und tun genau die Dinge, die das spätere Opfer in dem Moment braucht. Sie isolieren die Mädchen von Freunden und Eltern und machen sich selbst zur einzigen Bezugsperson.“

Hinzu kommen Drogen und finanzielle Abhängigkeit. Für die Mädchen beginnt ein Wechselspiel aus Zuckerbrot und Peitsche, dem sie nichts entgegensetzen können. Der Loverboy achtet darauf, dass das Mädchen möglichst wenig an seinem normalen Tagesablauf ändert, bringt es zur Schule und pünktlich nach Hause.

Die Eltern sollen nichts davon merken, dass ihre Tochter in den Freistunden anschaffen muss! Viel zu oft gelingt das auch.

Henk Werson von der niederländischen Polizei erklärt: „Früher waren es Geschenke, mit denen die Opfer gelockt und abhängig gemacht wurden. Heute nutzen die Täter gezielt Notlagen der Mädchen aus. Hin und wieder wird ihnen angeboten, Fotos für eine spätere Modelkarriere zu machen. Es geht meist um Nacktfotos. Dabei werden gezielt Mädchen aus bestimmten Glaubenskreisen ausgewählt. Später drohen die Täter, die Fotos den Eltern zu zeigen und haben das Mädchen so in der Hand.“

http://www.bild.de/BILD/news/2010/08/09 ... eil-1.html

[Mitgliedschaft in einer Glaubensgemeinschaft als ausnutzbare Notlage ;-]





In den Fängen der Loverboys,

Teil 2 „Mit elf Jahren musste ich als Hure arbeiten“



Angel, Opfer eines Loverboys, berichtet in BILD.de über ihr Martyrium
Angel (Name geändert) wurde schwer misshandelt, mehrfach vergewaltigt. Sie musste mit elf Jahren als Hure arbeiten. Ihr gelang der Ausstieg. Heute lebt sie an einem geheimen Ort
In den Fängen der Loverboys
Ein Opfer packt aus

Angel* berichtet von ihrem Martyrium, das mit elf Jahren begann: „Die vermeintlichen Freunde von B. wurden immer älter. Es war schrecklich, mit ihnen Sex machen zu müssen.

Mir ging es immer schlechter. Die Misshandlungen wurden immer schlimmer. Ich konnte nicht darüber reden, mit NIEMANDEM.

Ich ging weiter zur Schule. Beim Sport habe ich gefehlt. Niemand sollte meine blauen Flecken sehen.

Mir wurde aber auch klar, dass ich sterbe, wenn ich so weitermache.

Irgendwann schnappte ich ein Glas und schlug es B. auf den Kopf. Er war so verwirrt, dass ich aus dem Haus laufen konnte.

Als ich am nächsten Tag aus der Schule kam, hielten mich plötzlich zwei Männer fest und zwangen mich in ein wartendes Auto. Im Auto saß B.

Er sagte, dass er mich nun einem anderen Jungen bringen würde, für den ich jetzt arbeiten muss.

Wir fuhren zu dem Haus von C. Die Tür wurde abgeschlossen. Ich war dann allein mit dem Jungen. Er hat sofort angefangen mich zu schlagen. Als er damit fertig war, hat er mich vergewaltigt.

Er brachte mich zu Freiern in die Wohnung. Ich hatte Sex mit Kunden in Autos, in Hotels, auf der Straße, auf Privatpartys.

Ich musste auch als Lovergirl arbeiten. Das heißt, andere Mädchen für C. anwerben.

Ich habe diesen Mädchen unendliches Leid zugefügt. Ich hatte keine Kraft, mich dagegen zu wehren. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Ich bekam ständig Alkohol und andere Drogen. Morgens gab es Ecstasy (bis zu zehn Pillen), mittags Kokain und abends spritzte man mir Heroin. Sie wollten testen, ob es verunreinigt ist.

Meinen Eltern sagte ich, dass ich bei einer Freundin übernachte. Sie durften ja nichts merken.

Ich war völlig drogenabhängig. Deshalb blieb ich bei C. Ich war zu jung, um selbst Drogen kaufen zu können, aber ich brauchte sie.

Eines Tages fand ich in der Schule eine Freundin. Endlich jemand, der mich verstand, mit dem ich reden konnte. Ich habe ihr ALLES erzählt. Endlich konnte ich reden. Ich war nicht mehr ALLEIN.

Was ich nicht wusste: Sie war ein LOVERGIRL. Sie nahm mich mit zu ihren sogenannten Freunden, ihrer Gruppe Loverboys. Alles ging weiter für mich.

E., mein neuer Loverboy, war ungewöhnlich freundlich zu mir. Er schlug mich nicht, er vergewaltigte mich nicht. Das machten seine Kumpels.

Ich wurde schwanger. Ich war gerade 13 und freute mich. Ein Kind, mein Kind. E. hat dafür gesorgt, dass ich eine Fehlgeburt bekam.

Was dann mit mir passierte, kann ich noch nicht erzählen. Ich habe es verdrängt.

Irgendwann fiel in der Schule auf, dass etwas mit mir nicht stimmte, dass ich Drogen nahm. Die Lehrer informierten meine Eltern und das Jugendamt.

Ich kam in ein geschlossenes Heim und machte einen Drogenentzug.

Ich bin jetzt 15 und lebe an einem geheimen Ort und warte auf einen Therapieplatz.

Ich habe immer noch kein Selbstwertgefühl. Die furchtbaren Erinnerungen sind immer bei mir.“


DAS MÄDCHEN WURDE GEFOLTERT

Über ihre Misshandlungen kann Angel bis heute nicht sprechen. Das macht Bärbel Kannemann von der Initiative www.stoploverboys.nu für sie:

„Angel wurde immer wieder eiskalt geduscht und musste dann bei Minusgraden nackt im Freien stehen. Mit glühenden Zigaretten wurde ihr der Name eines Loverboys in ihren Körper gebrannt. Sie wurde mit Messern und Schusswaffen bedroht. Sie wurde erpresst, indem man ihr drohte, ihren kleinen Bruder zu töten. Sie musste Massenvergewaltigungen über sich ergehen lassen. Ihre Peiniger führten ihr Gegenstände in den Körper ein, vaginal und anal.“


Und was wurde aus den Loverboys?

Bärbel Kannemann: „Die arbeiten vermutlich weiter. Quälen vermutlich weitere Opfer. Angel kann sich an vieles nicht erinnern und hat Panik, wenn sie zur Polizei muss.“

Hier geht es zurück zum ersten Abschnitt des Artikels: „Mit elf Jahren musste ich als Hure arbeiten“

*Name geändert

http://www.bild.de/BILD/news/2010/08/10 ... ys-2a.html





In den Fängen der Loverboys,

Teil 3 Erst Liebhaber, dann Zuhälter – die Täter


So erkennt man einen Loverboy

Was als vermeintliche Liebesbeziehung beginnt, endet für die Mädchen in Prostitution, Gewalt und Drogen

Loverboys zwingen Schulmädchen, als Hure zu arbeiten

Rotlichtviertel in Amsterdam: Erst macht der Loverboy auf Liebe, verteilt Geschenke, dann muss das Opfer seinen Körper verkaufen
Foto: AP
11.08.2010


Sie wissen genau, worauf Teenager stehen. Sie kennen ihre Wünsche und Ängste. Gutaussehende junge Männer, sie haben Geld, fahren fette Autos. Loverboys! Gezielt suchen sie die Mädchen aus, gaukeln ihnen Liebe vor. Doch ihr widerliches Ziel steht von Anfang an fest: Das Opfer muss anschaffen gehen.

In den Niederlanden fallen ihnen jährlich Hunderte Mädchen zum Opfer. 1500 minderjährige Mädchen arbeiten dort als Prostituierte, schätzen Hilfsorganisationen.

Doch auch in Deutschland gibt es Fälle, sagt Henk Werson, Experte für Menschenhandel bei der niederländischen Polizei.


WER SIND DIE LOVERBOYS?

Bärbel Kannemann von der Initiative „stoploverboys.nu“ zu BILD.de: „Loverboys sind häufig Typen mit geringer Bildung, aus einem schlechten sozialen Umfeld. Sie sind gefühllos, getrieben von Geldgier. Leider haben sie häufig einen Migrationshintergrund.“

Laut Kannemann sind die Loverboys oft nicht leicht zu erkennen: „Sie treten als Einzeltäter auf oder auch als Mitglieder großer internationaler Organisationen.“

Häufig arbeiten sie ein kleinen Gruppen zusammen. Nicht selten wird das Opfer eines Loverboys auch von seinen Kumpanen vergewaltigt. Optisch unterscheiden sich die Männer nicht von anderen jungen Männern zwischen 18 und 25 Jahren. Sie tragen schicke Klamotten, machen den Mädchen Geschenke.

Sie sind Profis! Gekonnt entziehen sie ihr Opfer dem familiären Umfeld, machen es abhängig. Hinzu kommen Drogen und Gewalt. Das Opfer verliert jegliches Selbstwertgefühl, beginnt ein Doppelleben.

Perfide: Um nicht aufzufallen, sogt der Loverboys dafür, dass das Mädchen regelmäßig zur Schule geht und bei seinen Eltern schläft.

So pendeln die Opfer häufig zwischen Unterricht und Straßenstrich.

Immer wieder reichen die Loverboys ihre Opfer untereinander weiter. Gegen Geld. Menschenhandel!

Kannemann: „Sie sind nicht nur als Zuhälter tätig, sondern auch in den Drogen- und Waffenhandel verwickelt.“

Obwohl sich die Täter vieler Delikte wie der Freiheitsberaubung, der Körperverletzung, der Vergewaltigung, der Förderung der Prostitution und des Menschenhandels schuldig machen, werden sie bislang nur selten gefasst.

„Verurteilungen erfolgen selten und meist nur zu geringen Strafen, da in den meisten Fällen Aussage gegen Aussage steht“, erklärt Bärbel Kannemann.

In den Niederladen sind die Behörden alarmiert. An Schulen laufen Aufklärungskampagnen. Opfer-Einrichtungen kümmern sich um die Mädchen. Bei der Polizei gibt es geschulte Ansprechpartner für Hilfesuchende.

Auch Bärbel Kannemann ist immer wieder unterwegs und versucht, Mädchen und Jugendliche auf die Gefahren hinzuweisen. Mehreren Opfern half sie beim Ausstieg. Ihre Initiative finanziert sie aus eigener Tasche und aus Spenden.

Auf ihrer Webseite warnt sie junge Mädchen vor Loverboys.

Kannemann: „Wenn ein Mädchen mehrere dieser Fragen [Siehe oben Posting #1, Seite 1] mit ja beantworten kann, könnte es sein, dass es an einen Loverboy geraten ist.“

Betroffene können sich an örtliche Polizeidienststellen oder an Hilfsorganisationen wie stoppt-menschenhandel.de, stoploverboys.nu oder COMENSHA wenden. Eine zentrale Stelle für Opfer von Menschenhandel und Jugendprostitution wie in den Niederlanden gibt es in Deutschland nicht.

http://www.bild.de/BILD/news/2010/08/11 ... ertel.html





In den Fängen der Loverboys, Teil 4

Woran erkenne ich, dass meine Tochter zur Hure gemacht wird?


Endstation Straßen strich: Häufig gehen die Loverboy-Opfer noch zur Schule und müssen in den Freistunden anschaffen
Prostitution

Loverboys zwingen Schulmädchen, als Hure zu arbeiten

Das Prinzip Loverboy funktioniert, weil Familie und Freunde lange Zeit nichts von der Falle ahnen, in die das Mädchen geraten ist. [UND weil es so viele dysfunktionalen Familien gibt! Anm.] Dennoch gibt es Auffälligkeiten, auf die Angehörige achten sollten. BILD.de erklärt im letzten Teil dieser Serie, woran Opfer von Loverboys zu erkennen sind.

Angel (Name geändert) wurde schwer misshandelt, mehrfach vergewaltigt. Sie musste mit elf Jahren als Hure arbeiten. Ihr gelang der Ausstieg. Heute lebt sie an einem geheimen Ort
In den Fängen der Loverboys

Loverboys wissen genau, wo sie ihre Opfer ungestört ködern können. Sie lauern vor Schulen, in Fastfood-Restaurants, auf Bahnhöfen. Orte, an denen sich Mädchen häufig ohne Eltern oder Lehrer aufhalten.

Der Loverboy spricht die Kleine an, kauft ihr Alkohol, flirtet. Sie verliebt sich den Typen, der ihr große Versprechungen macht, ihr zuhört, ihre Probleme kennt und auf alles eine Lösung weiß.


DIE FALLE SCHNAPPT ZU.

Schon bald kontrolliert der Loverboy die gesamte Freizeit des Opfers. Ihre Freundinnen trifft das Mädchen kaum noch. Statt dessen zieht sie mit ihrem zukünftigen Zuhälter und seiner Clique umher.

Das Perfide: Schon zu Beginn der Beziehung achtet der Loverboy darauf, dass sein Opfer möglichst wenig an seinem Tagesablauf ändert.

Er bringt das Mädchen zur Schule oder liefert es vor der Tür seiner Eltern ab. Das ändert sich auch dann nicht, wenn das Opfer zur Prostitution gezwungen wird.

Nicht selten nutzen die Zuhälter die Freistunden der Mädchen, um sie zwischen Mathe und Englisch auf den Strich zu schicken.

Das Ziel: Angehörige sollen nichts vom Doppelleben der Opfer erfahren. Je länger der Loverboy das Opfer unbemerkt zur Prostitution zwingen kann, desto mehr Geld fließt in seine Tasche.

Selbst wenn die Eltern Verdacht schöpfen, leugnen die Mädchen häufig alles. Bärbel Kannemann von der Initiative stoploverboys.nu erklärt, dass die Mädchen „eine Art Maske tragen, um Gefühle und Emotionen zu verbergen und sich zu schützen“.


KANN DENN JEDES MÄDCHEN EIN OPFER WERDEN?

Kannemann: „Ja. Bevorzugt werden allerdings leicht beeinflussbare, unsichere Mädchen. Mädchen, die wenig Selbstwertgefühl haben, die in einer schwierigen Lebenssituation sind. Zum Beispiel durch Schul- oder Wohnungswechsel, den Tod oder die Erkrankung eines Angehörigen. Mädchen, denen Aufmerksamkeit, Beachtung, Liebe fehlt.“

Opfer von Loverboys zu erkennen ist sehr schwierig. Aber es gibt laut Kannemann Anzeichen, die bei Opfern oder potenziellen Opfern immer wieder festgestellt wurden.

Auf www.stoploverboys.nl werden einige dieser Auffälligkeiten genannt.

Je mehr dieser Auffälligkeiten ein Mädchen hat, desto höher ist die Chance, dass es Opfer eines Loverboys geworden sein könnte.

Wer glaubt, dass die Tochter, die Freundin, die Klassenkameradin, die Enkelin oder Nachbarstochter Opfer eines Loverboys ist, sollte sich bei der örtliche Polizeidienststelle oder an Hilfsorganisationen wie www.stoppt-menschenhandel.de oder www.stoploverboys.nu oder CoMensha (Co-ordination Centre Human Trafficking www.mensenhandel.nl ) wenden. Eine zentrale Stelle für Opfer von Menschenhandel und Jugendprostitution wie in den Niederlanden gibt es in Deutschland nicht.

http://www.bild.de/BILD/news/2010/08/12 ... lande.html





CoMensha (Co-ordination Centre Human Trafficking)
english:
http://lastradainternational.org/?main= ... etherlands

Artikelserie hat viel Aufmerksamkeit erzeugt:
viewtopic.php?p=85854#85854 (Anlaufstellen)





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 18.08.2010, 10:39, insgesamt 3-mal geändert.

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Macho vs. Kasper

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Interner Querverweis:


Wenn zunächst unscheinbare oder gehemmte Kunden sich verlieben in einen Sexworker der das gar nicht will, kann es ganz schön gefährlich für den Sexworker werden:

Urteil gegen Liebeskasper und Stalker:

viewtopic.php?p=85347#85347 (in: wenn Kunden sich verlieben)





Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren daß es versteckte Gemeinsamkeiten zwischen Liebeskasper/Stalker und Loverboy/Zuhälter/standover-man gibt:
  • Beides sind Männer.

    Der eine ist ein stolzer aufrichtiger Mann, für den nach patriarchaler Denke die Frauen in zwei Klassen fallen, heilige Jungfrauen die man heiratet u gefallene Huren, die man benutzt. Entweder durch seine körperliche Mitgift und Erscheinung oder aber durch seine Willensstärke sind diese Männer für manche äußerst attraktiv und geben viel. Das ist erträglich solange Frau das gefällt und bereitwillig mitspielt. Andernfalls befindet sie sich in einer ausbeuterischen Gewaltbeziehung.

    Der andere ist ein eher unscheinbarer aber sehr anhänglich einfühlsamer Mann, der mit viel Gesprächen und Zeit aufwartet, um eine kostenfreie private Beziehung nach einem Kundenkontakt aufbauen zu können. Das geht solange gut wie die Frau, der Sexworker, sich klar abgrenzen und dem Mann seine Grenzen aufzeigen kann ohne ihn dabei zu enttäuschen oder gar zu verletzen (Kunst des Entliebens). Andernfalls wird sie belästigt und den Haß eines völlig veränderten Menschen leidvoll zu spüren bekommen.
  • Beide sind attraktiv.

    Der eine ist der Typ Jäger, Eroberer, Held. Der andere ist der Typ Versorger, Kümmerer, Kavalier, Sugar Daddy.
  • Beides sind Egoisten und keine Partner.
  • Beide benutzen ultimativ das Macht- und Gewaltparadigma.
  • Für beide ist die Frau / der Sexworker minderwertig, gerade so wie es in der Gesellschaft angelegt ist.
  • Beide sind nicht autonom lebensfähig, sondern Schmarotzer die eine asymmetrische Symbiose suchen.
  • Beide übertreten die Gesetze.
  • Beide sind gewalttätig.

    Der eine rekurriert testosterongesteuert auf brachiale direkte Macho-Gewalt während der andere liebesblind-egogekränkt heimtückisch/intelligente/feminine indirekte Gewaltformen nutzt.
  • Beide sind eine existenzbedrohende Gefahr für Sexworker als Beruf und das private Leben.
  • ...



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