Burn-Out in der Sexarbeit (SWBO)

Ein nahezu unerschöpfliches Thema: Psychologische Betrachtungsweise der Sexarbeit
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Elisabeth
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Burn-Out in der Sexarbeit (SWBO)

Beitrag von Elisabeth »

Burn-Out ist eine Sache, von der man wohl -abhängig von der eigenen Einstellung- in jedem Beruf betroffen sein kann, eben auch in der Sexarbeit.

Wichtig ist vor allem, es rechtzeitig zu erkennen, die Krankheit entwickelt sich mal schleichend, beginnend mit dem Gefühl der Leere, häufiger Krankheit oder anderen Symptomen, mal schlagartig in Form von Krisen und Depressionen oder Zusammenbrüchen.

Wenn einen der eigene Körper auf diese Weise dazu zwingt, einen Gang zurückzuschalten, sollte man diese Pause dazu nützen, sich über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche klar zu werden und die Illusion vom Glück durch Anerkennung und Bewunderung zu hinterfragen, um das schlimmste zu verhindern.

In meinem Fall waren es lange Spaziergänge, die mir halfen, mich selbst wieder zu spüren und mir Zeit zum Nachdenken gaben. Hier nun einige Links zu Webseiten, die sich mit dem Burn-Out-Syndrom beschäftigen:

http://members.aon.at/possnigg/pages/bu ... dexb-o.htm - Netzwerk BurnOutNet

http://pflege.klinikum-grosshadern.de/c ... rnout.html

http://www.frauensache.at/thema/thema-burn.html - Burn-Out bei Frauen

http://www.infoline.at/burnout/ - Burnout - Themenportal

http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom - Wikipedia-Eintrag zum Burnout-Syndrom

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Tommy
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Re: Burn-Out in der Sexarbeit

Beitrag von Tommy »

Elisabeth hat geschrieben:Burn-Out ist eine Sache, von der man wohl -abhängig von der eigenen Einstellung- in jedem Beruf betroffen sein kann, eben auch in der Sexarbeit.

In meinem Fall waren es lange Spaziergänge, die mir halfen, mich selbst wieder zu spüren und mir Zeit zum Nachdenken gaben.
Ganz genau. Und entgegen der weit verbreiteten Meinung, das Burn-Out-Syndrom sei eines der klassischen Symptome einer Midlife Crisis, können sehr wohl auch ganz junge Menschen davon betroffen sein, und zwar Berufstätige ebenso wie z.B. Studenten. Besonders häufig und umso nachhaltiger leidet die schöpferische Kraft sehr kreativer Menschen darunter, insbesondere jene von Künstlern und Schriftstellern.

Dass Spaziergänge ein sehr hilfreiches psychisches Regulativ sind, kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. In scheinbar verfahrenen Situationen und persönlichen Krisen öffnete sich im Rahmen von Bergtouren meine Vorstellungskraft für ganz andere Perspektiven, sodaß ich oft mit großem Tatendrang, Ideen und konkreten Lösungsansätzen nach Hause zurückkehrte.
Wenn's eng wird im Kopf, setzt das Unterwegssein in der Natur die Kraft zu neuen, positiven Gedanken frei. Es ist wie ein meditativer Zustand, der Zusammenhänge und Wege transparent werden lässt, die zuweilen im Verborgenen unseres Bewusstseins liegen.

LG, Tommy

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Beitrag von Elisabeth »

Whow, schön ausgedrückt...

Was mich interessieren würde:
Gab es diese Krankheit früher nicht oder war sie nur nicht bekannt oder weniger häufig?

Meine Mutter meint, dass viel damit zusammenhängt, dass man den Kontakt zum eigenen Körper verliert, sich nicht mehr spürt, wenn man ohne sportlichen Ausgleich arbeitet. Vielleicht war Burn-Out ja früher wirklich seltener, weil ja die körperliche Arbeit überwog...?

Was würdest du sagen, Doc?

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Tommy
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Beitrag von Tommy »

Servus Elisabeth,

Das Burn-Out-Syndrom hat höchstwahrscheinlich parallel zur Entwicklung unseres kognitiven Bewusstseins als latenter Wegbegleiter des Menschen schon frühzeitig einen festen Platz in jenen Sozietäten und Kulturen erobert, die seit jeher durch kontinuierlich wachsende Anforderungen an mentale und emotionale Ressourcen geprägt sind.
Die Tatsache, dass sich in den unterschiedlichen Kulturkreisen, teils aus religiösen, teils aus sozioökonomischen Gründen auch unterschiedlich effiziente Strategien des Stress-Management etablierten, zeigt deutlich, dass die Wechselbeziehungen zwischen
kognitiver Leistung und der im limbischen System georteten
Spiritualität einem Fliessgleichgewicht unterliegen.
Das Ausmaß, oder besser, die Intensität dieser Wechselwirkung ist in erstaunlichem Umfang trainier- bzw. manipulierbar.
Dadurch erklärt sich u.a. die durch die Lehren des Buddhismus und Taoismus vermittelte enorme Belastbarkeit und Stress-Toleranz asiatischer Völker. Dass das Burn-Out-Syndrom in den letzten Jahrzehnten auch in Japan vermehrt Fuß fasst, erklärt sich vermutlich durch die zunehmende Orientierung der Japaner an westlichen Kulturstandards. In weiten Kreisen der jüngeren Generation werden die vom Schintoismus getragenen Ideale als rückständig und fortschrittsfeindlich abgelehnt. Traurig, wie wenig das Japan der Gegenwart mit dem eigentlichen Wesen dieser unsagbar reichen Denkschule vertraut ist.

Im Westen findet das meditative buddhistische Element des ZEN ein eher physisches Korrelat in Form der vorwiegend im Rahmen von Ausdauersport erzielten Endorphinausschüttung.
Endorphine, im Pressejargon auch "Glückshormone" genannt, sind opiatähnliche Verbindungen, die das Gehirn zur Desensibilisierung
übergeordneter Schmerzzentren produziert. Die analgetische (schmerzlindernde) Wirkung hochdosierter Endorphingaben ist äusserst effektiv. Bei sonst nicht beherrschbaren Tumorschmerzen
sind sie oft die einzige Möglichkeit, Patienten das Leben erträglich zu machen. Das ist aber nur eine Seite der Medaille.
In niedriger (physiologischer) Dosierung rufen Endorphine einen euphorischen, bewusstseinserweiterten Zustand hervor. Die Ausschüttung dieser körpereigenen Analgetika erfolgt z.B. im Rahmen von Ausdauerbelastungen, wie etwa bei Langlauf, Schi-Langlauf, Schitourengehen, Bergsteigen, forciertem Spazierengehen bzw. Wandern, Radfahren etc., aber auch unter Extrembelastungen und in Extremsituationen, wie etwa beim Höhenbergsteigen (Regionen oberhalb 6000 mSh), wo infolge des reduzierten Sauerstoffpartialdrucks eine latente Sauerstoff-Unterversorgung von Teilen des Gehirns besteht. Die Endorphinwirkung lässt einerseits Ermüdungserscheinungen und Zeichen der Überbelastung in der subjektiven Wahrnehmung zurücktreten, andererseits befindet sich der Betroffene häufig in einem semi-meditativen Zustand erhöhter Transzendenz. Die Fortbewegung wird kaum als solche wahrgenommen, die Beine "laufen ganz von selbst", wobei aber die kognitive Wahrnehmung auf unbewusster Ebene voll erhalten bleibt. So ist gewährleistet, dass selbst im Zustand mentaler Entrückung Hindernisse, Gefahrenstellen etc. automatisch registriert werden. Wie bei längeren Autofahrten ist es dann oft so, dass man sich beim Rückweg an weite Wegstrecken überhaupt nicht erinnern kann. Im Zustand der "Endorphinisierung" scheint die Blockade hemmender Neuronen in den Bahnen zwischen Großhirnrinde und limbischem System für verbesserten "Datenfluß"
zu sorgen. Das würde einerseits die Projektion von Gefühlen der Zufriedenheit und des Wohlbefindens, aber auch die Steigerung kreativen Potentials erklären. Wie andere Opiatverbindungen auch, erzeugen Endorphine eine suchtartige Abhängigkeit :
Das Glücksgefühl und die Intensität der Gedanken will wieder und wieder erlebt werden. Man spicht bei Spitzenalpinisten, Marathonläufern, Triathleten und dgl. nicht zu Unrecht von "Endorphin-Junkies". In der Tat erfreuen sich mittlerweile auch Endorphin-Präparate am Drogenmarkt wachsender Beliebtheit.
Deren Suchtpotential ist verschwindend gering und Nebenwirkungen sind so gut wie unbekannt, weswegen sich vor allem weniger "experimentierfreudige" Individuen angesprochen fühlen.
Ich für meinen Teil ziehe das Bergsteigen vor.. :002
Mit Sicherheit trägt sportliche Betätigung sehr zum allgemeinen Ausgleich bei und werden berufliche Belastungen durch körperliches Training richtiggehend abgearbeitet.
Von daher kommt dem Sport ohne Zweifel prophylaktische Bedeutung zu und lässt sich ein Burn-Out durch regelmässige sportliche Aktivität weitgehend vermeiden.

LG, Tommy

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Elisabeth
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Beitrag von Elisabeth »

:023

Dafür vergöttere ich dich. Man stellt eine Frage und du nimmst dir die Zeit und schreibst eine ganze Abhandlung zu dem Thema. Dein Wissen ist überwältigend. Schön, dich hier zu haben, Tommy :003

Eine Schwierigkeit bei der Burn-Out-Vermeidung oder -Besserung ist leider, dass man während einer solchen Phase oft vollkommen k.o. von der Arbeit nach Hause kommt und zumindest subjektiv keine Kraft mehr hat, dann auch noch spazieren zu gehen. Deshalb endet man dann meist vor der Flimmerkiste, die einen für kurze Zeit von den eigenen Gedanken und Gefühlen ablenkt. Auch ein Suchtverhalten, denke ich, aber eines, das einen -im Gegensatz zum Sport- kein Stück weiterbringt und die Sache nur verschlimmert.

Was Japan angeht, finde ich besonders erschreckend, was man "Karôshi " nennt, den plöztlichen Tod in Folge von Überarbeitung und Stress. Das verlangt mir aber auch einigen Respekt vor der Selbstbeherrschung der Japaner ab, denn hierzulande wird man meist -bevor es so weit kommt- vom eigenen Körper zum Stillstand gezwungen, also durch Krankheit oder Depression. Dass Japaner aber so erschreckend häufig _ plötzlich_ an Überarbeitung sterben, hieße, dass die Japaner entweder extrem gut darin sind, die Signale des eigenen Körpers zu ignorieren oder aber eine ungeheure Selbstbeherrschung haben, die in diesem Zusammenhang leider alles andere als vorteilhaft ist...
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Tommy
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Beitrag von Tommy »

Elisabeth hat geschrieben:..Eine Schwierigkeit bei der Burn-Out-Vermeidung oder -Besserung ist leider, dass man während einer solchen Phase oft vollkommen k.o. von der Arbeit nach Hause kommt und zumindest subjektiv keine Kraft mehr hat, dann auch noch spazieren zu gehen. Deshalb endet man dann meist vor der Flimmerkiste, die einen für kurze Zeit von den eigenen Gedanken und Gefühlen ablenkt. Auch ein Suchtverhalten, denke ich, aber eines, das einen -im Gegensatz zum Sport- kein Stück weiterbringt und die Sache nur verschlimmert.

Was Japan angeht, finde ich besonders erschreckend, was man "Karôshi " nennt, den plöztlichen Tod in Folge von Überarbeitung und Stress.

Dass Japaner aber so erschreckend häufig _ plötzlich_ an Überarbeitung sterben, hieße, dass die Japaner entweder extrem gut darin sind, die Signale des eigenen Körpers zu ignorieren oder aber eine ungeheure Selbstbeherrschung haben, die in diesem Zusammenhang leider alles andere als vorteilhaft ist...
Liebe Elisabeth,

Wie Du richtig sagst : man habe subjektiv den Eindruck, die Batterie sei so entleert, dass man keiner körperlichen Anstrengung
mehr fähig ist. Ist in Wahrheit aber nicht so. Überwindet man sich erstmal, sieht man ohnehin gleich, wie sehr der Körper danach giert, ein wenig auf Trab gehalten zu werden. Körperliche Erschöpfung wird im Gegensatz zur psychischen Erschöpfung angenehm empfunden. Nicht von ungefähr spricht man von "angenehm ermattet". Im Zusammenhang mit beruflichem Stress ist mir diese Begriffspaarung jedoch niemals begegnet.

Ich selbst habe vor vier Jahren der Glotze den Laufpass gegeben.
D.h. ich hab' schon einen TV-Monitor, aber auf dem schau' ich mir nur Filme meiner Wahl (DVDs) an, und gelegentlich lass' ich mich zu einem Playstation-Spielchen hinreissen. Jaja, das vielzitierte Kind im Manne, - es lebt noch ! :003
Das Fernsehen hielt ich ehrlich gesagt auch vorher schon net sehr lang aus, - nach spätestens zwei Werbeblöcken erschollen in Tommy's Waldheimat gar schreckliche Geräusche... :015
Mein Suchtverhalten delektiert sich vorzugsweise an irdischeren Genüssen. :002
Aber eine interessante Doku oder auch ein guter Spielfilm können auf ihre Art ebenfalls befruchtend wirken, indem man, durch eine Sendung animiert, letztendlich ein Buch zur Hand nimmt, um sich ausführlich mit einem Thema zu befassen. Das kann durchaus auch eine Form der Regeneration sein, ist aber mit dem körperlichen Wohlbefinden nach einem zweistündigen Waldhatscher keinesfalls zu vergleichen.

Der bis zur Selbstaufgabe reichende Altruismus der Japaner hat Geschichte. Seine Wurzeln hat er im Bushido, dem Kodex der Samurai, demzufolge die japanischen Schwertmeister der Kriegerkaste für die Unversehrtheit der Schutzbefohlenen mit ihrem Leben hafteten. In jüngerer Vergangenheit fand diese Tradition eine eher unrühmliche aber umso effektivere Fortsetzung in Gestalt der Kamikaze-Piloten.
Ritualisierter oder zweckdienlicher Suizid ist auch im modernen Japan an der Tagesordnung. Im Falle der Entehrung des Clans durch krasses Fehlverhalten eines "Vereinsmitgliedes" fordern die Yakuza den Freitod nach alter Sitte mittels Kurzschwert, auch Harakiri genannt.

Blöde Frage nebenbei : Wie malt man per Tastatur so ein hübsches Dacherl auf ein o, wie Du hier im Wort "Karoshi" ???

Nämlicher Altruismus charakterisiert auch die Arbeitsmoral des Durchschnittsjapaners, wobei man von der Jugend im Land der Kirschblüte eher anderes hört. Noch aber versetzt der kollektive Geist des "pars pro toto" Berge. Von nix kommt sie ja auch wohl kaum, die Vormachtstellung der Japsen am Sektor Elektronik, desgleichen in der Automobilindustrie. Wo in good old Europe alte Haudegen wie Rover das Handtuch schmeissen, laufen am Fuße Fuji San's neue Marken wie warme Semmeln vom Stapel...
Ja, sie sind geradezu sprichwörtlich, die Selbstbeherrschung und die eiserne Disziplin der Japaner, aber auch ihr entschlossener Mut.
Um ein Haar hätte die U.S. Navy die Vorherrschaft über den Pazifik an das kleine Inselvolk abtreten müssen !
Was die tatsächlichen Ursachen des Karoshi (derweil noch ohne Dacherl :002 ) betrifft, stehen natürlich schon noch ein paar Fragen offen. Es ist nicht ganz auszuschliessen, dass solche Fälle Spätfolgen von Infektionserkrankungen sind, wie etwa Myokarditiden (Herzmuskelentzündungen) infolge verschleppter viraler Infektionen (Japan-Grippe, Japan-Meningoenzephalitis etc.).
In Japan gelten krankheitsbedingte Arbeitsausfälle als Schande.
Es wäre von daher nicht verwunderlich, wenn Erkrankte ihre "Steherqualitäten" buchstäblich bis zum Umfallen unter Beweis zu stellen trachteten.
Diese Art der Selbstbeherrschung kommt jedenfalls maximal den Arbeitnehmern zugute.

LG, Tommy

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Elisabeth
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Beitrag von Elisabeth »

Diese Art der Selbstbeherrschung kommt jedenfalls maximal den Arbeitnehmern zugute.
Du meintest sicher, den Arbeitgebern, oder? *zwinker*

Also das Dacherl auf dem o oder anderen Selbstlauten kriegst hin, indem du die Taste ganz links unter "Esc" (da ist ein Kreiserl und ein Dacherl drauf) drückst und anschließend gleich den Buchstaben, mit dem du das Dacherl versehen willst.

Also: â ê î ô û

Übrigens, du hast mal davon gesprochen, dass du einiges an Dokumenten hast, die du raufladen wolltest. Wenn das mit der Möglichkeit, die ich vorgeschlagen habe, nicht klappt, kannst du sie mir auch per E-Mail schicken. Es ist aber gar nicht so kompliziert, wie's aussieht. Sind eigentlich nur 4 Klicks, weniger als per Mail *fg*

Freu mich schon, wenn wir uns treffen :-)

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Tommy
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Beitrag von Tommy »

Elisabeth hat geschrieben:Du meintest sicher, den Arbeitgebern, oder? *zwinker*

Wenn das mit der Möglichkeit, die ich vorgeschlagen habe, nicht klappt, kannst du sie mir auch per E-Mail schicken.

Freu mich schon, wenn wir uns treffen :-)
Liebe Elisabeth,

Ha, jetzt hast' mich doch glatt erwischt !
Da siehst' wenigstens, wie sehr ich die Texte hier im Forum verinnerliche. :003

Danke für die Nachhilfe puncto Dacherl !
"Karôshi" Toll, bin ganz fasziniert. :001

Ja, die Variante per E-Mail ist mir glaub' ich lieber. Ich bin furchtbar patschert in solchen Dingen und nehme da lieber eine Handvoll Klicks mehr in Kauf.

Ja, freu' mich auch! :001

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Marc of Frankfurt
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Burn-out-Forschung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Forschungsergebnisse zum Burn-out


Idealistische unabhängige Prostituierte sind besonders stark gefährdet!


"Ulf Kieschke vom Lehrstuhl für Psychologie der Uni Potsdam sagt, dass vor allem Beschäftigte in sozialkommunikativen Tätigkeiten gefährdet sind. Am höchsten ist das Burnout-Risiko in Berufen, wo ein hohes Maß an Idealismus nötig ist und intensive persönliche Zuwendungen zum Alltag gehören. Wie eine Studie der Uni zeigt, haben die Lehrer im Berufsvergleich die höchste Erkrankungsrate. 60 Prozent zeigen Anzeichen von Burnout. Aber auch Mitarbeiter in Sozialämtern, Polizisten, Erzieher, Pflegepersonal in Kliniken trifft es überdurchschnittlich häufig.
...
Bei Existenzgründern ist fast jeder Zweite akut gefährdet wie die Studie der Uni-Potsdam zeigt. Ihnen gelingt es häufig nicht, die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen. Viele Selbstständige neigen zudem dazu, sich permanent zu überfordern, sagt Kieschke.
...
Beschäftigte in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen .. setzen sich massiv selbst unter Druck.
...
an Burnout erkranken gerade die Leistungsträger, die besonders motiviert sind und alles für die Arbeit geben. 'Es trifft vor allem Beschäftigte, die gerne arbeiten und viel Energie in ihren Beruf stecken', sagt Zaudig. Besonders gefährdet seien 'engagierte Persönlichkeiten, die besonders fleißig und leistungsorientiert sind.'

Der Weg in den Burnout ist ein regelrechter Verschleißprozess. Am Ende steht die Diagnose 'Erschöpfungs-Depression'. Die Betroffenen fühlen sich lustlos, schlapp und antriebslos. Sie haben Konzentrationsstörungen und häufig auch körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Rückenschmerzen."
Quelle: Süddeutsche Zeitung.




Bleibt zu hoffen, daß der Lustaspekt unserer Arbeit uns vor dem Selbstausbeutungsaspekt bewahrt. Die Lust beim Sex ist letztlich auch mit der Lust am Leben verbunden. Sex ist Quelle purer Lebensenergie. Und davon sollte nicht nur der Kunde Profit ziehen (Sexual Healing).




Andernfalls besteht die Gefahr, dass Kräfte in der Gesellschaft behaupten: Da sehe man was Prostitution aus Menschen macht. Prostitution sei per se Ausbeutung und Gewalt gegen Frauen. Wieder eine gescheiterte Prostituierte mehr als Grund um Prostitution generell abzuschaffen (Abolitionismus).





Bild

Hilfe und Tips bei Burnout:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=6991#6991
(Virtuelle Lounge: "Sexworker-only")
Melde Dich kostenlos an!

Arbeitspsychologie und Sozialtechniken von Sexarbeiterinnen:
viewtopic.php?t=397

Studie: Arbeitszufriedenheit von Sexarbeitern:
viewtopic.php?t=1384





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 17.02.2011, 14:15, insgesamt 2-mal geändert.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Verschobenes Posting von Melanie von hier:
viewtopic.php?p=71635#71635

Es ist also nicht Prostituion per se welches Menschen über die Jahre ausbrennen oder zerstören kann ......


Ein Burnout-Syndrom (engl. (to) burn out: „ausbrennen“) ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit, das als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden kann, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt.


Burnout kann nahezu alle sozialen Gruppen treffen – von Schülern über Forscher bis hin zu Arbeitslosen und Rentnern sind Krankheitsfälle bekannt.


Burn-out wird in der „Internationalen Klassifikation der Erkrankungen“ als „Ausgebranntsein“ und „Zustand der totalen Erschöpfung“ mit dem Diagnoseschlüssel Z73.0 erfasst.


Burn-out ist also nach dieser Klassifikation ein Einflussfaktor, aber kein Syndrom und keine eigenständige Krankheit.




Ursachen

Die Ursachen für Burnout lassen sich v.a. im persönlichen, im sozial-, und organisationspsychologischen und im gesellschaftlichen Bereich finden.

Bei all diesen genannten Feldern spielt insbesondere der Rollenkonflikt zwischen Wunschbild und Realität eine große Bedeutung.

Ist die Diskrepanz zu groß, steigt die emotionale Enttäuschung stark.

Eben diese Enttäuschung stellt die Grundlage der Krankheit dar.




Präventive Maßnahmen


* Individuelle Vorbeugungsmaßnahmen:


Für Burnout-Gefährdete ist es sehr wichtig, sich selbst Zeit und Raum zum Ausruhen und Regenerieren sowie für Ausgleichsmöglichkeiten wie Sport, Musik oder andere Hobbys zu geben.


Auch andere Methoden, die dem Einzelnen ermöglichen, Ruhe und Entspannung zu erfahren, indem sie die Aufmerksamkeit gezielt von dem Belastungsbereich weglenken, können geistig und körperlich sehr entlastend wirken.


Zudem ist es wichtig, die notwendige Distanz zur Arbeit zu behalten oder zu schaffen, um ihr aus einem neuen Blickwinkel zu begegnen und möglicherweise unrealistische Vorstellungen oder ungeeignete Prozesse zu korrigieren.




Siehe auch :



* Burnout Syndrom: Ursachen und Bewältigungsstrategien (Masterarbeit) (PDF-Datei; 269 kB)


* Modediagnose Burnout (Radiobeitrag aus IQ Wissenschaft und Forschung, 13. November 2007)


* (Hier findet man viele Informationen zu Burnout und einen Depressionstest.)(Anbieter netdoktor ist Werbefinanziert)




http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Sy ... e_Ursachen

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

Hallo Marc,

dazu mag ich noch ein paar ergänzende Anmerkungen machen:

1. Burn out IST eine (zum Tode führende) Erkrankung.
Da sie in der ICD-10 nicht gelistet ist, muß sie behelfsweise als Z73.0 verschlüsselt werden.
Häufig wird auch die harmlosere Erschöpfungsdepression/Neurasthenie (F48.0) fälschlicherweise
als burn out bezeichnet
(wie auch im vorletzten posting hier) - was zu der angesprochenen Unterstellung einer "Modediagnose" führt.

2. Die Grundlage der Burn-out-Entstehung ist immer Überengagement bei Unterbelohnung.
Das braucht nicht immer eine emotionale Enttäuschung auf der Basis eines Rollenkonflikts zu sein.
Auch eine rein materiell zu niedrig ausfallende Entlohnung reicht als Teil-Ursache aus.

3. Die zweite Teilursache, das Überengagement kann natürlich auch äußere Ursachen wie beispielsweise
drohenden Arbeitsplatzverlust haben. Im Vordergrund stehen allerdings innere Ursachen,
wie ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung, die man *notfalls* auch mir übermenschlichen
Leistungen erzwingen will. Deshalb ist der gut gemeinte Rat "öfters mal Pausen einlegen"
in der Praxis zumeist wirkungslos - die Burn-out-Gefährdeten sind in der Mehrzahl aus
innerpsychischen Gründen dazu einfach nicht in der Lage.
Kurzfristig ist die Pause ein MUSS, mindestens 6 Wochen Krankschreibung,
besser 3 Monate stationär. Auf Dauer kann aber nur eine Psychotherapie helfen,
die es den Betroffenen ermöglicht ihr Selbstwertgefühl zu steigern, so dass sie
von äußerer Anerkennung weniger abhängig sind.

4. Zum Schluß noch eine Bemerkung, mit der ich mich wahrscheinlich bei
einigen unbeliebt machen werde - ich beziehe mich auf den vorletzten Beitrag hier:
Idealismus IST gefährlich - nicht nur für die Betroffenen selbst in Form von burn out,
sondern auch für ihre Mitmenschen. weil wer Ideen höher bewertet als reale Menschen,
der wird diese Menschen früher oder später für seine Ideen opfern.
Wie wir ja an den Versuchen der hochidealistischen Prostitutionsgegner
*uns* zu opfern tagtäglich erleben.
Unter diesem Aspekt ist der größte und gefährlichste Anteil der Gesellschaft am burn out,
dass "Idealismus" nach wie vor als positive Eigenschaft gehandelt wird.
Und im Schein-Gegensatz zum "schnöden Materialismus" als ethisch wertvoll dargestellt wird.

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Gild für Sommer und Winter:


Jeden Tag etwas Sonnenlicht ist gut für die Psyche


Siehe Melatonin-Stoffwechsel ...
Aber für Nachtarbeiter im Bordell, wo laut Gesetz die Fenster abgeklebt sein müssen, nicht immer leicht umzusetzen.


[gerade in Facebook gelesen von jemanden, wo jetzt winter ist:]
Get some sunlight every day, even in the cold of winter; ten minutes daylight will avoid SAD (Seasonal Affective Disorder). It's not sellable so it's not advertised, but you are an animal designed to function best with a little daylight every day.

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Marc of Frankfurt
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Heiligenbildchen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Mutter der Sexworker Dr. Annie Sprinkle setzt sich für die Rechte der Sexworker ein





Bild
more ...
(Foto: www.julianCash.com - ja der heißt wirklich so:)

Pose der bamherzigen Madonna und Sexworker-Jüngerin.





Dieses Bild symbolisiert eine Haltung die uns Sexworkern von der Community und Gesellschaft als Ganzes vorenthalten wird (vgl. Pieta, Segensmadonna...). Eine Form des Schutzes und Segens, die jeder Mensch braucht um heil und gesund zu bleiben. Wir müssen uns das auf andere Weise von und mit Freunden oder Partner organisieren, was auch nicht gerade leicht ist für Sexworker.

Die Feiern zum 17. Dezember sind ein Versuch für Sexworker eine solche Community aufzubauen...

Dargestellt im Foto ist eine Heiler_innen-Pose weshalb ich das Bild hier bei SWBO poste.

Allein der Blick auf ein solches Bild kann für den einen oder anderen schon emotional-seelisch entlastend bzw. heilend wirken oder Trost spenden, wenn man gerade nicht gut drauf ist...


Also ausdrucken und in den Bordell-Spind hängen.