SexarbeiterIn und Beziehung

Ein nahezu unerschöpfliches Thema: Psychologische Betrachtungsweise der Sexarbeit
Luci
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SexarbeiterIn und Beziehung

Beitrag von Luci »

Hallo an alle!

Da ich ein neugieriges Kerlchen bin, habe ich intensiv mit vielen Prostituierten entweder in direktem Kontakt oder in Foren über das Thema Nutte und Beziehungen reflektiert und dabei interessante Zusammenhänge gefunden:


1. schätzungsweise 5-10% der Prostituierten könnte man finanziell zu den Top-verdienerinnen zählen, wobei fast alle dieser Mädchen langjährige Partner haben.


2. Die restlichen (ca 90%) des mittleren oder unteren Einkommens zeigen etwas ganz interessantes :

a) rund 70% davon haben nur kurzfristige Beziehungen oder garkeine, ganz selten kommen langfristige vor; und
b) bei den restlichen steht ein "Zuhälter" dahinter, wobei mir dabei erschreckend aufgefallen ist, daß es ein großer Teil der Mädchen sogar anstreben, einen Zuhälter zu haben.


Mir ist klar, daß dies keine wissenschaftliche Studie ist, aber das spiegelt einfach meine Erfahrung mit unzähligen Kontakten wider. Ich wollte deshalb fragen, welche Erfahrungen ihr habt, bzw. wie ihr die genannten Punkte seht.


Luci

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Ich gebe zu bedenken, dass hier ein gewisser Unterschied im Gebrauches des Wortes "Nutte" im deutschsprachigen Raum vorliegt. Wie unsere deutschen UserInnen schon mehrmals darauf hingewiesen haben, wird in D das Wort "Nutte" eher als Schimpfwort gebraucht. Wäre es nicht schöner, wenn wir uns auf Worte wie zum Beispiel SexarbeiterIn einigen könnten?

Christian

viewtopic.php?p=13963#13963
http://www.erotikforum.at/forum/empfind ... ml?t=11694

Es ist schon klar, dass hier nur regionale Sprachunterschiede Auslöser des "Unwohlseins" sind. Aber ich finde trotzdem, dass wir darauf Rücksicht nehmen sollten.

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Sonja
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Re: Nutte und Beziehung

Beitrag von Sonja »

Hi, Luci,

deine Beobachtungen kann ich mir nur so erklären:
1. schätzungsweise 5-10% der Prostituierten könnte man finanziell zu den Top-verdienerinnen zählen, wobei fast alle dieser Mädchen langjährige Partner haben.
Ich weiß nicht, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Tatsache, dass Prostituierte, die in einer langjährigen Beziehung leben, die besseren Verdiener sind, könnte aber vielleicht so interpretiert werden, dass Menschen, die in einer glücklichen, stabilen Beziehung leben, dies auch in ihrem Beruf widerspiegeln und somit erfolgreicher sind.
2. Die restlichen (ca 90%) des mittleren oder unteren Einkommens zeigen etwas ganz interessantes :

a) rund 70% davon haben nur kurzfristige Beziehungen oder garkeine, ganz selten kommen langfristige vor;
*Kann es sein, dass man durch den Beruf Prostitution beziehungsunfähig wird? ODER
*Sind vor allem beziehungsgestörte Frauen prädestiniert dafür, diesem Beruf nachzugehen? ...aus welchem Grund auch immer...
b) bei den restlichen steht ein "Zuhälter" dahinter, wobei mir dabei erschreckend aufgefallen ist, daß es ein großer Teil der Mädchen sogar anstreben, einen Zuhälter zu haben
Ich denke auch, dass es dieses Phänomen gibt. Frauen, die den Zuhälter hinter sich "brauchen" wollen ganz bewusst jegliche Eigenverantwortung und Selbstbestimmung abgeben, sie fühlen sich durch diesen Umstand stolz, die Macht ihres Zuhälters färbt auf sie ab.

Luci
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Beitrag von Luci »

@ Zwerg:
Meine Meinung zum Thema Berufsbezeichnung habe ich schon einmal kundgetan und tue es hiermit nocheinmal (zum letzen Mal):

1. Ich BIN Nutte, Hure, Gunstgewerblerin, Hübschlerin, Metze, Prostituierte ... egal, was Dir sonst noch so als Bezeichnung einfällt.

2. Ich betrachte die Bezeichnung SEXWORKERIN als diskriminierend, da sie künstlich zu behübschen versucht und eigentlich bedeutet, daß ich mich für meinen Beruf schäme und mit einem "schönen" Wort versuche, Tatsachen zu verschleiern.

3. Wie kommt ein NICHT-Prostituierter auf die Idee, einer Prostituierten vorzuschreiben, wie sie sich und ihren Berufsstand zu bezeichnen hat? Ich finde das anmaßend.

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Luci hat geschrieben:3. Wie kommt ein NICHT-Prostituierter auf die Idee, einer Prostituierten vorzuschreiben, wie sie sich und ihren Berufsstand zu bezeichnen hat? Ich finde das anmaßend.
Ja, das ist keine schlechte Frage.... - nur: Habe ich Dir etwas vorgeschrieben, oder darum gebeten? Habe ich gesagt, dass Du Dich nicht nennen darfst, wie Du möchtest? Ich habe lediglich gemeint, dass ich es schöner finden würde, wenn wir uns auf das Wort "SexarbeiterIn" einigen könnten.
Wäre es nicht schöner, wenn wir uns auf Worte wie zum Beispiel SexarbeiterIn einigen könnten?
Ist das schon zu viel? Darf ich das nicht? Bin ich wirklich deswegen anmaßend? Dann ist es ja sicherlich in Deinen Augen auch anmaßend, dass ich das Sexworker-Forum als Admin betreue?

Christian

JennyHN
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Beitrag von JennyHN »

Nun, in Deutschland IST das ein Schimpfwort.
Es bezeichnet eine Schlampe, die sich in dreckigen Kneipen von heruntergekommenen Typen für einen weiteren Schnaps auf dem Clo kurz fi***n läßt.

Ich vermute, es gibt noch andere Frauen hier, die sich definitiv mit der Frage hier nicht in Verbindung bringen und somit auch in keinster Weise angesprochen fühlen....

Sicher, darf sich jede Frau nennen, wie sie es möchte. Aber dann braucht sie auch nicht erstaunt sein, wenn man in ihr das sieht, was sie sein mag.....

Mit freundlichem Gruß, Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....

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Sonja
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Beitrag von Sonja »

JennyHN hat geschrieben:...Sicher, darf sich jede Frau nennen, wie sie es möchte. Aber dann braucht sie auch nicht erstaunt sein, wenn man in ihr das sieht, was sie sein mag....
Also, da in Österreich "Nutte" kein Schimpfwort ist, würde ich auch sagen, dass wir uns hier so bezeichnen können, ohne gleich auf Protest zu stoßen.
Und wenn wir uns hier so nennen, dann bedeutet das deswegen nicht, dass wir uns "in dreckigen Kneipen von heruntergekommenen Typen für einen weiteren Schnaps auf dem Klo kurz fi**en lassen".
Und wer so denkt, sorry, selber schuld, kein Mitleid. :004

Was mich aber noch ein wenig stutzig macht, in diversen talkshows aus Deutschland wird nicht so zimperlich mit dieser Bezeichnung umgegangen. Immer wieder hört man da von den Huren, dass sie sich selbst Nutte nennen.

Wer aber ein Problem mit diesem Wort hat, soll es einfach nicht benutzen.

Ich sehe beispielsweise bei meinen Kunden, dass sie mit dem Begriff "Nutte" kein Problem haben. Es kommt immer darauf an, welchen Inhalt und Bedeutung man dem Wort gibt.
Ich habe durchwegs positive Erfahrungen damit und fühle mich in keiner Weise durch diese Anrede gedemütigt oder "beschimpft".
Es ist in einer Weise anrüchig aber gleichzeitig faszinierend und anziehend mit einer Nutte ins Bett zu gehen.(zumindest in Österreich :002 :003 )

JennyHN
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Beitrag von JennyHN »

Ok - nix für ungut.
Ist halt jedem seine eigene Definition.

Ist auch völlig off topic; wäre zu einer Diskussion über Berufsbezeichnungen fast einen eigenen Thread wert... Letztlich ging es bei Christians Bitte letztlich um Toleranz und Respekt auf BEIDEN Seiten; den Nutten und den Prostituierten, welche gleichsam im Wort verändert werden...

Und diesen Wunsch nach Respekt und Miteinander hat man verweigert....
Aber nun - ich halte mich ab hier diesbezüglich zurück.
Jenny
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Luci
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Re: Nutte und Beziehung

Beitrag von Luci »

Also, zurück zum Thema.
Sonja hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Tatsache, dass Prostituierte, die in einer langjährigen Beziehung leben, die besseren Verdiener sind, könnte aber vielleicht so interpretiert werden, dass Menschen, die in einer glücklichen, stabilen Beziehung leben, dies auch in ihrem Beruf widerspiegeln und somit erfolgreicher sind.
Ich bin mir sicher, daß eine gut funktionierende Partnerschaft die Stabilität verleiht, die vor allem in einem dermaßen physisch und noch viel mehr psychisch anspruchsvollen Job notwendig ist, um ihn wirklich professionell und mit vollem Einsatz ausüben zu können.
Das verlangt vor allem dem Partner sehr viel Einfühlungsvermögen und Verständnis ab, ist aber imho auch ein guter Test für eine Beziehung ...
Sonja hat geschrieben: *Kann es sein, dass man durch den Beruf Prostitution beziehungsunfähig wird? ODER
*Sind vor allem beziehungsgestörte Frauen prädestiniert dafür, diesem Beruf nachzugehen? ...aus welchem Grund auch immer...
Das sind zwei interessante Punkte, die Du da angeschnitten hast.

Ich denke, daß vor allem für Single-Frauen die Gefahr besteht, beziehungsunfähig zu werden. Gründe dafür gibt es einige: zB
.) Desillusionierung, da frau die Männer mit ihren Problemen sehr gründlich kennenlernt
.) Haß auf die Männerwelt, wenn frau sich in dem Job ausgenutzt vorkommt und niemanden hat, der ihr eine normale und stabile Beziehung mit entsprechendem Rückhalt bietet

Ob vor allem beziehungsgestörte Frauen für diesen Beruf prädestiniert sind, weiß ich nicht, ich habe nur einmal von einer gehört, die diesen Job aus Rache an den Männern ausgeübt ...
Sonja hat geschrieben:Frauen, die den Zuhälter hinter sich "brauchen" wollen ganz bewusst jegliche Eigenverantwortung und Selbstbestimmung abgeben, sie fühlen sich durch diesen Umstand stolz, die Macht ihres Zuhälters färbt auf sie ab.
Interessant, so habe ich das noch nicht gesehen ... klingt aber schlüssig. Wenn ich diesen Gedanken weiterführe, so könnten diese Mädchen den Zuhälter auch als "Ausrede" vor sich selbst für diesen "anrüchigen" Job verwenden: ICH bin ja gar nicht die "Schlampe", die sich prostituiert, ICH bin ja dafür garnicht verantwortlich, an meinem Broterwerb ist jemand anderer "schuld" ...

Was denkst Du darüber, Sonja?

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Beitrag von Tanja_Regensburg »

hmmmm.....
Ich frage mich nur, warum ihr dieses Privatgespräch nicht persönlich in eurem Studio führt?
Ihr seht euch doch öfters, also könntet ihr das auch persönlich diskutieren, da ja anscheinend die Meinung anderer weder gefragt noch akzeptiert wird.

Liebe Grüße aus Deutschland
Tanja
Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)

Luci
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Beitrag von Luci »

@ Tanja

Ich freue mich immer wieder über Deine Beiträge, die sachlich so viel zum Thema beitragen und mir neue Erkenntnisse bringen.
Weiters faszinieren mich Deine wahrlich hellseherischen Fähigkeiten, wann Sonja und ich uns wo treffen und wieviel Zeit wir zum Diskutieren haben, immens - wirklich beeindruckend.
Ich bin auch überzeugt, daß Du mir jede Menge Beispiele nennen kannst, wo ich die Meinung anderer nicht akzeptiere und schätze.
Sollte dies nicht der Fall sein, verstehe ich Deine Aussage einfach als eine weitere versuchte Provokation.

Liebe Grüße an eine große Prophetin von einer total verblüfften Luci

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Beitrag von Luci »

@ Zwerg:

1. Wir einigen uns darauf, daß wir uns NICHT auf "SexworkerIn" einigen.

2. Ich finde Deine Admin-Tätigkeit für dieses Forum sehr gut, muß oft über Deine Beiträge schmunzeln, da sie sehr oft einen ungewollten Witz beinhalten, der sehr anregend wirkt. Also mach bitte weiter so und laß Dich nicht verunsichern!

3. Sind wir jetzt nicht ein wenig OFFTOPIC? Hast Du auch zum Thema per se etwas beizutragen?

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Tanja_Regensburg
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Beitrag von Tanja_Regensburg »

nur ein Beispiel deiner Ignornanz.....

Meine Meinung zum Thema Berufsbezeichnung habe ich schon einmal kundgetan und tue es hiermit nocheinmal (zum letzen Mal):

1. Ich BIN Nutte, Hure, Gunstgewerblerin, Hübschlerin, Metze, Prostituierte ... egal, was Dir sonst noch so als Bezeichnung einfällt.

2. Ich betrachte die Bezeichnung SEXWORKERIN als diskriminierend, da sie künstlich zu behübschen versucht und eigentlich bedeutet, daß ich mich für meinen Beruf schäme und mit einem "schönen" Wort versuche, Tatsachen zu verschleiern.

viele Kolleginnen sehen das anderst als du......
Aber da ja nur diene Meinung zählt un du andere vor den Kopf stoßen und provozieren möchtest...
Bitte, ich hab kein Problem damit dich auch weiterhin zu ignorieren....
Wenn jemand im Studio einer Kollegin arbeitet trifft oder telefoniert man zwangsläufig..... da muss ich kein Prophet sein!

Und veräppeln kann ich mich alleine, da brauch ich keine total unschuldige und verblüffte Luci, die den Job nach eigenen Angaben erst seit dem 01. 05. 07 macht!

Tanja, die Luci/bzw ihre Phantomautorin nicht mehr ernst nehmen kann und deshalb sie Unterhaltung abbricht!

Viel Erfolg in deinem weiteren Leben als Nutte!
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Beitrag von Luci »

Tanja_Regensburg hat geschrieben: viele Kolleginnen sehen das anderst als du......
... und das ist auch gut so, sonst lebten wir ja in einer Denkdiktatur.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Ich habe FÜR MICH gesprochen.
Tanja_Regensburg hat geschrieben: Bitte, ich hab kein Problem damit dich auch weiterhin zu ignorieren....
... weiterhin? Das heißt, daß Du es ja schon die ganze Zeit über tust. Wie kommen dann Deine postings mir gegenüber zustande? Hast Du einen selbstschreibenden Co-Author?
Ich habe kein Problem damit, wenn Du mich ignorierst, aber bitte halte Dich an Deine Versprechungen und belasse es nicht bei leeren Ankündigungen.

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Beitrag von Zwerg »

Luci hat geschrieben:2. Ich finde Deine Admin-Tätigkeit für dieses Forum sehr gut, muß oft über Deine Beiträge schmunzeln, da sie sehr oft einen ungewollten Witz beinhalten, der sehr anregend wirkt. Also mach bitte weiter so und laß Dich nicht verunsichern!

3. Sind wir jetzt nicht ein wenig OFFTOPIC? Hast Du auch zum Thema per se etwas beizutragen?
.... - ich wollte durch mein obiges Posting nur gefühlvoll darauf hinweisen, dass Du ein wenig "über Gebühr" argumentierst, wenn Du mich als anmaßend bezeichnest, weil ich eine Bitte geäußert habe.

Ob ich zum Thema was beizutragen habe (welch wunderbare Formulierung - nicht sehr höflich, aber das ist ja nicht Jedermanns Sache)? Es ist ein Thema, welches mich berührt und das auch mich etwas angeht. Es gibt ja in unserem Forum auch einige UserInnen, die aktiv "unsere Sache" (muss ja deswegen nicht Deine Sache sein) nach außen vertreten. Und gerade deshalb achten wir ein wenig darauf, dass wir mit unserer Wortwahl nicht andere UserInnen beleidigen.

In unserem Forum sollten sich eigentlich alle SexarbeiterInnen wohl fühlen können. Da bricht mir kein Zacken aus der Krone, wenn ich darauf Rücksicht nehme. Und da bei sexworker.at mittlerweile annähernd 50 Prozent der täglich über 4000 BesucherInnen aus unserem nördlichen Nachbarstaat kommen, ist es für mich selbstverständlich, dass ich auch hier ein wenig umsichtiger bin.

Übrigens: Wenn es zu viel "off-topic" werden sollte, haben wir hervorragende ModeratorInnen, die sich dessen annehmen. Die Liste findest Du, wenn Du auf folgenden Link klickst -> <a href="http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=975">Moderator</a>

Liebe Grüße

Zwerg

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Beitrag von Luci »

Zwerg hat geschrieben: In unserem Forum sollten sich eigentlich alle SexarbeiterInnen wohl fühlen können. Da bricht mir kein Zacken aus der Krone, wenn ich darauf Rücksicht nehme. Und da bei sexworker.at mittlerweile annähernd 50 Prozent der täglich über 4000 BesucherInnen aus unserem nördlichen Nachbarstaat kommen, ist es für mich selbstverständlich, dass ich auch hier ein wenig umsichtiger bin.
Bin vollkommen auf Deiner Seite. Jeder/jede soll für sich die Bezeichnung wählen, die er/sie als passend empfindet. Ich habe nie etwas anderes behauptet sondern nur meine Wahl dargelegt, bei der ich übrigens bleiben werde.

Weiters möchte ich bemerken, daß ich es als sehr gefährlich empfinde, unser Geschäft zu sehr zu normalisieren, denn das Ergebnis würde dann auch "normale" Preise bedeuten. Kein Mensch würde für etwas ganz Normales 200€ oder mehr pro Stunde bezahlen. Ich möchte damit sagen, daß wir vom Umstand der "Nicht-Normalität" ökonomisch profitieren.

Dazu würde mich auch Deine Meinung interessieren.

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Beitrag von JayR »

Dann wolln wir mal wieder on-topic gehen.

Ich habe auch die Tendenz bemerkt, dass SW oft nicht in einer festen Beziehung leben.
Aus Männersicht denke ich, dass es gar nicht so leicht zu kapieren ist, dass die Freundin / Frau mit so vielen anderen Männern Sex hat. Es ist nicht so einfach zu verstehen, dass Liebe und Sex getrennte Dinge sein können.
Dann kommt da auch die Frage nach dem Besitzanspruch dazu… MEINE Frau.

Und die Arbeitszeiten von SW, die ja oft in der Freizeit der Männer liegen, sind auch nicht gerade für eine Beziehung förderlich.

Und wie wird das wohl aufgefasst, wenn die SW müde nach Hause kommt, der Mann Lust auf Sex hat, die SW aber schon reichlich davon gehabt hat?

Mir ist auch aufgefallen, dass SW tendenziell durchaus die Geborgenheit eine Beziehung suchen, trotz der damit verbundenen Schwierigkeiten.
Kann es sein, dass der Zuhälter dann so eine Art einfache Notlösung ist, wenn eine ‚normale’ Beziehung nicht klappt?

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Beitrag von Zwerg »

Luci hat geschrieben:Ich habe nie etwas anderes behauptet sondern nur meine Wahl dargelegt, bei der ich übrigens bleiben werde.
Du hast die Bezeichnung für Dich gewählt und würdest Niemand sonst so bezeichnen, der vielleicht ein Problem damit hätte? Das ist löblich - ich verstehe nur nicht, warum dann der Thread "NUTTE und Beziehung" heißt... Wäre es möglich über eine Umbenennung dieses Themas nachzudenken? Ich persönlich glaube, dass sich einige UserInnen wohler fühlen würden, wenn das Wort "Nutte" nicht unbedingt als Überschrift prangt.

Christian

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Beitrag von Luci »

JayR hat geschrieben: Mir ist auch aufgefallen, dass SW tendenziell durchaus die Geborgenheit eine Beziehung suchen, trotz der damit verbundenen Schwierigkeiten.
Kann es sein, dass der Zuhälter dann so eine Art einfache Notlösung ist, wenn eine ‚normale’ Beziehung nicht klappt?
Ein absolut interessanter Ansatz. Werde mal mit meinen Kolleginnen darüber diskutieren. Wenn Du Interesse hast, dann werde ich Dir gerne meine Resultate mitteilen.

Persönlich glaube ich jedoch, daß ein Zuhälter einen normalen Partner nicht substituiert sondern viele Mädchen eine andere Art der Partnerschaft, nämlich die eines Zuhälters, suchen.

Zu Deiner Eingangsüberlegung stelle ich mir die Frage,
warum bei den Top-Prostituierten dieses Problem eigentlich relativ selten ist. Haben sie eine andere Art von Männern zuhause? Kaufen sie sich Männer aufgrund ihres Einkommens?

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Beitrag von Luci »

@ Zwerg

Da jene Prostituierten, mit denen ich über dieses Thema gesprochen habe, kein Problem mit dieser Bezeichnung haben, und ich, wie ich im posting auch klar formuliert habe, auch nur über diese rede, würde ich den Titel sehr wohl so belassen. Unabhängig davon interessiert mich, wer auf so einen emotionslosen Begriff wie SexworkerIn kommt, der marketingtechnisch sehr abtörnend ist und in etwa die erotische Aura eines sterilen und antiseptischen OP-Bestecks hat. Ich wäre Dir dankbar, wenn Du mir die Historie dieses genialen Marketing-Begriffes darlegen könntest.

Hast Du schon meine ökonomische Überlegung angedacht?