Ist AIDS und SEXARBEIT ein Thema?

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Hallo

Eine Frage, die immer wieder durch alle Foren geistert: Gibt es aktive Prostituierte die Aids haben? Kommt es vor, dass Ansteckungen passieren? Was passiert dann? Darf sie dann (mit Gummi) weiter arbeiten? Bekommt sie Berufsverbot? Würde sie sich strafbar machen?

Ich selbst bin Außenseiterin, interessiere mich aber generell für diese Frage, da eine liebe Freundin von mri als Prostituierte arbeitet.

LG
Ano

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hallo,

es kommt leider immer wieder vor, dass sich auch sexarbeiterInnen mit HIV infizieren - vor allem im jahr 2007 gab es einige. wenn sie registriert sind, dann wird ihnen der deckel entzogen - sie bekommen also ein berufsverbot und können sich auch strafbar machen.

wenn sie nicht registriert sind, dann kann man ihnen auch kein berufsverbot erteilen bzw. wissen sie vielleicht auch gar nicht, dass sie hiv-positiv sind. dennoch arbeiten einige frauen weiter, einfach auch, weil sie sich in finanziellen nöten befinden oder weil sie keine aufenthaltsberechtigung und damit auch keine arbeitserlaubnis haben.

leider gibt es immer wieder freier, die für sex ohne kondom bereit sind, mehr zu bezahlen und dies ist leider auch ein anreiz auf das kondom zu verzichten.

lg,
AHW

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Das ist politisch ein heißes Eisen.

In Australien gibt es einen gerichtlichen Fall, wo sich die Sexworker-Interessenvertreter mit einer zukunftsweisenden Position öffentlich eingeschaltet haben:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=32674#32674





Es gibt die Initative "MENSCHENRECHTE UND HIV/AIDS - JETZT ERST RECHT", die von der DAH www.aidshilfe.de und von der AHW unterstützt wird:
http://www.soros.org/initiatives/health ... n_20071017
Deutscher Text:
http://www.soros.org/initiatives/health ... german.pdf
(16 Seiten)
Auch sexworker.at könnte sie unterschreiben:
http://www.soros.org/initiatives/health ... 17/endorse
(Wäre das eine Abstimmung wert?)





Zur Gesetzeslage in Deutschland:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=31146#31146





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Hi Ano,

es gibt sicherlich immer wieder mal eine Prostituierte m/w, die HIV-positiv ist

(gibt mit Sicherheit noch mehr Freier, die HIV-positiv sind und dennoch zu SW gehen; kann das zwar nicht belegen, bin ich aber relativ sicher)


Aktuell gibt es z.B. lt. Gesundheitsamt eine SW in Nürnberg, die HIV-positiv ist.Ob sie tatsächlich noch aktiv ist, ist zwar nicht klar, aber in jedem Fall darf sie arbeiten (!), da in Bayern Kondompflicht gilt.Ist allerdings piepens, da sich im Grunde eh niemand daran hält...

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Gefahr für Freier

NEUMARKT. Eine im August in Neumarkt "tätige" Prostituierte war schon zu diesem Zeitpunkt mit HIV infiziert.

Das Neumarkter Gesundheitsamt warnte am Donnerstag vor einer möglichen HIV-Infektion. Die Frau ist mit dem HIV-Virus infiziert, das die Immunschwächekrankheit AIDS auslöst. Der Fall wurde jetzt in Nürnberg bekannt.

Nach Angaben des Gesundheitsamtes war die Prostituierte im Monat August 2008 in Neumarkt tätig.

Das Gesundheitsamt Neumarkt wies darauf hin, "dass Freier, die bei sexuellen Aktivitäten mit Prostituierten keine Kondome verwenden, das Risiko einer Infektion mit HIV oder einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit eingehen".

Grundsätzlich gilt folgende Empfehlung: Männer, die mit einer Prostituierten ohne Kondom sexuell aktiv waren, sollten einen HIV-Test und gegebenenfalls eine Untersuchung auf sexuell übertragbare Erkrankungen bei ihrem Arzt oder beim Gesundheitsamt Neumarkt durchführen lassen.

Es ist nicht bekannt, wieviele Männer in Neumarkt die Dienste der Frau in Anspruch genommen haben, sagte der Chef des Neumarkter Gesundheitsamtes, Dr. Heinz Sperber, auf Nachfrage vonneumarktonline.

http://www.neumarktonline.de/art.php?newsid=55787

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Ich möchte jetzt das Thema nicht verharmlosen!

Aber: Es gibt sicherlich Fälle, in welchen SexarbeiterInnen, aus Not, auch nach einer Infektion weiter arbeiten. Aber dies zu verallgemeinern finde ich grundsätzlich falsch.

Um den Sinn meines Postings zu verdeutlichen: Es gibt wahrscheinlich auch eine FriseurIn, die Jemand ermordet hat - doch Niemand würde auf die Idee kommen daraus zu schließen -> FriseurInnen sind Mörder! Alle ExpertInnen mit welchen wir gesprochen haben, bestätigen das SexarbeiterInnen in der Regel gesünder sind, wie der Rest der Bevölkerung! Weil sie bewusst mit der Materie umgehen und nicht zuletzt weil sie informierter sind.

Weiters finde ich es auch wichtig zu betonen was wir unter dem Begriff SexarbeiterIn verstehen:"Freiwillig - selbstbestimmt"

Auch bei der Diskussion um das Thema Sexarbeit und HIV findet leider die Vermischung "Drogenmissbrauch -> Finanzierung" und "freiwilliger selbstbestimmter Sexarbeit" statt. Der sogenannte Drogenstrich hat absolut Nichts mit freiwilliger Sexarbeit zu tun. Im oben genannten Fall ist, so weit mir bekannt, von Drogenfinanzierung die Rede.

Es gibt diese Fälle! Kein Thema! Und auch da versuchen wir, so weit es unsere Mittel erlauben, einzugreifen - zu helfen. Nur trotzdem sollte uns die Trennung der beiden Themen bewusst sein.

Christian (Zwerg)

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Ja, aber aus rein rechtlicher/gesetzlicher Sicht, ist es einer Sexworkerin grundsätzlich ERLAUBT, auch weiter zu arbeiten, wenn sie HIV-positiv ist.

Vor Jahren hatte ich hierzu ein Gespräch mit dem Doc beim Gesundheitsamt, zu der Zeit, als es noch den Bockschein in D gab.

Und er hatte mir damals gesagt, daß es keinerlei gesetzliche Grundlage gäbe, das Arbeiten als Solches zu untersagen.
Die Frauen haben die Auflage, grundsätzlich ALLES mit Kondom zu machen. Somit gefährden sie ihre Gäste nicht und es liegt keine absichtliche Bedrohung vor.

Nur, wenn der Frau nachgewiesen werden kann, daß sie absichtlich ohne Kondom eine Ansteckung des Gastes provoziert, kann sie belangt werden.

Ganz klar gebe ich hier auch Christian Recht. HIV und Prostitution gehören nicht zwingend zueinander und es gibt vermutlich in allen Berufsgruppen verantwortungsbewußte und leichtfertige Menschen.
Die (Aus-)Wahl liegt beim Gast.....
Jenny

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Und er hatte mir damals gesagt, daß es keinerlei gesetzliche Grundlage gäbe, das Arbeiten als Solches zu untersagen. Die Frauen haben die Auflage, grundsätzlich ALLES mit Kondom zu machen. Somit gefährden sie ihre Gäste nicht und es liegt keine absichtliche Bedrohung vor.

Die gesetzlichen Bestimmungen sind hier in Österreich grundsätzlich Anders! Im Falle einer Infektion mit HIV wird die Kontrollkarte (der Deckel) eingezogen! Es besteht somit ein definitives Arbeitsverbot (wobei es sich um eine Verwaltungsübertretung handelt, die jedoch auch empfindlich bestraft wird) - Ich treffe immer wieder auf SexarbeiterInnen, welche einen Berufswechsel vollzogen haben - und nach wie vor "offene Strafen" haben. Ist ganz schön unangenehm, wenn man zum Beispiel bei einem Supermarkt als KassierIn beschäftigt ist und man (weil man die Strafen auf Grund der Höhe nicht zahlen konnte) die Ersatzfreiheitsstrafe antreten muss. Eines der Dinge, wo ich mir an den Kopf fasse.....

Christian (Zwerg)

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Aids Hilfe Wien sucht ....

Die Aids Hilfe Wien sucht zum ehebaldigsten Zeitpunkt eine/n engagierte/n und flexible/n MitarbeiterIn für

Berufsgruppenprävention mit 30 Arbeitsstunden/Woche.

Sie verfügen vorzugsweise über eine naturwissenschaftliche bzw. medizinische Grundausbildung und Berufserfahrung im Bereich Aus- und Weiterbildung. Zu ihrem Aufgabengebiet zählt neben der Planung und Durchführung von Vorträgen und Workshops auch die Betreuung von Kompetenznetzwerken von relevanten Berufsgruppen, die Entwicklung von Schulungsmaterialien und selbstständiges Projektmanagement.

Selbstorganisation, Teamfähigkeit und gutes Englisch werden vorausgesetzt.
Die Bezahlung erfolgt im Rahmen des BAGS-KV.

Bewerbungen senden Sie bitte an: Aids Hilfe Wien, Ausschreibungsverfahren "Berufsgruppen", Mariahilfer Gürtel 4, 1060 Wien bzw. an wien@aids.at.

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Ob man damit auch einen professionellen Redakteur/On-line-Berater für das Berufsgruppen-Informationssystem www.sexworker.at bezahlen kann?

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Nach meiner Meinung ist das ganze Gegenteil der Fall !!!

Ich möchte leben und erleben - da bringe ich mich doch nicht in Gefahr, indem ich mit einem fremden Menschen ( der nach ein paar Stunden aus meinem Leben verschwinden wird ) ohne Schutz auf Sex einlasse.
Und so denken sicher die meisten in dem Job !!!!

Im Gegenteil - ich möchte nicht wissen, wie oft wissend infizierte Kunden unsere Dienste an Anspruch nehmen ?!?

PS. Ich kenne keine Frau die schon 1 mal Geld geboten hat für Sex ohne Kondom ! Aber bei den m#nnlichen Kunden habe ich aufgehört zuzählen !!!

Es sieht ja fast so aus, als würde man SW eine absichtliche Ansteckung vorwerfen und das sehe ich ganz anders - zumal Frauen sehr sensibel sind.# über das Drogenthema kann ich nicht reden, weil mir dort zum Glück die Erfahrung fehlt - aber es würde ja schon ausreichend erwähnt !!!