Sexarbeit und Transsexualität

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Marc of Frankfurt
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Sexarbeit und Transsexualität

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Transsexuelle Sexdienstleister



Sie gehören zu der Minderheit in der Minderheit, zu den Mehrfachstigmatisierten oder Übersehenen. Diese Situation scheint sie geradezu in die Sexarbeit zu treiben bzw. dazu zu prädestinieren.

Denn bei der Kundschaft erfreuen sie sich dank mehrfacher primärer Geschlechtsorgane und einer oft männlich-extrovertierten Sexualität großer Beliebtheit und können erfolgreich Höchstpreise erzielen.

Während sie in anderen Kulturen teilweise geheiligten Sonderstatus eines dritten Genders besitzen, sind sie im Westen vermehrt Repressionen und Gewalt ausgesetzt und das sogar innerhalb von Sozialeinrichtungen und Staatsorganen. Hilfseinrichtungen sind ebenfalls mit ihrer Merkmalskombination und Bedarfen überfordert bzw. erst gar nicht vorhanden.



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APNSW-Produktion - Asia Pacific Network of Sex Work projekts - Thailand Pattaya 2006 workshop:

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Video: Transgendered Life



Alltagsbericht von einem Sozialprojekt für junge transsexuelle Sexarbeiter in New York: New York Times (member area).





Trans Pride Konferenz London:
www.transfabulous.co.uk/TranswithPride.html und
www.pridelondon.org/conference
www.transfabulous.co.uk/Festival07/festival07.html

Transenstrich in Berlin Frobenstrasse - Anwohnerproteste:
http://www.myvideo.de/watch/698469





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 05.11.2009, 01:26, insgesamt 3-mal geändert.

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Zwerg
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Wann kommt denn endlich eine Tranny?

Beitrag von Zwerg »

Ein Artikel der durch den direkten Bezug auf unseren Marc, aber auch durch die Nennung von sexworker.at aufhorchen lässt.

Wann kommt denn endlich eine Tranny?
Die Nachfrage nach transsexuellen Prostituierten boomt - trotz des "Starrummels" stehen diese meist am Rand der Gesellschaft


Graz - "Frauen mit Penis sind der neue Trend", berichtet eine Sexarbeiterin. Nach ihnen bestehe derzeit im Sexgeschäft größte Nachfrage. "Ein Kunde hat geschwärmt, wie faszinierend es sei, wenn eine schöne Frau auch noch einen Penis hat."

Ablesen lässt sich das auch auf den Homepages von Bordellen. Häufig fragen User in den Foren nach, wann denn endlich wieder eine "Tranny" oder ein "TS-Mädchen" – für gewöhnlich definieren sich diese als Frauen – im Haus sei. "TS-Girls sind meist für drei Wochen gebucht", erklärt ein Laufhaus-Betreiber auf seiner Homepage. Diese touren oft von Land zu Land, und die Termine, zu denen sie den Etablissements einen Besuch abstatten, werden oft schon monatelang vorher groß angekündigt. "Die Preise liegen deutlich über jenen der 'normalen' Girls", macht der Bordellinhaber klar.

Möglichkeit für Hetero-Männer, "schwule Gefühle zuzulassen"

Einen Grund für die große Nachfrage ortet die befragte Sexarbeiterin darin, dass manche Männer ständig etwas Neues ausprobieren möchten. Auch wurzle die Nachfrage danach wohl "in der allgemeinen sexuellen Liberalisierung, die auch die Nachfrage nach 'exotischen' Spielarten der Sexualität steigert", meint Chris Svatos vom Vorstand von TransX, einem Verein für TransGender-Personen. Die VereinsvertreterInnen sind somit ExpertInnen im Überschreiten von Geschlechtergrenzen, wobei Svatos allerdings betont, dass unter "Transgender" alle "Personen mit Identitätsproblemen" fielen, Transsexuelle, die vorwiegend im anderen Geschlecht leben, aber "nur bedingt" dazu gehörten. Auch seien jene, die sich an TransX wenden, nicht an Prostitution interessiert.

Die verstärkte Nachfrage dürfte außerdem ein Anzeichen für ein Verschwimmen klarer Geschlechtergrenzen bzw. für eine Lockerung im Umgang mit sexuellen Orientierungen sein. So sieht Svatos einen wesentlichen Grund für die Nachfrage auch darin, "dass sich immer mehr eigentlich heterosexuelle Männer trauen, auch ihre schwulen Gefühle zuzulassen – und solange der Sexpartner halbwegs wie eine Frau ausssieht, ist es leichter für sie, sich darauf einzulassen".

Mehrfach stigmatisiert

Auch wenn all das nach Starrummel klingt, darf eines nicht übersehen werden: "Transsexuelle Sexdienstleister gehören zu der Minderheit in der Minderheit, zu den Mehrfachstigmatisierten oder Übersehenen", schreibt Marc, Sexarbeiter und Moderator der Homepage "Sexworker – das Forum von und für Profis". TS-Prostituierte sind, wie andere auch, großteils MigrantInnen. Die meisten der in Österreich arbeitenden TS-Prostituierten kommen laut TransX aus Lateinamerika oder Südosteuropa und damit aus vorwiegend sehr armen Ländern, wo sie überdies oft noch massiver Verfolgung ausgesetzt sind.

So summieren sich oft mannigfache Diskriminierungsfaktoren: ProstitutierteR, MigrantIn, dazu noch nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen – damit stehen sie am Rand der Gesellschaft und sind besonders "Repressionen und Gewalt ausgesetzt", so Marc.
In jüngerer Zeit haben internationale wie auch österreichische Transsexuellen-, Transgender- sowie Homosexualitäts-Organisationen mehrmals Alarm geschlagen: Anlass waren Gewalt-Exzesse und Morde, im Vorjahr etwa in Lissabon und immer wieder in Chile. Die Behörden, so die Vorwürfe, kümmerten sich oft mehr als halbherzig um Aufklärung oder betrachteten Gewalttaten gegen diese Gruppe als nicht sehr schwer wiegend. Auch in Deutschland berichteten Medien von Übergriffen der deutschen Polizei auf transsexuelle Prostituierte. (Gerlinde Pölsler)

Zu finden unter die
http://diestandard.at/?url=/?id=2961209

Ich danke Frau Gerlinde Pölsler für diesen Artikel!

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Da freu ich mich auch, zeigt es mir ihre Wertschätzung auch für unser Forum.
Dabei habe ich oft in verschiedenen Postings gegen sie an geschrieben. Aber das mußte evt. auch sein um aufzurütteln und diese Reaktion zu bekommen.

Ferner zeigt es, daß wir sexworker auch den direkten positiven Weg in die Medien schaffen können auch wenn es heißt dicke Bretter bohren zu müssen (Aber da kenn ich mich aus;-). Ist evt. auch wirkungsvoller als in Diskussionen auf anderen Foren unter zu gehen, solange wir da noch nicht zu vielen auftreten können.

Hoffe Zwerg ist nicht böse wenn ich den Thread verschoben habe.

HaDe
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Beitrag von HaDe »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Da freu ich mich auch, zeigt es mir ihre Wertschätzung auch für unser Forum.
Dabei habe ich oft in verschiedenen Postings gegen sie an geschrieben. Aber das mußte evt. auch sein um aufzurütteln und diese Reaktion zu bekommen.

Ferner zeigt es, daß wir sexworker auch den direkten positiven Weg in die Medien schaffen können auch wenn es heißt dicke Bretter bohren zu müssen (Aber da kenn ich mich aus;-). Ist evt. auch wirkungsvoller als in Diskussionen auf anderen Foren unter zu gehen, solange wir da noch nicht zu vielen auftreten können.

Hoffe Zwerg ist nicht böse wenn ich den Thread verschoben habe.
Ich glaube Postings in Foren wie auf dieStandard haben eher den Effekt, dass die Redaktion etwas "weiter" denken muss. Letztendlich sind auch Zeitungen gewinnorientiert und müssen sich zu einem gewissen Grad an der Meinung der LeserInnen orientieren. Postings und Leserbriefe sind nun mal auch ein Gradmesser der Eistellung der Konsumenten. Allerdings dürftest Du bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Wenn es nur darum ginge das Fähnchen nach dem Wind zu drehen gäbs keine namentliche Erwähnung.

Ich bin mir aber nicht so sicher, ob der Artikel (nur) postive Auswirkungen hat:
Marc of Frankfurt hat geschrieben: So summieren sich oft mannigfache Diskriminierungsfaktoren: ProstitutierteR, MigrantIn, dazu noch nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen – damit stehen sie am Rand der Gesellschaft und sind besonders "Repressionen und Gewalt ausgesetzt", so Marc.
Dass das so stimmt bezweifle ich nicht. Und es vielleicht hilft es, dass manche nicht auf SexarbeiterInnen herabschauen. Allerdings führt es glaube ich auch in den Augen mancher zur Bevorzugug des schwedischen Modells: SexarbeiterInnen werden also vom "Abschaum" der am besten vertrieben werden soll zu "armen Opfern" die davor geschützt werden müssen, dass jemand ihre Dienstleistung in Anspruch nimmt.

Andreas

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Beitrag von Zwerg »

HaDe hat geschrieben:Ich bin mir aber nicht so sicher, ob der Artikel (nur) postive Auswirkungen hat:
Ich bin mir dessen auch nicht ganz sicher - aber ich bin mir sicher, dass Frau Pölsler durch diese Artikelserie etwas bewirkt. Endlich greift eine angesehene Zeitung Themen auf, die bislang nur für diverse Kleinformate eher missbräuchlich als Skandaljournalismus verwendet worden sind, in einer nüchternen beschreibenden Art, die doch zum Nachdenken anregen sollte. Ich meine jetzt nicht unbedingt nur den obigen Artikel, sondern auch den Artikel über das Laufhaus in Graz, oder noch einige Andere...

Die Erwähnung von Marc bzw. auch der Hinweis auf seine Kompetenz auf diesem Gebiet sehe ich uneingeschränkt positiv.


Liebe Grüße

Christian

HaDe
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Auswirkungen von Berichterstattung

Beitrag von HaDe »

Zwerg hat geschrieben:Ich bin mir dessen auch nicht ganz sicher - aber ich bin mir sicher, dass Frau Pölsler durch diese Artikelserie etwas bewirkt. Endlich greift eine angesehene Zeitung Themen auf, die bislang nur für diverse Kleinformate eher missbräuchlich als Skandaljournalismus verwendet worden sind, in einer nüchternen beschreibenden Art, die doch zum Nachdenken anregen sollte. Ich meine jetzt nicht unbedingt nur den obigen Artikel, sondern auch den Artikel über das Laufhaus in Graz, oder noch einige Andere...
Ich glaube die Art von Berichterstattung führt auf jeden Fall dazu, dass auf SexarbeiterInnen weniger herabgesehen wird - was schon mal eine gute Sache ist. Auch wenn die Nöte der SexarbeiterInnen gezeigt werden - aber eben mit dem Risiko, dass daraus (falsche) Schlussfolgerungen gezogen werden.

Bei aller Sachlichkeit in Berichten vermisse ich das Bild und die Vorstellungen der Standardhure (Copyright Annainga) die...

... Ihren Beruf zwar aus wirtschaftlichen Gründen macht, aber deswegen noch nicht ungern,
... zwar Geschützt werden will vor Fehlverhalten der Kunden, aber nicht vor deren Existenz (wie im schwedischen Modell)
... zwar gerne Ausstiegshilfen angeboten bekommt wenn sie das will, aber nicht zum Ausstieg gedrägt werden will
... zwar wie in jedem Dienstleistungsberuf sich an Kundenwünschen orientieren muss, aber selbstbewusst genug ist Nein zu sagen wenn sie irgendetwas nicht akzeptieren kann
... nicht von Häusern ausgebeutet werden will, aber tortzdem nicht faire und gut geführte Häuser verdammt
... also das was sie macht als Beruf sieht mit allen Vor und Nachteilen, und nicht als Zumutung für sich selbst oder Andere.

Nach ein bisschen lesen hier schätze ich so ungefähr die Eistellung der Standard-Huren ein. Standard- oder auch nicht-so-standard-Huren mögen mich bitte korrigieren wenn ich irgendwo falsch liege.
Zwerg hat geschrieben: Die Erwähnung von Marc bzw. auch der Hinweis auf seine Kompetenz auf diesem Gebiet sehe ich uneingeschränkt positiv.
Ich frag mich eh schon wanns mal ein Buch oder einen Zeitungsartikel gibt.

PS: Wieso eigentlich "Frauen mit Penis und nicht Männer mit Titten? :017"

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Zwerg
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Re: Auswirkungen von Berichterstattung

Beitrag von Zwerg »

HaDe hat geschrieben:Bei aller Sachlichkeit in Berichten vermisse ich das Bild und die Vorstellungen der Standardhure (Copyright Annainga) die...

... Ihren Beruf zwar aus wirtschaftlichen Gründen macht, aber deswegen noch nicht ungern,
... zwar Geschützt werden will vor Fehlverhalten der Kunden, aber nicht vor deren Existenz (wie im schwedischen Modell)
... zwar gerne Ausstiegshilfen angeboten bekommt wenn sie das will, aber nicht zum Ausstieg gedrägt werden will
... zwar wie in jedem Dienstleistungsberuf sich an Kundenwünschen orientieren muss, aber selbstbewusst genug ist Nein zu sagen wenn sie irgendetwas nicht akzeptieren kann
... nicht von Häusern ausgebeutet werden will, aber tortzdem nicht faire und gut geführte Häuser verdammt
... also das was sie macht als Beruf sieht mit allen Vor und Nachteilen, und nicht als Zumutung für sich selbst oder Andere.
Ich bin optimistisch, das dieses Thema noch aufgegriffen werden wird - Es wäre für unsere Situation in Österreich speziell wichtig, dass wieder auf die derzeitige Situation (emotionslos und wertfrei) hingewiesen wird - aufgezeigt wird, dass es eigentlich so nicht gehen kann. Das die derzeitige Handhabung nur eine Verdrängung in die Grauzone ist und es dadurch unweigerlich zum Schaden von SexarbeiterInnen, Betreibern, Kunden und schlussendlich auch für den Staat kommt. Wir haben hier durch das gesetzliche Vakuum (Prostitution ist ja in unserem Land noch immer "sittenwidrig") eine Loose - Loose Situation. Egal wie man dies anpackt - auf Grund der derzeitig geltenden gesetzlichen Lage ist es ist einfach nicht möglich vollkommen korrekt zu arbeiten.

Mich ärgert auch ein wenig, dass sich hier die politische Landschaft nicht wirklich bewegt. Wir bekommen Zuspruch - sogar Zusagen wurden bereits getätigt. Aber es tut sich einfach zu wenig. Vielen Frauen fehlt deshalb der Mut, bzw. der Glaube - es ist Zeit, dass etwas getan wird. Manchmal beschleicht auch mich der Gedanke, dass das Thema Prostitution nur dann "wichtig" ist, wenn eine Fachtagung ansteht, oder der internationale Hurentag, oder was auch immer....

Ich glaube nach wie vor, dass es auch hier zu Lande umzusetzen ist, den Beruf der SexarbeiterIn anzuerkennen. Ich habe vor einigen Wochen (bei einem Besuch von Madonna e.V. in Bochum) erlebt, wie deutsche Politiker (und nicht nur von "einschlägigen Parteien") mit dem Thema umgehen. Auch wir haben Politiker mit Format, meine ich, denke ich, hoffe ich - bisweilen glaube ich sogar daran.

Zwerg

Anmerkung vom Admin.... irgendwie sind wir hier ganz schön off-topic... @Marc - wie handhaben?

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kaktus
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Beitrag von kaktus »

Ich bin optimistisch, das dieses Thema noch aufgegriffen werden wird - Es wäre für unsere Situation in Österreich speziell wichtig
Ich habe Fr.Magister Pölsler als engagierte, vorurteilsfreie Journalistin kennen gelernt.
Vielleicht hat auch der Hinweis zur "Sexworkerzeitung" in einem Mail von mir an sie, worauf ich sie auf einen von ihr geschriebenen Artikel aufmerksam machte, ihr Interesse wieder geweckt hier mit zu lesen.
Ich hoffe sie behält diese Themen im Auge.

LG Kaktus

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Marc of Frankfurt
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TS/TV...Links

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Parodie: Wenn Busch eine Frau wäre:
www.slideshare.net/comicsdude/hot-versi ... as-a-girl/

Fachinformation: Frau zu Mann Transsexualität
www.transmann.de

Neben wikipedia, die wir alle fleißig nutzen gibt es noch wikibooks.
Das sind Inhaltszusammenfassungen, einzelner Fachbücher.
Quasi Checklisten von Argumenten im wissenschaftlichen Diskurs.
Hier zur TS:
http://en.wikibooks.org/wiki/Principles ... ssexuality

Frenchy: Damenimitator, Travestielokal-Besitzer und Kostümschneider, Jg. 39 aus Hamburg:
http://www.schwulesmuseum.de/index_daue ... ng_bio.htm

Travestis: 'El Estado nos reconoce para ponernos baños químicos'
Travestis: “The State recognizes us to put to us baths chemical”
http://www.sentidog.com/article.php?id_news=19123





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Hanna
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zur Minderheit von der Minderheit

Beitrag von Hanna »

Hallo, liebe Leute,

nach meinem Gefühl habt ihr euch ein wenig vom Thema entfernt, das da ja heißt: Transsexuelle Prostituierte usw.
da ich selbst diesem kleinen Personenkreis angehöre, hier ein paar Feststellungen zum Thema:
zu meiner Person: 36 J, seit 1-2 Jahren TransHure. ein wenig untypisch, weil die meisten meiner Schicksalsgenossinnen damit recht früh anfangen. ich habe lange als Mann in einem bürgerlichen Beruf gearbeitet und mich erst jetzt entschlossen so zu leben wie ich will: Als Frau und Hure.
das outing als Trans war bis auf einige verklemmte Männer recht unproblematisch, womit ich mein Geld verdiene wissen nur zwei meiner Freundinnen... Ansonsten habe ich in meiner Freizeit ein durchaus bürgerliches Verhalten.

warum wurde ich Hure?
1.Weil meine sonst. beruflichen Möglichkeiten eingeschränkt sind
2. weil Transsexuelle viel davon träumen das zu sein aufgrund ihrer speziellen seelischen Struktur: ihr Selbstbewußtsein als Frau ist nicht so gefestigt und erfährt eine ideale Bestätigung, wenn ein Mann für sie zahlt. und die normalen fraulichen Bestätigungen wie Familiengründung bleibt ihr ja meist verwehrt
3. Kann nebenbei mienem Lieblingshobby frönen: Lesen, Schreiben

Über meine Freier
Motiv: Abwechslung, Neugier, Bi-Komponente.
Merke: Schwule lehnen Transen i.A. ab.
Verhalten: Sauber, Höflich, manchmal etwas aufgeregt. hatte noch nie Konflikte aber manches skurrile Erlebnis.
Ablauf: ca 30% wollen passiv genommen werden, 30% aktiv, der Rest nur Oralverkehr. Sonderwünsche wie Rollenspiele, SM sind selten. Weniger als 10% kommen nicht zum Orgasmus

Ich fühle mich in meiner Tätigkeit, für die ich die Bezeichnung "Gewerbe" trotz allem am passendsten finde wohl und will eigentlich nichts mehr anderes.
trotzdem schlaucht es mich natürlich manchmal, aber ich habe eine nette beste Freundin zum ausrotzen...

Hanna H.

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Beitrag von Zwerg »

Hallo Hanna H.

Willkommen im Sexworker Forum - fühle Dich wohl bei uns

Liebe Grüße aus Wien
Christian
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Hanna
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Beitrag von Hanna »

Hallo Zwerg,
mir ist grad aufgefallen, das es im Profil nur eine Rubrik für männlich und weiblich gibt. Ich habe weiblich angeklickt bin aber wie gesagtTranssexuell. Kann man das noch ein bißchen auffächern?
liebe Grüße
Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)

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Beitrag von Zwerg »

Hanna H. hat geschrieben:Hallo Zwerg,
mir ist grad aufgefallen, das es im Profil nur eine Rubrik für männlich und weiblich gibt. Ich habe weiblich angeklickt bin aber wie gesagtTranssexuell. Kann man das noch ein bißchen auffächern?
liebe Grüße
Hanna
Hallo Hanna!

Ich stecke zur Zeit in einem ziemlich umfangreichen Projekt... - da ich ja die nächsten beiden Wochen in D unterwegs bin, muss ich doppelt so schnell wie sonst arbeiten :-)

Ich schau mir das noch an, wird aber ein wenig dauern

LG

Christian

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Marc of Frankfurt
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Fachaufsatz

Beitrag von Marc of Frankfurt »

The Transgender Community &
HIV/AIDS Research
Written by David Mariner


http://www.fighthivindc.org/docs/cave/o ... er2007.pdf
(6 Seiten - Englisch mit vielen Links)






.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 06.01.2008, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.

Hanna
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Beitrag von Hanna »

Hallo Marc,
danke für den Link!
Glücklicherweise sind die Verhältnisse in Deutschland doch etwas anders als in USA. Mich bedrängt kaum ein Kunde zum GV ohne Verhüterli! aber ich weiß natürlich nicht wieviele von Haus aus wegbleiben, weil ich das schon am Telefon immer sehr deutlich sage!
Die hohe HIV-positiv Rate von 25% stimmt schon sehr nachdenklich...
liebe Grüße
Hanna H.

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Trans Pride Paris

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Demonstrationen in Frankfreich


Bild

Bilder vom Pute Pride Paris 2009



Gegen die Psychatriesierung von Transsexuellen und Transsexualität


Bild

http://www.tetu.com/rubrique/mag/mag_do ... ossier=314





Flugblatt zum Trans' Pride Marsch, Paris:

Les Putes appellent à marcher pour l’Existrans’ - Samedi 6 octobre 2007
Pourquoi un cortège de travailleuSEs du sexe à la marche de fierté trans’ ?


Pour des raisons sociologiques d’abord.
Au sein du groupe Les Putes déjà, un tiers d’entre nous sommes trans’. Plus de 15% de notre communauté serait trans’ en particulier parmi les travailleuSEs de rue qui sont le + exposées à la répression policière.
Pour des raisons politiques ensuite.
Les mécanismes de la transphobie et de la putophobie sont souvent les mêmes. Notre parole est confisquée par de faux experts, psys ou personnes abolitionnistes, avec les mêmes stratégies de négation de notre autodétermination.
« Comment quelqu’un de sensé pourrait vouloir changer de sexe ou se prostituer volontairement ? » nous disent ils. Classées en tant que malades mentaux ou inadaptées sociales afin d’invalider notre parole, ils inventent des traumatismes et viols subis dans l’enfance.
Les folles que nous sommes leur répondent que la libre disposition de son corps passe aussi par nos identités.

Enfin parce que nous voulons que la prostitution reste toujours un choix.
Il est urgent de lutter contre la transphobie qui nous exclut du monde du travail dit normal, dont notamment le refus d’accorder le droit au changement d’état civil qui à défaut de supprimer la mention de sexe, permettrait d’avoir des papiers conformes à son identité.
Pour toutes ces raisons, nous reprenons entièrement à notre compte la plateforme interassociative de revendications et serons présentes le 6 octobre prochain à l’Existrans’.



It means that sex workers support transgender movement because many of us are trans'

Because transphobia and whorephobia have the same mecanism of discrmination:

People think we must be crazy to choose to change our sex or to work as a prostitute, but we answer that it is our free realization of our bodies.

And then, because we fight for the free choice to do sex work; but when we haven't got good ID papers, transgender people are excluded from other works.

So we support all demands of the transgender movement.

www.lesPutes.org





Videos:
http://www.dailymotion.com/relevance/se ... -exis_news
http://www.dailymotion.com/relevance/se ... iatrisatio

Myspace-Blog:
http://blog.myspace.com/index.cfm?fusea ... =316823752

Dias:
http://existrans2007.myjalbum.net/exist ... index.html
http://www.flickr.com/photos/william-ha ... 954414874/





Querverweise

Stolze Transen - Stolze Huren:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=967

Transsexualität:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2013





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 24.05.2009, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Transgender Gedenktag

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Transgender Day of Remembrance of Santa Cruz County

Come and support Tara Sawyer webmistress and SWOP administrator extraordinare to help show your support to end violence against the trans community in Santa Cruz, schedule below. Or support an event in your home town.

www.gender.org/remember/day/





Transgender Day of Remembrance of Santa Cruz County

Tuesday, November 20, 2007

5:30 – 7:30 PM: Downtown Santa Cruz, Compass Rose Plaza (in front of main US Post Office and across from Clock Tower)
maps/directions address: 1550 pacific Ave, 95060

Transgender Awareness, Celebration, & Remembrance

5:30 – 6:00 pm: Music & Social
6:00 – 6:30 pm: Program, Guest Speakers
6:30 – 6:45 pm: Candle Lighting, Remembrance, Moment of Silence
6:45 – 7:15 pm: Open Mic
7:15 – 7:30 pm: Closing performance

Guest Speakers include: John Laird, State Assemblyman; Third District Supervisor of Santa Cruz County Neal Coonerty, who as Mayor of the City of Santa Cruz in the early 1990s co-authored the first GLBT non-discrimination ordinance for housing and employment, which was inclusive of Transgender persons; Terri Gilbert, who founded the first Transgender organization in Santa Cruz County; Watsonville City Councilperson and former Mayor Antonio Rivas; Temple Beth El Rabbi Paula Marcus; and more.

8:30 pm: UCSC Cantú Queer Center hosts QMovies featuring a Trans themed film. Snacks provided. All welcome! Info:
queer@ucsc.edu

The Transgender Day of Remembrance was set aside to memorialize those who were killed due to anti-transgender hatred or prejudice. The event is held in November to honor Rita Hester, whose murder on November 28th, 1998 kicked off the "Remembering Our Dead" web project and a San Francisco candlelight vigil in 1999. Rita Hester's murder — like most anti-transgender murder cases — has yet to be solved. Day of Remembrance gives transgender people and their allies a chance to step forward and stand in vigil, memorializing those who've died by anti-transgender violence.

Co-sponsors of Transgender Day of Remembrance of Santa Cruz County:
Queer Youth Task Force;
Santa Cruz Trans;
FTM (female-to-male) Discussion and Support Group;
Tobacco Free, LGBT, Santa Cruz County;
Diversity Center;
Temple Beth El;
Out In Our Faith;
Westside Planned Parenthood;
Latinas Lesbianas y Aliadas (LyLyA);
Transgender Teen Project;
STRANGE, a program of Youth Services, Santa Cruz Community Counseling Centers, Inc.;
UCSC Lionel Cantú GLBTI Resource Center;
Sex Workers Outreach Project; and
Tribe, a program of Santa Cruz AIDS Project.






siehe auch:
Gedenktag gegen Gewalt an Sexarbeitern
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=803





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Marc of Frankfurt
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Hermaphoditen in Bollywood

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Indische Aravani (Eunuchen):

Film "Harsh Beauty"


von Alessandra Zeka
52 Min, Indien 2005

Category: Documentaries
Regions: South Asia
Topics: Women / Gender / Sexuality, Human Rights

For centuries, Eunuchs have been an important part of Indian society. But the elevated role they once held has now faded. Today they live in isolated communities, working as prostitutes and beggars. Life may be hard but inside the community, there’s a real sense of warmth and camaraderie. Harsh Beauty follows the lives of Jyothi, Usha and Hira Bai, three Eunuchs who struggle for acceptance in a culture splintered by religion, caste and politics. Filmed over four years and accompanied by a vibrant soundtrack, it’s a warm and poignant look inside this usually hidden group.

LEARN MORE:
For more information visit the distributors, Journeyman Pictures.
http://www.journeyman.tv/?lid=19097
http://www.frameline.org

Faszinierende Doku! Hier ein 5 Min Trailer:
http://www.linktv.org/programs/dd_harsh





Indische Hijras (Transsexuelle):

Film "Between the Lines"


Indiens drittes Geschlecht - Zwischen Mystik, Spiritualität und Prostitution
Film von Thomas Wartmann, D/Ind. 2006
http://www.critic.de/index.pl?aktion=kritik&id=607
http://www.kino-zeit.de/filme/artikel/5 ... lecht.html





Mehr Filme über Prostituion in Indien:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=20656#20656

Protest gegen Polizeigewalt gegen Hijras:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=45052#45052





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 07.11.2008, 16:08, insgesamt 4-mal geändert.

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annainga
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Registriert: 01.02.2007, 22:33
Wohnort: nrw
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Re: Filme aus dem Bollywoodland Indien

Beitrag von annainga »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Faszinierende Doku!
For centuries, Eunuchs have been an important part of Indian society. But the elevated role they once held has now faded. Today they live in isolated communities, working as prostitutes and beggars.
an der stelle, wo von "eunuchisierung" ohne narkose und schmerzmittel die rede war, musste ich schlucken. die zeremonie wird als heiliges ritual dargestellt. hoffentlich haben sie drogen .....

also doch kein klischee? geschlechtlich nicht eindeutige personen landen in der sexarbeit?

Hanna
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Registriert: 08.10.2007, 19:06
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Hanna »

Hi annainga,
scheint in unserer Kommerzwelt so zu sein.
Aber nur die MzF nicht die FzMs. Die sind unauffälliger und gehen normalen Berufen nach und haben weniger Akzeptanzprobleme.

Es scheint da in den unterschiedlichen Kulturen des vorwissenschaftlichen Zeitalters div. Möglichkeiten gegeben zu haben.
Im Europa des 17-19. Jahrhunderts gab es z.B. Kastraten als Sänger an den Herrscherhöfen. Die letzten haben sogar noch ihre Künste auf den ersten Schellackplatten verewigt.
Haydn z.B. wäre beinahe deswegen kastriert worden.

Das Altertum kennt vereinzelt Berichte von Zwittern und Narses, der Feldherr Justinians war ein Eunuch. Er kam übrigens als Kriegsgefangener nach Ostrom.

Ansonsten stammt diese Tradition eher aus dem Orient und Fernost. Im europ. MA ist mir Kastration nur als Strafe bekannt (m.W. selten). Prominentestes Opfer: Abaelard (wg. seiner Heloise)

Das mit Indien war mir neu.
@danke Marc

liebe Grüße

Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)

Verschoben von Treffpunkt T nach Transsexuelle Sexarbeit am 01.02.2020, 18:28 durch Zwerg