Callboy Connection FFM

Hier findet der Austausch von/über männliche Sexarbeiter statt
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Marc of Frankfurt
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Penetrierende Traumatisierung bei der Sexarbeit

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Autor und Sexworker Mattilda Bernstein Sycamore aus New York City beschreibt eine 'consensual-hingenommene' Vergewaltigung bei der Sexarbeit:

"anus sliding" vgl. "mushi sliding"



Bild


All that sheltering emptiness
(Gleichnamig auch als Filmtitel)

"I didn't want to call it rape because it felt so commonplace. Except for the shaking afterwards."

www.bilerico.com/2008/06/all_that_shelt ... tiness.php





[Sycamore - Platanengewächs]


Kondom-Anwendungs-Tipps für Sexworker: "Wie bring ich es meinem Kunden bei?":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=5360 SW-only

"Sex ohne echtes Einverständnis (wg. Geld oder Kondom) ist eine Vergewaltigung!"
Urteil aus Italien:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=78748#78748





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Marc of Frankfurt
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It get's better

Beitrag von Marc of Frankfurt »


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nina777
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Prag

Beitrag von nina777 »

16.11.2011

Aus Protest gegen Schwulensauna

Politikerin zeigt Schwulenporno im Prager Rathaus


Eine tschechische Abgeordnete hat für die Schließung einer Prager Schwulensauna geworben, indem sie einen Schwulenporno im Prager Rathaus aufführte.

Katerina Klasnova von der liberal-konservativen Partei VV behauptet, dass in der in ihrem Wahlkreis gelegenen "Sauna Babylonia" illegale Prostitution stattfinde. Sie habe von Besuchern der Sauna gehört, dass dort Callboys verkehrten, erklärte die studierte Theologin. Um ihr Anliegen zu verdeutlichen, projizierte sie mit einem Beamer im Rathaus Szenen eines Schwulenpornos an die Wand - allerdings ohne die interessantesten Szenen: "Ich habe das Wichtigste geschwärzt. Ich entschuldige mich aber schon jetzt, wenn ich jemanden schockiert habe", erklärte sie gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Der Film solle zeigen, wie bezahlter Sex in der schwulen Welt funktioniert, sagte die 34-Jährige. "Ich habe nichts gegen diese Community. Mich regt nur auf, dass die dort sexuelle Dienste anbieten.

Das 480 Quadratmeter große Badehaus ist in einem stadteigenen Gebäude untergebracht. Der Pachtvertrag, der erst kürzlich um fünf Jahre verlängert wurde, verbietet ausdrücklich ein Prostitutionsgewerbe. Sauna-Besitzer Jan Sevcik dementierte jedoch sofort, dass er ein Zubrot als Zuhälter verdiene: "Es werde keine sexuellen oder erotischen Zusatzdienste angeboten. Ich betreibe die Sauna, den Fitnessraum und das Dampfbad für Männer, die sich erholen wollen. Wenn Frau Klasnova ein Problem damit hat, dass sich unsere Sauna nur an schwule Besucher richtet, dann ist das Diskriminierung." Natürlich finde auch Sex in der Sauna statt - allerdings sei dies in einem demokratischen Staat kein Verbrechen: "Ich denke, es ist nichts dabei, wenn sich zwei Menschen treffen und zusammen in die Sauna gehen. Was dort passiert, ist ihre Sache."

Bezirksbürgermeister Ulrich Lomecky hat bereits angekündigt, sich mit den Vorwürfen der Abgeordneten auseinander zu setzen. Klasnova bemängelte noch weitere Kritikpunkte - so sei die Pacht für die Sauna mit 430.000 Kronen pro Jahr (rund 17.000 Euro) viel zu niedrig.

Die Sauna ist bereits seit 1997 in der Prager Innenstadt in Betrieb. Sie ist täglich von 14 bis 3 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Fitnessraum und Sauna beträgt 300 Kronen (rund 12 Euro) - Besucher unter 23 Jahren können bereits für 200 Kronen (8 Euro) schwitzen.

www.queer.de/detail.php?article_id=15379

www.saunaBabylonia.cz
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Sex and Money

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sex Sells:

Experience from Surfer Kyle Thiermann (21)



How a sexy surfer sells his naked body for activism ...

... in order to raise funds of about $340 million within 2 years time.



[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=EQIt2JUF-sg[/youtube]


Sources:
www.positiveMoney.org.uk/2011/12/surfer-banks/

www.surfingForChange.com

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London Escorts

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Callboys Video-Interview:
Drake Blaize with Sleazy Michael

Home story und Geschäftsgeheimnisse



[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=x3qQmY0VhrM[/youtube] 2 www.youtube.com/watch?v=nvVegsl9rDE

Homepage: http://tinyurl.com/sleazym

Michael hat gerade einen wichtigen Prozess wegen Pornographie und einvernehmlicher (consensualer) Sexualität gewonnen:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=108682#108682





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English

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sex Work and Male Prostitution:

Jeffrey Escoffier


(Dir. media @ NYC health dept.(?), author "national homo", "John Meynard Keynes", "Kinsey", founder of OUT/LOOK: National Lesbian and Gay Quarterly)

www.glbtq.com/social-sciences/sex_work_male.html





auch von ihm:

"Gay-for-Pay: Straight Men and the Making of Gay Pornography." Qualitative Sociology 26.4 (2003): 531-555.

"Porn Star/Stripper/Escort: Economic and Sexual Dynamics in a Sex Work Career." Male Sex Workers. Todd Morrison, ed. Binghamton, N.Y.: Haworth Press, in press.





Meine Anmerkungen und Tipps zur zitierten "Theory of retrogressive life cycles" 1932 von Paul Cressey, Chicago:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=109134#109134

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Pressearbeit

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Spiegel-online berichtet einseitig über Jungen in der Prostitution in Bangalore:


Danke and queer.de und Verfasser Christian Scheuss für den Artikel gegen die Homosexualitäts-Vorurteile.


Hier mehr zu den Prostitutions-Vorurteilen: Der Bericht hat wirklich ein mega-komplexes Thema: Bevölkerungsreichstes Land mit niedrigen Einkommen, Kastensystem mit religiöser Prostitutionstradition, Landflucht, Stadtslums, Stigma Homosexualität & Prostituiton, Sozialarbeiter-Helferindustrie aus dem christlichen Westen finanziert (Miserior) und aufstrebende Journalisten die als Gutmenschen daherkommen. Eine brandgefährliche Mischung.

Auch wir Sexworker sind solche Falschdarstellungen gewohnt und wehren uns. Bsp. Doku 'Prostitutes of God'
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1208&start=33

Aber auch im Westen bei uns ist Prostitution junger Erwachsener ein ideologisch mit Vorurteilen und Mißinformation aufgeladenes Thema:

USA: Volkszählung unter Kinderprostituierten in New York: Lost Boys: New child-sex-trafficking research demolishes the stereotype of the underage sex worker. And sparks an outbreak of denial among child-sex-trafficking alarmists nationwide.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=971&start=19

NYC: Teen prostitutes don’t want to be saved so they must be brainwashed, right?
www.lauraagustin.com/teen-prostitutes-d ... shed-right

Resolution:
"We do not believe that sex work is a cause of that violence or oppression, nor do we believe that seeking to prohibit safe and consensual sex work or the demand for it is the solution to eradicating gender-based inequity or violence. ..."
www.thirdwavefoundation.org/part-of-the-solution/

Kinderprostitution ist ganz klar ein Straftatbestand und soll das auch bleiben! Aber moralisierend, vereinfachende und stigmatisierende Opfer-Stories helfen nicht wirklich weiter sondern erzeugen nur Auflage und Unterhaltungs-Schauder.

Zum Glück sind in Deutschland die Hilfsprojekte anders angebunden und organisiert z.B. via AIDS-Hilfen: AKSD
http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitskre ... eutschland

Als Gegenpol zu den Opfergeschichten empfehle ich das Portrait eines starken Sexworker und Aktivisten aus Indien: Laxmi www.facebook.com/laxmi.n.tripathi Film 20 Minuten www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7208 (kostenlos im Forum registieren)

Nochmal die Links zu dem Fall
Artikel von Johannes Pennekamp www.spiegel.de/panorama/0,1518,816675,00.html
Offener Brief Christian Scheuss www.queer.de/detail.php?article_id=16018
Hilfsprojekt Bangalore http://demo10.webbazaar.com/sampoorna-the-need.html
www.facebook.com/permalink.php?story_fb ... 2494233556


Danke für den Offenen Brief

www.sexworker.at - Netzwerk der vernetzten Sexarbeiter in A - CH - D

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öffentlich rechlicher Filmpreis

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bedeutendster Medienpreis:
Grimme Preis für die Doku über Bulgarische male sex worker migrants und Stricher von Rosa von Praunheim (70)



18 Grimme-Preise in 2012
5 in der Kategorie: Kultur/Spezial

Ein Preis an Rosa von Praunheim (Buch/Regie)
für Die Jungs vom Bahnhof Zoo (rbb/NDR)


Jurybegründung "Die Jungs vom Bahnhof Zoo"


Von Praunheims Filmografie ist reich an schrillen Filmen, mit denen er bewusst provozierte, mitunter auch schockierte. In diesem Film schlägt er überraschend andere Töne an, auch wenn er sich selbst und seinem von ihm schon facettenreich variierten Thema Schwules Leben in Deutschland treu bleibt.



In „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“ portraitiert er auf sensible Weise und dennoch knallhart realistisch 5 ehemalige Strichjungen vom Berliner Bahnhof Zoo. Über Interviews und Beobachtungen verfolgt er ihren Weg zurück, der sie seinerzeit in der Stricher-Szene landen ließ. Dabei wird sicht- und hörbar, dass die Mehrheit seiner Protagonisten Opfer seelischer, physischer und auch sexueller Misshandlungen sind oder vor Armut und Krieg aus ihrer Heimat geflüchtet sind.



Für das Anschaffen auf dem Strich braucht es keine großen Sprachkenntnisse, keine Ausbildung und keine amtlichen Papiere. Das Geld ist schnell verdient. Alkohol und Drogen machen ein solches Leben erträglicher, bis auch hier Abhängigkeit die Probleme der Jungs potenziert.



Von Praunheims Fragen sind klar und nicht suggestiv. Die überraschende Offenheit der Jungs lässt das Vertrauen erahnen, das der Regisseur bei ihnen genießt und das im Film nie missbraucht wird. Das trägt zur Authentizität in hohem Maße bei. In der spürbaren, menschlichen Nähe [des schwulen Regisseur und Produzenten v. Praunheim, der auch bekennender Freier ist. Anm.] zu seinen Protagonisten [und male sex workern], in der nichts beschönigenden aber unaufgeregten Beschreibung ihrer Lebenswelten liegt die große Leistung von Praunheims. Die Erzählstruktur verschachtelt die Portrait-Linien und lässt auf diese Weise sowohl das Exemplarische als auch das ganz Individuelle dieser Schicksale hervor treten.



In einer geschickten Montage gleich am Anfang des Films macht von Praunheim sein übergreifendes Anliegen deutlich: in Ausschnitten aus der Berliner Abendschau von 1965 beschimpft ein Polizeisprecher in scharf propagandistischem Ton die damaligen Stricher vom Bahnhof Zoo als schwerkriminelle, asoziale Elemente.

Das ist fast 50 Jahre her, aber von Praunheim weiß, dass trotz schwuler Spitzenpolitiker und erlaubter Homo-Ehe vieles von dieser Homofeindlichkeit [und Hurenfeindlichkeit] bis heute latent in der Gesellschaft lebt. Dieser bornierten Ablehnung setzt er in seinem Film die Schicksale der fünf Jungs entgegen und wirbt für unsere Anteilnahme.

Quelle:
www.grimme-institut.de/html/index.php?id=1511


Kurzes Audiointerview mit Rosa:
www.radioeins.de/programm/sendungen/mod ... fuer_.html


Film weiter oben und in unserem Film-Archiv:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=92635#92635



Ich vermute und befürchte leider, Rosa hat den Preis endlich jetzt als 70jähriger bekommen, jetzt für diesen Film, weil es eine Opfergeschichte Prostitution über männliche Huren ist. :-(( Allerdings ist das Thema auch mit dem Homosexualitätsstigma verwoben (Intersektionalität = Mehrfachstigmatisierung), wogegen seine Filme ständig und seit anbeginn aufbegehren.

Hier die keinstenfalls geringeren Leidensgeschichten der female Roma sex worker migrants, der weiblichen Huren und Kolleginnen, zu denen jedoch beachtenswerter Weise keine/kaum(?) Bekannschafts- oder Herkunftskontakte bestehen. Es handelt sich um quasi vollkommen gegeneinaner abgeschirmte Welten, so wie schon Prostitution und Nichtprostitution gegeneinander abgeschirmt sind (meine Zwei-Welten-Theorie):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=108657#108657





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Roter Keil

Beitrag von nina777 »

"roterkeil Senden" unterstützt Online-Hilfe für junge Prostituierte

Sozialarbeit auf dem "Cyber-Strich"


Senden-Der "Strich" verlagert sich mehr und mehr von der Straße ins Internet. "roterkeil Senden" unterstützt deshalb ein Online-Beratungsangebot, das jungen Prostituierten Hilfe bietet.

Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen hat viele hässliche Gesichter. Insofern ist das Netzwerk roterkeil.net in seinem Kampf an vielen "Fronten" gleichzeitig gefordert – immer stärker auch im Internet. So unterstützt "roterkeil Senden" jetzt auch den Verein "basis&woge" in Hamburg, der eine Online-Beratung für Jungen und junge Männer anbietet, die im Internet anschaffen.

"Mittlerweile gehen diese Stricher gar nicht mehr auf die Straße, sondern knüpfen Kontakte zu ihren Kunden online", weiß Christa Wemmer von "roterkeil Senden". Deshalb sei es logisch und notwendig dieses Medium auch für den Kampf gegen sexuellen Missbrauch gezielt einzusetzen.

"Beratungsprojekte aus sieben deutschen Großstädten haben sich zum Arbeitskreis der deutschen Stricher-Projekte zusammengeschlossen. Sie bieten abends Stunden an, in denen sich Hilfe suchende Jugendliche online anonym an qualifizierte Berater wenden können", erklärt Birgit Hülk von "roterkeil Senden". Neben diesen Einzelberatungen bestehe die Möglichkeit E-Mail-Beratungen, Foren-Beratungen und regelmäßige Gruppen-Chats zu nutzen. "Wir unterstützen diese Form der Hilfe bereits, indem wir zwei qualifizierte Online-Berater finanzieren. Das Geld für dieses niedrigschwellige Angebot wollen wir im Laufe des Jahres auch weiterhin akquirieren", betonten Birgit Hülk und Christa Wemmer.

Die beiden Vorstandsmitglieder von "roterkeil Senden" sind sich sicher, dass die Online-Beratung gerade auch für traumatisierte Jugendlichen eine wertvolle und ganz konkrete Hilfe sein kann. Denn: "Es hat sich herausgestellt, dass viele Berater selbst einen Missbrauch-Hintergrund haben. In den Chats wissen sie also ganz genau, worüber sie mit den Strichern reden."

Hier ein Beispiel, wie im Internet ein jugendlicher Prostituierter (MaTeHa) Kontakt mit einem Berater (roman_hh) aufnimmt:

MaTeHa: Bist du n Berater hier?

roman_hh: Genau. Dies ist ein Beratungschat für Jungs, die im Internet Geld mit Sex verdienen.

MaTeHa: ok.

roman_hh: Hast du eine bestimmte Frage?

MaTeHa: hmmm... Ja, eigentlich schon.

roman_hh: Ich nehme dich kurz rüber ins Sprechzimmer - dort können wir unter 4 Augen chatten.

Aus dem offenen Chat erfolgt der Wechsel in einen geschlossen Chat:

roman_hh: Du hast eine bestimmte Frage?

MaTeHa: Ja, aber kann ich mir sicher sein, dass du das nicht gleich weitergibst? Hab keinen Bock auf Ärger.

roman_hh: Ja, das kannst du. Wir arbeiten hier völlig anonym - das heißt, haben Schweigepflicht, und wir brauchen auch nicht deinen richtigen Namen.

MaTeHa: ok.

Dann beginnt das eigentliche Beratungsgespräch.

| www.info4escorts.de

| www.basisundwoge.de

| www.roterkeil.net


http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coe ... ber-Strich
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Re: Roter Keil

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Vorsicht - Das religiöse Projekt Roter Keil hat eine eindeutig Prostitutionsfeindliche Komponente !!! Und es scheint eine großartige Geldsammelmaschine zu sein wie es das die Kirche überhaupt ist...

Hier ist meine Anal-yse und erste Einschätzung von Roter Keil:

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=107305#107305





Über Pannen der Online-Beratung informiert dieser Link und Fall im System von Beranet (Bedienungs- UND Programmierfehler):

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=86985#86985





Problematik Minderjährige:

Philosophisches zur Abgrenzung (3.):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=120306#120306
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=971
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 14.08.2012, 23:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Arbeitspsychologie etc.

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Fachartikel:


"New realm, new problems? Issues and support networks in online male sex work"


ANDREW MCLEAN,
PhD Student Uni Melbourne

pp 70-81
Gay & Lesbian Issues and Psychology Review, Vol. 8, No. 2, 2012
ISSN 1833-4512 © 2012 Australian Psychological Society


23 male sex workers researched in Melbourne.
IMSWs = Internet Male Sex Worker

Sex workers avoid supportive networks due to stigma and sex market competition...


Look for article no 1:
www.groups.psychology.org.au/glip/glip_review/



Sex workers need:
- "Coming-out groups" so wie in der Lesben- und Schwulenbewegung
UND
- "Legalisierungs-Workshops" so wie bei Migrantenhilfsvereinen...

Graphik einer Sexworker-Karriere als "Outing-Zwiebel"
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=119856#119856





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Englische Fachaufsätze

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Male / Queer Sex Work Research


http://sexualities.sagepub.com/content/current

Alle PDFs frei zugänglich.

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"money boys"

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Male Sexworker in Hong Kong

Sex Work Research by Dr. Travis S.K. Kong, Uni Hong Kong, Soziologie





Veröffentlichungen und PDFs zur Prostitution auf seiner Homepage (englisch):
www.sociodep.hku.hk/html/ppl_teach_travis.htm

Darin die Aspekte:
Stigmamanagement
z.B. durch "name change" (Künstler-Name, Aktivist-/Community Name)
Aber auch diskursiv z.B. gegen Objektivierung, sofern sie von außen über uns hinweg definiert wird.
D.h. wir Sexworker objektivieren uns nur selbst, solange wir es fürs Geschäft als gewinnträchtig erachten und es Teil der sexuellen Performance ist (Kobern, dirty talk). Aber wenn es die Gesellschaft als Verdikt über uns verhängt, was zentral zur Stigmatisierung beiträgt, versuchen wir dem in unseren Selbstbeschreibungen auszuweichen (framing).
Statt "Körper verkaufen" oder Sex d.h. naturnahen-biologistischen Zuschreibungen sprechen wir von "emotionaler Arbeit", inszinierter erotischer Unterhaltungskunst, Sexworker-Kompetenzen, Massage-/BDSM-ausbildung und "Geld verdienen (make money)"... also allesamt Zuschreibungen, die der Sphäre Wissen, Können d.h. Wirtschaftsleben und Kultur zuzurechnen sind.

Leider sind die Prostitutionsdiskurse zumeist hegemoniale, abgrenzende Wertzuweisungen der Mittelschicht:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=124993#124993

Wie Bewertung Konstruiert wird hat ein Künstler scharf erkannt: "prostitution of signs":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=64432#64432

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Hilfsprojekte NRW (D)

Beitrag von Marc of Frankfurt »

AIDS-Hilfe NRW
Jahrespressekonferenz 2013:

Die vergessene Zielgruppe: Stricher und ihre Freier"



Männliche Prostituierte haben ein erhöhtes Infektionsrisiko mit HIV und STIs

Aidshilfe NRW fordert Strukturen jenseits der „Schmuddelecke“

http://www.ahnrw.de/aidshilfe-nrw/uploa ... emappe.pdf



http://www.ahnrw.de/aidshilfe-nrw/front ... idcat=1998

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Beitrag von nina777 »

22.9.2014

Männer im Escort-Service

Liebhaber auf Stundenbasis

Mitarbeiter von Escort-Agenturen begleiten ihre Kundinnen ins Restaurant, ins Theater und meistens auch ins Schlafzimmer. Vor allem in der Großstadt steigt seit einigen Jahren die Nachfrage.


Thorsten Mendel ahnte nichts Böses, als er in den Feierabend ging. Er hatte gerade mit einer Frau ein paar schöne Stunden im Hotelzimmer verbracht und wollte sich auf den Heimweg machen. Da stellte ihn vor dem Gebäude ein Mann zur Rede, aufgelöst und mit den Nerven am Ende. Es war der Ehemann, der Mendel für den Liebhaber seiner Frau hielt. Der Mann tobte, bis Mendel ihm sagte: "Ihr Privatleben interessiert mich nicht, klären Sie das mit Ihrer Frau."

Mendel arbeitet für eine Begleitagentur. Frauen buchen ihn, damit er mit ihnen essen geht, ins Theater oder zur Betriebsweihnachtsfeier. Meistens, aber nicht immer, endet der Abend in einem Hotelzimmer. Er ist ein großer, sportlicher Mann Anfang 40, der auf sein Äußeres achtet. In den dunklen Haaren trägt er etwas Gel, er hat Parfüm aufgetragen. Zu lässigem Hemd und Jeans trägt er schwarze Lederschuhe.

Begehren glaubhaft zeigen

Er bezeichnet sich selbst nicht als Callboy, weil er findet, dass der Begriff zu negativ und zu verrucht klingt. Auch das Wort "Prostitution" verwendet er nicht, wenn er über seine Arbeit redet. Er spricht lieber vom "ältesten Gewerbe der Welt" und sagt, dass es für die weiblichen Kolleginnen schon schwer genug sei. "Für Frauen ist es natürlich hart, wenn sie es mit einem Ekeltypen machen müssen." Aber letztlich müsse die Frau das nur irgendwie überstehen. Als männlicher Escort reiche das hingegen nicht aus, der ganze Rahmen müsse stimmen. Eine Kundin wolle gemocht, geschätzt, begehrt werden. Er wird dafür bezahlt, dieses Begehren glaubhaft zu vermitteln.

Das erfordert hohe Konzentration. Einmal saß er mit einer Frau in einem Hotelrestaurant beim Essen, als sein Mobiltelefon klingelte. Ein Freund versuchte hartnäckig, ihn zu erreichen. Schließlich entschuldigte sich Mendel und ging ans Telefon. Danach war die Frau beleidigt und die Stimmung ruiniert. Man könne so viele Fehler machen, sagt er. Einen falschen Satz sagen, kurz abgelenkt sein. "Meine Aufgabe ist anspruchsvoll."

Zwei Stunden für 400 Euro

Von seinem Nebenjob als Escort wissen seine Eltern und Kollegen nichts, deshalb will er seinen wahren Namen nicht in der Zeitung lesen. Tagsüber hat er einen „richtigen Job“, wie er sagt, er ist promovierter Molekularbiologe. Auf der Profilseite seiner Agentur beschreibt er sich als gebildet und stilsicher, verspricht niveauvolle Gespräche. Mit seinen Kundinnen habe er sich bisher immer gut unterhalten, sagt er. Er hat eine tiefe Stimme, spricht ruhig und überlegt. Selbst das Treffen, aus dem ihn damals der Freund rausklingelte, hat er noch retten können. "Ich habe der Frau hinterher erklärt, dass der Anruf wichtig war."

Ihre sensible Reaktion kann er nachvollziehen, denn ihn zu buchen ist teuer. Zwei Stunden mit ihm kosten 400 Euro, für ein ganzes Wochenende müssen Frauen 3000 Euro zahlen. Bei weiten Anfahrten kommen Reisekosten hinzu. Dementsprechend sind seine Kundinnen selten jünger als Mitte Dreißig. Sein Einsatzort ist Frankfurt, ein Sammelbecken gutverdienender Karrierefrauen, die seine Dienste gerne in Anspruch nehmen. Er findet es logisch, dass Frauen sich zunehmend das leisten, was früher Männern vorbehalten war.

"Die meisten wollen Sex"

Escort-Agenturen merken, dass die Nachfrage nach männlichen Begleitern seit einigen Jahren steigt. Michael Bachor betreibt seit 2007 die Agentur "Escortservice for Ladies" und vermittelt Begleiter in Frankfurt und anderen Großstädten. Seine Kundinnen würden immer zahlreicher, mehrheitlich seien sie "Damen, die etwas besser verdienen". Die meisten seien zwischen 35 und 50 Jahre alt. Anders als für Männer sei die Erotik für sie zwar nicht das Wichtigste, ausschließlich Begleitung fragten jedoch auch sie selten nach. "Die meisten wollen sexuelle Dienstleistungen", sagt er.

Die Motivation, einen Mann zu bestellen, ist nach Mendels Erfahrung oft ganz ähnlich. Nur wenige seiner Kundinnen seien alleinstehend, viele verheiratet. Oft sei die Beziehung längst eingeschlafen, sagt er. "Diese Frauen wollen aus dem Alltag ausbrechen. Manche möchten aber auch einfach nur mal wieder in den Arm genommen werden."

Für Frauen ist es offenbar noch nicht selbstverständlich, einen Begleiter zu buchen. Mendel hat ein relativ hohes Schamgefühl bei seinen Kundinnen festgestellt, eine ungepflegte oder sehr alte Frau habe ihn zumindest noch nicht gebucht. Viele machten sich Gedanken darüber, was sie einem Escort zumuten könnten. So wie die Frau, die eines Tages seine Agentur anrief und sich selbst als korpulent beschrieb. Ob das für den Begleiter okay sei, wollte sie wissen. Mendel antwortete: "Klar, warum nicht?" Gebucht hat die Frau trotzdem nie, er vermutet, dass sie sich einfach nicht getraut hat.

Frauen oft einem Escort treu

Mit dieser Zurückhaltung könnte es bald vorbei sein. Frauen würden selbstbewusster, sagt Simone Lemke, Inhaberin der Agentur "Softdeal Escort Service". Früher seien Frauen nicht bereit gewesen, für sexuelle Dienstleistungen zu zahlen. Mittlerweile jedoch beobachtet auch sie eine steigende Nachfrage der weiblichen Kunden. "Die Emanzipation hält auch im Escort-Service Einzug. Frauen wissen heute genau, was sie wollen." Ihre Kundinnen kämen zunehmend aus der Mittelschicht, seien beruflich stark eingebunden und suchten "Auszeiten und besondere Kicks". Viele wollten nicht stundenlang im Internet einen Partner suchen, ihm Rechenschaft ablegen und hinterher Telefonate führen müssen.

Auch Mendel möchte Verbindlichkeiten nach dem Treffen verhindern, deshalb bewegt er sich auf einem schmalen Grat zwischen zu viel und zu wenig Nähe. Meistens isst er zunächst mit seinen Kundinnen, sie lernen einander kennen. Oft erzählen die Frauen viel über sich, obwohl Mendel sie kaum durch Nachfragen dazu ermuntert. "Sonst denken die Mädels vielleicht, dass ich ernsthaft an ihnen interessiert bin." Ihm sei wichtig, dass klarwerde, dass er die Frau schätze und respektiere. "Aber privat würde ich mich mit keiner Kundin treffen, das wäre unprofessionell."

Dass die Treffen bisher immer gut verlaufen sind, liegt seiner Meinung nach daran, dass Frauen sehr viel Zeit auf die Auswahl eines passenden Escorts verwendeten. Auch Lemke sagt, dass sich weibliche Kunden darin von männlichen unterschieden. "Bevor eine Frau einen Mann bucht, muss sie sich fast in die Bilder verlieben", sagt sie. Während Männer bei späteren Buchungen gern andere Damen ausprobierten, blieben Frauen in der Regel dem Begleiter treu, für den sie sich einmal entschieden hätten.

Weder Geld noch Sex reizen ihn

Bachor hat nach eigenen Worten keine Schwierigkeiten, neue Mitarbeiter zu finden, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Bis zu 5000 Bewerbungen erhalte er im Jahr. 15 bis 25 Männer stelle er als neue "Gentlemen" ein, wie sie in seiner Agentur heißen. Bewerbungen von Männern, die sich aus finanzieller Not an ihn wenden, sortiere er sofort aus. Voraussetzung sei, dass der Mann eloquent, charmant und sexuell offen sein, denn nur etwa 40 Prozent der Anfragen stellten Frauen allein. "60 Prozent kommen von Paaren, die einen netten Abend haben wollen und dafür einen Dreier buchen."

Das ist Mendel in den drei Jahren, die er als Escort arbeitet, noch nicht passiert. Mal hat er zwei Aufträge in der Woche, mal zwei im Monat, mal auch einen Monat lang gar keinen. Geht er mit einer Frau aufs Zimmer, fällt er nicht mit der Tür ins Haus. Er nähert sich langsam an, etwa, indem er der Frau über die Wange streichele. Einen Ablaufplan habe er nicht, sagt er. "Ich glaube, ich kann gut erkennen, was die Frau will." Wie lange der Sex dauere, hänge von den Wünschen der Frau ab. Eines aber sei immer gleich: "Wenn ich erst mal nackt bin, bleibe ich nackt."

Mendel sagt dass ihn weder die Aussicht auf Geld noch auf Sex an seinem Job gereizt habe. Als Wissenschaftler verdiene er genug, und wenn er Lust auf Sex habe, könne er einfach abends ausgehen. "Mich reizt das Kribbeln, die Herausforderung." Schließlich wisse er vorher nie, was passiere, und lerne Frauen kennen, denen er sonst wohl nie begegnet wäre.

Küssen gehört dazu

Vor dem Treffen erfährt er wenig über die Kundin, der Agenturchef will so "Rosinenpickerei" der Escorts verhindern. Schließlich komme es regelmäßig vor, dass ihn eine Frau buche, die er sich sonst nicht ausgesucht hätte, sagt er. Die Kundinnen seien selten Traumfrauen. Abgebrochen hat er ein Treffen aber noch nie. Er findet an jeder Frau etwas, das ihm gefällt, und konzentriert sich darauf. Seine erste Kundin habe beim Treffen vor Aufregung den Kaffee umgeworfen. "Das fand ich klasse", sagt er und lacht. "Die war total fahrig, einfach goldig."

Sich auf das zu konzentrieren, was ihm gefällt, ist vor allem dann wichtig, wenn er mit den Frauen aufs Zimmer geht. Viele Kundinnen sagen zu ihm: "Ich will, dass es dir auch gefällt und du es nicht nur fürs Geld machst." Anders als für viele Kolleginnen gehört für ihn Küssen zur Dienstleistung. Die meisten Frauen wollten das, wenn sie einen Mann sympathisch fänden. "Und einen, den sie nicht sympathisch finden, nehmen sie gar nicht erst mit aufs Zimmer."

Obwohl er seinen Nebenjob spannend findet, will er ihn nicht für immer machen. Die Arbeit lässt sich kaum mit einer Beziehung vereinbaren, zurzeit ist er Single. Anfangs hat er einer Frau immer von seiner Arbeit als Escort erzählt, wenn es ernst wurde. Irgendwann aber hat er es mit der Wahrheit nicht mehr so genau genommen. Der Job habe keinen großen Anklang gefunden, sagt er. "Ich habe jedenfalls noch keine getroffen, die gesagt hat: Thorsten, cool, dass du das machst."

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/m ... 61551.html
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RE: Callboy Connection FFM

Beitrag von nina777 »

27.9.2014

"Londoner Triptychon"
Unsere Stricher, die ewig gefallenen Engel

Jonathan Kemps Roman "Londoner Triptychon" erzählt die Geschichten dreier schwuler Sexarbeiter aus drei verschiedenen Epochen.

Nicht schon wieder ein Stricher-Roman!, möchte man stöhnen. Hat die sogenannte schwule Literatur noch andere interessante Figuren zu bieten? Offensichtlich nicht! Wie im vorliegenden Roman "Londoner Triptychon" des englischen Autors Jonathan Kemp. Sein Debüt ist nun in deutscher Übersetzung beim Hamburger Männerschwarm Verlag erschienen.

Wie der Titel andeutet, werden drei Tableaus entworfen. Literarisch übertragen in drei Episoden aus drei unterschiedlichen Zeiten: 1894, 1954 und 1998. Alle drei Geschichten spielen in London. In allen drei Geschichten stehen sexy Stricher im Mittelpunkt.

Drei Strich-Geschichten aus den Jahren 1894, 1954 und 1998

Im Jahr 1894 heißt der Stricher, pardon "Puppenjunge", Jack. Er arbeitet bei Taylor, wo Adlige und renommierte Mitglieder des Houses of Parliament ein- und ausgehen. Und natürlich darf am Ende des 19. Jahrhunderts Oscar Wilde nicht fehlen. Wilde bucht Teenager Jack regelmäßig, nimmt ihn auf karnevaleske Orgien mit, führt ihn aus, unternimmt mit ihm sogar eine Paris-Reise - und Jack wird sogar zu Wildes Inspiration.

Genau, wir ahnen es schon: Jack verliebt sich in Wilde. Mehr noch: Er glaubt, dass der Dicher auch in ihn verliebt sei. Als Oscar Wilde merkt, dass er vorsichtiger sein muss - die Klagen und Prozesse stehen an -, stößt er Jack ab. Dieser ist ganz irritiert und bemerkt, dass sich Wilde stattdessen mit einem Stricher-Kollegen trifft...Verrat liegt ihn der Luft! Und Jack wird sich aus Eifersucht bitter an Wilde rächen...

In den miefigen 1950er Jahren übernimmt Mittfünfziger Colin die Rolle des Freiers. Er hat sehr spät zur Malerei gefunden und lädt regelmäßig den modelnden Stricher Gregory nach Hause in sein Atelier ein. Er wird nahezu süchtig nach ihm - auch wenn sich die beiden noch nicht berührt haben. Colin bemerkt spät, dass er auf Männer steht. Doch mit Gore, wie er sein Model nennt, wird er trotz des Homoparagrafen tollkühn, waghalsig. Er besucht zum ersten Mal eine Homo-Bar, cruist in Klappen. Um die maliziösen Erlebnisse Gores, die er während des Malens erzählt, selbst zu erleben. Und ja, beide landen noch im Bett - Colin verliebt sich so sehr, dass er am Rande des Wahnsinns steht...

Porno, Fuckbuddy und Drogen am Ende des 20. Jahrhunderts

In der dritten Geschichte, die im Jahr 1998 spielt, geht es um den Endzwanziger David, der bereits in der Provinz in den 1980er Jahren als Jugendlicher anschaffen ging. Als er nach London zog, gab er Inserate in Homo-Zeitschriften auf, besorgte sich ein Telefon und schon klingelte die Kasse. Er spielte bald darauf in Pornos mit - und Jahre später verliebte er sich in den etwa gleichaltrigen Darsteller Jake und stellte sich eine Beziehung mit ihm vor. Doch Jake wollte ihn nur als Fuckbuddy haben, mit ihm eine spaßige Zeit verbringen, gemeinsam Drogen nehmen. Er überredete David, ein Auto von Amsterdam nach London zu chauffieren - doch das brachte ihn in die Bredouille, weswegen wir seine Geschichte im Rückblick erzählt bekommen...

In allen drei Epochenstorys von Jonathan Kemp geht es um die unglückliche, unerwiderte Liebe: Stricher verliebt sich in Freier, Freier verliebt sich in Stricher, Stricher verliebt sich in Stricher. Leider ist diese Deklination vorhersehbar und wenig überraschend. Auch wenn die drei Episoden nicht en bloc erzählt werden - also entgegen des Triptychon-Prinzips -, sondern in kurzen, abwechselnd rotierenden Szenen der drei Episoden. Zwar modern gedacht vom 47-jährigen Autor, doch strukturell passt das mit dem Inhalt kaum zusammen.

Der "schöne Jüngling" wird zur Massenware

Interessanter ist dagegen, dass Kemp das Triptychon selbstreflexiv in der mittleren Episode darstellt. Maler Colin malt ein dreigeteiltes Bild über Gore, das später im Tate-Museum hängen wird. Man könnte dies als eine Reminiszenz an Francis Bacon sehen, dessen Triptychen verschiedene Perspektiven einer Person zeigen, etwa wie das für 142 Millionen US-Dollar versteigerte Gemälde "Drei Studien für Lucian Freud".

Des Weiteren widmet sich Kemp in jeder Episode einer Kunstrichtung, in der Stricher abgebildet werden - Ars trifft Eros. Im ersten Bild die Literatur, im zweiten die Malerei und im dritten der Film - auch wenn es sich um Pornofilme handelt... Die Message ist klar: Über die Jahrzehnte erhöhte sich der Zugang zu Abbildungen des "schönen Jünglings" - auch wenn diese zur anspruchslosen Massenware wurden. Hört man ein ästhetisch-bürgerliches Bedauern früherer Jahre heraus? Ein Schelm...

Gelungen ist in diesem Roman zudem, dass die Stricher-Geschichten die damaligen Gesellschaften Londons widerspiegeln. Die Sexarbeiter kommen aus unterschiedlichen Milieus: Jack aus dem "Lumpenproletariat", Gore aus der "Gelegenheits-Arbeiterschicht" und David aus der Mittelschicht. Aich die Gründe fürs Anschaffen sind verschieden: Jack entflieht aus der Armut, Gore bewahrt sich seine Selbstständigkeit und Flexibilität im Leben, während David sich vor allem lustvolle Neugier und Unabhängigkeit vom Elternhaus verspricht.

Auch wenn der Londoner Autor auf der deutschen Verlagshomepage beteuert, Wildes "De Profundis" und "Das Bildnis des Dorian Gray" sowie Bestandteile von Wildes Biografie als Folie für seinen Text genommen zu haben, bietet sein Roman letztlich nichts Neues.

Stricher werden in der Literatur nur mit Heiligenschein verehrt

Nicht Neues, weil Kemp gängige Stricher-Klischees samt Drogenkonsum bedient. Nichts Neues, weil die Sexarbeiter-Protagonisten keine neuen Einblicke gewähren. Nichts Neues, weil diese unerwiderten Liebesgeschichten in der Literatur so oft zu lesen sind. Nichts Neues, da Stricher als Heilige, als Märtyrer, als gefallene Engel dargestellt werden.

Das Symptomatische: Kemp ist damit nicht alleine; die Gegenwartsromane seiner deutschsprachigen Kollegen Jan Sressenreuter ("Als Jakob die Zeit verlor"), Fabian Kaden aka Michael Sollorz ("Das mit uns"), Gunther Geltinger ("Mensch Engel").

Ärgerlich und langweilig zugleich, dass keine neuen Sexarbeiter-Perspektiven, keine neuen Callboy-Erzählungen in der sogenannten schwulen Gegenwartsliteratur geschildert werden. Ich habe das Gefühl, dass Stricher nur mit Heiligenschein verehrt werden. Wo sind die Geschichten über Prostituierte, die über Diskriminierung sprechen? Wo sind die Storys von Strichern außerhalb der EU oder jene, auf die sozio-ökonomischen Verhältnisse hierzulande schauen? Wo sind raffinierte Texte von Gelegenheits-Sexworkern? Wo sind Stricher-Texte, die sich mit körperlich-behinderten Freiern treffen? Wann lesen wir tragische Romane von Strichern, die plötzlich krank werden und alles verlieren? Wo sind die Storys von HIV-infizierten Callboys, die ihre Leistungen bare anbieten? Kurz: Wo sind reflektierte Geschichten aus dem gut beobachtenden Leben von männlichen Sexarbeitern mit dem berühmten literarischen Stachel im Fleisch?

Anders gesagt: Die Zeiten, als schwule Stricher per se in der Literatur der westlichen Welt als Provokation, für Tabubrüche und Skandale standen, sind lange vorbei. Andere Sexarbeiter-Erzählungen müssen her; mit neuen Perspektiven, neuen Zusammenhängen, neuen Verweisen. Die heiligen Huren haben ausgedient!

Infos zum Buch
Jonathan Kemp: Londoner Triptychon. Roman. Aus dem Englischen von Joachim Bartholomae. Klappenbroschur. 232 Seiten. Männerschwarm. Hamburg 2014. 19 ,-. ISBN: 978-3-86300-178-0.

Bild

http://www.queer.de/detail.php?article_id=22369
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07.10.2014

PRÄVENTION

Testwochen für Schwule und Bisexuelle

Gesundheitsamt des Landkreises Cloppenburg erstmals beteiligt


CLOPPENBURG Testwochen für HIV und Syphilis organisiert das Präventionsnetzwerk "Schwule Vielfalt erregt Niedersachsen". Noch bis zum 31. Oktober bieten 30 Gesundheitsämter (unter anderem das in Cloppenburg), Aidshilfen und andere Präventionseinrichtungen flächendeckend in Niedersachsen, Hamburg und Bremen niedrigschwellige und anonyme Beratungen sowie Tests an. Diese richten sich gezielt an schwule und bisexuelle Männer.

Das Gesundheitsamt des Landkreises Cloppenburg nimmt in diesem Jahr erstmalig teil. Ansprechpartner ist Christoph Essing von der AIDS-Beratung des Gesundheitsamtes. Dieser ist unter Telefon 044 71/ 15-237 oder persönlich im Kreishaus, Eschstraße 29, Cloppenburg erreichbar.

Beratungsgespräche zu HIV, AIDS, sexuell übertragbaren Infektionen (STI)) sowie Testungen auf HIV werden kostenlos und anonym angeboten. Während der Testwochen werden auch die Testungen auf Syphilis kostenlos - in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt - durchgeführt.

Für die Testwochen hält das Gesundheitsamt folgende Termine bereit: Dienstag, 7. Oktober, 17 bis 19 Uhr; Freitag, 10. Oktober, 10 bis 12 Uhr; Dienstag, 14. Oktober, 14 bis 16 Uhr; Freitag, 24. Oktober; 10 bis 12 Uhr; Dienstag, 28. Oktober, 14 bis 16 Uhr. Anmeldungen sind nicht erforderlich.


Weitere Informationen über die AIDS-Beratungsstelle des Landkreises unter www.lkclp.de/gesundheit-soziales/gesund ... ratung.php.
Alle Angebote sind abrufbar unter www.svenkommt.de/testwochen

http://www.nwzonline.de/cloppenburg/bla ... 18504.html
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Beitrag von nina777 »

10.10.2014

Abschlussbericht des Runden Tisches Prostitution

NRW sieht Handlungsbedarf bei "mann-männlicher Prostitution"

Kondomzwang und Repressionen gegen Prostitutierte lehnt das Land Nordrhein-Westfalen in einem 100-seitigen Bericht ab - stattdessen soll es ein Werbeverbot für ungeschützten Sex geben.

Der "Runde Tisch Prostitution NRW" hat am Donnerstag seinen Abschlussbericht (PDF) an Landesemanzipationsministerin Barbara Steffens (Grüne) übergeben. Dabei wurde festgestellt, dass auch Stricher und Callboys besser geschützt werden müssen. Die "mann-männliche Prostitution" sei "besonders tabuisiert", wodurch ein "professionelles Verständnis von Sexarbeit" erschwert werde.

Das Thema "mann-männliche Prostitution" war auf Empfehlung einer Planungsgruppe für den 2012 beschlossenen "Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt - gegen Homo- und Transphobie" in den Runden Tisch eingebracht worden. Insgesamt haben 70 Fachleute aus Wissenschaft und Praxis über einen Zeitraum von vier Jahren zum Bericht beigetragen.

"Während die allgemeine Vorstellung vor allem oder sogar ausschließlich von der weiblichen Prostituierten und dem männlichen Freier ausgeht, spielt in der sozialen Wirklichkeit mann-männliche Prostitution - sowohl Prostituierter als auch Kunde sind Männer - eine nicht unerhebliche Rolle", heißt es in dem knapp 100-seitigen Bericht. Der Anteil der mann-männlichen Prostitution wird mit zehn Prozent angegeben, der von Transsexuellen mit sechs Prozent. Das sei allerdings ein "wenig valider Schätzwert", da genaue Zahlen unmöglich zu erhalten seien.

Repressionen werden abgelehnt

Der Bericht lehnt viele repressive Maßnahmen gegen Prostituierte ab, wie etwa die im Saarland beschlossene Kondompflicht oder eine verpflichtende Gesundheitsuntersuchung. Diese Repressionen hätten eher negative Effekte, insbesondere für mann-männliche Prostitution: "Eine Kondompflicht erschwere die Zugänge zur männlichen Prostitutionsszene und führe zum Rückzug des Klientels. Dadurch werde wirksame Präventionsarbeit unmöglich", heißt es in dem Bericht. Alternativ befürwortet der Runde Tisch "ein Werbeverbot für ungeschützten Geschlechtsverkehr".

Ministerin Steffens lehnt auch die in einem Eckpunktepapier des Bundesfamilienministeriums geforderte Anzeigepflicht für Prostituierte und die Anhebung des Mindestalters auf 21 Jahre ab. Sie forderte einen rationalen Umgang mit Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern: "Prostitution lässt sich nicht verbieten, und Prostitution ist auch kein Beruf wie jeder andere. Aber wer diese Tätigkeit ausüben will, soll dies unter rechtsstaatlichen und menschenwürdigen Bedingungen tun können", erklärte Steffens bei Entgegennahme des Berichts. Nun habe man der ersten umfassenden Bericht, der einer Debatte um eine Reform des Prostitutionsgesetzes "wichtige Impulse" geben kann, so Steffens.

http://www.queer.de/detail.php?article_id=22462
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Beitrag von nina777 »

10.10.2014

Escort-Mann - der Frauen-Versteher

Rico, 38, arbeitet als Escort-Mann. Was die Kundinnen für einen Stundensatz von immerhin 200 Euro von ihm wollen? Jedenfalls nicht nur Sex.


Es ist nicht leicht, ein Traummann zu sein, auch wenn es nur für ein paar Stunden ist. Als Escort muss ich unkompliziert, redegewandt und charmant sein, etwas von einem Schauspieler und einem Psychotherapeuten haben. Eigentlich bin ich Produkt-Manager, aber im Nebenjob arbeitete ich seit zehn Jahren bei "Escortservice4Ladies". Zwei Stunden mit mir kosten 400 Euro, im Durchschnitt werde ich für vier bis fünf Stunden gebucht. Die Frauen fragen meinen Agentur-Chef oft gezielt nach einem Mann - oder wählen ihn auf unserer Internetseite aus -, der sich für Kultur interessiert oder ein schönes Essen zu schätzen weiß. Das ist ihnen wichtiger als ein Sixpack, auch wenn ein athletischer Körper, wie ich ihn habe, natürlich nicht schadet. Viele Frauen begleite ich dann ins Theater, in die Oper oder ein schickes Restaurant. Denn wer macht so etwas schon gern allein? Und ich muss das Interesse daran nicht heucheln, auch mir macht das Spaß. Finanziell nötig habe ich den Job nicht.

Meine Kundinnen sind häufig zwischen 30 und 50 und verdienen gut, sie sind Geschäftsfrauen, Ärztinnen, Boutiquen- Besitzerinnen. In der Gesellschaft sind diese Damen bekannt, oder sie tragen hohe Verantwortung im Beruf, sie können also nicht einfach im nächsten Club einen Mann aufreißen. Oft fehlt ihnen auch die Zeit, jemanden kennen zu lernen. Sie buchen mich, weil sie sich in der Öffentlichkeit mit einem attraktiven Begleiter zeigen wollen, das schmeichelt ihnen.

Nach Trennungen trete ich auch mal als neuer Freund auf. Das stärkt den Frauen den Rücken, manche wollen auch ihren Ex damit ärgern. Vorher stimmen wir uns natürlich über die wichtigsten Fakten ab: Wo haben wir uns kennen gelernt? Wer arbeitet wo? Bei verzwickteren Fragen wechsele ich geschickt das Thema oder fordere meine Partnerin schnell zum Tanzen auf.

Natürlich gibt es dann noch die vielen Ehefrauen, die ihr langweiliges Sexleben aufpeppen wollen. In ihrer Ehe ist der Sex oft eingefahren oder nicht mehr viel los, sie wollen nun Abwechslung. Bei mir tanken sie neue Lust für zu Hause auf. In meinem Kundenprofil steht, dass ich sehr ausdauernd beim Sex bin, ein Callboy muss schon etwas mehr draufhaben als ein "normaler" Mann. Vor allem aber darf ich nicht an mein eigenes Vergnügen denken, sondern muss immer die Kundin in den Vordergrund stellen. Mein Job ist es, die Frauen zu verwöhnen, ohne Gegenverpflichtung. Die Kundinnen sind sehr selbstbewusst, sagen, was sie im Bett wünschen, wollen aber nicht jemandem noch was beibeibringen müssen. Schaffen müssen die im Job schon genug, nun wollen sie sich einfach mal fallen lassen. Und wenn man mit ihnen redet, sie fragt, was sie denken und wie es ihnen geht, ihnen dabei in die Augen schaut - dann lassen sie sich relativ schnell fallen.

Schätzungsweise 30 Prozent meiner Kundinnen suchen aber tatsächlich nur einen Gesprächspartner und Begleiter - ohne Sex. Es gibt Frauen, die sich bei mir über Jobprobleme und lieblose Partner beklagen, bei mir finden sie eine Schulter zum Anlehnen. Ich habe für alle Verständnis. Viel geht da über Menschenkenntnis und Erfahrung, man kann kein Programm abspulen. Es fällt mir nicht schwer, den Frauen das Gefühl zu vermitteln, begehrt zu sein. Ein Mann kann da sowieso nur schlecht etwas vorspielen: Wenn nichts geht, dann geht nichts. Das ist mir aber noch nie passiert. Ob eine Frau fünf Kilo mehr wiegt oder nicht, das ist mir völlig egal. Und all meine Kundinnen bislang waren sympathisch und sehr gepflegt.
Theoretisch besteht sicherlich die Gefahr, dass man sich mal verliebt, aber ich glaube nicht, dass mir das passiert. Das fände ich unprofessionell. Ich bin verheiratet, meine Frau weiß von meinem Job, und der hat nichts mit meinen Gefühlen für sie zu tun. Und ich glaube auch nicht, dass sich eine Kundin in mich verlieben möchte. Viele der Frauen genießen gerade die Unverbindlichkeit bei solchen Begegnungen.

Mit einem Callboy gibt es keine Beziehungsprobleme. Damit will sich keine belasten. Im Grunde biete ich nur Wellness, Seele und Körper inklusive. Und etwas, was den meisten Männern offenbar fehlt: Zeit. Das ist heutzutage echter Luxus.

http://www.brigitte.de/frauen/gesellsch ... n-1209021/
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Beitrag von nina777 »

21.10.2014

CDU Politiker Irmer bezeichnet Homosexualität als nicht normal

Mit seiner Aussage "Homosexualität ist nicht normal" provoziert der hessische CDU-Landtagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer und erntet harte Kritik von allen Seiten und dies nicht zum ersten Mal. Der Politiker selbst erklärt, er sei wurde falsch zitiert.

Hans-Jürgen Irmer gilt bei der CDU als Bildungsexperte und in dieser Funktion kommentierte er die Pläne der schwarz-grünen Landesregierung, in den Schulen offensiver über Homosexualität zu diskutieren mit den Worten: "Homosexualität ist nicht normal. Wäre sie es, hätte der Herrgott das mit der Fortpflanzung anders geregelt."

Kritik aus allen Lagern

Diese unerträgliche Aussage hat Politiker aller Lager auf den Plan gerufen und nun hagelt es harsche Kritik. Der Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Günter Rudolph beispielsweise sagte dazu: "Die Worte von Herrn Irmer stehen leider in einer Reihe von Hetzparolen, die er bereits in der Vergangenheit gegenüber Homosexuellen geäußert hat" Weiterhin verwies Rudolph auf den schwarz-grünen Koalitionsvertrag in dem die freie Entfaltung eines jeden Menschen ungeachtet seiner sexuellen und geschlechtlichen Identität festgehalten wurde. "Eins ist klar: Bleibt Herr Irmer bildungspolitischer Sprecher der CDU, dann ist die Koalitionsvereinbarung von Anfang an zum Scheitern verurteilt", so Günter Rudolph.

Auch Kollegen aus der hessischen CDU-Fraktion reagierten aufgebracht und sicherten die Einhaltung des Koalitionsvertrages, auch in diesem sensiblen Punkt, zu. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Angelika Dorn reagierte mit folgenden Worten: "Wenn zwei Menschen - egal ob homo- oder heterosexuell - einander lieben und füreinander Verantwortung übernehmen, ist es nicht nur normal, sondern auch gut so. Nicht ganz so normal ist es, wenn einzelne das auch im Jahr 2014 immer noch nicht akzeptieren können." Die Linke Fraktionschefin Janine Wissler erklärte gar, Irmer schüre Hass.

"Herr Irmer hat immer noch nichts dazu gelernt und hetzt weiterhin gegen Schwule und Lesben", stellten der Bundesvorsitzende der Lesben und Schwulen in der Union (LSU), Alexander Vogt, und der hessische LSU-Landesvorsitzende Rainer Zuber fest. "Homosexualität ist nicht nur eine gesellschaftliche Realität, sie ist auch gesellschaftlich weitestgehend akzeptiert. Auch die CDU als Gesamtpartei ist schon längst viel weiter, wie wir derzeit auf allen politischen Ebenen spüren", so Vogt und Zuber weiter.

Irmer hat nichts dazu gelernt

Irmer selbst sieht sich in der ganzen Sache als unvollständig zitiert. Er habe vor dem Satz unmissverständlich zu erkennen gegeben, dass Homosexualität normal sei und das in allen Gesellschaften. Mit den veröffentlichten Äußerungen habe er nur unterstreichen wollen, dass Homosexualität nicht der normale Weg der Fortpflanzung ist. Mit Blick auf die im Koalitionsvertrag vorgesehene Vermittlung der Verschiedenheit sexueller Orientierung im schulischen Unterricht werde das Thema "mit höchster Sensibilität" und "in aller Ruhe und Gelassenheit" angegangen, so Irmer. "Schließlich gibt es da sehr unterschiedliche Auffassungen."

http://www.queerpride.de/cdu-irmer-homo ... rmal-17084
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