Warum Sexworker kaum Supervision nutzen

[Marc of Frankfurt]

Es tut mir leid dass da ein Name auf meine Liste gerutsch ist, der in einem speziellen Bereich bereits sehr negativ hervorgetreten ist.

Die Fachtagung Prostitution hatte Frau Becker zum Thema Transsexualität als Referentin für einen Workshop engagiert und die Resonanz war damals ohne Proteste und positiv.
(Also besteht auch bei den Beratungsstellenmitarbeiterinnen Aufklärungsbedarf, d.h. dein Wissen bitte auch dort Weitergeben, wo es scheinbar bisher keine ausreichende Interessenvertretung von transsexuellen Sexworkerthemen gibt und die Sozialarbeiterinnen dieses Forum vtl. kaum nutzen.)



Wir haben hier also grundsätzlich dasselbe Problem wie bei Empfehlungslisten oder Black-Lists für Agenturen und Kunden.

Dennoch sollten wir es wagen diese Liste als Hilfsmittel und erste Orientierung zu erstellen, weil die Vorteile m.E. überwiegen. Deswegen ist auch eine offene Kommentierung sinnvoll, damit die KollegInnen sich orientieren können.

(Auch eine Liste mit Anwälten und Steuerberatern könnte mal begonnen werden, wo wir bekanntlich viele Anfragen hier im Forum haben.)

[Aoife]

          

Es tut mir leid dass da ein Name auf meine Liste gerutsch ist, der in einem speziellen Bereich bereits sehr negativ hervorgetreten ist.

Die Fachtagung Prostitution hatte Frau Becker zum Thema Transsexualität als Referentin für einen Workshop engagiert und die Resonanz war damals ohne Proteste und positiv.

Hallo Marc, von Frau Becker weiß ich nicht mehr, als dass sie die Leitlinie mitunterschrieben hat, welche von den Krankenkassen zur Diskriminierung von Transsexuellen mißbraucht werden. Und natürlich dass ich grundsätzlich die analytische Einstellung für wenig förderlich halte, dazu siehe aber mein vorheriges posting ...

Ein wirkliches Problem habe ich aber mit Herrn Sigusch, der in einem Fachartikel sich dahingehend geäußert hat, dass er sich selbst das niemals antun würde, was er im Folgenden dann wortreich als angemessenen Umgang mit Transsexuellen "begründet".

Was auch immer von welcher Einzelperson in diese Leitlinien eingebracht wurde, insgesamt besteht der Eindruck, dass das krampfhafte Festhalten am Irrglauben Transsexualität entstehe auf einer psychodynamischen Grundlage dazu führt, dass die Leitlinien zum Großteil eine Anweisung darstellen, wie Transfrauen zu foltern sind, damit sie endlich zugeben, dass sie einfach nur schwule Männer sind

Auch wenn die selbstbekundete Sexarbeitspositivität tatsächlich vorliegen sollte, ich weigere mich mit Personen, die ihre eigenen Hypothesen so rücksichtslos ihren Klienten überstülpen, auf einer Supervisorenliste zu stehen.

Liebe Grüße, Aoife

[Marc of Frankfurt]

Fortbildung Berlin:


„Indirekte Traumatisierung im Kontext professionellen Handelns“


Die Arbeit und Begegnung mit traumatisierten Menschen [und Themen?!]
kann ihrerseits belastend bis traumatisierend sein.

Indirekte Traumatisierung oder Sekundärtraumatisierung kann ähnliche
„Symptome“ zeigen wie die direkter oder Primärtraumatisierung:
sich aufdrängende Erinnerungen,
Gefühle von Betäubtsein und Abgestumpftheit,
Vermeidung von Aktivitäten und Situationen,
Übererregbarkeit,
Schreckhaftigkeit,
Schlaflosigkeit,
Ängste,
Depressionen,
vermindertes Selbstwertgefühl,
Selbstzweifel bis hin zu
Suizidalität.

Dies gilt nicht
nur für Berufstätige im psychosozialen und medizinischen Bereich
- wie PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, BeraterInnen,
SupervisorInnen, sondern auch für weitere Berufsfelder - Feuerwehr,
Seelsorge, Polizei, Akutmedizin, Rettungsdienst und
Katastrophenschutz, in Jugendhilfe, Schule, Journalismus
und weitere. Also auch Sexworker?!


Am 17.06.2011 um 11.00 Uhr findet in Berlin
Urania e.V. Berlin, An der Urania 17, 10787 Berlin

Auf diesem Kongress sollen verschiedenen Ansätze in Forschung, Praxis und Fortbildung zum Phänomen
der Indirekten Traumatisierung zur Sprache kommen.

Dabei geht es um neuro-biologische, traumatheoretische, psychoanalytische und systematische Ansätze.

Der Kostenbeitrag beläuft sich auf 335 Euro.

www.frauen-gegen-gewalt.de/dokumente/fi ... ec9a29.pdf

www.indirekte-traumatisierung.de

[Marc of Frankfurt]

Vortrag Stuttgart


„Neurologisch Funktionelle Reorganisation (NFR) – ein anderer Zugang zur Traumatherapie“


Am 15.04.2011 hält Katharina Binder (Sozialarbeiterin) einen Vortrag zum Thema: Neurologisch Funktionelle Reorganisation (NFR) – ein anderer Zugang zur Traumatherapie.

Durch Traumatisierungen entstehen nicht nur psychische Folgen sondern können auch neurochemische Prozesse im Gehirn auftreten, die das Gehirn schädigen können.

Katharina Binder wird in ihrem Vortrag diese Prozesse vorstellen und aufzeigen „wie belastend sich dies auf die Befindlichkeit der traumatisierten Frau auswirken kann“. Sie will erläutern, wie notwendig es in einer Therapie ist, auch diese neurochemischen Prozesse mit zu berücksichtigen.

Die Veranstaltung findet um 19.30 Uhr in Stuttgart statt und der Kostenbeitrag beläuft sich auf 5 Euro.

www.frauen-gegen-gewalt.de/termine/

[Curyoux]

Ich denke auch Themen wir GFK und PEAL sind in diesen Zusammenhang wichtig.

Sprich Deeskalationstraining und gewaltfreie Kommunikation, um zu erkennen wann eine Situation brenzlig wird und wie man aus einer gefährlichen Situation wieder herauskommt ohne Gewaltanwendung.

Wir haben hier eine Supervisionsgruppe, im Grunde mittlerweile zwei wegen Platzmangel. Am Anfang hat meine Frau die Supervision geführt, mittlerweile trifft man sich regelmäßig und versucht sich selbst einzubringen. Seit einen Jahr beschäftigen wir uns überwiegend mit o.g. Thema, dass sich in psychiatrischen Einrichtungen etabliert hat.

Im Sommer endeten unsere Sitzungen in einem Grillfest mit Psychoanalyse des Grillmeisters und deren emotionalen Bezug zu Fleisch oder ähnliches. Meine Erfahrung ist, je lockerer man so etwas gestaltet, desto besser ist die therapeutische Wirkung.

[fraences]

@Curyoux
Bitte um Erklärung was GFK und PEAL heißt und beinhaltet.
Gruß, Fraences

[Curyoux]

http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation

PEAL ist ein bisher einmaliges Konzept umgesetzt von den Bezirkskliniken Mittelfranken und baut auf GFK auf, beinhaltet aber auch Deeskalationstraining. Was heißt was ist zu tun, wenn eine Situation eskaliert, wie kann man sich absichern und wie kann man die Eskalation verhindern.

Unter anderen beinhaltet PEAL (muss meine Frau fragen wofür die Abkürzung steht) auch die Analyse von Persönlichkeitsstrukturen und Grundwissen in verschiedene Krankheiten.

Beispiel einen Zwangskranken, braucht man nicht versuchen mit Logik zu bearbeiten, dass führt zwangsläufig zu einer Eskalation.

Ich finde gerade für SW Bereich ist eine gute Einschätzung einer Situation wichtig, weil viele in diesen Bereich mit vielen unbekannten zu tun haben. So kann es beispielsweise hilfreich sein Schmerz und Angst vorzutäuschen um den Täter mental zu befriedigen und so einer schlimmeren Torturen zu entgehen.

P.S.: Ich würde dieses Thema gerne im privaten abgesicherten Bereich erläutern, da wenn ich jetzt noch mehr quatsche, die Identität meiner Frau leicht zu ermitteln ist und somit auch die meine. Soviel Trainer gibt es nämlich noch nicht hier.

[Marc of Frankfurt]

[Marc of Frankfurt]