LokalNachrichten: NÜRNBERG & MITTELFRANKEN

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Marc of Frankfurt
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LokalNachrichten: NÜRNBERG & MITTELFRANKEN

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Lokalnachrichten

Nürnberg



www.de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberg
www.nuernberg.de

Wirtschaftszentrum von Franken
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2141





Anlaufstellen

Ehemals autonomes Hurenprojekt und jetzt anerkannte Sozialberatungsstelle:
Kassandra e.V.
www.kassandra-nbg.de

Sex Workers Right International e.V.
www.service-ev.de

STD-Stelle im Stadtgesundheitsamt
nach Frau A. Weppert fragen
www.nuernberg.de/internet/gesundheitsam ... atung.html

Sexworker-Stammtisch:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=5119 (SW only)

Gesetzlicher Kondomzwang
der von illegalen von Polizisten als Scheinfreiern meist nur bei Sexarbeiterinnen nicht bei Kunden überprüft und bestraft wird
(§6 der Bayerischen Hygieneverordnung):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=22584#22584


Bild

Uralte Bordellstraße Frauentormauer
www.de.wikipedia.org/wiki/Frauentor_%28 ... entormauer
mit Laufhäusern (Zimmervermietungen) wie z.B.
www.freudenhaus-nuernberg.de
www.goo.gl/maps/zzUMR
Mauerfest in Nürnberg - 31.7.2010
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=6793





Interne Querverweise:

Sexsteuer der Stadt Nürnberg (6 Eur/Tag, 1800 Eur/Jahr):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=113403#113403





.
Dateianhänge
Sperrgebietsverordnung Nürnberg und Fürth (Mittelfranken, Bayern) als Karte übersetzt <br />(ohne Gewähr; Stand 2002)
Sperrgebietsverordnung Nürnberg und Fürth (Mittelfranken, Bayern) als Karte übersetzt
(ohne Gewähr; Stand 2002)
Sperrbezirk Nürnberg.pdf
Sperrgebietsverordnung und Karte von 2002
(829.07 KiB) 577-mal heruntergeladen
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 12.12.2013, 11:15, insgesamt 16-mal geändert.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

35 Jahre Internationaler Hurentag:

BEWUSSTE LUST UND FAIRE KUNDEN!



Am 2. Juni 2010 jährt sich zum 35sten Mal der Internationale Hurentag.

Kassandra e.V. - die Nürnberger Beratungsstelle für Prostituierte - führt
aus diesem Anlass eine Aktion durch, mit der wir auf die Arbeitssituation
von Prostituierten aufmerksam machen.

Der berufliche Alltag ist zunehmend dadurch geprägt, dass Kunden nach
kondomlosen Sex verlangen und Prostituierte verstärkt unter Druck setzen.

Die Bayerische Hygieneverordnung benennt in § 6 einen Kondomzwang bei
Prostituierten. Nicht nur Prostituierte, auch ihre Kunden sind
verpflichtet, Kondome zu verwenden. Die Männer zeigen sich jedoch zunehmend
uneinsichtig und sind bereit, ihre Gesundheit und auch die anderer Männer
zu riskieren.

Diese Situation wollen wir aufgreifen und in der Zeit von 12-16 Uhr mit
Männern ins Gespräch kommen.


Unter dem Motto: Fairer Kunde! werden Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle,
jeweils mit einem Bauchladen ausgestattet, in der Innenstadt unterwegs sein
und versuchen, mit männlichen Passanten über „Fairen Verkehr“ und „Bewusste
Lust“
zu sprechen.

Weiterhin werden männer- und insbesondere freierspezifisches
Informationsmaterial sowie Kondome verteilt.

Wir wollen durch die Stadt wandern: Lorenzkirche, Passage des
Hauptbahnhofs, Frauentormauer,...
und würden uns freuen, wenn Sie uns ein wenig auf der Strecke begleiten und
über unsere Aktion berichten.

Beschlossen wird der Internationale Hurentag im KommKino. Dort wird um
21.15h die Dokumentation "Five Sex Rooms und eine Küche" gezeigt. Der Film
holt die Prostitution auf den Boden der Tatsachen zurück und gibt Einblicke
in den Alltag eines von Frauen geführten Wohnungsbordells.


www.kassandra-nbg.de

(Neugestaltete Homepage!)





Kassandra-Projekt für Sexarbeiter die Aussteigen und den Beruf wechseln wollen:
viewtopic.php?p=79117#79117





.

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nina777
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Beitrag von nina777 »

3.6.2010

Sex-Alarm: Immer mehr wollen’s ohne Gummi!

Nürnbergs Prostituierte stellen fest: Der Wunsch nach „unten ohne“ bei ihrer Kundschaft steigt.


NÜRNBERG Die Prostituierten in Nürnberg schlagen Alarm: Immer mehr Freier wollen ungeschützten Geschlechts- oder Oralverkehr. Angst vor Aids, Hepatitis oder anderen Krankheiten? Fehlanzeige! Im Gegenteil: Die Männer bieten den Liebesdamen sogar mehr Geld an! „Doch Gesundheit ist unbezahlbar“, findet Claudia Fischer-Czech von der Selbsthilfe-Gruppe Kassandra e. V.

Anlässlich des 35. Internationalen Hurentags am vergangenen Mittwoch zogen Fischer-Czech und einige Kolleginnen daher mit Bauchläden ausgestattet durch die Stadt. Unter dem Motto „Fairer Kunde – Bewusste Lust“ verteilten sie männer- und vor allem freierspezifisches Infomaterial – und Kondome. Kurios: Gerade die fanden reißenden Absatz.

Doch nicht nur wegen der gesundheitlichen Gefahren ist das Kondom ein Muss: In Bayern ist ungeschützter Geschlechtsverkehr mit Prostituierten sogar verboten – laut §6 der Hygieneverordnung: „Kondomzwang bei Prostituierten“.

Man soll es kaum glauben, aber um eine Ausrede für ihren „Unten-ohne-Wunsch“ sind die Männer nie verlegen. Gerne genommen: die Latex-Allergie. Doch es gibt auch latexfreie Kondome aus Polyurethan. Und oft gehört: Kondome passen mir einfach nicht. Wenn Claudia Fischer-Czech das hört, kann sie sich ein kleines Schmunzeln nicht verdrücken. „Ich vergleiche das gerne mit Schuhen – da findet ja auch jeder was.“ Um den Männern also zu verdeutlichen, dass es für jede Größe auch das richtige Kondom gibt, gibt’s den Flyer „... eins für Jeden? Oder für jeden eins?“. Vom „Little Tiger“ (49 mm Umfang) bis hin zu „King Size“ (57 mm) – in dem kleinen Faltblatt sind Kondome für jede Größe aufgelistet.

Die Männer haben viele Ausreden

„Wenn wir die Männer ansprechen, sind die Reaktionen sehr unterschiedlich“, erklärt Claudia Fischer-Czech. Von „Das brauche ich nicht“ über „Ich bin zu alt“ bis hin zu „Ich bin verheiratet“. „Einige sind jedoch sehr interessiert und aufgeschlossen“, so Fischer-Czech.

Wie zum Beispiel Sebastian Lehmann. Er findet die Aktion „einwandfrei“ und hört den Damen von Kassandra e. V. aufmerksam zu. „Huren haben ja schließlich auch Rechte“, sagt der 23-Jährige, der offen zugibt, schon zweimal ein Bordell besucht zu haben.

In Nürnberg arbeiten etwa 1200 bis 1500 Prostituierte. Die meisten davon in so genannten Wohnungsbordellen.

http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/190193
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Marc of Frankfurt
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Sexworker-Feindlichkeit

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Münchner Boulevardzeitung berät was gegen Wohnungsprostitution gemacht werden kann:

Prostitution"Meine Nachbar-Wohnung ist ein Puff!"



AZ Aktuellredaktion, aktualisiert am 21.02.2011


Ein Puff im Nebenhaus? Nicht jeder freut sich über regen Verkehr beim Nachbarn. Foto: dpa


NÜRNBERG Lustschreie, quietschende Betten und das Geklapper von Highheels – typische Geräusche in einem Freudenhaus. Doch wenn das mitten in einem Wohngebiet liegt und man wie Christa Schiller in der Sigmundstraße einen Puff im Haus als Nachbar hat, gibt es Ärger.

Dort, im Nürnberger Stadtteil Doos, gehen seit vergangenem September mehrere Prostituierte ihrer Arbeit nach. „Ich kann nachts nicht mehr schlafen, weil der Lärm bis 5Uhr morgens anhält“, klagt die 65-Jährige. „Es sind immer zwei oder drei Liebesdamen da“, schildert Christa Schiller. Vor kurzem fand die Nürnbergerin sogar eine Preisliste vor ihrer Haustür. 100 Euro verlangt Sex-Mädchen „Carmen“ demnach für ihre Liebesdienste. Weit lästigere Hinterlassenschaften gibt es auch von den Freiern: „Die pinkeln sogar in den Hausflur!“, sagt die Nachbarin.

Deshalb hat sich Christa Schiller bereits an die Polizei sowie das Nürnberger Jugend-, Ordnungs- und Bauamt gewandt. Ohne Erfolg!

„Ein Betroffener kann das Ordnungsamt nur einschalten, wenn es durch die Prostitution zu einer Störung der öffentlichen Sicherheit kommt. Also wenn die Freier etwa andere Mieter bedrohen“, sagt Robert Pollack vom Ordnungsamt. Andernfalls sei die Bauordnungsbehörde zuständig, die feststellt, ob eine Nutzungsänderung vorliegt. „Ist das der Fall, kann das Amt den Mietern die Nutzung der Wohnung zu Prostitutionszwecken untersagen“, weiß Pollack.


"Um Gottes Willen, wo wohnst du denn?"

Die Rentnerin ist verzweifelt. Denn der Puff im Erdgeschoss beeinflusst auch ihre Arbeit. Die Seniorin betreut als Leih-Oma Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren. Die kommen gelegentlich auch zu ihr nach Hause. Dort bekommen die Kleinen dann den Sex-Lärm mit. Entsetzen auch bei den Freundinnen von Christa Schiller: „Die hören die Geräusche und fragen mich: Um Gottes Willen, wo wohnst du denn?“, schildert sie. Inzwischen sei es ihr schon peinlich, wenn sie Besuch bekommt.

Die schlaflosen Monate durch den Dauer-Krach haben derweil bereits auch gesundheitliche Spuren bei der Nürnbergerin hinterlassen. Die Rentnerin klagt über Herzrasen und sagt: „Wenn das nicht aufhört, ziehe ich so schnell wie möglich aus.“ Doch sie könnte auch bleiben – und gegen die Machenschaften klagen.

Das Nürnberger Online-Portal www.anwalt.de erklärt, dass die Ausübung der Prostitution in der Regel einen nicht mehr hinnehmbaren Nachteil für die Eigentümer der Nachbarwohnung darstellt. Nicht nur der Wert der Wohnung, sondern eventuell auch der gesamten Wohnanlage würde so beeinflusst. (OLG Köln, Beschluss v. 25.08.2008, Az.: 16 Wx 117/08).

Es besteht also noch Hoffnung – für die vom Dauer-Sex gepeinigte Nachbarin.

L. Degenhardt
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... 7bb14.html

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Beitrag von ehemaliger_User »

Was ist das für ein Haus? Hat schon mal jemand nachgefragt, ob das Haus tatsächlich so hellhörig ist? Beim abgebildeten Gebäude kann ich mir das nicht vorstellen. Warum sollten Gäste im Flur urinieren (ist doch die Arbeitswohnung im EG)?

Es sind immer die selben Behauptungen. Fehlen nur noch die benutzten Kondome im Hausflur und bullige Männer mit ihren Kampfhunden.
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nina777
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Beitrag von nina777 »

07.03.2011

Anwohner-Aufstand

Stadt Nürnberg macht Geheim-Bordell dicht!

NÜRNBERG Wieder Sex-Zoff in Nürnberg: Proteste von Anwohnern führten jetzt zur Schließung eines illegalen Bordells in der Südstadt. Ein Sprecher des Bauordnungsamtes bestätigte der AZ, dass die Stadt den dort tätigen Damen die Ausübung der Prostitution verboten hat. Doch nicht alle sind damit einverstanden.

In zwei nebeneinander liegenden Wohnhäusern der Frankenstraße haben sich die Prostituierten breit gemacht. Ein Appartement nach dem anderen wurde in den letzten beiden Jahren zur Lasterhöhle umfunktioniert. Nach Erkenntnissen der Stadtverwaltung wurden zuletzt 32 Wohnungen für Prostitutionszwecke genutzt! Das ist weit mehr als die Hälfte der Wohnfläche.

Onanierende Männer im Hausflur

Ein Bewohner des Hauses sagte zur AZ: „Es sind unhaltbare Zustände.” Seinen Worten zufolge werden im Haus wohnende Frauen, die mit Prostitution nichts zu tun haben, von Freiern auf vulgärste Weise angesprochen und bedrängt. Ein andere Bewohnerin berichtet von onanierenden Männern im Hausflur und unliebsamen Hinterlassenschaften wie Urinlachen im Treppenaufgang.

Wie mehrere Anwohner berichten, seien sowohl die Stadt als auch die Polizei immer wieder auf die Zustände in den Wohnhäusern aufmerksam gemacht worden. Doch nichts sei geschehen. Ein Mitarbeiter des Bauordnungsamtes widerspricht dem: „Wir haben erst vor kurzem davon erfahren und schnell reagiert”, erklärte er.

Die Ausübung der Prostitution in diesem Bereich zu verbieten, sei rechtlich kein großes Problem, da es sich um ein Wohn- und nicht um ein Gewerbegebiet handele. Alle dort arbeitenden Prostituierten sind inzwischen von der Stadt aufgefordert worden, keine gewerblichen Sex-Dienste mehr anzubieten. Der Sprecher der Behörde: „Die meisten sind der Aufforderung bereits freiwillig nachgekommen.” Einige Prostituierte weigern sich allerdings und haben bereits angekündigt, rechtliche Schritte gegen das Prostitutionsverbot zu unternehmen.

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... 9fcb0.html
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Beitrag von ehemaliger_User »

Onanierende und urinierende Männer in einem Treppenhaus oder in Hausfluren? Das kann ich mir absolut nicht vorstellen.

Und auf der anderen Strassenseite sind Fabriken!
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Hanna
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Beitrag von Hanna »

ich habe dort ein Jahr lang jeweils einmal im Monat eine Woche gewohnt und gearbeitet und kann mir ein Urteil erlauben

in den beiden Häusern waren zu der Zeit (2009 bis Anfang 2010) ca 70-80% der Wohnungen einschlägig belegt.
Die wenigen normalen Mieter waren tw. verzweifelt. Einer schrieb an seine Tür: "hier wohnt XXX, hier ist kein Puff!!"

Es gab oft Lärm im Hausgang, die Briefkästen waren ramponiert, im Hausflur lungerten die Männer (Freier? Zuhälter?) herum und tw. wurde man nachts von mehr oder weniger dummen Jungs durch klingeln an der Tür belästigt.
einmal hat wirklich jemand bei mir in den Hausflur gepinkelt.

aber um nicht mißverstanden zu werden, ich sehe das Problem nicht in einem Wohnungsbordell an sich, sondern darin wenn das ganze sich massiv konzentriert.
Hat man dort als normaler Bewohner eine selbstgenutze ETW und das ganze kippt um, dann ist man wirklich angeschmiert.

die Häuser sind vom Baustil her 60er bzw. 70er Jahre und ETWs, eigentlich wäre bei sowas die Hausverwaltung gefragt. Aber die nürnberger Südstadt ist nicht das nobelste Viertel und wenn man da nicht hinterher ist, kommt es u.u. zu solchen Konzentrationen.

Nicht mißverstehen,ich bin eine große Anhängerin der Wohnungsbordelle,aber man muß das auch für die übrigen bewohner erträglich gestalten. und das geschieht am besten, wenn nur wenige Wohnungen in einer Anlage einschlägig belegt sind. sonst ist es wie im Laufhaus.


Hanna

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Beitrag von fraences »

Ich gehe ganz konform mit dem was Du als Insiderin vor Ort beschreibst.
Nur die massive konzentrierte Anbietung von Wohnungsbordelle führt zu solche Probleme.
Selber habe ich in Mehrparteienwohnungshäuser gearbeitet und nie Probleme gehabt.
Auch die Gäste , die kamen verhielten sich im Hausflur diskret, sogar schleichend um nicht gesehen zu werden oder als solche erkannt zu werden.
Es liegt auch in unsere Pflicht, wenn wir nicht ausgegrenzt werden wollen uns gesellschaftkonform und rücksichtsvollgegenüber unsere Mitbewohner zu verhalten.
Dadurch können wir Vorurteile und Abneigung abbauen
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Liebe Grüße
Fraences
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

@Hannah, toll dass du einen Insiderbericht geben kannst. Und ich dachte schon, es wäre die Konkurrenz oder Prostitutionsgegner, die diesen uralten "Trick" anwenden (Kondome auslegen, Urinieren), um letztlich die Prostituierten über Aufstachelung des Volkszornes zu vertreiben...



P.S. Dieses "Umkippen" in einem einzelnen Wohnhaus kann ebenso auf der Ebene von Stadtteilen oder einer ganzen Stadt passieren, wie derzeit in DO Nordstadt, wo sich ein bedeutender Teil vom "Dortmunder Modell" gerade selbst demontiert.


> "Es liegt auch in unsere Pflicht, wenn wir nicht ausgegrenzt werden wollen, uns gesellschaftkonform und rücksichtsvoll gegenüber unseren Mitbewohnern zu verhalten."


Das sehe ich genau so, aber es ist entweder eine weitschauende geschäftstüchtige Einstellung oder einer bürgerliche Sozialisation geschuldet ;-) also etwas, was nur jemand vertritt, dem es wirtschaftlich einigermaßen gut geht und der hier heimisch oder solidarisch (integriert) ist...


Das trifft leider nicht auf alle Sexworker oder Prostitutions-Teilbereich zu. Das macht Prostitutionspolitik und Sexworker-Interessenvertretung so schwierig. Und die Sittenpolizei und BKA sehen verschärft nur die Problemzonen.

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Beitrag von nina777 »

12.04.2011

Feuer im Sex-Club

NÜRNBERG Der heißeste Sex-Club der Stadt ging am Dienstagmorgen in Flammen auf! Das Gebäude in der Emmericher Straße (Nürnberg-Ziegelstein) wurde komplett zerstört. Fast eine Million Euro Schaden blieb zurück – und die noch nicht beantwortete Frage, wodurch das Feuer entstanden ist. War’s am Ende sogar ein Racheakt aus dem Rotlicht-Milieu?


„Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte Polizeisprecher Robert Schmitt. Auf die mögliche Brandursache wollte er sich nicht festlegen. Die sollen jetzt Experten des Landeskriminalamtes herausfinden. Keine leichte Aufgabe. Polizeisprecher Schmitt: „Vor allem das oberste Stockwerk ist sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Das erschwert die Ermittlungen.“

Das Feuer fraß sich rasend schnell durch die Holzdecke

Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte das Feuer im Erdgeschoss im Bereich einer Sauna ausgebrochen sein. Es fraß sich dann rasend schnell durch die Holzdecke nach oben. Als die Feuerwehr um 6 Uhr früh am Ort des Geschehens eintraf, war das Hallengebäude bereits nicht mehr zu retten. Lediglich ein Übergreifen der Flammen auf eine benachbarte Firma konnte verhindert werden.

Helmut K., der Eigentümer der Immobilie, kann über den Totalschaden nur noch den Kopf schütteln. „Mit dem Gebäude habe ich wirklich kein Glück“, sagte er am Dienstag zur AZ, kurz nachdem er sich die qualmende Ruine angesehen hatte. Und dabei hatte er doch so gehofft, dass es endlich aufwärts geht. Erst vor ein paar Wochen hat ein neuer Pächter das Gebäude übernommen. Die Arbeiten am Innenleben des Sex-Clubs waren weitgehend abgeschlossen. In ein paar Tagen hätte das luxuriöse Etablissement seinen Betrieb wieder aufnehmen sollen. Eigentümer Helmut K.: „Nur ein paar neue Fenster haben noch gefehlt, und eine Dachluke hätte abgedichtet werden müssen.“

Helmut K. hält einen Racheakt für möglich

Der Geschäftsmann, der die Immobilie vor rund zehn Jahren als Kapitalanlage erwarb, hatte bisher nichts als Ärger damit. Erst ließ er einen Pächter einziehen, der aus der ehemaligen Kühlhalle Nordbayerns größten Swingerclub machte. Nur die Mietzahlungen blieb er schuldig. Helmut K. wurde ihn erst mit gerichtlicher Hilfe wieder los.

Mit der nächsten Pächterin, die Kontakte zu zwielichtigen Gestalten aus dem Milieu hat, war es noch schlimmer. Helmut K.: „Sie zahlte die Miete nicht, zerstörte Teile der Einrichtung, nahm wertvolle Gegenstände mit. Der Schaden beträgt mehrere Hunderttausend Euro.“ Gegen sie und einen Kompagnon führt er derzeit vor dem Landgericht eine erbitterte Auseinandersetzung. Solange die Brandursache nicht geklärt ist, will sich Helmut K. nicht festlegen: „Für möglich halte ich alles. Auch einen Racheakt.“

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... c54a1.html
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RE: LokalNachrichten: NÜRNBERG

Beitrag von fraences »

Bordelle gehen Nachbarn gegen den Strich

Postkartenaktion von LeopArt sorgte bei Bürgerversammlung für Ärger — Prostituierte ziehen in Wohnhäuser um — Stadt machtlos?

ST. LEONHARD/SCHWEINAU - Die Rotlichtszene in St. Leonhard sorgt weiter für Ärger. Während sich die Stadt bemüht, illegale Bordelle zu schließen, gehen die Prostituierten verstärkt in Privatwohnungen ihrem Gewerbe nach. Nachbarn beklagen die Untätigkeit von Stadt und Polizei.


„Die schönsten Bordelle Nürnbergs sind in St. Leonhard.“ Eine Postkartenaktion der Künstlergruppe LeopArt vom Mai diesen Jahres geht vielen Bewohnern im Stadtteil immer noch gehörig gegen den Strich. Bei der Bürgerversammlung in der Dunantschule machten sie ihrem Zorn Luft.


„St. Leonhard ist ein Stadtteil, der eh schon als problematisch und sozialer Brennpunkt verschrien ist“, schimpft Eva Hiller (58), die seit 14 Jahren im Westen Nürnbergs wohnt: „Müssen wir dann auch noch solch eine Negativwerbung hinnehmen?“

Während Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) darüber eigenen Angaben zufolge „lächeln“ musste und die Kulturreferentin Julia Lehner der Meinung ist, dass mit dieser Form der Kunst die Bürger wachgerüttelt werden sollten, kann der Vorsitzende des Bürgervereins St.Leonhard/Schweinau, Klaus Thaler, nicht über die Aktion lachen: „Damit wurde ein kleiner Flächenbrand gelegt und der Boden für weitergehende Prostitution bereitet.“

Ruhige Wohngegend

Und dies ist den Anwohnern zufolge schon geschehen: „Von der Gegend um die Fuggerstraße und Leyher Straße war uns das Problem schon länger bekannt“, erklärt Hiller. Nun gebe es die käufliche Liebe auch in der Heinrichstraße. „Das war bislang eine ruhige Wohngegend“, so Hiller weiter. Nun stünden die Türen eines Wohnhauses mit mehreren Mietwohnungen bis spät in der Nacht offen und fremde Männer gingen ein und aus, berichtet eine Frau, die mit ihrem Mann und den drei Kindern in dem besagten Haus wohnt. Prostituierte würden ihre Kundschaft in den Wohnungen empfangen.

Diese Postkarte verteilte die Künstlergruppe LeopArt im Stadtteil und sorgte damit für viel Ärger.

Maly ist die Problematik bekannt: „Die Prostitution weicht aus den Rotlichtvierteln und verteilt sich in der Breite.“ Jedoch beobachte man die Szene und schreite ein, wo es Probleme gibt, versichert er. Eine weitere Mieterin, die ihre Sorgen bei der Bürgerversammlung vortrug, merkt davon bislang noch nichts: „Meine Kinder haben Angst. Auch sie werden im Hausflur komisch angesehen. Als wir die Polizei riefen, sagte die nur: Wir können nichts machen.“

Das Problem: Den Ordnungsbehörden sind die Hände gebunden, solange aus einer Mietwohnung kein Minibordell werde, das die anderen Mieter stört oder einschränkt. „Wir können nur gegen konkrete Ordnungswidrigkeiten vorgehen“, sagt Maly. Dennoch kündigte er an, Ordnungsamt und Bauordnungsbehörde zur Überprüfung vorbeizuschicken.

Auf dem Zucker-Bär-Gelände wird endlich gebaut
Kinderversammlung: „Mieses Dreckloch“

Die Bürger sind sich unterdessen einig: Die Postkartenaktion war unangebracht. Und eine weitere Frau aus St. Leonhard fragt erbost: „Wie will man die geplanten, teuren Wohnungen auf dem Zucker-Bär-Areal irgendwann verkaufen, wenn man solch eine negative Vermarktungsstrategie für unser Viertel fährt?“

Auch bei der nur mäßig besuchten Kinderversammlung gab es Kritik an der Situation rund um die Fuggerstraße. „Wir trauen uns da nicht mehr durchzulaufen“, klagten Jugendliche.



http://www.nordbayern.de/nuernberger-na ... -1.1539991
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RE: LokalNachrichten: NÜRNBERG

Beitrag von fraences »

Rotlicht-Atmosphäre in der Elisenstraße

Prostituierte mieten häufig Appartements in Wohngebieten -

Nürnberg - Sindy (Name von der Redaktion geändert) hat nur wenig Zeit für ein Gespräch. Im Halbstundentakt geben sich die Freier, die zu ihr in die Wohnung kommen, die Klinke in die Hand. Dazwischen muss sie sich duschen, das Bett neu beziehen und frische Dessous aus dem Schrank holen, sich hübsch machen für den nächsten Mann.


Wohnungsprostitution gibt es in Nürnberg seit vielen Jahren. Nur wenn ein ganzes Wohnhaus mit Prostituierten bewohnt ist, kann die Stadt dagegen vorgehen.


Das Zimmer ist mit dem Nötigsten eingerichtet: Ein schwarzes Eisenbett mit Matratze, ein Nachttischchen daneben, darunter ein Abfalleimer für die benutzten Kondome. Die Schrankwand im 20 Quadratmeter großen Zimmer beherbergt Sindys spärliches Hab und Gut. Schwere dunkle Vorhänge schützen vor Nachbarsblicken.

Das kleine gelbe Schild mit der Bayerischen Hygieneverordnung ist auf Kopfhöhe neben dem Bett angebracht und hebt sich deutlich von der dunkelorangen Wand ab. „Bei mir nur mit Gummi“, sagt Sindy im gebrochenen Deutsch. Seit zwei Jahren macht sie in Nürnberg Männer glücklich.

40 bedient sie pro Woche, zwischen sechs und sieben pro Tag. Ihre Freier empfängt sie zwischen 10 und 21 Uhr. Samstag oder Sonntag hat sie frei. „Bei mir kostet es 50 Euro. Andere im Haus nehmen nur 20 oder 30 Euro.“ Fast wöchentlich wechselt Sindy die Wohnung. Mal zieht sie in ein anderes Viertel, mal nur einige Stockwerke höher.

Sonntag ist Bettenwechsel. Das weiß auch eine Anwohnerin zu berichten, die dem Treiben in der Elisenstraße seit Jahren mit Kopfschütteln zusieht. „Wenn wir am Sonntagvormittag in der Küche stehen, können wir zusehen, wie die Frauen mit ihren Trolleys ein- und ausziehen“, sagt die Frau, die namentlich nicht genannt werden will. „Und jeden Sonntag kommt ein glatzköpfiger Mann mit einem dicken BMW, der wahrscheinlich das Geld von ihnen abkassiert.“

Sindy bestätigt, dass dieser Mann auch bei ihr war. 500 Euro Miete kostet sie das 1-Zimmer-Appartement – pro Woche. Abzüglich der Kosten für Waschmittel, Schminke, Kondome, Dessous und Essen bleiben ihr trotzdem noch etwa 1400 Euro – das ist dreimal mehr, als sie in Ungarn pro Monat in ihrem eigentlichen Beruf als medizinisch-technische Assistentin verdienen würde.

Rund 1500 Prostituierte arbeiten nach Schätzungen der Prostituiertenselbsthilfe und Beratungsstelle Kassandra in Nürnberg. „Die Nachfrage bestimmt das Angebot“, sagt eine Mitarbeiterin. Der Großteil von ihnen gehe dem Geschäft in den eigenen vier Wänden nach. „Solange es die Anwohner nicht stört, ist die eigene Wohnung ein guter Arbeitsplatz.“

Doch der Nachbarin in der Elisenstraße wurde das Treiben insbesondere in den vergangenen Monaten zu bunt. „Im Sommer können wir die Fenster nicht offen lassen. Das Gestöhne ist zu laut“, beschwert sich die Frau, die eigenen Angaben zufolge seit 20 Jahren in der Elisenstraße wohnt. Während des Gesprächs hält ein Kombi direkt vor dem Haus.

Der Mann telefoniert, wenig später steigt er aus, klingelt an der Tür. Eine halbe Stunde später verlässt er das Haus wieder und fährt davon – am Heck ein Aufkleber mit den Worten: „Ich habe ein Herz für Kinder“. Beischlaf im Wohnviertel ist diskret und anonym.

Die Stadt ist von dieser Entwicklung nicht begeistert. „Prostitution hat in Wohngebieten nichts verloren“, macht Robert Pollack, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes, deutlich. Doch solange Wohnungsprostitution in einem Haus nicht überhand nimmt und sich niemand gestört fühlt, kann die Stadt nichts unternehmen.

Seit 2002 ist Prostitution gesetzlich als Dienstleistung anerkannt und ist damit nicht mehr sittenwidrig. „Nachbarn sollten sich an die Polizei oder die Stadt wenden. Zudem haben die Mieter einen Mietminderungsanspruch, so dass die Vermieter reagieren müssen“, sagt Pollack.

Im Studentenwohnheim in der Elisenstraße 18 wohnen nur noch wenige, die nicht dem horizontalen Gewerbe nachgehen. Das bestätigt auch der Hausverwalter. Vor vier Monaten hätten viele Wohnungen die Eigentümer gewechselt. Seitdem wohnten dort ausschließlich Prostituierte.

„Ich habe die Eigentümer darauf hingewiesen, dass sie bis 31. Oktober die Prostituierten aus den Appartements entfernen sollen. Ansonsten wende ich mich an die Behörden“, droht Günter Mulzer von der IBH Chemnitz. Von rund 1200 Wohnungen, die er betreue, sei dies das einzige Objekt in Nürnberg, das von Prostituierten bewohnt sei.

In solch einem Fall kann die Stadt durchgreifen. Sobald in Wohnhäusern Bordelle oder bordellartige Betriebe eingerichtet werden, kann das Bauordnungsamt diese schließen. Im vergangenen Jahr hat die Stadt ähnliche Betriebe in der Frankenstraße und in der Adolf-Braun-Straße dicht gemacht. Wenig später entstehen neue Bordelle – wie in der Elisenstraße 18.

Bei der Polizei ist die Straße keine unbekannte Adresse. Vergangenen Donnerstag rückte die Kriminalpolizei mit einem Großaufgebot an und durchsuchte die Wohnungen. „Das war eine routinemäßige Kontrolle. Es gab weder Festnahmen noch wurde Anzeige erstattet“, sagt Polizeisprecher Peter Schnellinger. Die Anwohnerin verfolgte die Durchsuchung interessiert vom Küchenfenster aus mit. „Das war wie im Film.“

Sindy fährt am Sonntag wieder nach Ungarn zu ihren drei Kindern. Die wissen, wie ihre Mutter das Geld verdient, von dem sie sich Essen, Kleidung und vielleicht mal einen Kinobesuch leisten können. Sindys Mann ist vor fünf Jahren gestorben, die Banken haben in der Krise ihr ganzes Vermögen verschlungen.

Ein Jahr will sie diese Arbeit noch machen. Dann soll Schluss sein damit. Sie gibt vor, 40 zu sein, ist aber wesentlich älter. Mit Fitness und Karate hält sie sich jung – damit sie den Freiern was bieten kann. „Ich bin lieb zu den Männern. Das gefällt ihnen.“

Am 30. Oktober kommt Sindy wieder zurück nach Nürnberg. Die Elisenstraße 18 ist dann Vergangenheit. Der Mann mit der Glatze hat ihr gesagt, dass etwas Professionelles aufgemacht wird. Wo, will sie nicht sagen. Diskretion ist alles in ihrem Beruf.


http://www.nordbayern.de/nuernberger-ze ... -1.1582554
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RE: LokalNachrichten: NÜRNBERG

Beitrag von fraences »

,Es geht auch ohne Sperrbezirk‘
Durchwachsene Bilanz: Beate Leopold über zehn Jahre Prostitutionsgesetz -


NÜRNBERG - Vor zehn Jahren hat der Bundestag das Prostitutionsgesetz verabschiedet, um die Position der Huren zu stärken. Seitdem gilt Sexarbeit nicht mehr als sittenwidrig, den Prostituierten steht der Weg in die Sozialversicherung offen. Was hat es den Frauen gebracht? Soziologin Beate Leopold (56) von der Nürnberger Prostituierten Selbsthilfe Kassandra zieht Bilanz.


Raus aus der rechtlichen Grauzone, rein in die Sozialversicherung. Hat das geklappt?

Beate Leopold: Jein. Auf der einen Seite hat es funktioniert, da Prostituierte nun einen Rechtsanspruch auf ihr Entgelt haben. Das ist eine eindeutige Verbesserung und bedeutet eine Gleichstellung mit anderen Erwerbstätigen. Andererseits sind nicht — wie es sich der Gesetzgeber vorgestellt hat — massenhaft rechtsgültige Arbeitsverträge in der Sexbranche entstanden. Kein Wunder, denn hier hat der Arbeitgeber nur eine eingeschränkte Weisungsbefugnis, die mit einem hohen finanziellen Risiko einhergeht. Denn: Ein Bordellbetreiber kann zwar die Arbeitszeit, die Arbeitskleidung und den allgemeinen Umgang mit Kunden vorgeben, aber nicht, welche sexuellen Praktiken ausgeführt werden. Das würde dem sexuellen Selbstbestimmungsrecht der Prostituierten widersprechen. Nahezu alle Frauen arbeiten selbstständig — und möchten das auch so.




Sie haben anfangs von dem Rechtsanspruch auf Lohn gesprochen. Wie sieht das in der Praxis aus?

Leopold: Es gibt nur wenige Fälle, wo Prostituierte tatsächlich ihr Geld einklagen. In der Praxis wird nach wie vor gegen Vorkasse gearbeitet. Es hat sich gezeigt, dass allein der Hinweis auf die Gesetzeslage reicht, um zahlungsunwillige Kunden zu überzeugen.

Wie gestaltet sich die Situation in Nürnberg?

Leopold: Im Großraum arbeiten rund 1500 Frauen im Alter von 18 bis 75 Jahren freiwillig als Prostituierte. Sie gehen in Nürnberg an der Frauentormauer, in den Bordellen der Industriegebiete und in angemieteten Zimmern dem Gewerbe nach. Arbeitsverträge sind die Ausnahme. Das Gros der deutschen Frauen, die hier langfristig arbeiten, ist krankenversichert, bei freiwilligen Rentenversicherungsbeiträgen hört es dann aber schon auf. Bei weit über die Hälfte der Prostituierten handelt es sich jedoch um Migrantinnen. Sie kennen in der Regel ihre Rechte nicht, hinzu kommen Sprachprobleme und eine hohe Fluktuation.

Hat das Gesetz tatsächlich die Rechte der Prostituierten gestärkt?

Leopold: Leider nur begrenzt. Denn immer noch ist die Prostitution eine sehr stigmatisierte Tätigkeit, die Frauen legen großen Wert auf Anonymität. Daran hat das Gesetz nichts geändert. Und wie schon angesprochen, auch im arbeitsrechtlichen Bereich funktioniert es nicht.

Zehn Jahre Prostitutionsgesetz — wie lautet Ihr Fazit?


Leopold: Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Aber da für die Sexarbeitsbranche immer noch viele Sondergesetze gelten, gibt es noch viel zu verbessern. Zum Beispiel die Abschaffung der Sperrbezirksverordnung: Sie reglementiert, wo Prostituierte arbeiten dürfen, und schränkt so ihre Arbeitsmöglichkeiten massiv ein. Das ist überflüssig und diskriminierend! Städte wie Berlin zeigen, dass es auch ohne Sperrbezirk funktioniert. Daran sollte sich Nürnberg ein Beispiel nehmen.

Heute lädt das Casablanca, Brosamerstr.12, um 20Uhr zur Premiere des Films „Tag und Nacht“, der den Anspruch hat, einen Teil des Sexgewerbes authentisch darzustellen. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch mit Vertreterinnen von Kassandra statt.

http://www.nordbayern.de/nuernberger-na ... -1.1796591
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Beitrag von ehemaliger_User »

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Marc of Frankfurt
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Zum Interview

Beitrag von Marc of Frankfurt »

zum Film, der auch in Wien enstand hier mehr
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=87966#87966
Kernaussagen von Beate Leopold hat geschrieben:Abschaffung der Sperrbezirksverordnung: Sie reglementiert, wo Prostituierte arbeiten dürfen, und schränkt so ihre Arbeitsmöglichkeiten massiv ein. Das ist überflüssig und diskriminierend! Städte wie Berlin zeigen, dass es auch ohne Sperrbezirk funktioniert.

Im Großraum arbeiten rund 1500 Frauen im Alter von 18 bis 75 Jahren freiwillig als Prostituierte.

Ob mein Leserbrief veröffentlicht wird?
Marc hat geschrieben:Vielen Dank an Frau Beate Leopold, den namentlich nicht genannten Journalisten und die Zeitung nordbayern.de, dieser Position zur freiwillig gewählten selbstbestimmt organisierten Sexarbeit Raum zu geben. Zumal in Bayern Kondomzwangs Prostitution, Betreiber-Zuhälterbekämpfung und ineffektive bis traumatisierende Razzien zur Prostitutionseindämmung hohe Priorität haben.

Schlechter Stil ist es bei Sexarbeits-Themen stets ein erotisch-voyeuristisches und damit diskriminierendes Symbolphoto einzusetzen. Allein schon das Photo reduziert die dargestellte Sexdienstleisterin zum Körperteil, zur Sache. @André De Geare, gab es ein den Verwertungsrechten angemessenes Fotohonorar? Da darf sich dann kein Bürger oder Medienmensch wundern, wenn Sexarbeiter unter sexarbeitsfeindlicher Gewalt, sexualisierter Ausbeutung, Fremdbestimmung oder Haßtaten gegen Prostituierte zu leiden haben.

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RE: LokalNachrichten: NÜRNBERG

Beitrag von fraences »

Protest in Nürnberg
Prostituierten-Apartments über Kindergarten


In einem Wohnblock im Nürnberger Stadtteil Werderau bieten seit geraumer Zeit Prostituierte ihre Dienste in Apartements über einem Kindergarten an. Die Eltern der Kinder sind sauer. Das Nürnberger Jugendamt prüft nun den Fall.

Die direkte Nachbarschaft zwischen dem städtischen Kindergarten und den Prostituierten-Apartments hat das Ordnungsamt der Stadt Nürnberg bestätigt. Die Bauordnungsbehörde Nürnberg prüfe derzeit, in wie fern die Prostitution über dem Kindergarten legal ist, so das Ordnungsamt.

Werbung für Dienste
Ausgelöst hat die Elternproteste ein kürzlich in der Umgebung des Wohnblocks verteilter Flugzettel. Darin werden Väter angesprochen, doch zu einer Prostituierten zu kommen, wenn sie ihre Kinder im Kindergarten abgegeben hätten. Zudem könnten die Väter ihren Kinder dann auch beim Spielen zusehen.

Wohnblock liegt nicht im Sperrgebiet
Das städtische Jugendamt hat nun den Eltern eine "zeitnahe" Zusammenkunft angeboten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Eine rechtliche Möglichkeit gegen die Prostituierten-Apartements über dem Kindergarten gibt es offenbar nicht. Der Wohnblock liegt nicht in einem Sperrgebiet.

http://www.br.de/franken/inhalt/aktuell ... en100.html
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RE: LokalNachrichten: NÜRNBERG

Beitrag von Femina »

Wie doof muß man sein, wenn man schon das Glück hat, eine Dienstwohnung bezogen zu haben, sich das wieder mit plumpen Handzetteln kaputtzumachen.
Ich kann nur mit dem Kopf schütteln. Die haben es nicht anders verdient.

Kann man nicht unauffällig überm Kindergarten arbeiten? Bürgerlich tun und freundlich grüßen, wenn man aus dem Haus geht?
So käme keiner darauf. Wenn die Kunden alle einen Ordner unterm Arm haben, wenn sie kommen, kann man noch so viel Verkehr haben, da passiert nix.
Die Leute denken, man macht denen die Buchhaltung.

Tja, das kommt davon, wenn man ganz schnell Geld verdienen will. Langsam alles aufbauen.
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Liebe Grüße, Femina
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Beitrag von Asfaloth »

Das mit dem Ordner ist eine gute Idee.

Bei Hotels mit etwas kritischerem Personal bezüglich kurzfristigem Damenbesuch habe ich beim Abholen der Dame in der Lobby auch schon mal einen laptop mitgebracht, den wir beim ersten "Icebreaker"-Drink zwischen uns stellten... *lach*

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RE: LokalNachrichten: NÜRNBERG

Beitrag von Femina »

Wenn man das Geschäft seriös und langfristig betreiben will, geht das nicht anders.

Bei mir bringt einer einen Order mit, ein Handwerksmeister kommt mit Werkzeugkasten und Zollstock in der Hand,
ein anderer mit Aktentasche und Din-A-Blättern in der Hand. Mein Gärtnermeister fährt mit Auslieferungsbus
mit Aufschrift vor und trägt Blumen raus. Usw.

Ja, anders geht's nicht.
Bei mir schaute mal gerne eine Nachbarin immer durch die Gardine. Als ich sie einmal dabei sah, winkte ich und rief: grüß dich Anni!

Ja was denn? Hat alles seine Ordnung. :003
Liebe Grüße, Femina
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