Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution..

Abgesehen vom Fehlen der nötigen Hilfsinstitutionen für Sexworker findet hier auch alles Platz, was ihr an bestehenden Einrichtungen auszusetzen habt oder loben wollt
Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Youtube Team der Günen Wien:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ein Gespräch im Stundenhotel


Frau Silvia, Betreiberin eines Stundenhotels in Wien Rudolfsheim,
im Interview mit Birgit Hebein, Klubobfrau der Grünen im 15. Bezirk.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=92FXsTAGBdw[/youtube]





Lokalnachrichten Wien
viewtopic.php?p=88466#88466

Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18062
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution

Beitrag von Zwerg »

Ich frage mich, welche Einstellung die UserInnen des Felberstraßen-Blogs in sich tragen...

ZITAT: Polizisten sich mittlwerweile davor fürchten müssen, höchstpersönlich vor den Richter zur Verantwortung gezogen zu werden – für unrechtmäßig ausgestellte Anzeigen. Die Prostituierten sind über Ihre Rechte ja bestens informiert und welcher Polizist will sich schon von einer Prostituierten auslachen lassen. ZITATENDE

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, in wie weit man sich tatsächlich zu wünschen scheint, dass PolizistInnen sich nicht verantworten müssen, wenn sie sich selbst außerhalb des Rechtes bewegen. Ich würde mir Sorgen machen, wenn dem nicht so wäre!

Die Doppelmoral mancher der dortigen UserInnen wird auch deutlich, wenn man den Beitrag http://felberstrich.wordpress.com/2010/ ... undsachen/ liest - man regt sich über eine Webseite auf, die kein Impressum hat.... und vergisst völlig, dass die eigene Website auch Keines aufweist....

christian

Benutzeravatar
Lycisca
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 1242
Registriert: 17.03.2007, 15:18
Wohnort: Umgebung Wien
Ich bin: Keine Angabe

RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution

Beitrag von Lycisca »

Dass sich laut Felberstraßen-Initiative Polizisten vor SexarbeiterInnen fürchten, weil diese so rechtlich versiert seien, wäre ja eine ganz neue Beobachtung. Schön wäre es, wenn das Forum tatsächlich das rechtliche Wissen der KollegInnen derart vermehrt haben sollte. Allerdings glaube ich eher, dass die Bürgerinitiative enttäuscht ist, dass nach der Gemeinderatswahl wieder Normalität einkehrt, also auch Rückbesinnung auf den Rechtsstaat, und die Polizei daher nicht (nicht mehr?) die überzogenen Forderungen einzelner Anrainer willfährig umsetzt.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution

Beitrag von Marc of Frankfurt »

> "vor SexarbeiterInnen fürchten, weil diese so rechtlich versiert seien, wäre ja eine ganz neue Beobachtung"


Eine schöne Beobachtung ist das ohne Frage, aber so neu ist sie nicht, weil Sexwork eben nicht nur polarisierend wirkt, sondern immer auch selbst schon ein sehr polarisiertes Feld und Biz ist:
- Da gibt es die eher isolierten Sexworker, die evt. eher prekärer leben und arbeiten und in der Stadt oder von Behörden und Gesetzen quasi rumgeschubst werden und dann gibt es die
- gut vernetzten, oranisierten und aufgeklärten Sexworker, die genau wissen wie sie sich zu schützen und ggf. zu wehren haben bzw. auch solche,
- die ohne besondere Rücksicht auf andere ihre Überlebens- bzw. Geschäftsinteressen verfolgen...

Insbesondere diese letzte Gruppe erzeugt womöglich maßgeblich die auch uns gut bekannten und öffentlich sichtbar werdenden Konflikte mit Behörden, Anwohnern, aber auch mit Vermietern, Kolleginnen, Freiern etc.





Es wird für uns als Sexworker-Interessenvertreter also zunehmend wichtiger, hier genauer herauszufinden wie groß welche Gruppe ist. Was sind Einzelfälle, die aufgebauscht oder überbewertet werden und was ist die alltägliche Realität von mehr oder weniger diskretem und sozial integrierbarem Pay6 bzw. Sexwork.

Ein Grund mehr nach evidenzbasierter Forschung zu verlangen bzw. diese selbst zu organisieren. Die aufwendige Materialsammlung hier im Forum ebenso wie die schier unendlich vielen Beratungskontakte gehen genau in diese Richtung und wenn man dann einmal kausal wird folgern können, dass Sexworker zunehmend versierter sind, weil es das intl. Sexworker Forum gibt, wäre das das beste Qualitätskriterium für unsere Mühen ...

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Nach den Wahlen:

Beitrag von Marc of Frankfurt »


Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18062
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution

Beitrag von Zwerg »

Es lief gerade eine 2 Stunden Sendung auf ATV (österreichischer Privatsender) welche unter Anderem die Situation auf der Felberstraße zum Thema hatte. Ich lasse mir noch durch den Kopf gehen, ob wir die Sendung komplett einstellen. Fürs Erste nur ein ganz kleiner Ausschnitt, den ich bewusst gewählt habe, da er ein wenig aufzeigt, welche Positionen hier aufeinander treffen.

Wer des Wiener Dialektes nicht mächtig sein sollte: Die Wortwahl "wia die Rotzn" bedeutet auf Deutsch "wie die Ratten"
einen robusten Magen wünscht Euch

christian

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Reportage: Aufstand der SexarbeiterInnen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Interessant:

In der 2. Szene wo Alfred Kreuzer den Anrainern seinen Club zeigt, haben die Erwachsenen sogar ihre kleinen Kinder mit dabei. So unspektakulär kann Aufklärung sein.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 10.11.2010, 03:22, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Gerd2
unverzichtbar
unverzichtbar
Beiträge: 175
Registriert: 26.10.2010, 00:06
Wohnort: Bielefeld
Ich bin: Keine Angabe

RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution

Beitrag von Gerd2 »

Hallo !

Kann es sein, dass sich Einer aus dieser Initiative im Moment
im Gästebereich "tummelt" ?
Der hatte ja Angst um seine Kinder....

Ich fass mir nur an den Kopf !


Liebe Grüsse
Gerd2

Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18062
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Re: RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitu

Beitrag von Zwerg »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:haben die Erwachsenen sogar ihre kleinen Kinder mit dabei. So unspektakulär kann Aufklärung sein.
Frau Schön wird deswegen am Felberstraßenblog scharf kritisiert

http://felberstrich.wordpress.com/2010/ ... /#comments

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

Re: RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitu

Beitrag von Aoife »

          Bild
Gerd2 hat geschrieben:Kann es sein, dass sich Einer aus dieser Initiative im Moment im Gästebereich "tummelt" ?
Das ist letztlich natürlich nicht auszuschließen. Allerdings erscheint er mir trotz aller Vorurteile doch sehr viel differenzierter zu sein als der "typische Felberstrasseninitiativler". Immerhin sind noch keine Schimpfworte gefallen ...

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18062
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution

Beitrag von Zwerg »

Diese Nachricht wurde an den Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, Hrn. Gerhard Zatlokal gesandt und auch am Felberstraßenblog gepostet....

Danach wurde die Mail an mich gesandt (der Inhalt wurde mir erst dadurch bekannt):
-----------------------------------------------------
Sg. Herr Knappik !

Da sie einer der wenigen Menschlichen (fast zu Menschlich , bei den Aggressiven Beleidigungen der Felber ,,NAZI BÜRGERWEHR'' gegen uns und ihre Person ) Akteure sind welche sich unserer Probleme annehmen , ersuchen wir Sie Rechtliche Schritte gegen diese Hassprediger zu unternehmen. Der Tatbestand reicht von Moddrohungen im ATV bis zur Nötigung Verleumdung und Beleidigung. Unser doch so schlechtes Image ist auf alle Fälle Aständiger,da wir weder Zurückdrohen noch Beleidigen. Auch gegen diese Sauberleute welche beim Hr. Bezirksvorsteher aus und eingehen und ihn Bombadieren und Löchern,Ihn mit ihren Rassismus und Hassverfolgungen sowie Lügen Täglich Kontaktieren (Nennen sich Bürgerforum) gehört einmal Vorgegangen. Wir glauben kaum das Hr. Bezirksvorsteher in einer Demokratie diese Vorgangangsweise Gutheißen kann. Übrigens mein Name ist NICOLE ich bin Waschechte Österreicherin und stehe nicht bei Barbara Karlich sondern auf der Linzerstrasse wo wir noch in Ruhe Arbeiten können, da es dort solche Hasserfüllte Bürgerforumsmenschen nicht gibt und ich stehe gerne wieder Allen Fernsehstationen der Welt zur Verfügung um dieses Fehlverhalten und Unrecht zu vertreiben. Wenn Personen sich eine Hurenjagd Rund um die Uhr mit Familien und Kindern zum Hobby machen , dann Frage ich mich ( selbst zweifache Mutter ) wo bleibt das Familien und Privatleben, oder was kommt wenn die Huren weg sind ? Ausländerjagd oder Bettlerjagd auf der Felberstrasse ? Seit wie Lange ist die Felberstrasse Strichgebiet ? Ich halte zu meinen Kolleginnen, da es echt ist wenn Menschen der Deutschen Sprache nicht mächtig sind über diese herzuziehen, diese Mädchen aus Rumänien oder Bulgarien oder Ungarn usw. sollten auch von Hr. Bezirksvorsteher einmal eingeladen werden mit Dolmetschern und vielleicht könnte mann einmal ohne Amtshandlungen einen Menschlichen Disput betreiben , nicht immer diese Radikale Bürgerwehr welche schon am Fussabstreifer der Bezirksvorstehung schläft.Dann hätten wir noch ein Anliegen können sie Rechtlich nichts Unternehmen !
, gegen
diese Schmutzkübel Kampagne. in dieser Plattform wird einwanfreier Hundekot als Exkremente von unseren Frauen dargestellt , das ist Verachtent und erniedrigend und Glatte Lüge und Falschdarstellung. Niemmand von uns hat jemmals oder wird jemmals diese Art von Notdurft verrichten. Hier sehen wie hoch es mit der Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit dieser Personen gestellt ist.




Mit freundlichen und erhlichen grüssen NICOLE



Weiterleitungen wurden an die Plattform bereits unternommen


Was mich ein wenig irritiert: Scheinbar wurde von der VerfasserIn beim Absenden auf der Webseite des Bezirksvorstehers die Mailadresse admin@sexworker als Antwortadresse angegeben.

Wie auch immer: Ich ersuche die VerfasserIn (Frau Nicole) um Kontaktaufnahme - also falls sie hier mitliest, bitte unter 0676 413 32 23 melden

christian

Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18062
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution

Beitrag von Zwerg »

Prostituierte wollen nicht weichen

Das Projekt der Stadt Wien, den Straßenstrich aus den Wohngebieten des 14. und 15. Bezirks zu verpflanzen, ist gescheitert.


Vor einem halben Jahr, kurz bevor der Wahlkampf "heiß" und das Thema Prostitution zum "heißen Eisen" geworden war, stellte Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) den "Sieben-Punkte-Plan" vor, der den Beteiligten entlang des berüchtigten Straßenstrichs in der Felber- und Linzer Straße das Leben erleichtern sollte.

Das Herzstück das Plans: Zwei Straßenstücke - die Linzer Straße hinter dem technischen Museum und ein Stück der Linken Wienzeile - wurden für die "Damen der Nacht" reserviert. Die Stadt machte jedoch die Rechnung ohne die Anbieterinnen der käuflichen Liebe. Die dachten nicht daran, ihr Arbeitsumfeld zu verlassen.

"Die Verlagerung hat nicht funktioniert", sagt Gerhard Zatlokal (SPÖ), Vorsteher des 15. Wiener Gemeindebezirks. Die ausgewiesenen "legalen Zonen" sind verwaist. Hinter dem technischen Museum befand sich monatelang eine Baustelle. Aber nicht alles ging schief. Die Sozialarbeiterinnen hätten sich bewährt. Zatlokal ist mit seinem Befund nicht alleine. Selbst aus dem Büro der Frauenstadträtin heißt es: "Das hat nicht ganz funktioniert."

Richtungsstreit

Jetzt erregt der Straßenstrich wieder die Gemüter. In der Stadt ist man gespalten, wie mit dem Sündenpfuhl und seinen negativen Begleiterscheinungen umzugehen sei. "Nicht von heute auf morgen, aber langfristig gehört der Straßenstrich raus aus dem Wohngebiet", sagt Gabriele Schön von der Bürgerplattform Felberstraße, einem Zusammenschluss von verzweifelten Anrainern. Auf der anderen Seite stehen Praktiker wie Birgit Hebein, frischgebackene Sozialsprecherin der Grünen und ehemalige Klubobfrau im 15. Bezirk: "Es gibt nicht ,die' Lösung für das Problem." Eine Verlagerung ist für Hebein "illusorisch", Verbesserungen für Anrainer und Sexarbeiterinnen hingegen machbar. Im Büro der zuständigen Stadträtin ist noch keine Richtungsentscheidung gefallen: "Das kann man noch nicht sagen, dafür ist es noch zu früh."

Dabei gibt es einiges, wo die Stadt ansetzen könnte: In Zürich stellte die Kommune "Laufhäuser" (Anm. in denen jede Frau ein Zimmer mietet) zur Verfügung, um die Prostituierten weg von der Straße zu bekommen. Für "selbstverwaltete Laufhäuser" macht sich auch Hebein stark. "Da verdienen auch keine Hintermänner oder Zuhälter", sagt sie. Anders läuft es in Dortmund: Schließen sich drei Sexarbeiterinnen zusammen, erhalten sie einen Gewerbeschein für den Betrieb eines Laufhauses. Von solchen Lösungen ist man noch weit entfernt. Wie angekündigt, ist als nächster Schritt ein neues (Wiener) Prostitutionsgesetz fällig. Zumindest hierfür hat man einen Schluss aus dem gescheiterten Projekt gezogen. Hebein: "Alle Beteiligten setzen sich jetzt an einen Tisch zusammen und bringen ihre Erfahrungen ein."

Anrainer protestieren jeden Freitag mit Fackeln

Die steht von neun Uhr abends bis sieben Uhr in der Früh." Gabriele Schön kennt die junge Frau, die Freitagabend auf der Felberstraße in Netzstrümpfen und mit weißen Lackstiefeln um Kundschaft buhlt. Gleich gegenüber versammeln sich die Mitglieder der Bürgerplattform Felberstraße mit Fackeln. "Im Auto schläft der Zuhälter, der aufpasst, dass die Mädchen auch arbeiten", erzählt Schön. Die Anrainerin und ihre Mitstreiter kennen die Problematik des Straßenstrichs. Im Juni 2010 schlossen sie sich zusammen, "um dafür zu sorgen, dass die geltenden Gesetze eingehalten werden". Doch niemand würde sich daran halten. "Jetzt reicht es", sagt Schön kämpferisch.

Jeden Freitag marschieren die Anrainer den Sündenpfuhl entlang. "Symbolpolitik" nennen sie das. Für mediale Aufmerksamkeit ist gesorgt. Nur von der Politik werde man ignoriert. Die Polizei-Razzien bringen kurzfristige Entlastungen. Eine echte Lösung sei nicht in Sicht.

http://kurier.at/nachrichten/wien/2053488.php

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

Re: RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitu

Beitrag von Aoife »

          Bild
Zwerg hat geschrieben:Im Juni 2010 schlossen sie sich zusammen, "um dafür zu sorgen, dass die geltenden Gesetze eingehalten werden". Doch niemand würde sich daran halten.
"Take the cat to keep the cream" - um es mit Shakespeare zu sagen :017

Ob es sich bei dem zitierten "niemand" um eine Freud'sche Fehlleistung handelt?

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Ergebnis der Wahlkampfkampagne SW (sorry doppelt)

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sexworker wollen sich nicht vertreiben lassen

Wahlgeschenke für Bürger und Anwohner (d.h. Modellkonzept Verlagerung Straßenstrich) ist gescheitert


http://kurier.at/nachrichten/wien/2053488.php

Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18062
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution

Beitrag von Zwerg »

Soeben per E-Mail eingetroffen:

Subj: A/200/09
Date: Sun, 5 Dec 2010 22:23:08 +0100
From: "Zatlokal Gerhard" <gerhard>
----------------------------------------------------------------
Sehr geehrte Frau Kayank, sehr geehrter Herr Knappik,

vielen Dank für Ihr Schreiben, zu dem ich gerne Stellung nehmen möchte.
Leider ist die Stimmung in der Felberstraße tatsächlich sehr angespannt. Ich
gebe Ihnen Recht, dass - nicht zuletzt aufgrund der Westbahnhofsnähe - die
Felberstraße ein traditionelles Gebiet für Straßenprostitution ist.
Allerdings hat sich die Situation in den letzten Jahren dramatisch
verschärft. Standen früher vielleicht 20 Prostituierte verteilt auf die
gesamte Straße, so sind es heute bis zu 150 oder 200, die gedrängt auf der
Straße stehen. Dieses Ausmaß ist im Gegensatz zu früher für die Anrainer
nicht mehr verträglich.

Aus mehreren Gründen:
-) es ist leider deutlich lauter als früher bis tief in die Nacht hinein
-) die Frauen, die in dem Gebiet wohnen, werden regelmäßig von Freiern
belästigt
-) es wird deutlich aggressiver geworben als früher (aufgrund der deutlich
gestiegenen Anzahl an Prostituierten ist der Druck Freier zu gewinnen
erheblich erhöht)
-) die Schutzzonen und somit die Gesetze werden nicht eingehalten
-) die Prostitution hat sich auf den Tag ausgedehnt, was ebenso verboten ist

Dies sind einige der Gründe, warum wir den unliebsamen Status quo mit der
aufgeheizten Situation haben. Unsere ersten Lösungsansätze mit den
angebotenen Orten (hinter dem Technischen Museum und auf der Wienzeile)
haben nicht den gewünschten Effekt gebracht. Daher arbeitet die Stadt Wien
derzeit an einem Lösungspaket in dem sowohl die Bedürfnisse der
AnrainerInnen als auch der Schutz der SexarbeiterInnen beinhaltet ist. Eines
ist aber klar: die Trennung von Straßenprostitution und Wohnbevölkerung ist
wichtig, um derartige Reibungspunkte bzw. Konflikte hintanhalten zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Zatlokal
Bezirksvorsteher

----------------------------------

Dazu zunächst einmal meine Anmerkung

150 - 200 Frauen auf der Felberstraße??? Ein Zehntel dieser Zahl dürfte der Realität nahe kommen!

Des Weiteren gilt es zu betonen, dass das "Angebot" der Stadt Wien nicht annehmbar war - und die Situation zu Ungunsten der SexarbeiterInnen (durch die damit verbundenen extremen Kontrollen und die Vertreibung von sicheren Standplätzen mit benötigter Infrastruktur) drastisch verschoben hat.

So lange SexarbeiterInnen bei sämtlichen Gesprächen ausgeschlossen sind wird es keine Lösung geben können!

christian

Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18062
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

Ich wurde gerade von Frau Gabriele Schön (SprecherIn der Bürgerinitiative Felberstraße) telefonisch gebeten NICHT an der Veranstaltung am kommenden Montag, bei der auch der Bezirksvorsteher anwesend sein wird, teilzunehmen. Ich wurde also höflich ausgeladen.

Ich respektiere diesen Wunsch aus 2 Gründen:

1. Die Veranstaltung ist von der Initiative Felberstraße geplant und initiiert worden bzw. wurde auch der Raum von ihr angemietet - es ist also keine öffentliche Veranstaltung, bei der Jederfrau bzw. Jedermann zutritt hat.

2. Ich werde den Herrn Bezirksvorsteher um einen eigenen Gesprächstermin bitten, bei dem ich unsere Sichtweise der Dinge darlegen werde.

Mit ist bewusst, dass nicht alle unsere UserInnen mit meiner Entscheidung (nicht an der Veranstaltung teilzunehmen) einverstanden sein werden - Ich ersuche jedoch um Verständnis! Wichtiger wie eine verbale Auseinandersetzung vor Ort - mit oft gehörten und auch selbst oft wiederholten Argumenten - erscheint mir das direkte Gespräch mit den Verantwortungsträgern.

christian

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Aoife »

          Bild
Zwerg hat geschrieben:Mit ist bewusst, dass nicht alle unsere UserInnen mit meiner Entscheidung (nicht an der Veranstaltung teilzunehmen) einverstanden sein werden
Ich wüßte nicht, was an dieser Entscheidung zu kritisieren wäre.

Abgesehen davon, dass du ohnehin nicht verpflichtet bist, dich für uns einzusetzen, und wir dir für dein freiwilliges Engagement herzlich danken, wäre es IMHO anmaßend, deine Akzeptanz der Ausladung durch den Gastgeber in Frage zu stellen.

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18062
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

Da ich mich als Teil der Bewegung empfinde, ist es auch mein Anliegen :-) (Zumindest so lange, wie Ihr es mir gestattet ein Teil von Euch zu sein)

liebe Grüße

christian

Benutzeravatar
Lycisca
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 1242
Registriert: 17.03.2007, 15:18
Wohnort: Umgebung Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lycisca »

Es ist sicher auch für den Bezirksvorsteher angenehmer, mit jeder Gruppe separat Gespräche zu führen, als in einer womöglich emotional geführten Diskussion Partei zu ergreifen. Nachdem der Wahlkampf vorbei ist, ist die Chance hoch, dass sachliche Argumente, die in solchen Gesprächen eingebracht werden, auch berücksichtigt werden.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Campaigns against kerb-crawling are part of End Demand, an anti-prostitution strategy that does not support sex workers!

http://www.lauraAgustin.com/campaigns-a ... n-strategy