LokalNachrichten: WÜRZBURG & FRANKEN

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Marc of Frankfurt
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LokalNachrichten: WÜRZBURG & FRANKEN

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Im deutschen Bundesland und Freistaat Bayern
gibt es die 3 fränkischen Regierungsbezirke
(von insgesamt 7 Regierungsbezirken):
- Unterfranken mit Bezirksregierung in Würzburg
- Oberfranken mit Bezirksregierung in Bayreuth
- Mittelfranken mit Bezirksregierung in Ansbach
mit dem Wirtschaftszentrum in Nürnberg.





Einzelne Städte:

Nürnberg in Mittelfranken:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=6504

Schweinfurt in Unterfranken:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3034
...





Beratungsstellen für Sexworker:

Ehemals autonomes Hurenprojekt und jetzt anerkannte Sozialberatungsstelle:
Kassandra e.V.
www.kassandra-nbg.de

Sex Workers Right International e.V.
www.service-ev.de

Sexworker-Stammtisch:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=5119 (SW only)

Gesetzlicher Kondomzwang
der von illegalen Scheinfreiern der Polizei meist nur bei Sexarbeiterinnen überprüft und bestraft wird
(§6 der Bayerischen Hygieneverordnung):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=22584#22584




_________________





Bad Kissingen
bei Würzburg in Niederfranken


Im Palace24 sind die Lichter aus

Bordell nach Inhaftierung der Betreiber geschlossen



Wegen des Verdachts auf Menschenhandel ermittelt die Staatsanwaltschaft Schweinfurt gegen die Betreiberin des Bordells FKK Club Palace 24 in Bad Kissingen und deren Geschäftsführer.

Mitte Oktober muss es gewesen sein, da bekam der FKK Club Palace24 in de Würzburger Straße in Bad Kissingen Besuch von Schweinfurter Kriminalbeamten. Eine dort beschäftigte Prostituierte habe behauptet, von dessen Betreiberin und deren Geschäftsführer mit Gewalt gezwungen worden, weiterhin der Prostitution nachzugehen, so der Leitende Oberstaatsanwalt Rainer Vogt auf Anfrage der MAIN-POST.

Daraufhin seien die beiden Beschuldigten in Untersuchungshaft genommen worden. Allerdings habe sich die Beweislage im Laufe der Ermittlungen verschlechtert, so Vogt weiter: Zwar habe eine zweite Prostituierte die Vorwürfe „in abgeschwächter Form bestätigt“, doch sei die Hauptbelastungszeugin zwischenzeitlich verschwunden.

Dies habe dazu geführt, dass der „dringende Tatverdacht“ nicht aufrecht erhalten werden können und die beiden Inhaftierten nach gut einer Woche entlassen wurden. Es werde jedoch noch weiter ermittelt, sagte Vogt.

Früher habe man Delikte dieser Art Zuhälterei genannt, erläutert der Oberstaatsanwalt. In der aktuellen Rechtssprechung werde es der Kategorie Menschenhandel zugeordnet.

Das Palace24 war erst im September 2006 eröffnet worden. Dessen Vorgänger, der FKK-Club Oasis, den ein damals 25-jähriger Schweinfurter eröffnet hatte, hatte es auf nur zehn Monate Lebensdauer gebracht. Palace24-Betreiberin war eine 43-jährige Masseuse aus Bad Kissingen.

Der Club war das zweite Bordell, das nach Freigabe der Prostitution, die der Stadtrat 2003 beschlossen hatte, eröffnet worden war. Mit dem Beschluss von 2003 war das Haus Chantal in der Alten Kissinger legalisiert worden.

http://www.mainpost.de/lokales/hassberg ... 53,4228933





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Marc of Frankfurt
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Pro Bordell

Beitrag von Marc of Frankfurt »

ILLEGALE PROSTITUTION IN NEUSTADT/Coburg (Oberfranken)

OB Rebhan macht sich für Bordell stark



Von Volker Friedrich

Neustadt/C. - Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan macht sich für ein Bordell am Fischbacher Teich stark. Die Stadt hat bei der Regierung von Oberfranken eine Ausnahmegenehmigung dafür beantragt, da der "Club Bellevue", der sich in dem einst beliebten Ausflugslokal angesiedelt hat, seit einer Razzia am 26. Februar geschlossen hat. Offizielle Begründung der Stadt ist zum einen der abgelegene Standort, zum anderen die Befürchtung, aus dem Lokal würde über kurz oder lang eine Bauruine werden.

Das "Bellevue" liegt mitten im Wald, ein dem Augenschein noch intakter Grill kündet draußen von längst vergangenen Zeiten, während ein roter Teppich, ein roter Pfeil und eine rote Klingel den Weg ins hier und jetzt weist. Die Betreiberin hatte eine Konzession für ein Animierlokal. "Nur gucken, nicht anfassen", lautet das Motto in derlei Etablissements.

Junge Damen - überwiegend aus Osteuropa - verwöhnten die männlichen Gäste ab 18 Jahren im "Bellevue" bis vor kurzem mit ihrem adretten Äußeren, kecken Flirts und tiefgehenden Gesprächen, solange Mann ein Gläschen Sekt für mindestens 20 Euro spendierte. So sollte es zumindest sein. Denn Prostitution ist in Gemeinden unterhalb von 30 000 Einwohnern - und dazu zählt Neustadt - verboten.

Am Tag nach Aschermittwoch, jenem 26. Februar, erhielt das "Bellevue" Besuch von sechs Beamten des Kriminaldauerdienstes, die eindeutige Hinweise fanden, dass der Kontakt zwischen Kunden und Animierdamen weit tiefer ging als erlaubt. In Abfalleimern fanden sich zahlreiche Kondome. Auf weitere Einzelheiten will Ralf Wietasch, Pressesprecher der Polizeidirektion Coburg nicht eingehen, sagt aber soviel: "Tänzerinnen bei denen das künstlerische im Vordergrund steht, Pornofilme: mehr ist nicht im ländlichen Raum."

War aber wohl doch und deshalb gab es drei Anzeigen gegen zwei Frauen wegen Ausübung der Prostitution und die Betreiberin wegen Werbung für Prostitution. Im Internet wird für das Bellevue allerdings nach wie vor eine "Sex-Flatrate" auf einer "superschicken Liebesoase mit vier bis sechs internationalen Girls" angeboten, obwohl es an anderer Stelle heißt, dass "zur Zeit leider" geschlossen ist.


Einmalig in Oberfranken

Die Stadt Neustadt befürchtet nun, dass das Gebäude langsam verfällt. "Auf Dauer kann hier nichts anderes etabliert werden, weil es sich nicht rechnet", sagt Oberbürgermeister Rebhan. Zum anderen hält er wenig von einem Gesetz, das käuflichen Geschlechtsverkehr nach der Einwohneranzahl einer Kommune reguliert. Die Konsequenz sei, dass in ländlich strukturierten Stadtteilen wie Coburg-Bertelsdorf Prostitution stattfinden dürfe - mit all ihren negativen Konsequenzen für Anwohner. Und auf dem Land, wo abseits von Wohngebieten niemand gestört wird, eben nicht. Daher habe die Stadt Neustadt nach Beschluss der entsprechenden Gremien bei der Bezirksregierung den Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung gestellt. Gründe, so Rebhan, ließen sich sicherlich noch mehr anführen. "Gleiche Lebensbedingungen im ganzen Land" beispielsweise.

Die Regierung von Oberfranken bestätigt über ihre Pressesprecherin Corinna Boerner lediglich den Eingang des Antrages. Nach Informationen der Neuen Presse wird es mit Verweis auf die aktuelle Gesetzeslage in Kürze einen negativen Bescheid geben. Bayreuth befürchtet, dass das Beispiel Schule machen könnte. Allerdings ist Boerner zumindest in Oberfranken kein Fall bekannt, dass sich jemals eine Stadt für den Betrieb eines Bordells eingesetzt habe - aus welchen Gründen auch immer.

Rot weist den Weg. Der "Club Bellevue" war zum Schluss ein Bordell. Im ländlichen Raum ist Prostitution aber nicht erlaubt. Was jetzt aus dem einst beliebten Ausflugslokal wird, ist offen.

Bilder: Volker Friedrich

http://www.np-coburg.de/nachrichten/reg ... 592,939106





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Der Ordnung zuliebe Sonderregelung gesucht

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ressort Neustadt

BELLEVUE IN NEUSTADT

"Idealer Standort" für Bordell



Erschienen am 25.04.2009 00:00
Von Peter Tischer und Volker Friedrich

Neustadt/C. - Was wird aus dem ehemaligen Ausflugslokal am Fischbacher Teich? Der Neuen Presse liegt der Antrag der Stadt bei der Regierung von Oberfranken auf teilweise Aufhebung des Verbots der Prostitution im "Bellevue" vor, der vom Bausenat am 1. April beschlossen wurde und von allen Fraktionen getragen wird. Darin heißt es am Ende zusammenfassend: "Wegen der Lage des Anwesens fernab der nächsten Bebauung ist gewährleistet, dass Jugendliche mit dem Bordellbetrieb nicht in Berührung kommen. Auch Personen, die die Dienste der Prostituierten nicht in Anspruch nehmen wollen, bleiben unbelästigt.

Auf der anderen Seite sind im direkten Umfeld zwei Städte mit zusammen ca. 30 000 Einwohnern (gemeint ist neben Neustadt Rödental, d. Red.) sowie nur wenige km weiter entfernt mit ca. 23 5000 Einwohnern (Sonneberg). Bei einem Einzugsgebiet mit 53 500 Einwohnern kann durchaus von einem ausreichenden Kundenkreis ausgegangen werden, der die Dienste in Anspruch nehmen will."

Beistand von Preß

Diese Argumentation vertritt auch Rödentals Bürgermeister Gerhard Preß, der Oberbürgermeister Frank Rebhan den Vorschlag macht, gegebenenfalls gemeinsam einen Antrag bei der Bezirksregierung einzureichen (siehe Seite 1). Rebhan: "Da werde ich mich sicherlich mit dem Kollegen darüber unterhalten."

Elke Protzmann, Fraktionsvorsitzende der CSU verweist auf die Sensibilität des Themas. Prostitution sei keine Erfindung der heutigen Zeit. "Die Welt ist eben nicht so heil wie manche sie sehen möchten. Mir ist der kontrollierte Raum eines Bordells für das älteste Gewerbe der Welt lieber als freie Prostitution am Rande der Legalität. Wenn es denn solch eine Einrichtung geben soll, dann doch eher an einem abgeschiedenen Ort, wo Kinder dieses Geschehen nicht mitbekommen und Nachbarn sich nicht gestört fühlen."

Sachlich betrachtet sei der Fischbacher Teich zwischen den beiden großen Kommunen Rödental und Neustadt und dem Einzugsgebiet drum herum "der ideale Standort für ein Ausflugslokal der besonderen Art."

Auch Pia Faber, Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, hält es in erster Linie für wichtig, dass das Thema Bordell "in geordneten Bahnen verläuft in kontrollierbarem Raum." Die Einwohnerzahl 30 000 sei gegeben, wenn man Rödental und Neustadt als gemeinsames Einzugsgebiet betrachtet. Um das Anliegen der Stadt durchzusetzen, sollte man Parallelen in Thüringen suchen.

Das frühere Ausflugslokal wurde vom jetzigen Eigentümer, einem Münchner, 2001 vollständig saniert. Der Versuch wieder eine Speisegaststätte einzurichten scheiterte ebenso wie das Projekt eines Freizeitzentrums.

Verfall befürchtet

Lange Zeit stand das Gebäude leer. Im vergangenen Jahres stellte der Eigentümer den Antrag auf Nutzungsänderung in einen Saunaclub und konnte mit der Verpachtung des Hauses einen bereits anberaumten Versteigerungstermin abwenden.

Sollte für das "Bellevue" keine Lösung gefunden werden, droht der Komplex mit der Zeit zu verfallen.

http://www.np-coburg.de/nachrichten/lok ... 438,939499





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Antwort des bayerischen Innenministeriums

Beitrag von nina777 »

28.4.2009

Keine Chance für Bordell "Bellevue"

Neustadt/C - Die Chancen der Stadt Neustadt für den Weiterbetrieb des "Bellevues" von der Regierung eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten, tendieren gegen Null. "Wie es ausschaut gibt es dafür keine Möglichkeit", sagte Stefan Scheckinger, stellvertretender Pressesprecher des bayerischen Innenministeriums auf Anfrage der Neuen Presse. Unterstützt von Rödentals Bürgermeister Gerhard Preß hatte sich Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan nach einem entsprechenden Beschluss des Bausenats an die Bezirksregierung gewandt eine Ausnahmegenehmigung zu prüfen, da das Bordell "Bellevue" am Fischbacher Teich mitten im Wald liegt, daher niemand belästigt wird und eine andere Nutzung nicht möglich sei.

Laut Scheckinger ist dies jedoch kein Kriterium für eine Genehmigung. Bislang seien lediglich zwei Ausnahmen für Kitzingen und Bad Kissingen erteilt worden, weil dort einst große Einheiten der amerikanischen Streitkräfte stationiert waren. Abgesehen davon sei Scheckinger kein Fall bekannt, dass jemals eine Stadt einen derartigen Antrag gestellt habe. "Wenn überhaupt, geht das nur, wenn eine Kommune knapp an der nötigen Einwohnergrenze 30 000 ist und die nächste größere Stadt weit entfernt wäre." Einfach die Zahl von zwei Städten zu addieren, sei "rechtlich sicherlich keine Lösung."

http://www.np-coburg.de/nachrichten/lok ... 438,940725
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Beitrag von nina777 »

30.4.2009

Neustadter OB will ein Bordell

Nach Schließung des "Bellevue" fordert Rebhan Ausnahme

Neustadt/C. - Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan macht sich für ein Bordell am Fischbacher Teich stark. Die Stadt hat bei der Regierung von Oberfranken eine Ausnahmegenehmigung dafür beantragt, da der "Club Bellevue", der sich in dem einst beliebten Ausflugslokal angesiedelt hat, seit einer Razzia am 26. Februar geschlossen hat. Offizielle Begründung der Stadt ist zum einen der abgelegene Standort, zum anderen die Befürchtung, aus dem Lokal würde über kurz oder lang eine Bauruine werden.

Das "Bellevue" liegt mitten im Wald, ein dem Augenschein noch intakter Grill kündet draußen von längst vergangenen Zeiten, während ein roter Teppich, ein roter Pfeil und eine rote Klingel den Weg ins hier und jetzt weist. Die Betreiberin hatte eine Konzession für ein Animierlokal. "Nur gucken, nicht anfassen", lautet das Motto in derlei Etablissements.

Junge Damen - überwiegend aus Osteuropa - verwöhnten die männlichen Gäste ab 18 Jahren im "Bellevue" bis vor kurzem mit ihrem adretten Äußeren, kecken Flirts und tiefgehenden Gesprächen, solange Mann ein Gläschen Sekt für mindestens 20 Euro spendierte. So sollte es zumindest sein. Denn Prostitution ist in Gemeinden unterhalb von 30 000 Einwohnern - und dazu zählt Neustadt - verboten.

Am Tag nach Aschermittwoch, jenem 26. Februar, erhielt das "Bellevue" Besuch von sechs Beamten des Kriminaldauerdienstes, die eindeutige Hinweise fanden, dass der Kontakt zwischen Kunden und Animierdamen weit tiefer ging als erlaubt. In Abfalleimern fanden sich zahlreiche Kondome. Auf weitere Einzelheiten will Ralf Wietasch, Pressesprecher der Polizeidirektion Coburg nicht eingehen, sagt aber soviel: "Tänzerinnen bei denen das künstlerische im Vordergrund steht, Pornofilme: Mehr ist nicht im ländlichen Raum."

War aber wohl doch und deshalb gab es drei Anzeigen gegen zwei Frauen wegen Ausübung der Prostitution und die Betreiberin wegen Werbung für Prostitution. Im Internet wird für das Bellevue allerdings nach wie vor eine "Sex-Flatrate" auf einer "superschicken Liebesoase mit vier bis sechs internationalen Girls" angeboten, obwohl es an anderer Stelle heißt, dass "zur Zeit leider" geschlossen ist.

Einmalig in Oberfranken

Die Stadt Neustadt befürchtet nun, dass das Gebäude langsam verfällt. "Auf Dauer kann hier nichts anderes etabliert werden, weil es sich nicht rechnet", sagt Oberbürgermeister Rebhan. Zum anderen hält er wenig von einem Gesetz, das käuflichen Geschlechtsverkehr nach der Einwohneranzahl einer Kommune reguliert. Die Konsequenz sei, dass in ländlich strukturierten Stadtteilen wie Coburg-Bertelsdorf Prostitution stattfinden dürfe - mit all ihren negativen Konsequenzen für Anwohner. Und auf dem Land, wo abseits von Wohngebieten niemand gestört wird, eben nicht.

Daher habe die Stadt Neustadt nach Beschluss der entsprechenden Gremien bei der Bezirksregierung den Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung gestellt. Gründe, so Rebhan, ließen sich sicherlich noch mehr anführen. "Gleiche Lebensbedingungen im ganzen Land" beispielsweise. Die Regierung von Oberfranken bestätigt über ihre Pressesprecherin C lediglich den Eingang des Antrages.

Nach Informationen der Neuen Presse wird es mit Verweis auf die aktuelle Gesetzeslage in Kürze einen negativen Bescheid geben. Bayreuth befürchtet, dass das Beispiel Schule machen könnte. Allerdings ist Boerner zumindest in Oberfranken kein Fall bekannt, dass sich jemals eine Stadt für den Betrieb eines Bordells eingesetzt habe - aus welchen Gründen auch immer.

Der Neustadter Bausenat indes beschloss am 1. April eine Stellungnahme pro Bordell: "Wegen der Lage des Anwesens fernab der nächsten Bebauung ist gewährleistet, dass Jugendliche mit dem Bordellbetrieb nicht in Berührung kommen. Auch Personen, die die Dienste der Prostituierten nicht in Anspruch nehmen wollen, bleiben unbelästigt. Auf der anderen Seite sind im direkten Umfeld zwei Städte mit zusammen ca. 30 000 Einwohnern (gemeint ist neben Neustadt Rödental, d. Red.) sowie nur wenige km weiter entfernt mit ca. 23 5000 Einwohnern (Sonneberg). Bei einem Einzugsgebiet mit 53 500 Einwohnern kann durchaus von einem ausreichenden Kundenkreis ausgegangen werden, der die Dienste in Anspruch nehmen will."

Diese Argumentation vertritt auch Rödentals Bürgermeister Gerhard Preß, der Oberbürgermeister Frank Rebhan den Vorschlag macht, gegebenenfalls gemeinsam einen Antrag bei der Bezirksregierung einzureichen.

Die Chancen der Stadt Neustadt, für den Weiterbetrieb des "Bellevues" von der Regierung eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten, tendieren gegen Null. "Wie es ausschaut, gibt es dafür keine Möglichkeit", sagte Stefan Scheckinger, Sprecher des bayerischen Innenministeriums, auf Anfrage. "Wenn überhaupt, geht das nur, wenn eine Kommune knapp an der nötigen Einwohnergrenze 30 000 ist und die nächste größere Stadt weit entfernt wäre." Einfach die Zahl von zwei Städten zu addieren, sei "rechtlich sicherlich keine Lösung".

http://www.freies-wort.de/nachrichten/r ... 407,965436
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Beitrag von nina777 »

28.5.2009

FIRMEN KLAGEN

Mitarbeiter durch Bordell gestört?

Coburg - Will die Stadt Coburg in der Dieselstraße ein Bordell genehmigen? Diese Befürchtung hegen zwei Unternehmen sowie zwei andere Kläger


Coburg - Will die Stadt Coburg in der Dieselstraße ein Bordell genehmigen? Diese Befürchtung hegen zwei Unternehmen sowie zwei andere Kläger. Im Anwesen Nummer 4 in der Dieselstraße, so geht aus einer Pressemitteilung des Verwaltungsgerichts Bayreuth über die Verhandlungen der zweiten Kammer hervor, soll angeblich eine Wohnung nicht mehr nur zum Zwecke des Wohnens genutzt werden dürfen, sondern es soll eine "gewerbliche Zimmervermietung" von der Stadt genehmigt werden. Dahinter, so meinen die klagenden Firmen, soll sich eine "bordellartige Nutzung" verbergen.

Gegen das Vorhaben wenden sich die Kläger unter anderem mit der Begründung, dass die Mitarbeiter durch ein Bordell in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz beim Betreten und beim Verlassen des Betriebsgeländes gestört werden könnten. Weiter heißt es in der Mitteilung des Verwaltungsgerichtes, die Kläger hätten als Arbeitgeber eine Schutzpflicht für ihre Mitarbeiter, so dass ein Vorgehen gegen die Nutzung angezeigt sei. Außerdem sei davon auszugehen, so die Kläger, dass in den Räumlichkeiten von den Prostituierten auch gewohnt werde, was im Gewerbegebiet unzulässig sei.

http://www.np-coburg.de/nachrichten/lok ... 394,955107
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Beitrag von nina777 »

29.5.2009

DIESELSTRASSE
Bordell ist genehmigt

Coburg - Das Bordell in der Dieselstraße ist genehmigt. Das Verwaltungsgericht in Bayreuth lehnte am Donnerstag die Klage benachbarter Anlieger gegen eine von der Stadt erteilte Nutzungsänderung für eine "gewerbliche Zimmervermietung" ab.


Allerdings war die Formulierung der "Zimmervermietung" dem Gericht suspekt, so dass leitender Rechtsdirektor Willi Kuballa als Vertreter der Stadt während des Prozesses den Genehmigungsbescheid für ein "Bordell" änderte.

Aufgenommen wurde die Auflage, dass in dem Etablissement selbst nicht dauerhaft gewohnt werden dürfe. Rechtsanwalt Eckart Staritz als Vertreter der Kläger erklärte auf Anfrage, er halte es nach wie vor für verfehlt, "in einem reinen Gewerbegebiet ohne weitere Vergnügungsstätten ein Bordell zu genehmigen"

http://www.np-coburg.de/nachrichten/lok ... 394,955527
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Beitrag von nina777 »

27.5.2010 Coburg

Protest gegen Puff

Rotlicht Nachbarn und Anwohner im Coburger Stadtteil Ketschendorf wehren sich gegen eine Umnutzung eines ehemaligen Sonnenstudios.


Zurzeit wird umgebaut und die Damen, die in dem gelben Haus seit Mitte Februar ihre sexuellen Dienste angeboten haben, sind andernorts tätig. Doch schon bald, daran gibt es kaum Zweifel, wird es in einem ehemaligen Sonnenstudio in der Ketschendorfer Straße wieder hoch hergehen - sehr zum Ärger der Nachbarn, aber auch des gesamten Bürgervereins. "Ich habe nichts gegen so etwas", stellte am Mittwoch Vorsitzender Herbert Weinert im Gespräch mit dem Tageblatt klar, "aber das ist für mich einfach der falsche Ort!"
Das Haus befindet sich, so die Argumentation des Bürgervereins, an einem sehr stark frequentierten Fußgängerweg zwischen Klinikum und Einkaufsmarkt. Vor allem aber seien es auch viele Kinder, die dort täglich vorbeikommen würden: auf dem Weg zur nur wenige hundert Meter entfernten Grundschule oder auch zur im Ketschendorfer Schlosspark gelegenen Jugendherberge.

Kein reines Wohngebiet

Herbert Weinert hat deshalb namens des Bürgervereins einen Protestbrief an die Stadt Coburg geschrieben. Doch deren Handhabe ist begrenzt, zumal es sich in der Ketschendorfer Straße um kein reines Wohngebiet, sondern um ein Mischgebiet handelt. Silvia Kiesewetter vom zuständigen Bauordnungsamt erklärt, dass dort zwar ein "bordellartiger Betrieb" verboten ist, nicht aber Wohnungsprostitution. Der Gesetzgeber gehe nun einmal davon aus, dass bei einer festen Mieterin, die nebenbei der Prostitution nachgeht, deutlich weniger Belästigungen für die Nachbarschaft entstehen als wenn es sich um ein Etablissement mit ständig wechselnden Damen handelt.

Antrag auf Nutzungsänderung

Wie zu hören ist, wurde mittlerweile ein Antrag auf Nutzungsänderung von "Sonnenstudio" in "Wohnungsprostitution" gestellt. Eine Genehmigung steht noch aus, gilt aber als recht sicher. Im Vorgriff darauf laufen jetzt einige Umbauarbeiten.
Herbert Weinert ist skeptisch, ob nach einer Wiedereröffnung die Belästigungen wirklich geringer sind als zuvor: "Ich befürchte, dass das mit der Wohnungsprostitution auch sehr leicht unterhöhlt werden kann." Sprich: Es könnte dann ja theoretisch einfach häufig zu einem Wechsel der Mieterinnen kommen; und bei denen handelt es sich dann auch immer ganz zufällig um Prostituierte.
Der Vorsitzende des Bürgervereins appelliert deshalb erneut an die Stadt: "Nicht alles, was im rechtlichen Rahmen gerade noch so gehen könnte, muss doch erlaubt werden!" Und er kündigt an: "Wir werden ein sehr waches Auge auf die dortige Entwicklung haben."
Besonders stark betroffen von dem neuen Gewerbe ist übrigens eine mehrköpfige Familie, die mit in dem gelben Haus wohnt. Aber auch einige Nachbarn fühlten sich bereits belästigt durch Herren, die nach der richtigen Adresse suchen.

http://www.infranken.de/nc/nachrichten/ ... 56052.html
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Beitrag von nina777 »

25.06.2010

Ketschendorf: Bordell genehmigt

Coburg - Die Wohnungsprostitution im Stadtteil Ketschendorf ist jetzt von der Stadtverwaltung genehmigt worden. Ein ehemaliges Sonnenstudio in der Ketschendorfer Straße unweit des Klinikum darf nun zur Wohnungsprostitution genutzt werden. In den letzten Wochen wurden die Schaufenster im Erdgeschoss, wo das Sonnenstudio untergebracht war, entfernt und wieder normale Fenster eingebaut.

Wie das zuständigen Bauordnungsamt mitteilte, gibt es keinerlei Gründe, dem Antrag auf sogenannte Wohnungsprostitution nicht zu entsprechen. Wohnungsprostitution liegt vor, wenn Räume primär zu Wohnzwecken, daneben aber auch für Prostitution genutzt werden.

Der falsche Ort

Anwohner und Bürger protestieren: Ihrer Meinung nach ist es einfach der falsche Ort für ein solches Etablissement. Davor liegt ein stark frequentierter Fußgängerweg zwischen dem Klinikum und einem Einkaufsmarkt. Dort würden vor allem Kinder vorbeikommen, argumentieren die Gegner des geplanten Bordells. Nur wenige hundert Meter entfernt befinden sich eine Grundschule und eine Jugendherberge, so Herbert Weinert Vorsitzender des Ketschendorfer Bürgervereins.

Weinert hat bereits einen Protestbrief an die Stadt geschrieben. Doch die hat vermutlich wenig in der Hand gegen die Pläne. Zum einen handelt es sich bei der Ketschendorfer Straße um kein reines Wohngebiet, sondern um ein sogenanntes Mischgebiet. Dort können neben Wohnungen auch Gewerbebetriebe einziehen. Ein "bordellartiger Betrieb" ist zwar verboten, nicht aber Wohnungsprostitution. Herbert Weinert fürchtet allerdings, dass die Bestimmungen ausgehöhlt werden könnten und nicht nur eine Dame, sondern wechselnde und mehrere ihre Dienste anbieten könnten. "Wir haben nichts gegen eine solche Einrichtung", sagt Herbert Weinert. Aber nach Meinung des Bürgervereins passt es einfach nicht in die Gegend. Man werde die Entwicklung aufmerksam beobachten

http://www.np-coburg.de/nachrichten/lok ... 94,1175586
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Beitrag von nina777 »

09.08.10

Meiden Sextouristen die Stadt Bamberg?

Erotik :Groß wie eine Turnhalle; bis zu 20 Mädchen sollen hier auf Kundschaft warten. Der umstrittene Sexclub sorgt für weniger Aufregung als zunächst befürchtet. Allerdings scheint sich auch der Ansturm in Grenzen zu halten
.

Kaum drei Monate ist es her, dass Frankens angeblich größter Sexclub für Aufregung in der Domstadt sorgte. Was wusste der Stadtrat über die Planungen für ein turnhallengroßes Bordell? Wie konnte es dazu kommen, dass ein Geschäftsmodell abgesegnet wurde, das der Betreiber mit "Sodom und Gomorrha, aber zivilisiert" charakterisierte? Ungeklärte Fragen wühlten die Bevölkerung auf.

Heute haben sich die Wogen scheinbar geglättet.

In der Bamberger Bronx, wie ein Anlieger die Jäckstraße tituliert, herrscht "gewöhnlicher Geschäftsalltag". Niemand klagt über Umsatzrückgang, sechs Wochen nachdem der glitzernde Tempel der Lust seine Pforten geöffnet hat. Doch auch der befürchtete Massenansturm liebeshungriger Sextouristen blieb aus. "Alles ist unauffällig", berichtet Udo Skrzypczak, Leiter der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt.

Dennoch kontrollieren die Bamberger mit Argusaugen, was in der Jäckstraße passiert.

Hans Seibold, dessen Reparaturwerkstatt "Motor und Rad" einen Steinwurf von den Palmen entfernt liegt, die neuerdings den Club-Eingang einrahmen, berichtet von Scharen von Neugierigen, die regelmäßig zum Zentrum der käuflichen Liebe pilgern, um eine Runde im Hof zu drehen, den Hals zu verdrehen und unverrichteter Dinge wieder von dannen zu ziehen. Wen wundert´s? Weniger zu tun als vorher hat der Automechaniker nicht, im Gegenteil, er profitiert von der Nähe zur anrüchigen Adresse: "Kunden, die nicht wissen, wo sich meine Werkstatt befindet, sag ich immer, gleich neben dem Puff. Dann weiß jeder Bescheid."

Unverhoffte Aufmerksamkeit beschert die neue Nachbarschaft auch der Praxis von Franz Pichler, die direkt gegenüber liegt.

Die anfangs auffällig steigenden Patientenzahlen haben sich zwischenzeitlich wieder normalisiert. Merkwürdig findet CSU-Stadtrat Pichler, dass der Parkdruck auf seiner Seite des Innenhofs stark zugenommen hat, während vor dem Club so gut wie nie was los ist. "Man scheut sich wohl, direkt vor dem Ziel zu parken."

"Tendenz lustlos", das ist die Einschätzung, die man in der benachbarten Metzgerei bei Fleischwaren Fischer zu hören bekommt.

Weder hat es der Sexclub geschafft, den Verkauf von Wurst anzukurbeln, noch hat er den Hunger nach Fleisch gestillt, wie Kunden gewitzelt haben sollen. "Es parken deutlich mehr Autos mit fremden Nummernzeichen in der Straße. Aber sonst ist alles ganz normal", berichtet Inhaber Horst Fischer.

Ein anderer Nachbar urteilt nicht so entspannt:

"Das nervt unheimlich. Jeder Kunde, der kommt, will wissen, was drüben los ist und ob ich schon Freikarten bekommen hätte." Dabei ist von den Aktivitäten im Club außerhalb der fleischfarbenen Mauern so gut wie nichts zu bemerken. Immerhin, vor dem Haus herrscht penible Ordnung: "Der Parkplatz war noch nie so sauber und leer wie heute - jedenfalls tagsüber! "

http://www.infranken.de/nc/nachrichten/ ... 61730.html
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die haben ordentlich in Inneneinrichtung investiert.

Vielleicht bekommen wir ja bald einen ersten Arbeits-Erlebnisbericht für Forum ...

www.fkk-germania.de

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Sperrgebiet Würzburg

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sperrbezirk in Würzburg


Bild
Vergrößern


In Rot das Sperrgebiet
(nicht das Rotlichtviertel! ;-)


Das "Rotlichtviertel" befindet sich oben links ghettoisiert in einigen wenigen der großen schwarzen industriellen Gebäuden in den zwei Einbuchtungen an der Grenze der Verbotszone nordwestlich der Innenstadt.

Dort können aufgrund der moralisch-politisch-gesetzlich erzeugten Gebiets-Verknappung durch Sexworker-Niederlassungsverbot und damit einhergehender Monopolsituation für wenige Grundeigentümer, quasi staatlich gefördert "Wuchermieten" in wenigen sog. "Hurenkasernen / Laufhäusern" erzielt werden.

Sperrgebietsverordnung 2004
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=115899#115899





Mehr im Forum über Würzburg:
http://www.google.de/search?q=w%C3%BCrz ... wtopic.php

Prostitutionskontrolle per Sperrbezirksregelung (Sammelthema):
viewtopic.php?t=1386





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Beitrag von nina777 »

17.09.10

FKK Germania klagt über illegale Konkurrenz

Der Betreiber des FKK-Germania prangert einen Wildwuchs bei "Schwarzbordellen" in der Stadt Bamberg an. Die Verwaltung schreite nicht gegen die wachsende illegale Prostitution ein. Stadt und Polizei widersprechen, dass dies so ist. Dennoch hat die Wohnungsprostitution auch in Bamberg in den letzten Jahren stark zugenommen.


Es ist eine spannende Frage, mit der sich seit Anfang September Stadtverwaltung und Fraktionen im Stadtrat beschäftigen müssen. Gibt es in der Stadt Bamberg einen Wildwuchs bei Schwarzbordellen? Gibt es etliche Fälle illegaler Prostitution in der Bistumsstadt?

Was den Fall besonders bemerkenswert macht: Derjenige, der diese Frage aufwirft, ist kein Sittenwächter, und auch kein Polizist. Es handelt sich um den Betreiber des FKK Germania in der Jäckstraße, Ewald Foroughi-Dehnawi. Die Eröffnung des Luxus-Bordells in der Jäckstraße hatte im Frühsommer dieses Jahrs zu einem schlagzeilenträchtigen Schlagabtausch zwischen Stadträten und Verwaltung geführt.

Nun wirft der Betreiber eben dieses Clubs der Stadtspitze in einem Schreiben vor, bei einer Reihe von Konkurrenten im Rotlichtmilieu mehr als ein Auge zuzudrücken, was Genehmigung und vor allem die baulichen Auflagen angeht. Wörtlich kritisiert Foroughi-Dehnawi einen "Wildwuchs an ungenehmigten Bordellen in Bamberg", für den sich niemand so recht zu interessiere. "Hier gibt es keine Kontrollen zur Einhaltung des Brandschutzes. Es wird nicht geprüft, ob genügend Toiletten und behindertengerechte WCs eingebaut sind. Kein Gewerbeaufsichtsamt kümmert sich um die Gegebenheiten", lamentiert der Sex-Unternehmer. Seinem Schreiben beigefügt sind "als kleine Auswahl" einschlägiger Etablissements acht Adressen bei, von denen er unterstellt, es seien Schwarzbordelle.

In Stadtspitze und Verwaltung hat der Appell aus der Rotlichtszene Verwunderung ausgelöst, teils aber auch für Erheiterung gesorgt. "Sollen wir jetzt auch noch den Konkurrenzschutz für die Jäckstraße übernehmen?", kommentierte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) das Schreiben. BBB-Block Norbert Tscherner soll in einer Besprechung spontan eine Ortsbesichtigung mit dem Stadtrat vorgeschlagen haben. "Der Betreiber tut ja gerade so, als wenn er der gute und die anderen die bösen wäre", sagte Ursula Sowa (GAL) zu der Aufforderung.

Ungeachtet dieser eher komischen Randnotizen sind Ordnungsamt und Bauordnungsamt verpflichtet, den Hinweisen nach illegaler Prostitution nachzugehen, auch wenn sie vom Betreiber eines turnhallengroßen Sex-Tempels kommen.
Die Befürchtung, das katholische Bamberg, könnte zum Zentrum illegaler Sex-Geschäfte werden, hegt man in der Verwaltung aber nicht: " Natürlich gibt es in jeder Stadt eine Dunkelziffer illegaler Prostitution. Von einem Wildwuchs bei ungenehmigten Bordellen kann aber keine Rede sein. Es handelt sich aber um eine sehr dynmische Branche. Deshalb gehen wir der Sache nach, prüfen die genannten Adressen und schreiten gegebenenfalls ein", sagte Pressesprecherin Ulrike Siebenhaar.

Das hört sich leichter an als es ist: Da Prostitution rechtlich kein Gewerbe darstellt, sind Genehmigungen beim Gewerbeamt nicht erforderlich. Nur baurechtlich hat die Stadt eine Handhabe, gegen die Vermehrung so genannter Modellwohnungen vorzugehen. Und auch dem stehen in Gewerbe- und Mischgebieten Grenzen entgegen. Anders sieht es in Wohngebieten aus. Prostitution ist hier in aller Regel illegal, da die Stadt Bamberg keine Genehmigungen für diese Nutzung erteilt. Doch selbst dann müssen die Vorwürfe erst bewiesen sein: "Das ist manchmal ziemlich schwer", berichtet der zuständige Mitarbeiter im Bauordnungsamt.

Von einem ausgesprochenen Rotlicht-Problem in Bamberg mag Harald Förtsch nicht sprechen, der bei der Kripo Bamberg seit Jahren in der Szene ermittelt. "In Bamberg ist das Milieu überschaubar. Insgesamt sind hier derzeit ca. 15 Model-Wohnungen und Bordelle bekannt. Sie werden in unregelmäßigen Abständen kontrolliert. Wir prüfen vor allem, ob die Frauen Aufenthaltsgenehmigungen haben, ob es Hinweise auf Menschenhandel und Zuhälterei gibt."

Als Polizist, der sich häufig in einschlägigen Kreisen bewegt, bedauert es Förtsch, dass der Gesetzgeber 2001 die Prostitution legalisiert und vor allem das Infektionsschutzgesetz aufgehoben hat. Seither habe sich das Ansteckungsrisiko der Freier eindeutig erhöht, weil es keine verpflichtenden Untersuchungen mehr für die Frauen im Gewerbe gebe. Trotz der wenig alarmierenden Zahlen für Bamberg mag Förtsch Bamberg auch keine Insel der Seligen nennen. "Es gibt eine Dunkelziffer, sagt der Kripo-Beamte. "Und auch hier schießen die Modellwohnungen wie Pilze aus dem Boden", wie vor allem in den letzten Jahren festzustellen war. "Vor 2000", schätzt Förtsch, "gab es nur gut die Hälfte der Einrichtungen, die wir heute haben".

Immer wieder bekommt die Polizei auch Beschwerden von Bewohnern in großen Mietshäusern auf dem Tisch, die die Ordnungshüter auffordern gegen den käuflichen Sex in der Nachbarschaft einzuschreiten. "Ich kann das absolut verstehen. Aber Prostitution ist nicht illegal. Als Polizei sind uns da die Hände gebunden", bedauert Förtsch.

Auf Dauer helfen aus seiner Sicht nur Sperrbezirke gegen die wachsende Wohnungsprostitution. Ein solche Schutzzone gibt in Bamberg nur an zwei Stellen und zwar seit Jahren: Rund um den Bahnhof und in der Gartenstadt. "Einen solchen Sperrbezirk könnte die Stadt bei der Regierung auch für andere Teile Bambergs beantragen. Ich weiß nicht, warum sie es nicht tut."

http://www.infranken.de/nc/nachrichten/ ... 64288.html
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Beitrag von Aoife »

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nina777 hat geschrieben:Als Polizist, der sich häufig in einschlägigen Kreisen bewegt, bedauert es Förtsch, dass der Gesetzgeber 2001 die Prostitution legalisiert und vor allem das Infektionsschutzgesetz aufgehoben hat. Seither habe sich das Ansteckungsrisiko der Freier eindeutig erhöht, weil es keine verpflichtenden Untersuchungen mehr für die Frauen im Gewerbe gebe.
Um genitale Infektionen besser beurteilen zu können als die Gesundheitsämter, muß er sich allerdings für einen Polizisten wirklich auffällig "intensiv" in diesen einschlägigen Kreisen bewegen :002

Und eigenartig auch, dass er sich für das Infektionsrisiko speziell von jenen Freiern, die risikoreiche Praktiken wünschen, so sehr interessiert, dass ihm das durch die Gesetzesänderung deutlich geminderte Infektionsrisiko für die Gesamtbevölkerung dagegen unwichtig erscheint. :017

Und bei diesem Zitat:
nina777 hat geschrieben:Aber Prostitution ist nicht illegal. Als Polizei sind uns da die Hände gebunden", bedauert Förtsch.
fragt man sich ja schon, auf welcher Seite sich die Kriminalität eigentlich befindet. Ein Polizist, der bedauert, dass er sich an geltendes Recht zu halten hat???

Aber es gibt ja durchaus auch eigennützige Gründe, sich eine Kriminalisierung zu wünschen: viewtopic.php?p=87513#87513

Vor langer Zeit hat einmal jemand behauptet, dass "BRD" die Abkürzung sei für BananenRepublik Deutschland. Ob das wohl ein Hellseher war?

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Beitrag von Ariane »

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Aoife hat geschrieben: 
Vor langer Zeit hat einmal jemand behauptet, dass "BRD" die Abkürzung sei für BananenRepublik Deutschland. Ob das wohl ein Hellseher war?
Hellsichtig genug, um zu beklagen, daß vielen deutschen Bundesbürgern der Genuss einer Banane nach EU-Norm und das Schimpfen darüber näher steht als geltendes Recht. Leider erlebt man es häufig umgekehrt, daß man sich eben nicht über die mangelhafte oder verfehlte Umsetzung geltender Rechtprinzipien beklagt, z.B. bzgl. des deutschen Bundesgesetzes über Prostitution, das doch in der Praxis gewisse Mängel zeitigt, sondern "beklagt" werden manche elementare Rechte selbst. Dies ist natürlich um so erschütternder, wenn es Teile der Exekutive betrifft. Im Zusammenhang mit Sexwork kenne ich international nur vier Kategorien von Polizisten:
1. jene, die mitverdienen, auch unter Androhung von Gewalt bzw. tatsächlich ausgeübter Gewalt, Vergewaltigung, selbstverständlich Korruption
2. jene, die bedauern, dass ihnen rechtlich die Hände in Bezug auf gewisse Vorteilsnahmen gebunden sind
3. jene, die selbst straffällig geworden sind und glauben, sich mit Sexworkern zusammen tun zu müssen (Deviant/Deviant Anziehung alternativ im anderen Zusammenhang Künstler/Hure Anziehung/Mythos)
4. jene tatsächlich in Ausübung ihres Jobs, auch protektiv wirkenden Sekundanden in Kontakt mit einer Straftat im Umfeld von Prostitution, die widerum so angefressen und frustriert von ihrem täglichen Job und leider ohne Sabbatical-Years sind, da sie es ausschliesslich nur mit den Negativ- und gewaltförmigen Seiten unserer persil-weiss-gewaschenen Gesellschaft zu tun bekommen, ähnlich christlich motivierter Berater und Ausstiegshelfer mit weisser Weste, die sich um das Seelenheil anderer kümmern, anstatt zunächst das eigene, was manchem Helfer-Syndrom und verbohrten Sichtweisen sicherlich zuträglich wäre, wenn es gilt, tatsächlich "helfen" zu wollen und nicht zu missionieren.

Aber das wäre wohl ein eigener Thread über Verfassungstheorie und Verfassungswirklichkeit wert und der praktischen, also konkreten Verankerung in der politischen Kultur. Ich behaupte das Ergebnis wäre so schmierig, wie auf einer Banane auszurutschen.
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RE: LokalNachrichten: FRANKEN (Regionen in D)

Beitrag von Zwerg »

Nackt auf dem Hakenkreuz
Von Joachim Dankbar

Ein spektakulärer Prozess hat vor dem Landgericht in Hof begonnen. Ein Selber und seine Freundin sollen Prostituierte aus Asch misshandelt haben.

Hof - Es ist ein uneiniges Paar, das da am gestrigen Dienstag auf der Anklagebank im Hofer Landgericht Platz genommen hat. Während der 30-jährige Andreas G. die 26-jährige Lenka H. als seine Verlobte vorstellt, legt die Frau Wert auf die Feststellung, dass sie den Selber niemals heiraten werde. In einem aber, davon geht die Staatsanwaltschaft Hof aus, waren sich die beiden noch vor Kurzem einig: im Hass auf tschechische Prostituierte - vor allem solche, die sie für "Zigeuner" halten.

Bei Andreas G. sei dies eine direkte Folge seiner rechtsradikalen, fremdenfeindlichen Gesinnung, trug Staatsanwalt Bastian Blendinger vor. Für die 26-jährige Tschechin sei es eher eine Abrechnung mit der eigenen Vergangenheit. Sie war selbst in Tschechien auf den Strich gegangen und empfinde seitdem eine tiefe Verachtung für dieses Milieu.

Im März dieses Jahres haben beide nach Überzeugung der Anklage dann ihren Hass in Taten umgesetzt. Binnen weniger Tage sollen sie in Asch drei Prostituierte entführt, schwer misshandelt und beraubt haben. Dazu sei Andreas G. jeweils mit dem Auto ins benachbarte Asch gefahren und habe sich am Straßenstrich als Freier ausgegeben. Mit den ahnungslosen Prostituierten fuhr er auf abgelegene Wege oder zu seinem Haus im Selber Ortsteil Längenau.

Zum ersten Übergriff soll es laut Anklage auf einem Waldweg zwischen Asch und Krasna gekommen sein. Dort sei die Freundin des Selber, die heimlich mitgefahren war, aus dem Kofferraum gestiegen, habe die Beifahrertür aufgerissen und das überraschte Opfer an den Haaren aus dem Wagen gezerrt. Mit einem kleinen Baseballschläger habe Lenka H. auf die Frau eingedroschen, die ihr Lebensgefährte am Hals festhielt. Weil das Opfer laut schrie und die Peiniger ein herannahendes Auto hörten, ließen sie von der Frau kurz ab. Das nutzte diese zur Flucht.

Fünf Tage später, so der Staatsanwalt, brachte Andreas G. eine Prostituierte von Asch in sein Haus nach Längenau. Als sich die Frau schon ausgekleidet hatte, kam Lenka H. hinzu. Während sie wieder mit dem Baseball-Schläger zuschlug, verabreichte der Selber dem Opfer Tritte und Faustschläge. Nachdem sie die Kleidung durchsucht hatten und einen Schlagring und eine Blechdose an sich genommen hatten, durfte sich die verschüchterte Frau wieder anziehen und das Haus verlassen. Lenka H. hatte damit wohl nicht genug: Sie soll ihr Opfer noch ein Stück weit über Felder und Wiesen in Richtung tschechischer Grenze vor sich hergetrieben und sie weiter mit dem Baseball-Schläger geschlagen haben.

Ihren makabren Höhepunkt erreichte die Gewaltserie am 28. März. Einem gemeinsamen Plan folgend habe Andreas G. am Nachmittag eine weitere Prostituierte in Asch auf dem Straßenstrich aufgelesen. Nachdem Lenka H. das Opfer mehrfach ins Gesicht geschlagen habe, wurde ihm eine Augenbinde aufgesetzt und an einen anderen Ort gefahren. Dort wurde die junge Frau aus dem Auto gezerrt und gezwungen, sich auszukleiden und nackt in den Kofferraum zu knien. Als sie eine Decke wegziehen musste, kam dort ein etwa 50 Zentimeter großes Hakenkreuz zum Vorschein, auf das sich das Opfer legen musste.

Laut Anklage wurde sie über zwei Stunden lang gedemütigt und misshandelt. Außerdem hätten die Angeklagten der wehrlosen Frau die Haare abgeschnitten und ihr ein Reizgas in die Augen gesprüht. Nach dieser Tortur gaben sie ihr einen Teil der Kleidung wieder, wonach sie schwer verletzt flüchten konnte.

Während Lena H. im Falle eines Schuldspruchs eine längere Freiheitsstrafe wegen erpresserischem Menschenraub droht, geht es für Andreas G. bei dieser Verhandlung darum, ob er auf Dauer in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wird, bei ihm haben Gutachter infolge eines Autounfalls ein Frontalhirnsyndrom festgestellt, das zu einer Wesens- und Persönlichkeitsstörung führte.

Vor der vierten Strafkammer des Landgerichts belasteten die Angeklagten sich gestern vor allem gegenseitig. Lenka H., die Andreas G. im November 2009 auf dem Strich kennengelernt hatte, berichtete, dass dieser auch davon gesprochen habe, einmal "eine Zigeuner-Nutte" anzünden zu wollen. Der Selber gab zu, das Hakenkreuz selbst gebastelt zu haben. Er sei jedoch "nicht rechtsradikal, sondern national gesinnt". Der Angeklagte wörtlich: "Das Hakenkreuz ist für mich dasselbe, wie das Kreuz in der Kirche."

Die Hauptverhandlung wird am Donnerstag fortgesetzt.

http://www.np-coburg.de/nachrichten/reg ... 92,1251402

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Beitrag von nina777 »

18.1.2011

SCHWEINFURT

Kein Skandal, kein Sperrbezirk

Die Stadt weist keine Schwerpunktgebiete aus – Aktuell 32 Bordelle


Die Stadtverwaltung und die Mehrheit im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats sieht keinen Handlungsbedarf für klare Rahmenbedingungen in Sachen Prostitution.

Bei der Bürgerversammlung am 5. Oktober hatten Anwohner der Oberen Straße und des Kornmarkts über Belästigungen durch die vielen Bordelle und „Terminwohnungen“, die von Prostituierten meist nur eine Woche genutzt werden, in ihrem Wohnquartier geklagt. Am Dienstag zeigte jetzt Ordnungsamtsleiter Frank Reppert den Stadträten auf, was die Stadt machen, was sie nicht durchsetzen kann.

In bayerischen Städten mit über 30 000 Einwohnern ist die Prostitution erlaubt, also auch in Schweinfurt. Möglich ist eine Einschränkung auf bestimmte Bereiche, die sich allerdings nicht auf wenige Straßenzüge oder Häuserblocks beschränken darf.

In der Stadt gibt es derzeit 32 Etablissements (kleinere Bordelle, bordellartige Betriebe). Diese sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt, wobei eine Konzentration in der Innenstadt zu notieren ist. Noch in den 90er Jahren gab es keine zehn Bordelle. Der vergleichsweise sehr hohe heutige Bestand stellte sich erstmals im Jahr 2006 ein.

Reppert führte weiter aus, dass die Prostitution in Schweinfurt kaum Kriminalität oder andere ordnungsrechtliche Probleme beschere. Allerdings würden sich die Beschwerden der Nachbarn seit geraumer Zeit mehren. Laut Baurecht sind Bordelle nur in der Kernstadt und in Gewerbegebieten gestattet. Doch eine Steuerung der Prostitution ist laut Reppert und Ordnungsreferent Jürgen Montag über das Baurecht nicht möglich. Bis dieses greife, sei das Bordell schon längst an einen neuen Standort verzogen. Von den 32 Häusern und Wohnungen sind nach Kenntnis der Stadtverwaltung nur vier genehmigungsfähig, 28 illegal. Doch das Baurecht sei eine „stumpfe Waffe“, so Montag. Lediglich in den Sanierungsgebieten könne die Stadt zeitnah eingreifen, Etablissements schließen.

Reppert schlug zwei Alternativen vor. Mit der Ausweisung von Toleranzzonen sei eine geregelte Entwicklung möglich. Doch an den dann nur noch einigen Standorten würden sich die Probleme bündeln, Quartiere möglicherweise in die Kriminalität und den Sextourismus abrutschen. Variante zwei: alles lassen wie es ist, auch weil man mit der jetzigen Regelung kaum Schwierigkeiten habe.

Reppert räumte ein, dass durch den Verzicht auf Sperrgebiete das Rotlichtgewerbe noch wachsen könnte, auch wenn der Bedarf gar nicht vorhanden sei. Steigende Konkurrenz im Milieu und vermehrte Straftaten seien nicht auszuschließen.

Karl-Heinz Knöchel von proschweinfurt sprach sich für zwei weitere Jahre ohne Reglementierung aus und forderte die Polizei auf, regelmäßig zu kontrollieren. Laut Polizei kommt es jährlich in Schweinfurt zu rund einhundert nicht angemeldeten Kontrollen, vor allem in den größeren Häusern. Die Zahl der Prostituierten gibt die Polizei mit etwa einhundert, darunter viele Frauen aus Osteuropa, an. Konflikte mit den Gesetzen seien selten, würden vor allem Verstöße gegen die Aufenthaltserlaubnis betreffen, aber auch nur im einstelligen Bereich pro Jahr.

Stefan Funk versicherte für die CSU, dass man die Problematik „sehr ernst“ nehme, jedoch auch wisse, was eine Konzentration auf wenige Toleranzgebiete bedeute. Die anvisierte und letztlich gescheiterte Verlegung des Straßenstrichs an die Franz-Schubert-Straße habe gezeigt, dass ein solches Vorgehen seine Schattenseiten habe. Für Toleranzzonen plädierte Sinan Öztürk von der Linken. Joachim Schmidl (SPD) forderte die Verwaltung auf, ein Konzept zu erarbeiten, das zumindest eine Mehrung der Etablissements verhindere.

Die Abstimmung bestätigte mit acht zu fünf Stimmen (Öztürk, Schmidl und Kathi Petersen (SPD), Karl-Heinz Knöchel und Adolf Schön von der Liste) die Haltung der Verwaltung, weshalb keine Sperrbezirke und keine Toleranzgebiete ausgewiesen werden.

http://www.mainpost.de/regional/schwein ... 42,5929930


Niederlassungsfreiheit vs. Sperrbezirksverordnungen
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Beitrag von nina777 »

21.1.2011

Keine Gefahr durch Prostitution

Ausweisung von Sperrbezirken zöge größere Probleme nach sich


Schweinfurt (red). Immer wieder fühlen sich Bürger durch die Ausübung von Prostitution belästigt. So wurde es auch zuletzt auf einer Bürgerversammlung deutlich.

Obwohl keine konkreten Gründe vorliegen – Polizei und Ordnungsamt können von keinen gravierenden Vorkommnissen berichten – nahm sich der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates des Problems erneut an und beriet über die Ausweisung von Sperrgebieten. Diese werden nicht kommen, wurde mehrheitlich beschlossen.

Die damit einher gehenden Schwierigkeiten könnte sich als größer erweisen, als die bisherige Regelung.

Grundsätzlich ist in Bayern in Kommunen mit mehr als 30.000 Einwohner die Ausübung von Prostitution erlaubt, sie kann aber auf bestimmte Bereiche beschränkt werden. Eine Konzentration auf solche Bereiche erweist sich in anderen Städten, die zudem meist viel größer als Schweinfurt sind, häufig als problematisch. Vor allem muss auch das räumliche Umfeld gegeben sein und da tun sich in Schweinfurt keine geeigneten Möglichkeiten auf.

Mit 32 Etablissements und etwa 100 Prostituierten ist Schweinfurt für seine Einwohnerzahl aber auch überproportional hoch bestückt. Das wiederum lockt viel Publikum auch von weiter her an und dessen Anonymität fürchten viele Bürger, zumal sich die meisten Betriebe als Mietswohnungen in Mehrfamilienhäusern wieder finden. Häufig sind Bewohner auch fälschlicherweise der Annahme, dass dies nicht zulässig sei und wenden sich an die Polizei.

Die Wohnungseigentümer der überwiegend in der Innenstadt beheimateten Betriebe wiederum vermieten gerne ans Rotlichtmillieu, sind hier doch häufig Mieten weit über dem Durchschnitt erzielbar.

http://www.kanal8.de/default.aspx?ID=11 ... ews=918904

http://www.sw-anzeiger.de/default.aspx? ... ews=918904
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bisher waren mir nur Berlin und Rostock als Städte ohne Sperrgebietsverodnung bekannt.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=93225#93225

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Beitrag von Aoife »

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Marc of Frankfurt hat geschrieben:Bisher waren mir nur Berlin und Rostock als Städte ohne Sperrgebietsverodnung bekannt.
Das Besondere an Berlin ist, dass die Allierten dort die Ausweisung von Sperrgebieten kategorisch verboten haben. Was bis 1989 eine Rechtssicherheit schaffte, in der sich die selbstbestimmte, zuhälterfreie Prostitution entwickeln konnte, die deutschen Behörden offensichtlich ein Dorn im Auge ist.

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