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Marc of Frankfurt
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PRO-Sexworker-Fundamentalisten

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ausstiegsoption: Sich wegheiraten lassen


Religiöse Gruppe in Indien macht es vor in großem Maßstab:

Indian sect members vow to marry sex workers



There was no shortage of volunteers to marry the sex workers

More than 1,000 followers of a multi-religious sect in northern India have pledged to marry female sex workers who want to escape exploitation.

Young Hindu, Muslim and Sikh men have been queuing up at the Dera Sacha Sauda (Abode of the Real Deal) in the town of Sirsa as "wedding volunteers".

They say they are doing so to stop the women from being exploited in brothels.

They also claim that their move is part of a campaign to stop the spread of the HIV/Aids virus.

The Dera Sacha Sauda (DSS) is one of many religious sects operating in northern India.

Most take root by offering community services, social welfare and spiritual leadership but over time, as their followings grow, they often seek political influence.


Gurmeet Ram Rahim Singh:
"All women forced to live as prostitutes are my daughters"


Correspondents say that in religious terms, the DSS is hard to classify. Many experts argue that it is not, as some have said, an offshoot of Sikhism.


Bild

More than 1,200 DSS members have signed pledges to marry the sex workers following a call from DSS chief Ram Rahim Singh a little over a month ago.


Mr Singh commands a huge following of predominantly lower caste Hindus, Muslims and Sikhs across the states of Punjab, Haryana, Uttar Pradesh and Rajasthan.

Two years ago his growing influence brought the DSS chief into confrontation with the mainstream Sikh clergy who claimed he had tried to imitate their beliefs.

The sectarian violence that ensued across Punjab - as well as subsequent rape and murder charges brought against Ram Rahim Singh - have cast a shadow on the affairs and functioning of the DSS ever since, observers say.

But the group's supporters believe the new campaign is to halt the spread of HIV by offering respectable options to sex workers and is part of a long list of related initiatives against drug abuse and female foeticide.

"By helping drug users and sex workers we are trying to help remove people from the highest risk situations," said Dr Aditya Insan, a senior DSS functionary.


'Delicately handled'

He estimates that 40%-50% of women working in red light districts in cities like Mumbai (Bombay) and Delhi are HIV carriers.


Bild

Mr Singh (known as Guru-ji to his supporters) proclaimed at a congregation last month that "all women forced to live as prostitutes are my daughters".


His remarks brought forth a virtual flood of eager young volunteers from his flock.

Business graduate Ashish Sachdeva, 22, is in the garments trade in the town of Sirsa. He believes that marrying a sex worker could be his chance to repay his debt to humanity and society.

"I am very well settled and it will be the greatest honour for me to respond to Guru-ji's call."

Nearly 100 young sex workers have contacted the DSS - from Calcutta's Shonagachi red light district to brothels in Delhi and Mumbai.

"This will have to be a slow and delicately handled process," Dr Insan said.

"Many women are HIV-positive. Some have young children and are understandably concerned about their future. We need to ensure these women are protected legally once they are married."

http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/8416739.stm





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Marc of Frankfurt
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Abstraktes Handlungsspektrum

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie kann Man/Frau Geld ranschaffen?

Karriere-Leiter der Geschäftsmodelle:






Selbstversorgungswirtschaft:
- Sammler und Jäger besorgen sich das benötigte im Gemeinschaftswald.
- Bauerngesellschaft: jeder hat einen ausreichend großen Acker, um Nahrung anzubauen zum Eigenverbrauch oder Tausch
(Evt. Bodenreform erforderlich).

Fremdversorgungswirtschaft:
Jeder erzeugt Dienstleistungen und Güter zum Tausch mit anderen.
(= Arbeitszwang, weil für alle Lebensvollzüge Geld und damit Einkommen benötigt wird.
Siehe Film: Bedingungsloses Grundeinkommen)





Betteln
= auf Spenden der Leute, Community hoffen
= Arbeitsunfähigkeit oder -verweigerung. Aber: Betteln ist Schwerstarbeit!
= Sammeln in der Fremdversorgungswirtschaft

Bsp.:
- Auf der Straße wie Obdachlose oder Illegale
- im Kloster wie die Mönche in Asien
- Containern (Leben vom Abfall der Überflußgesellschaft)
- Lebensmittelausgabe "die Tafel" besuchen
- Hartz IV beantragen (löchrige soziale Hängematte?)


Sponsoring
= Betteln bei Unternehmen
= professionalisiertes Sammeln
= eigentlich ein Tauschen von Fördergeld gegen Sozialkapital und Image

Bsp.:
- SportlerIn,
- SportveranstalterIn


Helfer werden
= Betteln für noch Hilfsbedürftigere (stellvertretendes Betteln)
= Förderanträge stellen, Hilfsprojekt oder Sozialeinrichtung eröffnen ...
(Siehe Kritik zur Helferindustrie [Laura Agustín] "poverty pimps")

(Zivilgesellschaft, Private-Public-Partnership, Stiftungen ...)





Illegal/informeller Sektor (Schattenwirtschaft):

Verbotene Beschaffungsformen wie
Betteln im Sperrbezirk, Zwangsbettler in krim. Banden,
Diebstahl, Taschendiebstahl, Trickdiebstahl, Raub, Raubmord ...
Verbotene Prostitution, sog. Zwangsprostitution, Zuhälterei und Menschenhandel
Verbotene Besteuerung = Schutzgelderpressung
Betrug, Übervorteilung, Ausbeutung, Veruntreuung, Korruption, Insiderhandel (Wirtschaftskriminalität) ...





Methoden-Leiter wie legal Geld verdient wird:
  1. Arbeiten

    = seine Arbeitskraft verkaufen
    = abhängig beschäftigt
    = weisungsgebunden
    = sich den Mehrwert vom Chef wegnehmen lassen (Differenz aus Verkaufswert und Reproduktionswert=Lohn)
    (moderne Versklavung? nichtsexuelle Prostitution?)

    Bsp.:
    - Koch/Köchin ... (angestellt)
    - Sexworker als Angestellte gibt es nicht, weil diesbezüglich die Gesetze nicht funktionieren (Stigma, Kriminalisierung, Putophobie).
    Menschenhandelsopfer hingegen gibt es, allerdings vermutlch im Prozentbereich gegenüber dem freiwillig florierenden und mehr oder weniger selbstbestimmten Tauschgeschäft.

    Vorraussetzungen:
    - Ausbildung mit Abschlußzertifikat
    - angepaßte bürgerliche Karriere
  2. Dienstleistung

    = selbstständig
    = Leistung selbstständig erbringen und zusätzlich auch selbstständig vermarkten
    = unabhängig aber maximal selbstverantwortlich (Mehrarbeit)
    (Ich-AG, UnternehmerIn ihrer selbst, FreieR Mitarbeiter, Scheinselbstständig)

    Bsp.:
    KöchIn im Lohnauftrag
    NäherIn
    DesignerIn
    Sexworker

    Vorraussetzungen:
    - Kompetenzen (erwerben und pflegen)
    - Selbstgesteuertes vorausschauendes unternehmerisches Handeln
    (Selbstverantwortung)
  3. Produktion

    = selbstständig Produkte herstellen UND vermarkten
    = Direktvermarktung von in Produkten transformierter Dienstleistung
    = materialisierte Dienstleistung. Sie ist lagerfähig, speicherbar, vorproduzierbar, altert kaum und maschinell reproduzierbar, automatisierbar ...

    Bsp.:
    Zubereitete und konservierte Lebensmittel, Seifen (KöchIn, BauerIn)
    SchneiderIn, DesignerIn von Schmuck, Taschen ...
    Sexworker: Pornofotos und -filme
  4. Handel

    = mit Produkten anderer arbeiten
    = Unternehmer/Boss/Chef/Betreiber werden
    = Organisator von Arbeit, Arbeitsplätzen, Dienstleistung oder Produktion

    Bsp.:
    Imbiss, Kneipe, Kondomvertrieb, Nagelstudio, Boutique, Sexshop
    VermieterIn, BetreiberIn, EventveranstalterIn, Agentur-, ClubbesitzerIn

    Vorraussetzungen:
    - noch mehr wirtschaftliche Kompetenzen und Marktkenntnisse
    - Personalführungskompetenz,
    - Beziehungen (soziales Kapital)
    - Startkapital
  5. Rechte verkaufen

    = Handel mit 'nur' immateriellen Rechten
    (Rechte sind die Metaebene des Produkts und des Eigentums in der modernen Eigentumswirtschaft!)
    = vermieten, verpachten, verpfänden, vermarkten
    (Erst das Eigentumsrecht ermöglicht die Doppelnutzung von Besitz. Erst dieses Recht begründet/ermöglicht unternehmerisches Handeln:
    1. Selbstnutzen oder verleihen/vermieten von Besitz
    2. Verpfänden des Eigentums als Sicherheit z.B. für Kredit zur unternehmerischen Investitionen
    [Theorie des Debitismus])

    Bsp.:
    Rezepturen und Namensrechte an Lebensmittelspezialitäten oder Kosmetik
    Rechte an Modeschnitten oder Designkollektionen
    Vertriebsrechte an Pornobildern oder Toys
    Managementrechte an Personal, Zeitarbeitern, Künstlern, Escorts (Agenturmodell)

    Voraussetzungen:
    - besondere geistige Fähigkeiten wie Erfinder oder Künstler, so daß Urheberrechte begründet werden können
    - Kenntnisse von Rechten und der im Geschäftsleben geltenden Rechtsordnung
    - Kompetenz bezüglich Verträgen und Vertragsgestaltung
    - hohe unternehmerische Fähigkeiten und Disziplin um eine Marke entwickeln zu können
    - Startkapital
  6. Kapitaldienstleistung

    = handeln mit Geld, mit Geld von anderen
    = Kredit geben, Anlageformen verkaufen etc.
    = Geld arbeiten lassen = andere arbeiten lassen
    = Banking
    (Beim Kapitalisten wird das Geld- und Industrievermögen selbst zum Geschäft, Zinsen zu nehmen war früher tabu und z.B. nur Außenseitern wie Juden erlaubt; vgl. islamic banking.
    Das von Banken geschöpfte Geld und die zur Zurückzahlung zusätzlich fälligen Zinsen müssen ja durch die Mehrarbeit von Menschen erst erwirtschaftet werden (Zinsknechtschaft).)

    "Besser als eine Bank auszurauben ist es, eine Bank zu gründen"
    [Berthold Brecht]

    Vorraussetzungen:
    - extrem hoch

    Steigerung von eine Bank gründen:
    ein Zentralbankkartell gründen (FED),
    eine Reservewährung installieren (US Politik)...




Ökonomiestudien Sexwork:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=29962
Sexworker und Geld:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1588 (SW-only)
Nachhaltiges Wirtschaften, Existenzsicherung und Altersvorsorge:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1312 (SW-only)
Karriere von Friedrich Flick
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=124418#124418





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 26.09.2012, 12:07, insgesamt 7-mal geändert.

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Bio einer US-Kollegin

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Lebensweg von Heidi Fleiss


Escort der Berühmten und Reichen

Betreiberin einer Agentur

Razzia, Gefängnis, Steuernachzahlung

Autorin

Waschsalon-Betreiberin

Big Brother-Container

http://www.thejc.com/news/uk-news/25679 ... ig-brother





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Lebenserfahrung Sexbiz

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Berühmte US-Sexworker blicken zurück:

Würde ich mein Leben und Job nochmal genauso führen wie ich es getan habe?



Die meisten bejahen dies zwar grundsätzlich, wohl auch in Erkenntnis der Tatsache, das sie jetzt das Produkt ihrer gemachten Erlebnisse und Erfahrungen sind.
(Ein Leugnen ist zudem auch psychologisch nur schwer möglich, ohne in eine Opferhaltung gemäß Propaganda der Prostituionsgegner zu verfallen. Dazu gibt es weiter oben ein von mir anal-ysiertes Pampflet).


Dennoch haben die Ex-Sexworker wichtige Tipps für junge KollegInnen und EinsteigerInnen parat:
  • sich nicht täuschen und manipulieren lassen von den alten Hasen im Biz
  • weniger Party, Drogen und in den Tag hinein leben
  • geschäftliche Aspekte von Sexwork professionel lernen
    z.B. Kursus Finanzen/Buchhaltung
  • Zukunftssicherung durch organisiertes Sparen und Immobilienerwerb
  • ...
http://thedirtygirldiaries.com/the-diary/16nl-do-over/

Die Autorinnen:
http://thedirtygirldiaries.com/the-ladies/





Nachhaltige Existenzsicherung, Rente, Altersvorsorge etc.:
viewtopic.php?t=1312 (SW-only)





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Exit als Autorin und Sängerin

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Berlusconis Callgirl startet Karriere als Sängerin

26. Jänner 2010

http://derstandard.at/1263706018176/All ... -Saengerin

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Politikvergleich

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Aussteigerprogramme gestern und heute





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Pfarrerin bezahlt Ex-Sexworker-WG

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Evangelikale Ausstiegshilfe U.S.A.


Las Vegas:
Sexarbeiterin wird Missionarin und heiratet Prediger




USA: Prostituierte zu Kirchenmäusen


"A Hooker for Jesus" - eine Hure für den Herrn sei sie, sagt Annie aus Las Vegas. Nach jahrelanger Arbeit als Prostituierte wurde sie von Evangelikalen bekehrt und hilft jetzt anderen Mädchen auf den "richtigen" Weg. Missionieren im Sündenpfuhl Las Vegas ist ihr neuer Job.

Online seit: 04.10.09
Verfügbar bis: 04.04.2010

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/ ... Id=2685642


In der selben Stadt s.o.
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=66571#66571





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Beratungsstelle in Münschen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Prostitution in München

Über Preise wird ungern gesprochen



05.02.2010

In München, sagt Jörg, gibt es keine offene Drogenszene, weshalb es auch keine auffällige Beschaffungsprostitution gibt. Die Substitution mit Ersatzstoffen ist bei Drogensüchtigen in der bayerischen Landeshauptstadt so gut, dass es nicht zwingend notwendig ist, sich wegen Drogen zu prostituieren. Auch Aids sei bei den Münchner Huren kein Thema. "Die Frauen schützen sich gut, ich persönlich kenne keine einzige HIV-positive Prostituierte."

Das liegt unter anderem daran, dass der Paragraph 6 der Bayerischen Hygieneverordnung Kondomzwang vorsieht. Diese Verordnung hängt in jedem Münchner Bordell offen aus. Die Huren können im Zweifelsfall ihre Freier darauf hinweisen. Zudem gibt es Zivilfahnder, die die Damen in Sachen Kondompflicht immer wieder auf die Probe stellen. Sie geben sich als Freier aus und testen die Grenzen der Damen. Würde sich eine gesetzeswidrig verhalten, hätte dies ordnungsrechtliche Konsequenzen [für die SexarbeiterIn. Warum werden eigentlich nicht die Freier auf die Probe gestellt? Diese "Praxis" ist zutiefst die Intimsphäreverletzend und die Menschenwürde verachtend Anm.].

Über Preise sprechen die anschaffenden Damen im Übrigen gar nicht gerne. "Es herrscht auch in diesem Geschäft ein deutliches Nord-Süd-Gefälle, die Preise in München sind höher als beispielsweise in Hamburg", sagt Jörg. Es fange bei etwa 50 Euro an. In der Regel kostet eine ganze Stunde bei einer "normalen" Hure 100 bis 150 Euro. Eine Domina verlangt dagegen mindestens 200 bis 300 Euro. Das liegt daran, dass die spezielle Ausstattung, welche Dominas zur Ausübung ihres Jobs brauchen, sehr teuer ist. Es gibt sogar Firmen, die sich auf die Herstellung von Domina-Ausrüstungen spezialisiert haben - und das kostet eben. "Perversenzuschlag", nennt Rosa diese hohe Preise.

Jörg und ihre Mitarbeiterinnen beraten auch Frauen, die in die Prostitution einsteigen wollen. Genauso wie Damen, die aussteigen wollen. Aber auch bei rechtlichen und steuerlichen Problemen können sich Münchner Prostituierte an Mimikry wenden. In der Stadt sind Streetworker unterwegs, die die Huren an ihrem Arbeitsplatz aufsuchen.

Jörg, die Mimikry seit fünf Jahren leitet, kennt sich bestens aus in der Szene. Die Sozialpädagogin nimmt kein Blatt vor den Mund, redet offen über die Probleme der Frauen, die verschiedenen Sexpraktiken und über die verschiedenen Typen von Freiern.

So erzählt sie, dass viele der Damen nebenberuflich anschaffen. Ihnen reicht in einer teuren Stadt wie München das Geld nicht, sie brauchen einen Zusatzverdienst. "Oft haben wir alleinerziehende Mütter, die nicht über die Runden kommen", sagt Jörg. Manche wollen schnelles Geld verdienen und arbeiten nur kurz in diesem Geschäft. Hin und wieder gibt es auch Studentinnen, die sich so ihr Studium finanzieren. Die meisten der Münchner Huren sind zwischen 25 und 40 Jahre alt, aber es gibt auch Frauen, die bis 65 Jahre arbeiten.

Frauen, die nach Jahren aussteigen wollen, wissen oft nicht, wo sie arbeiten sollen. Sie haben keinen richtigen Beruf gelernt, können sich in ein bürgerliches Leben nur schwer eingliedern. Ihnen bleibt meist nichts anderes, als Hartz-IV-Leistungen zu beziehen. Außerdem ist nach dem Ausstieg Einsamkeit ein großes Problem. Viele der Frauen hatten nur Freunde in der Szene. Hören sie mit der Prostitution auf, stehen sie ziemlich alleine da. Auch in solchen Fällen ist Mimikry eine Anlaufstelle.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/662/501902/text/4/



www.mimikry.org
Beratungsstelle des evangelischen Hilfswerks München





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 13.06.2011, 20:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Entwicklungshilfe einer deutschen Stiftung für Frauen in Douala, Kamerun, damit sie keine Sexworker werden:

"Mädchen dem Strich-Milieu entreißen"



Mit der Dr. Eder + Molle Stiftung der Riedlinger Ärztin Dr. Reginamaria Eder und ihrer afrikanischen Freundin werden Mädchen und junge Frauen integriert, die zum Nahrungserwerb sonst auf die Prostitution angewiesen wären.

Sie erhalten eine einjährige Grundausbildung in schulischen Fächern sowie im Schneidern, Hauswirtschaften und in Bürotätigkeit und werden bei der Existenzgründung unterstützt.

Prof. Dr. Ottmar Schneck von der ESB Business School an der Hochschule Reutlingen hat die Gründungsformalitäten übernommen eine Stiftung zu errichten.

http://www.schwarzwaelder-bote.de/wm?ca ... d=14706606
http://bit.ly/9sUGPI (pdf, 1 Seite)





Ausbildung zur Existenzgründung stünde auch Sexworkern gut.
Eine Stiftung als Sexworker-Akademie ist auch mein Traum.

"I have a dream."





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Nach der Sexarbeit: Ausbildungsberuf Kosmetikerin

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Exclusiv die Reportage:

Raus aus der Sackgasse



Alexa, Sexarbeiterin im Bordell in Köln, will nach 7 Jahren Nachtarbeit aussteigen.
Als erstes gesteht sie ihrer Freundin, seit 2 Jahre ihren tatsächlichen Beruf verheimlicht zu haben.
Nach einem geglückten Coming-out gehen beide Freundinnen spontan auf Jobsuche in Boutiquen, was allerdings fehl schlägt.
Aber es gibt auch professionelle Hilfe für die 5jährige Alexa.
Dann läßt sich Alexa bei der IHK über die Ausbildung zur Kosmetikerin beraten.
Um überhaupt eine Ausbildungsstelle zu bekommen, muß sie sich um ein Praktikum bewerben ...


Video:
http://www.rtl2.de/rvp/exklusiv_fsk18/





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Ein Sexworker-Berufsleben

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Abschiedsbrief einer medienbekannten Sexarbeiterin:

Vanessa Eden hat das Sexworker-Outplacement, die Neuorientierung geschafft



Abschiedsbrief
Eingetragen von Vanessa Eden auf 16. Februar 2010


good bye!

Abschied nehmen – sich von einem Menschen oder einer Situation bewußt zu verabschieden, kann Erleichterung bringen und den Blick für neue Wege öffnen. Abschied zu nehmen heißt für mich ausserdem, respektvoll einer Zeit den Rücken zu kehren, die zu ihrer Zeit richtig war, sich weiterentwickelt hat, gewachsen ist, bis der Schuh zu eng wurde.

Ende 2003 bin ich in die Erotikbranche eingestiegen. Ich glaube, ich habe alles oder fast alles erlebt, was man erleben kann.


Das kurz im Schnelldurchlauf:

Ich startete über eine Escortagentur, die keine war. Dahinter verbarg sich ein Mann, der geschickt versuchte die Damen über den Escortservice zu locken, um sie in eines seiner Bordelle zu verfrachten – zu deutsch: ein Zuhälter. Wie er das tat? Ganz geschickt! Man hatte eben in den ersten 4 Wochen sehr gute und viele Aufträge und von heute auf morgen gar keine mehr. Die Ersparnisse sind bald aufgebraucht, man wird hingehalten, bis nichts mehr geht und dann der großzügige Vorschlag kommt, man könnte doch auch mal in diversen Etablissements arbeiten – mein Gott, wo ist schon der Unterschied – die Tätigkeit wäre schließlich die Gleiche. Dazu muss ich sagen, bin ich damals völlig freiwillig und ohne finanzielle Not in den Escortservice eingestiegen – die finanzielle Not kam dann erst. Durch nette, äußerst nette Kunden, die selbst merkten, dass mit der “Agentur” etwas nicht stimmte, ließen mich von ihrem Eindruck wissen und halfen mir am Ende beim Ausstieg und gleichzeitig Einstieg in die Selbständigkeit als Independent Escortdame. Escort ist schon fast übertrieben – es waren Haus- und Hotelbesuche. Ich kannte es von der Agentur nicht anders und führte einfach das, ohne es in Frage zu stellen, eine zeitlang weiter fort. Nach ca neun Monaten wollte ich mir mit meinem Traumauto einen Wunsch erfüllen – seltsamerweise verliebte ich mich noch am selben Tag. Zuuuu dumm aber auch!

Der Finanzierungsvertrag war unterschrieben, denn ich wollte diesen Job noch ein wenig machen. Verliebt war mir das leider nicht mehr möglich und so wählte ich die finanzielle Misere, die nicht ausbleiben sollte. Nach wieder neun Monaten war die Beziehung dann auch dahin – der Druck war enorm, das Auto dann weg und der Schuldenberg groß.

Ich zog nach Deutschland zurück (aus der Schweiz) und fing an meine Schulden abzuarbeiten. Ohne Schuldnerberater oder sonstige Hilfe machte mir die Audibank das Leben zur Hölle. Eine Rate, die mit einem ”normalen” Verdienst nicht zu bewältigen gewesen wäre. Ich versuchte den Ausstieg über Promotionjobs, etc. Doch da Promotionagenturen ein Zahlungsziel oft nicht so genau nehmen, hing ich das bald an den Nagel und arbeitete tapfer als Prostituierte weiter.

Es war für mich ok. Ich hatte mich arrangiert mit diesem Job in dieser Zeit. Er ermöglichte mir immerhin ein “normales” Leben, so dass ich meine Raten bezahlen konnte, Nachts ohne Sorgen einschlief und zudem sprang ab und zu auch noch ein Orgasmus dabei heraus:-).

Ich verliebte mich erneut im Sommer 2006 – unsterblich! Doch diesesmal sollte ich nicht mehr so dumm sein und alles aufgeben, der Liebe wegen. Obwohl er mir die tollsten Versprechungen machte… ehe er nicht für meinen Unterhalt sorgen wollte, war ich nicht bereit den Job aufzugeben – nach vier Wochen fand ich heraus, dass er verheiratet war. Trotzdem dauerte die Affäre gut 2 Jahre weiter an. – Der Kerl hat am Ende ein echtes Schnäppchen gemacht! (Ich widmete ihm hier einen eigenen Artikel unter: Die Geliebte sein)

Anfang 2007 die nächste Beziehung – oder zumindest der Versuch. Ich glaubte ja noch an Pretty Woman und ging den Versuch ein. Die Beziehung war fruchtbar. Er lernte endlich, was es heißt zu leben und ich gönnte mir meine berufliche Weiterentwicklung in Form der Ausbildung zur Stylistin und zum Personal Trainer.

Nichts desto trotz war ich finanziell abhängig von ihm – er kontrollierte meine finanziellen Verhältnisse wie das Taschengeld der Kinder und so drehte ich im April 2007 meine erste Szene in einem Porno. Es war die einzige Möglichkeit, um an Geld zu kommen, von dem er nichts wußte und welches ich auf die Seite legen konnte. Ende 2007 überlegte ich lange, ob ich in eine Escortagentur einsteigen solle oder nicht. Ich wagte dann doch den Schritt zur erneuten Selbständigkeit in den Escortservice. Buchungsdauer: ab vier Stunden. Ich wollte keine Kurztreffen mehr. Es erwies sich mit neuen Texten auf der Homepage und einem anderen, ehrlichen Selbstbewußtsein auf Grund meiner beruflichen Situation als Erfolg.

Anfang 2008 eröffnete ich in Bayreuth ein Stundenzimmer und das Lifestyle Studio Egoistin – das Outing im TV stand an. RTL 2 fragte mich für Exklusiv, die Reportage an.. ein Multiplikator. Es folgten weitere TV-Auftritte, unter anderem bei Erwin Pelzig, Wieland Backes, Oliver Geissen, RTL- Extra, das Magazin, u.a.

Den Escortservice setzte ich fort, bis ich im Sommer 2009 feste Kavaliere hatte und mich selbst zur “Kurtisane der Moderne” umbenannte. Seit Herbst 2009 bin ich endgültig aus dem erotischen Escortservice ausgestiegen und begleite Herren nach wie vor zu verschiedenen Anlässen ohne erotisches end, jedoch mit emotionalem Happyend.

- Zusammenfassung beendet -


Alles in allem waren meine Erfahrungen im Paysexgewerbe äußerst gut. Egal, ob ich in meinem angemieteten Zimmer gearbeitet habe, Haus- Hotelbesuche gemacht habe oder später im Escortservice erfolgreich war. Lediglich die Pornobranche war nicht mein Ding und ich hörte nach nur sieben Szenen im Oktober 2007 schon wieder auf zu drehen.

Meine Erfahrungen waren positiv – ich habe Männer kennengelernt, ich habe aber vor allem auch mich kennengelernt. Meinen Körper, was mir gefällt, was mir nicht gefällt, meine Sexualität habe ich nochmal neu entdeckt. Ich wurde selbstbewußter… mein Chef (Gastronomie) in der Schweiz, der von meinem Nebenjob wußte, spürte förmlich, wie ich aufblühte und auch die Gäste am Tresen viel selbstsicherer bedienen konnte. Er sagte immer leicht (oder auch stark) grinsend: “Gell? Der Job, der tut dir gut? - Das sieht man dir richtig an!” – im wahrsten Sinne des Wortes. Das tat er – bis zu den Schulden. Danach war es zwischenzeitlich der Horror. Ich hatte mich durch Unachtsamkeit und Naivität in eine Situation gebracht, in die ich nie nie kommen wollte – ich nahm Drogen – Kokain – über einen Zeitraum von zwei Monaten. Meine Haut wurde dann allerdings so schlecht, dass ich von einem auf den anderen Tag wieder damit aufhörte – Selbstmitleid beendet!

Mit den Männern lernte ich umzugehen. Ich ging nach gut zwei Monaten Selbständigkeit meinen ganz eigenen Weg - schaltete meine eigene Werbung – war kreativ und hatte Spaß an dieser Selbstvermarktung. Doch leider ist das nicht alles. Eine Beziehung war quasi nie möglich oder nur mit großem Herzschmerz verbunden.

Man lernt Männer kennen, die einem alles über die Frau zu Hause erzählen, ich fragte allerdings auch immer gerne nach, weil ich es wissen wollte. Ich wollte wissen, was dahinter steckt, hinter dem Phänomen des “Fremdgehens”. Ich wußte also wie sie heißen, wie sie aussahen, ob sie gerade schwanger sind, falls ja, in welchem Monat, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird und wie er oder sie mal heißen werden. Ich kannte wohl alle Ausreden, die Männern so einfallen, wenn sie fremdgehen, wußte, von welchem Computer aus sie nach den Frauen Ausschau halten, also ob zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus. Ich kannte die Lebensgeschichten und natürlich – nicht zu vergessen – die sexuellen Vorlieben! Dabei waren die bei mir meist gar nicht so ungewöhnlich, da ich keine seltsamen Dinge anbot. Für manche war es lediglich die Abwechslung, für wenige die Erniedrigung, für wieder andere… Ansehen kann man es den Männern nicht, genauso wenig wie den Frauen, die diesen Job ausüben.

:-)

Ja, ich lernte Männer fast nur von diesen zwei Seiten kennen. Die Fremdgeher, die Betrüger, die Lügner,… – kein schönes Bild. Auf der anderen Seite stand der nette Mann, der mich mit allem Respekt behandelte, der mich verwöhnte, der mir gut tat. Ich versuchte sie zu verstehen, beschäftigte mich immer mehr mit dem Thema: Sexualität und fand für mich heraus, dass es keine Monogamie gibt (auf beiden Seiten eine Ausnahme) und dass Ehrlichkeit in Beziehungen die wohl größte Mangelware ist.

Ich lernte, dass Prostituierte in der Gesellschaft, und dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob sie Puffhure oder Escortdame sind, ausgegrenzt werden. Sie werden teilweise behandelt wie Aussätzige, wie Kranke, wie Geächtete. Nicht überall! Ich hatte auch ganz tolle Erlebnisse nach meinem Outing, aber eben auch verletzende.

Am Ende bin ich zu dem Punkt gekommen, dass der Mensch so viel Ehrlichkeit einfach nicht verträgt. Es würde das Leben wohl zu unangenehm machen.

Im Erotikgewerbe arbeiten und sich in der Erotikszene bewegen/bewegen müssen sind zweierlei Paar Stiefel. Ich hatte tolle, tolle Männer, geile Dates, hammermäßigen Sex und trotzdem geht der Job an die Substanz. Es sind viel weniger die Treffen, als viel mehr die Szene, in der man sich bewegt, wenn man independent arbeitet. Man muss Werbung schalten, surft im Internet, tauscht sich aus. Kommt auf Foren, deren Name ich lieber nicht nennen möchte in denen Dinge zu lesen sind, die einen vom Glauben abfallen lassen. Männer schreiben über Frauen, die sie getroffen haben, wie über ein Stück Vieh auf dem Jahrmarkt – noch schlimmer! Es ist pervers, es geht unter die Gürtellinie, es ist menschenverachtend und abscheulich! Auch, wenn ich von diesen Dingen nie direkt betroffen war – und wenn – ich mich zur Wehr gesetzt habe, möchte man sich mit Menschen dieser Art nicht abgeben. Es sind Männer, die Frauen hassen und irgendwelchen Frust über diesen Weg versuchen zu kompensieren. Es gibt leider jede Menge davon. Und oft ist es sogar so, dass sie der Hure gegenüber kein Wort sagen, lieb und nett tun, damit sie schön bläst – für die Fickkumpanen wird dann jedes Detail ausgepackt, was er so mit der “alten Sau” alles gemacht hat. Diese Männer, mit solch pathologischen Zügen gönnen einer “Hure” den Aufstieg/Ausstieg nicht. Sie gönnen ihr das Schlechteste. In Bezug auf mich, hoffen noch immer ein paar dieser Schwachmaten, mich irgendwann an der Nürnberger Mauer stehen zu sehen. Für sie sind Frauen Stücke, Stücke, wie im Katalog zu bestellen, auszusuchen, sie haben gefälligst zu “funktionieren”, denn dafür habe man(n) ja schließlich bezahlt. :kotz:

So – ja,… das ist es. Und wer als Frau einmal Einblick in diese Welt hatte, der will das nicht sein Leben lang – ich wollte es nicht mein Leben lang. Wie gesagt, so schön die einzelnen Begegnungen waren, die Gesellschaft auf der einen Seite und diesen Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele, machen ein positives Leben auf Dauer unmöglich – zumindest für mich.

Es stand oft die Frage.. was mache ich nach dem Ganzen? Mit der Erfahrung, mit dem, was ich über Menschen/Männer und der “Szene” gelernt habe? Gründe ich eine Escortagentur? Bleibe ich dort, wo ich schon viel Energie hineingesteckt habe?

NEIN! - Ich habe mich dazu entschlossen, der gesamten Paysexszene den Rücken zu kehren! Ich möchte NEUE WEGE gehen. Ich möchte Männer anders kennenlernen, möchte Männern anders begegnen – aber nicht nur den Männern. Auch den Ehefrauen möchte ich mehr entgegenbringen können als Mitleid.

Ich bin dankbar für den Weg, der mir aufgezeigt wurde, für die wundervollen Begegnungen, die mir oft Kraft und Energie gaben, die mir eine kleine Stütze waren, mit denen ich mich fruchtbar austauschen konnte, die mich auf meinem Weg unterstützt haben und immer an mich geglaubt haben, da sie das Potenzial und die Kraft, die in mir steckt, gesehen haben. Die seit 2006 meinen Newsletter abonniert haben, meine Wege verfolgen und nicht müde werden, mir immer wieder zu antworten – die liebevollen, stillen Begleiter auf meinem Weg. Ich bin dankbar für die Lehren, die ich aus meinem Leben gezogen habe.

Jetzt möchte ich mich voll und ganz auf meinen neuen Weg konzentrieren, der da heißt:

das ABITUR nachholen. Er wird nicht einfach werden, es wird mich Überwindung kosten und doch freue ich mich riesig auf diesen Schritt und auf diese nächste große Chance, welches mein Leben für mich bereit hält.

Original mit Leserbrieffunktion:
http://www.vanessa-eden.de/leben/2010/0 ... bschieden/





Ich wünsche Vanessa Eden alles Gute und Glück, damit ihre Vision gelingen möge.

Im Abschiedsbrief gibt sie allen, schonungslosen Einblick in die erlebte Prostitutionswelt und ihr seelisches Innenleben, so wie sie es sich hat nie leisten können es darzustellen, als sie noch dem Gewerbe verhaftet und verpflichtet war. Es zeigt wie hinter einer geschäftsbedingt glatten professionellen Fassade ein sensibler Mensch verborgen liegt. Meine Hochachtung für diesen Mut zur Selbstentblössung. Möge sich dieser harte Weg einer teil-öffentlichen Selbstfindung letztlich als mehr hilfreich denn schädigend oder nachtragend erweisen.

Nochmals, alles Gute und die besten Wünsche für eine mutige, starke Frau und Ex-Kollegin.





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Raus aus den Schulden

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Auch ein Ausstiegsthema:
Das Ende von unternehmerischem Mißerfolg und Ausstieg aus Verschuldung

Selbsthilfegruppen >Anonyme Insolvente<
gegen die Stigmatisierung als Versager und die Abzocke durch eine profitable Insolvenzverwalter-Szene



In sechs Jahren zurück ins Leben
Privat Insolvenz als Wendepunkt und neue Chance

http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/ ... ins-leben/




www.anonyme-insolvenzler.de



Früher kam man in den Schuldturm, heute wird gepfändet, Insolvenzverfahren, Restschuldbefreihung, Wohlverhaltensphase 6 Jahre ...

http://de.wikipedia.org/wiki/Insolvenz (wg. aktueller Zahlungsunfähig oder tatsächlicher Überschuldung)

http://de.wikipedia.org/wiki/Privatinsolvenz für natürliche Personen (Privatleute, Kleingewerbetreibende)

http://de.wikipedia.org/wiki/Insolvenzverfahren für juristische Personen (Firmen)

http://de.wikipedia.org/wiki/Schuldnerberatung





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Leben nach dem Zwangs-Outing

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Der erste Artikel von Dr. Belle de Jour selbst:

The Sunday Times
March 28, 2010


Life without the mask of Belle de Jour

After outing herself last year as the bestselling call girl author, she tells of the death threats, harassment and surprising level of support that followed


Brooke Magnanti



Foto: Brooke Magnanti, a research scientist, was threatened by an ex-boyfriend after she revealed her double life as a prostitute but her co-workers were understanding and her mother shrugged it off, saying: 'A girl's gotta do what a girl's gotta do'


Bild


Well, this wasn’t quite part of the retirement plan. Having to get a restraining order taken out on my ex-boyfriend. The revelation that my father was a user of prostitutes. The death threats. No: ever since I set up the anonymous Belle de Jour blog in 2003, I figured that when I hit 60, I could simply reveal my identity, quit work and enjoy life.

So it was a bit of a surprise to find myself on the front page of The Sunday Times quite so soon. Not only the front page, but three pages inside, a huge interview with India Knight disclosing that for 14 months, I, Brooke Magnanti, research scientist, had charged money for sex via a London escort agency, £300 an hour to be precise.

Obviously I knew that the piece outing me as Belle de Jour, the blogger whose online diaries detailing my erotic adventures had made me possibly the most famous call girl in the world, was running, but I always kind of thought it’d only be a small item tucked away on page 6. Little did I know that
- my mother would be chased down the motorway,
- reporters would try to accost my co-workers, and
- eventually I’d have to get the police involved.

So I must have turned slightly green when I picked up a copy in my local newsagent’s and saw it was above the fold. My boyfriend, whom I met on www.Gumtree.com , and whom I’ve been dating for two years, quickly suggested he’d buy it and would meet me outside. We walked to our usual Sunday breakfast cafe in silence, and then we read the piece together. There was a long pause while I waited for his reaction. He raised his eyebrows and said: “Does India Knight look as good as her photos?”

The truth is I’d been forced to contact India. For six years, while the bestselling books based on my blog were published, even when Billie Piper played me in the television series Secret Diary of a Call Girl, many had tried, unsuccessfully, to discover Belle’s identity. Actually, that’s not quite true — a blogger called Darren had worked it out back in 2003 but, in a move for which I’ll be eternally grateful, had kept it secret. He had set up a widget that alerted him whenever my name was Googled with Belle de Jour’s. Suddenly, last October, he started getting odd hits and contacted me to say someone who clearly worked for a tabloid newspaper was sniffing around.

Quite independently, I had also thought something was up because a reporter had been found breaking into the office where I worked as a research scientist in Bristol just a week after I’d vacated it. These events shifted the timescale considerably, but I knew I had to act when my agent started receiving email from my ex.

He is referred to as The Boy on the blog. We’d split two years previously after I found pictures on my phone of him having sex with another woman. I had always worried he would reveal the secret, and now it looked as if he was trying to. He claimed the tabloids had approached him, but he accidentally forwarded my agent an email he sent a reporter agreeing to hand her my identity. I talked to my agent and we decided to come clean to a decent newspaper before the tabs could publish.

I was frightened; of course I was. I was convinced that if people knew, no one would support me, that I could kiss goodbye to my career as a scientist and my UK visa. I’d decided to tell my co-workers first. I told them all over a drink at work and, to my surprise, they were just, like, “Okay, fine.” There are constant jokes now, of course: if anything is ever described as “easy” in any context, I get a look. Sometimes I say things myself just to get a laugh — “I’m going to sex up this paper,” or, “I’m going to work this conference.” It’s all gone a bit Carry On. But I haven’t got fed up with the banter. The jokes are never mean-spirited. I’ve also noticed I get on with the Christian co-worker I share an office with better than before.

There was one ridiculous situation with a former co-worker from Belfast who threatened to sue me for racist discrimination because I called him “Irish” on the blog. I hadn’t known where he was born; the man in question is from Belfast and Protestant, but I didn’t know that. Of all the nasty things I wrote about co-workers I can’t believe that’s the one that caused the most offence.

India had suggested my boyfriend and I go abroad for a few days after the piece came out, but because I had no idea how serious it would be, we only turned our phones off. I’d been changing my number regularly because my ex had been trying to contact me, so when we turned them on again, there wasn’t much: a few texts, such as one from a running friend who’d read the books: “My mate the legend!!”

My boyfriend also had a text from his mother: we hadn’t told her because she’s a Guardian reader and we thought she wouldn’t notice. But she had. She said she thought I was very brave, and she was thinking of buying the books. Fortunately she also added that she wouldn’t read my Twitter posts, which is good because I tweet about the relationship. Some things a mother really need not know about her son.

I rang my mum. She lives in New York; we’ve had our ups and downs, as most do. Obviously, I worried about her reaction. But she was immediately supportive. “A girl’s gotta do what a girl’s gotta do,” she said. “In my day we were giving it away for free.” I saw her about a month later, by which time — to my horror — she had read the books. She was upset I’d told the story about her getting grey pubic hair, in which I overheard her and my gran talking — Mum: “I can’t believe it: I found a grey pubic hair.” Gran: “Honey, just wait til they start falling out” — but actually by that time we were more preoccupied with my father, whom I hadn’t seen since 2005.

As soon as the piece hit, the other newspapers scrambled. They chased my mother on the motorway in America, staked out my best friend’s house in Sheffield. They offered £15,000 [16.680,- €] for a childhood photo. They printed a poor-me story from the ex, in which he lied about his job, saying he was a soldier in Afghanistan. He didn’t stop there, either. He started posting on his blog, threatening to attack me and my boyfriend. I went to the police, taking printouts from his blog and two years’ worth of unwanted and unanswered letters. Finally alerted to the extent of his harassment, they did everything right and will now intervene immediately if he comes anywhere near me.

Letters arrived at work, some pleasant — including ones from women who are also call girls, which made me all the more glad that I decided to come out — but also three anonymous death threats that I immediately reported to the police. I don’t like thinking about the death threats, but the other hate mail was sometimes funny — one postmarked “World Aids Day” hoped I “get Aids and die”.

I was less amused, however, when I read about my father. Mum and I had desperately tried to get hold of him — they’re divorced, and I last saw him in 2005 — but we couldn’t find his address. Eventually the tabloids tracked him down to Florida, where he spoke about using prostitutes and suggested that I had stopped talking to him because of this. Actually, it was his drug abuse that had made me walk away: he was addicted to crack, which affected his personality. When we met up in America five years ago, we had a lot of arguments and I realised my being there wasn’t helping him and was hurting me, so I returned to the UK. We haven’t spoken since but his behaviour had no part in my choice to become a prostitute myself; that happened a decade after I left home. No one else needs to answer for my decisions.

Otherwise, life continues as usual. Weirdly. I walk the streets in peace. I am seldom recognised; I blend quite easily into the crowd. Once a taxi driver clocked me, but he was a fan of the TV show and he was delighted. It took away the fear that I might be verbally abused in public, or worse. I don’t think I’ve lost any friends: I sent a bulk message to my friends on Facebook — at first there was silence, and I feared they’d all dumped me. But then a mate’s husband quipped back: “So are you going to introduce me to Billie Piper or what?” My friend N in London, who knew I was Belle from the start, always had this advice. If someone asks if you’re Belle de Jour, say: “Yeah? So?” Turns out he was right.

I was most grateful for my boyfriend. Coming out bound us together even more closely, and for that he will always have my thanks. But, most of all, I’m grateful that I finally know there are worse things than being called a whore. There’s being the person who says it.

http://entertainment.timesonline.co.uk/ ... 078631.ece





Belle’s Best Bits: A London Call Girl Reveals Her Favourite Adventures is published by Phoenix at £7.99:
http://www.amazon.co.uk/Belles-Best-Bit ... 0753827948

Weitere Artikel und Links:
viewtopic.php?p=69738#69738





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Beitrag von nina777 »

14.4.2010

Hilfe auf dem Weg aus der Prostitution

Kassandra stellt neues Ausstiegsprojekt Opera vor


NÜRNBERG - In Nürnberg geht ein neues Modellprojekt namens Opera an den Start. Es handelt sich um eine vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Ausstiegsinitiative für Prostituierte.

Das Konzept setzt auf die berufliche Neuorientierung und Qualifizierung von Prostituierten, um sie beim Ausstieg aus der Sexarbeit zu unterstützen. Der Name Opera setzt sich aus den Worten orientieren, probieren, erfahren und ausbilden zusammen.

Niedrigschwellig, flexibel und langfristig angelegt

Abgesehen von Nürnberg läuft das mit 670.000 Euro für fünf Jahre aus dem Bundeshaushalt geförderte Modellprojekt noch in Freiburg. Ein dritter Standort sei im Gespräch, sagte Birgit Schweikert vom Bundesfrauenministerium bei der Einweihung der Räumlichkeiten in der Breitscheidstraße 38.

Ihr Ministerium, so Schweikert, lege großen Wert darauf, dass die Ausstiegsprogramme für Prostituierte niedrigschwellig, flexibel und langfristig angelegt seien. In Nürnberg seien diese Voraussetzungen unter der Regie der Prostituierten-Selbsthilfe- und Beratungsstelle Kassandra gegeben.

Alternativen aufzeigen

Das Hauptziel von Opera ist eine individuelle und praxisnahe Hilfestellung für die Frauen bei der Suche nach Alternativen zur Prostitution. »Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Teilnehmerinnen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren«, erläutert Kassandra-Geschäftsführerin Claudia Fischer-Czech.

Dies sei eine große Herausforderung, weil selbst hochqualifizierten Frauen starker Gegenwind bei der Suche nach einem Arbeitsplatz ins Gesicht blase. Noch schwieriger gestaltet sich die Suche, so Fischer-Czech, wenn mangelnde Deutsch-kenntnisse, abgebrochene oder nicht anerkannte Schulabschlüsse, Verschuldung, psychische Probleme und Drogenabhängigkeit hinzukommen, wie das bei der Opera-Klientel der Fall sei.

Vorhandene Kenntnisse auffrischen

Das Ausstiegsprojekt, führt Opera-Projektleiterin Beate Leopold aus, besteht aus drei Modulen. Die Orientierungs- und Erprobungsphase erstreckt sich über sechs Monate. Am Beginn steht die Klärung der persönlichen Situation der Teilnehmerin. Egal, ob sie bereits aus der Prostitution ausgestiegen ist oder noch immer anschaffen geht, hier erfolgt eine Auffrischung schulischer Kenntnisse oder das Erlernen der deutschen Sprache.

In der ebenfalls sechsmonatigen Seminar- und Qualifizierungsphase werden vorhandene Kenntnisse aufgefrischt oder Basiswissen vermittelt. Die Inhalte sind die Tätigkeit als Selbstständige, EDV-Grundkenntnisse, Zeit- und Finanzmanagement, Kundenorientierung, kaufmännisches Rechnen und Marketing. Die Seminare finden in Kooperation mit Nürnberger Bildungsträgern statt.

Individuelle Ausbildungsphase

Die individuelle Ausbildungsphase erstreckt sich auf 24 Monate. Die Frauen werden etwa in der Seniorenbegleitung, der Hauswirtschaft, der Altenpflege oder der Kosmetik fortgebildet. Parallel laufen im Opera-Bildungsraum Workshops und Arbeitsprojekte. Die Teilnehmerinnen können im Café arbeiten, sich in die Produktion und den Vertrieb von regionalen Bio-Lebensmitteln einklinken sowie bei der Planung und Organisation des Bildungsraums selbst mitwirken.

Neben dem städtischen Umwelt- und Gesundheitsreferenten Peter Pluschke sagte auch Christiane Paulus, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrsverbands Mittelfranken, ihre Unterstützung bei der Suche nach Praktikums- und Hospitanzplätzen für die ausstiegswilligen Frauen zu.

http://www.hilpoltsteiner-zeitung.de/ar ... =10&man=16
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wenn beim Berufswechsel die Polizei nachhelfen muß:


Ungewöhnliche Karriere vom Halbweisen im Columbianischen Slum >> Aufstieg als Drogenhändler >> Festnahme als Drogenboss in Californien >> Be-Maler von T-shirts der Knastkameraden >> Aufbau eines weltweiten Unternehmens und Markenlabels



Di Puta Madre was soviel heißt wie: von der Hurenmutter = geil, super [spanischer Kraftausdruck].

Der Lebenweg von Ilan Fernandez Uzzan jetzt als Buch:
Suerte: Vom kolumbianischen Drogenboss zum Modedesigner
http://www.amazon.de/dp/3570501213

http://de.wikipedia.org/wiki/De_Puta_Madre_69

http://www.daserste.de/ttt/beitrag_dyn~ ... 912~cm.asp

Firmenhomepage:
www.deputamadre69.it





DASPU Modeprojekt der Sexworker in San Paulo:
viewtopic.php?t=788





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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Frage an erfolgreich in andere Berufe gewechselte Ex-Sexworker:

Forschungsprojekt / Studienarbeit aus Ottawa


Transitioning Out of Sex Work Study Participation Opportunity



Many studies about sex work have focused on the criminal, sexual or violent aspects of sex work. When people talk about leaving the industry, they mostly talk about exiting, that is to say, leaving behind a violent and risky lifestyle – a shady past. I would like to look at sex work as labour, as a valid choice of occupation, and specifically escorting as a job among many. In these times of people having many different kinds of jobs and career changes over the course of their working lives, I want to look at sex work as a part of a work history.


- Are you a woman-identified individual who has worked as an escort and moved on to other kinds of jobs in the last five years?

- Have you experienced stigma from sex work?

- How has escorting shaped your attitude towards and experience of labour?


If you would like to participate in a study on the transition out of sex work, I would love to hear your story. My name is Tuulia Law and I am a graduate student in women’s studies at the University of Ottawa and also a sex worker, specifically a stripper. I am also a member of the Sex Professionals of Canada www.SPOC.ca , an activist group by and for sex workers, fighting for decriminalisation.

With this study, I hope to collect women’s stories in order to get an idea of how sex work fits into a working life, and to think about how that transition could be better for women in the future. I am looking to interview former escorts who started working at age 18 or older, who have left the business in the last five years. The interview will last one to two hours and will be scheduled at your convenience, at a location of your choice. I will be offering an honorarium of $50. Although the interview data will be published, any and all identifying information will be changed to protect your privacy. If you would like to participate, please contact me.

Thanks,
Tuulia Law
tlaw064@uottawa.ca
1-613-899-6739





Diese Forschung können wir nur unterstützenswert und gut heißen, wie ich meine. Denn solche Studien über Lebensläufe von jetztigen Ex-Sexworkern können dazu beitragen, dass jetzt aktive Sexworker und Neueinsteiger die sog. "Falle Prostitution" (s.o.) leichter werden vermeiden können. Leider sind meistens Ex-Sexworker noch extremer daran interessiert ihrer Person bzw. ihr Leben, ihre Vergangenheit zu anderen Sexworkern und der Öffentlichkeit abzuschotten, um sich in ihrem neuen Leben und Beruf nicht zu gefährden. Lisa Moos (s.o.) beschreibt das packend und teilweise leidvoll in ihren Büchern. Alles eine Folge des Prostitutionsstigmas. Daher gibt es in der Sexworkercommunity kaum lebendiges Wissen, wie der Berufswechsel, neudeutsch: das Sexworker Outplacement, funktioniert. Es fehlen positive Rollenvorbilder.





Wenn ihr glaubt es macht Sinn diese Anfrage gezielt unseren englischsprechenden Ex-Sexworkern und Ex-Forum-UserInnen weiterzuleiten, freue ich mich wenn jemand eine Idee hat wie es umgesetzt wird.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

NGO EXIT, Wien

Kursprogramm ab September



Educational Programm

We offer workshops and short courses such as Jewelery making, creative excursions, thematic debates and easy skill acquisition courses. These workshops are basically aimed to give basic orientation and encourage the active input of participants. Some workshops are staffed by volunteers, while some are offered by external institutions paid by EXIT.

(Note that the workshops are structured based on the availability and interest of the participants).



For further information about our Educational Program click here:

Folder: http://www.adesuwainitiatives.org/page/ ... _FRONT.jpg

Folder: http://www.adesuwainitiatives.org/page/ ... m_BACK.jpg



Quelle:
http://www.adesuwainitiatives.org/page/index.php?id=25

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U.S.A.

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das Geschäft mit der Ausstiegshilfe - ein religiös-unternehmerisches Leben nach der Sexarbeit

Harmony Dust



Bild

Ex-Strippergirl und jetzt Leiterin einer Missionsstation/-kirche in Los Angeles geht folgendermaßen vor:


- Sexwork/Stripperjob beenden

- Sich einer religiösen Bewegung anschließen, um Orientierung, Hilfe und Unterstützung zu bekommen

- Dort einen Lebenspartner finden und Familie gründen

- Eine eigene Gruppe und HilfsProjekt für ausstiegswillige Ex-Kolleginnen aufbauen

- Eine Autobiographie schreiben und vermarkten
www.scarsandstilettos.com

- Unendlich viel Medienarbeit

- Schöne Website
http://iamatreasure.com

- regelm. Streetwork-/Outreach-Aktionen in den lokalen Strippclub

- Spenden sammeln für Giveaways und die Arbeit
(Die Frauen der Hilfsorganisation stellen in ehrenamtlicher Heimarbeit kleine Geschenkpäckchen mit Kosmetika, Süßigkeit, Büchlein, Sinnspruch-Karte... zusammen mit der Message "du Stripperin bist geliebt und wertvoll".)
12 clubs x 30 gifts x $2 per gift bag = $720 Annual Contribution = $60 Monthly Contribution)
http://iamatreasure.com/get-involved/sp ... -outreach/

- Ausstiegsworkshops veranstalten für Stripperinnen
(Teilnahmegebühr pro Abend 5$)
http://iamatreasure.com/treasures-suppo ... invitation

- Fortbildungen für neue Vereinsmitglieder als Outreach-Worker in Strippclubs
(natürlich auch kostenpflichtig ca. 150$)

- Sich als Rednerin vermarkten
(Abendhonorar 1000$)
http://iamatreasure.com/wp-content/uplo ... dified.doc

- Das ganze als steuerbefreite Kirche organisieren

- ...





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 12.09.2010, 02:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zum 30 Jährigen Jubiläum:


Älteste autonome Hurenorganisation in Deutschland und inzwischen anerkannte Sexworker Sozialberatungsstelle bekommt nur Stellen für AkademikerInnen genehmigt aber nicht für Sexworker


Zum kommenden Austiegsprojekt wird eine SozialarbeiterIn bzw. vergleichbare akademische Qualifikationen gesucht.

Ferner ist bemerkenswert: "Anforderungsprofil: sehr gute Kenntnisse im Sozialrecht".
Wenn ein Sexworker-Outplacement, d.h. ein nachfolgende Berufstätigkeit organisiert werden soll, kann das selbstständig oder angestellt sein (idealerweise im 1. Arbeitsmarkt). Da sollte man doch meinen der beste Berater ist jemand aus der Praxis von Behörden und Unternehmen (Leiter human ressources), der viele Kontakte hat und in Jobs vermitteln kann. Aber nein, hier ist Sozialrecht gefragt, was zwiefelsohne nicht verkehrt ist aber auch den Beigeschmack hat, als ginge es darum die besten Hartz IV und Wohngeld-Konditionen herauszufinden...

Das mag ja den Verhältnissen gerecht werden, aber es setzt auch ein Zeichen und manifestiert damit Verhältnisse.

Als Vision: So sieht die institutionalisierte 'Ausstiegshilfe' einer US-Erziehungsanstalt aus (Tipps für Berufsfindung und Selbstvermarktung) englisch:
viewtopic.php?p=43526#43526


Ferner sind in der Stellenausschreibung Sexwork-Erfahrungen 'nur' willkommen. Sexworker-Erfahrungen werden aber nicht vorausgesetzt so wie das z.B. die Australischen Sexworker Verbände für ihre Arbeit als Grundbedingung formuliert haben (Sexworker first, incl. training on the job). Das zu fordern, erscheint mir langfristig erforderlich, um die Sexworker-Perspektive und -Position in diesem Bereich UNSERER Sexworker-Infrastruktur bestehend aus den öffentlich finanzierten Beratungsstellen zu sichern. Sie sind für das öffentliche Ansehen und Gehör der Stimmen von Sexworkern immens wichtig ist.


Bild
Kobern für Respekt


Beispiel von Australischen Stellenausschreibungen weiter oben oder hier:
viewtopic.php?p=84776#84776

Konzept der Sexworker Selbstermächtigungs Strategie (S³) (affirmative action policy) im Fachtagungsreader Kapitel 3:
viewtopic.php?p=61768#61768
Dateianhänge
Hydra_Stellenausschreibung nicht für Sexworker.pdf
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 12.10.2012, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Ariane »

Dank Marc, dass du noch einmal an dieser Stelle auf die Personalpolitik aufmerksam machst. Ich sehe meine Interessen in Organisationen, die in Abwandlung des o.g. Leitsatzes "soliciting for change" eine "ticketing for non-change" Politik fahren, nicht repräsentiert wie auch viele KollegInnen, die sich darüber lustig machen, wenn bei alljährlichen Strassenstrich und Bordellbesuchen Kondome und haufenweise bunte Flyer verteilt werden wie Bonbons zu Karneval auf die Zuschauer einprasseln. Daher führt kein Weg daran vorbei, dass mehr artikulierte und erfahrene Sexworker auch institutionell das Zepter selber in die Hand nehmen. Dies ist nicht nur glaubwürdiger, sondern vor allem vertrauensbildender und für Hilfe und Rat Suchende zielführender, wenn im Namen von SW gesprochen wird.