Hat mich sehr berührt..... Perversionen und Klaviertasten
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- PlatinStern
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- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
Hat mich sehr berührt..... Perversionen und Klaviertasten
zur Vorgeschichte....
in einem Freierforum wurde im Off Topic Bereich ein Beitrag geschrieben....
die perversesten Seiten im Netz
Hab da nur durch Zufall reingesehen, weil mich das normalerweise nicht interessiert.
Durch Zufall kam der Threadersteller auf die Seite eines Adultbabies....
Er fand das mega pervers , bekam aber im Forum schon Gegenwind.....mich hat die Toleranz der anderen schon a bisserl erstaunt, aber ich fand es toll!
Was mich aber noch viel mehr erstaunt hat war.....
Das Adultbaby hat sich da angemeldet und auch einen Kommentar verfasst... einen, der mich sehr bewegt hat.
Er hatte durch die Zugriffe davon erfahren, wer da auf seine Seite zugreift und war neugierig....
hier sein Einblick in die Welt der Adultbabies.....
Perversionen und Klaviertasten
Was ist pervers?
Ist der pervers, der den blutgestriemten Rücken seiner Geliebten in der Badewanne abtupft und sie jedesmal,
wenn sie zusammenzuckt, sacht in den Nacken küßt - seine Geliebte mit perlmuttweißer Haut, jetzt auch rot, die
sich ihm hinschenkte?
Oder ist der Buchhalter pervers, der jeden Donnerstag zwischen Sportschau und Tagesthemen die routinemäßige
Nummer mit seiner Ehefrau durchzieht und dabei schon an die Vorstandssitzung von morgen denkt?
Ich finde oft: Moral ist, wenn man Schweine und Kühe ißt, Hunde und Katzen aber nicht.
Ist es nicht oft so - daß wir etwas völlig gut oder völlig schlimm finden - aber da spricht hauptsächlich so eine
Gewohnheit? In China zieht niemand die Brauen hoch, wenn ein Hund gegessen werden soll. Zugleich hilft uns
unsere Moral nicht wirklich zu innerer Güte - denn Schweine und Rinder, die aus einem Dasein in der Massentierhaltung
stammen, dürfen wir ohne Wimpernzucken essen. Vielleicht sollte man da lieber einen Hund essen, der
zeitlebens glücklich auf der Straße herumtollte und den Hühnern hinterherrannte.
Ich glaube, daß die Frage ist die Missionarsstellung moralischer als eine Auspeitscherei? oft reflexartig beantwortet
wird: auch nach dem Muster Schweine ißt man - Hunde nicht...
Einer meiner Lieblingssprüche ist: Besondere Spielarten bedeuten doch, daß man mehr Tasten auf dem Klavier
hat - wenn man es mit Liebe anstellt.
Wozu sind zwei Menschen zusammen?
Um sich gegenseitig zu begleiten, um sich gegenseitig zu berühren, um sich gegenseitig auf ihrer Reise weiter zu
helfen, dachte ich. Und besondere Spielarten zu kennen, das muß man sich wie zusätzliche Tasten vorstellen, die
man jetzt links und rechts auf seiner Klaviertastatur mehr hat.
Einmal sah ich einen Indianerfilm. Da saß ein edler Indianer (aber nicht Winnetou) mit seinem weißen Freund
abends am Lagerfeuer, und plötzlich streckt er seine Hand kurz ins Feuer und verbrennt sich ein wenig. Und
dann erklärt er feierlich: Der große Manitou hat den Himmel und die ganze Welt geschaffen, und braucht nichts
von uns. Aber wir können ihm wenigstens unseren Schmerz geben.
Vielleicht haben einige Menschen auch ein Indianerherz - sie blicken ihren Partner an: Du andere Hälfte, so dicht
möchte ich dir sein und nah, und möchte immer und immer Fäden zu dir. Du andere Hälfte. Ich möchte so schenken,
ich möchte so zeigen! Dir Kaffee zum Frühstück kochen oder dir einen Perlenohrring zu schenken - das
reicht nicht! Doch ein Klavier ist da, mit zusätzlichen Tasten, schwarz und weiß. Und in den Tasten: das Lied. Und
so tun sie Dinge, die eigentlich sinnlos sind: die Hand ins Feuer zu stecken, ist Quatsch, sich auspeitschen zu
lassen, ist Quatsch, sich ein Halsband anlegen zu lassen, ist Quatsch. Doch es ist ihr Lied - endlich können sie so
intensiv schenken und so lieben. Ihr Lied, weil ihnen das normale Maß von Liebe und Bezogenheit nicht ausreichte,
und um sich gegenseitig mehr geben zu können, um sich vom Partner tiefer erreichen lassen zu können
und sich auffangen zu können, da haben sie diese Zeichen gefunden.
Also, was lernen wir daraus: Immer aufpassen, sogar bei Indianerfilmen! :-)
Ist es nicht völlig sinnlos, zuerst Tränen in die Augen der Geliebten zu machen - um sie ihr hinterher wieder weg
zu trocknen und dabei zu sehen, wie sich die Mondsichel in ihren schönen Augen spiegelt? Ja, das ist völlig sinnlos.
Und es ist Liebe. Oder der Wunsch, sich viel tiefer erreichen lassen zu können, viel mehr Liebesfäden
summen lassen zu können, und seinen Gegenüber so aufzufangen...
Dies alles heißt natürlich nicht, daß man sich eine besondere Perversion zulegen muß, um intensiv mit seinem
Partner zusammensein zu können. Nein, man kann auch mit Pastellfarben wunderbar innige Bilder malen.
Aber so ist das: nicht die Klaviertasten an sich sind pervers - oder auch nicht - sondern die Musik, die man darauf
spielt. Auch auf den normalen Klaviertasten kann man lieblos und egoistisch - für mich: pervers - spielen.
Die Klaviertasten sind also nur Zeichen.
Perversionen - vielleicht gibt es die gar nicht. Es gibt Reisen, und es gibt silbrige Halsringe. Und es gibt die
Frage, ob zwei Menschen sich in die Augen schauen. Es gibt immer nur die Reise, die zwei Menschen miteinander
machen.
Dann möchte ich euch mal von meinem persönlichen Märchenbuch erzählen. Ihr wundert euch vielleicht. Ich habe
euch von Augen und Mondsicheln und silbrigen Halsringen erzählt. Jetzt ist mein Märchenbuch ganz anders! Und
doch handelt es von ...sich erreichen lassen. Dazu ist für mich das Leben da. Und für diese vielen winzigen
weißen Schmetterlinge im Frühling.
Ja, ich hab auch meine Klaviertasten. Ich versuche euch mal mitzunehmen und zu zeigen, wie schön das ist. Aber
wahrscheinlich gelingt das nicht, weil jeder Mensch seine eigenen Zauber hat. Sich gegenseitig tief erreichen zu
können, ist immer das Schönste für mich und das suche ich. Meine persönliche Liebesspielart ist schön. Sie ist
ein Wunderland, das fast niemand kennt.
Im Sadomasochismus spielt man oft um Macht und Ohnmacht, z.B. Herr und Sklave wie im Mittelalter. Und dieses
Machtgefälle ist am schönsten - mit viel Liebe.
Doch halt, muß man dafür bis ins Mittelalter zurückgehen? Hat nicht jeder Mensch ein solches Machtgefälle mit
so viel Wärme und so viel Liebe schon einmal erlebt? Wenn es gut lief - am Anfang des eigenen Lebens: als Kind.
Ist es eigentlich verwunderlich, daß einige Menschen bei dieser allerersten Form von Liebe, die sie im Leben
kennenlernten, hängenbleiben? Als alles warm war, alles weich war, alles heil war und Mutter lachte?
Ist es nicht sogar einleuchtender, daß einige lieber die liebste und wärmste Zeit ihres eigenen Lebens nachspielen
möchten, anstatt irgendwelche Kettenspiele aus dem Mittelalter? Und dennoch ist SM allseits bekannt,
aber der Wunsch, einfach mal wieder Kind zu sein, klingt schräg.
Einfach so Kind? Also so richtig Kind wie damals? Also auch Windeln und das alles und das Zeugs - wie könnt ihr
das nur toll finden?
So seltsam das klingt - aber das ist genau falsch herum gefragt!
Fragt ihr eine junge Mutter, die ein echtes Baby bekommt, so: hast du darum ein Baby, um ihm Windeln um zu
machen? findest du es so toll, es sauberzumachen? gefällt dir das so? hast du darum ein Baby gewollt?
Kicher. Natürlich nicht. Sie hat es, weil es da in der Badewanne so im Schaum sitzt und mit seinen Augen aufschaut
zu ihr. Weil es so begeistert heimkommt und einen Schneemann gebaut hat, und sie streicht ihm die
Glitzerflocken aus dem schneenassen Haar. Weil es sie anlacht. Darum hat sie ein Kind.
Und haargenau so ist es bei uns.
Ist es denn möglich, mit einem erwachsenen Menschen zusammenzuleben, der gleichzeitig auch ein Kind ist?
Das gibt es doch nicht? Oh, doch doch doch. Und wißt ihr was? Das ist sogar wunderbar bezaubernd. Fast ist es
sogar noch schöner, als ein echtes kleines Kind zu haben. Deinen erwachsenen Gefährten dabei anzuschauen,
wie er wieder offen und frei wird, Verkrustungen abschüttelt, sich dir anvertraut... Ein echtes Kind braucht ja
deine Hilfe - doch deinen erwachsenen Gefährten anzuschauen, ein eigenständiger, kluger, vielfältiger Mensch,
der sich ganz in deine Hand gibt - nicht, weil er es müßte, sondern weil er es möchte - und dir vertraut und vor
dir offen wird wie ein Kind ...das ist Himmel.
Wo ist der Haken? Fehlt nicht doch etwas? Ist ein solches Gefährtenkind nicht dumm? Ach, wer hat eigentlich
gesagt, daß Kinder dumm sind? Seht ihr die Kinder - soviel Unbefangenheit, solche offenen Augen, Staunenkönnen,
Wachheit, Absichtslosigkeit - ist das nicht auch wunderschön für einen Erwachsenen? Empfehlen nicht
sogar viele große Religionen, wieder wie Kinder zu werden und die Unverkrampftheit, die Absichtslosigkeit, das
Leben im Augenblick wiederzufinden?
So ein Gefährtenkind ist nicht dumm - es hat blitzende Augen und ist ein vielgestaltiger intelligenter Mensch, ist
vielleicht Programmierer oder Architektin. Und wißt ihr, das ist das zauberhafte Doppelgefühl: da ist dein Freund,
dein Gefährte, dein Gesprächspartner - du liebst die blitzenden Augen und die klugen Gedanken - doch abends
steht plötzlich der selbe Mensch in der Tür, mit unruhigen Augen und verwuscheltem Haar.
Du tippst noch etwas am Computer oder liest ein Buch, du blickst auf und sagst:Ach Spatz. Das Gewitter?
Er nickt mit seinem verwuschelten Haar.
Du lächelst, als da jemand zu dir schlüpft und seine Angst schnell vergißt, du legst dein Buch zur Seite und setzt
mit leiser Stimme das Gespräch von heute nachmittag fort: Das klingt ja spannend. Meinst du, daß der Ring und
die Dunkle Seite dieselbe Versuchung sind? Ist dann Frodo Luke, und Gollum ist Darth Vader...??
Es ist wirklich Kindheit, die liebste und schönste und sonnigste Zeit ist wieder da. Sie ist wieder da. Und nichts
fehlt. Es gibt Austausch, Gespräche, Lachen, Eiscafes, Flohmärkte. Bäume aus knorrigem Holz an Herbststränden.
Und daß du deinem Kleinen auf die Nase stupst, wenn es im Schaum in der Badewanne sitzt, brauchst
du ja niemandem zu verraten.
Das ist also Kindlichkeit. Dieses Lebensgefühl, einfach Offenheit, Unverfälschtheit, Nähe, Intensität und Liebe und
tausend augenzwinkernde Augenblicke.
Aber welche Bedeutung haben dann Windeln und Milchfläschchen? Sie sind Symbole.
Für das Kleine - also das Gefährtenkind - bedeutet es: Du willst mich wirklich so. Ich darf mich fallen lassen. Ich
darf so bei dir sein und du bist bei mir. Ich darf wirklich wieder ganz unschuldig und weich und sorglos vor dir
werden, und du freust dich einfach, daß ich offene Kinderaugen habe.
Für die Mama oder den Papa bedeutet es etwas Märchenhaftes: mein kleines Du schenkt sich ganz in meine
Hand. Es gibt sich ganz, es schenkt sich bis zum Innersten hin. Vertraut sich mir an und legt sich in meine Hand.
Und ich - durch mich darf es so sein. Durch mich darf es diesen verspielten Blick in seinen Augen haben, ich
gebe ihm die Weichheit und die Heimat. Nun bin ich Sonne und es ist mein Mond. Dabei ist es ein kluger Mensch
und bleibt das auch immer und ich achte darauf, daß keine kleinste Faser verlorengeht.
Windeln und Milchfläschchen sind also Symbole, die mithelfen und dem Kleinen sagen: du darfst wieder in deine
Kindlichkeit, du darfst wirklich und das ist schön bei dir. Oben schrieb ich den Vergleich mit den Klaviertasten.
Man könnte auch sagen: jeder Mensch hat seine besonderen Buchstaben, die ihn besonders ansprechen und
tief erreichen können. Sein eigenes Alphabet. Und wieder sind nicht die Klaviertasten wichtig, sondern die Musik -
so auch hier: nicht die Buchstaben sind wichtig, sondern das damit Gesagte... Ich finde es wunderbar, daß es
etwas gibt, das mich so urtief anspricht - bei mir sind es halt Windeln, sie flüstern: Weichheit und Geborgenheit.
Ich bin dankbar, daß ich jetzt so bin, daß mich das so tief erreicht. Das ist halt meine Muttersprache.
Dabei geht es nicht um die Buchstaben an sich - sondern um die liebste, näheste, intensivste Beziehung, die es
vielleicht Überhaupt gibt: Kind und zugleich Geliebter zu sein. Und es gibt so viel: Diskussionen über schöne
Bücher, Kinofilme und Schneeballschlachten und sich halbmondförmig als Kätzchen einringeln abends in Mamas
Bett...
Technische Details:
Sicher gibt es auch bei uns viele, die nur auf die Buchstaben, auf die äußeren Symptome achten - ihre Windeln
und Gummihosen - aber gibt es die nicht in jeder "Branche" auch? Bei den Normalos die, die denken, man müsse
seine Geschlechtsteile rhythmisch bewegen - und das isses dann.
Im Telefonbuch stehen wir mit unsrer Spielart unter "Ageplay", damit sind alle Rollenspiele mit Altersunterschied
(z.B. Lehrer-Schüler, oder Mama-Kind und Papa-Kind) gemeint. Wir heißen Adultbabies (AB, erwachsene Babies)
oder Adultchilds (AC, erwachsene Kinder). Papa und Mama heißen manchmal Guardian, soooo ein schönes Wort!
Nebenan gibt es noch die Windelliebhaber (DL, diaper lover), die Windeln & Co einfach so mögen, daher wird das
Ganze oft unter AB/DL (adult babies / diaper lover) zusammengefaßt.
Als Webportale gibt es www.adultbaby.ch oder www.windelbabies.de beispielsweise.
á 2008 by beebee
Busserl Tanja
in einem Freierforum wurde im Off Topic Bereich ein Beitrag geschrieben....
die perversesten Seiten im Netz
Hab da nur durch Zufall reingesehen, weil mich das normalerweise nicht interessiert.
Durch Zufall kam der Threadersteller auf die Seite eines Adultbabies....
Er fand das mega pervers , bekam aber im Forum schon Gegenwind.....mich hat die Toleranz der anderen schon a bisserl erstaunt, aber ich fand es toll!
Was mich aber noch viel mehr erstaunt hat war.....
Das Adultbaby hat sich da angemeldet und auch einen Kommentar verfasst... einen, der mich sehr bewegt hat.
Er hatte durch die Zugriffe davon erfahren, wer da auf seine Seite zugreift und war neugierig....
hier sein Einblick in die Welt der Adultbabies.....
Perversionen und Klaviertasten
Was ist pervers?
Ist der pervers, der den blutgestriemten Rücken seiner Geliebten in der Badewanne abtupft und sie jedesmal,
wenn sie zusammenzuckt, sacht in den Nacken küßt - seine Geliebte mit perlmuttweißer Haut, jetzt auch rot, die
sich ihm hinschenkte?
Oder ist der Buchhalter pervers, der jeden Donnerstag zwischen Sportschau und Tagesthemen die routinemäßige
Nummer mit seiner Ehefrau durchzieht und dabei schon an die Vorstandssitzung von morgen denkt?
Ich finde oft: Moral ist, wenn man Schweine und Kühe ißt, Hunde und Katzen aber nicht.
Ist es nicht oft so - daß wir etwas völlig gut oder völlig schlimm finden - aber da spricht hauptsächlich so eine
Gewohnheit? In China zieht niemand die Brauen hoch, wenn ein Hund gegessen werden soll. Zugleich hilft uns
unsere Moral nicht wirklich zu innerer Güte - denn Schweine und Rinder, die aus einem Dasein in der Massentierhaltung
stammen, dürfen wir ohne Wimpernzucken essen. Vielleicht sollte man da lieber einen Hund essen, der
zeitlebens glücklich auf der Straße herumtollte und den Hühnern hinterherrannte.
Ich glaube, daß die Frage ist die Missionarsstellung moralischer als eine Auspeitscherei? oft reflexartig beantwortet
wird: auch nach dem Muster Schweine ißt man - Hunde nicht...
Einer meiner Lieblingssprüche ist: Besondere Spielarten bedeuten doch, daß man mehr Tasten auf dem Klavier
hat - wenn man es mit Liebe anstellt.
Wozu sind zwei Menschen zusammen?
Um sich gegenseitig zu begleiten, um sich gegenseitig zu berühren, um sich gegenseitig auf ihrer Reise weiter zu
helfen, dachte ich. Und besondere Spielarten zu kennen, das muß man sich wie zusätzliche Tasten vorstellen, die
man jetzt links und rechts auf seiner Klaviertastatur mehr hat.
Einmal sah ich einen Indianerfilm. Da saß ein edler Indianer (aber nicht Winnetou) mit seinem weißen Freund
abends am Lagerfeuer, und plötzlich streckt er seine Hand kurz ins Feuer und verbrennt sich ein wenig. Und
dann erklärt er feierlich: Der große Manitou hat den Himmel und die ganze Welt geschaffen, und braucht nichts
von uns. Aber wir können ihm wenigstens unseren Schmerz geben.
Vielleicht haben einige Menschen auch ein Indianerherz - sie blicken ihren Partner an: Du andere Hälfte, so dicht
möchte ich dir sein und nah, und möchte immer und immer Fäden zu dir. Du andere Hälfte. Ich möchte so schenken,
ich möchte so zeigen! Dir Kaffee zum Frühstück kochen oder dir einen Perlenohrring zu schenken - das
reicht nicht! Doch ein Klavier ist da, mit zusätzlichen Tasten, schwarz und weiß. Und in den Tasten: das Lied. Und
so tun sie Dinge, die eigentlich sinnlos sind: die Hand ins Feuer zu stecken, ist Quatsch, sich auspeitschen zu
lassen, ist Quatsch, sich ein Halsband anlegen zu lassen, ist Quatsch. Doch es ist ihr Lied - endlich können sie so
intensiv schenken und so lieben. Ihr Lied, weil ihnen das normale Maß von Liebe und Bezogenheit nicht ausreichte,
und um sich gegenseitig mehr geben zu können, um sich vom Partner tiefer erreichen lassen zu können
und sich auffangen zu können, da haben sie diese Zeichen gefunden.
Also, was lernen wir daraus: Immer aufpassen, sogar bei Indianerfilmen! :-)
Ist es nicht völlig sinnlos, zuerst Tränen in die Augen der Geliebten zu machen - um sie ihr hinterher wieder weg
zu trocknen und dabei zu sehen, wie sich die Mondsichel in ihren schönen Augen spiegelt? Ja, das ist völlig sinnlos.
Und es ist Liebe. Oder der Wunsch, sich viel tiefer erreichen lassen zu können, viel mehr Liebesfäden
summen lassen zu können, und seinen Gegenüber so aufzufangen...
Dies alles heißt natürlich nicht, daß man sich eine besondere Perversion zulegen muß, um intensiv mit seinem
Partner zusammensein zu können. Nein, man kann auch mit Pastellfarben wunderbar innige Bilder malen.
Aber so ist das: nicht die Klaviertasten an sich sind pervers - oder auch nicht - sondern die Musik, die man darauf
spielt. Auch auf den normalen Klaviertasten kann man lieblos und egoistisch - für mich: pervers - spielen.
Die Klaviertasten sind also nur Zeichen.
Perversionen - vielleicht gibt es die gar nicht. Es gibt Reisen, und es gibt silbrige Halsringe. Und es gibt die
Frage, ob zwei Menschen sich in die Augen schauen. Es gibt immer nur die Reise, die zwei Menschen miteinander
machen.
Dann möchte ich euch mal von meinem persönlichen Märchenbuch erzählen. Ihr wundert euch vielleicht. Ich habe
euch von Augen und Mondsicheln und silbrigen Halsringen erzählt. Jetzt ist mein Märchenbuch ganz anders! Und
doch handelt es von ...sich erreichen lassen. Dazu ist für mich das Leben da. Und für diese vielen winzigen
weißen Schmetterlinge im Frühling.
Ja, ich hab auch meine Klaviertasten. Ich versuche euch mal mitzunehmen und zu zeigen, wie schön das ist. Aber
wahrscheinlich gelingt das nicht, weil jeder Mensch seine eigenen Zauber hat. Sich gegenseitig tief erreichen zu
können, ist immer das Schönste für mich und das suche ich. Meine persönliche Liebesspielart ist schön. Sie ist
ein Wunderland, das fast niemand kennt.
Im Sadomasochismus spielt man oft um Macht und Ohnmacht, z.B. Herr und Sklave wie im Mittelalter. Und dieses
Machtgefälle ist am schönsten - mit viel Liebe.
Doch halt, muß man dafür bis ins Mittelalter zurückgehen? Hat nicht jeder Mensch ein solches Machtgefälle mit
so viel Wärme und so viel Liebe schon einmal erlebt? Wenn es gut lief - am Anfang des eigenen Lebens: als Kind.
Ist es eigentlich verwunderlich, daß einige Menschen bei dieser allerersten Form von Liebe, die sie im Leben
kennenlernten, hängenbleiben? Als alles warm war, alles weich war, alles heil war und Mutter lachte?
Ist es nicht sogar einleuchtender, daß einige lieber die liebste und wärmste Zeit ihres eigenen Lebens nachspielen
möchten, anstatt irgendwelche Kettenspiele aus dem Mittelalter? Und dennoch ist SM allseits bekannt,
aber der Wunsch, einfach mal wieder Kind zu sein, klingt schräg.
Einfach so Kind? Also so richtig Kind wie damals? Also auch Windeln und das alles und das Zeugs - wie könnt ihr
das nur toll finden?
So seltsam das klingt - aber das ist genau falsch herum gefragt!
Fragt ihr eine junge Mutter, die ein echtes Baby bekommt, so: hast du darum ein Baby, um ihm Windeln um zu
machen? findest du es so toll, es sauberzumachen? gefällt dir das so? hast du darum ein Baby gewollt?
Kicher. Natürlich nicht. Sie hat es, weil es da in der Badewanne so im Schaum sitzt und mit seinen Augen aufschaut
zu ihr. Weil es so begeistert heimkommt und einen Schneemann gebaut hat, und sie streicht ihm die
Glitzerflocken aus dem schneenassen Haar. Weil es sie anlacht. Darum hat sie ein Kind.
Und haargenau so ist es bei uns.
Ist es denn möglich, mit einem erwachsenen Menschen zusammenzuleben, der gleichzeitig auch ein Kind ist?
Das gibt es doch nicht? Oh, doch doch doch. Und wißt ihr was? Das ist sogar wunderbar bezaubernd. Fast ist es
sogar noch schöner, als ein echtes kleines Kind zu haben. Deinen erwachsenen Gefährten dabei anzuschauen,
wie er wieder offen und frei wird, Verkrustungen abschüttelt, sich dir anvertraut... Ein echtes Kind braucht ja
deine Hilfe - doch deinen erwachsenen Gefährten anzuschauen, ein eigenständiger, kluger, vielfältiger Mensch,
der sich ganz in deine Hand gibt - nicht, weil er es müßte, sondern weil er es möchte - und dir vertraut und vor
dir offen wird wie ein Kind ...das ist Himmel.
Wo ist der Haken? Fehlt nicht doch etwas? Ist ein solches Gefährtenkind nicht dumm? Ach, wer hat eigentlich
gesagt, daß Kinder dumm sind? Seht ihr die Kinder - soviel Unbefangenheit, solche offenen Augen, Staunenkönnen,
Wachheit, Absichtslosigkeit - ist das nicht auch wunderschön für einen Erwachsenen? Empfehlen nicht
sogar viele große Religionen, wieder wie Kinder zu werden und die Unverkrampftheit, die Absichtslosigkeit, das
Leben im Augenblick wiederzufinden?
So ein Gefährtenkind ist nicht dumm - es hat blitzende Augen und ist ein vielgestaltiger intelligenter Mensch, ist
vielleicht Programmierer oder Architektin. Und wißt ihr, das ist das zauberhafte Doppelgefühl: da ist dein Freund,
dein Gefährte, dein Gesprächspartner - du liebst die blitzenden Augen und die klugen Gedanken - doch abends
steht plötzlich der selbe Mensch in der Tür, mit unruhigen Augen und verwuscheltem Haar.
Du tippst noch etwas am Computer oder liest ein Buch, du blickst auf und sagst:Ach Spatz. Das Gewitter?
Er nickt mit seinem verwuschelten Haar.
Du lächelst, als da jemand zu dir schlüpft und seine Angst schnell vergißt, du legst dein Buch zur Seite und setzt
mit leiser Stimme das Gespräch von heute nachmittag fort: Das klingt ja spannend. Meinst du, daß der Ring und
die Dunkle Seite dieselbe Versuchung sind? Ist dann Frodo Luke, und Gollum ist Darth Vader...??
Es ist wirklich Kindheit, die liebste und schönste und sonnigste Zeit ist wieder da. Sie ist wieder da. Und nichts
fehlt. Es gibt Austausch, Gespräche, Lachen, Eiscafes, Flohmärkte. Bäume aus knorrigem Holz an Herbststränden.
Und daß du deinem Kleinen auf die Nase stupst, wenn es im Schaum in der Badewanne sitzt, brauchst
du ja niemandem zu verraten.
Das ist also Kindlichkeit. Dieses Lebensgefühl, einfach Offenheit, Unverfälschtheit, Nähe, Intensität und Liebe und
tausend augenzwinkernde Augenblicke.
Aber welche Bedeutung haben dann Windeln und Milchfläschchen? Sie sind Symbole.
Für das Kleine - also das Gefährtenkind - bedeutet es: Du willst mich wirklich so. Ich darf mich fallen lassen. Ich
darf so bei dir sein und du bist bei mir. Ich darf wirklich wieder ganz unschuldig und weich und sorglos vor dir
werden, und du freust dich einfach, daß ich offene Kinderaugen habe.
Für die Mama oder den Papa bedeutet es etwas Märchenhaftes: mein kleines Du schenkt sich ganz in meine
Hand. Es gibt sich ganz, es schenkt sich bis zum Innersten hin. Vertraut sich mir an und legt sich in meine Hand.
Und ich - durch mich darf es so sein. Durch mich darf es diesen verspielten Blick in seinen Augen haben, ich
gebe ihm die Weichheit und die Heimat. Nun bin ich Sonne und es ist mein Mond. Dabei ist es ein kluger Mensch
und bleibt das auch immer und ich achte darauf, daß keine kleinste Faser verlorengeht.
Windeln und Milchfläschchen sind also Symbole, die mithelfen und dem Kleinen sagen: du darfst wieder in deine
Kindlichkeit, du darfst wirklich und das ist schön bei dir. Oben schrieb ich den Vergleich mit den Klaviertasten.
Man könnte auch sagen: jeder Mensch hat seine besonderen Buchstaben, die ihn besonders ansprechen und
tief erreichen können. Sein eigenes Alphabet. Und wieder sind nicht die Klaviertasten wichtig, sondern die Musik -
so auch hier: nicht die Buchstaben sind wichtig, sondern das damit Gesagte... Ich finde es wunderbar, daß es
etwas gibt, das mich so urtief anspricht - bei mir sind es halt Windeln, sie flüstern: Weichheit und Geborgenheit.
Ich bin dankbar, daß ich jetzt so bin, daß mich das so tief erreicht. Das ist halt meine Muttersprache.
Dabei geht es nicht um die Buchstaben an sich - sondern um die liebste, näheste, intensivste Beziehung, die es
vielleicht Überhaupt gibt: Kind und zugleich Geliebter zu sein. Und es gibt so viel: Diskussionen über schöne
Bücher, Kinofilme und Schneeballschlachten und sich halbmondförmig als Kätzchen einringeln abends in Mamas
Bett...
Technische Details:
Sicher gibt es auch bei uns viele, die nur auf die Buchstaben, auf die äußeren Symptome achten - ihre Windeln
und Gummihosen - aber gibt es die nicht in jeder "Branche" auch? Bei den Normalos die, die denken, man müsse
seine Geschlechtsteile rhythmisch bewegen - und das isses dann.
Im Telefonbuch stehen wir mit unsrer Spielart unter "Ageplay", damit sind alle Rollenspiele mit Altersunterschied
(z.B. Lehrer-Schüler, oder Mama-Kind und Papa-Kind) gemeint. Wir heißen Adultbabies (AB, erwachsene Babies)
oder Adultchilds (AC, erwachsene Kinder). Papa und Mama heißen manchmal Guardian, soooo ein schönes Wort!
Nebenan gibt es noch die Windelliebhaber (DL, diaper lover), die Windeln & Co einfach so mögen, daher wird das
Ganze oft unter AB/DL (adult babies / diaper lover) zusammengefaßt.
Als Webportale gibt es www.adultbaby.ch oder www.windelbabies.de beispielsweise.
á 2008 by beebee
Busserl Tanja
Zuletzt geändert von Tanja_Regensburg am 14.11.2009, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)
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Re: Hat mich sehr berührt..... Perversionen und Klaviertaste
"Pervers ist ein Verhalten, das Opfer schafft - alles andere ist normal ..." Prof. Peter Fiedler, HeidelbergTanja_Regensburg hat geschrieben:die perversesten Seiten im Netz
Für meine Begriffe ist dies die einzige pragmatische Definition von "pervers" ...
Weil alle anderen "Definitionen" eigene Wertvorstellungen aufzwingen wollen und somit massive Grenzverletzungen darstellen.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
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RE: Hat mich sehr berührt..... Perversionen und Klaviertaste
Ich habe den Text nochmal nachverbessert, da er durch das Kopieren Fehler bekommen hat.
Ich hoffe, er ist so leichter lesbar:
Perversionen und Klaviertasten
Was ist pervers?
Ist der pervers, der den blutgestriemten Rücken seiner Geliebten in der Badewanne abtupft und sie jedesmal, wenn sie zusammenzuckt, sacht in den Nacken küßt - seine Geliebte mit perlmuttweißer Haut, jetzt auch rot, die sich ihm hinschenkte?
Oder ist der Buchhalter pervers, der jeden Donnerstag zwischen Sportschau und Tagesthemen die routinemäßige Nummer mit seiner Ehefrau durchzieht und dabei schon an die Vorstandssitzung von morgen denkt?
Ich finde oft: Moral ist, wenn man Schweine und Kühe ißt, Hunde und Katzen aber nicht.
Ist es nicht oft so - daß wir etwas völlig gut oder völlig schlimm finden - aber da spricht hauptsächlich so eine Gewohnheit? In China zieht niemand die Brauen hoch, wenn ein Hund gegessen werden soll. Zugleich hilft uns unsere Moral nicht wirklich zu innerer Güte - denn Schweine und Rinder, die aus einem Dasein in der Massentierhaltung stammen, dürfen wir ohne Wimpernzucken essen. Vielleicht sollte man da lieber einen Hund essen, der zeitlebens glücklich auf der Straße herumtollte und den Hühnern hinterher rannte.
Ich glaube, daß die Frage „Ist die Missionarsstellung moralischer als eine Auspeitscherei?“ oft reflexartig beantwortet wird: auch nach dem Muster Schweine ißt man - Hunde nicht...
Einer meiner Lieblingssprüche ist: „Besondere Spielarten bedeuten doch, daß man mehr Tasten auf dem Klavier hat - wenn man es mit Liebe anstellt.“
Wozu sind zwei Menschen zusammen?
Um sich gegenseitig zu begleiten, um sich gegenseitig zu berühren, um sich gegenseitig auf ihrer Reise weiter zu helfen, dachte ich.
Und besondere Spielarten zu kennen, das muß man sich wie zusätzliche Tasten vorstellen, die man jetzt links und rechts auf seiner Klaviertastatur mehr hat.
Einmal sah ich einen Indianerfilm. Da saß ein edler Indianer (aber nicht Winnetou) mit seinem weißen Freund abends am Lagerfeuer, und plötzlich streckt er seine Hand kurz ins Feuer und verbrennt sich ein wenig. Und dann erklärt er feierlich:
Der große Manitou hat den Himmel und die ganze Welt geschaffen, und braucht nichts von uns.
Aber wir können ihm wenigstens unseren Schmerz geben.
Vielleicht haben einige Menschen auch ein Indianerherz - sie blicken ihren Partner an: Du andere Hälfte, so dicht möchte ich dir sein und nah, und möchte immer und immer Fäden zu dir. Du andere Hälfte. Ich möchte so schenken,
ich möchte so zeigen! Dir Kaffee zum Frühstück kochen oder dir einen Perlenohrring zu schenken - das reicht nicht!
Doch ein Klavier ist da, mit zusätzlichen Tasten, schwarz und weiß. Und in den Tasten: das Lied.
Und so tun sie Dinge, die eigentlich sinnlos sind:
die Hand ins Feuer zu stecken, ist Quatsch,
sich auspeitschen zu lassen, ist Quatsch,
sich ein Halsband anlegen zu lassen, ist Quatsch.
Doch es ist ihr Lied - endlich können sie so intensiv schenken und so lieben.
Ihr Lied, weil ihnen das normale Maß von Liebe und Bezogenheit nicht ausreichte,
und um sich gegenseitig mehr geben zu können, um sich vom Partner tiefer erreichen lassen zu können und sich auffangen zu können, da haben sie diese Zeichen gefunden.
Also, was lernen wir daraus: Immer aufpassen, sogar bei Indianerfilmen! :-)
Ist es nicht völlig sinnlos, zuerst Tränen in die Augen der Geliebten zu machen - um sie ihr hinterher wieder weg zu trocknen und dabei zu sehen, wie sich die Mondsichel in ihren schönen Augen spiegelt?
Ja, das ist völlig sinnlos.
Und es ist Liebe. Oder der Wunsch, sich viel tiefer erreichen lassen zu können, viel mehr Liebesfäden summen lassen zu können, und seinen Gegenüber so aufzufangen...
Dies alles heißt natürlich nicht, daß man sich eine besondere Perversion zulegen muß, um intensiv mit seinem
Partner zusammen sein zu können. Nein, man kann auch mit Pastellfarben wunderbar innige Bilder malen.
Aber so ist das:
nicht die Klaviertasten an sich sind pervers - oder auch nicht - sondern die Musik, die man darauf spielt. Auch auf den „normalen“ Klaviertasten kann man lieblos und egoistisch - für mich: pervers - spielen.
Die Klaviertasten sind also nur Zeichen.
Perversionen - vielleicht gibt es die gar nicht. Es gibt Reisen, und es gibt silbrige Halsringe. Und es gibt die Frage, ob zwei Menschen sich in die Augen schauen.
Es gibt immer nur die Reise, die zwei Menschen miteinander machen.
Dann möchte ich euch mal von meinem persönlichen Märchenbuch erzählen. Ihr wundert euch vielleicht.
Ich habe euch von Augen und Mondsicheln und silbrigen Halsringen erzählt. Jetzt ist mein Märchenbuch ganz anders! Und doch handelt es von ...sich erreichen lassen. Dazu ist für mich das Leben da. Und für diese vielen winzigen weißen Schmetterlinge im Frühling.
Ja, ich hab auch meine Klaviertasten. Ich versuche euch mal mitzunehmen und zu zeigen, wie schön das ist. Aber wahrscheinlich gelingt das nicht, weil jeder Mensch seine eigenen Zauber hat. Sich gegenseitig tief erreichen zu können, ist immer das Schönste für mich und das suche ich.
Meine persönliche Liebesspielart ist schön.
Sie ist ein Wunderland, das fast niemand kennt.
Im Sadomasochismus spielt man oft um Macht und Ohnmacht, z.B. Herr und Sklave wie im Mittelalter.
Und dieses Machtgefälle ist am schönsten - mit viel Liebe.
Doch halt, muß man dafür bis ins Mittelalter zurückgehen? Hat nicht jeder Mensch ein solches Machtgefälle mit so viel Wärme und so viel Liebe schon einmal erlebt? Wenn es gut lief - am Anfang des eigenen Lebens: als Kind.
Ist es eigentlich verwunderlich, daß einige Menschen bei dieser allerersten Form von Liebe, die sie im Leben kennen lernten, hängen bleiben?
Als alles warm war, alles weich war, alles heil war und Mutter lachte?
Ist es nicht sogar einleuchtender, daß einige lieber die liebste und wärmste Zeit ihres eigenen Lebens nachspielen möchten, anstatt irgendwelche Kettenspiele aus dem Mittelalter? Und dennoch ist SM allseits bekannt, aber der Wunsch, einfach mal wieder Kind zu sein, klingt schräg.
Einfach so Kind? Also so richtig Kind wie damals? Also auch Windeln und das alles und das Zeugs - wie könnt ihr das nur toll finden?
So seltsam das klingt - aber das ist genau falsch herum gefragt!
Fragt ihr eine junge Mutter, die ein echtes Baby bekommt, so:
hast du darum ein Baby, um ihm Windeln um zu machen?
findest du es so toll, es sauberzumachen?
gefällt dir das so?
hast du darum ein Baby gewollt?
Kicher.
Natürlich nicht. Sie hat es, weil es da in der Badewanne so im Schaum sitzt und mit seinen Augen aufschaut zu ihr.
Weil es so begeistert heimkommt und einen Schneemann gebaut hat, und sie streicht ihm die Glitzerflocken aus dem schneenassen Haar.
Weil es sie anlacht. Darum hat sie ein Kind.
Und haargenau so ist es bei uns.
Ist es denn möglich, mit einem erwachsenen Menschen zusammenzuleben, der gleichzeitig auch ein Kind ist?
Das gibt es doch nicht? Oh, doch, doch, doch.
Und wißt ihr was? Das ist sogar wunderbar bezaubernd. Fast ist es sogar noch schöner, als ein echtes kleines Kind zu haben.
Deinen erwachsenen Gefährten dabei anzuschauen, wie er wieder offen und frei wird, Verkrustungen abschüttelt, sich dir anvertraut...
Ein echtes Kind braucht ja deine Hilfe - doch deinen erwachsenen Gefährten anzuschauen, ein eigenständiger, kluger, vielfältiger Mensch, der sich ganz in deine Hand gibt - nicht, weil er es müßte, sondern weil er es möchte - und dir vertraut und vor dir offen wird wie ein Kind ...das ist Himmel.
Wo ist der Haken? Fehlt nicht doch etwas? Ist ein solches Gefährtenkind nicht dumm? Ach, wer hat eigentlich gesagt, daß Kinder dumm sind?
Seht ihr die Kinder - soviel Unbefangenheit, solche offenen Augen, Staunen können,
Wachheit, Absichtslosigkeit - ist das nicht auch wunderschön für einen Erwachsenen?
Empfehlen nicht sogar viele große Religionen, wieder wie Kinder zu werden und die Unverkrampftheit, die Absichtslosigkeit, das Leben im Augenblick wieder zu finden?
So ein Gefährtenkind ist nicht dumm - es hat blitzende Augen und ist ein vielgestaltiger intelligenter Mensch, ist vielleicht Programmierer oder Architektin.
Und wißt ihr, das ist das zauberhafte Doppelgefühl:
da ist dein Freund, dein Gefährte, dein Gesprächspartner - du liebst die blitzenden Augen und die klugen Gedanken - doch abends steht plötzlich der selbe Mensch in der Tür, mit unruhigen Augen und verwuscheltem Haar.
Du tippst noch etwas am Computer oder liest ein Buch, du blickst auf und sagst: „Ach Spatz. Das Gewitter?“
Er nickt mit seinem verwuschelten Haar. Du lächelst, als da jemand zu dir schlüpft und seine Angst schnell vergißt, du legst dein Buch zur Seite und setzt
mit leiser Stimme das Gespräch von heute Nachmittag fort: „Das klingt ja spannend. Meinst du, daß der Ring und die Dunkle Seite dieselbe Versuchung sind?
Ist dann Frodo Luke, und Gollum ist Darth Vader...??“
Es ist wirklich Kindheit, die liebste und schönste und sonnigste Zeit ist wieder da.
Sie ist wieder da. Und nichts fehlt.
Es gibt Austausch, Gespräche, Lachen, Eiscafés, Flohmärkte. Bäume aus knorrigem Holz an Herbststränden.
Und daß du deinem Kleinen auf die Nase stupst, wenn es im Schaum in der Badewanne sitzt, brauchst du ja niemandem zu verraten.
Das ist also Kindlichkeit. Dieses Lebensgefühl, einfach Offenheit, Unverfälschtheit, Nähe, Intensität und Liebe und tausend augenzwinkernde Augenblicke.
Aber welche Bedeutung haben dann Windeln und Milchfläschchen? Sie sind Symbole.
Für das „Kleine“ - also das Gefährtenkind - bedeutet es: Du willst mich wirklich so. Ich darf mich fallen lassen. Ich darf so bei dir sein und du bist bei mir.
Ich darf wirklich wieder ganz unschuldig und weich und sorglos vor dir werden, und du freust dich einfach, daß ich offene Kinderaugen habe.
Für die „Mama“ oder den „Papa“ bedeutet es etwas Märchenhaftes:
mein kleines Du schenkt sich ganz in meine Hand. Es gibt sich ganz, es schenkt sich bis zum Innersten hin. Vertraut sich mir an und legt sich in meine Hand.
Und ich - durch mich darf es so sein.
Durch mich darf es diesen verspielten Blick in seinen Augen haben, ich gebe ihm die Weichheit und die Heimat.
Nun bin ich Sonne und es ist mein Mond.
Dabei ist es ein kluger Mensch und bleibt das auch immer und ich achte darauf, daß keine kleinste Faser verloren geht.
Windeln und Milchfläschchen sind also Symbole, die mithelfen und dem Kleinen sagen:
du darfst wieder in deine Kindlichkeit, du darfst wirklich und das ist schön bei dir. Oben schrieb ich den Vergleich mit den Klaviertasten.
Man könnte auch sagen: jeder Mensch hat seine besonderen Buchstaben, die ihn besonders ansprechen und tief erreichen können.
Sein eigenes Alphabet.
Und wieder sind nicht die Klaviertasten wichtig, sondern die Musik - so auch hier:
nicht die Buchstaben sind wichtig, sondern das damit Gesagte... Ich finde es wunderbar, daß es etwas gibt, das mich so urtief anspricht - bei mir sind es halt Windeln, sie flüstern: Weichheit und Geborgenheit.
Ich bin dankbar, daß ich jetzt so bin, daß mich das so tief erreicht. Das ist halt meine Muttersprache.
Dabei geht es nicht um die Buchstaben an sich - sondern um die liebste, näheste, intensivste Beziehung, die es vielleicht überhaupt gibt:
Kind und zugleich Geliebter zu sein.
Und es gibt so viel: Diskussionen über schöne Bücher, Kinofilme und Schneeballschlachten und sich halbmondförmig als Kätzchen einringeln abends in Mamas Bett...
Technische Details:
Sicher gibt es auch bei uns viele, die nur auf die Buchstaben, auf die äußeren Symptome achten - ihre Windeln und Gummihosen - aber gibt es die nicht in jeder „Branche“ auch?
Bei den Normalos die, die denken, man müsse seine Geschlechtsteile rhythmisch bewegen - und das isses dann.
Im Telefonbuch stehen wir mit unsrer Spielart unter „Ageplay“, damit sind alle Rollenspiele mit Altersunterschied (z.B. Lehrer-Schüler, oder Mama-Kind und Papa-Kind) gemeint.
Wir heißen Adultbabies (AB, erwachsene Babies)
oder Adultchilds (AC, erwachsene Kinder). Papa und Mama heißen manchmal Guardian, soooo ein schönes Wort!
Nebenan gibt es noch die Windelliebhaber (DL, diaper lover), die Windeln & Co einfach so mögen, daher wird das Ganze oft unter AB/DL (adult babies / diaper lover) zusammengefaßt.
Als Webportale gibt es www.adultbaby.ch oder www.windelbabies.de beispielsweise.
á 2008 by beebee
SW-only:
viewtopic.php?t=3729
Ich hoffe, er ist so leichter lesbar:
Perversionen und Klaviertasten
Was ist pervers?
Ist der pervers, der den blutgestriemten Rücken seiner Geliebten in der Badewanne abtupft und sie jedesmal, wenn sie zusammenzuckt, sacht in den Nacken küßt - seine Geliebte mit perlmuttweißer Haut, jetzt auch rot, die sich ihm hinschenkte?
Oder ist der Buchhalter pervers, der jeden Donnerstag zwischen Sportschau und Tagesthemen die routinemäßige Nummer mit seiner Ehefrau durchzieht und dabei schon an die Vorstandssitzung von morgen denkt?
Ich finde oft: Moral ist, wenn man Schweine und Kühe ißt, Hunde und Katzen aber nicht.
Ist es nicht oft so - daß wir etwas völlig gut oder völlig schlimm finden - aber da spricht hauptsächlich so eine Gewohnheit? In China zieht niemand die Brauen hoch, wenn ein Hund gegessen werden soll. Zugleich hilft uns unsere Moral nicht wirklich zu innerer Güte - denn Schweine und Rinder, die aus einem Dasein in der Massentierhaltung stammen, dürfen wir ohne Wimpernzucken essen. Vielleicht sollte man da lieber einen Hund essen, der zeitlebens glücklich auf der Straße herumtollte und den Hühnern hinterher rannte.
Ich glaube, daß die Frage „Ist die Missionarsstellung moralischer als eine Auspeitscherei?“ oft reflexartig beantwortet wird: auch nach dem Muster Schweine ißt man - Hunde nicht...
Einer meiner Lieblingssprüche ist: „Besondere Spielarten bedeuten doch, daß man mehr Tasten auf dem Klavier hat - wenn man es mit Liebe anstellt.“
Wozu sind zwei Menschen zusammen?
Um sich gegenseitig zu begleiten, um sich gegenseitig zu berühren, um sich gegenseitig auf ihrer Reise weiter zu helfen, dachte ich.
Und besondere Spielarten zu kennen, das muß man sich wie zusätzliche Tasten vorstellen, die man jetzt links und rechts auf seiner Klaviertastatur mehr hat.
Einmal sah ich einen Indianerfilm. Da saß ein edler Indianer (aber nicht Winnetou) mit seinem weißen Freund abends am Lagerfeuer, und plötzlich streckt er seine Hand kurz ins Feuer und verbrennt sich ein wenig. Und dann erklärt er feierlich:
Der große Manitou hat den Himmel und die ganze Welt geschaffen, und braucht nichts von uns.
Aber wir können ihm wenigstens unseren Schmerz geben.
Vielleicht haben einige Menschen auch ein Indianerherz - sie blicken ihren Partner an: Du andere Hälfte, so dicht möchte ich dir sein und nah, und möchte immer und immer Fäden zu dir. Du andere Hälfte. Ich möchte so schenken,
ich möchte so zeigen! Dir Kaffee zum Frühstück kochen oder dir einen Perlenohrring zu schenken - das reicht nicht!
Doch ein Klavier ist da, mit zusätzlichen Tasten, schwarz und weiß. Und in den Tasten: das Lied.
Und so tun sie Dinge, die eigentlich sinnlos sind:
die Hand ins Feuer zu stecken, ist Quatsch,
sich auspeitschen zu lassen, ist Quatsch,
sich ein Halsband anlegen zu lassen, ist Quatsch.
Doch es ist ihr Lied - endlich können sie so intensiv schenken und so lieben.
Ihr Lied, weil ihnen das normale Maß von Liebe und Bezogenheit nicht ausreichte,
und um sich gegenseitig mehr geben zu können, um sich vom Partner tiefer erreichen lassen zu können und sich auffangen zu können, da haben sie diese Zeichen gefunden.
Also, was lernen wir daraus: Immer aufpassen, sogar bei Indianerfilmen! :-)
Ist es nicht völlig sinnlos, zuerst Tränen in die Augen der Geliebten zu machen - um sie ihr hinterher wieder weg zu trocknen und dabei zu sehen, wie sich die Mondsichel in ihren schönen Augen spiegelt?
Ja, das ist völlig sinnlos.
Und es ist Liebe. Oder der Wunsch, sich viel tiefer erreichen lassen zu können, viel mehr Liebesfäden summen lassen zu können, und seinen Gegenüber so aufzufangen...
Dies alles heißt natürlich nicht, daß man sich eine besondere Perversion zulegen muß, um intensiv mit seinem
Partner zusammen sein zu können. Nein, man kann auch mit Pastellfarben wunderbar innige Bilder malen.
Aber so ist das:
nicht die Klaviertasten an sich sind pervers - oder auch nicht - sondern die Musik, die man darauf spielt. Auch auf den „normalen“ Klaviertasten kann man lieblos und egoistisch - für mich: pervers - spielen.
Die Klaviertasten sind also nur Zeichen.
Perversionen - vielleicht gibt es die gar nicht. Es gibt Reisen, und es gibt silbrige Halsringe. Und es gibt die Frage, ob zwei Menschen sich in die Augen schauen.
Es gibt immer nur die Reise, die zwei Menschen miteinander machen.
Dann möchte ich euch mal von meinem persönlichen Märchenbuch erzählen. Ihr wundert euch vielleicht.
Ich habe euch von Augen und Mondsicheln und silbrigen Halsringen erzählt. Jetzt ist mein Märchenbuch ganz anders! Und doch handelt es von ...sich erreichen lassen. Dazu ist für mich das Leben da. Und für diese vielen winzigen weißen Schmetterlinge im Frühling.
Ja, ich hab auch meine Klaviertasten. Ich versuche euch mal mitzunehmen und zu zeigen, wie schön das ist. Aber wahrscheinlich gelingt das nicht, weil jeder Mensch seine eigenen Zauber hat. Sich gegenseitig tief erreichen zu können, ist immer das Schönste für mich und das suche ich.
Meine persönliche Liebesspielart ist schön.
Sie ist ein Wunderland, das fast niemand kennt.
Im Sadomasochismus spielt man oft um Macht und Ohnmacht, z.B. Herr und Sklave wie im Mittelalter.
Und dieses Machtgefälle ist am schönsten - mit viel Liebe.
Doch halt, muß man dafür bis ins Mittelalter zurückgehen? Hat nicht jeder Mensch ein solches Machtgefälle mit so viel Wärme und so viel Liebe schon einmal erlebt? Wenn es gut lief - am Anfang des eigenen Lebens: als Kind.
Ist es eigentlich verwunderlich, daß einige Menschen bei dieser allerersten Form von Liebe, die sie im Leben kennen lernten, hängen bleiben?
Als alles warm war, alles weich war, alles heil war und Mutter lachte?
Ist es nicht sogar einleuchtender, daß einige lieber die liebste und wärmste Zeit ihres eigenen Lebens nachspielen möchten, anstatt irgendwelche Kettenspiele aus dem Mittelalter? Und dennoch ist SM allseits bekannt, aber der Wunsch, einfach mal wieder Kind zu sein, klingt schräg.
Einfach so Kind? Also so richtig Kind wie damals? Also auch Windeln und das alles und das Zeugs - wie könnt ihr das nur toll finden?
So seltsam das klingt - aber das ist genau falsch herum gefragt!
Fragt ihr eine junge Mutter, die ein echtes Baby bekommt, so:
hast du darum ein Baby, um ihm Windeln um zu machen?
findest du es so toll, es sauberzumachen?
gefällt dir das so?
hast du darum ein Baby gewollt?
Kicher.
Natürlich nicht. Sie hat es, weil es da in der Badewanne so im Schaum sitzt und mit seinen Augen aufschaut zu ihr.
Weil es so begeistert heimkommt und einen Schneemann gebaut hat, und sie streicht ihm die Glitzerflocken aus dem schneenassen Haar.
Weil es sie anlacht. Darum hat sie ein Kind.
Und haargenau so ist es bei uns.
Ist es denn möglich, mit einem erwachsenen Menschen zusammenzuleben, der gleichzeitig auch ein Kind ist?
Das gibt es doch nicht? Oh, doch, doch, doch.
Und wißt ihr was? Das ist sogar wunderbar bezaubernd. Fast ist es sogar noch schöner, als ein echtes kleines Kind zu haben.
Deinen erwachsenen Gefährten dabei anzuschauen, wie er wieder offen und frei wird, Verkrustungen abschüttelt, sich dir anvertraut...
Ein echtes Kind braucht ja deine Hilfe - doch deinen erwachsenen Gefährten anzuschauen, ein eigenständiger, kluger, vielfältiger Mensch, der sich ganz in deine Hand gibt - nicht, weil er es müßte, sondern weil er es möchte - und dir vertraut und vor dir offen wird wie ein Kind ...das ist Himmel.
Wo ist der Haken? Fehlt nicht doch etwas? Ist ein solches Gefährtenkind nicht dumm? Ach, wer hat eigentlich gesagt, daß Kinder dumm sind?
Seht ihr die Kinder - soviel Unbefangenheit, solche offenen Augen, Staunen können,
Wachheit, Absichtslosigkeit - ist das nicht auch wunderschön für einen Erwachsenen?
Empfehlen nicht sogar viele große Religionen, wieder wie Kinder zu werden und die Unverkrampftheit, die Absichtslosigkeit, das Leben im Augenblick wieder zu finden?
So ein Gefährtenkind ist nicht dumm - es hat blitzende Augen und ist ein vielgestaltiger intelligenter Mensch, ist vielleicht Programmierer oder Architektin.
Und wißt ihr, das ist das zauberhafte Doppelgefühl:
da ist dein Freund, dein Gefährte, dein Gesprächspartner - du liebst die blitzenden Augen und die klugen Gedanken - doch abends steht plötzlich der selbe Mensch in der Tür, mit unruhigen Augen und verwuscheltem Haar.
Du tippst noch etwas am Computer oder liest ein Buch, du blickst auf und sagst: „Ach Spatz. Das Gewitter?“
Er nickt mit seinem verwuschelten Haar. Du lächelst, als da jemand zu dir schlüpft und seine Angst schnell vergißt, du legst dein Buch zur Seite und setzt
mit leiser Stimme das Gespräch von heute Nachmittag fort: „Das klingt ja spannend. Meinst du, daß der Ring und die Dunkle Seite dieselbe Versuchung sind?
Ist dann Frodo Luke, und Gollum ist Darth Vader...??“
Es ist wirklich Kindheit, die liebste und schönste und sonnigste Zeit ist wieder da.
Sie ist wieder da. Und nichts fehlt.
Es gibt Austausch, Gespräche, Lachen, Eiscafés, Flohmärkte. Bäume aus knorrigem Holz an Herbststränden.
Und daß du deinem Kleinen auf die Nase stupst, wenn es im Schaum in der Badewanne sitzt, brauchst du ja niemandem zu verraten.
Das ist also Kindlichkeit. Dieses Lebensgefühl, einfach Offenheit, Unverfälschtheit, Nähe, Intensität und Liebe und tausend augenzwinkernde Augenblicke.
Aber welche Bedeutung haben dann Windeln und Milchfläschchen? Sie sind Symbole.
Für das „Kleine“ - also das Gefährtenkind - bedeutet es: Du willst mich wirklich so. Ich darf mich fallen lassen. Ich darf so bei dir sein und du bist bei mir.
Ich darf wirklich wieder ganz unschuldig und weich und sorglos vor dir werden, und du freust dich einfach, daß ich offene Kinderaugen habe.
Für die „Mama“ oder den „Papa“ bedeutet es etwas Märchenhaftes:
mein kleines Du schenkt sich ganz in meine Hand. Es gibt sich ganz, es schenkt sich bis zum Innersten hin. Vertraut sich mir an und legt sich in meine Hand.
Und ich - durch mich darf es so sein.
Durch mich darf es diesen verspielten Blick in seinen Augen haben, ich gebe ihm die Weichheit und die Heimat.
Nun bin ich Sonne und es ist mein Mond.
Dabei ist es ein kluger Mensch und bleibt das auch immer und ich achte darauf, daß keine kleinste Faser verloren geht.
Windeln und Milchfläschchen sind also Symbole, die mithelfen und dem Kleinen sagen:
du darfst wieder in deine Kindlichkeit, du darfst wirklich und das ist schön bei dir. Oben schrieb ich den Vergleich mit den Klaviertasten.
Man könnte auch sagen: jeder Mensch hat seine besonderen Buchstaben, die ihn besonders ansprechen und tief erreichen können.
Sein eigenes Alphabet.
Und wieder sind nicht die Klaviertasten wichtig, sondern die Musik - so auch hier:
nicht die Buchstaben sind wichtig, sondern das damit Gesagte... Ich finde es wunderbar, daß es etwas gibt, das mich so urtief anspricht - bei mir sind es halt Windeln, sie flüstern: Weichheit und Geborgenheit.
Ich bin dankbar, daß ich jetzt so bin, daß mich das so tief erreicht. Das ist halt meine Muttersprache.
Dabei geht es nicht um die Buchstaben an sich - sondern um die liebste, näheste, intensivste Beziehung, die es vielleicht überhaupt gibt:
Kind und zugleich Geliebter zu sein.
Und es gibt so viel: Diskussionen über schöne Bücher, Kinofilme und Schneeballschlachten und sich halbmondförmig als Kätzchen einringeln abends in Mamas Bett...
Technische Details:
Sicher gibt es auch bei uns viele, die nur auf die Buchstaben, auf die äußeren Symptome achten - ihre Windeln und Gummihosen - aber gibt es die nicht in jeder „Branche“ auch?
Bei den Normalos die, die denken, man müsse seine Geschlechtsteile rhythmisch bewegen - und das isses dann.
Im Telefonbuch stehen wir mit unsrer Spielart unter „Ageplay“, damit sind alle Rollenspiele mit Altersunterschied (z.B. Lehrer-Schüler, oder Mama-Kind und Papa-Kind) gemeint.
Wir heißen Adultbabies (AB, erwachsene Babies)
oder Adultchilds (AC, erwachsene Kinder). Papa und Mama heißen manchmal Guardian, soooo ein schönes Wort!
Nebenan gibt es noch die Windelliebhaber (DL, diaper lover), die Windeln & Co einfach so mögen, daher wird das Ganze oft unter AB/DL (adult babies / diaper lover) zusammengefaßt.
Als Webportale gibt es www.adultbaby.ch oder www.windelbabies.de beispielsweise.
á 2008 by beebee
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viewtopic.php?t=3729
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
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- - jetzt: Ruhepol_OF -
- Beiträge: 774
- Registriert: 27.12.2006, 10:27
- Wohnort: Offenbach/Main
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Hat mich sehr berührt..... Perversionen und Klaviertaste
Ich persönlich sehe nur in DEN Dingen Perversion, die passieren OBWOHL mindestens einer der Beteiligten nicht freiwillig mitmacht; vorher NEIN gesagt hat; gezwungen wird.
Es gibt sehr viele Dinge/Praktiken/Fetische, die Menschen Lust bereiten.
Man muß doch garnicht alles SELBST toll finden oder erregend, um andere Menschen zu akzeptieren, wie sie sind.
Desweiteren habe ich festgestellt, daß ein und dieselbe Praktik mit verschiedenen Partnern ganz andere Gefühle machen kann. Auch, weil man sich verschieden intensiv angenommen und akzeptiert fühlt; weil die Leidenschaft des Partners immer wieder anderes "Echo" hervor ruft.
Und wenn jemand auf intensive "Ferkeleien" steht, kann dessen Lust sogar den "bravsten" Missionar-Bevorzuger derart "befruchten", daß auch jenem eine Sicherung durchknallen und die Lust Flügel bekommen kann...
Ich verurteile absolut nichts, das freiwillig passiert.
Und den Einblick, den uns dieser Mann gibt, berührt auch mich.
Als NS-lerin kann ich vielleicht ein Stück eintauchen in jene Art Hingabe, die er beschreibt.
Und - sind wir nicht vielleicht alle auf der Suche nach "UNSEREM" Weg, jene Tiefe zu erreichen in der Begegnung zwischen Menschen und Körpern?
LG, Jenny
Es gibt sehr viele Dinge/Praktiken/Fetische, die Menschen Lust bereiten.
Man muß doch garnicht alles SELBST toll finden oder erregend, um andere Menschen zu akzeptieren, wie sie sind.
Desweiteren habe ich festgestellt, daß ein und dieselbe Praktik mit verschiedenen Partnern ganz andere Gefühle machen kann. Auch, weil man sich verschieden intensiv angenommen und akzeptiert fühlt; weil die Leidenschaft des Partners immer wieder anderes "Echo" hervor ruft.
Und wenn jemand auf intensive "Ferkeleien" steht, kann dessen Lust sogar den "bravsten" Missionar-Bevorzuger derart "befruchten", daß auch jenem eine Sicherung durchknallen und die Lust Flügel bekommen kann...
Ich verurteile absolut nichts, das freiwillig passiert.
Und den Einblick, den uns dieser Mann gibt, berührt auch mich.
Als NS-lerin kann ich vielleicht ein Stück eintauchen in jene Art Hingabe, die er beschreibt.
Und - sind wir nicht vielleicht alle auf der Suche nach "UNSEREM" Weg, jene Tiefe zu erreichen in der Begegnung zwischen Menschen und Körpern?
LG, Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
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- Senior Admin
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- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
RE: Hat mich sehr berührt..... Perversionen und Klaviertaste
[schild=19 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]RESPEKT![/schild]
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- PlatinStern
- Beiträge: 1401
- Registriert: 22.02.2007, 20:17
- Wohnort: Regensburg
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
Habs beim kopieren auch gemerkt, war aber ned so schnell wie Jenny mit dem editieren ;-)
Ich finde, es ist ein wunderbarer Einblick in eine Welt, die ich nicht kenne.....
Sie macht mich irgendwie nachdenklich und berührt mich zugleich....
wie gefühlvoll muss ein Mensch sein, der so empfindet...
wie groß muss seine Liebe sein und seine Sehnsucht nach Geborgenheit, sich fallen lassen und der Liebe des Partners....
Busserl Tanja
Ich finde, es ist ein wunderbarer Einblick in eine Welt, die ich nicht kenne.....
Sie macht mich irgendwie nachdenklich und berührt mich zugleich....
wie gefühlvoll muss ein Mensch sein, der so empfindet...
wie groß muss seine Liebe sein und seine Sehnsucht nach Geborgenheit, sich fallen lassen und der Liebe des Partners....
Busserl Tanja
Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Was für ein begabter, begnadet sensibler Schreiber.
Was für Reife und Erkenntnisse doch möglich sind, wenn jemand seinen Weg gefunden hat und gegangen ist.
Danke fürs reinstellen.
Danke Aoife für das schöne Zitat:
"Pervers ist ein Verhalten, das Opfer schafft - alles andere ist normal ..." Prof. Peter Fiedler, Heidelberg
Adult babies:
viewtopic.php?t=3729 (SW-only)
Sexwork als heilsame Tätigkeit:
viewtopic.php?t=3819 (SW-only)
Was für Reife und Erkenntnisse doch möglich sind, wenn jemand seinen Weg gefunden hat und gegangen ist.
Danke fürs reinstellen.
Danke Aoife für das schöne Zitat:
"Pervers ist ein Verhalten, das Opfer schafft - alles andere ist normal ..." Prof. Peter Fiedler, Heidelberg
Adult babies:
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Sexwork als heilsame Tätigkeit:
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-
- PlatinStern
- Beiträge: 746
- Registriert: 06.08.2009, 23:39
- Ich bin: Keine Angabe
Ein zauberhafter, sehr zum Nachdenken bewegender Text von einem Menschen, der sich und andere reflektiert ohne irgendein Um-Verständnis-heischen.
Ein Text, der mich wieder eine Seite der Sexualität kennenlernen lassen durfte, mit der ich mich vorher noch nie befasst hatte.
Und auch ein Statement an die Liebe!
Ich ziehe meinen Hut und danke unbekannterweise dem Verfasser für einen erlaubten Einblick in sein persönliches Empfinden und seine Gefühle.
Sami
Ein Text, der mich wieder eine Seite der Sexualität kennenlernen lassen durfte, mit der ich mich vorher noch nie befasst hatte.
Und auch ein Statement an die Liebe!
Ich ziehe meinen Hut und danke unbekannterweise dem Verfasser für einen erlaubten Einblick in sein persönliches Empfinden und seine Gefühle.
Sami
Wenn Du einen Buckel hast, streue einfach etwas Glitter drauf und gehe tanzen!
(James St. James)
(James St. James)
-
- PlatinStern
- Beiträge: 1401
- Registriert: 22.02.2007, 20:17
- Wohnort: Regensburg
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
Seine Homepage..
http://www.peoplepuzzle.de/childinyou/
möchte ich euch nicht vorenthalten........dort findet ihr auch weitere Texte und Informationen ...
Busserl Tanja
http://www.peoplepuzzle.de/childinyou/
möchte ich euch nicht vorenthalten........dort findet ihr auch weitere Texte und Informationen ...
Busserl Tanja
Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)
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- interessiert
- Beiträge: 4
- Registriert: 15.11.2009, 09:40
- Wohnort: 2cm neben Mitte von D
- Ich bin: Keine Angabe
Hallo ihr,
huhh, ich bin froh, daß es euch gefällt! ich wollte mich kurz bedanken!
Falls ihr aus dem gleichen Gefühlstintenfass noch mehr lesen wollt - ich hab mal ein ganzes kleines Buch geschrieben, wie solch ein Leben als Sonne und Mond aussehen könnte - naja, von mir erfantasiert - hier findet ihr das Buchcover und alle Lesetexte (rechte Seite): www.peoplepuzzle.de/bienenkinder
Naja, ihr erlebt bestimmt auch sehr viel Buntes Verschiedenes in eurem Beruf :-)
huhh, ich bin froh, daß es euch gefällt! ich wollte mich kurz bedanken!
Falls ihr aus dem gleichen Gefühlstintenfass noch mehr lesen wollt - ich hab mal ein ganzes kleines Buch geschrieben, wie solch ein Leben als Sonne und Mond aussehen könnte - naja, von mir erfantasiert - hier findet ihr das Buchcover und alle Lesetexte (rechte Seite): www.peoplepuzzle.de/bienenkinder
Naja, ihr erlebt bestimmt auch sehr viel Buntes Verschiedenes in eurem Beruf :-)
All of the pain and the pleasure's the same ... and it goes so fast ...
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- PlatinStern
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- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
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- Ich bin: Keine Angabe
Ganz toll! Hat mich sehr berührt!
Ausleben, wovon andere nicht mal zu träumen wagen...
So einen intensiven, empfindsamen Text habe ich schon lang nicht mehr gelesen.
So etwas reißt Mauern ein, die man sich in Jahren aufgebaut hat, nicht weil man den Blick auf Wände so schön findet,
sondern weil man sich in seinen eigenen Innenhof zurückgezogen hat aus Angst vor fremden Blicken und ignorantem Spott...
Und ein herzliches Willkommen!
Ausleben, wovon andere nicht mal zu träumen wagen...
So einen intensiven, empfindsamen Text habe ich schon lang nicht mehr gelesen.
So etwas reißt Mauern ein, die man sich in Jahren aufgebaut hat, nicht weil man den Blick auf Wände so schön findet,
sondern weil man sich in seinen eigenen Innenhof zurückgezogen hat aus Angst vor fremden Blicken und ignorantem Spott...
Und ein herzliches Willkommen!
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!
in das wir beißen werden!
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- - jetzt: Ruhepol_OF -
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- Registriert: 27.12.2006, 10:27
- Wohnort: Offenbach/Main
- Ich bin: Keine Angabe

Hallo, Beebee!beebee hat geschrieben:Hallo ihr,
huhh, ich bin froh, daß es euch gefällt! ich wollte mich kurz bedanken!
Ich würde mich sehr freuen, wenn es nicht nur hierbei bleibt.
Vielleicht hast Du ja Lust, im Vorstellungsforum noch etwas mehr über dich zu schreiben und Teil unseres Forums zu werden?
Ich denke, es tut uns Sexworkern - und auch den Außenstehenden - immer wieder gut zu realisieren, daß es auch andere Wege gibt; anderes Fühlen; andere Sexualität; andere Tiefen...
Es ist schön, Einlicke zu bekommen in das Fühlen und Sehnen anderer Menschen - und Du hast eine ganz besondere Fähigkeit, dieses auszudrücken.
Ich empfände dich als Bereicherung unseres Forums und würde dich gern für Länger hier Willkommen heißen.
Herzliche Grüße, Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
-
- PlatinStern
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- Ich bin: Keine Angabe
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- interessiert
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- Wohnort: 2cm neben Mitte von D
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Hat mich sehr berührt..... Perversionen und Klaviertaste
Snickerman, kuck mal, ein kleiner Anstups: http://www.peoplepuzzle.de/beebee/Feegerippe.jpg
Musst dir Folgendes dazu vorstellen: Wenn du einmal tot bist und man ganz genau hinschaut, sollte auf den kleinen Totenschädelzähnchen ein ganz kleines Grinsen zu sehen sein über das, was du hier alles erlebt und erfahren hast, nicht? Das sollte das Ziel sein und nichts anderes :-)
Oh, ich les grad ein Buch, von dem ich ganz begeistert bin: es heißt "Gespräche mit Gott" von N.D.Walsch. Mmmm, bestimmt ist es für die meisten nur esoterischer Schwafelkram, aber ich hab selten so eine schöne Weltsicht gelesen - die auch ganz simpel und in sich logisch ist - und die so schön ermuntert, einfach zu leben, einfach zu sein und sich zu erfahren. Sogar die verschlungenen Pfade im Dickicht dürfen wir erfahren, denn wir sind eigentlich abenteuerlustige kleine Fünkchen alle.
Musst dir Folgendes dazu vorstellen: Wenn du einmal tot bist und man ganz genau hinschaut, sollte auf den kleinen Totenschädelzähnchen ein ganz kleines Grinsen zu sehen sein über das, was du hier alles erlebt und erfahren hast, nicht? Das sollte das Ziel sein und nichts anderes :-)
Oh, ich les grad ein Buch, von dem ich ganz begeistert bin: es heißt "Gespräche mit Gott" von N.D.Walsch. Mmmm, bestimmt ist es für die meisten nur esoterischer Schwafelkram, aber ich hab selten so eine schöne Weltsicht gelesen - die auch ganz simpel und in sich logisch ist - und die so schön ermuntert, einfach zu leben, einfach zu sein und sich zu erfahren. Sogar die verschlungenen Pfade im Dickicht dürfen wir erfahren, denn wir sind eigentlich abenteuerlustige kleine Fünkchen alle.
Manchmal denk ich, gerade mit eurem Beruf kann man soviel schönes tun - Gefühle austauschen, auch andere Mitgeschwistermenschen mal festhalten, sie anhören, erzählen lassen, sie auch umarmen und sie Haut spüren lassen, Tee miteinander trinken... So ein emotionales und sinnliches 'Freudenhaus' wäre eigentlich eine wunderschöne Kombination, wo man Menschen auch einmal ankommen lassen kann, sie sich gut fühlen lassen kann - bisher gibts ja nur entweder Prostitution oder Psychotherapeut - warum nicht beides in Gestalt von schönen warmen Frauen mit klugen Augen und langen Haaren?Ich denke, es tut uns Sexworkern - und auch den Außenstehenden - immer wieder gut zu realisieren, daß es auch andere Wege gibt; anderes Fühlen; andere Sexualität; andere Tiefen...
All of the pain and the pleasure's the same ... and it goes so fast ...
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Re: RE: Hat mich sehr berührt..... Perversionen und Klaviert

Ich hab "Interview mit Gott" auf meiner HP.beebee hat geschrieben: Oh, ich les grad ein Buch, von dem ich ganz begeistert bin: es heißt "Gespräche mit Gott" von N.D.Walsch. Mmmm, bestimmt ist es für die meisten nur esoterischer Schwafelkram, aber ich hab selten so eine schöne Weltsicht gelesen - die auch ganz simpel und in sich logisch ist - und die so schön ermuntert, einfach zu leben, einfach zu sein und sich zu erfahren.
Ich denke, das gehört irgendwie zusammen...
Hat mir zumindest so gut gefallen, daß ich es teilen wollte. ;)
Hast Du das von meiner Homepage?beebee hat geschrieben: So ein emotionales und sinnliches 'Freudenhaus' wäre eigentlich eine wunderschöne Kombination, wo man Menschen auch einmal ankommen lassen kann, sie sich gut fühlen lassen kann - bisher gibts ja nur entweder Prostitution oder Psychotherapeut - warum nicht beides in Gestalt von schönen warmen Frauen mit klugen Augen und langen Haaren?

Sicher, wir haben gewiß die Möglichkeiten dazu.
Aber auch wir sind "nur" Menschen - und manchmal, wenn man nicht immer aufpaßt, sind auch wir mal betriebsblind oder vielleicht auch ein bißchen ZU überzeugt von unseren Erfahrungen und unserem "Wissen".
Es ist gut, mal die andere Seite zu hören und andere Perspektiven aufgezeigt zu bekommen.
Und manchmal auch, wieder auf den Boden gebracht zu werden...
LG, Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
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Viele von uns leisten genau das jeden Tag....
Männer kommen zu uns, nicht nur wegen dem Sex.. viele wollen reden, berühren, berührt werden... streicheln und auch die Seele baumeln lassen......
Das kann manchmal sehr viel Kraft kosten....viel mehr, als die eigentliche Dienstleistung....
Busserl Tanja
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Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)
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Stimmt Jenny, dein Gott von "Interview mit Gott" und meiner von "Gespräche mit Gott" könnten gut befreundet sein! Vielleicht angeln sie oft zusammen oder so. Der Trailer hat mir ja wunderbar gefallen ~~~
So wie deine Webseite - du bietest da eine schöne Zuhausestimmung an, sehr gefühlvoll, schöne Stimmlage...
Also hoffe ich, daß das Echo auch für dich entsprechend ist und die Männerwelt schöne Ritter und Zaubrer hervorbringt, damit auch du ein schönes Erlebnis und schöne Gefühlsstimmungen oft davon hast...
Und auch genug Ritter und Zaubrer für dich, Tanja.... ich kann mir bißchen vorstellen, daß dieses Herz-Liche von euch oft mehr abfordert als das Bettzerwühlen, ja...
Siehst du, so schlimm sind wir Männer gar nicht, wir wollen auch Gefühle. Naja, was heißt 'wir'? - bin ja eigentlich eher Mannkind statt Mann.
So wie deine Webseite - du bietest da eine schöne Zuhausestimmung an, sehr gefühlvoll, schöne Stimmlage...
Also hoffe ich, daß das Echo auch für dich entsprechend ist und die Männerwelt schöne Ritter und Zaubrer hervorbringt, damit auch du ein schönes Erlebnis und schöne Gefühlsstimmungen oft davon hast...
Und auch genug Ritter und Zaubrer für dich, Tanja.... ich kann mir bißchen vorstellen, daß dieses Herz-Liche von euch oft mehr abfordert als das Bettzerwühlen, ja...
Siehst du, so schlimm sind wir Männer gar nicht, wir wollen auch Gefühle. Naja, was heißt 'wir'? - bin ja eigentlich eher Mannkind statt Mann.
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- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Genau, es gibt das ja schon und sogar immer schon. Es gibt nicht nur das entweder oder sondern genau diese feine Mischung (Bsp.: Imperia of Konstanz). Nur diese Arbeit und Kompetenz hat bisher kein eigenes Markenzeichen, sondern nur Suchende und Kenner finden dahin und zu uns. Der Terminus "Sexworker" ist der Versuch so eine Marke zu etablieren...
Da merke ich gerade wie es zwei Extreme gibt, wie Gesellschaft sich unbewust strukturiert, und die letztlich dasselbe bewirken:
- Da gibt es die Tradition der Priester und heute Psychotherapeuten, die selektiert und professionalisiert werden durch Institutionen und Ausbildung und deren Berufsbeziehungen geschützt werden z.B. durch Schweigegelübde und Beichtgeheimnis.
- Und dann gibt es den informellen Bereich, bei Sexworkern, wo ich sagen möchte dasselbe fallweise möglich ist, jedoch äußerhalb der Konventionen organisiert wird. Und die Verschwiegenheit funktioniert bei uns durch die Anonymität i.V.m. Unverbindlichkeit und auch die herrschende Stigmatisierung. Weil dadurch jegliche mögliche Aussage, Indiskretion oder aller Einfluß von Sexworkern in der bürgerlichen Welt prinzipiell beschnitten ist...
Willkommen im Sexworker-Forum.
Wie hast du so schnell diese Seite über deinen wundervollen Text gefunden?
Da merke ich gerade wie es zwei Extreme gibt, wie Gesellschaft sich unbewust strukturiert, und die letztlich dasselbe bewirken:
- Da gibt es die Tradition der Priester und heute Psychotherapeuten, die selektiert und professionalisiert werden durch Institutionen und Ausbildung und deren Berufsbeziehungen geschützt werden z.B. durch Schweigegelübde und Beichtgeheimnis.
- Und dann gibt es den informellen Bereich, bei Sexworkern, wo ich sagen möchte dasselbe fallweise möglich ist, jedoch äußerhalb der Konventionen organisiert wird. Und die Verschwiegenheit funktioniert bei uns durch die Anonymität i.V.m. Unverbindlichkeit und auch die herrschende Stigmatisierung. Weil dadurch jegliche mögliche Aussage, Indiskretion oder aller Einfluß von Sexworkern in der bürgerlichen Welt prinzipiell beschnitten ist...
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