Lokalnachrichten: KLAGENFURT & KÄRNTEN

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Zwerg
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Lokalnachrichten: KLAGENFURT & KÄRNTEN

Beitrag von Zwerg »

Prostitution: "Geheime" sind Risiko für Freier

Immer mehr Kärntner holen sich bei jungen, illegalen Prostituierten Krankheiten. Kampagne in Klagenfurt soll jetzt Männer wachrütteln. Geldstrafen für Freier diskutiert.

Situation
In Kärnten gibt es über 40 Bordelle, 15 Go-Go-Bars und mehrere mobile Container für Baustellen.

Rund 250 Prostituierte sind registriert. Während diese Zahl noch annähernd gleich bleibt, nimmt die Zahl der illegalen Prostituierten dramatisch zu.

"Unsere Männer sind sich gar nicht bewusst, dass sie sich und ihre Partnerinnen in Gefahr bringen", sagt die Klagenfurter Frauenbeauftragte Astrid Malle. Zahlreiche Kärntner Freier wissen es inzwischen: Sie haben sich beim Liebesspiel mit einer illegalen Prostituierten eine Infektionskrankheit geholt. Frauen und Mädchen, die sich nicht offiziell als Prostituierte registrieren lassen - und davon gibt es immer mehr - unterziehen sich nämlich keiner Gesundheitskontrolle. Das Ansteckungsrisiko ist deshalb hoch!

Kampagne. Das Klagenfurter Frauenreferat startet auch deshalb in wenigen Tagen eine Kampagne, die darauf abzielt, Männer wachzurütteln. Auch im Hinblick auf die Fußball-EM im nächsten Jahr, bei der ein gewaltiger Zustrom illegaler Prostituierter erwartet wird. Ein großer Teil der Frauen und Mädchen muss gegen ihren Willen Liebesdienste verrichten. Heißt: Männer, die zu diesen Frauen gehen, fördern das Geschäft der Menschenhändler.

Wünsche. Die illegale Prostitution hat alles, was sich ein Freier wünscht: Sie ist sehr jung (oft unter 15 Jahre alt) und vor allem billig. Ihre Dienste bietet sie in einer geheimen Wohnung an. Für Freier ideal, da sie völlig anonym bleiben. In bewilligten Bordellen müssen sie immer auch mit Videokameras rechnen. Dennoch bleibt der Besuch ein Lotteriespiel: Stecke ich mich mit einer Kranheit an? Vielleicht sogar mit Aids? "Auch muss der Freier damit rechnen, aufzufliegen", sagt die Klagenfurter Frauenstadträtin Andrea Wulz. Die Polizei macht immer wieder in Wohnungen Razzien. Und as Aufsuchen illegaler Prostituierten ist eben illegal.

Arbeitsgespräch. Bei einem Arbeitsgespräch vor wenigen Tagen in Udine zwischen Vertreterinnen der Stadt Klagenfurt und des Projektes W.E.S.T. (Projekt gegen Frauenhandel) mit italienischen Kolleginnen wurden auch üer die Bestrafung von Freiern diskutiert.

Strafen für Freier. Erst kürzlich hatte der Vatikan dazu aufgerufen, Kunden von Sexarbeiterinnen über die Folgen ihres Handelns stärker aufzuklären. Denn: "Prostitution sei niemals eine freie Wahl", heißt es. Gleichzeitig plädiert der Heilige Stuhl für die Bestrafung der Kunden von Prostituierten. In vielen italienischen Städten, etwa in Triest, werden diese bereits bestraft. Prostitution ist in Italien überhaupt verboten. Die Bestrafung von Freiern illegaler Prostituierten wird von den Kärntner Frauen als sinnvolle Anregung mitgenommen.

Frauen treffen. "Uns allen muss klar sein, dass sich Frauenhandel, also auch Zwangsprostitution, nicht im Osten abspielt, sondern vor der eigenen Haustüre. Und dass es nicht nur die Männer, sondern auch uns Frauen treffen kann", sagt Malle.
CLAUDIA BEER-ODEBRECH
http://www.kleine.at/nachrichten/chroni ... 3/index.do
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Es kann nur der falsche Weg sein, hier Freierbestrafung anzudenken! Es wäre doch wesentlich klüger nachzudenken warum es viele Frauen vorziehen illegal zu arbeiten. Vielleicht liegt es doch (zumindest zum Teil) an den verheerenden doppelbödigen gesetzlichen Bestimmungen. Es muss möglich sein, den Beruf "SexarbeiterIn" auszuüben, ohne gegen Gesetze verstoßen zu müssen - dann wird es auch wesentlich mehr "registrierte SexarbeiterInnen" geben.
Zuletzt geändert von Zwerg am 04.09.2010, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Zwerg
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Re: Lokalnachrichten: KÄRNTEN

Beitrag von Zwerg »

Vatikan hat geschrieben:Denn: "Prostitution sei niemals eine freie Wahl", heißt es. Gleichzeitig plädiert der Heilige Stuhl für die Bestrafung der Kunden von Prostituierten.
Ich versuche so weit wie möglich neutral zu bleiben - nur da geht mir dann doch ein wenig der Hut hoch.... - der Papst kommt ja demnächst nach Wien - vielleicht sollte ich doch mit meinem Sexworker Forum Button in der ersten Reihe stehen....

Christian

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kaktus
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Beitrag von kaktus »

"Prostitution sei niemals eine freie Wahl",
Ist es eigentlich Prostitution wenn sich ein Ministrant einen Pfarrer hingibt?

HaDe
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Re: Lokalnachrichten: KÄRNTEN

Beitrag von HaDe »

Zwerg hat geschrieben:Für Freier ideal, da sie völlig anonym bleiben. In bewilligten Bordellen müssen sie immer auch mit Videokameras rechnen.
Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Also bei Kamerascheue hätte ich in einem illegalen Hinterzimmer-Puff mehr Angst vor Kameras als in einem normalen. Ich denke das Risiko, dass versteckt Aufnahmen gemacht werden und der eine oder andere Erpressungsversuch gestaret wird ist bei "Illegalen" grösser als in normalen Bordellen.
Zwerg hat geschrieben:Es kann nur der falsche Weg sein, hier Freierbestrafung anzudenken! Es wäre doch wesentlich klüger nachzudenken warum es viele Frauen vorziehen illegal zu arbeiten.
Die Diskussion ist aber erst dann möglich, wenn nicht davon ausgegangen wird, dass Prostituierte sowieso keine Entscheidungen trifft, sondern gezwungen wird. Das ist sicher auch manchmal der Fall, aber ich denke nicht die Regel. Das erinnert mich übrigens an einen Artikel im Standard vor ein paar Tagen.
Standard hat geschrieben: Kambodscha verlangt von Taiwan Ehefrauen zurück
Verlassene Frauen finden sich dort oft in Prostitution und ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen wieder
Taipei - Der Ex-König von Kambodscha fordert die "Rückgabe" von Frauen aus Kambodscha, die in Taiwan von ihren Ehemännern verlassen wurden. Diese würden dort sehr oft in die Prostitution oder ausbeuterische Arbeitsverhältnisse gezwungen werden, um ihr Visum behalten zu können, so Norodom Sihanouk.
http://diestandard.at/?url=/?id=3006971
Ohne die Situation der Frauen runterspielen zu wollen? Aber ist das Zwangsprostitution? Meiner Einschätzung nach nicht, da ja die Rückkehr als Alternative offensteht - sie ist nur scheinbar noch schlimmer als die Arbeit als Prostituierte unter "ausbeuterischen Bedingungen".

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ist ne intelligente Kombination von Freier-Kriminalisierung und Prostituierten-Kontrolle.



sexworker.at Diskussion siehe auch hier:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1846

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nina777
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Beitrag von nina777 »

10.9.2009

Boom im Kärntner Rotlichtmilieu

30 Bordelle und 350 Prostituierte rittern derzeit um die Gunst der Kunden - und diese Zahlen spiegeln nur die legale Szene wider. Rechnet man die illegalen Liebesdienerinnen mit ein, ist das Angebot auf dem Rotlichtmarkt doppelt so groß.

Traditionsgasthof wird zum "Laufhaus"

Das älteste Gewerbe der Welt boomt in Kärnten: Im ehemaligen Traditionsgasthaus Schreier in Klagenfurt soll demnächst das neueste Etablissement entstehen. Trotz ablehnender Haltung der Bevölkerung wird die Stadt das neue Laufhaus kommende Woche bewilligen.

Das preiswerte Gasthaus in Bahnhofsnähe ist bereits seit Mai dieses Jahres geschlossen. Jetzt wird daraus ein Lusttempel mit Grazer Betreiber.

Stadt ist machtlos gegen Bordellerrichtung

Die Betreiber führen bereits ein ähnliches Etablissement in Villach - sie werden die ausstehende Bordellgenehmigung kommende Woche erhalten.

Einen Negativbescheid der Stadt hat das Land wieder aufgehoben. Das bestätigte Wirtschaftsreferent Albert Gunzer am Donnerstag im ORF-Interview.

"Nach dem derzeitigen Stand können wir nichts mehr machen. Es müssten im unmittelbaren Umfeld ein Kindergarten, eine Kirche oder Ähnliches sein. Das trifft in diesem Fall leider Gottes nicht zu. Deshalb haben wir von der Stadt Klagenfurt keine Möglichkeit mehr, diesen Bescheid zu verhindern."

Die meisten Bordelle haben auch Tagesbetrieb

Ein Laufhaus - das bedeutet Tagesbetrieb bis 22.00 Uhr ohne Ausschank. Die Kunden zahlen keinen Eintritt, die Prostituierten stellen sich zur Schau und zur Auswahl. Das ehemalige Traditionsgasthaus wird das vierte Laufhaus in Klagenfurt. Fast alle Bordelle führen inzwischen auch diesen Tagesbetrieb.

Polizei hat das Rotlichtmilieu "gut im Griff"

Trotz ständig neuer Etablissements würde die Polizei den Überblick bewahren, ist Gottlieb Türk vom Landespolizeikommando überzeugt.

"Grundsätzlich können wir aus Sicht der Kärntner Polizei sagen, dass wir das Rotlichtmilieu gut im Griff haben. Wir haben flächendeckend in ganz Kärnten eine große Zahl von so genannten Rotlichtbeamten im Einsatz, mit denen wir mindestens ein Mal im Monat jedes Etablissement überprüfen."

Hauptproblem: Illegale Wohnungsprostitution


Man habe aber festgestellt, dass es in den letzten fünf Jahren eine kontinuierliche Zunahme im Bereich dieser Etablissements gegeben hat. "Die Schwerpunkte bei uns sind derzeit die Bekämpfung der illegalen Wohnungsprostitution und insbesondere auch des grenzüberschreitenden Prostitutionshandels", so Türk.

Wirtschaftskrise lässt Nachfrage sinken

Rund 350 Prostituierte arbeiten derzeit legal in Kärnten, die Dunkelziffer dürfte allerdings mindestens doppelt so hoch sein, ist die Exekutive überzeugt.

Die Betreiber der legalen Bordelle plagen aktuell ganz andere Sorgen: Die Wirtschaftskrise schmälert das Geschäft mit der Lust erheblich und die Konkurrenz wird von Jahr zu Jahr härter. Jedes weitere Laufhaus erhöht daher den Druck in der Kärntner Rotlicht-Szene .

http://kaernten.orf.at/stories/389014/
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Illegale Prostitution: Zwölf Anzeigen


KLAGENFURT. Die Kärntner Polizei hat in Klagenfurt zwölf Wohnungen ausgehoben, in denen illegale Prostitution ausgeübt worden ist. Laut Exekutive wurden diverse Dienste von vorwiegend österreichischen Staatsbürgerinnen angeboten. Da die Frauen keinen Gesundheitsausweis für Prostituierte vorweisen konnten, wurden Anzeigen nach dem Kärntner Prostitutionsgesetz, Aids-Gesetz und dem Geschlechtskrankheitengesetz erstattet.

Die „Soko Treffpunkt“ ermittelte in dem Fall. Laut Polizei wurden „sämtliche Arten von sexuellen Handlungen“ angeboten, die Preise für die Freier lagen zwischen 50 und 160 Euro. Die Kunden wurden mit einschlägigen Inserate in verschiedenen Tageszeitungen angeworben.

Da das Überlassen von Wohnungen zur Ausübung der Prostitution verboten ist, werden auch die Wohnungsinhaber oder Vermieter angezeigt. Die Ermittlungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen.

http://www.nachrichten.at/nachrichten/c ... t58,336853

von APA, 15.02.2010
http://nachrichten.at.msn.com/chronik/a ... =152160457





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Marc of Frankfurt
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Nur die 'ärmere' Partei anzeigen?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Jetzt werden schon Beifahrerinnen auf Geheimprostitution überprüft und dann wird nur die Sexarbeiterin nicht aber der Prostitutionskunde bestraft:


Bei Polizeikontrolle illegale Prostitution gestanden

Als eine 33-Jährige Beifahrerin von einer Polizeistreife kontrolliert wurde, gestand sie als illegale Prostituierte tätig zu sein.


Eine 33-jährige Frau aus dem Bezirk Klagenfurt/Land wurde in der Nacht auf Mittwoch von einer Streife der PI Greifenburg als Beifahrerin eines Autos auf der B 100 in Greifenburg kontrolliert.

Die gelernte Frisörin, die keinen Ausweis mitführte, gestand im Zuge der Personenkontrolle, dass sie seit Jänner 2010 (ohne Anmeldung) bei einem Escort-Service als Begleitdame beschäftigt sei und dabei auf Wunsch der Kunden auch die illegale Prostitution ausübe. Sie gestand weiters, dass sie soeben auf der Heimreise von einem "Kunden" aus Lienz sei. Sie wird wegen Übertretung nach dem Kärntner Prostitutionsgesetzt angezeigt.

http://www.kleinezeitung.at/tirol/lienz ... nden.story





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 13.03.2010, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.

Hermann
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RE: Lokalnachrichten: KLAGENFURT & KÄRNTEN

Beitrag von Hermann »

Die Kleine Zeitung hat wortwörtlich eine Presseaussendung der Sicherheitsdirektion Kärnten ins Netz gestellt:
http://www.bundespolizei.gv.at/lpdreade ... 56656D513D

Jeder verantwortungsvolle Journalist hätte halt nachgefragt, bevor so eine Story veröffentlicht wird. Z.B. wie funktioniert das, jemand bezichtigt sich freiwillig von sich aus einer Gesetzesübertretung? Oder: der Kundenbesuch war in Lienz/Tirol, weshalb Anzeige nach dem Kärntner Prostitutionsgesetz?

Hermann
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RE: Lokalnachrichten: KLAGENFURT & KÄRNTEN

Beitrag von Hermann »

Männliche Prostitution

Die Kärntner Tageszeitung, bis vor wenigen Monaten noch Parteizeitung der SPÖ, begibt sich mit diesem Netz-Artikel auf Boulevardjournalismus-Niveau:


"Zwei männliche Prostituierte von der Polizei ausgeforscht

"Jung, willig, billig" - aufgeflogen: Erstmals sind der Exekutive Callboys ins Netz gegangen. Sie hatten in Zeitungen per Inserat für ihre Dienste geworben und konnten so von den Beamten gefunden werden.

KLAGENFURT. Ein sensationeller Fang ist der heimischen Polizei vor wenigen Tagen gelungen: Erstmals konnten zwei männliche Prostituierte - sogenannte Callboys - dingfest gemacht werden. Die Männer hatten in Zeitungsinseraten ihre Liebesdienste gegen Bares angeboten und dann ihren meist weiblichen Kunden Hausbesuche abgestattet. Auch eine Domina, die ein SM-Studio in einem Einfamilienhaus in der Landeshauptstadt eingerichtet hatte und dort ihre Geschäfte abwickelte, ging den Beamten ins Netz. Warum die ganze Aufregung? "Jegliche Art von Prostitution außerhalb von Bordellen ist in Kärnten illegal", sagte Richard Pikl vom Landeskriminalamt Kärnten im Gespräch mit der KÄRNTNER TAGESZEITUNG. "Schon mit dem eindeutigen Anbieten des Liebesdienstes in einem Zeitungsinserat machen sich jene Menschen strafbar", so der Abteilungsinspektor.
Erst vor wenigen Wochen war es in Klagenfurt gelungen, gleich mehrere Fälle von illegaler Wohnungsprostitution aufzudecken (die KTZ berichtete ausführlich). Zwölf Frauen konnten durch verdeckte Ermittlungen als Wohnungsprostituierte enttarnt und schließlich angezeigt werden. Auch sie hatten mit sehr eindeutigen Inseraten wie "Billiger, diskreter Sex, alle Wünsche werden erfüllt" in diversen Tageszeitungen intensiv um die Gunst ihrer Freier geworben und ihre eigenen Wohnungen als Abwicklungsort von sexuellen Handlungen benutzt."


http://www.ktz.at/apa_content_detail.ph ... l_id=75443 - Text wurde inzwischen von Webseite entfernt


Interessant das Zitat: " "Schon mit dem eindeutigen Anbieten des Liebesdienstes in einem Zeitungsinserat machen sich jene Menschen strafbar", so der Abteilungsinspektor."
Im Kärntner Prostitutionsgesetz gibt es KEIN Werbeverbot (im Gegensatz z.B. zu Tirol und Vorarlberg).

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Lycisca
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Beitrag von Lycisca »

Interessant ist auch, dass der Text von der Homepage entfernt wurde. Mit dem Text "Zwölf Frauen konnten durch verdeckte Ermittlungen als Wohnungsprostituierte enttarnt und schließlich angezeigt werden" hätte die Kärntner Tageszeitung nämlich verfassungswidrige Aktivitäten der Polizei an das Licht der Öffentlichkeit gebracht (nämlich verdeckte Ermittlungen, denen nach einem inzwischen schon älteren Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofs aus 2007 die rechtliche Grundlage fehlt).

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Beitrag von nina777 »

6.7.2010

Aufruhr wegen Laufhaus

Prostitutionsbetrieb in der Villacher Trattengasse in unmittelbarer Nähe von Schule und Kindergarten geplant. Stadt hofft, das Projekt zu verzögern.


Schule, Kindergarten und Hort bilden die Nachbarschaft für einen in der Trattengasse geplanten Prostitutionsbetrieb, der noch dazu am Tag geöffnet haben wird. "Hier soll neben dem bestehenden Nachtklub ein Laufhaus geschaffen werden", bestätigt Magistratsjurist Alfred Winkler. "Das bedeutet, dass die Zimmer wöchentlich an die Damen vermietet werden und sich die Betriebszeiten von 9 bis 21 Uhr erstrecken." Vor einigen Monaten beklagten sich Anrainer via Kleine Zeitung über ständig rot blinkende Leuchtreklame, Geschäftsanbahnung auf der Straße und unerträglichen Lärm bis in den frühen Morgen.

Mundpropaganda

Fotos spärlich bekleideter Mitarbeiterinnen wären jetzt aus den Auslagen verschwunden, man habe stärker kontrolliert, sagt Winkler. Auffällige und schrille Werbung werde der Betreiber nicht machen, hat er zugesagt. Man wolle sich auf Mundpropaganda verlassen. Die Bauverhandlung wird dieser Tage über die Bühne gehen, Anrainer könnten Rechtsmittel ergreifen.

"Ich habe nichts gegen die Mädchen, die hier arbeiten müssen", versichert eine Nachbarin. Auch die zu erwartende Geräuschentwicklung wäre nicht das Problem. Wie Winkler bereitet auch ihr die Tatsache Sorge, dass kleine Kinder zu den Betriebszeiten ihren Schulweg mit eventuell auffälligeren Kunden teilen. "Das Prostitutionsgesetz, das Bordelle in unmittelbarer Nähe von Schulen, Kirchen usw. verbietet, ist dem Land unterstellt, im Bauverfahren haben wir keine Chance", sagt Winkler. Bis vor 20 Jahren galt ein Schutzkreis von 500 Metern. "Hätten wir Gesetze wie in Salzburg, wo ein Schutzraum von 300 Metern gilt, gäbe es auch das Problem in der Lederergasse nicht." Einhaken will Winkler bei den Öffnungszeiten. "Vielleicht erreichen wir zumindest eine Verzögerung."

Bürgermeister Helmut Manzenreiter weiß um die Problematik: "Wir haben wiederholt Proteste an das Land geschickt, bisher allerdings ohne Erfolg. Wir werden aber im Sinne der Kinder und der Wohnbevölkerung erneut aktiv werden."

http://www.kleinezeitung.at/kaernten/vi ... haus.story
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Hermann
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RE: Lokalnachrichten: KLAGENFURT & KÄRNTEN

Beitrag von Hermann »

"Rotlichtmafia schleußt "Damen" in Hotel ein

Neue Masche einer osteuropäischen Tätergruppe sorgt für Aufregung bei Kärntner Hoteliers. Geheimprostituierte mieten sich als "Unternehmerinnen" ein. Werbung über Handytonband.

Diskretion ist in der Vier- und Fünfsternhotellerie elementare Säule geschäftlichen Erfolges. Dass wissen zahlungskräftige Gäste zu schätzen. Schamlos ausgenutzt wird das Qualitätsmerkmal derzeit von einer Gruppe der osteuropäischen Rotlichtmafia. "Wir verfolgen einen konkreten Fall im Klagenfurt", bestätigt Abteilungsdirektor Richard Pikl, Rotlichtfahnder beim Stadtpolizeikommando. Mit seiner Kollegin, Chefinspektorin Gabriele Sonnleitner, untersucht er die "Geschäftstätigkeit" einer jungen Ungarin. Die Frau mietete sich als "Unternehmerin" in einem Hotel für eine Woche ein. Die Rechnung wurde im Voraus bezahlt.

Parallel erschien ein Inserat, in dem eine Liebesdienerin ihre Dienste anbot - über Handy-Nummer-Kontakt. Unter der Nummer meldete sich eine Tonbandstimme, die den Weg zum Hotel und das Zimmer, in dem die Kunden erwartet würden, beschrieben. "Verhalten sie sich an der Rezeption unauffällig", wurde den Freiern geraten.

Als Kriminalisten Geschäftsführung und Management über die Machenschaften der illegalen Prostituierten informierten, war Feuer am Dach. Man fürchtet Imageschäden. Nach intensiven Ermittlungen müssen die Rotlichtfahnder davon ausgehen, dass es sich um keinen Einzelfall handelt. Wie dicht das Netzwerk der Geheimprostituierten bereits geworden ist, zeigt die Fahndungsbilanz der letzten Tage: Allein in Klagenfurt wurden wieder zehn illegale "Lustwohnungen" ausgehoben. Seit Jahresbeginn sind es bereits 35.

"Gut 80 Prozent der illegalen Wohnungsprostituierten sind Inländerinnen, die auf eigene Rechnung arbeiten. Die meisten haben zwar einen Ehemann oder festen Freund. Klassische Zuhälter sind in diesem Bereich aber nicht anzutreffen", weiß Pikl.

Die Kriminalisten warnen Freier eindringlich vor allem vor den unabsehbaren gesundheitlichen Risiken - von Geschlechtskrankheiten bis hin zur gefürchteten Immunschwächekrankheit Aids. Nur ein ganz geringer Teil der Geheimprostituierten unterzieht sich den gesetzlich vorgeschriebenen, wöchentlichen Untersuchungen bei den Gesundheitsämtern.

http://www.kleinezeitung.at/kaernten/23 ... ring.story


"Prostitution in Nobelhotel aufgedeckt

Der Polizei Klagenfurt ist ein Schlag gegen die illegale Prostitution gelungen: Sie deckte zehn Frauen auf, die in zehn Wohnungen und einem Hotel ihrer Profession geheim nachgegangen waren. Nur zwei von ihnen hatten einen Gesundheitspass. Eine der Prostituierten gehört einem Netzwerk an – sie logierte in einem Nobelhotel.

Ein Nobelhotel in Klagenfurt war die "Absteige" der Geheimprostituierten, die hier ihre Freier empfing. Die Frau gehört zu einer Organisation, die von Ungarn aus gesteuert wird.

"Über Inserate kommen sie zu Kunden. Diese erfahren dann per Telefon, wohin sie kommen sollen. Die Mädchen bekommen genaue Direktiven, in welchen Etablissements sie ihre Freier treffen", erklärt Polizist Richard Pikl.

"Massage- und ähnliche Dienste..."
Die anderen Frauen arbeiten in den eigenen vier Wänden. Pikl: "Zu 80 Prozent sind es Inländerinnen. Früher gingen sie auf den Strich, jetzt bieten sie per Inserat Massage- und ähnliche Dienste an. Man weiß aber, was dahinter steckt."

2007 wurde in Kärnten eine SOKO gegründet. Der Geschäftsführende Leiter der Kriminalabteilung, Herbert Rogl: "Die Schwerpunktkontrollen gehen auch nach der EURO weiter. Was auffällt; unter den Huren sind Frauen, die es von ihrem sozialen Stand nicht nötig hätten. Sie bessern sich ihr Wirtschaftsgeld auf."

Prostitution für Autos, Mode und Drogen
Die Fahnder entdecken immer wieder auch junge Mädchen, die damit Autos und Mode finanzieren. Rogl: "Es gibt aber auch viele, die unfreiwillig aus dem Ausland kommen oder die anschaffen gehen, weil sie Geld für Drogen brauchen."
"
http://www.krone.at/Kaernten/Prostituti ... ory-209043


Illegale Prostituierte aufgeflogen! Zehn Wohnungen und ein Hotel

Sie bahnen ihr Geschäft über Zeitungsinserate an, per Telefon wird über Preis und erwünschte Leistungen verhandelt. Nun gelang es der Kärntner Polizei schon zum dritten Mal in diesem Jahr, einige der "geheimen Sexarbeiterinnen" auffliegen zu lassen.

Klagenfurt
Prostitution ist in Kärnten nur in genehmigten Bordellen erlaubt. Die dort beschäftigten Frauen zahlen Steuern und müssen sich wöchentlich einer amtsärztlichen Untersuchung unterziehen, damit sie den erforderlichen Gesundheitsausweis bekommen. Zehn "Illegale®" machte die Polizei bei einer Razzia am Mittwoch im Stadtgebiet von Klagenfurt ausfindig. Nur ein Fünftel der Frauen besaß einen gültigen Gesundheitsausweis. Auf sie wartet ein Verwaltungsstrafverfahren mit Strafen von 1200 Euro, im Wiederholungsfall bis zu 5000 Euro.
Insgesamt hat man dieses Jahr bereits 35 Wohnungen, in denen der illegalen Prostitution nachgegangen wurde, ausgeforscht. Abteilungsinspektor Richard Pikl weiß, dass fast alle dieser Frauen dem Gewerbe in ihren eigenen Wohnungen nachgehen. Bemerkenswert ist auch der hohe Anteil an Österreicherinnen von 80 Prozent. In Bordellen arbeiten fast ausschließlich Prostituierte ausländischer Herkunft. Die Polizei befindet sich nun auf der schwierigen Suche nach den Hintermännern. Eine der Frauen hat gestanden, nicht in Eigenregie gehandelt zu haben. Eine heiße Spur für die Exekutive sind die Inserate in Tageszeitungen, über die Freier angeworben werden. Diese bleiben in der ganzen Angelegenheit übrigens straffrei. Wenn dem Gesetzgeber tatsächlich an der Eindämmung von Geheimprostitution gelegen ist, wäre hier ein interessanter Ansatzpunkt. Bei anderen strafbaren Transaktionen werden ja auch alle Beteiligten verfolgt.

http://www.ktz.at/apa_content_detail.ph ... l_id=77903

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Aoife
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Re: RE: Lokalnachrichten: KLAGENFURT & KÄRNTEN

Beitrag von Aoife »

          Bild
Hermann hat geschrieben:Als Kriminalisten Geschäftsführung und Management über die Machenschaften der illegalen Prostituierten informierten, war Feuer am Dach.
Oder, wie schon Karl Kraus feststellte: Der Skandal beginnt in Augenblick, in dem die Polizei ihm ein Ende setzt.
Hermann hat geschrieben:Die Kriminalisten warnen Freier eindringlich vor allem vor den unabsehbaren gesundheitlichen Risiken - von Geschlechtskrankheiten bis hin zur gefürchteten Immunschwächekrankheit Aids. Nur ein ganz geringer Teil der Geheimprostituierten unterzieht sich den gesetzlich vorgeschriebenen, wöchentlichen Untersuchungen bei den Gesundheitsämtern.
Solange es Kriminalisten in Östereich erlaubt ist, ihre persönlichen Interessen mit solchen (wissenschaftlich gesehen) schlichtweg frei erfundenen Aussagen zu unterstützen, braucht sich niemand über die exorbitant hohe Rate an Neuinfektionen mit HIV und STIs in Östereich zu wundern. Wenn ein Kriminalbeamter seine eigentliche Aufgabe, nämlich die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren, erfüllen wollte, müßte er zu safer sex raten und die menschenrechtswidrige Verfolgung von sog. "Geheimprostituierten" verweigern.

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Beitrag von ehemaliger_User »

Normalerweise müsste doch die Polizei über solche Geschäftsmodelle zufrieden sein - keine Kriminalität, keine Drogen, das ganze total unauffällig.

Also wird schnell ein Gesundheitsrisiko konstruiert. Ich behaupte mal: wer es schafft, unauffällig in gehobenen Hotesl zu arbeiten, der achtet bestimmt auch auf seinen Körper.
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Beitrag von Aoife »

Sehe ich zwar genauso wie du, ehemaliger_User,

aber das Argument ist noch viel weitreichender: Selbst wenn es nicht so wäre, selbst wenn dabei ein erhöhtes Gesundheitsrisiko bestünde, so ist die Argumentation mit Zwangsuntersuchungen sachlich einfach falsch. Und da das keine ganz neue Erkenntnis ist, muß man fast davon ausgehen, dass solche Falschinformationen bewußt verbreitet werden. Über die Gründe können wir nur spekulieren, aber sicher ist dass hier persönliche Interessen ursächlich sind, selbst wenn die nicht beim eigentlichen "Täter", in diesem Fall dem interviewgebenden Kriminalisten, liegen, dann eben bei seinem Vorgesetzten, der entsprechende Dienstanweisungen herausgibt, oder bei seinem religiösen Oberhaupt, das für soche Desinformationen der Bevölkerung persönliches Heil für's Jenseits verspricht.

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Hermann
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Beitrag von Hermann »

          Bild
Aoife hat geschrieben:selbst wenn dabei ein erhöhtes Gesundheitsrisiko bestünde, so ist die Argumentation mit Zwangsuntersuchungen sachlich einfach falsch. Und da das keine ganz neue Erkenntnis ist, muß man fast davon ausgehen, dass solche Falschinformationen bewußt verbreitet werden.
Habe mir heute die Druckausgabe der Kleinen Zeitung gekauft. Auf S. 22f. ist der Artikel mit der Online-Ausgabe ident. Am Schluss ist hingegen ein Telefonnummer angeführt:
"Nur ein ganz geringer Teil der Geheimprostituierten unterzieht sich den gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen bei den Gesundheitsämtern. Hinweise: Tel. 059133-25-3333"

Die abgedruckte TelNr. führt zur Polizeidirektion Klagenfurt.
Wenn es wirklich um die Gesundheit der Freier ginge, wie im Artikel behauptet, sollte besser die Tel.Nr. der Ambulanz für Venerologie am LKH Klagenfurt angeführt sein: +43 (0)463 538 22616.

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Beitrag von lissi456 »

Traditionsgasthof wird zum "Laufhaus"

Das älteste Gewerbe der Welt boomt in Kärnten: Im ehemaligen Traditionsgasthaus Schreier in Klagenfurt soll demnächst das neueste Etablissement entstehen. Trotz ablehnender Haltung der Bevölkerung wird die Stadt das neue Laufhaus kommende Woche bewilligen.
Mehrere Herren haben mir gesagt, dass das Laufhaus vor einigen Wochen eröffnet hat. Einen entsprechenden Zeitungs- oder ORF-Bericht habe ich dazu nicht gefunden - daher trage ich an dieser Stelle die Mundpropaganda weiter.

LG
Elisabeth

PS: Obwohl genauestens über die Gegebenheiten Bescheid wissend, haben mir die Herren versichert, nicht drinnen gewesen zu sein ;-)

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Beitrag von nina777 »

18.12.2010

Rotlichtszene expandiert an der Grenze

Geplanter Umbau des "Maxim" in Oberdrauburg birgt Zündstoff. Nach 13 Jahren "Lusthaus im Kleinformat" soll das größte Bordell Kärntens entstehen. Betreiber Stefan Wetzl will dafür zwei Millionen Euro investieren.


Die Geschichte der "Rotlichtszene" an der Grenze zwischen Osttirol und Oberkärnten ist eine sehr bewegte. Aus einem beschaulichen Landgasthaus mit dem Namen "Teichmühle" an der B 100 wurde in den 1980er-Jahren zuerst eine schummrige Tanzbar, später eine wilde Go-go-Bar und ab 1997 ein mit allen Bewilligungen - von Gemeinderat und Land Kärnten - ausgestattetes Bordell.

Nur eines habe sich die Marktgemeinde Oberdrauburg, erzählt Bürgermeister Hubert Schnedl (SPÖ), seinerzeit ausbedungen: "Von der Tiroler Landesgrenze bis in den Ortskern von Oberdrauburg gibt es eine Bannmeile für die Prostitution. In den Anfangsjahren sind schon hie und da Mädchen an der Straße gestanden." Aber sonst sei es zu keiner Begleitkriminalität durch das Freudenhaus gekommen. Nur einmal kam es in der Anfangszeit zu einer Schießerei in der "Teichmühle", die mit einem verletzten Gast und einer Animierdame mit blauen Flecken endete. Anders sieht es mit den nächtlichen, schweren Unfällen mit tödlichem Ausgang aus - die nachweislich "Maxim-Besucher" aus dem Bezirk Lienz betrafen.

Ein Generalumbau

Nach 13 Jahren dürfte es mit dem "Lusthaus im Kleinformat" in Oberdrauburg vorbei sein. Zumindest wenn es nach den Plänen des Bordellinhabers Stefan Wetzl geht. "Das bestehende Maxim wird komplett umgebaut", bestätigte Wetzl. Nach der Generalsanierung soll an der Grenze zu Osttirol das größte Laufhaus Kärntens mit 30 Zimmern für die Damen und ihre Kunden zur Verfügung stehen. Wetzl: "Die meisten Genehmigungen haben wir schon, auch die Umwidmung, wir warten nur noch auf die Bauverhandlung." Über zwei Millionen Euro will der Kärntner Nachtklub-König in das neue Laufhaus investieren.

Noch keine Beschwerden

"Die Nachfrage ist groß und reicht weit über Oberkärnten, Ost- und Südtirol hinaus in den Pinzgau und bis in den oberitalischen Raum hinein", sagt Wetzl. Schwierigkeiten von den Behörden erwartet er sich nicht, ebenso auch keinen Widerstand der Bevölkerung. Schließlich gebe es weit und breit keine Anrainer und seit Bestehen des Bordells auch keine gröberen Vorfälle.
Stefan Wetzl rechnet mit Baubeginn für das größte Laufhaus Kärntens im April, spätestens Mai 2011. Die Eröffnung ist für den Spätsommer geplant. Bürgermeister Schnedl sieht keine Nachteile auf sein Dorf an der Grenze zukommen. Die erforderlichen Kanal- und Wasseranschlüsse würden vom Betreiber bezahlt und der eine oder andere Euro falle durch das Bordell auch für die heimische Wirtschaft ab.

http://www.kleinezeitung.at/tirol/lienz ... enze.story
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RE: Lokalnachrichten: KLAGENFURT & KÄRNTEN

Beitrag von Zwerg »

Verschärfung des Kärntner Prostitutionsgesetzes einstimmig beschlossen =

Klagenfurt (OTS) - Zu einer beachtlichen Verschärfung des Kärntner
Prostitutionsgesetzes soll es nach dem Willen des Landtagsausschusses
für Bildung, Schule, Kindergärten, Kultur, Sport und Jugend kommen,
berichtet der Ausschussvorsitzende, Dritter LT-Präsident DI Johann A.
Gallo. Ein entsprechender Initiativantrag des Ausschusses ist heute
einstimmig beschlossen worden und kommt damit auf die Tagesordnung
der nächsten Landtagssitzung am 26. Mai dieses Monats.

Nach Anhörung von Vertretern des Städte- und Gemeindebundes der
zuständigen Gemeindeabteilung sowie der Verfassungsabteilung war man
sich über alle Parteigrenzen hinweg einig, das Gesetz in mehreren
Punkten zu adaptieren und dem Wildwuchs an einschlägigen
Etablissements gesetzlich Einhalt zu gebieten. So sollen künftig
nicht nur zahlenmäßig festgesetzte und damit konkrete Mindestabstände
von Bordellen und vergleichbaren Einrichtungen zu Kindergärten,
Schulen, Kirchen sowie weiteren Einrichtungen mit Kinder- und
Jugendbezug eingeführt werden, sondern auch Stationen öffentlicher
Verkehrsmittel in das Genehmigungsverfahren miteinbezogen werden.
Desweiteren sollen einschränkende Regelungen für sogenannte
Swinger-Clubs, die im bisherigen Gesetz noch nicht erfasst sind,
normiert werden. Ferner wird auch die Grundstückswidmung als
sachliche Voraussetzung für eine Bordellbewilligung heranzuziehen
sein. Nach dem Vorbild anderer Bundesländer soll auch geprüft werden
ob eine gesetzliche Regelung mit der eine Gemeinde für das gesamte
Gemeindegebiet ein Prostitutionsverbot erlassen kann, zulässig ist.

"Die für die Bewilligung zuständigen Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister bekommen damit einwandfreie rechtliche Handhaben, die
sie zum Schutz von Kindern und Jugendlichen und der Lebensqualität
der Anrainer nur nützen müssen", schließt Gallo

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... eschlossen