Flatrateclubs, das Für und Wider

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
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Tanja_Regensburg
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Flatrateclubs, das Für und Wider

Beitrag von Tanja_Regensburg »

Auf Grund der Diskussionen in Freierforen und Berichterstattung in den Medien habe ich beschlossen mir den Flatrateclub in Fellbach persönlich anzusehen.

Dabei interessieren mich vor allem die Arbeitsbedingungen, die Arbeitsverträge, sofern vorhanden, von wem die Damen nach dort vermittelt werden, usw.

Für heute abend 21h habe ich einen Termin in diesem Haus und die Gelegenheit sowohl mit den Damen, als auch mit Frau Floreiu zu sprechen.

Die Antworten auf meine Fragen werde ich mitschreiben und von meinen Eindrücken hier berichten.

Wenn es Fragen gibt, die euch interessieren, dann schreibt sie hier.... ich werde sie stellen und euch die Antworten mitteilen.

Mir ist schon klar, dass ich nur das gezeigt bekomme, was ich sehen soll und nicht den uneingeschränken Zugang zu allem habe, trotzdem finde ich es besser, meine eigenen Eindrücke zu sammeln und mit den dort arbeitenden Damen zu sprechen, als über sie.

Ich habe mir zwei unabhängige Übersetzer organisiert, auf die ich bei Bedarf zurückgreifen kann.


Was interessiert euch von den Mädels zu erfahren?
Was interessiert euch von der Geschäftsleiung zu erfahren?

ich werde das letzte Mal um ca 18h online sein, um eure Fragen mit in meinen Fragenkatalog aufzunehmen.

Wenn es wie geplant abläuft, werde ich heute anschließend bis zum Schichtende im Pussyclub arbeiten.

ich möche auch das Vehalten der Freier beobachten.....

Ein Bedarf an diesen Clubs ist gegeben, es gibt genug Männer, die nur hier die Gelegenheit haben, ihre Bedürfnisse zu stillen und auch genug Kolleginnen, die es vorziehen ein regelmäßiges, garantiertes Einkommen zu haben...

Es wäre verschwendete Kraft etwas, was man nicht aufhalten kann, zu bekämpfen, in meinen Augen ist es sinnvoller es sich zu Nutzen zu machen.
Es müssen Grundstandarts eingehalten werden, die wir gemeinsam erarbeiten sollten.
Leider ist es so, dass gerade diese Clubs derzeit den Prostitutionsgegnern Munition liefern für ihre Kampagnen gegen Prostitution.
Es darf nicht dazu kommen, dass bereits erkämpfte Rechte und Verbesserungen wieder rückgängig gemacht werden.
Prositution hat viele Sparten, die nicht für jeden geeignet sind...
Aber Negatives einer Sparte wird immer per se auf das Gesamte übertragen.

Meine Gedanken gehen dahin, wie die Mindesanforderungen an den Arbeitsplatz von Kolleginnen dort sein sollten, dass man den Vorwurf der Ausbeutung und die Unterstellung von Gewalt gegen Frauen entkräften kann, denn nicht alle Kolleginnen dort fühlen sich ausgebeutet. Für sie ist es eine Chance, die sie nutzen.... manchmal als Spungbrett in andere Clubs oder aber andere Sparten unseres Berufes.

Obwohl die Arbeit in einem Club für mich persönlich als ständiger Arbeitsplatz nicht in Frage kommt, möchte ich mich nicht dem Vorwurf aussetzen müssen, nur für meine Sparte zu kämpfen.
Da es Auswirkungen hat auf den gesamten Bereich, versuche ich mich kundig zu machen, in Bereichen, die ich nicht kenne, um die Möglichkeit zu haben aktiv unsere gemeinsame Arbeit zu unterstützen und für unsere Rechte zu kämpfen.
Für eure Unterstützung danke ich schon mal im Vorab.

LG Tanja
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Angie_Escort
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RE: Flatrateclubs, das Für und Wider

Beitrag von Angie_Escort »

Hallo Tanja,

grosses Kompliment das du dich vorwagst in die "Höhle des Löwens" !!

Wenn ich hingehen würde, würde ich die Damen frage wie sie zu dem Job im PC gekommen sind (es sieht ja so aus als wäre der Grossteil der Frauen überhaupt zum erstenmal in Deutschland und Deutschkenntnisse scheinen auch eher nicht vorhanden zu sein) und ob ihnen bewusst ist, dass es normal anders abläuft (keine Pauschalvergütung..). Weiteres wäre ich noch sehr an der Unterbringung/Verpflegung interessiert.

Ich wünsch dir viel Glück und *toitoitoi* :006

Angie

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Beitrag von sweetgirl »

ich wäre an einem dieser sogenannten "verträge" interessiert, den die mädels bekommen! darin wird ja angeblich festgehalten was sie machen, bekommen etc..

und die gute dame weigert sich hartnäckigst, einen solchen vertrag mal rauszugeben..

aber wie gestern schon gesagt, zur not gehe ich das selbst hin und arbeite "undercover" um an einen solchen zu kommen!

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Beitrag von Melanie »

Mich würde vor allem das Verhalten der Gäste interessieren.

Wie sie den Frauen gegenübertreten.
Ob eine SW einen Kunden ablehnen darf.
Der Service der SW und dagegen die Wünsche der Gäste dort.
Die Sprachkenntnisse der Frauen.
Der Alkoholkonsum.
Die Sauberkeit, Hygiene - Duschen getrennt vorhanden.

Die Anzahl der Gäste an einen Abend und wie lange der Aufenthalt dort genutzt wird.

Insgesamt wie die Frauen dort wirken, ob entspannt oder unter Anspannung.
Das Konkurenzverhalten oder ein fester Zusammenhalt zwischen den SW`s.

Viel Glück und Danke !

Melly
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RE: Flatrateclubs, das Für und Wider

Beitrag von Musikfan »

Hi Tanja,

ich finde es schon toll von dir, dass du heute Abend den Club besuchst und dort arbeiten willst. Vor Ort kannst du dir ja dann die nötigen Eindrücke holen, um künftig bei den Diskussionen in den verschiedenen Foren zu argumentieren..

Mich persönlich würde folgendes noch interessieren:

Welche Beweggründe haben die Männer, um solche Clubs zu besuchen. Liegt es nur daran, dass die Preise sehr günstig sind?

Wie denken eigentlich die Damen im Club über ihre Gäste?

Wünsche dir einen schönen und aufregenden Abend

Gruß Musikfan

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fab
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RE: Flatrateclubs, das Für und Wider

Beitrag von fab »

Hallo Tanja,

erst einmal ein grosses Dankeschön für Deinen sehr ausführlichen, guten und sehr interessanten Bericht der mich auch nachdenklich gemacht hat.
Es kam die Frage auf, welche Beweggründe Männer haben Flatrateclubs/Partytreffs/Pauschalclubs zu besuchen. Ich bin selber ein regelmässiger Besucher von Pauschalclubs und möchte dies aus der Gästeperspektive beschreiben.

Zuerst sollte man aber erwähnen, daß es in diesem Bereich auch verschiedene Formen von Clubs gibt. Es gibt Läden wie den Pussyclub die bei Preisen von 70€ anfangen und es gibt Clubs die für den Tagesaufenthalt 150€ verlangen. Ich bin bin zu Gast in der letzten Gruppe, da ich bei den Billigangeboten (ok, waren bisher nur zwei Locations) eher enttäuschende Erfahrungen gesammelt habe. Es wäre gut wenn sich die hier statt findende Diskussion nicht nur auf den Pussyclub beschränken würde, sondern auch andere Clubs nach diesem Modell einbeziehen würde. Die Berichte (auch in den Freierforen) über den Pussyclub lassen mir den Club zumindest in einer Weise bedenklich erscheinen, daß es schon angemessen ist, daß die Staatsgewalt da mal ein näheres Auge darauf wirft. Von den höherpreisigen Clubs die ich besucht habe, habe ich hingegen einen positiveren Eindruck gewonnen, soweit dies aus Gästesicht möglich ist. Ich will mit Absicht keine Clubnamen nennen, da ich mich nicht dem Verdacht der Werbung aussetzen möchte.

Was zieht mich nun in einen Flatrateclub/Partytreff/Pauschalclubs?
Wenn ich mir einen Clubbesuch gönne, möchte ich mich einen kompletten Tag austoben, auch mit den Frauen schäkern, die Sauna besuchen, essen, trinken und planschen. Ich gehöre zu der Sorte Mann der zwar oft "kann" aber sonst eher von der schnellen Sorte bin. Ist nun mal so. In regulären Clubs müsste ich somit deutlich mehr Geld liegen lassen. Ich bin zwar leicht gehobener Normalverdiener ohne Verpflichtungen, aber das wäre mir der Spass nicht wert, insofern kommt mir dieses Konzept schon rein ökonomisch entgegen. 150€ finde ich dafür angemessen.
Und damit kommen wir auch schon zu einem für mich recht zentralen Thema, das Geld. Auch wenn die einzelne Dame nun wirklich nichts dafür kann und das noch so charmant rüberbringt: Wenn mich eine Sache wirklich abtörnt, dann ist es in Kontakt zu einem Freudenmädchen (hoffe der Begriff ist ok) zu kommen und nach fünf Minuten schon über Geld reden zu müssen, wie lange solls gehen, was will man machen und so weiter. Das raubt mir nun wirklich jegliche Illusion, auch wenn mir natürlich bewusst ist, daß es den Damen ums Geld verdienen geht und nichts anderes.
Ich möchte mir auch nicht Gedanken darüber machen ob ich mir noch eine Nummer leisten will/kann oder ob es mir wirklich das Geld wert ist, mal ein zweite Dame mitzunehmen. Einmal zahlen, dann nicht mehr an die Kohle denken, das ist mein Ding. Und wenn mal eine Nummer daneben geht, muss ich mich wenigstens nicht über das "verlorene" Geld ärgern, sondern freu mich auf den nächsten Akt.
Mir gefällt die Möglichkeit mich je nach Wunsch mal auf der Spielwiese, auf dem Aussengelände oder im regulären Zimmer zu vergnügen. Und wenn es mir danach ist kann ich mich auch mal in eine Show mit einbeziehen lassen. Ich mag die lockere, ungezwungene Atmosphäre, die es auch ermöglicht (wenn nicht gerade Hochbetrieb ist) sich mal eine halbe Stunde zum gegenseitigen massieren zu verziehen, mit den Mädels zu quatschen (ohne daß die Dame gleich Einnahmeverlust befürchten müsste) oder auch mal zu tanzen. Diese lockere Atmosphäre hat auch schon dazu geführt, daß Gäste Unterricht an der Tanzstange bekommen haben, ein optisch eher zu vernachlässigender Genuss, das Gaudium auf beiden Seite war aber umso grösser.

Vom Service der Damen her würde ich es als gehobenes Laufhausniveau beschreiben. Mir ist klar, daß in normalen Clubs mehr "geboten" wird, aber mir reicht das was ich kriege vollkommen aus. Ich will gar keine Hochzeitsnacht vorgespielt bekommen, ausserdem macht da mein Kopf nicht mehr mit und ich gerate in die Gefahr Illusion und Wirklichkeit nicht mehr hinreichend auseinander halten zu können. Je nach Sympathie, die beim Flatratekonzept sicher eine grösser Rolle spielt als im normalen Club, geben sich die Damen auch mal wirklich Mühe.
Und da ich wohl zu den netten, angenehmen Gästen zähle.....na ja, zumindest bilde ich mir das ein.

Die Damen stammen zum überwiegenden Teil aus Osteuropa, einige auch aus Südamerika, manche auch aus Deutschland, Südeuropa ist auch immer mal wieder anzutreffen. Die von Tanja beschriebenen mangelnden Deutschkentnisse habe ich nur bei wenigen Damen angetroffen (Deutsch ist auf ähnlichem Niveau wie in einem normalen Club). Supermodels sind keine zu erwarten, einige wirklich Hübsche jedoch sehr wohl. Mir ist der Typus "Mädel von nebenan" eh am liebsten. Die Damen haben übrigens meist schon in regulären Clubs Erfahrungen gesammelt, Anfängerinne scheinen eher selten zu sein. Alter dürfte meiner Einschätzung nach so zwischen 21 und Ende 40 anzutreffen sein, mit dem Schwerpunkt auf Mitte 20 bis Mitte 30. Männliche "Aufsichtspersonen" hatte ich bisher keine bemerkt. Druck von Betreiber/innenseite der ausserhalb des normalen Rahmen eines Arbeitsverhältnisses im Dienstleistungsbereich liegt scheint nicht vorzuliegen, im persönlichen Bereich mag das manches mal anders sein.

Im Gespräch mit den Damen wurden mir auch aus ihrer Sicht Vorteile des Flatratekonzepts geschildert
- Zungenküsse und andere für viele Damen als problematisch betrachtete Praktiken werden nicht erwartet
- Die Kunden erwarten/bekommen weniger Intimität, die Arbeit kann sozusagen etwas distanzierter gemacht werden, die Dame muss keine Zirkusnummer aufführen
- Das Einkommen ist relativ stabil und planbar, auch für die Damen die man nicht im Playboy ausklappen kann. Ich kann aber keine Zahlen nennen und bei dem was mir die Damen so an Summen genannt haben weiss ich nicht so recht ob ich dem Glauben schenken möchte (sowohl nach unten als auch nach oben). Allgemein gibt es zwei Modelle: Entweder der Betreiber teilt sich nach einem bestimmten Schlüssel die Einnahmen mit den Mädels oder die Mädels erhalten pro absolvierter Nummer einen Chip den sie am Ende des Tages gegen Bares eintauschen
- Das Verhältnis der Damen untereinander soll im Pauschalclub deutlich besser sein
- Es muss nicht dauernd über Geld geredet werden (auch so manchem Mädel ist das eher unangenehm)
- Gäste können in der Tat abgelehnt werden, kommt in der Praxis aber eher selten vor und dann recht diskret

Ich habe es auch schon ein paar mal erlebt, daß Damen aus einem Pauschalclub ihr Glück in einem normalen Club versucht haben und nach einiger Zeit wieder zurück gekehrt sind und es waren durchaus Hübsche dabei. Kann natürlich auch sein, daß sie für einen Normalclub die falsche Arbeitsweise mitbrachten...Gibt natürlich auch Damen die wieder lieber in einem normalen Club arbeiten.

Das soll alles übrigens kein Pladoyer an die hier anwesenden Damen sein jetzt sofort im Flatrateclub anzufangen.Je nach Arbeitsweise, Veranlagung, Ansprüche hat sicher jede Form der Prostitution ihre Vor- und Nachteile.
Klar ist, daß dieser Bericht ausschliesslich aus Gästeperspektive geschrieben ist und meine insgesamt positiven Eindrücke nur auf den von mir besuchten NRW Clubs basieren und andere Gäste/Anbieterinnen manches ganz anders sehen würden.

Ich hoffe es war nicht zu viel Text und zum Schluss noch ein Danke, daß es dieses tolle Forum gibt, daß auch mir als Gast so einige Aspekte näher bringt.

ak60
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Beitrag von ak60 »

Hallo Tanja,

ein ganz dickes Danke für diesen Bericht, das Interview und auch die Schilderung deiner Eindrücke die du beim Besuch des Clubs hast sammeln können.

Ich selber bin zwar kein Clubgänger, aber gerade das Ding "Flatrate-Club" hat mich nach dem es so in den Medien präsent ist und man immer wieder mit
dem Pro u. Contra konfrontiert wird, interessiert gehabt und war auch der Hauptgrund gewesen um mich auch aus einer anderen (deiner) Sicht zu
informieren.

Wie es auf dem Straßenstrich und/ oder den Laufstraßen so zu geht und was da so los ist, ist mir wirklich sehr gut bekannt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die SW im Pussy-Club möglicherweise auch auf einer ähnlichen Art und Weise dort an ihre Tätigkeiten gelangt sind
wie es auch auf dem Straßenstrich oder den Laufstraßen gelegentlich anzutreffen ist.

Dass da teils das persönliche oder familiäre Umfeld oder auch die wirtschaftliche Lage im jeweiligen Heimatland mitverantwortlich sind, dass gerade
im Pussy-Club SW aus bestimmten osteuropäischen Ländern anzutreffen sind, ist zumindest für mich eher nicht verwunderlich.

Um mal noch eine kurze Passage von 'fab' aufzugreifen, wo er schreibt, dass die Staatsgewalt doch mal noch ein näheres Auge drauf werfen solle, bin
ich mir sicher, dass dies auch in nächster Zeit sicherlich geschehen wird.
Ich glaube kaum, dass die Angelegenheit "Pussy-Club" bzw. möglicherweise die eher sehr preisgünstigen Flatrate-Clubs so schnell aus der Öffentlichkeit
und den Medien verschwinden wird.

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Beitrag von Zwerg »


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Beitrag von Melanie »

In meinen Augen sind die SW`s dort zufrieden, weil ihr Einkommen relativ stabil und planbar ist.
Zum Teil für mich verständlich......

Genau DAS ist in anderen Club`s usw. nicht gegeben !

Das zeigt auch der Bericht von Tanja und auch das kurze Vidio.

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Tanja_Regensburg
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Beitrag von Tanja_Regensburg »

Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)

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Mavis
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Beitrag von Mavis »

Hab ich auch grade gesehen...
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1 ... index.html

Tja, so werden Fakten geschaffen...

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Beitrag von Melanie »

Bundesweite Razzia in «Flatrate»-Bordellen

Etablissements in drei Bundesländern im Visier der Fahnder - Hunderte von Beamten im Einsatz

Waiblingen (ddp-bwb). Mehrere Hundert Polizei- und Zollbeamte haben am Sonntagnachmittag in einer groß angelegten Razzia bundesweit vier sogenannte «Flatrate»-Bordelle durchsucht. Es gebe den Verdacht, dass die Betreiber Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen hätten und ausländische Prostituierte ohne Genehmigung beschäftigten, teilten die federführenden Staatsanwaltschaften Stuttgart und Mannheim sowie die Polizeidirektion Waiblingen mit.

Der Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Stuttgart betreffe die «Flatrate»-Bordelle in Fellbach bei Stuttgart, Heidelberg, Wuppertal und Schönefeld bei Berlin. «Flatrate»-Bordelle werben mit Sex nach Belieben zum Festpreis.

Die durchsuchten Bordelle würden auch teilweise unter gesundheitsspezifischen und lebensmittelrechtlichen Gesichtspunkten überprüft, hieß es weiter. Es gebe Hinweise, wonach es dort «hygienische Missstände» geben solle.

Beteiligt an der Razzia seien auch zehn Staatsanwälte sowie Mitarbeiter der örtlichen Gesundheits-, Gaststätten-, Gewerbe- und Lebensmittelüberwachungsbehörden. Die Polizeidirektion Waiblingen hat gemeinsam mit dem Hauptzollamt Stuttgart und dessen «Finanzkontrolle Schwarzarbeit» eine Ermittlungsgruppe «Flatrate» eingerichtet.

Ein Polizeisprecher sagte, die um 14.00 Uhr gestartete Razzia richte sich «ausschließlich gegen die Bordellbetreiber». Bei den beschäftigten Prostituierten gebe es strafrechtlich «noch keine Hinweise». Die Frauen seien «zunächst einmal nur Zeugen, ebenso wie die Freier». Festnahmen habe es bislang nicht gegeben. Nach Angaben des Polizeisprechers sind allein in Fellbach rund 400 Einsatzkräfte an den Durchsuchungsmaßnahmen beteiligt. In Heidelberg ist der «Pussy-Club» betroffen.

Am Samstag war bekanntgeworden, dass in Baden-Württemberg staatliche Stellen eine rechtliche Handhabe sähen, um gegen die Flatrate-Bordelle in Heidelberg und Fellbach vorzugehen. «Wenn man deren Werbung ernst nimmt, ist von einem Verstoß gegen die Menschenwürde der dort arbeitenden Prostituierten auszugehen», sagte Justizminister Ulrich Goll (FDP) dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».

Aus Golls Sicht ist «das Selbstbestimmungsrecht der Frauen verletzt». Damit liege auch «eine Störung der öffentlichen Sicherheit vor», die Polizei und Ordnungsbehörden zum Einschreiten berechtige.

Der Fellbacher Oberbürgermeister und CDU-Landtagsabgeordnete Christoph Palm sagte, es werde «unter Hochdruck» daran gearbeitet, «den Betrieb des Fellbacher Flatrate-Bordells in der jetzigen Form zu beenden». Zudem hieß es, dass Baden-Württembergs Sozialministerin Monika Stolz (CDU) in einer Arbeitsgruppe mit Vertretern des Justiz-, Innen- und Wirtschaftsministeriums das Vorgehen abstimmen wolle.

Bundesweit gibt es laut «Spiegel» inzwischen offenbar Dutzende solcher Flatrate-Bordelle. Die Etablissements in Fellbach und Heidelberg werben mit «Sex mit allen Frauen, solange Du willst, so oft Du willst und wie Du willst». Menschenrechtsorganisationen und Kirchenverbände hatten dieses Angebot als menschenverachtend verurteilt.

http://www.aschaffenburg24.de/default.a ... ews=485824
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Beitrag von Arum »

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Mavis hat geschrieben:
Tja, so werden Fakten geschaffen...
Ja, kann man schon sagen.

Zum Beispiel hier:
"Wenn man deren Werbung ernst nimmt, ist von einem Verstoß gegen die Menschenwürde der dort arbeitenden Prostituierten auszugehen", so Goll.
Bei, wenn es stimmt, 200 Euro Tagesverdienst der Frauen dort, bin ich halt mal gespannt wann denn eine polizeiliche Grossaktion bei Lidl (um die 68 Euro Tagesverdienst), Aldi, Netto und RyanAir zu erwarten ist...
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Beitrag von Mavis »

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Arum hat geschrieben: Bei, wenn es stimmt, 200 Euro Tagesverdienst der Frauen dort, bin ich halt mal gespannt wann denn eine polizeiliche Grossaktion bei Lidl (um die 68 Euro Tagesverdienst), Aldi, Netto und RyanAir zu erwarten ist...
Ja, schon interessant, wie die Menschenwürde jetzt plötzlich an bestimmten Tagesverdiensten festgemacht wird... Bei LIDL und co. kam da niemend auf die Idee.

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Beitrag von ehemaliger_User »

Und die Opferindustrie hat "Nachschub"

Tanja, Du warst mit Socrates am falschen Tag dort!

Allein in Fellbach über 400 Beamte, das muss man sich geben. Wer zieht die Verantwortlichen wegen Verschwendung von Steuergeldern zur Rechenschaft? Die Vertragsbedingungen waren doch den Behörden bekannt, um ein Verfahren gegen die Betreiber einzuleiten hätten ein paar wenige Beamte genügt.

Tja, wenn die Frauen hätten bei der SV angemeldet werden müssen liegt logischerweise auch ein Verstoss gegen ausländerrechtliche Bestimmungen vor.

Und dann wird auch noch wie ein Heidelberg (Räumung des Clubs) den Verwaltungsrichtern gezeigt, wo der Hammer hängt. (Eine Verwaltungsrichterin gewährte vorläufigen Bestandsschutz bis zur Klärung in der Hauptverhandlung gegen einen Schliessungsbeschluss der Stadt)
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Beitrag von Mavis »

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ehemaliger_User hat geschrieben: Tja, wenn die Frauen hätten bei der SV angemeldet werden müssen liegt logischerweise auch ein Verstoss gegen ausländerrechtliche Bestimmungen vor.
Aber wer sagt denn, dass sie nicht ordnungsgemäß angemeldet waren?
Und wie meinst du das mit der Verbindung von ausländerrechtlichen Bestimmungen und Sozialversicherung? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Oder verstehe ich die Ironie nicht?

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Arum
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Beitrag von Arum »

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Melanie hat geschrieben:
Bundesweit gibt es laut «Spiegel» inzwischen offenbar Dutzende solcher Flatrate-Bordelle. Die Etablissements in Fellbach und Heidelberg werben mit «Sex mit allen Frauen, solange Du willst, so oft Du willst und wie Du willst».
Stimmt nicht mal.
Man hat, so scheint es wenigstens, nur 15 Minuten pro Runde. Wenn es zu lange dauert, wird abgebrochen.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Beitrag von Melanie »

Zwischen Werbung und Realität können immer Unterschiede liegen.

Aber mach das mal den zehn Staatsanwälte und vor allem diesen Golls klar !

Ist gemein, was dort gelaufen ist !

LG Melly
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Beitrag von ehemaliger_User »

  
Mavis hat geschrieben:       
Aber wer sagt denn, dass sie nicht ordnungsgemäß angemeldet waren?
Und wie meinst du das mit der Verbindung von ausländerrechtlichen Bestimmungen und Sozialversicherung? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Oder verstehe ich die Ironie nicht?
Die Geschäftsführerin des Clubs und auch Tanja haben eindeutig bestätigt, dass die Frauen als selbständige Unternehmerinnen einen Vertrag mit dem Club geschlossen haben.

Das ist kein Arbeitsvertrag, und somit erfolgt auch keine Anmeldung bei der SV.

Nach den EU-Bestimmungen können Bürger der neuen EU-Mitglieder 7 Jahre lang nach dem Beitritt ihres Landes keine SV-pflichtige Beschäftigung in den Kernländern der EU aufnehmen. (Von wenigen Ausnahmen mal abgesehen).

Wenn die Behörden also davon ausgehen, dass die Frauen im Grunde nichtselbständig sind (also eine SV-pflichtige Tätigkeit vorliegt), dann sind automatisch Rumänninnen illegal bedschäftigt
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Beitrag von Mavis »

Ahh, danke für die Erklärung! Jetzt verstehe ich.
Das sind aber auch immer komplizierte Rechtslagen...