LokalNachrichten: AACHEN
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
LokalNachrichten: AACHEN
Stadt soll Freiern auf die Füße treten
Aachen. Nicht nur in Sachen Kaiserplatz-Galerie bewegen die Bagger-Profis die Gemüter, könnte man kalauern. Allerdings ist vielen Anwohnern des Kaiserplatzes - in punkto Prostitution - der Humor schon längst vergangen.
«Männer werden jetzt schon am helllichten Tag angesprochen und in den Schritt gefasst», erläuterte Volkmar Klein, Vorsitzender der Initiative Kaiserplatz, vor dem Bürger- und Beschwerdeausschuss seinen Antrag: Die Ordnungsbehörden sollten angewiesen werden, die Prostitution im Bereich Kaiserplatz zu stoppen.
Aufgrund einer Verordnung der Bezirksregierung von 1982 ist der gesamte Innenstadtbereich (außer Antoniusstraße) «Sperrbezirk». Seit der Einrichtung der Drogenberatungsangebote am Kaiserplatz habe sich dort jedoch eine Prostituiertenszene etabliert, in die sich neben Beschaffungsprostitution mittlerweile auch gewerbliche Prostitution mische, so Klein. Die Situation für die Anwohner sei seit langem unerträglich.
Nacht für Nacht führen Freier um den Block herum, Prostituierte säßen in den Hauseingängen, deren Zuhälter benutzten die Bushaltestelle als Büro und ließen sich dort volllaufen. Anwohner kämen teilweise gar nicht mehr in ihre Häuser, weil die Prostituierten keinen Platz machten.
«Und werden sie angesprochen, kommen sofort die ,Loddels' von der anderen Seite und werden aggressiv», schildert Klein die Zustände, gegen deren Beseitigung die Verwaltungsbehörden bislang noch keine effektiven Mittel gefunden hätten.
Bislang keine Handhabe
Die Situation stellt sich für die Ordnungsbehörden auch deshalb schwierig dar, da es derzeit nach der Gesetzeslage nur möglich ist, gegen die Prostituierten vorzugehen. Gegen die Freier habe man bislang keine Handhabe.
Man prüfe jedoch derzeit gemeinsam mit der Polizei die Möglichkeit, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um auch den Freiern das Leben unerfreulich gestalten zu können und damit die Ursache des Übels zu beseitigen, erläuterte Stadtkämmerin Annekathrin Grehling vor dem Bürger- und Beschwerdeausschuss des Rates die Anstrengungen der Verwaltung, die nun zudem durch Erhöhung des Personals im Innenstadtüberwachungsdienst und verstärkte Kontrollmaßnahmen die Ausübung der Prostitution im gesamten Sperrbezirk und speziell im Bereich Kaiserplatz verhindern will.
Aachener Zeitung
Aachen. Nicht nur in Sachen Kaiserplatz-Galerie bewegen die Bagger-Profis die Gemüter, könnte man kalauern. Allerdings ist vielen Anwohnern des Kaiserplatzes - in punkto Prostitution - der Humor schon längst vergangen.
«Männer werden jetzt schon am helllichten Tag angesprochen und in den Schritt gefasst», erläuterte Volkmar Klein, Vorsitzender der Initiative Kaiserplatz, vor dem Bürger- und Beschwerdeausschuss seinen Antrag: Die Ordnungsbehörden sollten angewiesen werden, die Prostitution im Bereich Kaiserplatz zu stoppen.
Aufgrund einer Verordnung der Bezirksregierung von 1982 ist der gesamte Innenstadtbereich (außer Antoniusstraße) «Sperrbezirk». Seit der Einrichtung der Drogenberatungsangebote am Kaiserplatz habe sich dort jedoch eine Prostituiertenszene etabliert, in die sich neben Beschaffungsprostitution mittlerweile auch gewerbliche Prostitution mische, so Klein. Die Situation für die Anwohner sei seit langem unerträglich.
Nacht für Nacht führen Freier um den Block herum, Prostituierte säßen in den Hauseingängen, deren Zuhälter benutzten die Bushaltestelle als Büro und ließen sich dort volllaufen. Anwohner kämen teilweise gar nicht mehr in ihre Häuser, weil die Prostituierten keinen Platz machten.
«Und werden sie angesprochen, kommen sofort die ,Loddels' von der anderen Seite und werden aggressiv», schildert Klein die Zustände, gegen deren Beseitigung die Verwaltungsbehörden bislang noch keine effektiven Mittel gefunden hätten.
Bislang keine Handhabe
Die Situation stellt sich für die Ordnungsbehörden auch deshalb schwierig dar, da es derzeit nach der Gesetzeslage nur möglich ist, gegen die Prostituierten vorzugehen. Gegen die Freier habe man bislang keine Handhabe.
Man prüfe jedoch derzeit gemeinsam mit der Polizei die Möglichkeit, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um auch den Freiern das Leben unerfreulich gestalten zu können und damit die Ursache des Übels zu beseitigen, erläuterte Stadtkämmerin Annekathrin Grehling vor dem Bürger- und Beschwerdeausschuss des Rates die Anstrengungen der Verwaltung, die nun zudem durch Erhöhung des Personals im Innenstadtüberwachungsdienst und verstärkte Kontrollmaßnahmen die Ausübung der Prostitution im gesamten Sperrbezirk und speziell im Bereich Kaiserplatz verhindern will.
Aachener Zeitung
Zuletzt geändert von Zwerg am 05.09.2010, 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18063
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
Pressemitteilung Polizei Aachen: Kontrollen im Sperrbezirk
Aachen (ots) - Die Bekämpfung der unerlaubten Straßenprostitution rund um den Kaiserplatz war am Mittwoch das Ziel von acht eingesetzten Polizeibeamten. Zwischen 15 und 20 Uhr stellten sie bei insgesamt fünf Frauen einen entsprechenden Tatverdacht fest und leiteten wegen Ausübung der in diesem Bereich verbotenen Tätigkeit auch fünf Verfahren ein. Gleichzeitig erteilten sie Platzverweise.
In einem Fall war die Beweislage für den Tatvorwurf sehr eindeutig. Denn bei dem Bemühen einen Freier zu finden, stieg eine Dame in den Zivilwagen der Polizei und bat den am Steuer sitzenden Beamten, sofort los zu fahren, da die Polizei im Bereich sei. Ihr fiel dabei zunächst auch nicht auf, dass sie mit ihren Füssen auf einer Anhaltekelle stand. Erst im weiteren Verlauf erkannte sie den am Steuer sitzenden Polizisten, der ihr in der Vergangenheit schon mehrfach aus dem selben Anlass eine Platzverweis erteilte und begann zu fluchen.
--Michael Houba--
Polizei Aachen - Pressestelle
Hubert-Wienen-Straße 25
52070 Aachen
Telefon: 0241 / 9577 - 22001
Telefax: 0241 / 9577 - 22005
eMail: Pressestelle.Aachen@polizei.nrw.de
http://www.presseportal.de/polizeipress ... zei_aachen
In einem Fall war die Beweislage für den Tatvorwurf sehr eindeutig. Denn bei dem Bemühen einen Freier zu finden, stieg eine Dame in den Zivilwagen der Polizei und bat den am Steuer sitzenden Beamten, sofort los zu fahren, da die Polizei im Bereich sei. Ihr fiel dabei zunächst auch nicht auf, dass sie mit ihren Füssen auf einer Anhaltekelle stand. Erst im weiteren Verlauf erkannte sie den am Steuer sitzenden Polizisten, der ihr in der Vergangenheit schon mehrfach aus dem selben Anlass eine Platzverweis erteilte und begann zu fluchen.
--Michael Houba--
Polizei Aachen - Pressestelle
Hubert-Wienen-Straße 25
52070 Aachen
Telefon: 0241 / 9577 - 22001
Telefax: 0241 / 9577 - 22005
eMail: Pressestelle.Aachen@polizei.nrw.de
http://www.presseportal.de/polizeipress ... zei_aachen
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
11.03.2009
Aachen. Die Rotlichtmeile Antoniusstraße gerät verstärkt ins Blickfeld der städtischen Planer. In der kommenden Woche steht im nichtöffentlichen Teil des Liegenschaftsausschusses ein durchaus pikantes Vorhaben auf der Tagesordnung: Die Stadt erwägt demnach den Ankauf eines Hauses mit Bordellbetrieb
Nicht etwa, um das städtische Dienstleistungsangebot auszuweiten, sondern um einen ersten Schritt zur städtebaulichen Umgestaltung des Viertels zu machen. Erstmals macht die Stadt von einer Vorkaufsrechtssatzung Gebrauch, die vor Jahren für den Bereich Antoniusstraße erlassen wurde, um dort die Ausweitung des Rotlichtmilieus zu verhindern.
Aus Sicht der Verwaltung und der Planungspolitiker könnte der geplante Ankauf von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung der gesamten historischen Innenstadt sein, wobei sich bislang die meisten Beteiligten noch ausgesprochen wortkarg geben.
Klare politische Beschlüsse zur Zukunft der Antoniusstraße gibt es noch nicht - der Trend geht nun aber offener als je zuvor in Richtung Verlagerung. Dass es dann einen Alternativstandort für das horizontale Gewerbe geben muss, ist unumstritten. Die Frage ist nur: Wo? Mit Widerstand muss in jedem Fall gerechnet werden.
Gerüchteweise gibt es Interessenten, die Standorte in Gewerbegebieten für ein neues Bordell favorisieren. Denkbar aber auch, dass das Angebot in der Antoniusstraße in einem überschauberen und diskreten Rahmen erhalten bleibt und sich rundum neue Geschäfte oder Gaststätten ansiedeln. Auch an Wohnungen ist gedacht.
Für diese Entwicklung macht sich seit Jahren die Architektin Petra Müller (FDP) stark. Keine andere Stadt leiste sich in einer solch attraktiven Lage «einen weißen Fleck», sagt sie. Der Hauskauf könne nun die Initialzündung für eine Veränderung sein, die sich auch auf die Kleinkölnstraße und Nikolausstraße nur positiv auswirken könne. «Das macht Sinn», meint auch Ernst-Rudolf Kühn (CDU), dem die Schmuddelecke seit Jahren ein Dorn im Auge ist.
Unterdessen betonen Michael Rau (Grüne) und Norbert Plum (SPD), dass es zunächst nur darum gehe, eine optimale Entwicklung am Büchel hinzukriegen. Dort soll bekanntlich das betagte Parkhaus einer modernen Einkaufslandschaft namens «Bel Etage» weichen. Der geplante Ankauf des in der Nähe liegenden Grundstücks an der Ecke Nikolausstraße/Antoniusstraße könnte für deren Planung durchaus strategische Bedeutung haben.
Noch hat die Antoniusstraße in allen Parteien auch Fürsprecher, unter anderem weil die Innenstadtlage größere Sicherheit und Kontrolle des Gewerbes gewährleiste. Oberhand scheinen jetzt aber jene zu kriegen, die gegen die Hinterhoftristesse angehen wollen. Weitere Ankäufe durch die Stadt dürften somit nur eine Frage der Zeit sein.
http://www.an-online.de/lokales/aachen- ... e-ein.html
Aachen. Die Rotlichtmeile Antoniusstraße gerät verstärkt ins Blickfeld der städtischen Planer. In der kommenden Woche steht im nichtöffentlichen Teil des Liegenschaftsausschusses ein durchaus pikantes Vorhaben auf der Tagesordnung: Die Stadt erwägt demnach den Ankauf eines Hauses mit Bordellbetrieb
Nicht etwa, um das städtische Dienstleistungsangebot auszuweiten, sondern um einen ersten Schritt zur städtebaulichen Umgestaltung des Viertels zu machen. Erstmals macht die Stadt von einer Vorkaufsrechtssatzung Gebrauch, die vor Jahren für den Bereich Antoniusstraße erlassen wurde, um dort die Ausweitung des Rotlichtmilieus zu verhindern.
Aus Sicht der Verwaltung und der Planungspolitiker könnte der geplante Ankauf von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung der gesamten historischen Innenstadt sein, wobei sich bislang die meisten Beteiligten noch ausgesprochen wortkarg geben.
Klare politische Beschlüsse zur Zukunft der Antoniusstraße gibt es noch nicht - der Trend geht nun aber offener als je zuvor in Richtung Verlagerung. Dass es dann einen Alternativstandort für das horizontale Gewerbe geben muss, ist unumstritten. Die Frage ist nur: Wo? Mit Widerstand muss in jedem Fall gerechnet werden.
Gerüchteweise gibt es Interessenten, die Standorte in Gewerbegebieten für ein neues Bordell favorisieren. Denkbar aber auch, dass das Angebot in der Antoniusstraße in einem überschauberen und diskreten Rahmen erhalten bleibt und sich rundum neue Geschäfte oder Gaststätten ansiedeln. Auch an Wohnungen ist gedacht.
Für diese Entwicklung macht sich seit Jahren die Architektin Petra Müller (FDP) stark. Keine andere Stadt leiste sich in einer solch attraktiven Lage «einen weißen Fleck», sagt sie. Der Hauskauf könne nun die Initialzündung für eine Veränderung sein, die sich auch auf die Kleinkölnstraße und Nikolausstraße nur positiv auswirken könne. «Das macht Sinn», meint auch Ernst-Rudolf Kühn (CDU), dem die Schmuddelecke seit Jahren ein Dorn im Auge ist.
Unterdessen betonen Michael Rau (Grüne) und Norbert Plum (SPD), dass es zunächst nur darum gehe, eine optimale Entwicklung am Büchel hinzukriegen. Dort soll bekanntlich das betagte Parkhaus einer modernen Einkaufslandschaft namens «Bel Etage» weichen. Der geplante Ankauf des in der Nähe liegenden Grundstücks an der Ecke Nikolausstraße/Antoniusstraße könnte für deren Planung durchaus strategische Bedeutung haben.
Noch hat die Antoniusstraße in allen Parteien auch Fürsprecher, unter anderem weil die Innenstadtlage größere Sicherheit und Kontrolle des Gewerbes gewährleiste. Oberhand scheinen jetzt aber jene zu kriegen, die gegen die Hinterhoftristesse angehen wollen. Weitere Ankäufe durch die Stadt dürften somit nur eine Frage der Zeit sein.
http://www.an-online.de/lokales/aachen- ... e-ein.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- UserIn
- Beiträge: 38
- Registriert: 10.03.2009, 22:49
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: AACHEN
Da habe ich als Aachenerin natürlich meinen Senf dazuzugeben.
Mir ist es vom Grundsatz her unverständlich, warum das Viertel sich nicht im Innenstadtbereich befinden sollte. Mir persönlich geht die Stadt Aachen schon seit geraumer Zeit mit ihren Prestigeobjekten auf die Nerven. Dies verstärkt bei mir nur den häufig geäusserten Eindruck, dass der Aachener an sich sich gerne für was Besseres hält.
Es gibt doch viele Städte, die im Innenstadtbereich ein Rotlichtviertel haben, mich hat das noch nie gestört, oft ist auch gerade das ein Touristenmagnet.
Was ich nachvollziehen kann ist die Begründung, dass dieser Straßenzug leider sehr heruntergekommen ist, alles sehr schmutzig, ungepflegt, Hinterhof eben. Da liegt für mich eher der Hund begraben. Warum kann ein solches Viertel nicht instandgehalten und gepflegt werden? Ich mach mir keine Illusion von Vorstadtidylle, aber würde man da mehr auf Sauberkeit, Gebäudezustand usw. achten, würden weit weniger Menschen Anstoss daran nehmen.
Für mich ist die Antoniusstraße einfach ein Stück Aachener Geschichte, das erhaltenswert wäre. Wobei ich verständlicherweise auch keinerlei Vorbehalte das Gewerbe betreffend habe, Prostitution wurde ja immer und überall gerne aus dem schönen, bürgerlichen Umfeld verbannt, dieses Argument zählt eben für mich nicht. Es wäre schön, wenn es vielleicht einen Konsens geben würde, der das Viertel erhält wo es ist, wenn sich im Gegenzug die Optik verbessert.
Mir ist es vom Grundsatz her unverständlich, warum das Viertel sich nicht im Innenstadtbereich befinden sollte. Mir persönlich geht die Stadt Aachen schon seit geraumer Zeit mit ihren Prestigeobjekten auf die Nerven. Dies verstärkt bei mir nur den häufig geäusserten Eindruck, dass der Aachener an sich sich gerne für was Besseres hält.
Es gibt doch viele Städte, die im Innenstadtbereich ein Rotlichtviertel haben, mich hat das noch nie gestört, oft ist auch gerade das ein Touristenmagnet.
Was ich nachvollziehen kann ist die Begründung, dass dieser Straßenzug leider sehr heruntergekommen ist, alles sehr schmutzig, ungepflegt, Hinterhof eben. Da liegt für mich eher der Hund begraben. Warum kann ein solches Viertel nicht instandgehalten und gepflegt werden? Ich mach mir keine Illusion von Vorstadtidylle, aber würde man da mehr auf Sauberkeit, Gebäudezustand usw. achten, würden weit weniger Menschen Anstoss daran nehmen.
Für mich ist die Antoniusstraße einfach ein Stück Aachener Geschichte, das erhaltenswert wäre. Wobei ich verständlicherweise auch keinerlei Vorbehalte das Gewerbe betreffend habe, Prostitution wurde ja immer und überall gerne aus dem schönen, bürgerlichen Umfeld verbannt, dieses Argument zählt eben für mich nicht. Es wäre schön, wenn es vielleicht einen Konsens geben würde, der das Viertel erhält wo es ist, wenn sich im Gegenzug die Optik verbessert.
-
- UserIn
- Beiträge: 38
- Registriert: 10.03.2009, 22:49
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: AACHEN
Was den Kaiserplatz betrifft, kann ich noch folgendes hinzufügen:
Solange ich denken kann, war dieser Ort Treffpunkt für Obdachlose, die Drogenszene etc. Ich weiß über das dortige Angebot nicht bescheid, aber es klingt durchaus plausibel, dass die Angebote der Drogenhilfe dazu führten.
Diese Versammlungen dort waren immer ein Thema, es wurde diskutiert ob Platzverweise erteilt werden sollten, ob man einen Ausweichtreffpunkt etablieren kann etc. Ich kann die Anwohner gut verstehen, allerdings ist dies auch eine Wohngegend, in der man weiß, was einen erwartet.
Wie überall hätte man auch in Aachen eine derartige Szene gerne aus dem Stadtbereich verbannt. Aber bisher wurde wenig unternommen, es fehlt am Alternativtreffpunkt, der auch angenommen würde. Verständlich, denn dieser sollte natürlich ausserhalb liegen, aber würden diejenigen denn bis an den Stadtrund pilgern? Zudem wurde befürchtet, dass es vermehrt zu Treffen an flexiblen Punkten in der Innenstadt käme, das wäre natürlich erstens kontraproduktiv und zweitens sind die "Jungs" bisher ganz gut zu überwachen, da sie sich ja an einem Ort konzentrieren.
Um zum Punkt zu kommen: dies ist sicherlich kein Ort, an dem ich mich im Dunkeln rumtreiben würde, nerviges Betteln macht ihn auch tagsüber nicht attraktiver. Aber bisher wurde er geduldet, Anwohner hin oder her. Von Prostitution war bisher auch nie die Rede. Mein Verdacht: in dieser Ecke ist ein weiteres großes Bauprojekt in Planung, da machen sich natürlich solche "Schandflecken" nicht gut, gerade auch was eventuelle Investoren betrifft. Da drängt sich mir doch der Gedanke auf, dass plötzliche Anwohnerbeschwerden, eine Dramatisierung der Situation und einige flux aus dem Hut gezogene Prostituierte ein guter Vorwand wären, um diesen Bereich zu "säubern".
Solange ich denken kann, war dieser Ort Treffpunkt für Obdachlose, die Drogenszene etc. Ich weiß über das dortige Angebot nicht bescheid, aber es klingt durchaus plausibel, dass die Angebote der Drogenhilfe dazu führten.
Diese Versammlungen dort waren immer ein Thema, es wurde diskutiert ob Platzverweise erteilt werden sollten, ob man einen Ausweichtreffpunkt etablieren kann etc. Ich kann die Anwohner gut verstehen, allerdings ist dies auch eine Wohngegend, in der man weiß, was einen erwartet.
Wie überall hätte man auch in Aachen eine derartige Szene gerne aus dem Stadtbereich verbannt. Aber bisher wurde wenig unternommen, es fehlt am Alternativtreffpunkt, der auch angenommen würde. Verständlich, denn dieser sollte natürlich ausserhalb liegen, aber würden diejenigen denn bis an den Stadtrund pilgern? Zudem wurde befürchtet, dass es vermehrt zu Treffen an flexiblen Punkten in der Innenstadt käme, das wäre natürlich erstens kontraproduktiv und zweitens sind die "Jungs" bisher ganz gut zu überwachen, da sie sich ja an einem Ort konzentrieren.
Um zum Punkt zu kommen: dies ist sicherlich kein Ort, an dem ich mich im Dunkeln rumtreiben würde, nerviges Betteln macht ihn auch tagsüber nicht attraktiver. Aber bisher wurde er geduldet, Anwohner hin oder her. Von Prostitution war bisher auch nie die Rede. Mein Verdacht: in dieser Ecke ist ein weiteres großes Bauprojekt in Planung, da machen sich natürlich solche "Schandflecken" nicht gut, gerade auch was eventuelle Investoren betrifft. Da drängt sich mir doch der Gedanke auf, dass plötzliche Anwohnerbeschwerden, eine Dramatisierung der Situation und einige flux aus dem Hut gezogene Prostituierte ein guter Vorwand wären, um diesen Bereich zu "säubern".
-
- PlatinStern
- Beiträge: 3836
- Registriert: 01.02.2007, 22:33
- Wohnort: nrw
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
RE: LokalNachrichten: AACHEN
und nochmal die antoniusstraße .....
FDP will Bordell aus der City verbannen
Aachen. Die Aachener FDP will im «Sträßchen» gründlich aufräumen: Die Liberalen wollen die Verwaltung auffordern, eine Verlagerung des Bordellbetriebs in der Antoniusstraße zu prüfen, um das Areal im Herzen der City städtebaulich aufzuwerten.
«Es kann nicht sein, dass gleich hinter der geplanten 'Bel Etage' am Büchel und ein paar hundert Meter vom Dom entfernt weiterhin Zustände wie vor 100 Jahren herrschen», sagt die planungspolitische Sprecherin der Ratsfraktion, Petra Müller.
Der miserable Zustand der Immobilien zwischen Nikolaus- und Mefferdatisstraße sei nicht länger hinnehmbar - auch im Sinne der dort beschäftigten Damen. «Wir wollen, dass der Bordellbetrieb an einer geeigneten Stelle mit einem seriösen Investor neu eingerichtet wird», so Müller. Sollte dies langfristig nicht möglich sein, so müsse eben geprüft werden, wie man das Rotlichtmilieu in eine architektonische und strukturelle Aufwertung der Antoniusstraße einbeziehen könne.
http://www.az-web.de/lokales/aachen-det ... -verbannen
FDP will Bordell aus der City verbannen
Aachen. Die Aachener FDP will im «Sträßchen» gründlich aufräumen: Die Liberalen wollen die Verwaltung auffordern, eine Verlagerung des Bordellbetriebs in der Antoniusstraße zu prüfen, um das Areal im Herzen der City städtebaulich aufzuwerten.
«Es kann nicht sein, dass gleich hinter der geplanten 'Bel Etage' am Büchel und ein paar hundert Meter vom Dom entfernt weiterhin Zustände wie vor 100 Jahren herrschen», sagt die planungspolitische Sprecherin der Ratsfraktion, Petra Müller.
Der miserable Zustand der Immobilien zwischen Nikolaus- und Mefferdatisstraße sei nicht länger hinnehmbar - auch im Sinne der dort beschäftigten Damen. «Wir wollen, dass der Bordellbetrieb an einer geeigneten Stelle mit einem seriösen Investor neu eingerichtet wird», so Müller. Sollte dies langfristig nicht möglich sein, so müsse eben geprüft werden, wie man das Rotlichtmilieu in eine architektonische und strukturelle Aufwertung der Antoniusstraße einbeziehen könne.
http://www.az-web.de/lokales/aachen-det ... -verbannen
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
18.8.2009
Verwaltung will die Prostitution im «Sträßchen» zurückdrängen
Die Spitze der Stadtverwaltung will die Prostitution in der Innenstadt eindämmen. Deshalb soll etwa die Hälfte der Antoniusstraße zur Sperrzone erklärt und städtebaulich aufgewertet werden. Ein Jahr lang habe man sich mit dem Thema beschäftigt und wolle nun Nägel mit Köpfen machen.
Begründet wird der Vorstoß mit dem Jugendschutz. Angestrebt wird das Zieldatum Anfang 2011, bis dahin soll die Ausdehnung der Sperrbezirksverordnung nach der Vorstellung von Oberbürgermeister Jürgen Linden umgesetzt sein. Die letzte Entscheidung trifft die Bezirksregierung in Köln.
Es handele sich um ein Thema, das «die Stadt seit mehr als einem Vierteljahrhundert bewegt», leitete der OB die Pressekonferenz im Rathaus ein. In der Tat hatte es seit Jahrzehnten diverse Vorschläge gegeben, das Rotlichtmilieu aus dem Herzen der Stadt zu entfernen und in ein Bordell an die Peripherie zu verlagern.
Entsprechende Anregungen waren zuletzt von der SPD und der FDP gekommen, die das «Sträßchen» von beiden Enden her aufrollen wollten. Zumindest vom oberen Ende, also der Nikolausstraße her, folgt die Verwaltungsspitze jetzt den Vorschlägen.
Das Verbot in den Häusern Antoniusstraße 3-13 solle nur ein erster Schritt in Richtung eines vollständigen Verbots der Prostitution in der gesamten Straße sein, sagte Linden weiter. Wann das geschehe, sei allerdings offen: «Das wird die Zeit erbringen, ob in drei, fünf oder acht Jahren.»
Freilich sei das Verfahren nicht einfach, deshalb habe es geraume Zeit gedauert, es in die Wege zu leiten. In der Begründung beruft sich die Stadt hauptsächlich auf den Jugendschutz, immerhin ist nebenan auf dem Gelände des bisherigen Parkhauses Büchel ein Trendkaufhaus namens Bel Etage geplant. Rechtsdezernentin Annekathrin Grehling brachte die Sache auf den Punkt: «Es geht darum, dass ein 14-Jähriger, der einkauft, nicht automatisch dorthin sehen muss.»
Vom künftigen Kaufhaus, das für eine städtebauliche Aufwertung sorge, nämlich hat man einen direkten Blick auf die bisherige Rotlichtmeile. Nicht verhindern könne und wolle man, etwa durch den hin und wieder geforderten Sichtschutz, dass ein neugieriger 17-Jähriger einen Blick ins Milieu werfen könne.
Keine Auslagerung
Das städtische Grundstück an der Ecke Antoniusstraße/Nikolausstraße, auf dem heute noch ein Teil des Betriebshofs untergebracht sei, solle an private Investoren verkauft werden, außerdem gebe es Anfragen für Nutzungsänderungen einzelner Grundstücke zwischen der benachbarten Kleinkölnstraße und der Antoniusstraße, denen die jetzige Rotlichtmeile entgegenstehe. Eine Auslagerung des Bordells an eine andere Stelle ist nach Einschätzung von Linden nicht erforderlich, weil «die Frequenz in den letzten Jahren zurückgegangen» sei: «Wir stehen auf dem Standpunkt, dass wir diese Hälfte nicht mehr brauchen.»
Zunächst will man den Vorstoß, wahrscheinlich im September, in die zuständigen politischen Gremien, Hauptausschuss und Rat, bringen, bevor die Erweiterung der Sperrgebietsverordnung nach Köln weitergeleitet wird. Die Bezirksregierung nämlich hat das letzte Wort. Allerdings hat jeder Hauseigentümer das Recht, gegen das Prostitutionsverbot zu klagen. Und ob das aufschiebende Wirkung haben könnte, diese Frage konnte auch Jurist Linden nicht eindeutig beantworten: Aber das werde sich wohl bis zur geplanten Umsetzung Anfang 2011 klären lassen.
http://www.an-online.de/lokales/aachen- ... engen.html
Verwaltung will die Prostitution im «Sträßchen» zurückdrängen
Die Spitze der Stadtverwaltung will die Prostitution in der Innenstadt eindämmen. Deshalb soll etwa die Hälfte der Antoniusstraße zur Sperrzone erklärt und städtebaulich aufgewertet werden. Ein Jahr lang habe man sich mit dem Thema beschäftigt und wolle nun Nägel mit Köpfen machen.
Begründet wird der Vorstoß mit dem Jugendschutz. Angestrebt wird das Zieldatum Anfang 2011, bis dahin soll die Ausdehnung der Sperrbezirksverordnung nach der Vorstellung von Oberbürgermeister Jürgen Linden umgesetzt sein. Die letzte Entscheidung trifft die Bezirksregierung in Köln.
Es handele sich um ein Thema, das «die Stadt seit mehr als einem Vierteljahrhundert bewegt», leitete der OB die Pressekonferenz im Rathaus ein. In der Tat hatte es seit Jahrzehnten diverse Vorschläge gegeben, das Rotlichtmilieu aus dem Herzen der Stadt zu entfernen und in ein Bordell an die Peripherie zu verlagern.
Entsprechende Anregungen waren zuletzt von der SPD und der FDP gekommen, die das «Sträßchen» von beiden Enden her aufrollen wollten. Zumindest vom oberen Ende, also der Nikolausstraße her, folgt die Verwaltungsspitze jetzt den Vorschlägen.
Das Verbot in den Häusern Antoniusstraße 3-13 solle nur ein erster Schritt in Richtung eines vollständigen Verbots der Prostitution in der gesamten Straße sein, sagte Linden weiter. Wann das geschehe, sei allerdings offen: «Das wird die Zeit erbringen, ob in drei, fünf oder acht Jahren.»
Freilich sei das Verfahren nicht einfach, deshalb habe es geraume Zeit gedauert, es in die Wege zu leiten. In der Begründung beruft sich die Stadt hauptsächlich auf den Jugendschutz, immerhin ist nebenan auf dem Gelände des bisherigen Parkhauses Büchel ein Trendkaufhaus namens Bel Etage geplant. Rechtsdezernentin Annekathrin Grehling brachte die Sache auf den Punkt: «Es geht darum, dass ein 14-Jähriger, der einkauft, nicht automatisch dorthin sehen muss.»
Vom künftigen Kaufhaus, das für eine städtebauliche Aufwertung sorge, nämlich hat man einen direkten Blick auf die bisherige Rotlichtmeile. Nicht verhindern könne und wolle man, etwa durch den hin und wieder geforderten Sichtschutz, dass ein neugieriger 17-Jähriger einen Blick ins Milieu werfen könne.
Keine Auslagerung
Das städtische Grundstück an der Ecke Antoniusstraße/Nikolausstraße, auf dem heute noch ein Teil des Betriebshofs untergebracht sei, solle an private Investoren verkauft werden, außerdem gebe es Anfragen für Nutzungsänderungen einzelner Grundstücke zwischen der benachbarten Kleinkölnstraße und der Antoniusstraße, denen die jetzige Rotlichtmeile entgegenstehe. Eine Auslagerung des Bordells an eine andere Stelle ist nach Einschätzung von Linden nicht erforderlich, weil «die Frequenz in den letzten Jahren zurückgegangen» sei: «Wir stehen auf dem Standpunkt, dass wir diese Hälfte nicht mehr brauchen.»
Zunächst will man den Vorstoß, wahrscheinlich im September, in die zuständigen politischen Gremien, Hauptausschuss und Rat, bringen, bevor die Erweiterung der Sperrgebietsverordnung nach Köln weitergeleitet wird. Die Bezirksregierung nämlich hat das letzte Wort. Allerdings hat jeder Hauseigentümer das Recht, gegen das Prostitutionsverbot zu klagen. Und ob das aufschiebende Wirkung haben könnte, diese Frage konnte auch Jurist Linden nicht eindeutig beantworten: Aber das werde sich wohl bis zur geplanten Umsetzung Anfang 2011 klären lassen.
http://www.an-online.de/lokales/aachen- ... engen.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- UserIn
- Beiträge: 33
- Registriert: 21.10.2008, 00:16
- Wohnort: Aachen
- Ich bin: Keine Angabe
Antoniusstrasse in Aachen
Hi,
bin gestern durch die Antoniusstrasse mit meinem Walkman-Sonntagsspaziergang!
Warum sehen die Frauen dort aus wie tollwütig und eingesperrt?
Das Geld kann's echt nicht sein!
Was geht da ab?
bin gestern durch die Antoniusstrasse mit meinem Walkman-Sonntagsspaziergang!
Warum sehen die Frauen dort aus wie tollwütig und eingesperrt?
Das Geld kann's echt nicht sein!
Was geht da ab?
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
27.11.2009
Aachen als Drehpunkt für Frauenhandel prädestiniert
Aachen. Es ist eines der widerlichsten Verbrechen: Zwangsprostitution und Menschenhandel. Mit falschen Versprechungen werden junge Mädchen und Frauen in den Westen gelockt. Dort angekommen, werden sie misshandelt, vergewaltigt, bedroht und zur Prostiturion gezwungen.
Meist sind es Frauen aus ärmsten Verhältnissen, die auf ein besseres Leben hoffen. Sie kommen aus Afrika, Rumänien oder Bulgarien und landen auch in Heerlen, Lüttich und Aachen. «Der moderne Sklavenhandel nimmt zu», sagte Marion Gierden-Jülich, Staatssekretärin im NRW-Familieministerium.
Der globalisierter Frauenhandel ist auch hier vor Ort. Das wurde bei der Podiumsdikussion in der Aachener Citykirche deutlich. «Aachen ist durch seine geografische Lage geradezu prädestiniert als Drehpunkt für den Frauenhandel», betonte Loni Finken, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aachen.
In verschiedene Szenen teilt sich das Aachener Rotlicht-Milieu auf, wie Rosa Höller-Radtke, Vorsitzende des Sozialausschusses, aufzählte. Am Kaiserplatz ist die sogenannte Beschaffungsprostitution angesiedelt. Die Frauen brauchen Geld für Drogen. Am Grünen Weg ist der Straßenstrich. In den Etablissements der Antoniusstraße sind fast ausschließlich ausländische Prostituierte tätig sind. Und ein zunehmendes Phänomen: Prostituierte, die in Privatwohnungen ihre Freier empfangen.
Dass auch in Aachen gegen Zwangsprostitution konkret gehandelt werden muss, darüber waren sich alle einig. Aber auf das Wie gab es keine Antwort. Mehr Kontrollen und härteres Durchgreifen forderte etwa Bürgermeisterin Hilde Scheidt (Grüne). Doch sind Polizei und Behörden vor Probleme gestellt. Die statistisch erfassten Zahlen gehen zurück. Die Dunkelziffer liegt weiterhin hoch. Aber nur, wenn es Opfer gibt, die aussagen, kann den Tätern das Verbrechen auch nachgewiesen werden. Ohne Aussage ist die Polizei machtlos.
Doch leider haben viele Frauen Angst. Vertrauen sie sich einem Polizeibeamten an, ist dieser verpflichtet, die Strafverfolgung aufzunehmen. Eine Beratungsstelle unabhängig von den Justizbehörden könnte hilfreich sein. Ein niedrigschwelliges Hilfsangebot also, das die Opfer vertrauensvoll nutzen können, ohne dass es direkt zur Einleitung eines Strafverfahrens kommt. Doch für solch eine Institution wurde in Aachen bislang noch kein Geld zur Verfügung gestellt.
http://www.az-web.de/news/politik-detai ... destiniert
Aachen als Drehpunkt für Frauenhandel prädestiniert
Aachen. Es ist eines der widerlichsten Verbrechen: Zwangsprostitution und Menschenhandel. Mit falschen Versprechungen werden junge Mädchen und Frauen in den Westen gelockt. Dort angekommen, werden sie misshandelt, vergewaltigt, bedroht und zur Prostiturion gezwungen.
Meist sind es Frauen aus ärmsten Verhältnissen, die auf ein besseres Leben hoffen. Sie kommen aus Afrika, Rumänien oder Bulgarien und landen auch in Heerlen, Lüttich und Aachen. «Der moderne Sklavenhandel nimmt zu», sagte Marion Gierden-Jülich, Staatssekretärin im NRW-Familieministerium.
Der globalisierter Frauenhandel ist auch hier vor Ort. Das wurde bei der Podiumsdikussion in der Aachener Citykirche deutlich. «Aachen ist durch seine geografische Lage geradezu prädestiniert als Drehpunkt für den Frauenhandel», betonte Loni Finken, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aachen.
In verschiedene Szenen teilt sich das Aachener Rotlicht-Milieu auf, wie Rosa Höller-Radtke, Vorsitzende des Sozialausschusses, aufzählte. Am Kaiserplatz ist die sogenannte Beschaffungsprostitution angesiedelt. Die Frauen brauchen Geld für Drogen. Am Grünen Weg ist der Straßenstrich. In den Etablissements der Antoniusstraße sind fast ausschließlich ausländische Prostituierte tätig sind. Und ein zunehmendes Phänomen: Prostituierte, die in Privatwohnungen ihre Freier empfangen.
Dass auch in Aachen gegen Zwangsprostitution konkret gehandelt werden muss, darüber waren sich alle einig. Aber auf das Wie gab es keine Antwort. Mehr Kontrollen und härteres Durchgreifen forderte etwa Bürgermeisterin Hilde Scheidt (Grüne). Doch sind Polizei und Behörden vor Probleme gestellt. Die statistisch erfassten Zahlen gehen zurück. Die Dunkelziffer liegt weiterhin hoch. Aber nur, wenn es Opfer gibt, die aussagen, kann den Tätern das Verbrechen auch nachgewiesen werden. Ohne Aussage ist die Polizei machtlos.
Doch leider haben viele Frauen Angst. Vertrauen sie sich einem Polizeibeamten an, ist dieser verpflichtet, die Strafverfolgung aufzunehmen. Eine Beratungsstelle unabhängig von den Justizbehörden könnte hilfreich sein. Ein niedrigschwelliges Hilfsangebot also, das die Opfer vertrauensvoll nutzen können, ohne dass es direkt zur Einleitung eines Strafverfahrens kommt. Doch für solch eine Institution wurde in Aachen bislang noch kein Geld zur Verfügung gestellt.
http://www.az-web.de/news/politik-detai ... destiniert
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Drogenszene sucht das Weite - aber wo?
Von Thorsten Karbach und Matthias Hinrichs | 25.02.2010, 21:34
Aachen. Selten hat das «Café Relax» seinem Namen so viel Ehre gemacht. Sagt Barbara Berger. «Seit Polizei und Stadt die Szene am Kaiserplatz aufgelöst haben, können wir viel entspannter mit den Suchtkranken arbeiten», berichtet die Leiterin der offenen Hilfseinrichtung am Kaiserplatz.
Anlass genug, die aktuelle Situation in Sachen «Überlast» ins Blickfeld zu rücken: Gut einen Monat, nachdem der Bereich rund um St. Adalbert zur Bannmeile für herumhängende Junkies erklärt worden ist, fällt die Zwischenbilanz in Sachen Entlastung des Umfelds im Ganzen positiv aus - wenngleich Geschäftsleute und Anwohner nach wie vor über teils massive Belästigungen klagen.
Patrouillen weiter auf Kurs
Detlev Fröhlke, der Chef des Ordnungsamts, hat unterdessen die nächste Phase der konzertierten Aktion eingeläutet. Derzeit patrouillieren Doppelstreifen über Rehmplatz, Willy-Brandt-Platz, Stiftstraße, Martin-Luther-Straße. «Das halten wir eine Zeitlang durch - konsequent, aber mit Fingerspitzengefühl», sagt Fröhlke. Befürchtungen, dass sich die «Szene» mehr oder weniger geschlossen ein anderes Quartier irgendwo in der Stadt suchen würde, haben sich bislang nicht bestätigt.
Das haben auch AZ-Recherchen an den genannten «neuralgischen Punkten» sowie im Kurpark Monheimsallee und am Bahnhof ergeben. «Es gibt immer wieder Hinweise, wo sich einzelne Personen oder kleinere Gruppen aufhalten. Wir haben aber keine Erkenntnisse, dass es überhaupt noch irgendwo eine Art Szene gibt», erklärt Fröhlke. «Viele haben dies befürchtet, aber wir haben nichts festgestellt», sagt auch Polizeisprecher Paul Kemen. Und fügt hinzu: «Wir sind angenehm überrascht.»
Aber wo sind die Menschen denn nun, die einst Tag und Nacht am Kaiserplatz verbrachten? «Es sind ja keine Obdachlosen. Wir gehen davon aus, dass sie mangels Treffpunkt zuhause sitzen», sagt Kemen. Barbara Berger glaubt das ebenfalls. Und so haben auch Einrichtungen wie die Wärmestube der Wabe am Gasborn, die Franziksa-Schervier-Stube in der Kleinmarschierstraße oder das Café Plattform keinen verstärkten Zulauf registriert. Tenor der Reaktionen von dort: Die Zahl der Klienten ist derzeit groß; speziell Schwerstabhängige aber suchten die Angebote keineswegs in verstärktem Maße auf.
Also alles in schönster Ordnung? Mitnichten. Volkmar Klein, Vorsitzender der Initiative Kaiserplatz, beklagt nach wie vor, dass Prostitution und «offenes Trinken» vor allem in der Promenadenstraße und an der Haltestelle der Linie 4 an der Ecke Stiftstraße stattfänden - auch dies bestätigten Beobachtungen der AZ am Donnerstag. «Optisch hat sich die Situation verbessert, aber wir haben weiter Probleme mit Junkies, die in den Hausfluren sitzen und teils auch aggressiv sind, wenn man sie bittet zu gehen», betont Klaus Moormann, Apotheker an der Heinrichsallee.
Gleiches berichtet Bert Schäfer, Juniorchef eines Tapetengeschäfts am Rehmplatz. Am Willy-Brandt-Platz sei der Pulk der - meist mit offenen Bierflaschen «bewaffneten» - Cliquen zwar alles in allem kleiner geworden, hat Jeannette Singer, Mitarbeiterin eines Bekleidungsgeschäfts an der Ecke Adalbertstraße, beobachtet. «Dafür verteilen die Leute sich jetzt mehr rund um den Kugelbrunnen.»
«Da müssen wir weiter ran, wir können uns nicht nur auf den Bereich vor dem 'Relax' beschränken», weiß Fröhlke. Will sagen: Wer dort oder eben woanders erwischt wird, erhält einen Platzverweis. «Aber die Jungs sind schnell weg, wenn sie uns sehen. Wir sind in den Uniformen ja gut zu erkennen», fügt er hinzu.
Und so ist die Bilanz keineswegs ungetrübt. Kemen spricht von Tagen, an denen die Beamten ohne Platzverweise auskommen. An anderen werden sechs oder sieben binnen kurzer Zeit ausgesprochen. Und das überall in der Stadt. Mal gibt es Hinweise, die zur Neupforte oder zum Annutiatenbach führen. Dann steht wieder die Stiftstraße im Fokus. «Wir können nicht 24 Stunden überall sein, aber wir können flexibel reagieren», sagt Fröhlke. Grund zur Euphorie sieht er deswegen keineswegs: «Wir müssen noch die Nachhaltigkeit unter Beweis stellen. Warten wir das Frühjahr ab.»
http://www.az-web.de/news/topnews-detai ... ---aber-wo
Von Thorsten Karbach und Matthias Hinrichs | 25.02.2010, 21:34
Aachen. Selten hat das «Café Relax» seinem Namen so viel Ehre gemacht. Sagt Barbara Berger. «Seit Polizei und Stadt die Szene am Kaiserplatz aufgelöst haben, können wir viel entspannter mit den Suchtkranken arbeiten», berichtet die Leiterin der offenen Hilfseinrichtung am Kaiserplatz.
Anlass genug, die aktuelle Situation in Sachen «Überlast» ins Blickfeld zu rücken: Gut einen Monat, nachdem der Bereich rund um St. Adalbert zur Bannmeile für herumhängende Junkies erklärt worden ist, fällt die Zwischenbilanz in Sachen Entlastung des Umfelds im Ganzen positiv aus - wenngleich Geschäftsleute und Anwohner nach wie vor über teils massive Belästigungen klagen.
Patrouillen weiter auf Kurs
Detlev Fröhlke, der Chef des Ordnungsamts, hat unterdessen die nächste Phase der konzertierten Aktion eingeläutet. Derzeit patrouillieren Doppelstreifen über Rehmplatz, Willy-Brandt-Platz, Stiftstraße, Martin-Luther-Straße. «Das halten wir eine Zeitlang durch - konsequent, aber mit Fingerspitzengefühl», sagt Fröhlke. Befürchtungen, dass sich die «Szene» mehr oder weniger geschlossen ein anderes Quartier irgendwo in der Stadt suchen würde, haben sich bislang nicht bestätigt.
Das haben auch AZ-Recherchen an den genannten «neuralgischen Punkten» sowie im Kurpark Monheimsallee und am Bahnhof ergeben. «Es gibt immer wieder Hinweise, wo sich einzelne Personen oder kleinere Gruppen aufhalten. Wir haben aber keine Erkenntnisse, dass es überhaupt noch irgendwo eine Art Szene gibt», erklärt Fröhlke. «Viele haben dies befürchtet, aber wir haben nichts festgestellt», sagt auch Polizeisprecher Paul Kemen. Und fügt hinzu: «Wir sind angenehm überrascht.»
Aber wo sind die Menschen denn nun, die einst Tag und Nacht am Kaiserplatz verbrachten? «Es sind ja keine Obdachlosen. Wir gehen davon aus, dass sie mangels Treffpunkt zuhause sitzen», sagt Kemen. Barbara Berger glaubt das ebenfalls. Und so haben auch Einrichtungen wie die Wärmestube der Wabe am Gasborn, die Franziksa-Schervier-Stube in der Kleinmarschierstraße oder das Café Plattform keinen verstärkten Zulauf registriert. Tenor der Reaktionen von dort: Die Zahl der Klienten ist derzeit groß; speziell Schwerstabhängige aber suchten die Angebote keineswegs in verstärktem Maße auf.
Also alles in schönster Ordnung? Mitnichten. Volkmar Klein, Vorsitzender der Initiative Kaiserplatz, beklagt nach wie vor, dass Prostitution und «offenes Trinken» vor allem in der Promenadenstraße und an der Haltestelle der Linie 4 an der Ecke Stiftstraße stattfänden - auch dies bestätigten Beobachtungen der AZ am Donnerstag. «Optisch hat sich die Situation verbessert, aber wir haben weiter Probleme mit Junkies, die in den Hausfluren sitzen und teils auch aggressiv sind, wenn man sie bittet zu gehen», betont Klaus Moormann, Apotheker an der Heinrichsallee.
Gleiches berichtet Bert Schäfer, Juniorchef eines Tapetengeschäfts am Rehmplatz. Am Willy-Brandt-Platz sei der Pulk der - meist mit offenen Bierflaschen «bewaffneten» - Cliquen zwar alles in allem kleiner geworden, hat Jeannette Singer, Mitarbeiterin eines Bekleidungsgeschäfts an der Ecke Adalbertstraße, beobachtet. «Dafür verteilen die Leute sich jetzt mehr rund um den Kugelbrunnen.»
«Da müssen wir weiter ran, wir können uns nicht nur auf den Bereich vor dem 'Relax' beschränken», weiß Fröhlke. Will sagen: Wer dort oder eben woanders erwischt wird, erhält einen Platzverweis. «Aber die Jungs sind schnell weg, wenn sie uns sehen. Wir sind in den Uniformen ja gut zu erkennen», fügt er hinzu.
Und so ist die Bilanz keineswegs ungetrübt. Kemen spricht von Tagen, an denen die Beamten ohne Platzverweise auskommen. An anderen werden sechs oder sieben binnen kurzer Zeit ausgesprochen. Und das überall in der Stadt. Mal gibt es Hinweise, die zur Neupforte oder zum Annutiatenbach führen. Dann steht wieder die Stiftstraße im Fokus. «Wir können nicht 24 Stunden überall sein, aber wir können flexibel reagieren», sagt Fröhlke. Grund zur Euphorie sieht er deswegen keineswegs: «Wir müssen noch die Nachhaltigkeit unter Beweis stellen. Warten wir das Frühjahr ab.»
http://www.az-web.de/news/topnews-detai ... ---aber-wo
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Einladung
Wie Nina schon unter Events gepostet hat, diskutieren die Grünen, die jetzt auf Landesebene Regierungspartei werden wollen, über die Prostitution in der Innenstadt.
Montag, 28. Juni um 19.30 Uhr
Soll die seit Jahrhunderten? angestammte Prostitutionsstraße (Antoniusstraße) gentrifiziert werden (trading up) und den Sexworkern als Arbeitsplatz und Lebensraum genommen werden?
Mit Leserbrief-Funktion:
http://www.az-web.de/sixcms/detail.php? ... en:Berater
Hier nicht interaktiv:
http://www.gruene-aachen.de/index.php?o ... n&Itemid=2
Montag, 28. Juni um 19.30 Uhr
Soll die seit Jahrhunderten? angestammte Prostitutionsstraße (Antoniusstraße) gentrifiziert werden (trading up) und den Sexworkern als Arbeitsplatz und Lebensraum genommen werden?
Mit Leserbrief-Funktion:
http://www.az-web.de/sixcms/detail.php? ... en:Berater
Hier nicht interaktiv:
http://www.gruene-aachen.de/index.php?o ... n&Itemid=2
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Motiv-Forschung zur Prostitutionszurückdrängung
Infos zum möglichen Interessenkonflikt Immobilienverwertungsrechte vs. Prostitutionsarbeitsplätze in Aachen
Ein Leserbriefschreiber weis mehr:
"gerhard 24/06/10
geschrieben via Aachener Zeitungsverlag
ein Grossteil der Immobilien der Antoniusstr. gehören dem "Stuhl des Bischofs zu Aachen". Evtl hat der Bischof eine gute Idee."
http://www.webnews.de/kommentare/708039 ... ssion.html
D.h. hinter dem vielfach hegemonial konstruierten "Sozialen Problem Prostitution" (Kommunales Imageproblem, Arbeitsfeld der Sozialhilfe, unterstellte Begleitkriminalität...) stecken auch ganz handfeste materiellen Interessen (Grundrechte, Immobilienspekulation, Gentrifizierung=trading-up vs. unterstelltem trading-down...)
Dr. Carsten Frerk (Politologe), hat in seinem Vortrag [im Lenkungskreis es Bistums für die Initiative: Zukunft Arbeitsplatz Kirche] die Ergebnisse intensiver Recherchen sachlich mit Quellenangaben dargelegt. Dabei führte er aus, dass der Bischöfliche Stuhl eine eigene Rechtsform (eigenständiges Unternehmen) ist und Vermögen besitzt durch Beteiligungen an verschiedenen Unternehmen wie z. B. der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft, Weltbildverlag, Tellux sowie Vermögenswerten aus Immobilien, Grundstücken etc..).
Der Referent sprach von einem geschätztem Vermögen von € 240 Millionen Marktwert für den Bischöflichen Stuhl der Diözese Aachen. Da in das Vermögen des Bischöflichen Stuhls keine Kirchensteuer einfließt, ist eine Offenlegung der jeweiligen Haushalte rechtlich nicht geboten. ... Tatsächliche Aufklärung und klare Offenlegung des kompletten Kirchenvermögens sind bis heute nicht erfolgt. ... [Die Kirche] steht in der Verantwortung, alle Vermögensbestandteile zur sozialverträglichen und christlichen [Finanz-]Krisenbewältigung einzusetzen. In jedem in die Krise geratenen Unternehmen, welches Hilfe zur Bewältigung beanspruchen will z. B. durch "Tariföffnungsklauseln" oder durch staatliche Transferleistungen werden alle Vermögensbestandteile offen gelegt und zur Mitfinanzierung von "Personalanpassungsmaßnahmen" herangezogen.
http://zak-bistum-aachen.de/download/20 ... ischof.pdf
Die röm.-kath. Kirche kann heute evt. als ein Kartell mit 2.000jähriger Erfahrung von Machterhalt und Wohlstandsmehrung charakterisiert werden, wozu auch die Schaffung von demokratischer Kontrolle und rechtlichem Eingriff weitgehend entzogenen "Sondervermögen" gehört. Aachen als Ort der Kronhalle von Kaiser Karl des Großen hat da besondere Bedeutung für die deutsche Geschichte und röm.-kath. Kirche in Deutschland, die als eine der wohlhabendsten in der Welt genannt wird. Die kirchlichen Finanzkompetenzen wurden kürzlich zur Vatikanbank Istituto per le Opere di Religione (IOR) veröffentlicht und stehen aktuell in den Medien mit dem Korruptionsverdacht gegen den Kardinal von Neapel Crescenzio Sepe. Er war so wie Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI Vorsitzender der Glaubenskongregation (Nachfolgeinstitution der heiligen römischen Inquisition) und leitete die Evangelisierung der Völker ("Propaganda Fide"), mit zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von geschätzt 9 Mrd. Euro:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=6323 (Länderberichte Vatikan)
.
Ein Leserbriefschreiber weis mehr:
"gerhard 24/06/10
geschrieben via Aachener Zeitungsverlag
ein Grossteil der Immobilien der Antoniusstr. gehören dem "Stuhl des Bischofs zu Aachen". Evtl hat der Bischof eine gute Idee."
http://www.webnews.de/kommentare/708039 ... ssion.html
D.h. hinter dem vielfach hegemonial konstruierten "Sozialen Problem Prostitution" (Kommunales Imageproblem, Arbeitsfeld der Sozialhilfe, unterstellte Begleitkriminalität...) stecken auch ganz handfeste materiellen Interessen (Grundrechte, Immobilienspekulation, Gentrifizierung=trading-up vs. unterstelltem trading-down...)
Dr. Carsten Frerk (Politologe), hat in seinem Vortrag [im Lenkungskreis es Bistums für die Initiative: Zukunft Arbeitsplatz Kirche] die Ergebnisse intensiver Recherchen sachlich mit Quellenangaben dargelegt. Dabei führte er aus, dass der Bischöfliche Stuhl eine eigene Rechtsform (eigenständiges Unternehmen) ist und Vermögen besitzt durch Beteiligungen an verschiedenen Unternehmen wie z. B. der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft, Weltbildverlag, Tellux sowie Vermögenswerten aus Immobilien, Grundstücken etc..).
Der Referent sprach von einem geschätztem Vermögen von € 240 Millionen Marktwert für den Bischöflichen Stuhl der Diözese Aachen. Da in das Vermögen des Bischöflichen Stuhls keine Kirchensteuer einfließt, ist eine Offenlegung der jeweiligen Haushalte rechtlich nicht geboten. ... Tatsächliche Aufklärung und klare Offenlegung des kompletten Kirchenvermögens sind bis heute nicht erfolgt. ... [Die Kirche] steht in der Verantwortung, alle Vermögensbestandteile zur sozialverträglichen und christlichen [Finanz-]Krisenbewältigung einzusetzen. In jedem in die Krise geratenen Unternehmen, welches Hilfe zur Bewältigung beanspruchen will z. B. durch "Tariföffnungsklauseln" oder durch staatliche Transferleistungen werden alle Vermögensbestandteile offen gelegt und zur Mitfinanzierung von "Personalanpassungsmaßnahmen" herangezogen.
http://zak-bistum-aachen.de/download/20 ... ischof.pdf
Die röm.-kath. Kirche kann heute evt. als ein Kartell mit 2.000jähriger Erfahrung von Machterhalt und Wohlstandsmehrung charakterisiert werden, wozu auch die Schaffung von demokratischer Kontrolle und rechtlichem Eingriff weitgehend entzogenen "Sondervermögen" gehört. Aachen als Ort der Kronhalle von Kaiser Karl des Großen hat da besondere Bedeutung für die deutsche Geschichte und röm.-kath. Kirche in Deutschland, die als eine der wohlhabendsten in der Welt genannt wird. Die kirchlichen Finanzkompetenzen wurden kürzlich zur Vatikanbank Istituto per le Opere di Religione (IOR) veröffentlicht und stehen aktuell in den Medien mit dem Korruptionsverdacht gegen den Kardinal von Neapel Crescenzio Sepe. Er war so wie Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI Vorsitzender der Glaubenskongregation (Nachfolgeinstitution der heiligen römischen Inquisition) und leitete die Evangelisierung der Völker ("Propaganda Fide"), mit zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von geschätzt 9 Mrd. Euro:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=6323 (Länderberichte Vatikan)
.
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Lagebericht Aachen
Forts.
Bericht von der Diskussionsveranstaltung zur Prostitution in Aachen
Dienstag, den 29. Juni 2010 um 14:11 Uhr
Der Ratssaal im Aachener Rathaus; ca 100 Besucher waren zur Veranstaltung gekommen.
Gestern Abend fand die Diskussionsveranstaltung der GRÜNEN zum Thema Prostitution in Aachen statt.
Wir, Anna und Mia, Praktikantinnen im GRÜNEN Parteibüro, waren natürlich dabei und haben fleißig Notizen gemacht, um Sie über die Veranstaltung zu informieren.
In der Einführung wurden die Fachleute auf dem Podium vorgestellt und Leitfragen formuliert. Die Diskussion sollte ergebnisoffen verlaufen und die Bürger über die Situation der Prostituierten in der Antoniusstraße, das dortige Arbeitsumfeld und die möglichen Aktionen zur Aufwertung der Gegend informieren.
Mechtild Eickel vom Verein Madonna e. V. aus Bochum, der sich um die Beratung und Hilfe von Prostituierten kümmert und auch über das Internet in ganz NRW den Prostituierten als Beratungsstelle zur Verfügung steht, beginnt mit einem kurzen Vortrag . Sie war vor einer Woche in Aachen und hat sich die Antoniusstraße – von außen – angeschaut und schildert nun ihre Eindrücke und vergleicht diese mit der Situation in Bochum.
Sie berichtet, dass die Beratungsstelle von Madonna e.V. in Bochum direkt vor Ort in der Bordellstraße ansässig ist. Die Lage der Straße in Bochum ist nach ihren Eindrücken ähnlich wie in Aachen, denn sie befindet sich in Bochum ebenfalls in der Innenstadt und ist die einzige Straße innerhalb eines Sperrbezirks, wo Prostitution legal betrieben werden darf.
Mechtild Eickel erklärt, wie die Prostitution organisiert wird. Die Frauen erkundigen sich, ob beispielsweise in der Antoniusstraße noch Zimmer frei sind. Dies geschieht meist telefonisch. Die Mieten belaufen sich in Bochum sich auf 100- 140 Euro pro Nacht für ein Zimmer. Sie erzählt, dass viele Ausländerinnen in der Prostitution tätig sind und diese häufig noch nicht gut Deutsch sprechen und auch nicht ausreichend über ihre Rechte informiert sind.
Außerdem haben sie häufig noch keinen Kontakt zu anderen Prostituierten. Dies führt dann dazu, dass sie oftmals zu niedrige Preise nehmen, weil sie keine Vorstellung von den Preisen in Deutschland haben und teilweise auch ohne Schutz arbeiten und Praktiken anbieten, die sie eigentlich gar nicht vornehmen wollen. Dadurch verändern sich auch die allgemeinen Preise und für die Frauen wird es noch schwerer das Geld für die Miete einzunehmen. Frau Eickel berichtet auch vom 2002 verabschiedeten Prostitutionsgesetz, welches die Prostitution in Deutschland legalisiert und es den Frauen mittlerweile möglich macht ihr Entgelt einzuklagen.
Als letztes erläutert sie die Wünsche der Prostituierten. Die Frauen wünschen sich, dass die Mieten nicht weiter steigen und dass die Regeln der Prostitution anderen Berufen ähneln. Des weitern soll es größere Räume mit Tageslicht, bessere Sanitäreinrichtungen, gute Werbung, ausreichend Arbeitsmittel und die Möglichkeit des Austauschs von Informationen mit anderen Prostituierten geben.
Als nächstes informiert Herr Lemper, Kriminaloberrat der Polizei in Aachen über die Situation in Aachen. Erst macht er darauf aufmerksam, dass viele seiner Informationen nicht sicher sind und sich aus vielen Teilinformationen zusammensetzen.
In der Antonisstraße stehen 30 Häuser, in denen Prostitution betrieben wird. In jedem dieser Häuser soll es zwischen 5-12 Zimmer geben, von welchen ca. 3-4 Zimmer ausgelastet sind [ca. 255 Arbeitszimmer].
Insgesamt soll in 15 Wohnungen und 10 Bars und Clubs in Aachen Prostitution stattfinden. Laut Polizei gibt es zwischen 250 und 300 Prostituierte in Aachen.
[Versorgungsquote = 300 / 258.380 = 1 Promille = 1 Sexworker je 1000 Einwohner (Vgl. für Friedrichshafen ergab sich 1,5 Promille). Anm.]
Die Zimmermiete kostet in Aachen pro Nacht etwa 100 Euro. Außerdem müssen pauschal 15 Euro Gewerbesteuer pro Tag an den Hauswirt entrichtet werden
[gemeint ist die juristisch fragwürdige Sexworker-Sondersteuer nach dem Düsseldorfer Verfahren. Wo gibt es das sonst noch, dass Steuer von Selbstständigen durch Vermieter einkassiert wird??? Anm.].
Der Durchschnittspreis für die Dienste der Prostituierten pro Freier liegt bei ca. 30 Euro.
Heutzutage kommt der Großteil der Prostituierten aus Osteuropa, Afrika z.B. Nigeria und aus Asien z.B. Thailand.
Das Alter von ¾ der Prostituierten beträgt etwa ca. 20 Jahre. Es gibt jedoch auch ältere Frauen.
Ein hoher Anteil der Freier kommt nach Angaben der Polizei aus dem umliegenden Grenzland, besonders aus Belgien. Es wird vermutet, dass dies auf das drastische Vorgehen gegen Freier und Prostituierte in Lüttich zurück zu führen ist.
Nach den allgemeinen Informationen der Polizei über die Antoniusstraße geht der Kriminaloberrat auf die Kriminalität und die Maßnahmen der Polizei gegen diese ein. Er berichtet von 10 polizeilichen Einsätzen pro Monat. [Also jeden 3. Tag ist die Polizei am Sexarbeitsplatz !!!]
Letztendlich stößt die Polizei bei etwa 20 Einsätzen pro Jahr auf Kriminalität. Die Kriminalität ist demnach geringer als vermutet. In Bezug auf Zwangsprostitution sagt Herr Lemper, dass der Statistik zufolge diese sehr selten in Aachen vorkommt.
Doch er spricht von einem Dunkelfeld, das von der Polizei nicht erfasst werden kann.
[Wie dunkel kann ein sog. Dunkelfeld eigentlich sein? Wenn jeden 3. Tag die Polizei im Puff auftraucht, ist dann das Dunkelfeld so groß wie die 2 Tage dazwischen ohne Polizei?]
Die Statistik besagt, dass es nur eine Hand voll Ermittlungsverfahren im Bereich der Zwangsprostitution in Aachen gibt.
Im Anschluss an die Ausführung geht Gisela Nacken, die Planungsdezernentin der Stadt Aachen, auf die Stadtentwicklung am Büchel ein. Das Ziel ist, dass das Parkhaus Büchel für das Kaufhaus „bel etage“ weichen soll. Außerdem hat Herr Falter, der Unternehmer der Mayerschen Buchhandlung, ein Randgrundstück der Antoniusstraße gekauft, mit dem Ziel das Viertel aufzuwerten und dort mehr Einzelhandel aufzubauen [Geschäftsexpansion. Anm.]. So kam es dazu, dass man über eine Vergrößerung des Sperrgebiets und demnach eine Reduzierung der Prostitution in der Antoniusstraße sprach. [Das ist offener Konkurrenzkampf und mit ungleichen Mitteln von den bürgerlichen Geschäftsleute gegen das Rotlichtgewerbe. Anm.]
Nach Ansicht der GRÜNEN darf dies aber nur erfolgen, wenn es für die Prostituierten eine sichere und auch komfortablere Ausweichmöglichkeit gibt. Hier ist die Idee eines Laufhauses, welches leichter zu kontrollieren ist und somit ein möglichstes Maß an Sicherheit mit sich bringt, als Alternative zur Antoniusstraße zu diskutieren. Ein Laufhaus ist ein Bordell in welchem die Freier an den geöffneten Türen der Prostituierten vorbeilaufen, sich mit diesen unverbindlich unterhalten und eventuell die Dienste der Frauen in Anspruch nehmen, wie zum Beispiel im Pascha in Köln.
Auch war es eine Idee Sichtschutzwände an den Eingängen der Straße aufzustellen, um Kinder und Touristen davor zu schützen, sich in die Antoniusstraße zu verirren. Darauf antwortete Herr Lemper jedoch, dass diese Idee aus polizeilicher Seite nicht tragbar ist, da die Wände die Durchfahrt für die Polizei erschwert.
Nach den drei Vorträgen der Fachleute durfte nun das Publikum Fragen stellen und mitdiskutieren. Der Ratssaal war mit fast 100 Menschen gut besucht.
Am Ende lobte Frau Eickel die Diskussion für ihren Verlauf. Sie habe eine solch sachliche und offene Diskussion über dieses Thema selten erlebt.
Die Beteiligten waren sich auch einig, dass keine Lösung gefunden werden kann, solange sich die Frauen selbst und die Hausbesitzer nicht in die Diskussion einschalten.
Denn nur so kann zukünftig die Sanierung der Häuser und Verbesserung der Räumlichkeiten organisiert und somit auch die Situation der Frauen verbessert werden. Es wird jedoch noch ein langer Weg sein bis eine Lösung gefunden ist, doch der erste Schritt ist mit dieser Diskussionsveranstaltung vollbracht.
http://www.gruene-aachen.de/index.php?o ... &Itemid=32
Bericht von der Diskussionsveranstaltung zur Prostitution in Aachen
Dienstag, den 29. Juni 2010 um 14:11 Uhr
Der Ratssaal im Aachener Rathaus; ca 100 Besucher waren zur Veranstaltung gekommen.
Gestern Abend fand die Diskussionsveranstaltung der GRÜNEN zum Thema Prostitution in Aachen statt.
Wir, Anna und Mia, Praktikantinnen im GRÜNEN Parteibüro, waren natürlich dabei und haben fleißig Notizen gemacht, um Sie über die Veranstaltung zu informieren.
In der Einführung wurden die Fachleute auf dem Podium vorgestellt und Leitfragen formuliert. Die Diskussion sollte ergebnisoffen verlaufen und die Bürger über die Situation der Prostituierten in der Antoniusstraße, das dortige Arbeitsumfeld und die möglichen Aktionen zur Aufwertung der Gegend informieren.
Mechtild Eickel vom Verein Madonna e. V. aus Bochum, der sich um die Beratung und Hilfe von Prostituierten kümmert und auch über das Internet in ganz NRW den Prostituierten als Beratungsstelle zur Verfügung steht, beginnt mit einem kurzen Vortrag . Sie war vor einer Woche in Aachen und hat sich die Antoniusstraße – von außen – angeschaut und schildert nun ihre Eindrücke und vergleicht diese mit der Situation in Bochum.
Sie berichtet, dass die Beratungsstelle von Madonna e.V. in Bochum direkt vor Ort in der Bordellstraße ansässig ist. Die Lage der Straße in Bochum ist nach ihren Eindrücken ähnlich wie in Aachen, denn sie befindet sich in Bochum ebenfalls in der Innenstadt und ist die einzige Straße innerhalb eines Sperrbezirks, wo Prostitution legal betrieben werden darf.
Mechtild Eickel erklärt, wie die Prostitution organisiert wird. Die Frauen erkundigen sich, ob beispielsweise in der Antoniusstraße noch Zimmer frei sind. Dies geschieht meist telefonisch. Die Mieten belaufen sich in Bochum sich auf 100- 140 Euro pro Nacht für ein Zimmer. Sie erzählt, dass viele Ausländerinnen in der Prostitution tätig sind und diese häufig noch nicht gut Deutsch sprechen und auch nicht ausreichend über ihre Rechte informiert sind.
Außerdem haben sie häufig noch keinen Kontakt zu anderen Prostituierten. Dies führt dann dazu, dass sie oftmals zu niedrige Preise nehmen, weil sie keine Vorstellung von den Preisen in Deutschland haben und teilweise auch ohne Schutz arbeiten und Praktiken anbieten, die sie eigentlich gar nicht vornehmen wollen. Dadurch verändern sich auch die allgemeinen Preise und für die Frauen wird es noch schwerer das Geld für die Miete einzunehmen. Frau Eickel berichtet auch vom 2002 verabschiedeten Prostitutionsgesetz, welches die Prostitution in Deutschland legalisiert und es den Frauen mittlerweile möglich macht ihr Entgelt einzuklagen.
Als letztes erläutert sie die Wünsche der Prostituierten. Die Frauen wünschen sich, dass die Mieten nicht weiter steigen und dass die Regeln der Prostitution anderen Berufen ähneln. Des weitern soll es größere Räume mit Tageslicht, bessere Sanitäreinrichtungen, gute Werbung, ausreichend Arbeitsmittel und die Möglichkeit des Austauschs von Informationen mit anderen Prostituierten geben.
Als nächstes informiert Herr Lemper, Kriminaloberrat der Polizei in Aachen über die Situation in Aachen. Erst macht er darauf aufmerksam, dass viele seiner Informationen nicht sicher sind und sich aus vielen Teilinformationen zusammensetzen.
In der Antonisstraße stehen 30 Häuser, in denen Prostitution betrieben wird. In jedem dieser Häuser soll es zwischen 5-12 Zimmer geben, von welchen ca. 3-4 Zimmer ausgelastet sind [ca. 255 Arbeitszimmer].
Insgesamt soll in 15 Wohnungen und 10 Bars und Clubs in Aachen Prostitution stattfinden. Laut Polizei gibt es zwischen 250 und 300 Prostituierte in Aachen.
[Versorgungsquote = 300 / 258.380 = 1 Promille = 1 Sexworker je 1000 Einwohner (Vgl. für Friedrichshafen ergab sich 1,5 Promille). Anm.]
Die Zimmermiete kostet in Aachen pro Nacht etwa 100 Euro. Außerdem müssen pauschal 15 Euro Gewerbesteuer pro Tag an den Hauswirt entrichtet werden
[gemeint ist die juristisch fragwürdige Sexworker-Sondersteuer nach dem Düsseldorfer Verfahren. Wo gibt es das sonst noch, dass Steuer von Selbstständigen durch Vermieter einkassiert wird??? Anm.].
Der Durchschnittspreis für die Dienste der Prostituierten pro Freier liegt bei ca. 30 Euro.
Heutzutage kommt der Großteil der Prostituierten aus Osteuropa, Afrika z.B. Nigeria und aus Asien z.B. Thailand.
Das Alter von ¾ der Prostituierten beträgt etwa ca. 20 Jahre. Es gibt jedoch auch ältere Frauen.
Ein hoher Anteil der Freier kommt nach Angaben der Polizei aus dem umliegenden Grenzland, besonders aus Belgien. Es wird vermutet, dass dies auf das drastische Vorgehen gegen Freier und Prostituierte in Lüttich zurück zu führen ist.
Nach den allgemeinen Informationen der Polizei über die Antoniusstraße geht der Kriminaloberrat auf die Kriminalität und die Maßnahmen der Polizei gegen diese ein. Er berichtet von 10 polizeilichen Einsätzen pro Monat. [Also jeden 3. Tag ist die Polizei am Sexarbeitsplatz !!!]
Letztendlich stößt die Polizei bei etwa 20 Einsätzen pro Jahr auf Kriminalität. Die Kriminalität ist demnach geringer als vermutet. In Bezug auf Zwangsprostitution sagt Herr Lemper, dass der Statistik zufolge diese sehr selten in Aachen vorkommt.
Doch er spricht von einem Dunkelfeld, das von der Polizei nicht erfasst werden kann.
[Wie dunkel kann ein sog. Dunkelfeld eigentlich sein? Wenn jeden 3. Tag die Polizei im Puff auftraucht, ist dann das Dunkelfeld so groß wie die 2 Tage dazwischen ohne Polizei?]
Die Statistik besagt, dass es nur eine Hand voll Ermittlungsverfahren im Bereich der Zwangsprostitution in Aachen gibt.
Im Anschluss an die Ausführung geht Gisela Nacken, die Planungsdezernentin der Stadt Aachen, auf die Stadtentwicklung am Büchel ein. Das Ziel ist, dass das Parkhaus Büchel für das Kaufhaus „bel etage“ weichen soll. Außerdem hat Herr Falter, der Unternehmer der Mayerschen Buchhandlung, ein Randgrundstück der Antoniusstraße gekauft, mit dem Ziel das Viertel aufzuwerten und dort mehr Einzelhandel aufzubauen [Geschäftsexpansion. Anm.]. So kam es dazu, dass man über eine Vergrößerung des Sperrgebiets und demnach eine Reduzierung der Prostitution in der Antoniusstraße sprach. [Das ist offener Konkurrenzkampf und mit ungleichen Mitteln von den bürgerlichen Geschäftsleute gegen das Rotlichtgewerbe. Anm.]
Nach Ansicht der GRÜNEN darf dies aber nur erfolgen, wenn es für die Prostituierten eine sichere und auch komfortablere Ausweichmöglichkeit gibt. Hier ist die Idee eines Laufhauses, welches leichter zu kontrollieren ist und somit ein möglichstes Maß an Sicherheit mit sich bringt, als Alternative zur Antoniusstraße zu diskutieren. Ein Laufhaus ist ein Bordell in welchem die Freier an den geöffneten Türen der Prostituierten vorbeilaufen, sich mit diesen unverbindlich unterhalten und eventuell die Dienste der Frauen in Anspruch nehmen, wie zum Beispiel im Pascha in Köln.
Auch war es eine Idee Sichtschutzwände an den Eingängen der Straße aufzustellen, um Kinder und Touristen davor zu schützen, sich in die Antoniusstraße zu verirren. Darauf antwortete Herr Lemper jedoch, dass diese Idee aus polizeilicher Seite nicht tragbar ist, da die Wände die Durchfahrt für die Polizei erschwert.
Nach den drei Vorträgen der Fachleute durfte nun das Publikum Fragen stellen und mitdiskutieren. Der Ratssaal war mit fast 100 Menschen gut besucht.
Am Ende lobte Frau Eickel die Diskussion für ihren Verlauf. Sie habe eine solch sachliche und offene Diskussion über dieses Thema selten erlebt.
Die Beteiligten waren sich auch einig, dass keine Lösung gefunden werden kann, solange sich die Frauen selbst und die Hausbesitzer nicht in die Diskussion einschalten.
Denn nur so kann zukünftig die Sanierung der Häuser und Verbesserung der Räumlichkeiten organisiert und somit auch die Situation der Frauen verbessert werden. Es wird jedoch noch ein langer Weg sein bis eine Lösung gefunden ist, doch der erste Schritt ist mit dieser Diskussionsveranstaltung vollbracht.
http://www.gruene-aachen.de/index.php?o ... &Itemid=32
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 22.04.2013, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Verhandlung über Prostitution: 2. Runde
Sollen die Sexworker und das Sexbiz aus dem uralten angestammten Quatier Antoniusstraße mitten in der Innenstadt vertrieben werden damit finanzstarke Investoren zum Zug kommen (Gentrifizierung)?
Teilweise wird (scheinheilig?) mit Hygienemängeln oder mit Menschenhandel argumentiert und über Presseartikel die Öffentlichkeit vorbereitet, wie wir es bei der Schließung der Pussyclubs in Deutschland erlebt haben:
Prostitution aus der Grauzone holen
Von Wolfgang Schumacher | 07.10.2010, 19:30
Aachen. Zwangsprostitution, Menschenhandel und internationale Kriminalität im Umfeld von Bordellen, Saunaclubs und Straßenstrichs wird in der Euregio seit 2007 von einer grenzüberschreitenden Arbeitsgruppe verfolgt. «Rotlicht» heißt sie. Dirk Minter von der Föderalen Polizei Hasselt ist ein Teil davon.
Bei einem Expertenhearing zum Thema Prostitution berichtete er vom jüngsten Fahndungserfolg: Sechs Festnahmen dies- und jenseits der Grenzen wegen Menschenhandels. Ausgesagt hatte die 25-jährige Kirgisin «Olga», die in einem belgischen Club anschaffen musste. Sie war durch Mittelsmänner über Amsterdam, Heerlen und Aachen nach Belgien gebracht worden und musste dort anschaffen.
Wohl wegen «Aufsässigkeit» sei sie halb tot geprügelt worden. Die Polizei brachte sie in ein Auffanghaus, «Olga» sagte aus. Einige der Festgenommenen wurden bereits verurteilt. Ein Prozess in Maastricht läuft noch.
Seit dem EU-Beitritt Bulgariens und Rumäniens überschwemmen Frauen aus diesen Ländern die Clubs und Straßenstrichs, sagte der Leiter des Dortmunder Ordnungsamtes, Ortwin Schäfer. Schäfer war eingeladen, um das «Dortmunder Modell» vorzustellen. Die liberalere Herangehensweise an das Prostitutionsproblem beginnt an einem Runden Tisch.
Konzessionierter Gewerbebetrieb
Hier sitzen vom Staatsanwalt, über die Polizei und die Verwaltung auch die Vereinigungen, die Basisarbeit bei den Prostituierten vor Ort machen, wie etwa die «Mitternachtsmission» oder der Verein «Sowoldi» (Solidarität mit Frauen in Not). Die Gesprächsangebote würden von den Rotlicht-Unternehmern gut angenommen, sagt Schäfer.
Er will die Prostitution aus der «Grauzone zur Illegalität» herausholen und zu einem konzessionierten und kontrollierten Gewerbebetrieb machen. Damit biete sich die Möglichkeit, bestimmte Standards zum Schutz der Allgemeinheit, der Freier und der Prostitution vorzuschreiben. Schäfer: «Wir kanalisieren die Prostitution, schaffen Räume und haben dadurch an anderen Stellen Ruhe.»
Die Basisarbeit der Vereine zeichnet sich dadurch aus, dass sie Frauen beraten und Obdach geben, falls sie Gewalt und Zwang ausgesetzt werden. Dazu kommen eine Betreuung in hygienischen und sozialen Fragen.
Letzteres habe auch in Aachen hohe Priorität, meinte die städtische Baudezernentin Gisela Nacken, die sich mit der Situation der Aachener Prostitutionsmeile mitten in der Stadt beschäftigte. Der Hausbestand sei völlig veraltet und heruntergekommen. Nacken schließt eine Komplettverlegung dieser Meile nicht aus.
http://www.az-web.de/lokales/euregio-de ... holen.html
Komplettverlegung der Antoniusstraße jetzt denkbar
Von Wolfgang Schumacher | 07.10.2010, 20:36
Aachen. In einem städtischen Hearing, das zum Thema «Prostitution» im Geschwister-Scholl-Gymnasium stattfand, schloss die Aachener Baudezernentin Gisela Nacken eine Komplettverlegung der Bordells in der Antoniusstraße nicht mehr aus.
Nacken erklärte vor Experten aus Dortmund, Bochum, Aachen und dem belgischen Grenzgebiet, dass der jetzige Bestand im «Sträßchen» vom baulichen und hygienischen Zustand nicht mehr akzeptabel sei.
Man verfolge daher zwei Varianten, um die Situation in einem Kerngebiet der Stadt Aachen zu verbessern. Zum einen sei geplant, die Antoniusstraße «etwa bis zur Hälfte» einzukürzen. Da folge man den Vorstellungen der Investoren, die am Büchel die neue Einkaufsgalerie «Bel Etage» planen, wie den Vorstellungen zweiten Investors, der an der Ecke Nikolausstraße/Antoniusstraße Wohnungen und gewerblichen Raum schaffen wolle.
Die Ausdehnung des Sperrbezirks ins Innere der Straße hinein solle bis zum «Grossmann-Grundstück» gehen, erklärte Nacken.
Um den Häuserzustand zu verbessern, habe man auch über eine Sanierungssatzung nachgedacht, schließlich brächten die Gebäude mit der Zimmervermietung für die Prostituierten erhebliche Mieten ein. Anders als etwa auf Hamburgs Amüsiermeile, der Reeperbahn, gebe es hier einen eklatanten Modernisierungsstau, da die Hausbesitzer nicht investierten.
Es sei allerdings gleichermaßen diskussionswürdig, im Stadtgebiet einen völlig neuen Standort für Bordelle ins Auge zu fassen.
http://www.az-web.de/lokales/nordkreis- ... kbar-.html
Städtisches Hearing:
viewtopic.php?p=88581#88581
Ob die Sexworker und ihre Interessen auf dem Hearing gut vertreten sind?
.
Teilweise wird (scheinheilig?) mit Hygienemängeln oder mit Menschenhandel argumentiert und über Presseartikel die Öffentlichkeit vorbereitet, wie wir es bei der Schließung der Pussyclubs in Deutschland erlebt haben:
Prostitution aus der Grauzone holen
Von Wolfgang Schumacher | 07.10.2010, 19:30
Aachen. Zwangsprostitution, Menschenhandel und internationale Kriminalität im Umfeld von Bordellen, Saunaclubs und Straßenstrichs wird in der Euregio seit 2007 von einer grenzüberschreitenden Arbeitsgruppe verfolgt. «Rotlicht» heißt sie. Dirk Minter von der Föderalen Polizei Hasselt ist ein Teil davon.
Bei einem Expertenhearing zum Thema Prostitution berichtete er vom jüngsten Fahndungserfolg: Sechs Festnahmen dies- und jenseits der Grenzen wegen Menschenhandels. Ausgesagt hatte die 25-jährige Kirgisin «Olga», die in einem belgischen Club anschaffen musste. Sie war durch Mittelsmänner über Amsterdam, Heerlen und Aachen nach Belgien gebracht worden und musste dort anschaffen.
Wohl wegen «Aufsässigkeit» sei sie halb tot geprügelt worden. Die Polizei brachte sie in ein Auffanghaus, «Olga» sagte aus. Einige der Festgenommenen wurden bereits verurteilt. Ein Prozess in Maastricht läuft noch.
Seit dem EU-Beitritt Bulgariens und Rumäniens überschwemmen Frauen aus diesen Ländern die Clubs und Straßenstrichs, sagte der Leiter des Dortmunder Ordnungsamtes, Ortwin Schäfer. Schäfer war eingeladen, um das «Dortmunder Modell» vorzustellen. Die liberalere Herangehensweise an das Prostitutionsproblem beginnt an einem Runden Tisch.
Konzessionierter Gewerbebetrieb
Hier sitzen vom Staatsanwalt, über die Polizei und die Verwaltung auch die Vereinigungen, die Basisarbeit bei den Prostituierten vor Ort machen, wie etwa die «Mitternachtsmission» oder der Verein «Sowoldi» (Solidarität mit Frauen in Not). Die Gesprächsangebote würden von den Rotlicht-Unternehmern gut angenommen, sagt Schäfer.
Er will die Prostitution aus der «Grauzone zur Illegalität» herausholen und zu einem konzessionierten und kontrollierten Gewerbebetrieb machen. Damit biete sich die Möglichkeit, bestimmte Standards zum Schutz der Allgemeinheit, der Freier und der Prostitution vorzuschreiben. Schäfer: «Wir kanalisieren die Prostitution, schaffen Räume und haben dadurch an anderen Stellen Ruhe.»
Die Basisarbeit der Vereine zeichnet sich dadurch aus, dass sie Frauen beraten und Obdach geben, falls sie Gewalt und Zwang ausgesetzt werden. Dazu kommen eine Betreuung in hygienischen und sozialen Fragen.
Letzteres habe auch in Aachen hohe Priorität, meinte die städtische Baudezernentin Gisela Nacken, die sich mit der Situation der Aachener Prostitutionsmeile mitten in der Stadt beschäftigte. Der Hausbestand sei völlig veraltet und heruntergekommen. Nacken schließt eine Komplettverlegung dieser Meile nicht aus.
http://www.az-web.de/lokales/euregio-de ... holen.html
Komplettverlegung der Antoniusstraße jetzt denkbar
Von Wolfgang Schumacher | 07.10.2010, 20:36
Aachen. In einem städtischen Hearing, das zum Thema «Prostitution» im Geschwister-Scholl-Gymnasium stattfand, schloss die Aachener Baudezernentin Gisela Nacken eine Komplettverlegung der Bordells in der Antoniusstraße nicht mehr aus.
Nacken erklärte vor Experten aus Dortmund, Bochum, Aachen und dem belgischen Grenzgebiet, dass der jetzige Bestand im «Sträßchen» vom baulichen und hygienischen Zustand nicht mehr akzeptabel sei.
Man verfolge daher zwei Varianten, um die Situation in einem Kerngebiet der Stadt Aachen zu verbessern. Zum einen sei geplant, die Antoniusstraße «etwa bis zur Hälfte» einzukürzen. Da folge man den Vorstellungen der Investoren, die am Büchel die neue Einkaufsgalerie «Bel Etage» planen, wie den Vorstellungen zweiten Investors, der an der Ecke Nikolausstraße/Antoniusstraße Wohnungen und gewerblichen Raum schaffen wolle.
Die Ausdehnung des Sperrbezirks ins Innere der Straße hinein solle bis zum «Grossmann-Grundstück» gehen, erklärte Nacken.
Um den Häuserzustand zu verbessern, habe man auch über eine Sanierungssatzung nachgedacht, schließlich brächten die Gebäude mit der Zimmervermietung für die Prostituierten erhebliche Mieten ein. Anders als etwa auf Hamburgs Amüsiermeile, der Reeperbahn, gebe es hier einen eklatanten Modernisierungsstau, da die Hausbesitzer nicht investierten.
Es sei allerdings gleichermaßen diskussionswürdig, im Stadtgebiet einen völlig neuen Standort für Bordelle ins Auge zu fassen.
http://www.az-web.de/lokales/nordkreis- ... kbar-.html
Städtisches Hearing:
viewtopic.php?p=88581#88581
Ob die Sexworker und ihre Interessen auf dem Hearing gut vertreten sind?
.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
05.11.2010
Blechblende als «Blickfang» am Bordell
Aachen. Der Durchgangsverkehr ist im «Sträßchen» schon lange Vergangenheit, jetzt sollen auch tiefere Einblicke in Aachens kleine Rotlichtmeile in bester Citylage verhindert werden - zumindest an einer Seite und zumindest solche, die Unbeteiligte und Unbefugte bislang im Vorbeigehen erhaschen können, ob sie es nun wollen oder nicht.
Denn die Antoniusstraße soll eine Sichtblende erhalten, die Blicke von der Nikolausstraße aus unterbindet. Dafür hat der Planungsausschuss jetzt grünes Licht gegeben.
In der Hamburger Herbertstraße und in vielen anderen Städten ist solch ein Sichtschutz an den Ein- und Ausgängen von Bordellstraßen schon lange Standard, in Aachen wird er nun auf Wunsch eines Investors erlaubt. Denn wie berichtet hat Helmut Falter, Seniorchef der Mayerschen Buchhandlung, unlängst das städtische Grundstück an der Ecke Nikolausstraße/Antoniusstraße erworben, um dort einen viergeschossigen Gebäudekomplex mit Geschäftslokalen und Wohnungen zu errichten - und der Sichtschutz zum «Sträßchen» war Kaufbedingung.
«Diese Forderung ist opportun, wenn jemand Wohnungen und Geschäfte in einer übel beleumundeten Ecke ansiedeln will», sagt Falter. Schließlich wolle von den künftigen Mietern seines Projekts und den flanierenden Geschäftskunden nicht jeder unbedingt auf den ersten Blick mit dem benachbarten Rotlichtbezirk konfrontiert werden. «Und für die dortigen Besucher ändert sich ja nichts.»
Laut Falter, der die Sichtblende auch bezahlt, sollen zwei Meter hohe Blechwände an der Grenze zwischen neuer und alter Nutzung so versetzt angebracht werden, dass zwischen ihnen ein etwa 1,50 Meter breiter Durchgang offenbleibt. Die Wände sollen zugleich Tore sein, die elektronisch geöffnet werden, wenn Polizei- oder Rettungseinsätze dies erfordern. Und auch gegen den Bau eines Urinals werde er sich «sicher nicht sperren», sagt Falter. Schließlich habe die Nikolausstraße nicht zuletzt einen Status als Schmuddelecke, weil sich dort Nacht für Nacht Männer an den Hausfassaden erleichtern. Begrüßt wird die Initiative auch hinter der künftigen Sichtblende. «Wir sind dafür», sagt ein Hausbesitzer im Sträßchen. «Dann laufen hier auch keine Schulklassen mehr hindurch.»
Bis die Maßnahme greift, wird es aber noch dauern. Erst wenn sein Neubau steht, benötigt Falter die Blechwand. Und sein Projekt werde er erst realisieren, wenn auch der geplante «Bel Etage»-Bau am Büchel startet, sagt er. Dem Vernehmen nach wird daraus aber bis Ende 2011 nichts. Wohl bis Anfang 2013 dürfte damit der Bordell-«Blickfang» zwar beschlossene Sache sein, aber doch nur auf dem Papier existieren.
http://www.az-web.de/lokales/aachen-det ... am-Bordell
Blechblende als «Blickfang» am Bordell
Aachen. Der Durchgangsverkehr ist im «Sträßchen» schon lange Vergangenheit, jetzt sollen auch tiefere Einblicke in Aachens kleine Rotlichtmeile in bester Citylage verhindert werden - zumindest an einer Seite und zumindest solche, die Unbeteiligte und Unbefugte bislang im Vorbeigehen erhaschen können, ob sie es nun wollen oder nicht.
Denn die Antoniusstraße soll eine Sichtblende erhalten, die Blicke von der Nikolausstraße aus unterbindet. Dafür hat der Planungsausschuss jetzt grünes Licht gegeben.
In der Hamburger Herbertstraße und in vielen anderen Städten ist solch ein Sichtschutz an den Ein- und Ausgängen von Bordellstraßen schon lange Standard, in Aachen wird er nun auf Wunsch eines Investors erlaubt. Denn wie berichtet hat Helmut Falter, Seniorchef der Mayerschen Buchhandlung, unlängst das städtische Grundstück an der Ecke Nikolausstraße/Antoniusstraße erworben, um dort einen viergeschossigen Gebäudekomplex mit Geschäftslokalen und Wohnungen zu errichten - und der Sichtschutz zum «Sträßchen» war Kaufbedingung.
«Diese Forderung ist opportun, wenn jemand Wohnungen und Geschäfte in einer übel beleumundeten Ecke ansiedeln will», sagt Falter. Schließlich wolle von den künftigen Mietern seines Projekts und den flanierenden Geschäftskunden nicht jeder unbedingt auf den ersten Blick mit dem benachbarten Rotlichtbezirk konfrontiert werden. «Und für die dortigen Besucher ändert sich ja nichts.»
Laut Falter, der die Sichtblende auch bezahlt, sollen zwei Meter hohe Blechwände an der Grenze zwischen neuer und alter Nutzung so versetzt angebracht werden, dass zwischen ihnen ein etwa 1,50 Meter breiter Durchgang offenbleibt. Die Wände sollen zugleich Tore sein, die elektronisch geöffnet werden, wenn Polizei- oder Rettungseinsätze dies erfordern. Und auch gegen den Bau eines Urinals werde er sich «sicher nicht sperren», sagt Falter. Schließlich habe die Nikolausstraße nicht zuletzt einen Status als Schmuddelecke, weil sich dort Nacht für Nacht Männer an den Hausfassaden erleichtern. Begrüßt wird die Initiative auch hinter der künftigen Sichtblende. «Wir sind dafür», sagt ein Hausbesitzer im Sträßchen. «Dann laufen hier auch keine Schulklassen mehr hindurch.»
Bis die Maßnahme greift, wird es aber noch dauern. Erst wenn sein Neubau steht, benötigt Falter die Blechwand. Und sein Projekt werde er erst realisieren, wenn auch der geplante «Bel Etage»-Bau am Büchel startet, sagt er. Dem Vernehmen nach wird daraus aber bis Ende 2011 nichts. Wohl bis Anfang 2013 dürfte damit der Bordell-«Blickfang» zwar beschlossene Sache sein, aber doch nur auf dem Papier existieren.
http://www.az-web.de/lokales/aachen-det ... am-Bordell
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
Betreiber geht an die Presse
11.11.2010
Hängepartie im «Sträßchen»
Aachen. Behalten die Bordelle ihren Platz im Herzen der City? Oder wird das Treiben im «Sträßchen», wie die Öcher ihre Antoniusstraße gerne nennen, auf die grüne Wiese im Stadtrand ausgelagert? Diese Diskussion ist in Aachen beinahe so alt wie das besagte Gewerbe selbst und tritt fast ebenso lange auf der Stelle.
«Seit 50 Jahren heißt es hier doch schon, die Straße kommt weg», sagt einer, der das wissen muss - und den die alte, aber stets neu aufflammende Debatte über Aachens Rotlichtstandort direkt betrifft.
Denn der Mann in den Sechzigern, der seinen Namen lieber nicht in der Zeitung lesen will, betreibt seit Jahrzehnten in der Antoniusstraße sechs Häuser, in denen Prostituierte arbeiten. Und er will, dass das so bleibt - und sieht sich da im «Sträßchen» in einem Boot mit den meisten anderen Betreibern: «Keiner möchte hier weg.»
«Halbierung» angekündigt
Dass ein Bordell-Betreiber an die Öffentlichkeit geht, ist ungewöhnlich, hat aber Gründe. Da ist zum einen die Initiative der Stadt, die Rotlichtmeile per Ausdehnung der Sperrgebietszone zurückzudrängen. Im Sommer 2009 hatte der damalige OB Dr. Jürgen Linden diese «Halbierung» des Rotlichtviertels angekündigt und für 2011 in Aussicht gestellt. Angesichts der «Bel Etage»-Pläne am Büchel sei dieser Schritt schon aus Jugendschutzgründen geboten, hieß es seinerzeit.
Doch drohen der Stadt nun massive Klagen der Betroffenen, sollte sie diesen Plan umsetzen. Dies habe man Planungsdezernentin Gisela Nacken bei einem Gespräch, an dem etwa 15 «Kollegen» teilgenommen hätten, unmissverständlich mitgeteilt, sagt der Betreiber der sechs Häuser.
Die Dezernentin bestätigt das Gespräch und auch die Klageandrohung. Sie habe das Meinungsbild auf Seiten der Betreiber ausloten wollen, sagt Nacken. Und räumt ein, dass die Ausdehnung der Sperrzone ein «langwieriger Prozess» sei. «Die Gespräche mit der Bezirksregierung laufen», sagt sie. «Für die Umsetzung kann man noch keinen Zeitpunkt nennen.»
Besagter Bordell-Betreiber geht aber auch an die Öffentlichkeit, weil er sich darüber ärgert, wie negativ die Zustände in der Antoniusstraße oft von Politik und Verwaltung dargestellt würden. Der Mann öffnet Türen, zeigt Zimmer, führt durch Küchen und Aufenthaltsräume und präsentiert ein Badezimmer, das gerade saniert wird. «Ich will zeigen, dass die Mädchen nicht in Verschlägen leben, keine unzumutbaren Bedingungen herrschen und für Hygiene und Sauberkeit gesorgt ist», sagt er.
Im Übrigen würden auch die Beschäftigten lieber im «Sträßchen» arbeiten als in einem «kasernenähnlichen Eroscenter», behauptet der Mann - was manche Prostituierte bestätigt. «Ich finde es angenehm hier», sagt etwa eine Frau, die seit acht Jahren in Aachen tätig ist und zuvor im Kölner Eroscenter gearbeitet hat. Dort sei es schlechter gewesen, wegen der großen Konkurrenz schon aus wirtschaftlichen Gründen. Und was die Sicherheit angeht: «Wenn mir einer was tun will, kann er das auch in einem Eroscenter.»
In der Antoniusstraße dagegen sei die Kriminalität zurückgegangen, sagen die Betreiber - was Polizeisprecher Paul Kemen bestätigt (siehe «Zwei Fragen an»). Deutlich sogar, um mehr als die Hälfte in fünf Jahren. In die Standortfrage einmischen mag sich die Polizei nicht: «Das ist Sache der Stadt.»
Wie es weitergeht? Besagter Bordellbetreiber würde gerne mit der Stadt «Hand in Hand» arbeiten. Sichtblenden an den Eingängen, ein besserer Straßenzustand, mehr Planungssicherheit - «dann würde hier auch mehr investiert werden», sagt er.
In Politik und Verwaltung gibt es dagegen viele, die sich eine andere Nutzung viel besser vorstellen können in dieser «Filet-Lage». Doch der Weg dorthin scheint weit. «Als Stadt kommen wir da nicht wirklich weiter», sagt auch der neue OB Marcel Philipp. Vor Ort bleibt derweil erst einmal alles beim Alten: Im «Sträßchen» herrscht eine Hängepartie.
http://www.az-web.de/news/topnews-detai ... traesschen
Hängepartie im «Sträßchen»
Aachen. Behalten die Bordelle ihren Platz im Herzen der City? Oder wird das Treiben im «Sträßchen», wie die Öcher ihre Antoniusstraße gerne nennen, auf die grüne Wiese im Stadtrand ausgelagert? Diese Diskussion ist in Aachen beinahe so alt wie das besagte Gewerbe selbst und tritt fast ebenso lange auf der Stelle.
«Seit 50 Jahren heißt es hier doch schon, die Straße kommt weg», sagt einer, der das wissen muss - und den die alte, aber stets neu aufflammende Debatte über Aachens Rotlichtstandort direkt betrifft.
Denn der Mann in den Sechzigern, der seinen Namen lieber nicht in der Zeitung lesen will, betreibt seit Jahrzehnten in der Antoniusstraße sechs Häuser, in denen Prostituierte arbeiten. Und er will, dass das so bleibt - und sieht sich da im «Sträßchen» in einem Boot mit den meisten anderen Betreibern: «Keiner möchte hier weg.»
«Halbierung» angekündigt
Dass ein Bordell-Betreiber an die Öffentlichkeit geht, ist ungewöhnlich, hat aber Gründe. Da ist zum einen die Initiative der Stadt, die Rotlichtmeile per Ausdehnung der Sperrgebietszone zurückzudrängen. Im Sommer 2009 hatte der damalige OB Dr. Jürgen Linden diese «Halbierung» des Rotlichtviertels angekündigt und für 2011 in Aussicht gestellt. Angesichts der «Bel Etage»-Pläne am Büchel sei dieser Schritt schon aus Jugendschutzgründen geboten, hieß es seinerzeit.
Doch drohen der Stadt nun massive Klagen der Betroffenen, sollte sie diesen Plan umsetzen. Dies habe man Planungsdezernentin Gisela Nacken bei einem Gespräch, an dem etwa 15 «Kollegen» teilgenommen hätten, unmissverständlich mitgeteilt, sagt der Betreiber der sechs Häuser.
Die Dezernentin bestätigt das Gespräch und auch die Klageandrohung. Sie habe das Meinungsbild auf Seiten der Betreiber ausloten wollen, sagt Nacken. Und räumt ein, dass die Ausdehnung der Sperrzone ein «langwieriger Prozess» sei. «Die Gespräche mit der Bezirksregierung laufen», sagt sie. «Für die Umsetzung kann man noch keinen Zeitpunkt nennen.»
Besagter Bordell-Betreiber geht aber auch an die Öffentlichkeit, weil er sich darüber ärgert, wie negativ die Zustände in der Antoniusstraße oft von Politik und Verwaltung dargestellt würden. Der Mann öffnet Türen, zeigt Zimmer, führt durch Küchen und Aufenthaltsräume und präsentiert ein Badezimmer, das gerade saniert wird. «Ich will zeigen, dass die Mädchen nicht in Verschlägen leben, keine unzumutbaren Bedingungen herrschen und für Hygiene und Sauberkeit gesorgt ist», sagt er.
Im Übrigen würden auch die Beschäftigten lieber im «Sträßchen» arbeiten als in einem «kasernenähnlichen Eroscenter», behauptet der Mann - was manche Prostituierte bestätigt. «Ich finde es angenehm hier», sagt etwa eine Frau, die seit acht Jahren in Aachen tätig ist und zuvor im Kölner Eroscenter gearbeitet hat. Dort sei es schlechter gewesen, wegen der großen Konkurrenz schon aus wirtschaftlichen Gründen. Und was die Sicherheit angeht: «Wenn mir einer was tun will, kann er das auch in einem Eroscenter.»
In der Antoniusstraße dagegen sei die Kriminalität zurückgegangen, sagen die Betreiber - was Polizeisprecher Paul Kemen bestätigt (siehe «Zwei Fragen an»). Deutlich sogar, um mehr als die Hälfte in fünf Jahren. In die Standortfrage einmischen mag sich die Polizei nicht: «Das ist Sache der Stadt.»
Wie es weitergeht? Besagter Bordellbetreiber würde gerne mit der Stadt «Hand in Hand» arbeiten. Sichtblenden an den Eingängen, ein besserer Straßenzustand, mehr Planungssicherheit - «dann würde hier auch mehr investiert werden», sagt er.
In Politik und Verwaltung gibt es dagegen viele, die sich eine andere Nutzung viel besser vorstellen können in dieser «Filet-Lage». Doch der Weg dorthin scheint weit. «Als Stadt kommen wir da nicht wirklich weiter», sagt auch der neue OB Marcel Philipp. Vor Ort bleibt derweil erst einmal alles beim Alten: Im «Sträßchen» herrscht eine Hängepartie.
http://www.az-web.de/news/topnews-detai ... traesschen
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Sexworker Delegierte gesucht !!!
Runder Tisch jetzt auch in Aachen
Hoffentlich sind auch Sexworker dabei, die mit uns sich vernetzen...
Aachen will Zwangsprostitution und Frauenhandel eindämmen
26. November 2010, 12:00
In Aachen soll ein Runder Tisch gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution gegründet werden. Diesen Beschluss fasste der Sozialausschuss gestern Abend einstimmig.
Stadt Aachen will Zwangprostitution verhindern
Stadt Aachen will Zwangprostitution verhindern
Vertreter aus Politik, Verwaltung und Polizei sollen sich zukünftig häufiger mit Bordellbesitzern und Prostituierten zusammensetzen.
Für Frauenhändler ist Aachen aufgrund seiner Grenzlage reizvoll. Nicht selten werden Opfer in Bordellbetrieben oder angemieteten Wohnungen zur Prostitution gezwungen.
Sobald die Behörden Verdacht schöpfen, werden die schnellen Fluchtwege über die Grenzen genutzt und die Frauen ins Ausland gebracht.
Zur Zeit arbeiten in Aachen 200 Prostituierte und Bordellbesitzer in einem legalen Rahmen. Zur besseren Kontrolle der Prostitution ist geplant, sie gewerbe- und damit anmeldepflichtig zu machen.
http://brf.be/nachrichten/regional/155400/
Problematik der Runden Tische:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=84819#84819
Hoffentlich sind auch Sexworker dabei, die mit uns sich vernetzen...
Aachen will Zwangsprostitution und Frauenhandel eindämmen
26. November 2010, 12:00
In Aachen soll ein Runder Tisch gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution gegründet werden. Diesen Beschluss fasste der Sozialausschuss gestern Abend einstimmig.
Stadt Aachen will Zwangprostitution verhindern
Stadt Aachen will Zwangprostitution verhindern
Vertreter aus Politik, Verwaltung und Polizei sollen sich zukünftig häufiger mit Bordellbesitzern und Prostituierten zusammensetzen.
Für Frauenhändler ist Aachen aufgrund seiner Grenzlage reizvoll. Nicht selten werden Opfer in Bordellbetrieben oder angemieteten Wohnungen zur Prostitution gezwungen.
Sobald die Behörden Verdacht schöpfen, werden die schnellen Fluchtwege über die Grenzen genutzt und die Frauen ins Ausland gebracht.
Zur Zeit arbeiten in Aachen 200 Prostituierte und Bordellbesitzer in einem legalen Rahmen. Zur besseren Kontrolle der Prostitution ist geplant, sie gewerbe- und damit anmeldepflichtig zu machen.
http://brf.be/nachrichten/regional/155400/
Problematik der Runden Tische:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=84819#84819
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: AACHEN
Neuer Vorstoß zur Auslagerung der Bordellmeile
Aachen. Die Antoniusstraße, Aachens Bordellmeile, rückt wieder ins Zentrum der Kritik. Ein Antrag des Ratsherrn Hans-Dieter Schaffrath (FWG) thematisierte im Planungsausschuss erneut die Strukturen im Aachener Rotlichtbezirk, der mitten in der Stadt nahe dem Rathaus beheimatet ist.
Schaffrath will die Bordellstraße komplett in ein Eros-Center am Stadtrand verlegen. Dabei soll die Verwaltung nach geeigneten Immobilien und Investoren Verhandlungen aufnehmen. Denn Interessenten seien, wie er wisse, zweifellos vorhanden, erklärte Schaffrath. Sie aber wolle er nur in nichtöffentliche Sitzung bekannt geben.
Bereits vor Jahrzehnten gab es Pläne, die inzwischen mehrheitlich heruntergekommenen Herberger für die Freier und deren Dienstleisterinnen im horizontalen Gewerbe in die Außenbezirke der Stadt zu verlegen. Das wollte Ende der 80er Jahre bereits der ehemalige Aachener SPD-Vorsitzende Dieter Schinzel, die Umsetzung scheiterte am Koalitionspartner «Die Grünen».
Dann war es wieder Schaffrath, der noch als FDP-Mann das Bordell verlegen wollte. Und auch die liberale Bundestagsabgeordnete Petra Müller machte massiv gegen den das Sträßchen mobil, die FDP-Fraktion mit Ratsherrin Sigrid Moselage folgt der Haltung bis heute und bekräftigte dies erneut im Planungsausschuss.
Müllers damaliges Hauptargument hat sich inzwischen als durchgängige Erkenntnis durchgesetzt. Die hygienischen, baulichen und sozialen Bedingungen, unter denen die «Liebesarbeiterinnen», wie sie ihre Gewerkschafterinnen gerne nennen, dem täglichen Gewerbe nachgehen müssen, sind in der Antoniusstraße katastrophal und nach modernen Maßstäben nicht mehr haltbar.
Das bestätigt auch der Verwaltungsbericht als Antwort auf die Schaffrath-Anfrage. Darin heißt es: «Die Frage, ob oder wie die Prostitution in der Antoniusstraße sich entwickeln soll, ist erst in zweiter Linie eine städtebauliche. In erster Linie handelt es sich um eine soziale Frage, deren Komplexität sich durch vielfach geteilte Besitzverhältnisse der Parzellen und der damit verbundenen einzelökonomischen Interessen erhöht wird, was Lösungen sehr erschwert.» Heißt im Klartext: Die Bordellbesitzer sind oftmals nicht bekannt oder zugänglich, die Behörden treffen meist nur die nachgeordneten Hauswirtschafter an.
Menschenhandel
Im Ausschuss wurde auch thematisiert, dass sich in der Antoniusstraße regelmäßig Fälle von Menschenhandel und zwangsweiser Prostitution sowie Körperverletzungen bis hin zu Schießereien unter den Zuhältern abspielen. Neben der inzwischen fragwürdigen Behauptung, die Frauen seien in der Innenstadt besser aufgehoben, tritt die Erkenntnis, dass auch die Polizeibehörde immer mehr Kraft aufwenden muss, um das Milieu im Sträßchen zu überwachen. So meinte auch Ratsherr Claus Haase (SPD), dass die Ordnungsbehörden in einem einheitlichen Bordellbetrieb, wie es ein Eros-Center ist, die Sache besser im Griff hätten.
Haase zeigte allerdings auf, dass jede geplante Verlagerung des Prostitutionsbezirks bei den dann betroffenen Anwohnern größte Proteste auslösen würden. Doch das reicht nicht zum Nichtstun, meint Schaffrath. «Es ist eigentlich keine Sache der politischen Vertreter, geeignete Liegenschaften zu suchen. Wir können allerdings die Verwaltung beauftragen, in dieser Angelegenheit tätig zu werden.»
Ein großes Problem sind in der Tat die geänderten Besitzverhältnisse in der Antoniusstraße. So tauchten bei einer Anhörung zum Thema Prostitution, zu der die Stadt Vertreter des sogenannten Dortmunder Modells eingeladen hatte, eine stattliche Reihe von Bordelleignern aus der Antoniusstraße auf. Sie machten damals deutlich, dass sie eigentlich nichts gegen eine Verlagerung einzuwenden hätten - falls sie entsprechend bei neuen Betrieben berücksichtigt würden.
Doch inzwischen haben sich in der Antoniusstraße auch Rockerbanden wie die hinlänglich bekannten «Bandidos», die neben der Prostitution vor allem im grenznahen Drogenhandel engagiert sein sollen, breit gemacht. Sie in eine Front mit Investoren einzureihen, die Geschäfte mit einem Eros-Center machen wollen, ist schwierig. So steht die städteplanerische Entwicklung des innerstädtischen Filetstücks weiterhin auf der Kippe. Auch das Projekt von Helmut Falter, Eigentümer der Mayerschen Buchhandlung, an der Ecke von Nikolaus- und Antoniusstraße einen Hauskomplex mit kleinen Geschäften zu bauen, setzt voraus, dass die Antoniusstraße zumindest verkürzt wird.
http://www.an-online.de/lokales/aachen- ... meile.html
Aachen. Die Antoniusstraße, Aachens Bordellmeile, rückt wieder ins Zentrum der Kritik. Ein Antrag des Ratsherrn Hans-Dieter Schaffrath (FWG) thematisierte im Planungsausschuss erneut die Strukturen im Aachener Rotlichtbezirk, der mitten in der Stadt nahe dem Rathaus beheimatet ist.
Schaffrath will die Bordellstraße komplett in ein Eros-Center am Stadtrand verlegen. Dabei soll die Verwaltung nach geeigneten Immobilien und Investoren Verhandlungen aufnehmen. Denn Interessenten seien, wie er wisse, zweifellos vorhanden, erklärte Schaffrath. Sie aber wolle er nur in nichtöffentliche Sitzung bekannt geben.
Bereits vor Jahrzehnten gab es Pläne, die inzwischen mehrheitlich heruntergekommenen Herberger für die Freier und deren Dienstleisterinnen im horizontalen Gewerbe in die Außenbezirke der Stadt zu verlegen. Das wollte Ende der 80er Jahre bereits der ehemalige Aachener SPD-Vorsitzende Dieter Schinzel, die Umsetzung scheiterte am Koalitionspartner «Die Grünen».
Dann war es wieder Schaffrath, der noch als FDP-Mann das Bordell verlegen wollte. Und auch die liberale Bundestagsabgeordnete Petra Müller machte massiv gegen den das Sträßchen mobil, die FDP-Fraktion mit Ratsherrin Sigrid Moselage folgt der Haltung bis heute und bekräftigte dies erneut im Planungsausschuss.
Müllers damaliges Hauptargument hat sich inzwischen als durchgängige Erkenntnis durchgesetzt. Die hygienischen, baulichen und sozialen Bedingungen, unter denen die «Liebesarbeiterinnen», wie sie ihre Gewerkschafterinnen gerne nennen, dem täglichen Gewerbe nachgehen müssen, sind in der Antoniusstraße katastrophal und nach modernen Maßstäben nicht mehr haltbar.
Das bestätigt auch der Verwaltungsbericht als Antwort auf die Schaffrath-Anfrage. Darin heißt es: «Die Frage, ob oder wie die Prostitution in der Antoniusstraße sich entwickeln soll, ist erst in zweiter Linie eine städtebauliche. In erster Linie handelt es sich um eine soziale Frage, deren Komplexität sich durch vielfach geteilte Besitzverhältnisse der Parzellen und der damit verbundenen einzelökonomischen Interessen erhöht wird, was Lösungen sehr erschwert.» Heißt im Klartext: Die Bordellbesitzer sind oftmals nicht bekannt oder zugänglich, die Behörden treffen meist nur die nachgeordneten Hauswirtschafter an.
Menschenhandel
Im Ausschuss wurde auch thematisiert, dass sich in der Antoniusstraße regelmäßig Fälle von Menschenhandel und zwangsweiser Prostitution sowie Körperverletzungen bis hin zu Schießereien unter den Zuhältern abspielen. Neben der inzwischen fragwürdigen Behauptung, die Frauen seien in der Innenstadt besser aufgehoben, tritt die Erkenntnis, dass auch die Polizeibehörde immer mehr Kraft aufwenden muss, um das Milieu im Sträßchen zu überwachen. So meinte auch Ratsherr Claus Haase (SPD), dass die Ordnungsbehörden in einem einheitlichen Bordellbetrieb, wie es ein Eros-Center ist, die Sache besser im Griff hätten.
Haase zeigte allerdings auf, dass jede geplante Verlagerung des Prostitutionsbezirks bei den dann betroffenen Anwohnern größte Proteste auslösen würden. Doch das reicht nicht zum Nichtstun, meint Schaffrath. «Es ist eigentlich keine Sache der politischen Vertreter, geeignete Liegenschaften zu suchen. Wir können allerdings die Verwaltung beauftragen, in dieser Angelegenheit tätig zu werden.»
Ein großes Problem sind in der Tat die geänderten Besitzverhältnisse in der Antoniusstraße. So tauchten bei einer Anhörung zum Thema Prostitution, zu der die Stadt Vertreter des sogenannten Dortmunder Modells eingeladen hatte, eine stattliche Reihe von Bordelleignern aus der Antoniusstraße auf. Sie machten damals deutlich, dass sie eigentlich nichts gegen eine Verlagerung einzuwenden hätten - falls sie entsprechend bei neuen Betrieben berücksichtigt würden.
Doch inzwischen haben sich in der Antoniusstraße auch Rockerbanden wie die hinlänglich bekannten «Bandidos», die neben der Prostitution vor allem im grenznahen Drogenhandel engagiert sein sollen, breit gemacht. Sie in eine Front mit Investoren einzureihen, die Geschäfte mit einem Eros-Center machen wollen, ist schwierig. So steht die städteplanerische Entwicklung des innerstädtischen Filetstücks weiterhin auf der Kippe. Auch das Projekt von Helmut Falter, Eigentümer der Mayerschen Buchhandlung, an der Ecke von Nikolaus- und Antoniusstraße einen Hauskomplex mit kleinen Geschäften zu bauen, setzt voraus, dass die Antoniusstraße zumindest verkürzt wird.
http://www.an-online.de/lokales/aachen- ... meile.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
Handlungskonzept Prostitution Aachen
25.4.2012
Politik will alte Bordelle sanieren lassen
Aachen. Ob das horizontale Gewerbe jetzt den Aufstand probt? Die Frage drängt sich angesichts eines parteiübergreifenden Vorstoßes im Rotlichtbezirk auf.
CDU, SPD, Grüne und Linke wollen jetzt ein «Handlungskonzept Antoniusstraße» auf den Weg bringen.
Das Konzept soll die Bordellbetreiber dazu bringen, «Mindeststandards bezüglich Hygiene, baulicher Standards, Sicherheit und Arbeitsrecht für die dort tätigen Frauen beziehungsweise die Kunden zu installieren und einzuhalten», heißt es in einem gemeinsamen Ratsantrag. Wie sich die Politik das vorstellt, haben Vertreterinnen der vier Fraktionen am Mittwoch vor Ort erläutert.
«Wir wollen die Antoniusstraße als Bordellstraße erhalten», beendete CDU-Ratsfrau Maria Drews Spekulationen um eine Auslagerung des horizontalen Gewerbes auf die grüne Wiese.
Allerdings soll der Bordellbetrieb von der Nikolausstraße aus um etwa die Hälfte des «Sträßchens» gekürzt werden. Um weiterhin genügend Arbeitsplätze für die rund 150 Prostituierten zu bieten, will man auf einer Brachfläche den Neubau eines «Laufhauses» - also eines modernen Stundenhotels - erlauben. Ein Investor wird gesucht.
Im Fokus der Politikerinnen liegt vor allem die Verbesserung der Lebenssituation der Frauen. Sanitäre Anlagen müssten saniert, die teils schmuddeligen Etablissements überholt werden.
«Deswegen sollen die Betriebe angemeldet und nach der Gaststättenverordnung konzessioniert werden», erläuterte Ellen Begolli, die Fraktionsgeschäftsführerin der Linken. Dann könnte im Rahmen der strengen gesetzlichen Vorgaben deren Einhaltung von den Behörden - von der Bauaufsicht bis zum Ordnungsamt - kontrolliert und durchgesetzt werden.
Bislang ist dies angeblich nicht möglich, weil die Bordelle «als gewerbliche Zimmervermietung firmieren» und deswegen nur lasche Vorschriften befolgt werden müssen.
Allerdings hat die Idee der Konzessionierung einen Haken: «Man kann die Betreiber der Bordelle nicht zu einer Konzessionierung nach der Gaststättenverordnung zwingen; das ist freiwillig», räumte Dr. Lisa Lassay, die sozialpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, ein.
Warum die Bordellbetreiber trotzdem ein Interesse an jener Konzessionierung haben sollten, begründet Lassay so: «Wer nicht konzessioniert ist, wird ständig von den Behörden kontrolliert werden - auf Einhaltung der Fluchtwege, auf Dosenpfand und vieles mehr», sagte sie. Auch SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Daniela Lucke glaubt, dass man über diese «Drangsalierung» effizient Druck auf die Betreiber ausüben werde.
Loni Finken vom Gleichstellungsbüro der Stadt unterstützt den Plan der Politikerinnen. Danach sollen zudem nur noch Frauen mit nachvollziehbarem Aufenthaltsstatus beschäftigt werden, die ihr Gewerbe anmelden, nachweisbar Steuern zahlen und einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsvertrag vorweisen.
Damit könne Aachen zunehmender Zwangsprostitution, steigender Kriminalität und menschenunwürdigen Bedingungen in der Antoniusstraße - im Schulterschluss mit der Polizei - erfolgreich begegnen, hieß es. Was unterm Strich vom Konzept übrig bleibt, werden die nächsten Monate zeigen.
www.aachener-zeitung.de/lokales/aachen- ... ren-lassen [Hervorhebungen Marc]
Politik will alte Bordelle sanieren lassen
Aachen. Ob das horizontale Gewerbe jetzt den Aufstand probt? Die Frage drängt sich angesichts eines parteiübergreifenden Vorstoßes im Rotlichtbezirk auf.
CDU, SPD, Grüne und Linke wollen jetzt ein «Handlungskonzept Antoniusstraße» auf den Weg bringen.
Das Konzept soll die Bordellbetreiber dazu bringen, «Mindeststandards bezüglich Hygiene, baulicher Standards, Sicherheit und Arbeitsrecht für die dort tätigen Frauen beziehungsweise die Kunden zu installieren und einzuhalten», heißt es in einem gemeinsamen Ratsantrag. Wie sich die Politik das vorstellt, haben Vertreterinnen der vier Fraktionen am Mittwoch vor Ort erläutert.
«Wir wollen die Antoniusstraße als Bordellstraße erhalten», beendete CDU-Ratsfrau Maria Drews Spekulationen um eine Auslagerung des horizontalen Gewerbes auf die grüne Wiese.
Allerdings soll der Bordellbetrieb von der Nikolausstraße aus um etwa die Hälfte des «Sträßchens» gekürzt werden. Um weiterhin genügend Arbeitsplätze für die rund 150 Prostituierten zu bieten, will man auf einer Brachfläche den Neubau eines «Laufhauses» - also eines modernen Stundenhotels - erlauben. Ein Investor wird gesucht.
Im Fokus der Politikerinnen liegt vor allem die Verbesserung der Lebenssituation der Frauen. Sanitäre Anlagen müssten saniert, die teils schmuddeligen Etablissements überholt werden.
«Deswegen sollen die Betriebe angemeldet und nach der Gaststättenverordnung konzessioniert werden», erläuterte Ellen Begolli, die Fraktionsgeschäftsführerin der Linken. Dann könnte im Rahmen der strengen gesetzlichen Vorgaben deren Einhaltung von den Behörden - von der Bauaufsicht bis zum Ordnungsamt - kontrolliert und durchgesetzt werden.
Bislang ist dies angeblich nicht möglich, weil die Bordelle «als gewerbliche Zimmervermietung firmieren» und deswegen nur lasche Vorschriften befolgt werden müssen.
Allerdings hat die Idee der Konzessionierung einen Haken: «Man kann die Betreiber der Bordelle nicht zu einer Konzessionierung nach der Gaststättenverordnung zwingen; das ist freiwillig», räumte Dr. Lisa Lassay, die sozialpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, ein.
Warum die Bordellbetreiber trotzdem ein Interesse an jener Konzessionierung haben sollten, begründet Lassay so: «Wer nicht konzessioniert ist, wird ständig von den Behörden kontrolliert werden - auf Einhaltung der Fluchtwege, auf Dosenpfand und vieles mehr», sagte sie. Auch SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Daniela Lucke glaubt, dass man über diese «Drangsalierung» effizient Druck auf die Betreiber ausüben werde.
Loni Finken vom Gleichstellungsbüro der Stadt unterstützt den Plan der Politikerinnen. Danach sollen zudem nur noch Frauen mit nachvollziehbarem Aufenthaltsstatus beschäftigt werden, die ihr Gewerbe anmelden, nachweisbar Steuern zahlen und einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsvertrag vorweisen.
Damit könne Aachen zunehmender Zwangsprostitution, steigender Kriminalität und menschenunwürdigen Bedingungen in der Antoniusstraße - im Schulterschluss mit der Polizei - erfolgreich begegnen, hieß es. Was unterm Strich vom Konzept übrig bleibt, werden die nächsten Monate zeigen.
www.aachener-zeitung.de/lokales/aachen- ... ren-lassen [Hervorhebungen Marc]
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.