LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Mercedes, Sexarbeiterin: Ich bin immer nett und lächle

Beitrag von Zwerg »

Die 31-jährige Mercedes* arbeitet in der Kontaktbar Hotel Schloss in Nidau. Die Ungarin erzählt, wie sie zur Sexarbeiterin wurde. Und warum sie oft traurig ist.
Von Bettina Eppert.

Mercedes, wie lange arbeiten Sie im Hotel Schloss Nidau? Möchten Sie hierher zurückkommen?
Seit fast einem Jahr. In zwei Wochen fahre ich nach Hause. Auf alle Fälle möchte ich wieder nach Nidau kommen.

Dann gefällt Ihnen ihre Arbeit?
Überlegt lange, streicht sich die Haare aus der Stirn, rückt die schwarze Dolce&Gabbana-Brille mit den in Glitzersteinen zurecht). Manchmal. Manchmal ist es einfach langweilig, und oft sind die Tage wirklich schwierig. Ich muss immer nett sein und lächeln, auch wenn ich traurig bin. Ich vermisse meine Kinder.

Wie wurden Sie Sexarbeiterin?
Wenn mir jemand vor zwei Jahren gesagt hätte, dass ich einmal diese Arbeit machen werde, dann hätte ich ihn einfach ausgelacht. Früher, in Ungarn, habe ich als Verkäuferin in einem Shoppingcenter gearbeitet. Doch das Geld reichte einfach nicht. Ich musste mich alleine um meine beiden Kinder kümmern. Für sie würde ich alles tun, am liebsten würde ich sie auf eine Privatschule schicken, doch das ist teuer. Viel zu teuer. Und dann kam Weihnachten. Ich hatte kein Geld und wusste nicht, was ich tun sollte. Meine Mutter half mir ein bisschen, aber sie hat selber wenig.

Und dann sind Sie ins Sexgewerbe eingestiegen?
Eine Bekannte hatte mir vom Hotel Schloss in Nidau erzählt und gesagt, dass ich dort sicher auch Arbeit finden würde. Ich schaute lange in den Spiegel und fragte mich, wie es weitergehen soll. Da habe ich mich entschieden, es mit dieser Arbeit zu versuchen. So kam ich hierher.

In Ungarn hätten Sie keine Möglichkeit gehabt, genügend für ihre Familie zu verdienen?
Es gibt sehr viel Armut in Ungarn, das wissen viele nicht. Ausserdem stamme ich von Zigeunern ab. (Sie deutet auf ihr rabenschwarzes Haar). Da hast du keine Chance. Selbst wenn ich eine gute Ausbildung hätte, würde mich niemand anstellen. Doch ich habe gar keine Ausbildung. Hoffentlich werden es meine Kinder einmal einfacher haben. Mein Sohn ist 11, meine Tochter 13. Sie leben bei meinem Ex-Mann, er kümmert sich gut um sie. Ich habe früh geheiratet, mit 17. Wir waren 13 Jahre verheiratet. Jetzt habe ich hier einen Freund.

Wissen Ihre Kinder, was Sie arbeiten?
Zuerst wussten sie es gar nicht. Ich habe sie belogen und gesagt, dass ich in einem Restaurant serviere. Doch dann hat meine Tochter einmal meine Arbeitskleider gefunden und mich gefragt: «Mami, was tust du wirklich in der Schweiz?» Ich habe ihr dann gesagt, dass ich als Tänzerin auftrete, und das glaubt sie jetzt. Und dann hat sie etwas gesagt, was ich nie vergessen werde. «Mami, mir ist es egal, was du tust, ich liebe dich sowieso.» (Mercedes nimmt ihr Handy und zeigt ein Foto ihrer beiden Kinder, sie seufzt und legt das Handy wieder auf den Tisch)

Sie haben Sehnsucht?
Ja, sehr. Ich vermisse meine Kinder und fahre zu ihnen, wenn immer ich kann. Uns trennen 1300 Kilometer.

Sie arbeiten immer nachts – ist das schwierig?
Oh ja. Ich schlafe sehr schlecht. Gegen 5 Uhr morgens komme ich ins Bett, und meistens bin ich um 11 Uhr schon wieder wach. Ich bin immer müde, müde, müde.

Wie ist die Stimmung hier im Hotel Schloss? Sind Sie zufrieden?
Ich bin zufrieden, wir sind ein bisschen wie eine Familie. Oft feiern wir Frauen zusammen und helfen uns auch. Aber Freundinnen habe ich keine. Zu Hause, da habe ich eine Freundin. Wir kennen uns seit 22 Jahren.

*Name der Redaktion bekannt

http://www.bernerzeitung.ch/region/seel ... y/25880572

Auf der Seite findet man auch das Video als Flash-Video mit dem Interview und mit 2 zusätzlichen Statements.

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Puff-Modelprojekt: Hotel Schloss Nidau

Beitrag von ehemaliger_User »

Der Bund 26.03.09

http://www.derbund.ch/bern/Von-der-Unte ... y/22783161

Von der Unterwelt in die Halbwelt

Seit 18 Monaten läuft der Betrieb der Kontaktbar Hotel Schloss Nidau unter Bedingungen des Regierungsstatthalters Werner Könitzer. Er schuf ein Modell, wo Frauen abseits von Menschenhandel, Zwang und Gewalt Sexarbeit betreiben können. Die ersten Erfahrungen sind positiv, deshalb wollen Grossräte ein kantonales Prostitutionsgesetz.

Beinahe im Jahresrhythmus führte die Polizei im Schloss Hotel Nidau aufwendige Razzien durch. Frauen, die sich illegal in der Schweiz aufhielten und in der Kontaktbar als Prostituierte arbeiteten, wurden in Ausschaffungshaft gesetzt und Betreiber und Hintermänner vor Gericht gestellt. Wegen Menschenhandel, Nötigung, Ausnützung einer Notlage und Förderung der Prostitution bei Minderjährigen wurden die Täter zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Im Februar 2007 gelang der Kantonspolizei Bern und Schwyz in Nidau der bis dahin grösste Schlag gegen Menschenhandel in der Schweiz.

Praktisch von seinem Büro im Schloss Nidau konnte der Regierungsstatthalter Werner Könitzer dem Treiben jahrelang zuschauen. Er liess das Bordell mehrmals schliessen. Eine Wiedereröffnung konnte er jeweils nicht verhindern. Er musste zusehen, bis sich Beweise, die eine Polizeirazzia rechtfertigten, wieder erhärteten. Bei der letzten grossen Razzia waren 200 Polizisten im Einsatz. Ermittlungen durch die Polizei und den Untersuchungsrichter und die Gerichtsverfahren bis hin zur obersten Instanz hätten je Hunderte bis Tausende von Arbeitsstunden in Anspruch genommen, sagt Könitzer. Dazu käme die Situation der Frauen: Sie seien der Willkür der Betreiber und Hintermänner ausgesetzt, die sie mit psychischer oder physischer Gewalt zur Sexarbeit zwingen würden, ihnen Preise und Arbeitsbedingungen diktierten. Legal sei Prostitution seit 60 Jahren, aber nur unter der Wahrung der Selbstbestimmung, sagt Könitzer. «Die falsche Loyalität der Frauen gegenüber den Betreibern und die Heuchelei, es handle sich im Hotel Schloss nur um Touristinnen, denen man nicht vorschreiben könne, wie viele Freunde sie mit aufs Zimmer nehmen würden, haben mich genervt», sagt der Regierungsstatthalter. Deshalb entschloss sich Könitzer, aus der Kontaktbar vis-à-vis von seinem Regierungsstatthalterbüro ein legales Arbeitsumfeld für Sexarbeiterinnen mit menschenwürdigen Bedingungen zu schaffen – gestern zog er dazu Bilanz vor den Medien.

Recht auf Menschwürde

Dafür holte er Xenia, eine Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe, an Bord. Eine der Hauptaufgaben sei die aufsuchende Sozialarbeit, erklärt Martha Wigger von Xenia. Dafür würden sie die Frauen in den Etablissements besuchen, ihnen erklären, dass es eine Beratungsstelle gebe, an die sie sich mit medizinischen, sozialen oder juristischen Problemen wenden könnten, und dass sie ein Recht auf Menschenwürde hätten. «Ins Hotel Schloss kamen wir nur, wenn wir den Türsteher mit Halbwahrheiten umgehen konnten», sagt Wigger. Aber auch drinnen sei es unmöglich gewesen, ohne Aufsicht der Betreiber mit den Frauen zu reden.

Beim Migrationsdienst, bei der Kantonspolizei, beim kantonalen Polizeidirektor und bei der Koordinationsstelle gegen Menschenhandel und Menschenschmuggel holte sich Könitzer die Informationen, um einen Rahmenvertrag auszuarbeiten. Erst als dieser vom Betreiber unterschrieben war, erteilte der Regierungsstatthalter ihm die Gastgewerbebewilligung, und die Kontaktbar Hotel Schloss Nidau nahm ihren Betrieb wieder auf.

«Grauzone akzeptieren»

18 Monate später zieht Könitzer nun Bilanz über sein Modell: Er habe das Sexgewerbe in Nidau von der Unterwelt in eine Halbwelt geholt. «Ein gewisser Dunst bleibt, eine Grauzone müssen wir akzeptieren», sagt Könitzer. Polizeikontrollen, die dank der Anknüpfung an die Gastgewerbebewilligung auch ohne Verdacht möglich sind, hätten aber ergeben, dass heute nur noch Frauen mit legalem Aufenthalts- und Arbeitsstatus aus den berechtigten EU- und Efta-Staaten arbeiten würden. Sie verdienten nicht schlecht, und Xenia könne ohne Behinderung ihre Arbeit machen, sagt Könitzer.

In den eineinhalb Jahren hat Könitzer den Rahmenvertrag um fehlende Punkte erweitert. Um dem hohen, gesundheitsschädigenden Alkoholkonsum der Frauen, der grösstenteils mit ihrer Arbeit verbunden sei, entgegenzuwirken, könnten sich die Sexarbeiterinnen nun am Umsatz von nichtalkoholischen Getränken beteiligen. «Auch die Steuerveranlagung mussten wir überdenken», sagt er. Viele Frauen seien nur maximal 90 Tage in der Schweiz und würden oft spontan abreisen. Deshalb entwarf Könitzer eine Express-Steuererklärung, in der die Frauen ihr Einkommen deklarieren müssen. Damit sie dieser Pflicht nachkämen, müssten sie eine Kaution hinterlegen.

Strassenstrich kaum erreichbar

Dass Millionenumsätze am Fiskus vorbeigeschleust würden, ist auch für FDP-Grossrat Adrian Kneubühler (Nidau) ein Grund, für die Prostitution einen kantonal legaleren Rahmen zu schaffen. Er und Christine Häsler (grüne, Wilderswil) verlangen zusammen mit SP und SVP ein Prostitutionsgesetz, das Schranken, Regeln und Schutz im Sexgewerbe ermöglichen soll («Bund» vom 10. März). Könitzer hatte Grossräte gesucht, die einen entsprechenden Vorstoss lancieren würden, um das Nidauer Modell in ein Gesetz umzusetzen.

Menschenhandel werde damit nicht verunmöglicht, und Sexarbeiterinnen auf dem Strassenstrich seien schwer erreichbar. Dort sei unklar, wer der Betreiber sei und den Rahmenvertrag unterschreiben müsste. «Es besteht die Gefahr, dass diese Frauen definitiv in eine Unterwelt gelangen», sagt Wigger.>
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Modellprojekt für SW oder Steuerbehörde?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Früher mußten die Frauen beim Betreiber eine Kaution hinterlegen (sprich sich verschulden) heute müssen sie daß im Zusammenhang mit der Expresssteuererklärung beim Fiskus (vgl. Direktabkassieren á la VVV/D'dorferM. in Deutschland.

Wie sich die Zeiten ändern.

Ob sie denn keiner über Doppelbesteuerungsabkommen und das Recht zur Versteuerung im Heimatland aufklärt?


Guter Artikel.
Ob wir auch an den Rahmenvertrag des Modellpuffs herankommen? Man sieht was alles möglich wird, wenn die generelle Ausgrenzung von Sexarbeit (putophobie:-) überwunden wird.

Die steuer-geschätzten Millionenumsätze haben diesen Bewußtseinswandel sicher angestachelt ;-) Niedere Beweggründe könnte einer fragen?





.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

21.4.2009
Bern

Stadt aktiv gegen Bordelle – auch aus Eigeninteresse

Mindestens vier Bordelle stehen zonenwidrig im Berner Nordquartier. Drei der vier müssten längst geräumt sein. Noch zehn Tage hat der Eigentümer der Liegenschaft am Lagerweg 12 in der Lorraine Zeit, um die Sexsalons zu schliessen.

Er solle wieder Wohnungen anbieten, wie es der Zonenplan vorsieht, hat den Eigentümer das städtische Bauinspektorat aufgefordert.

Am Lagerweg 12 bieten Prostituierte seit Jahrzehnten ihre Dienste an. Warum bemüht sich die Stadt gerade jetzt um «eine zonenkonforme Nutzung»? Das Vorgehen steht im Zusammenhang mit einem Wohnhaus, das die Stadt auf einer Parzelle in der Nähe des Etablissements errichten will. An der Lorrainestrasse 27, wo heute eine Autogarage eingemietet ist, soll neuer Wohnraum entstehen. Die Besitzerin des Areals, die städtische Liegenschaftsverwaltung, befürchtet, dass die Rotlicht-Nutzung in der Nähe mögliche Investoren und Mieter abschrecken könnte.

Plötzlicher Aktivismus der Stadt

Nicht begeistert vom Vorgehen der Stadt ist der Vizepräsident des Lorraine-Breitenrain-Leists: Seit über vierzig Jahren seien die Prostituierten in zwei Sexsalons in der Lorraine tätig; und «wir leben gar nicht schlecht mit ihnen», sagt Edwin Stämpfli. Die Lorraine sei ein offenes Quartier und das Vorgehen der Stadt «nicht sauber». Stämpfli vermutet, dass sich «gewisse Kreise» auf Kosten sozial Schwächerer profilieren wollten.

Das zweite Bordell in der Lorraine müsste bereits verschwunden sein; der Eigentümer ist der Forderung der Stadt aber bislang nicht nachgekommen, sagt Bauinspektor Charles Roggo. Die Rede ist vom Sexsalon an der Lorrainestrasse 60.

Das städtische Bauinspektorat wird dem Eigentümer darum in den nächsten Tagen eine Wiederherstellungsverfügung zukommen lassen: Er wird verpflichtet, das Haus nach dreissig Tagen wieder als Wohnraum zu nutzen. Kommt er der Verfügung nicht nach, erstattet die Stadt Anzeige bei der Polizei.

Möglich ist allerdings auch, dass der Eigentümer Beschwerde einlegt und den Fall bis vor Bundesgericht zieht. Das rechtliche Hickhack könne zwei Jahre dauern, sagt Roggo, obwohl der Eigentümer vor Gericht letztlich «keine Chance» habe.

Eine ähnliche Situation präsentiert sich bei zwei Bordellen im Breitenrain-Quartier. Der Eigentümer beider Liegenschaften habe eine «Gnadenfrist» beantragt, so Roggo. Er wolle die Sexarbeiterinnen in Anstand loswerden, habe der Eigentümer argumentiert. Die Stadt hat dazu Hand geboten. Mittlerweile ist die Frist für die Liegenschaften an der Parkstrasse und am Birkenweg indes abgelaufen. Die Stadt werde in den kommenden Tagen die Lage vor Ort überprüfen, so Roggo.

http://www.derbund.ch/bern/Stadt-aktiv- ... y/23975996
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

27.4.2009

Einbürgerung verweigert

Kein Schweizer Pass für thailändische Masseuse

Eine als Prostituierte arbeitende Thailänderin erhält den Schweizer Pass nicht. Dies obwohl sie seit 2002 mit einem Schweizer verheiratet ist. Der Grund: Wegen ihres Berufes könne die Frau gar keine stabile und intakte Ehe führen, so das Bundesverwaltungsgericht in seinem Urteil.


Die heute 45-jährige Thailänderin war 1998 erstmals als Tänzerin für einige Monate in die Schweiz eingereist. Sie heiratete in der Folge einen in der Schweiz niedergelassenen Kambodschaner und erhielt daraufhin im Rahmen des Familiennachzugs eine Aufenthaltsbewilligung. Sie arbeitete weiterhin als Barmaid und Tänzerin. Drei Monate nach der Scheidung vom Kambodschaner im Mai 2002 heiratete die Thailänderin einen Schweizer Bürger. Sie arbeitete daraufhin als Erotik-Masseuse in entsprechenden Etablissements; ihr Ehemann war mit dieser Erwerbstätigkeit einverstanden.

Im Mai 2006 stellte die Frau das Gesuch um erleichterte Einbürgerung. Das Bundesamt für Migration verweigerte der Frau jedoch den Schweizer Pass. Die Frau war inzwischen von der Polizei mehrmals als Prostituierte aufgegriffen worden und hatte selbst zugegeben, ihren Kunden in einem Club Handmassagen und Oralverkehr anzubieten. Das Bundesamt befand, aufgrund der Tätigkeit als Prostituierte sei das Bestehen einer stabilen, intakten ehelichen Gemeinschaft zu verneinen.

Das Bundesverwaltungsgericht hat diese Einschätzung nun vollumfänglich geschützt und eine Beschwerde der Thailänderin gegen die Verweigerung der erleichterten Einbürgerung abgewiesen. Dem Urteil ist zu entnehmen, dass auch weitere Gründe gegen eine Einbürgerung sprechen. So ist zu vermuten, dass es der Thailänderin bereits beim Abschluss der Ehe mit ihrem zwölf Jahre jüngeren, mit Drogen- und Finanzproblemen kämpfenden Gatten nur darum ging, ihren Aufenthalt in der Schweiz zu sichern.

(Urteil: C-5145/2007 vom 15. Februar 2009)

http://www.20min.ch/news/schweiz/story/ ... e-27603717
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

30.4.2009

CVP will eine «Puff-Zone»

Prostituierte sollen ihrem Gewerbe legal in Wohnwagen und nicht auf der Strasse nachgehen, schlägt eine CVP-Motion vor, die heute im Stadtrat eingereicht wird. Bei Fachleuten bleiben Fragen offen.


Eine Alternative zum Strassenstrich fordert eine Motion: eine «Puff-Zone», in der Prostituierte in Wohnmobilen oder Wohnwagen legal ihr Gewerbe ausüben können. Absender des Vorstosses, der heute im Stadtrat eingereicht wird, ist die CVP. Stadtrat Henri-Charles Beuchat, bis vor Kurzem Präsident der Stadtpartei, hat das heikle Thema aufgegriffen, da sich «Berns Lustmeilen auf dünnem Eis bewegen», wie es in der Begründung heisst. Die Menschen auf dem Strassenstrich sollen «vor Ausbeutung geschützt werden». Es sei ein ethisches Problem, so Beuchat. Im Blick sei nicht die «grundsätzlich zulässige Prostitution», sondern ihre «Auswüchse und Begleiterscheinungen» wie Gewalt, illegaler Aufenthalt, Ausbeutung oder der störende Suchverkehr motorisierter Freier.

Beuchat fordert den Gemeinderat auf, «ausserhalb der Wohnzone» Strassenabschnitte zu bezeichnen, an denen «Parkplatz-Sex» legal wäre, der sich in Wohnmobilen oder Wohnwagen abspielt. Als Vorteile nennt Beuchat: Die Fremdenpolizei könnte dort gut kontrollieren, Hilfsorganisationen wie Xenia oder Contact-Netz könnten Prävention betreiben. Der «illegale Strassenstrich» auf der Taubenstrasse sollte laut Stadtrat Beuchat aufgelöst werden.

«Etwas viel hineingepackt»

Die Stiftung Contact-Netz betreibt schon jetzt eine mobile Beratungsstelle für «drogenkonsumierende Sexarbeiterinnen»: Dreimal wöchentlich ist der Bus von «La Strada» bei der Kleinen Schanze präsent. Sie anerkenne den guten Willen der Motion, sagt Projektleiterin Karin Würsch, aber es sei «schon etwas viel hineingepackt». In der immer noch gültigen Verordnung über die Strassenprostitution von 2003 sei geregelt, wo die Frauen stehen dürften, im «Strada»-Bus würden sie darüber informiert. «Wenn sie ausserhalb der Zone erwischt werden, bezahlen sie eine Busse.» Es gebe dort «keine Szene, die aus dem Ruder läuft». Würsch verweist auf eine Motion auf kantonaler Ebene, die ein neues Prostitutionsgesetz verlangt. Es sei vernünftig, erst einmal diese Resultate abzuwarten.

Martha Wigger von der Prostituierten-Beratungsstelle Xenia sagt, die Problematik von Frauen in Salons oder auf dem Autostrich sei ganz anders gelagert als bei drogenabhängigen Prostituierten: «Man darf das nicht vermischen.» Eine offene Frage ist für Fachleute auch, wie Drogen-Prostituierte zu einem teuren Wohnmobil kämen.

Bereits 2003 war der Strassenstrich diskutiert worden. Im Vordergrund standen Parkplatzboxen mit Sichtschutz nach holländischem Vorbild: das «Utrechter Modell». In Bern wollte niemand eine solche Einrichtung in der Nähe haben, die Standortsuche verlief ergebnislos.

Gemeinderat Reto Nause (cvp) sagte, er estimiere den Mut, ein heikles Thema aufzugreifen, selbst wenn noch nicht jede offene Frage beantwortet sei.

http://www.derbund.ch/bern/CVP-will-ein ... y/14146636
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

2.5.2009

Keine Anzeichen für generelle Ausbreitung des Sex-Gewerbes

Im Kanton Thurgau kann nicht von einer generellen Ausbreitung des Sex-Gewerbes gesprochen werden. Dies hat die Thurgauer Regierung am Samstag geschrieben.


Die Zahl der einschlägigen Lokale schwankt und obwohl die Tendenz nach oben zeige, könne nicht von einer generellen Ausbreitung des Sex-Gewerbes im Thurgau gesprochen werden, schreibt die Regierung am Samstag in einer Antwort auf eine einfache Anfrage.

Darin wollte Kantonsrat Andrea Vonlanthen (SVP) unter anderem wissen, ob die Regierung das blühende Sex-Gewerbe als Standortvorteil ansieht oder problematisch für das Image des Kantons. Dies sei im Gespräch mit Investoren noch nie ein Thema gewesen, schreibt die Regierung.

Ältestes Gewerbe der Welt

In welchem Ausmass der Staat vom Sex-Gewerbe profitiere, könne man nicht sagen, weil es keine entsprechende Erhebung gibt. Grundsätzlich unterstehen die Betreiber von einschlägigen Etablissements der Steuerpflicht. Die in diesem Bereich Tätigen unterstehen der Quellensteuer.

Allerdings seien Kontrollen schwierig und so dürften ein Teil der erwirtschafteten Umsätze am Fiskus vorbeigeschmuggelt werden. Das Gewerbe habe es «schon immer und überall gegeben» schreibt die Regierung. Nach Erhebungen der Aids-Hilfe Schweiz besuchen jährlich rund 350'000 Männer in der Schweiz wenigstens einmal im Jahr eine Prostituierte.

Regelmässige Kontrollen

Im Thurgau sei die Gesetzesauslegung nicht grosszügiger als in anderen Kantonen. So kontrolliere die Kantonspolizei die einschlägigen Betriebe regelmässig. Allein im ersten Quartal 2009 wurden insgesamt 34 Kontrollen durchgeführt.

Weil die entsprechenden Etablissements ein hohes Interesse an Diskretion haben, sind sie häufig in Gewerbegebieten mit geringer Wohnungsdichte angesiedelt. In Wohnzonen sind gewerbliche Rotlichtlokale nicht gestattet. Nicht von vornherein ausgeschlossen seien sexgewerbliche Dienstleistungen von Einzelpersonen in Privatwohnungen.

Die Betriebe in unkontrollierbare Grauzonen abzudrängen sei unter dem Blickwinkel der Volksgesundheit kontraproduktiv. Im Zusammenhang mit der Prävention von übertragbaren Erkrankungen sei ein gezielter Einsatz an bekannten Örtlichkeiten äusserst wichtig.

http://www.thurgauerzeitung.ch/thurgau/ ... y/11736120
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

19.5.2009

Schweiz ist begehrtes Ziel für Menschenhändler

Die Schweiz ist laut Bundesamt für Polizei (Fedpol) nicht nur ein Transit-, sondern vor allem ein Zielland von Menschenhandel zwecks sexueller Ausbeutung.


Von den letztes Jahr bearbeiteten 412 Fälle standen 52 Prozent und damit mehr als die Hälfte in Zusammenhang mit Menschenhandel zwecks sexueller Ausbeutung.

Schweizerische, rumänische, brasilianische und bulgarische Staatsangehörige machten den grössten Anteil der Personen aus, gegen die 2008 wegen Menschenhandels ermittelt wurde. Die am stärksten vertretene Gruppe sind mit einem Anteil von 13 Prozent Schweizer. Dies ist gemäss Fedpol ein klarer Hinweis darauf, dass Schweizer in die Prostitution involviert sind und mit ausländischen kriminellen Gruppen zusammenarbeiten. Rumänen stellen mit zehn Prozent den zweithöchsten Anteil. Bei der Bekämpfung des Menschenhandels spiele Rumänien deshalb eine sehr wichtige Rolle, heisst es im Bericht.

Mehrheit aus Rumänien

Bei den Opfern von Menschenhandel sind die Mehrzahl Staatsangehörige aus Rumänien (23 Prozent), Brasilien (elf Prozent), Bulgarien (zehn Prozent) und Ungarn (neun Prozent). Dahinter folgen Nigeria, die Ukraine, Thailand, Tschechien, die Slowakei, Russland, Deutschland, Polen, Weissrussland und Kamerun.

In vielen der im Zusammenhang mit Menschenhandel und Menschenschmuggel eröffneten Fälle haben Verdächtige und Opfer die selbe Staatsangehörigkeit. Dieser Umstand lässt den Angaben zufolge vermuten, dass Opfer und Migrationswillige jeweils in ihren Herkunftsländern von Menschenhändlern oder Schlepperorganisationen rekrutiert worden sind.

Schleuse im Kosovo


In Bezug auf Schleusertätigkeiten steht Kosovo an erster Stelle der Länder, deren Staatsangehörige des Menschenschmuggels verdächtigt werden. Dahinter folgen die Schweiz, die Türkei, China, Serbien, Irak und Sri Lanka. Die Grosszahl der Opfer von Menschenschmuggel stammte aus Sri Lanka, China, Irak und Kosovo.

Der seit einigen Jahren festgestellte grosse Strom von Schleusungen von Migranten aus dem Irak nach West- und Nordeuropa führte laut Fedpol lange Zeit um die Schweiz herum. Seit Mitte 2008 gab es allerdings vermehrt Hinweise, dass die Schleusungen direkt von Italien durch die Schweiz in Richtung Norden führten. Dies belegen auch die Zahlen: Nachdem im Jahr 2006 noch 16 Schleusungen von Irakern in der Schweiz registriert worden sind, waren es 2007 bereits 169 und letztes Jahr sogar 293.

Organisierte Kriminalität

Die Zahl der tatverdächtigen Schweizer im Bereich der organisierten Kriminalität hat bei Untersuchungen der Bundeskriminalpolizei (BKP) im vergangenen Jahr zugenommen. Sie stieg um vier Prozentpunkte auf 30 Prozent zugenommen. Gleichzeitig nahm der Anteil tatverdächtiger Staatsangehöriger aus Italien um fünf Prozentpunkte auf 17 Prozent ab, wie aus dem Rechenschaftsbericht 2008 des fedpol hervorgeht. Von fünf auf zehn Prozent verdoppelt hat sich die Zahl französischer Bürger, die in der Statistik an dritter Stelle liegen vor Serbien und Montenegro, Algerien, Albanien und Georgien. Insgesamt bearbeitete die BKP 2008 64 Fälle. Kaum verändert hat sich das Altersprofil der Tatverdächtigen, mit Ausnahme eines leichten Anstiegs bei den 51- bis 69-Jährigen und eines Rückgangs bei den 18- bis 30-Jährigen. Knapp zwei Drittel aller Tatverdächtigen waren zwischen 31 und 50 Jahre alt.

http://www.derbund.ch/schweiz/standard/ ... y/17795106
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

28.5.2009

Menschenhandel

So geht die Schweiz mit ihren Sexsklaven um

Sie werden verschleppt und zum Sex mit Schweizer Männern gezwungen. Doch in der Schweiz haben Sexsklaven wie die 18-jährige Sladjana aus Rumänien keinerlei Rechte. Die Schlepper werden fast nie zur Rechenschaft gezogen. Das soll sich nun ändern. Heute entscheidet der Nationalrat über Massnahmen.


«Geschlechtsverkehr ohne: 200 Franken - Französisch ohne: 100 Franken.» So steht es auf dem handgeschriebenen Zettel, der in Sladjanas* BH steckt. Sie gibt ihn den Männern, die neben ihr auf dem Strassenstrich an der Oltener Industriestrasse anhalten und sie auffordernd ansehen. Es ist eisig kalt, das Mädchen trägt eine dünne Jacke ohne Futter. Man hat ihr nichts anderes zum anziehen gegeben. Jeder soll sehen, was sie zu bieten hat: Den unberührten Körper eines achtzehnjährigen Mädchens. Sladjana ist kein Einzelfall. Jedes Jahr werden laut Amnesty International 1500 bis 3000 Frauen und Mädchen illegal in die Schweiz gebracht und zur Prostitution gezwungen. Das Schweizer Gesetz schützt sie wenig: Sie sind illegal anwesend und werden in den meisten Fällen wieder ausgewiesen, bevor die Schweizer Behörden überhaupt gegen die Sklavenschlepper vorgehen können. Experten für Menschenhandel sind sich einig: Der Schutz für Opfer des Menschenhandels in der Schweiz sei miserabel.

Ohne Hoffnung mit achtzehn Jahren

Als Sladjana in Olten von Polizisten aufgegriffen wird, weiss sie nicht, in welchem Land sie sich überhaupt befindet oder welche Sprache hier gesprochen wird. Das Mädchen benimmt sich eigenartig, scheint verstört und apathisch. Welche körperlichen und seelischen Qualen sie in den wenigen Tagen ihres Schweizer Aufenthalts erlebt hat, kann auch der herbeigerufene Dolmetscher nur erahnen. Sladjana stammt aus einer ärmlichen Gegend in Rumänien, kann wie viele ihrer rumänischen Altersgenossinnen nur knapp lesen und schreiben. Aussicht auf einen Job in Rumänien: Keine. Während gleichaltrige Mädchen hierzulande einen Schulabschluss, gute Perspektiven auf einen Job und sich vielleicht zum ersten Mal verliebt haben, ist Sladjana mit 18 bereits in einer Sackgasse aus Armut und Zwangsprostitution gefangen.

Eingeschleppt - ausgebeutet - ausgeschafft

«Diese Frauen werden von Schweizer Männern konsumiert. Sie haben es verdient, dass wir ihnen Schutz gewähren», sagt Doro Winkler, Leiterin des FIZ, der Fachstelle für Frauenhandel und Frauenmigration. Die Lage von Mädchen wie Sladjana wäre in der Zukunft weniger aussichtslos, wenn sie ein vorübergehendes Aufenthaltsrecht bekommen würden. Und zwar unabhängig davon, ob sie aussagen oder es nicht wagen, gegen die Täterschaft vorzugehen. Über die Verbesserung des Opferschutzes - unter anderem über die vorübergehende Aufenthaltsbewilligung - wird der Nationalrat am Donnerstag abstimmen. Für Winkler ist klar: Auch die achtzehnjährige Sladjana hätte womöglich gegen ihre Peiniger ausgesagt, wäre sie nicht ausgewiesen worden. Darum setzt sich die Fachstelle für die Annahme der Motion ein.

Da die Polizei im Fall von Sladjana Verdacht auf Menschenhandel geschöpft hatte, brachte sie die junge Frau zu den Fachleuten der FIZ, die sich mit solchen Fällen bestens auskennen. «Sladjana war verstört und eingeschüchtert», erzählt Susanne Seiter von FIZ. «Offenbar wurde sie von jemandem massiv bedroht. Sie wollte uns nicht sagen, wer sie in die Schweiz gebracht oder wer sie dazu gezwungen hatte, auf den Strich zu gehen.» Sladjana trug kein Geld auf sich. Jemand musste ihr den erarbeiteten «Lohn» für die sexuellen Dienste an Schweizer Männern abgenommen haben. Sladjanas Bedenkzeit, ob sie gegen die Menschenhändler aussagen wollte, war kurz. Zu kurz, wie FIZ-Fachfrau Seiter erzählt. «Wir konnten ihr Vertrauen nicht gewinnen. Sie wurde ausgeschafft. Die Täter sind auf freiem Fuss und bringen Monat für Monat neue Frauen in die Schweiz.» Hätte Sladjana mehr Zeit bekommen, Vertrauen zu Schweizer Behörden und den Expertinnen der Fachstelle aufzubauen, hätte sie womöglich gegen ihre Peiniger ausgesagt. Doch dafür ist es jetzt zu spät.

*Name geändert

http://www.20min.ch/news/schweiz/story/21230079
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

27.5.2009
Region Wil

Ein Puff verursacht ein Puff

BRONSCHHOFEN. An der Alten Steigstrasse 4 in Bronschhofen ist die Firma «Hoffmann Wellness» beheimatet. Zum Leidwesen einiger Nachbarn, die nun Einsprache erhoben haben gegen die Umnutzung der Privat- in Gewerberäume.


«Ich will nicht vom Stubenfenster aus auf ein Bordell schauen müssen», sagt ein Anwohner der Liegenschaft Alte Steigstrasse 4 in Bronschhofen verärgert. Seit Ende März ist dort «Hoffmann Wellness» ansässig. Gemäss Eintrag im Handelsregister ein Einzelunternehmen, das in den Bereichen Entspannung, Erholung und Wellness Dienstleistungen erbringt. Er wisse allerdings, dass die Inhaberin im Erotikbereich tätig sei, so der Anwohner weiter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Sie preise sich in einschlägigen Anzeigen im Internet als «Lucy» an.

Gemeinde verlangte Umnutzung


Der Nachbar wurde bei der Gemeindeverwaltung vorstellig – allerdings erfolglos, wie er sagte. Dem widerspricht Gemeindepräsident Max Rohr und weist darauf hin, dass der Verantwortliche der Gemeinde die Mieterin auf die baurechtliche Situation aufmerksam gemacht habe und ein Gesuch um Umnutzung von Privat- in Gewerberäume verlangte.
Dieses Gesuch reichte die Mieterin, mit Unterstützung des Vermieters, auch ein. Bis am vergangenen Mittwoch konnte gegen dieses Vorhaben Einsprache erhoben werden, was der Nachbar und mit ihm weitere Anwohner auch taten. Etwa eine «Handvoll» Einsprachen seien eingegangen, so Rohr. Er verstehe nicht, weshalb nun eine Umnutzung gefordert werde, so der Anwohner. «Ein Puff mitten in der Kernzone eines Dorfes kann doch nicht im Interesse einer Gemeindebehörde sein», argumentiert er. Zudem sei das Verkehrsaufkommen bedeutend höher seit «Hoffmann Wellness» einzog, und im Weiteren stehen der Kundschaft dieser Firma auch keine Parkplätze zur Verfügung, erklärt er. Dies hat er in der Einsprache kundgetan und darauf hingewiesen, dass sich die Liegenschaft am Schulweg einiger Bronschhofer Kinder befinde.

Spagat punkto Recht und Moral


Der Gemeinderat wird nun vorerst die Zonenverträglichkeit untersuchen, denn die Einsprechenden zweifeln vor allem daran, dass ein Unternehmen dieser Art in einer Kernzone beheimatet sein dürfe. Ein Erotikbetrieb sei immer etwas Spezielles, so Max Rohr. Es sei nicht nur die baurechtliche Situation zu betrachten, es gelte auch die moralischen Vorstellungen in die Überlegungen einzubeziehen. Gemäss Rohr wird dieses Gesuch nun genau angeschaut und mit den Einsprechern Kontakt aufgenommen.
Der Gemeinderat Bronschhofen war bereits vor einigen Jahren mit der Situation konfrontiert, dass auf Gemeindeboden, in Rossrüti, ein Erotikbetrieb ansässig war – aber nur für kurze Zeit.

http://www.tagblatt.ch/lokales/wil/wv-l ... 63,1326263
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

12. Juni 2009

Bordell ist definitiv bewilligt

ST.GALLEN. Nachdem es lange ruhig war um das Projekt, ist der Entscheid nun gefallen: Die Kontaktbar mit 24 Zimmern darf im Stadtzentrum eingerichtet werden. Die Initianten hoffen, das Bordell noch in diesem Jahr zu eröffnen.


Vor gut einem Jahr verursachte ein Projekt beträchtlichen Wirbel: Eine Immobilien AG wollte an der Bahnhofstrasse eine Kontaktbar mit 24 Zimmern einrichten. Nachbarn wehrten sich gegen die Pläne. In der Öffentlichkeit gingen die Meinungen auseinander. Die Stadt bewilligte das Bordell schliesslich und lehnte die Einsprachen ab. Das Projekt sei zonenkonform und entspreche den Vorschriften, begründete sie ihren Entscheid. In der Umgebung gebe es schon zahlreiche Unterhaltungslokale.

Adresse geändert

Die Einsprecher zogen den Entscheid vors kantonale Baudepartement weiter. Dann war ein Jahr lang nichts mehr zu hören. Jetzt ist es definitiv: Einsprecher und Bauherrschaft haben sich geeinigt, das Baugesuch ist rechtskräftig, wie Ernst Michel, Leiter des städtischen Amts für Baubewilligungen, gestern auf Anfrage bestätigte. St. Gallen erhält somit mitten im Zentrum ein Bordell. Es ist das grösste der Stadt. Kontaktbars in diesen Dimensionen gibt es sonst nur ausserhalb, beispielsweise in Kronbühl.

Damit der Vergleich zwischen Bauherrschaft und Einsprechern zustande kommen konnte, musste offenbar der Zugang zum Gebäude angepasst werden. Der Eingang von der Bahnhofstrasse zum Innenhof wurde geschlossen. Der Haupteingang liegt nun an der Rosenbergstrasse. Deshalb wird auch die Adresse angepasst: Das Bordell liegt künftig offiziell an der Rosenbergstrasse.

«Aushängeschild» für Stadt


Die Bauherrschaft sei froh, dass das Baugesuch nun rechtskräftig sei, sagt der Innenarchitekt und Designer der Kontaktbar. Man habe «ewig» darauf warten müssen. Nun gehe es an die Detailplanung. Einerseits müsse der Umbau über die Bühne gebracht werden, anderseits brauche es noch eine definitive Betriebsbewilligung.

Der Innenarchitekt hofft, die Kontaktbar noch dieses Jahr zu eröffnen. An den Plänen, welche er vor einem Jahr präsentierte, hat sich nichts geändert. Den Machern schwebt vor, dass die Kontaktbar zum «Aushängeschild und Imageträger» für die Stadt wird. Man wolle weg vom Schmuddel-Image, das solchen Bars anhafte. Vielmehr soll «ein gediegener Look» die Atmosphäre prägen. Von aussen werde das ehemalige Bürogebäude wie ein Hotel wirken, ohne rote Lämpchen.

Dies wird von seiten der Stadt begrüsst. Als sie das Baugesuch bewilligte, empfahl sie den Betreibern «einen dezenten Auftritt». Man wolle keinen «Erotik-Tempel und keine penetrante Werbung».

Der Designer träumt davon, dass sich in den zwei geplanten Bars ganz St. Gallen trifft und nicht nur Sexarbeiterinnen auf Kundschaft warten. Geht es nach seinen Plänen, so wird es weder Table-Dance noch Striptease geben. Vielmehr könne man auch nur einfach etwas trinken.

In den oberen Stockwerken befinden sich 24 Zimmer. Sie können von Prostituierten gemietet werden. Diese arbeiten selbständig. Das heisst: Sie müssen Miete zahlen, der Rest ist ihre Sache.

Beratungsstelle begrüsst Bordell

Die Organisation Maria Magdalena, die Frauen im Sexgewerbe berät, ist der Kontaktbar gegenüber positiv eingestellt.

«Sofern die rechtlichen und hygienischen Bedingungen für die Frauen stimmen, ist so eine Einrichtung in Ordnung», sagt Susanne Gresser von der Beratungsstelle. Eine solche Bar sei für Sexarbeiterinnen ein geschützterer Ort als die Strasse. Auch die Tatsache, dass das Bordell im Stadtzentrum ist, begrüsst Gresser. Das Sexgewerbe dürfe nicht ins Industriegebiet abgeschoben werden. «Es soll in die Gesellschaft integriert werden.»

Weniger begeistert von den Entwicklungen werden Vertreter des hiesigen Rotlichtmilieus sein. Schon als die Pläne bekannt geworden waren, hatten sie sich kritisch gegenüber der neuen Konkurrenz geäussert. Die Stadt sei zu klein für ein solches Bordell. Zudem sei Anonymität an so prominenter Lage nur schwer zu garantieren, hiess es.

http://www.tagblatt.ch/lokales/stgallen ... 97,1335017
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bern

Prostituierte in der FKK-Zone?


Von Sebastian Steiner.


Seit mehr als zwanzig Jahren gibt es die inoffizielle FKK-Zone im Sensegraben. Die Lage dort habe sich verschärft, meint ein Anwohner und spricht dabei auch von Prostitution.
Nacktbadende an der Sense nahe der Hängebrücke: Sich dort ohne Kleider zu bewegen ist eigentlich illegal.

Nacktbadende an der Sense nahe der Hängebrücke: Sich dort ohne Kleider zu bewegen ist eigentlich illegal.

Bild: Iris Andermatt

Schon seit über zwanzig Jahren tummeln sich oberhalb des Zusammenflusses von Sense und Schwarzwasser im Sommer die Nudisten. Während dieser zwanzig Jahre gab es nur selten Probleme mit Ausflüglern oder Anwohnern. Das habe sich aber geändert, meint André Rottermann, der in der Nähe der FKK-Zone wohnt. Er beobachte immer häufiger «wüste Sexszenen». Zudem habe er in letzter Zeit sogar Prostituierte – sowohl männliche wie auch weibliche – bei ihrer Arbeit beobachtet.


Prostitution an der Sense?

Die Vertreter der beiden betroffenen Gemeinden Wahlern BE und Ueberstorf FR wollen aber weder von Prostitution noch von Obszönitäten auf ihrem Gemeindegebiet etwas wissen. «Falls das so wäre, wäre mir das schon längst bekannt», meint etwa Ruedi Flückiger (SP), der Gemeindepräsident von Wahlern. Auch Stephan Roux (CSP), der Vizeammann von Ueberstorf, ist skeptisch: «Falls das aber stimmen sollte und sich die Leute dort nicht benehmen, könnte ich mir ein Nacktbadeverbot durchaus vorstellen», sagt er.

Bisher ist aber weder der Freiburger noch der Berner Kantonspolizei etwas von Prostitution oder sexuellen Belästigungen im Sensegraben bekannt.


Grundsätzlich illegal

«Das muss aber nicht heissen, dass nichts läuft», erklärt Markus Pfeuti, Sprecher der Kantonspolizei Bern.

Das Nacktbaden sei grundsätzlich illegal. Nur sei es schwierig, Kontrollen durchzuführen. Dies weil sich die Nudisten – wie im Sensegraben – gerne in abgelegene Gebiete verziehen und so allgemein schwer zu kontrollieren sind.


Generationenwechsel

André Rottermann ist fast jeden Tag an der Sense. Er war schon ganz am Anfang dabei, als sich die FKK-Zone in der Nähe seines Hauses etabliert hat. «Damals waren es eher Familien mit Kindern oder Pärchen, die hier nackt badeten», erklärt er. Nun habe aber «eine Art Generationenwechsel stattgefunden»: Das Nudistenparadies werde laut Rottermann immer häufiger auch von Schwulen aufgesucht. Dafür spricht auch die Auflistung des Sensegrabens in den Internetforen.

Den neuen Gästen fehle es häufig am Respekt für die Mitmenschen. So fühle sich Rottermann manchmal sogar belästigt, wenn er – teils selber nackt – in der Sense schwimmt. (Berner Zeitung)

Erstellt: 07.07.2009, 08:45 Uhr
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern ... y/24429431





.

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger_User »

Vereinbarungen Kontaktbar Schloss Niedau - hat ein wenig gedauert.

Hier war der Artikel:

viewtopic.php?p=53723#53723 (s.o. Beitrag #81)
Dateianhänge
bilanz_2008.pdf
(388.13 KiB) 653-mal heruntergeladen
rahmenbedinungen_mit_ergänzung_beco.pdf
(14.98 KiB) 444-mal heruntergeladen
merkblatt_rechte_und_pflichten.pdf
(45.06 KiB) 388-mal heruntergeladen
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

10.7.2009

Sex zum Dumpingpreis - Berner Polizei schlägt Alarm

Der Konkurrenzkampf im Sexgewerbe nimmt zu. Immer mehr ungarische Prostituierte schaffen zu Tiefstpreisen in Bern an. Verschärft wird die Situation durch Bordell-Schliessungen, welche die Stadt Bern verfügt hat.


In letzter Zeit bieten viele Ungarinnen in Bern Sex zu Dumpingpreisen an. Die meisten sind von Zürich in die Bundesstadt gekommen, weil im Rotlichtmilieu an der Limmat der Konkurrenzkampf sehr gross ist.

Der Zürcher Stadtpolizei-Mediensprecher Michael Wirz bestätigt: «Von Zürich weichen Prostituierte aus Ungarn nach Bern und anderen Schweizer Städten aus.»

Preise sinken

Weil diese Ungarinnen jetzt in Bern anschaffen, herrscht unter den Prostituierten ein Konkurrenzkampf. Dies bestätigt Alexander Ott, Chef der städtischen Fremdenpolizei (Frepo). «Die Preise sinken, die Konkurrenz nimmt zu, und der Druck auf die Prostituierten steigt», sagt er. So ist heute normaler Geschlechtsverkehr für 40 Franken zu haben, früher musste Mann dafür rund 150 Franken berappen. Oralsex ist gar für 10 Euro zu haben.

Der verschärfte Konkurrenzkampf gründet im Freizügigkeitsabkommen von 2006, wie Ott erklärt: «Selbstständige Dienstleistungserbringerinnen können für 90 Tage pro Jahr im Rahmen des Meldeverfahrens arbeiten.» Das bedeutet: Es braucht keine Arbeitsbewilligung, eine Online-Anmeldung beim Beco, dem kantonalen Amt für Wirtschaft, reicht.

Doch gerade das Arbeiten im Erotikgewerbe ist keine selbstständige Erwerbstätigkeit im Rahmen des Meldeverfahrens. Es setze deshalb eine fremdenpolizeiliche Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung voraus, erklärt Ott. Gemäss Gerichtspraxis gelten Betreiber, Inhaber und Geschäftsführende von Erotik-Etablissements als Arbeitgeber.

Umgehung stoppen

Diese Umgehung der fremdenpolizeilichen Vorschriften will jetzt Fremdenpolizei-Chef Ott stoppen: «Seit mehreren Wochen überprüfen wir in Zusammenarbeit mit dem Beco die eingehenden Meldungen», sagt Ott. Dabei wurde festgestellt, dass wiederholt und fortgesetzt gegen die Bestimmungen des Freizügigkeitsabkommes (FZA) zwischen der Schweiz und der EU verstossen wurde. Dies, indem die Sexarbeiterinnen ebengerade nicht selbstständig arbeiten, sondern in einem Anstellungsverhältnis stehen. «Anzeigen wurden eingereicht, sagt Ott. «Die Meldungen werden nach fremdenpolizeilichen Kriterien im Zusammenhang mit der Missbrauchsbekämpfung geprüft», sagt er.

Persönlich vorsprechen

Die persönliche Vorsprache der Sexarbeiterinnen bei der Fremdenpolizei der Stadt Bern diene einerseits zur Abklärung der Beweggründe bezüglich der Arbeitsaufnahme und andererseits zum Schutz der Frauen gegen Ausbeutung, so Ott. «Wir beobachten die Situation laufend und werden auf neue Entwicklungen reagieren», meint Ott.

Für Sexarbeiterinnen in Bern wird die Situation nicht nur wegen des Konkurrenzkampfes schwieriger, sondern weil auch die Salons und Bordelle im Wohngebiet am Lagerweg 12 und an der Lorrainestrasse 60 in Bern geschlossen werden sollen. Grund: Nach der städtischen Bauordnung sind in der Wohnzone keine Bordelle geduldet, sie müssen einer Dienstleistungszone zugeordnet werden. Aus diesem Grund hätte eigentlich die Schliessung der Salons am Lagerweg 12 bereits im letzten April erfolgen müssen. Doch jetzt, fast drei Monate später, läuft dort das Sex-Geschäft weiter. Hier schaffen zwischen 50 und 70 Prostituierte an, die umgesiedelt werden müssten.

Beschwerde läuft

Nach den Angaben des städtischen Bauinspektors Charles Roggo haben die Eigentümer des Lagerwegs 12 nicht auf die Aufforderung reagiert, weshalb nach dem Ablauf der Frist die Wiederherstellung verfügt wurde. Diese verlangt, dass die bestehende gewerbliche Nutzung aufgehoben wird. «Dagegen erhoben die Eigentümer Beschwerde bei der kantonalen Baudirektion», sagt Roggo. Zugleich reichten sie ein Baugesuch beim Bauinspektorat zur Legalisierung der Rotlichtnutzung ein. «Dieses kann aber noch nicht behandelt werden, da es unvollständig ist und ergänzt werden muss», sagt Roggo. Und: «Das Beschwerdeverfahren wurde bisher noch nicht aufgehoben.»

Fakt ist: «Bei Personenkontrollen in dieser Liegenschaft am Lagerweg 12 werden immer wieder Widerhandlungen gegen das Freizügigkeitsabkommen und gegen das Ausländergesetz festgestellt», sagt Fremdenpolizei-Chef Ott.

Kanton will Sexgesetz

Im Kanton Bern soll das Rotlichtmilieu durch ein neues Sexgesetz geregelt werden. Der Regierungsrat wurde vom Grossen Rat beauftragt, ein Gesetz zu erarbeiten. Auch im Berner Stadtrat wurden Vorstösse eingereicht, welche die Arbeit der Sexworkerinnen regeln.

http://bazonline.ch/schweiz/standard/Se ... y/17426878
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

sexuelle Mündigkeitsalter 16

Beitrag von nina777 »

22.7.2009

Prostitution soll erst ab 18 erlaubt sein

In der Schweiz dürfen 16-Jährige als Prostituierte oder Pornodarsteller arbeiten. Der Genfer Nationalrat Luc Barthassat will das ändern – trotz Niederlage im ersten Anlauf.


In den meisten europäischen Ländern ist der Fall klar: Prostitution und pornographische Aufnahmen von Minderjährigen sind verboten. Nicht so in der Schweiz: Weil hier das sexuelle Mündigkeitsalter 16 gilt, dürfen Jugendliche in der Schweiz ab diesem Alter ihren Körper verkaufen – sowohl als Prostituierte wie auch als Pornodarsteller. Auch die Freier Minderjähriger und Konsumenten entsprechender Pornographie machen sich nicht strafbar. Das stösst dem Genfer CVP-Nationalrat Luc Barthassat sauer auf.

«Die Schweiz verschliesst die Augen vor diesem Problem», sagt er. «Damit machen wir in Europa eine schlechte Falle.»

Destination für Sextouristen

Barthassat befürchtet, dass die Schweiz zur Destination für europäische Sextouristen mit Vorlieben für Minderjährige wird. Offenbar ist auch das Angebot bereits da: «Gemäss meinen Quellen gibt es einige Jugendliche, die ihren Körper verkaufen, um sich zum Beispiel teure Markenkleider zu kaufen.

» Diese Jugendlichen würden sich an Parties oder auf der Strasse anbieten, vor allem in Zürich und Genf, sagt Barthassat. Es gebe sogar Agenturen, die sich auf 16- und 17-Jährige spezialisiert hätten – sowohl für Hetero- als auch für Homosexuelle.

«Ein echtes Problem»

In der Stadt Zürich würden minderjährige Prostituierte «sehr selten» aufgegriffen, sagt hingegen Polizeisprecher René Ruf. «In so einem Fall werden durch die Polizisten die gesetzlichen Vertreter informiert», so Ruf.

CVP-Nationalrat Barthassat widerspricht: «Ich habe viel mit Leuten von der Front diskutiert, auch mit Polizisten aus Genf und Zürich. Sie sagen, die Prostitution Minderjähriger sei ein echtes Problem. Aber sie können ja nichts unternehmen.» Darum wollte Barthassat die Prostitution Minderjähriger verbieten lassen. Mit seiner Motion scheiterte er allerdings am 3. Juni im Nationalrat. Man wolle die Jugendlichen nicht kriminalisieren, lautete der Tenor der Ratsmehrheit. Angenommen wurde hingegen eine Motion der Berner SP-Nationalrätin Margret Kiener Nellen.

Sie will nicht die Prostitution von Jugendlichen verbieten, sondern den Freiern untersagen, von Minderjährigen Sexdienste anzunehmen. Das genügt Barthassat nicht: «Es ist skandalös, dass sich in der Schweiz 16- und 17-Jährige prostituieren dürfen. Die Jugendlichen sind in dem Alter noch labil. Indem wir ihnen Sexberufe erlauben, öffnen wir die Tür für jegliche Sorten von Missbrauch.» Für Barthassat ist deshalb klar, dass er einen neuen Vorstoss einreichen wird.

Konvention gegen Missbrauch

Der Bundesrat wird das Thema in Kürze selber wieder auf den Tisch bringen. Im Herbst will er entscheiden, ob die Schweiz die Europaratskonvention zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch unterzeichnen soll. Damit würde sich die Schweiz verpflichten, Freier von Minderjährigen zu bestrafen.

Ebenso würden pornographische Aufnahmen von 16- und 17-Jährigen neu als Kinderpornographie eingestuft; bisher galt dies nur für Bilder von unter 16-Jährigen.

Altersgrenze auf 21 Jahre heben

Zurzeit wertet das Bundesamt für Justiz die Stellungnahmen der Kantone zur Europaratskonvention aus; das Ergebnis steht noch aus. Für Margret Kiener Nellen ist aber so oder so klar: «Der Bundesrat muss diese Konvention jetzt unterzeichnen. Für sexuelle Missbräuche von Kindern gibt es keine Toleranz.

» Ihr Ratskollege Luc Barthassat hingegen betrachtet das Unterschreiben der Konvention «als Minimum». Lieber sähe er es, wenn die Altersgrenze gar auf 20 oder 21 angehoben würde.

http://www.tagblatt.ch/aktuell/schweiz/ ... 43,1354288
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

18.8.2009

Tote Hose im Puff

Millieu fürchtet Schweinegrippe

Wegen dem H1N1-Virus droht eine Puff-Flaute: Ohne Körperkontakt herrscht im Rotlichtmilieu tote Hose.


In jeder grösseren Firma hängen mittlerweile Hygienetipps gegen die Schweine­grippe. Neben regelmässigem Händewaschen wird dabei empfohlen, enge Kontakte zu anderen Personen zu vermeiden. Über solche Tipps kann Robert Weber, Geschäftsführer des Happy House, nur müde lächeln: «Unsere Branche lebt nun mal vom Körperkontakt.»

Auch die Basler Kantonsärztin Anne Witschi sagt: «Der Ein-Meter-Körperabstand dürfte in diesem Metier nicht wirklich umsetzbar sein.» Ansonsten gelten die gleichen Tipps wie sonst. «Die Damen haben zwar ein erhöhtes Expositions-, aber meist kein grösseres Komplikationsrisiko.» Offensichtlich kranke Freier sollten weggewiesen werden.

Auch Beat Emmenegger, der im Kleinbasler Rotlichtmilieu drei Lokale betreibt, macht sich Gedanken: «Eine Pandemie gäbe sicherlich starke Umsatzeinbussen.»

Auf dem WC des Roten Kater hat er deshalb extra Desinfektionsmittel aufgestellt. Andere Sicherheitsvorkehrungen sind kaum umsetzbar: «Stellen Sie sich mal vor, die haben beim Sex eine Maske an», so Weber. «Da hat doch niemand mehr Bock.»

Im schlimmsten Fall, so sind sich beide einig, müsste man den Betrieb vorübergehend einstellen.

http://www.20min.ch/news/basel/story/20762235
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

4.9.2009

Schneller Sex in der Arbeitszone

Das Rotlichtmilieu hält in Bützberg Einzug: An der Hauptstrasse ist eine «Kontaktbar mit Sexdienstleistungen» geplant.


Bernstrasse 69 lautet die Adresse. Perfekt für das neue Freudenhaus zwischen Bützberg und Herzogenbuchsee. Gegenüber der Möbelfabrik Girsberger, auf der anderen Seite der Hauptstrasse, soll ein Bordell mit Bar und fünf Zimmern entstehen. Eine «Kontaktbar mit Sexdienstleistungen und genereller Überzeitbewilligung bis 2 Uhr morgens», wie es in der Baupublikation des aktuellen Amtsanzeigers heisst.

Als Bauherr tritt Heinz Kovats auf, der in Langenthal die Kioske an der Mittelstrasse und an der Aarwangenstrasse führt. Auf die Kontaktbar angesprochen, hält der Geschäftsmann unmissverständlich fest: «Mit dem Rotlichtmilieu habe ich nichts zu tun – weder heute noch in Zukunft.»

Kovats will Freund helfen

Und doch: Ein Druckfehler kann ausgeschlossen werden, Heinz Kovats hat in Langenthal auch keinen Namensvetter. Das Haus an der Bernstrasse 69 gehöre einem Freund – und dem wolle er jetzt helfen, erklärt der Kioskbetreiber. Weil niemand die leer stehende Immobilie kaufen wolle, habe er sich entschlossen, diese gleich selber zu übernehmen und umzubauen. Fünf renovierte Zimmer brauchts für die Damen, dazu eine Bar mit 14 Sitzen. Sobald die Arbeiten fertig sind, soll ein Mieter mit langfristigem Vertrag den Betrieb übernehmen. Im Auge hat Kovats den Langenthaler Sadik Leutert, der im Kanton Bern bereits ein kleines Hotel und im Kanton Aargau ein Sexstudio betreibt. Als Zuhälter will auch er sich nicht bezeichnen. «Bei mir zahlen die Frauen eine Tagesmiete für ihr Zimmer, dann arbeiten sie auf eigene Rechnung», erklärt er.

Beschäftigen will Sadik Leutert zwei Frauen für die Bar und für Putzarbeiten, vier bis fünf Damen aus dem EU-Raum und aus der Schweiz sollen die Freier beglücken. «Der Betrieb muss sauber geführt sein», fordert Heinz Kovats. «Wenn alle gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden, gibts auch keine Probleme.»

Gibts Einsprachen?

Bevor das horizontale Gewerbe einzieht, dürfen sich jetzt die Einwohner von Thunstetten und Bützberg zum Freudenhaus äussern. Die Einsprachefrist für das Baugesuch läuft bis am 5.Oktober, «mit der einen oder anderen Beschwerde rechne ich schon», gibt Kovats zu. «Es ist ja klar, dass nicht jeder Freude an einem solchen Betrieb hat.»

«Sexgewerbe ist erlaubt»

Den Einspracheverhandlungen blickt der Kioskbetreiber aber relativ gelassen entgegen. Schliesslich befinde sich die Liegenschaft in der Arbeitsplatzzone A, und dort sei das Sexgewerbe explizit erlaubt. Hinzu komme, dass in der näheren Umgebung niemand wohne, betont Heinz Kovats. «Daher wüsste ich auch nicht, wen die Kontaktbar wirklich stören könnte.»

http://www.bernerzeitung.ch/region/emme ... y/14463257
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Arum
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 961
Registriert: 01.06.2009, 13:35
Wohnort: Niederländische Grenzregion
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Arum »

Roma-Frauen auf dem Strassenstrich
Personenfreizügigkeit begünstigt Zuwanderung – Stadt Zürich will neuen Strichplan



Immer mehr ungarische Roma-Frauen schaffen in der Schweiz an - vor allem in Zürich. Jetzt will die Stadt eine Prostitutions- Verordnung einführen und den Strichplan ändern.

Viele der ungarischen Roma-Frauen, die in der Schweiz anschaffen, werden von Roma-Männern zur Prostitution gezwungen. «Wir stellen einen deutlichen Anstieg von Menschenhandels-Fällen mit Bezug zu Ungarn fest», sagt Boris Mesaric, Leiter der Koordinationsstelle gegen Menschenhandel und Menschenschmuggel (KSMM) beim Bundesamt für Polizei. Sowohl bei Tätern als auch bei Opfern handle es sich mehrheitlich um Roma. «Sie sind in der Schweiz vor allem in der Strassenprostitution aktiv.»

Wie viele es sind, kann Mesaric zwar nicht sagen. Einen Hinweis geben aber die Zahlen des Bundesamts für Migration zu den sogenannten Dienstleistungs-Erbringerinnen. Unter diesem ausländerrechtlichen Titel reisen die meisten ungarischen Roma-Frauen nämlich in die Schweiz ein und schaffen hier während jeweils neunzig Tagen im Jahr an. Das erlaubt das Abkommen über die Personenfreizügigkeit mit acht osteuropäischen EU-Staaten (unter ihnen Ungarn), das im Frühling 2006 in Kraft trat. Vor knapp zwei Jahren ist die Zahl der Dienstleistungs-Erbringerinnen aus Ungarn sprunghaft gestiegen, seither reisen von dort jeden Monat zehn bis zwanzig Prostituierte in die Schweiz ein.

Hier landen die Frauen unter anderem in den Kantonen Bern, Solothurn und St. Gallen, wie deren Polizeisprecher sagen. Am häufigsten aber schaffen sie in Zürich und da am Sihlquai mitten in der Stadt an. Polizeisprecher Marco Cortesi: «Ende August arbeiteten rund 160 Ungarinnen auf dem Strassenstrich.» Die Mehrheit von ihnen seien Roma. Und: «Das Phänomen gibt es, seit die Personenfreizügigkeit auf die osteuropäischen EU-Länder ausgeweitet worden ist.»

«Die Arbeit auf dem Strassenstrich ist ein knüppelhartes Business», sagt dazu die Zürcher Staatsanwältin Silvia Steiner, die mehrere Strafverfahren gegen mutmassliche Roma-Zuhälter führt. Zahlreiche ungarische Roma-Frauen würden zur Prostitution gezwungen, auch wenn sie krank, schwanger oder minderjährig seien. «Die Zuhälter halten in der Regel drei bis vier Prostituierte, sind gegenüber den Frauen häufig in extremem Mass gewalttätig und vergewaltigen sie oft.» In der Regel würden die Prostituierten streng kontrolliert und müssten alles Geld abliefern.

Zum Weiterlesen: http://www.nzz.ch/nachrichten/medien/ro ... 50610.html
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

25.9.2009

Die Roma-Frauen und die Schweizer Personenfreizügigkeit

Wegen des Personenfreizügigkeitsabkommens arbeiten immer mehr ungarische Roma-Frauen im Sexgewerbe. Ein simples Anmeldeverfahren fördert den Missbrauch in dem Milieu von Menschenhandel, Gewalt und Ausbeutung.


Immer mehr Roma-Frauen arbeiten als Prostituierte am Sihlquai oder bieten ihre Dienste in Hotels oder Wohnungen im Kreis 4 an, berichteten Zürcher Zeitungen. Ende August arbeiteten 160 Ungarinnen auf dem Zürcher Strassenstrich, die Mehrheit davon seien Roma. «Langsam fassen die Roma-Frauen auch in Bern Fuss», sagt Alexander Ott, Leiter Einwohnerdienste der Fremdenpolizei Bern. «Roma-Prostituierte werden seit wenigen Monaten vermehrt festgestellt», bestätigt der Sprecher der Kantonspolizei Bern, Heinz Pfeuti. Das Phänomen bestehe, seit die Personenfreizügigkeit auf die osteuropäischen EU-Länder ausgeweitet würden, schreibt die «NZZ am Sonntag.» Auch die Berner Kantonspolizei geht davon aus, dass Bewegungen von Ungarn nach Europa und in die Schweiz durch die EU-Personenfreizügigkeit unterstützt werden.

Kontrollen im Milieu

Als Angehörige eines EU-Staates haben die Ungarinnen aber das gute Recht, in der Schweiz zu arbeiten. Für Bürger der EU- und Efta-Mitgliedstaaten wurde die 90-Tage-Regelung eingeführt. Selbstständigerwerbende können so pro Jahr während maximal 90 Tagen in der Schweiz arbeiten. Die Anmeldung erfolgt beim Amt für Berner Wirtschaft (Beco) online. Wegen Widerhandlungen gegen die Meldevorschriften im Rahmen des Personenfreizügigkeitsabkommens kam es nun zu Anzeigen, teilte die Fremdenpolizei gestern mit. In der Nacht vom 21. auf den 22. September kontrollierte die Fremdenpolizei Bern elf Frauen aus dem Milieu, sie stammten vor allem aus Ungarn, Polen und Deutschland

«Die Frauen nicht verteufeln»

Angezeigt wurden die Personen, weil die Frauen nicht selbstständig arbeiteten, wie es ihr Status verlangen würde. Dafür müssten sie etwa auf eigene Rechnung arbeiten und Arbeitsort und -zeiten selber auswählen können, sagt Beat Zutter vom Beco. Aus Zürich ist bekannt, dass Frauen von Roma-Männern zur Prostitution gezwungen werden, die Zuhälter seien extrem gewalttätig und die Frauen müssten das gesamte Geld abliefern. Noch sei in Bern nichts Spezielles bezüglich Roma-Zuhälter bekannt, heisst es bei der Berner Kantonspolizei.

«Wir wollen die Frauen nicht verteufeln», sagt Ott und betont, dass sich keine einzige in Ausschaffungshaft befinde. Die kontrollierten Personen seien über ihr Motiv zur Einreise und Ausübung der Sexarbeit im Rotlichtmilieu befragt worden. Konkret: Es geht darum, wer die Frauen rekrutiert hat und ob dies allenfalls organisiert abläuft.

Prostituierte melden sich online

«Im Rotlichtmilieu gibt es mit diesem Online-Meldeverfahren für Selbstständigerwerbende einen grossen Missbrauch», sagt Ott. Bei der Onlineanmeldung erhalte man einen Code, um sich vor der Abreise wieder abzumelden, erklärt Werner Könitzer, Regierungsstatthalter in Nidau. «Nicht jede Frau hat eigenen Internetzugang.» So könnten Personen, die für die Prostituierten die Onlineanmeldung übernommen hätten, die Frauen zum Bleiben zwingen, indem sie den Code bei sich behalten würden. Es sei offensichtlich, sagt auch Zutter, dass nicht jede Anmeldung tatsächlich von den Ausländerinnen oder Ausländern gemacht werde.

Laut einer Hochrechnung des Beco arbeiteten im Jahr 2008 im Kanton Bern 170 ausländische Frauen und 19 Männer selbstständig im Sexgewerbe. Kontrolliert werde die Selbstständigkeit in diesem Gewerbe von der Fremdenpolizei oder dem Migrationsdienst, sagt Zutter. Das Beco kontrolliere lediglich, ob die sich anmeldenden Personen aus einem EU- oder Efta-Staat stammten. Für die anderen Branchen ist der Verein Arbeitsmarktkontrolle Bern zuständig. Dessen Tätigkeit ist ein Beitrag zur Umsetzung der flankierenden Massnahmen zur Einführung der Personenfreizügigkeit.

In der Möglichkeit für Ausländerinnen als Selbstständige mit einem so einfachen – und missbrauchsanfälligen Anmeldeverfahren – zu arbeiten, sieht die grüne Berner Grossrätin Barbara Mühlheim «eine neue Grauzone». Wenn die Frauen als Angestellte arbeiten, brauchen sie eine fremdenpolizeiliche Aufenthaltsbewilligung, teilt die Fremdenpolizei mit. Zudem wären die Frauen etwa verpflichtet, Steuern oder Krankenkassenprämien zu bezahlen, sagt Mühlheim.

Strassenstrich im Dunkeln

Erst vor Kurzem befasste sich der Grosse Rat mit dem Rotlichtmilieu. Im März wurde beschlossen, dass es im Sexgewerbe Schranken, Regeln und Schutz brauche und dafür ein Prostitutionsgesetz nötig sei. Politiker brachten dieses Anliegen in den Grossen Rat, nachdem Regierungsstatthalter Könitzer mit einem Modell im Hotel Schloss in Nidau gute Erfahrungen gemacht hatte. Kern seines Modells ist ein Verhaltenskodex für Betreiber von Bordellen, Massagesalons oder Kontaktbars. Wie aber auch der Strassenstrich von einem neuen Gesetz erfasst werden soll, ist unklar.

«Soweit der Polizei bekannt, seien ungarische Prostituierte vor allem in Etablissements tätig. In Bezug auf die Strassenprostitution sei aber mit einer Dunkelziffer zu rechnen. Die Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe, Xenia, konnte zur Situation der Roma-Frauen in Bern und zum Meldeverfahren für selbstständigerwerbende Ausländerinnen nichts sagen. «Die Selbstständigkeit ist nicht für alle Sexarbeiterinnen eine gute Lösung. Viel ehrlicher wäre, auch ein Angestelltenverhältnis zuzulassen, wenn möglich mit einem Gesamtarbeitsvertrag», sagt Könitzer. Das brauchte aber einen sehr grossen Sinneswandel in vielen Amtsstuben.

http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/sta ... y/12426024
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das ist doch ein ausländerrechlicher Witz, wenn Frauen in Migrationsnetzwerken, Verwandschaftssippen, Freundeskreisen oder Zuhältereinflußbereichen von Amts wegen zu "abhängig Beschäftigten" deklariert werden, um sie abstrafen zu können.

Kanton Bern
Volkswirtschaftsdirektion
beco Berner Wirtschaft
www.vol.be.ch/site/home/beco/beco-ausl.htm

www.vol.be.ch/site/beco-publ-arbeitgeberbroschure.pdf

www.be.ch/arbeiteninderschweiz





www.auslaender.ch = www.bfm.admin.ch/bfm/de/home.html

Eine Website mit 'nur' 4 Sprachen in einer globalisierten Welt voller Migranten und keine Länder-Flaggensymbole, die die lokalisierten Versionen kennzeichnen. Ob die schon mal über Migranten und Usability nachgedacht haben?





Online-Meldeverfahren:
http://www.bfm.admin.ch/bfm/de/home/the ... _fuer.html

Wo wird Arbeit im Erotikgewerbe, Sexarbeit und Prostitution für ratsuchende Migranten gut findbar erwähnt?
Prostitution wird in Berichten für andere Zielgruppen manigfaltig erwähnt:
http://www.google.de/search?q=Prostitut ... m.admin.ch

Wer da glaubt, daß hier nur die Sexworker schuld sind, wenn sie etwas falsch machen, macht es sich zu einfach. Und wenn es für Sexworker kaum durchschaubar ist, wundet es gar nicht, wenn es Männer gibt es auszukundschaften und dass es dann eine gewisse Zeit braucht, bis zukünftige Sexarbeitergenerationen es alleine ohne "Beschützer und Organisatoren" können.

Wenn die Amts-Texte z.B. nur Gastgewerbe oder Arbeitsverleih ansprechen oder regeln, sich aber weigern oder schämen für Nightlife, Erotikbranche, Sexarbeit und Prostitution klare Formulierungen zu finden, ist es wenig verwunderlich, wenn die Einhaltung von Regeln schlecht funktioniert.

Wie wär es mit einem staatlichen Portal

www.sexwork-schweiz.ch





.