Pornographie Kontra(Punkt) Prostitution

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Pat13
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Pornographie Kontra(Punkt) Prostitution

Beitrag von Pat13 »

Hi
Und zwar interessiert mich jetzt eure Meinung.
Warum meint ihr ist es eigentlich Gesellschaftlich so , das wenn man sich zum Beispiel auf einer ERotikmesse befindet Pornodarsteller als Queens etc. von einer breiten Masse gefeiert und damit auch Gesellschaftlicher akzeptiert werden als wie Prostituierte oder Stricher.
Es kommt mir diese Doppelmoral in der wir lebenden Gesellschaft absurd vor, vor allem da zum Beispiel Pornographie selbst minderjährigen zugänglich ist die sich dadurch ihre vermeintliche Vorstellung von Sexualität bilden und doch wesentlich weniger unmittelbar ist jedoch sich weitgehend auf ihre Sexuelle Vorstellung auswirkt und somit ihre Phantasien bildet, wobei es in vielen Pornos immer normaler wird das auch Gewalt Vergewaltigungsszenen dezidiert dargestellt werden, was auch die Reizschwelle stagnieren lässt und somit sein sexuelles empfinden in andere Dimensionen gelenkt wird
Und aber die Unmittelbarkeit der Prostitution in einen moralischen Graubereich verdrängt wird und somit auch die Gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung fehlt. Es wirkt doch sehr ambivalent.
Was sind eure Gedanken Erfahrungen diesbezüglich

Liebe Grüsse Patrick

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Angel_friend
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Beitrag von Angel_friend »

Ich war zwar noch nie auf einer Erotikmesse o.ä.,
aber das Pornodarsteller gesellschaftlich wesentlich akzeptierter sind als SW glaub ich nicht. Die breite Masse ist so breit wohl nun nicht - es ist nur eine Gruppe von Porno-Interessenten.

Hab ich wohl schon mal geschrieben:
Es gab im Vorjahr einige "große" TV-Dokumentationen über Sex.
2 Aussagen sind mir im Kopf hängengeblieben:
Eine junge Französin wurde befragt. Eine ihrer Aussagen war "Manche Sachen gefallen mir nicht zB. Kuhstellung [wohl von hinten] und Anal - dabei hab ich Schmerzen. Aber sie macht das, weil alle das machen.
Ein ebenfalls junger Deutscher wurde befragt, was für ihn den Unterschied zwischen Vaginal- und Analverkehr ausmache. Seine Antwort: Vom Gefühle her kein Unterschied im Kopf aber schon.
Es sind nur 2 von einer Reihe von Aussagen die mir sehr zu denken geben. Meiner Meinung nach sind vielleicht einige der jungen Menschen dabei das Gefühl für das zarte, weiche und einfühlsame in der Sexualität zu verlieren. (Das es auch anderes gibt, und das auch interessant ist ist klar).

Was viele Männer offensichtlich vergessen ist die Tatsache, das Pornografie nur Phantasie und Fiction ist und eben ein Bild, dass mit (den) realen Personen nicht mehr zu tun hat.

Ich war gestern in einem Club in dem derzeit eine "gute Bekannte" arbeitet. Wenn Gäste dasind laufen ständig Pornos. Wir sind so gesessen, dass wir (zumindest ich) sie kaum gesehen haben. In einem Nachtclub zeigt sich für mich sehr gut der Unterschied zwischen Darstellung und realen Personen.
Zum Teil ist das Ganze absurd. Manche Gäste wollen das erleben was sie sehen (wird aber kaum alles angeboten), andere Gäste sind fast schockiert und wieder andere sind uninteressiert bis irritiert (so wie ich).
Die Moral ist nur der äussere Anschein von Treu und Glauben, und der Verwirrung Beginn.

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Beitrag von marlena »

Was viele Männer offensichtlich vergessen ist die Tatsache, das Pornografie nur Phantasie und Fiction ist und eben ein Bild, dass mit (den) realen Personen nicht mehr zu tun hat.

Darin sehe ich die größerer Gefahr, weshalb ich auch gerne bei Dates über die Familie und das reale Leben spreche, fals erwünscht, um sie zu begleiten, aber auch wieder herausführen zu können...

Im Idealfall auch gut möglich...Ausnahmen bestätigen die Regel...

Sicher bin ich real und keine Pornodarstellerin...wird aber in der Phantasie auch gerne ab und zu verwechselt...
--- Allüren sind was für Unfertige ---

Pat13
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RE: Pornographie Kontra(Punkt) Prostitution

Beitrag von Pat13 »

Ich bin hier ehrlich gesagt um einiges über die Sexualität und deren Selbstbestimmtheit herrauszufinden und das aus verschiedenen perspektiven betrachtet.
Darum sind mir eben solche meinungen von euch sehr Wichtig.
Die vermeintliche Grauzone ist es eben meiner nicht zu pauschalisierenden Meinung nach, das eine Porno - Darstellerin deto ja auch eine Sexarbeiterin ist. Jedoch es für sie schon vorweggenommen ein Mediales Outing gibt, es gibt ja genug TV Formate (Habe leider seit paar Jahren keinen Fernseher mehr) wie "Wahre Liebe" etc.. Sich somit auch in die Gesellschaft integriert denn ich meine wenn man sie gesehen hat und wiedererkennt dann muss man den Fernseher eingeschalten haben hingesehen haben und den fiktiven Sex Konsumiert haben. (Selbst Dietmar Schmelar ein ORF Moderator drehte in den 70ern einen Porno)
Nach paar REcherchen in meinem Bekannten Freundes Kreis rückblickend auf die Vergangenheit ists aber so das man Pornographie offener gegenübersteht als Prostitution , ich kenne kaum jemanden der keinen Porno zuhause bzw. auf seiner festplatte hat, und sich daraus seine kurzfristige Phantasie kreiert. Jedoch spricht man sie darauf an ob sie auch eine Prostituierte inanspruch nehmen würden, stossst man auf sehr ambivalente Aussagen, also ist es anscheinend so , das alles was nicht unmittelbar ist legitim ist, es kein Problem ist es zu seiner Fantasie zu machen mit 3 Frauen oder Männern zu schlafen inklusive GB etc. Sie sich aber in der realität nicht zurecht finden würden, da sie sich anscheinend Körper und Denken und Sexualität voneinander trennen, was wiederrum zu einem Unbefriedigten dasein führt da so glaube ich viele nicht so etwas haben wie wie eine Sexuelle Selbstbestimmtheit.
Wenn ich von dem Menschenrecht ausgehe : Jeder Mensch ist an selben Recht zu leben Würde und Selbstbestimmtheit geboren. " Glaube ich das es daran scheitert das wenn es diesen Grundsatz gibt die Allgemeinheit es noch nicht verinnerlicht hat das es so etwas wie auch eine Sexuelle Selbstbestimmtheit gibt. Würde es sie nähmlich verstehen jeder Mann so auch jede Frau, würde auch Prostitution als Selbstbestimmt gelten und niemand auch der Staat welcher sexuell sehwohl eingreift und Sanktioniert oder Subventioniert nicht nur zum Schutz der Jugend seiner Sitten und allgemein gültig sein sollenden "Doppel" Moral auch der Wirtschaft, dürfte Prostitution nichts Illegales sein im Sinne dessen das man Selbstbestimmt ein allgemein als Normal Betrachtetes Gewerbe ausübt mit den selben rechten gleich jeden Menschen mit selben Recht zur Selbstbestimmtheit geboren.

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Re: RE: Pornographie Kontra(Punkt) Prostitution

Beitrag von Angel_friend »

@marlena: wenn ich die SW noch kaum kannte hab ich nicht sehr gern über details aus familienleben etc. gesprochen.

@Pat13: wenn du ein wenig strukturtierter schreiben würdest, täte ich mir beim lesen und verstehen deiner zeilen vielleicht leichter.

Bild
Pat13 hat geschrieben: Sie sich aber in der realität nicht zurecht finden würden, da sie sich anscheinend Körper und Denken und Sexualität voneinander trennen, was wiederrum zu einem Unbefriedigten dasein führt da so glaube ich viele nicht so etwas haben wie wie eine Sexuelle Selbstbestimmtheit.
.
Irgendwie versteh ich deine Ausführungen nicht mehr. Es gibt wohl einen Unterschied zwischen Phantasien und der Realität.
Ich hab viele Phantasien und sie verändern sich ständig. Träume und Phantasien sind frei.
Ich mag (fast) alles, aber ich muss nicht alles haben. Wenn sich etwas ergibt - gut, wenn sich nichts ergibt - kein Problem.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht worauf du hinaus willst.

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Beitrag von Pat13 »

Um es kurz zu halten .
Pornographie - explizite Darstellung von Sexualität
Prostitution - wenn man so will angewandte Sexualität

Beide DarstellerIn und SexworkerIn haben hatten Sex im Kommerziellen Sinne

Aber Pornographie stösst weit aus und die Akteure auf weniger Ablehnung als eine Prostituierte, weil viele oder auch nicht Menschen mit einer Unmittelbarkeit nicht zurecht kommen.

Es ist wie gesagt sehr ambivalent und ich Frage Warum?
Oder wie ihr das seht#

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Beitrag von Umher »

          Bild
Pat13 hat geschrieben:Um es kurz zu halten .
Pornographie - explizite Darstellung von Sexualität
Prostitution - wenn man so will angewandte Sexualität

Beide DarstellerIn und SexworkerIn haben hatten Sex im Kommerziellen Sinne

Aber Pornographie stösst weit aus und die Akteure auf weniger Ablehnung als eine Prostituierte, weil viele oder auch nicht Menschen mit einer Unmittelbarkeit nicht zurecht kommen.

Es ist wie gesagt sehr ambivalent und ich Frage Warum?
Oder wie ihr das seht#
Ich glaube nicht, dass das mit der Unmittelbarkeit zu tun hat.
Als PornodarstellerIn steht man zwangsläufig in der Öffentlichkeit. Man kann nicht im Verborgenen Pornostar sein. Prostitution dagegen wird weitgehend im (Halb-)Verborgenen ausgeübt. Da gibt es ein Wechselspiel der Wahrnehmung: Solange SW nicht mit einer gewissen Selbstverständlichkeit selbstbewusst in der Öffentlichkeit auftreten, wird Sexarbeit auch in der Öffentlichkeit als etwas Zwielichtiges wahrgenommen werden, mit dem man diverse unerfreuliche Begleiterscheinungen jenseits oder am Rande der Legalität assoziiert. (Schmierige Zuhälter, Ausbeutung, organisierte Kriminalität, Halbwelt, Rotlichtbosse mit Schlägertrupps etc.)

Dazu kommen traditionelle Vorstellungen von Beziehung und Ehe, die mehr oder weniger vereinbar sind mit dem Konsum von Pornographie (Paare können sich Pornos auch gemeinsam ansehen), aber nicht mit Sex außerhalb der Beziehung.

Melanie
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Beitrag von Melanie »

Kann man eine Pornodarstellerin für Prostituierte halten? im Grunde machen sie das Gleiche - Sex für Geld?

Eine Prostituierte ist, laut Lexikon, "eine Person, die gegen Bezahlung sexuelle Dienstleistungen erbringt". Das tut doch eine Pornodarstellerin auch, oder?

http://de.answers.yahoo.com/question/in ... 504AA9Cb9n

Genauso sehe ich diese beiden Gruppen auch.

Mit dem Unterschied, dass Pornodarsteller eine bildliche Illusion schaffen. Oft in der Realität nicht realisierbar, sondern mehr Traum - es geht um die bildliche Darstellung, die Lust machen soll.
Zudem halte ich hier das Infektionsrisiko für größer, auch bei negativen HIV-Test. ( diese Teste sind nicht so aussagekräftig - Infektion noch nicht nachweisbar oder gerade infiziert ).
Auch bei Pürnodarstellerinnen ist oft ein Doppelleben zu beobachten. So sehr stehen sie nicht im Licht der Üffendlichkeit, denn es gibt unzählige Darstellerinnen !!!
- da muss man schon ein Star sein -

Sexarbeiterinnen stehen für mich persönlich mehr in der Realität. Sie schaffen sicher auch eine Illusiom, aber eine für den Kunden real erlebte Welt mit dem ausleben seiner Phanthasie im sexuellen Bereich !
Auch hier möchte ich auf den Schutz hinweisen - auf die Einschränkung einer Infektion, denn im Gegensatz zu Pornodarstellerinnen arbeiten fast alle SW mit Schutz !
Genau wie bei Pornodarstellerinnen outen sind manche SW - andere nicht.

Ich sehe keine sooo großen Unterschiede, außer die Infektionsgefahr und die Realität.

So mancher Kunde , der sich einen Pornofilm anschaute - ruft uns danach an und erzählt von dem was er sah : - er möchte dies gerne selbst mal ausleben -
Fast immer müssen wir absagen, da die Praktiken die er ausleben möchte ein beträchtliches Gesundheitsrisiko für uns als SW darstellen ( z.B. Körperbesammung im Gesicht mit teilweiser Aufnahme des Sperma`s ) = geht nicht bei uns.......

Die Meinung = Pornostarsteller wird höher gewertet , als SW ist nicht belegt ! Im Gegenteil. Sie wird mit Prostitution gleich gesetzt.

Ich glaube hier liegen Vorurteile vor !!!

LG Melly
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Marc of Frankfurt
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Achtet auch auf die entscheidenden Wirkungen des Geldes:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Prostitution und Pornoproduktion ist das Geld, genauer die Organisation und Struktur des Geldflußes:


Prostitution ist ein Zweierverhältnis. D.h. Sexdienstleistung und Geldgabe laufen aneinander verkettet unvermittelt entgegengerichtet parallel ab (Reinste Form des 'Sex gegen Geld').

Pornoproduktion ist bereits eine formale Dreierbeziehung. Der Darsteller liefert die Sexshow für anonyme Kunden, aber bekommt sein Geld vom sexuell unbeteidigten Geschäftspartner 'Produzent'. Geldfluß und Sexdienstleistung sind nicht in den wirtschaftlich handelnden selben Personen verkoppelt. Es ist also nicht mehr ein so absolutes 'Sex gegen Geld'. Sondern mehr ein hier ist das Geld, da ist die Kamera, dort kannst du deine Sexshow machen.

Damit ist das ganze eine Stufe weniger kritikwürdig und diskriminierungsanfällig. Es ist gleichzeitig eine Stufe näher an darstellenden Bühnenkünsten (Hollywood ;-) Ferner können sich mehrere Empfänger über Qualität ein Werturteil bilden und austauschen, was in der Prostitution nur dem tatsächlich teilnehmenden Kunden allein möglich wäre (Problem Freierforen).





Es ist daher auch mehr akzeptiert, daß es eine Show und Performance ist, während die prostitutive Sexdienstleistungskunst meist nicht so oder gar nicht gewürdigt wird, sondern man davon spricht, daß eine 'Person sich verkauft'. Sie arbeitet nicht in der Prostitution, sondern sie IST eine Prostituierte... (Das ist die Verdinglichung, letzlich durch die Macht des Geldes. Das Kernargument der Prostitutionsgegner, die aber für sich selber leugnen, wie viele von ihnen selbst im Einfluß des Geldes stehen [nichtsexuelle Prostitution]).





Hinzu kommt das Pseudokriterium der Wahlfreiheit, welches regelmäßig der Prostitution entgegengehalten wird (siehe historischer Wandel auch bei Lexikoneinträgen). Prostitutierte würden ja nicht ihren Sex-Partner auswählen, so wie das die Pornodarsteller teilweise machen, sondern der Kunde träfe die Wahl [fehlende Wahlfreiheit bzw. bewusstes Ausblenden der Zustimmungsfreiheit (Vertragsfreiheit) als Zwangsprostitution mißverstanden].

Daß zwischen der Entscheidung einen Kunden anzunehmen, ihn bedienen zu wollen, also das Geschäft einzugehen, und den dann folgenden Umgangsformen und Gestaltungsmöglichkeiten (sexuelle Mikrokommunikation [Ahlmeyer]), die einer selbstbestimmte Sexarbeiterin zur Verfügung stehen und wo sie es versteht jederzeit die Kontrolle zu behalten (z.B. Vorkasse), notwendigerweise unterschieden werden muß, können nur Eingeweihte und Aufgeklärte sehen.

Das sind aber nur die Leute, die von ihrem subjektiven Empfinden 'Ich könnte sowas nicht mit jedem' zu abstrahieren fähig sind, und dazu die Macht von Schönheit und Sexappeal verstanden bzw. selbst am eigenen Leib erfahren haben müssen.





.

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Beitrag von Melanie »

Naja, gerade bei Pornodarsteller denke ich an .
- den Filmregisseur
- den Drehbuchautor
- den Filmproduzenten
- den Kameramann

und zuletzt an den Darsteller.
Gibt es nicht eine Art Drehbuch an den sich die Darsteller zuhalten haben ?
Ich glaube nicht, dass sich die Darsteller ihre Partner aussuchen können - es sei denn : sie passen absolut nicht zusammen.

Ich habe Pornofilme gesehen ( etwas unfreiwillig ), die so abstoßend und demüdigend gegenüber der Frau waren - dass ich da voreingenommen bin und einfach Ekel empfinde.

Damit möchte ich aber nicht sagen, das alle Filme so sind.
Es gibt auch ästhetische Filme .

LG Melly
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Verständlich, daß du viele Pornos nicht magst.

Die Pornos werden genauso wie die Sexarbeit i.d.R. auch nicht am Geschmack von Frauen ausgerichtet.




Die Kunst eines Regisseurs im Theater und im Porno besteht darin seine Darsteller als Menschen zu erkennen und ein Setting zu schaffen, wo sie zur Höchstform angeregt werden können. So kann Leistung und Qualität erzeugt werden. Beim Theater Leistung durch tiefe Emotion. Im Porno Leistung durch tiefe sexuelle Lust. Der Betrachter/Konsument merkt daß und unterscheidet es von schlechtem Schauspiel/Fake.

Je freier Pornodarsteller oder Sexworker sind, desto größer sind Lustpotential und Raum für auslebbare Emotion...





So wie es Prostitution in allen Qualitätsstufen und eben auch aus niederen Beweggründen und Zwangslagen gibt, so auch in den massenhaften Pornoproduktionen...

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Beitrag von Aoife »

Um Veronica Monet zu zitieren:

Prostitution: Zwei haben Sex miteinander, der eine zahlt, die andere bekommt das Geld.
Porno: Zwei haben Sex miteinander, beide bekommen von dritter Seite Geld dafür.
Wo soll der moralische Unterschied sein?

Das ist übrigens auch der Grund dafür, warum in den USA der Überbegriff "SexWorker" geprägt wurde: Da die bürgerliche Gesellschaft dem objektiv ja bedeutsamen SexBiz die ihm zustehende Anerkennung verweigert, indem sie nach dem Prinzip "teile und herrsche" Prostituierte gegen Pornodarsteller gegen Pornoproduzenten gegen Sexshopbesitzer gegen &c. auspielt, sollte dieser Überbegriff eine dringend notwendige Solidarität schaffen.

Liebe Grüße, Eva
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
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Beitrag von Melanie »

@ Danke Eva !
Das meinte ich .

LG Melly
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Beitrag von ehemaliger_User »

Melanie hat geschrieben:Kann man eine Pornodarstellerin für Prostituierte halten? im Grunde machen sie das Gleiche - Sex für Geld?

Eine Prostituierte ist, laut Lexikon, "eine Person, die gegen Bezahlung sexuelle Dienstleistungen erbringt". Das tut doch eine Pornodarstellerin auch, oder?
Ich habe schon viele Pornodarstellerinnen in Clubs erlebt. Ausnahmslos boten sie den Gästen auch direkt Sex gegen Geld an.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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Beitrag von Melanie »

@ ehemaliger_User

schön ausgedrückt ! :005

Liebe Grüsse Melly :007
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CK
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RE: Pornographie Kontra(Punkt) Prostitution

Beitrag von CK »

Also ganz ehrlich: ich schaue mir gerne Pornos an, bspw. völlig kostenlos bei Lupaland :003

Eine Kampagne wie PorNO finde ich lächerlich. Klar, kann man manche Filme als frauenentwürdigend empfinden, aber es gibt umgekehrt auch Filme (bspw. im Bereich Femdom) wo der Mann härter rangenommen wird.

Man muss dem Einzelnen überlassen wie er etwas einordnet und empfindet, sei es als Zuschauer oder als Darsteller. Verbote oder Zensur sind hier fehl am Platz, solange alles einvernehmlich und freiwillig unter erwachsenen, mündigen Bürgern abläuft.

Es gibt sicher sogar auch Frauen, die das, was Melly eklig fand, geil finden. Steve Holmes bspw. hat nach eigener Aussage schon weibliche Fanpost bekommen. Nur zur Info: der dreht mittlerweile für die Website Kink, wo es bewusst um Szenarien mit der Frau als devoter, masochistischer Sklavin geht und ich glaub, Härteres als das gibt es auf dem legalen Markt nun wirklich nicht. Aber es scheint manchen Frauen zu gefallen.
Ich hab mir nur mal Trailer angesehen und es ist schon sehr heftig. Aber jedem seinen Spass.

Auch die Trailer von ehemaliger_User, deren Filme wohl eine richtige Storyline haben und in der sojwetischen Nachkriegszeit an streng autoritären Schulen, wo noch der Rohrstock herrscht, spielen, finde ich durchaus appetitanregend.

Die Kritik der Feministinnen ist ihr gutes Recht in einem freien Land, mich nervt es jedoch, dass Pornos immer als Beispiel für die böse männliche Sexualität gelten sollen. Was ist dagegen zu sagen, dass ein Mann von submissiven Frauen träumt, wovon wohl kein Mann völlig frei ist? (Auch ich finde beide Seiten interessant als Switcher.) Charlotte Roche hat es schön sinngemäss gesagt: "Dort wo viele Feministinnen Erniedrigung schreien, geht für andere Frauen der Spass erst los."

Übrigens gibt es auch postfeministische Pornos (bspw. von Petra Joy), die bewusst sich an Frauen wenden wollen und sehr verspielt sind oder auch wohl besonders ästhetische Videos für Paare von Andrew Blake.

Also: PRO PORNO! :003

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Beitrag von Melanie »

@ CK
Es geht nicht um die Zensur der Filme, sondern die Frage : Welchen Unterschied haben SW und Darstellerinnen eines Pornos !

Sind nicht beide in der Prostitution ein zuordnen ?

Beide haben Sex für Geld !
Wenn auch bei der SW der gesamte Kontakt zum Kunden anders abläuft, als bei den Pornodarstellern = es ist und bleibt bezahlter Sex.

Meine Bemerkung, dass mich manche Filme sehr abstoßen ist meine persönliche Meinung als Frau.
ich möchte das Thema auch nicht weiter vertiefen, weil jeder Geschmack nun mal verschieden ist.

Aber sehen und selbst erleben - trennen manchmal Welten.

Liebe Grüsse Melly
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Beitrag von CK »

@Melly: Beides ist Sexarbeit zweifellos. Daher ist es egtl. widersprüchlich, dass Pornos in Schweden noch nicht verboten wurden unter dem widerlichen Deckmantel, angeblich Frauenrechte schützen zu wollen.

Mit dem Satz "Aber sehen und selbst erleben - trennen manchmal Welten" hast aber definitiv ins Schwarze getroffen. Das kann ich bestätigen aus eigener Erfahrung heraus.

Liebe Grüsse, CK.

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Re: Achtet auch auf die entscheidenden Wirkungen des Geldes:

Beitrag von Lycisca »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Ein wesentlicher Unterschied zwischen Prostitution und Pornoproduktion ist das Geld, genauer die Organisation und Struktur des Geldflußes: Prostitution ist ein Zweierverhältnis [...] Pornoproduktion ist bereits eine formale Dreierbeziehung
Tatsächlich verdienen an Porno und verwandten Bereichen nicht nur Akteure und Produzenten, sondern vor allem "seriöse" Geschäftsbereiche, von Hotelketten (Bezahlung für in-room Pornovideos) bis hin zu Telekommunikationsanbietern (Kosten für den Download von Pornofilmen/Seiten, etwa in A bei aonTV).

Dies hat auch politische Konsequenzen: Einzelne dieser "seriösen Unternehmen" haben dank ihrer Größe auch die Macht für erfolgreiche politische Interventionen, um zu verhindern, dass das Geschäftsfeld Pornographie durch irgendwelche Gesetze abgewürgt wird. Prostitution ist in der Form von Klein- und Mittelbetrieben organisiert, ohne Lobby, und daher ohne politischen Einfluss.
Umher hat geschrieben: Solange SW nicht mit einer gewissen Selbstverständlichkeit selbstbewusst in der Öffentlichkeit auftreten, wird Sexarbeit auch in der Öffentlichkeit als etwas Zwielichtiges wahrgenommen werden, mit dem man diverse unerfreuliche Begleiterscheinungen jenseits oder am Rande der Legalität assoziiert. (Schmierige Zuhälter, Ausbeutung, organisierte Kriminalität, Halbwelt, Rotlichtbosse mit Schlägertrupps etc.)
Dieselben Begleiterscheinungen werden von radikalen AbolitionistInnen auch dem Pornobusiness zugesprochen (Pornographie als Verletzung von Frauenrechten). Aus den o.a. wirtschaftlichen Gründen sind sie aber ohne Effekt ... während SW (und auch die Pornodarsteller - sieht man von den Stars ab) gerade deshalb im Verborgenen bleiben, weil sie ohne Lobby und wirtschaftliche Macht sind und so leichter diskriminiert werden.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Pornoproduktion läßt sich einfacher in den kapitalistischen Verwertungsprozess der Mediengesellschaft integrieren und erzeugt daher eine höhere industrielle Wertschöpfung, indem materielle Güter, die Pornofilme produziert werden (Industrie vs. Dienstleistung).

Pornoproduktion ist insofern einer höher entwickelten Kulturstufe zuzuordnen (Medientechnologie, Medienproduktion, Massenvermarktung) als die archaische Prostitution (Sex als Urproduktion, Urdienstleistung?).

Auch diese Aspekte fließen ein in die unterschiedliche gesellschaftliche Wertung dieser TeilBranchen des Sexbiz'.

Also ich glaube nicht, daß es nur die Marktmacht war, die sich letzlich gegen die PorNO-Kampagnen durchgesetzt hat?





Daneben gibt es auch Parallelen in den TeilBranchen:
Was bei den Pornos die Filmverleihe, -verkäufe sind, sind bei der Prostitution die Bordellzimmervermietungen/Clubeintritte. Die lassen sich gut in "seriösen Geschäftsbereichen" managen.

Und da versuchen die Investoren im Bereich Prostitution mit Bordellaktiengesellschaften und FKK-Club-Ketten ordentlich nachzuziehen.

Was bei den Pornos der Regisseur, Produzent, Vertriebschef etc. ist in der Prostitution der Zimmervermieter, Betreiber, Bordellieur, Zuhälter, Menschenhändler.

Doch letztere 'Berufsbilder' sind bekanntlich kriminalisiert.
Diese Kriminalisierung erzeugt ihrerseits wiederum einen wesentlichen Unterschied zwischen den Branchen.

Auch wenn der Antagonismus Unternehmer-Arbeiter in beiden Branchen tendenziell gleich ist.
viewtopic.php?p=19404#19404 (Marxismus vs. Moralismus)





Es ist also wiederum die direkte Verkoppelung von Geld(=Arbeit) und Sexualität die das große Problem der Prostitution darstellt. Sie bewirkt einmal ein unterstelltes größeres Potential zur arbeitgeberseitigen Ausbeutung in zwei Spähren und andererseits verschärft diese Dopplung die öffentliche Abwertung bis hin zur Tabuisierung/Stigmatisierung.

Die Verknüpfung der beiden menschlichen Kernthemen Geld und Sexualität in nur einem Akt, einer Tätigkeit und einem Lebensbereich überfordert halt die meisten Menschen, die sich über die Jahrhunderte die strikte Trennung derselben angewöhnt haben.

Das ist der Tabubruch der Prostitution und warum sie selbst heutzutage immer noch nicht akzeptabel ist. Doch wenn es irgendwann gelingt dieses zu Emanzipieren, sind automatisch alle sanfteren Tätigkeiten im Feld des Sexbiz ebenfalls emanzipiert.





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