Ich bin vor fast 2 Jahren ausgestiegen
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Ich bin vor fast 2 Jahren ausgestiegen
Ich bin heute fast 28 und bin mit knapp 19 im Milieu gelandet. Ich hatte Schulden (nicht viele), war neugierig und hoffte auf das große Geld. Am Anfang war alles aufregend, ich kam mir verwegen und geheimnisvoll vor a la Nitribitt. Verdiente viel Geld was ich für Taxifahrten und Schrott ausgab. Man denkt ja es geht immer so weiter. Ging es aber nicht, es begann die Zeit "Frz ohne" "Küssen" etc., immer mehr Mädchen ströhmten in die Bordelle, die Preise sanken rapide. Es gab immer weniger zu tun, Drogen und Alkohol haben da getröstet. Überhaupt waren die Sachen immer da. Zum betäuben, puschen, wegträumen. Irgendwann sitzt du da und spürst dich nicht mehr, jeden Tag das gleiche blabla, die gleichen schleimigen oder 08/15 Freier die dich vollsülzen (die glauben das sie einen wirklich interessieren nur weil man lächelt und nickt, sry aber die meisten Mädchen wollen NUR das Geld kein Gequatsche). Du siehst sie gaffen nach den 18jährigen "Mädchen" und danach kannst du im Internet lesen wie sie sich über den Service austauschen als wäre man Vieh. Und auf dem Zimmer ? Da lacht man manchmal, hat sogar Orgasmen, spürt Vertrautheit bei einem den man ein bisschen magst. Der geht dann aber und der Abend ist noch lang. Meinst macht man einfach schnell, mechanisch, 15 min eben. Schaust dabei in den Spiegel und fühlst dich leer. Von 14 Uhr bis 4 Uhr hast dann manchmal 12 Zimmer. Hast jede Menge Kohle aber mehr auch nicht.
So ging das bei mir ca 4-6 x die Woche fast 7 Jahre lang. Im Laufe der Zeit ist mir klar geworden das ich mit 19 kein Selbstwert hatte. Ich wollte "Macht" und holte sie mir indem ich Männer zahlen ließ. Irgendwann war ich (ausgeprägte Suchtnatur) auch abhängig von diesen Bestätigungen, den Komplimenten, den Berührungen, der Macht, dem Geld obwohl ich es gleichzeitig hasste. Mein "privates" Leben geriet nebenbei aus den Fugen. An eine normale Beziehung war nicht zu denken, immer Lügen, Lügen, Lügen, kaum Freunde aus der normalen Gesellschaft da man ja Abends immer on tour ist. Hobbys ? Ausschlafen nach dem Rausch und schlafen um zu Vergessen.
Mir war immer klar das ich dass nicht ewig mache aber es war wirklich schwer auszusteigen, es war ja vertraut. Mir hat ein Freund (nicht aus dem Milieu) geholfen indem er mich immer wieder bestärkte und einfach an mich glaubte hat.
Ich bin immer seltener in den Club gegangen und irgendwann einfach garnicht mehr. Die ganze Atmosphäre erschien mir immer unerträglicher. Der Tropfen der das Fass dann zum überlaufen gebracht hat waren 2 Sachen. 1. Eine 19jährige Kollegin hatte HIV und schlief ohne Gummi mit Freiern. 2. Der Freund einer Kollegin wurde von einem Freier erstochen.
Das waren Gefahren die ich NICHT IN MEINEM Leben haben wollte. Ich mußte aufs Amt da ich mit 0 Euro raus bin (Schnell verdientes Geld ist schnell wieder weg).
Ich bin irgendwann umgezogen um niemanden mehr zufällig auf der Straße zu begegnen und habe mein Abi angefangen.
Jetzt 2 Jahre danach kommt mir die Zeit sehr unwirklich vor. Ich mache eine Therapie, nicht wegen der Prostitution, denn mein eigentliches Problem war mein mangelndes Selbstwertgefühl, erst das führte mich ins Milieu.
Sicherlich hatte ich noch Glück (kein Zuhälter, keine Krankheiten) aber manche Begegnungen waren sicherlich Grenzerfahrungen und noch heute habe ich ein Problem damit mich auf Menschen wirklich einzulassen.
Als Fazit muss ich sagen das ich sicherlich viele zwischenmenschliche Erfahrungen gesammelt habe aber die negativen Seiten überwiegen eindeutig: alle wollen dein Geld (Puffmutter, Verkäufer, falsche Freunde), die Freier benutzen dich, "tanken" sich bei dir auf während man selbst immer mehr und mehr verdrängen und vergessen will/muss um weiter zu "funktionieren", Entfremdung vom eigenem Selbst, Drogen- und Alkohlkonsum (sicherlich nicht bei allen aber bei vielen), das Geld wird rausgeschmissen weil man sich "besser fühlen will", der Verlust von Freunden / der Familie, man sieht den eigenen Körper als "Gebrauchsgegenstand", die Liebe verliert ihren "Zauber".
Heute habe ich echt wenig Geld, benutze No-Nameprodukte, fahre Bus und Bahn, kaufe beim Discounter aber oh Gott das alles ist nicht schlimm und was viel wichtiger ist ich spüre mich wieder, fühle mich frei, bestimme über meinen Körper, habe Sex wenn ICH dazu Lust habe und nicht weil ich muß, respektiere mich und meine Bedürfnisse und bin stolz auf mich.
Ich kann nur jeder Frau die sich im Milieu befindet raten auszusteigen, löst euch von jenen die vorgeben euch zu lieben aber an euch verdienen. Hinterfragt euch was euch das Alles bringt und warum ihr es macht. Klar hat man Geld aber ist Kohle das Alles wert ??? Die Existenzangst, der Ekel, die Lügen ?
Was ist euch ein selbstbestimmtes Leben wert ?
Holt Euch Hilfe ! Es gibt Anlaufstellen !
Ihr seid stark ! Fangt endlich an, an Euch zu glauben und übernehmt Verantwortung für Euer Leben !
Es ist ein langer Weg aber:
Erfüllung
Du bist das einzige Hindernis auf dem Weg zu einem erfüllten Leben.
Les Brown
So, puh viel geschrieben. Aber es war mir wichtig.
So gings mir.
Luzi
So ging das bei mir ca 4-6 x die Woche fast 7 Jahre lang. Im Laufe der Zeit ist mir klar geworden das ich mit 19 kein Selbstwert hatte. Ich wollte "Macht" und holte sie mir indem ich Männer zahlen ließ. Irgendwann war ich (ausgeprägte Suchtnatur) auch abhängig von diesen Bestätigungen, den Komplimenten, den Berührungen, der Macht, dem Geld obwohl ich es gleichzeitig hasste. Mein "privates" Leben geriet nebenbei aus den Fugen. An eine normale Beziehung war nicht zu denken, immer Lügen, Lügen, Lügen, kaum Freunde aus der normalen Gesellschaft da man ja Abends immer on tour ist. Hobbys ? Ausschlafen nach dem Rausch und schlafen um zu Vergessen.
Mir war immer klar das ich dass nicht ewig mache aber es war wirklich schwer auszusteigen, es war ja vertraut. Mir hat ein Freund (nicht aus dem Milieu) geholfen indem er mich immer wieder bestärkte und einfach an mich glaubte hat.
Ich bin immer seltener in den Club gegangen und irgendwann einfach garnicht mehr. Die ganze Atmosphäre erschien mir immer unerträglicher. Der Tropfen der das Fass dann zum überlaufen gebracht hat waren 2 Sachen. 1. Eine 19jährige Kollegin hatte HIV und schlief ohne Gummi mit Freiern. 2. Der Freund einer Kollegin wurde von einem Freier erstochen.
Das waren Gefahren die ich NICHT IN MEINEM Leben haben wollte. Ich mußte aufs Amt da ich mit 0 Euro raus bin (Schnell verdientes Geld ist schnell wieder weg).
Ich bin irgendwann umgezogen um niemanden mehr zufällig auf der Straße zu begegnen und habe mein Abi angefangen.
Jetzt 2 Jahre danach kommt mir die Zeit sehr unwirklich vor. Ich mache eine Therapie, nicht wegen der Prostitution, denn mein eigentliches Problem war mein mangelndes Selbstwertgefühl, erst das führte mich ins Milieu.
Sicherlich hatte ich noch Glück (kein Zuhälter, keine Krankheiten) aber manche Begegnungen waren sicherlich Grenzerfahrungen und noch heute habe ich ein Problem damit mich auf Menschen wirklich einzulassen.
Als Fazit muss ich sagen das ich sicherlich viele zwischenmenschliche Erfahrungen gesammelt habe aber die negativen Seiten überwiegen eindeutig: alle wollen dein Geld (Puffmutter, Verkäufer, falsche Freunde), die Freier benutzen dich, "tanken" sich bei dir auf während man selbst immer mehr und mehr verdrängen und vergessen will/muss um weiter zu "funktionieren", Entfremdung vom eigenem Selbst, Drogen- und Alkohlkonsum (sicherlich nicht bei allen aber bei vielen), das Geld wird rausgeschmissen weil man sich "besser fühlen will", der Verlust von Freunden / der Familie, man sieht den eigenen Körper als "Gebrauchsgegenstand", die Liebe verliert ihren "Zauber".
Heute habe ich echt wenig Geld, benutze No-Nameprodukte, fahre Bus und Bahn, kaufe beim Discounter aber oh Gott das alles ist nicht schlimm und was viel wichtiger ist ich spüre mich wieder, fühle mich frei, bestimme über meinen Körper, habe Sex wenn ICH dazu Lust habe und nicht weil ich muß, respektiere mich und meine Bedürfnisse und bin stolz auf mich.
Ich kann nur jeder Frau die sich im Milieu befindet raten auszusteigen, löst euch von jenen die vorgeben euch zu lieben aber an euch verdienen. Hinterfragt euch was euch das Alles bringt und warum ihr es macht. Klar hat man Geld aber ist Kohle das Alles wert ??? Die Existenzangst, der Ekel, die Lügen ?
Was ist euch ein selbstbestimmtes Leben wert ?
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So, puh viel geschrieben. Aber es war mir wichtig.
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Luzi
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Hallo Luzi!
Es tut mir leid, wenn Dir Derartiges widerfahren ist! Und ich wünsche Dir ehrlich, dass die bösen Erinnerungen verblassen!
Auf der anderen Seite: Es gibt sehr viele SexarbeiterInnen, die Deine Erfahrungen nicht gemacht haben - es gibt sehr viele SexarbeiterInnen die diese Probleme nicht haben... Aus Deinen Zeilen geht aber hervor, dass Du diesen Leuten "unterstellst", dass sie keine Verantwortung für ihr Leben übernehmen würden, weil sie die Dienstleistung der Sexarbeit anbieten. Und dies möchte ich nicht gelten lassen.
Sexarbeit ist keine leichte Tätigkeit. Sie verlangt gewisse Voraussetzungen. Wenn man diese nicht mitbringt - Du schreibst selbst, dass Du eher aus geschwächter Position heraus begonnen hast - geht es unweigerlich schief. Aber trotzdem gibt es viele Frauen (und auch Männer), die diese Voraussetzung mitbringen und deshalb ganz gut damit zu Rande kommen. Es gibt auch selbstbestimmte Sexarbeit! Für diese Form der Sexarbeit steht dieses Forum ein!
Herzliche Grüße
Christian
Es tut mir leid, wenn Dir Derartiges widerfahren ist! Und ich wünsche Dir ehrlich, dass die bösen Erinnerungen verblassen!
Auf der anderen Seite: Es gibt sehr viele SexarbeiterInnen, die Deine Erfahrungen nicht gemacht haben - es gibt sehr viele SexarbeiterInnen die diese Probleme nicht haben... Aus Deinen Zeilen geht aber hervor, dass Du diesen Leuten "unterstellst", dass sie keine Verantwortung für ihr Leben übernehmen würden, weil sie die Dienstleistung der Sexarbeit anbieten. Und dies möchte ich nicht gelten lassen.
Sexarbeit ist keine leichte Tätigkeit. Sie verlangt gewisse Voraussetzungen. Wenn man diese nicht mitbringt - Du schreibst selbst, dass Du eher aus geschwächter Position heraus begonnen hast - geht es unweigerlich schief. Aber trotzdem gibt es viele Frauen (und auch Männer), die diese Voraussetzung mitbringen und deshalb ganz gut damit zu Rande kommen. Es gibt auch selbstbestimmte Sexarbeit! Für diese Form der Sexarbeit steht dieses Forum ein!
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Christian
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Ich denke das jene "die damit ganz gut zu Rande kommen" eher in der Pornoindustrie (Filme) zufinden sind, da ist ja eine Partnerwahl noch möglich. Frauen die sich in Clubs (mit 25 - 50 anderen Mädchen) für 50 Euro (oder weniger) anbieten sind auf Grund meiner Erfahrung meist unglücklich. Konkurrenz ist groß, Stammfreier hängen rum als wäre es ihr Wohnzimmer, Wünsche werden immer frecher.
Und ja, ich denke wenn jemanden es zulässt das sein Körper von Menschen benutzt wird mit dem er auf normalen Wege keinen Körperkontakt, ja nicht mal reden würde, sich selbst seelischen Schaden zufügt und somit verantwortungslos handelt.
Ich schließe nicht aus das manche Menschen in dem Milieu "zufrieden" sind. Die meisten aber die sich inzwischen für diverse Angebote anbieten müssen wie: 2 x für 1 mal zahlen, 30 Euro etc. Franz. total nicht glücklich sein können. Und du mußt zugeben das solchen Angebote immer häufiger werden. Und die Frauen "müssen" mitmachen weil die Konkurrez inzwischen riesig ist.
Heut zu Tage wird einfach von den Frauen erwarten das sie "tabulos" sind und das ist in meinen Augen Ausbeutung. Vor vielen Jahren wurde ein Freier aus dem Haus gejagt wenn er küssen wollte. Frauen haben "auf Falle" gearbeitet und heute wollen die Männer ne Hochzeitsnacht für 30 Euro. Sorry aber zeig mir ne Frau für die das auf lange Sicht okay ist.
Luzi
Und ja, ich denke wenn jemanden es zulässt das sein Körper von Menschen benutzt wird mit dem er auf normalen Wege keinen Körperkontakt, ja nicht mal reden würde, sich selbst seelischen Schaden zufügt und somit verantwortungslos handelt.
Ich schließe nicht aus das manche Menschen in dem Milieu "zufrieden" sind. Die meisten aber die sich inzwischen für diverse Angebote anbieten müssen wie: 2 x für 1 mal zahlen, 30 Euro etc. Franz. total nicht glücklich sein können. Und du mußt zugeben das solchen Angebote immer häufiger werden. Und die Frauen "müssen" mitmachen weil die Konkurrez inzwischen riesig ist.
Heut zu Tage wird einfach von den Frauen erwarten das sie "tabulos" sind und das ist in meinen Augen Ausbeutung. Vor vielen Jahren wurde ein Freier aus dem Haus gejagt wenn er küssen wollte. Frauen haben "auf Falle" gearbeitet und heute wollen die Männer ne Hochzeitsnacht für 30 Euro. Sorry aber zeig mir ne Frau für die das auf lange Sicht okay ist.
Luzi
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Hi Luzi!
Hm, wie sage ich es bloß... - hier auf sexworker.at diskutieren sehr viele SexarbeiterInnen mit, die durchaus selbstbestimmt die Dienstleistung der Sexarbeit anbieten.
Das die von Dir genannten Umstände abzulehnen sind, steht auch für uns außer Frage! Aber deswegen jede freiwillige SexarbeiterIn automatisch mit dem "Milieu" gleichzusetzen, finde ich nicht ganz richtig! Du hast Sexarbeit von der schlechten Seite kennen gelernt und lehnst dies ab - und gehst noch einen Schritt weiter und warnst davor! Das ist auch in Ordnung! So wie Du Sexarbeit erlebt hast, kann man sie auch Niemand empfehlen. Nur trotzdem gibt es, und davon bin ich auf Grund meiner Tätigkeit hier felsenfest überzeugt, auch andere Facetten - die durchaus ihre Berechtigung haben.
Es gibt Deine Erfahrungen - und die bestreitet Niemand - aber es gibt auch andere Erfahrungen - und die sollten auch nicht kollektiv bestritten werden.... - Verstehe mich nicht falsch: Ich bin kein Verfechter der Sexarbeit "unter Allen Umständen" - sondern ich vertrete die Ansicht, dass selbstbestimmte freiwillige Sexarbeit durchaus in Ordnung ist - wobei immer die jeweilige SexarbeiterIn einzig und alleine bemessen kann, ob es für sie selbst OK ist - Niemand sonst kann und darf Ihr/Ihm dieses Recht absprechen!
Ich kenne auch die Schattenseiten - alleine durch unsere Notrufnummer (Ich selbst bin auf meiner Privatnummer seit 3 Jahren auch des Nächtens erreichbar - und im Falle eines Notrufes versuchen wir direkt vor Ort zu helfen) habe ich sehr oft damit zu tun. Aber gerade deshalb wurde ich in meiner Erfahrung bestätigt. Es gibt Frauen (und auch Männer), die misshandelt werden! Es gibt Frauen (und auch Männer) die unterdrückt werden! Es passiert Gewalt an Frauen (und auch Männern)! Aber zumeist ist nicht die Sexarbeit der Auslöser bzw. das Übel! Es sind zumeist Beziehungsprobleme zu welchen wir gerufen werden, die mit der eigentlichen Sexarbeit nichts zu tun haben! Das natürlich Jemand, wie Du selbst schreibst, aus einer geschwächten Position heraus, leichter zum Opfer wird, ist unbestritten. Und hier werden wir, wenn wir davon erfahren, auch sofort versuchen Hilfestellung zu leisten! Aber trotzdem denke ich nicht, dass jede SexarbeiterIn automatisch ein Opfer ist - welches "befreit - gerettet - oder was auch immer" werden muss
Christian
Hm, wie sage ich es bloß... - hier auf sexworker.at diskutieren sehr viele SexarbeiterInnen mit, die durchaus selbstbestimmt die Dienstleistung der Sexarbeit anbieten.
Das die von Dir genannten Umstände abzulehnen sind, steht auch für uns außer Frage! Aber deswegen jede freiwillige SexarbeiterIn automatisch mit dem "Milieu" gleichzusetzen, finde ich nicht ganz richtig! Du hast Sexarbeit von der schlechten Seite kennen gelernt und lehnst dies ab - und gehst noch einen Schritt weiter und warnst davor! Das ist auch in Ordnung! So wie Du Sexarbeit erlebt hast, kann man sie auch Niemand empfehlen. Nur trotzdem gibt es, und davon bin ich auf Grund meiner Tätigkeit hier felsenfest überzeugt, auch andere Facetten - die durchaus ihre Berechtigung haben.
Es gibt Deine Erfahrungen - und die bestreitet Niemand - aber es gibt auch andere Erfahrungen - und die sollten auch nicht kollektiv bestritten werden.... - Verstehe mich nicht falsch: Ich bin kein Verfechter der Sexarbeit "unter Allen Umständen" - sondern ich vertrete die Ansicht, dass selbstbestimmte freiwillige Sexarbeit durchaus in Ordnung ist - wobei immer die jeweilige SexarbeiterIn einzig und alleine bemessen kann, ob es für sie selbst OK ist - Niemand sonst kann und darf Ihr/Ihm dieses Recht absprechen!
Ich kenne auch die Schattenseiten - alleine durch unsere Notrufnummer (Ich selbst bin auf meiner Privatnummer seit 3 Jahren auch des Nächtens erreichbar - und im Falle eines Notrufes versuchen wir direkt vor Ort zu helfen) habe ich sehr oft damit zu tun. Aber gerade deshalb wurde ich in meiner Erfahrung bestätigt. Es gibt Frauen (und auch Männer), die misshandelt werden! Es gibt Frauen (und auch Männer) die unterdrückt werden! Es passiert Gewalt an Frauen (und auch Männern)! Aber zumeist ist nicht die Sexarbeit der Auslöser bzw. das Übel! Es sind zumeist Beziehungsprobleme zu welchen wir gerufen werden, die mit der eigentlichen Sexarbeit nichts zu tun haben! Das natürlich Jemand, wie Du selbst schreibst, aus einer geschwächten Position heraus, leichter zum Opfer wird, ist unbestritten. Und hier werden wir, wenn wir davon erfahren, auch sofort versuchen Hilfestellung zu leisten! Aber trotzdem denke ich nicht, dass jede SexarbeiterIn automatisch ein Opfer ist - welches "befreit - gerettet - oder was auch immer" werden muss
Christian
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Hallo Luzi,
zunächst einmal herzlich willkommen hier im Forum, und fühl' dich wohl bei uns!
Weißt du, du bist jung, da erscheinen einem zwei Jahre 'draußen' wie echte Lebenserfahrung. Wäre mir damals auch nicht anders gegangen. Und trotzdem bin ich nach 25 Jahren wieder eingestiegen. Mein Leben hat sich halt so entwickelt, dass es so die beste Wahl war.
Warum ich dir das schreibe? Weil ich dich bitten möchte, nicht von deiner Erfahrung und deiner momentanen Befindlichkeit darauf zu schließen, was für Andere das Beste wäre
Mag ja sein, dass du das für dich selbst so brauchst, um dich selbst zu überzeugen, dass deine Entscheidung gut war, aber bitte laß' *uns* da draußen.
Liebe Grüße, Eva
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Weißt du, du bist jung, da erscheinen einem zwei Jahre 'draußen' wie echte Lebenserfahrung. Wäre mir damals auch nicht anders gegangen. Und trotzdem bin ich nach 25 Jahren wieder eingestiegen. Mein Leben hat sich halt so entwickelt, dass es so die beste Wahl war.
Warum ich dir das schreibe? Weil ich dich bitten möchte, nicht von deiner Erfahrung und deiner momentanen Befindlichkeit darauf zu schließen, was für Andere das Beste wäre

Mag ja sein, dass du das für dich selbst so brauchst, um dich selbst zu überzeugen, dass deine Entscheidung gut war, aber bitte laß' *uns* da draußen.
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It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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Es ist klar das alle die "im Milieu" stecken ihr Handeln verteidigen müssen - "Überlebensstrategie". Du bist wieder eingestiegen weil: "Mein Leben hat sich halt so entwickelt, dass es so die beste Wahl war." Sorry das klingt für mich nicht nach Überzeugung....
Ist aber auch okay. Es ist dein Leben. Mein Post richtet sich an Frauen denen es so ging wie mir und davon habe ich nach 7 Jahren im Milieu und x verschiedenen Clubs einige getroffen.
Denen will ich Mut machen ! Alle die glücklich in ihren Job sind können das ja auch weiterhin sein.
Und:
"Mag ja sein, dass du das für dich selbst so brauchst, um dich selbst zu überzeugen, dass deine Entscheidung gut war"
*lach ich muß mich nicht überzeugen... ich spüre es jeden Tag
"aber bitte laß' *uns* da draußen."
warum sprichst du denn für alle ? Sag doch einfach laß "mich" damit in Ruhe.
Ist aber auch okay. Es ist dein Leben. Mein Post richtet sich an Frauen denen es so ging wie mir und davon habe ich nach 7 Jahren im Milieu und x verschiedenen Clubs einige getroffen.
Denen will ich Mut machen ! Alle die glücklich in ihren Job sind können das ja auch weiterhin sein.
Und:
"Mag ja sein, dass du das für dich selbst so brauchst, um dich selbst zu überzeugen, dass deine Entscheidung gut war"
*lach ich muß mich nicht überzeugen... ich spüre es jeden Tag
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Re: Ich bin vor fast 2 Jahren ausgestiegen

Ich bin stark! Und ich habe Verantwortung für mein Leben übernommen! Und ich bin Sexarbeiterin!Luzi hat geschrieben:Ihr seid stark ! Fangt endlich an, an Euch zu glauben und übernehmt Verantwortung für Euer Leben !
Luzi, es tut mir leid wenn Du schlechte Erfahrungen gemacht hast! Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht. Ganz im Gegenteil! Ich konnte durch die Sexarbeit meiner schlechten Erfahrung (meiner Ehe) entfliehen. Ich kann durch die Sexarbeit ein völlig entspanntes Leben führen, da sie mich unabhängig macht! Unter den von Dir genannten Umständen würde ich nie arbeiten und hätte dort auch nie zu arbeiten begonnen.
Ich bin Sexarbeiterin und ich bin zufrieden in meinem Job. Aber es würde mir nicht einfallen jetzt zu sagen, dass ich deswegen alles weiß und deshalb alle beraten kann. Ich möchte einfach nicht gerettet werden und ich möchte auch nicht, dass mir Jemand unterstellt, dass ich mein Leben nicht im Griff hätte, nur weil ich Sexarbeiterin bin.
Magda
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@LuciLuzi hat geschrieben:Es ist klar das alle die "im Milieu" stecken ihr Handeln verteidigen müssen
Ich habe mit dem sogenannten Milieu absolut Nichts am Hut! Ich bin weder Betreiber, noch habe ich irgendwelche Einkünfte als Sexarbeiter und auch nicht durch Sexarbeit Anderer. Ich bin, wie Du meinem Profil entnehmen kannst, engagierter Außenstehender.
Es gibt also für mich keinen Grund etwas verteidigen zu müssen, außer, dass ich davon überzeugt bin. Und ich bin überzeugt davon, dass ausnahmslos Niemand über andere bestimmen oder urteilen sollte - und schon gar nicht, wenn er/sie die Person nicht kennt! Ich bin überzeugt davon, dass sämtliche Pauschalverurteilungen (und um die geht es mittlerweile hier in diesem Thread) nicht in Ordnung sind!
Christian
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Und was hat das jetzt mit Sexarbeit zu tun??? Es gibt Frauen die das über sich ergehen lassen (müssen?). Und zwar ganz egal, ob sie Sexarbeiterinnen sind, oder nicht.Luzi hat geschrieben:Wer kein ausgeprägtes Selbswertgefühl hat lässt sich schneller benutzen, schlagen, ausnutzen, ausbeuten, umgarnen etc.
Frauen werden so schnell on "Freunden" zu Sachen verführt die sie eigentlich nicht wollen...
Ich weiß nicht, wo ich es hier im Forum gelesen habe: Es gibt Gewalt in der Ehe - fordern wir deshalb das Verbot der Ehe???
Es gibt Frauen die in der Sexarbeit ausgenützt werden - aber daraus zu schließen es wäre bei Allen so ist einfach falsch
Magda
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Wie lange ist man den unabhägig Magda ? Wieviel Geld kann man denn sparen ? Und reicht das denn bis zum Lebensende ? Wenn du 300 000 sparst (bei 50 Euro pro Nummer sind das 6000 mal sex + die eigentlichen Fixkosten) , mit 45 aufhörst und noch 30 Jahre lebst hast du ca 800 Euro im Monat. Dann haben die meisten keine Ausbildung und auch sonst nichts mehr. Was ist nach der zeit ? Wenn man 10 - 15 Jahre vom Arbeitsmarkt weg ist ? Was ist mit Zeugnissen ?
Und jetzt bist du doch auch von der Gunst der Männer abhängig. Immer muß man fröhlich sein und nett damit der Rubel rollt. ich habe das niocht gemocht, wenn du damit umgehen kannst ist das okay.
Und jetzt bist du doch auch von der Gunst der Männer abhängig. Immer muß man fröhlich sein und nett damit der Rubel rollt. ich habe das niocht gemocht, wenn du damit umgehen kannst ist das okay.
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hallo luzi (fast namensvetterin),Luzi hat geschrieben:Wie lange ist man den unabhägig Magda ? Wieviel Geld kann man denn sparen ? Und reicht das denn bis zum Lebensende ? Wenn du 300 000 sparst (bei 50 Euro pro Nummer sind das 6000 mal sex + die eigentlichen Fixkosten) , mit 45 aufhörst und noch 30 Jahre lebst hast du ca 800 Euro im Monat. Dann haben die meisten keine Ausbildung und auch sonst nichts mehr. Was ist nach der zeit ? Wenn man 10 - 15 Jahre vom Arbeitsmarkt weg ist ? Was ist mit Zeugnissen ?
Und jetzt bist du doch auch von der Gunst der Männer abhängig. Immer muß man fröhlich sein und nett damit der Rubel rollt. ich habe das niocht gemocht, wenn du damit umgehen kannst ist das okay.
erst einmal herzlich willkommen.
ich bin auch eine von den selbstbestimmten sexarbeiterinnen. allerdings habe ich nie in einem club gearbeitet, sondern immer in wohnungen. mir ist klar, daß es viele mädels gibt, die unter schlimmen umständen arbeiten müssen, aber bei mir ist es nicht so.
du bist als selbstständige in jeder sparte selbst dafür verantwortlich, daß du geld zurücklegst, um im alter nicht von sozialhilfe leben zu müssen. und du mußt auch in anderen berufen nett und freundlich zu deinen kunden sein, weil du ansonsten rausfliegst, oder wenn du selbstständig bist, keine aufträge mehr bekommst.
ich mache meine arbeit gerne und möchte überhaupt nicht "aussteigen". ich verdiene gut, ich habe viel spaß mit meinen gästen (natürlich nicht immer, aber meistens). drogen und alkohol nehme ich nicht. ich bin zufrieden, wie es ist und trotz meines fortgeschrittenen alters läuft das geschäft..
den einzigen bisherigen haken habe ich letztes jahr mal hautnah erlebt, als ich nämlich für 2 monate schwer erkrankte. in der zeit habe ich keine cent verdient. und das ist dann der weniger lustige aspekt der geschichte, aber inzwischen habe ich mich darauf eingerichtet und nicht nur fest angelegtes geld sondern auch immer einen "notgroschen".
du siehst, es gibt hier auch frauen, die positiv mit ihrer arbeit umgehen können, und du kannst mir glauben, ich bin auch nicht gerade eine schwache persönlichkeit.
ich wünsch dir weiterhin alles, alles gute
lg lucy
P.S: sich unter wert verkaufen? hmm, ich mache meine preise selbst.
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Ich weiß nicht, wo ich es hier im Forum gelesen habe: Es gibt Gewalt in der Ehe - fordern wir deshalb das Verbot der Ehe???
Hallo Luzi,Und jetzt bist du doch auch von der Gunst der Männer abhängig. Immer muß man fröhlich sein und nett damit der Rubel rollt. ich habe das niocht gemocht, wenn du damit umgehen kannst ist das okay.
ist schon okay, dass du dich hier tapfer verteidigen möchtest, obwohl du diejenige bist, welche hier angreift, aber was ist mit all den verheirateten Frauen.
Unterstützen sie nicht ein System, dass ihnen Gehorsam abverlangt, um gesellschaftlich überleben zu können?
Ich war verheiratet, ist es mir hier finanziell oder menschlich besser gegangen?
Ich nehme keine Drogen und arbeite selbstständig.
Soziale Kompetenzen und Umgangsformen, sind in unserer Arbeitswelt zwar gefordert, aber selten gegeben.
Ich persönlich verspreche auch nichts auf meiner Homepage und lehne auch schon mal Leute ab.
Lasse mich auch nicht unter Druck setzten, von Vermieter und anderen.
LG
Marlena
--- Allüren sind was für Unfertige ---
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Hallo Luzi!
Hat nichts mit "laß' mich damit in Ruhe" zu tun, dann könnten wir ja nicht drüber reden ...
Liebe Grüße, Eva
Weil ich das nicht gemeint habe. Ich bitte dich nur, *uns* (nicht uns alle, sondern "uns", die das nicht wollen) nicht in dein Bild von der selbstunsicheren, ausgebeuteten und sich unter Preis verkaufenden SW einzubeziehen.Luzi hat geschrieben:"aber bitte laß' *uns* da draußen."
warum sprichst du denn für alle ? Sag doch einfach laß "mich" damit in Ruhe.
Hat nichts mit "laß' mich damit in Ruhe" zu tun, dann könnten wir ja nicht drüber reden ...
Liebe Grüße, Eva
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Mal ne prinzipielle Frage:
Ich denke, hier lesen auch sehr viele SDL mit, denen es ähnlich wie Luzi geht / ergangen ist.
Ich finde es auch wichtig, dass betroffene Frauen auch die Möglichkeut haben, sich darüber auszutauschen.
Ich kenne natürlich die Grundlagen von Sexworker.at als Plattform für freiwillige, selbstbestimmte DienstleisterInnen.
Ihr versucht natürlich, beim Kampf gegen Stigmatisierung und für gesellschaftliche Anerkennung ein positives Bild zun vermitteln. Habt ihr Angst, dass Berichte wie dieser hier den ProstitutionsgegnerInnen Argumente liefert?
Ich denke, dieses Thema darf nicht ausgeklammert werden. Meine Meinung: durch mangelnde Einstiegsberatung und fehlende Verwaltungsvorschriften (ähnlich im Gaststättengewerbe) kommt es zu solchen negativen Begleiterscheinungen. In welchen Clubs gibst Supervision?
Kein Zweifel: Menschen mit mangelndem Selbstbewusstsein werden sehr leicht Opfer ihres Tuns - und merken es nicht mal.
Wenn Sexworker.at nichts mit dem "Milieu" zu tun haben will (bitte nicht falsch verstehen, ist kein Vorwurf)) - dann kann es keine Plattform für eine grosse Zahl vom Menschen in der Sexarbeit sein.
Ich denke, hier lesen auch sehr viele SDL mit, denen es ähnlich wie Luzi geht / ergangen ist.
Ich finde es auch wichtig, dass betroffene Frauen auch die Möglichkeut haben, sich darüber auszutauschen.
Ich kenne natürlich die Grundlagen von Sexworker.at als Plattform für freiwillige, selbstbestimmte DienstleisterInnen.
Ihr versucht natürlich, beim Kampf gegen Stigmatisierung und für gesellschaftliche Anerkennung ein positives Bild zun vermitteln. Habt ihr Angst, dass Berichte wie dieser hier den ProstitutionsgegnerInnen Argumente liefert?
Ich denke, dieses Thema darf nicht ausgeklammert werden. Meine Meinung: durch mangelnde Einstiegsberatung und fehlende Verwaltungsvorschriften (ähnlich im Gaststättengewerbe) kommt es zu solchen negativen Begleiterscheinungen. In welchen Clubs gibst Supervision?
Kein Zweifel: Menschen mit mangelndem Selbstbewusstsein werden sehr leicht Opfer ihres Tuns - und merken es nicht mal.
Wenn Sexworker.at nichts mit dem "Milieu" zu tun haben will (bitte nicht falsch verstehen, ist kein Vorwurf)) - dann kann es keine Plattform für eine grosse Zahl vom Menschen in der Sexarbeit sein.
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Re: Ich bin vor fast 2 Jahren ausgestiegen
@ehemaliger_User:
zumindest für mich geht es hier *nicht* darum, negative Erlebnisse totzuschweigen. Und wenn ich mich hier im Forum umschaue, so habe ich keinesfalls den Eindruck, dass SexWork hier idealisiert wird.
Was ich ablehne, ist die Pauschal-be/ver-urteilung:
Und genau das versuche ich, und ein paar andere hier, durch klaren Widerspruch zu verhindern.
Liebe Grüße, Eva
zumindest für mich geht es hier *nicht* darum, negative Erlebnisse totzuschweigen. Und wenn ich mich hier im Forum umschaue, so habe ich keinesfalls den Eindruck, dass SexWork hier idealisiert wird.
Was ich ablehne, ist die Pauschal-be/ver-urteilung:
Wer *jeder* Frau im Milieu rät, sich zu lösen, ihre Situation zu hinterfragen &c., der unterstellt, dass *alle* Frauen im Milieu gebunden sind, ihre Situation nicht hinterfragen, usw. Und die Diskussion kann nur bei der konkreten Kritik dieser Unterstellung beginnen, jeder Versuch, die Thematik gleich auf eine Metaebene zu verlagern (wie beispielsweise die Frage nach Erlaunis für die betroffenen Frauen, sich darüber auszutauschen, in den Vordergrund zu rücken), bedeutet, die Prämisse stillschweigend zu akzeptieren.Luzi hat geschrieben:Ich kann nur jeder Frau die sich im Milieu befindet raten auszusteigen, löst euch von jenen die vorgeben euch zu lieben aber an euch verdienen. Hinterfragt euch was euch das Alles bringt und warum ihr es macht. Klar hat man Geld aber ist Kohle das Alles wert ??? Die Existenzangst, der Ekel, die Lügen ?
Was ist euch ein selbstbestimmtes Leben wert ?
Holt Euch Hilfe ! Es gibt Anlaufstellen !
Ihr seid stark ! Fangt endlich an, an Euch zu glauben und übernehmt Verantwortung für Euer Leben !
Und genau das versuche ich, und ein paar andere hier, durch klaren Widerspruch zu verhindern.
Liebe Grüße, Eva
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
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ich kann mich in vielem wiederfinden was luzi schreibt, nur nicht im resümee.
es gibt viele fallstricke in diesem metier, und in einige bin auch ich getappt, und wenn man sich in arbeitsbedingungen wie von dir beschrieben wiederfindet muss man was ändern, keine frage.
allerdings kann das so und so aussehen, für dich mag der richtige weg gewesen sein einen radikalen schlussstrich zu ziehen, komplett auszusteigen.
für andere ist es besser einfach ihre arbeitsbedingungen zu verbessern bzw. diese ihren ganz persönlichen bedürfnissen anzupassen.
aber ich finde es gut auch solche seiten anzusprechen, da sind sich leider immer die wenigsten neueinsteigerinnen drüber bewusst.
mieses arbeitsklima, 6tage wochen, hoher konkurrenzdruck und eine daraus resultierende preisdumperei und nicht zuletzt ein service der nicht meiner persönlichen überzeugung entspricht sind meist der sichere weg in ein wirklich krasses burn-out.
es gibt viele fallstricke in diesem metier, und in einige bin auch ich getappt, und wenn man sich in arbeitsbedingungen wie von dir beschrieben wiederfindet muss man was ändern, keine frage.
allerdings kann das so und so aussehen, für dich mag der richtige weg gewesen sein einen radikalen schlussstrich zu ziehen, komplett auszusteigen.
für andere ist es besser einfach ihre arbeitsbedingungen zu verbessern bzw. diese ihren ganz persönlichen bedürfnissen anzupassen.
aber ich finde es gut auch solche seiten anzusprechen, da sind sich leider immer die wenigsten neueinsteigerinnen drüber bewusst.
mieses arbeitsklima, 6tage wochen, hoher konkurrenzdruck und eine daraus resultierende preisdumperei und nicht zuletzt ein service der nicht meiner persönlichen überzeugung entspricht sind meist der sichere weg in ein wirklich krasses burn-out.
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
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