Arbeitsamt für Sex-Arbeiterinnen

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
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Zwerg
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Arbeitsamt für Sex-Arbeiterinnen

Beitrag von Zwerg »

Arbeitsamt für Sex-Arbeiterinnen

Verfasst von Rauchmelder am Sa, 2008-09-27 09:30.

Um gegen illegale Prostitution und Kriminalität in der Branche vorzugehen und die legale Sexarbeit transparenter zu machen, wird derzeit in Köln ein „Prostitutions-Überwachungsverein gegründet“ In Zusammenarbeit mit Hurenhilfsvereinen, seriösen Bordellbetreibern, dem Verleger des neuen Magazins „Gaudium“ und aktiven Frauen soll ein Qualitätsstandard gesetzt werden, der vor allem den Prostituierten zukünftig bessere Arbeitsbedingungen bietet. Aber auch die Freier sollen sich in Zukunft anhand eines aushängenden Prüfsiegels versichern können, dass sie nicht Gefahr laufen, unbewusst kriminelle Machenschaften zu unterstützen wie beispielsweise mit Illegalen, Minderjährigen oder Zwangsprostituierten zu verkehren.

Durch eine Verpflichtungserklärung und der Mitgliedschaft im Verband einer freiwilligen Selbstkontrolle beteiligen sich Bordell-und Clubbetriebe. Hier wurden u.a. Standards zu hygienischen Bedingungen, Arbeitszeiten, Aufenthaltsräumen, Gästeumgang, regelmäßige medizinische Betreuung, Abführen von Steuern, Versicherung, Hilfe im sozialen Umfeld usw. festgelegt.

Ganz neu bei diesem Vorhaben ist auch die Einstiegshilfe in diesen Beruf, der seit 2002 gesetzlich legalisiert wurde. Viele Politiker rufen ständig nach Ausstiegshilfen für Prostituierte, was durchaus ehrenvoll ist, allerdings kann mittlerweile an vielen Beispielen bewiesen werden, dass meist der falsche Einstieg in den Beruf zu sozialen, psychischen und auch gesundheitlichen Problemen geführt hat.

Zukünftig soll interessierten Frauen die Möglichkeit gegeben werden sich unverbindlich über diese Arbeit zu informieren, sich beraten zu lassen und auch einen entsprechenden Club-oder Bordellbetrieb live zu beobachten und gegebenenfalls zur Probe zu arbeiten. Die nötige Anonymität kann so gewährleistet werden und es wird verhindert, dass die Frauen wie sooft von „falschen Freunden“ in die Branche eingeführt werden. Unverbindlich und neutral können so Interessierte den Beruf kennen lernen und Unterstützung durch erfahrene neutrale Damen erfahren. Hier sind sich alle Initiatoren einig, dass eine Einstiegshilfe dieser Art, im günstigen Fall eine Ausstiegshilfe überflüssig macht oder zumindest erheblich erleichtert.
So wird über den Verein ein Vermittlungs-und Betreuungsservice angeboten, ähnlich wie beim Arbeitsamt.

Die Behörden und Landesregierungen ließen bereits Interesse erkennen und signalisieren Unterstützung und Anerkennung.
Bis zur offiziellen Proklamation des Vereins und des Verbandes, können interessierte Unternehmen und auch Frauen vorab bei www.frauenjob-inkognito.de Kontakt aufnehmen.

Werner Krieger
Freier Journalist
koelnjournalist@web.de

http://pressemitteilung.ws/node/136755

Der Hinweis auf diesen Artikel stammt von
Madonna e.V. - wofür ich mich herzlichst bedanke!

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nina777
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Beitrag von nina777 »

Ich finde diese Idee einfach genial!

Liebe Grüsse Nina
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sein Buch:

Bordellgesellschaft: Die Reportage (Taschenbuch Okt'07)

Eine Reportage über die aktuelle Situation der Prostitution und die legalen Bordelle in Deutschland. Mit über 300 Abbildungen, authentischen Interviews mit Huren, Freiern, Bordellbetreibern und Insidern beantwortet das Buch viele Fragen über das Gewerbe. Der politische Umgang mit diesem Thema sowie die falsche Moral der Gesellschaft wird ebenso überzeugend dargestellt wie die Lebensläufe und Einstiegserlebnisse der Huren. Was Männer in Bordellen suchen und finden und warum sich Frauen prostituieren wird auch die weiblichen Leser interessieren.
http://www.amazon.de/dp/300022128X





[Nachtrag: Korrektur: nicht zu verwechseln mit diesem sympatischen Mann:]

Mr. Germany 2007

Bild

Spannender Mensch mit Engagement. Ich wünsche ihm, daß dieses Projekt viel Erfolg hat auch wenn der Name "Überwachungsverein" nicht so glücklich ist.





Urteil Bundessozialgericht Kassel:

Arbeitsamt muß keine Prostituierten an Bordelle vermitteln


07. Mai 2009
(Az.: B 11 AL 11/08 R)

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=55927#55927





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 06.04.2012, 21:20, insgesamt 2-mal geändert.

ehemaliger_User
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Beitrag von ehemaliger_User »

Mister Germany ist ein anderer.

Werner Krieger ("Bordellgesellschaftz") war seit 2002 als freier Journalist Mitarbeiter im Kölner Grossbordell "Pascha", zuständig für Marketing und Werbung. ("PASCHA KURIER").

Mister Germany ist 1987 geboren und Einzelhandelskaufmann.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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Beitrag von ex-oberelfe »

Tolle Sache
Es wäre wünschenswert, dass sich Österreich daran ein Beispiel nimmt!!!
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für die Aufklärung der Personalie. Schade eigendlich der BEngel hat mir gut gefallen ;-(

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Beitrag von ex-oberelfe »

der hätte nicht nur dir gut gefallen :003
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>