Karriere Ärztin-Nutte, ein gesellschaftlicher Abstieg?!

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Sonja
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Re: Mangelnde gesellschaftliche Anerkennung

Beitrag von Sonja »

ms9 hat geschrieben: Und noch etwas (bitte nimm das jetzt nicht zu persönlich): Das gesellschaftliche Bewußtsein wird langfristig auch durch die Entwicklung der Sprache geprägt. Deshalb finde ich es sehr klug, dass z.B. dieses Forum "Sexworker"-Forum und nicht "Huren"-Forum genannt wurde (sorry, aber in meinem Umfeld ist Hure ein sehr abwertende Bezeichnung).
Nehm ich keineswegs persönlich, weiß ich doch über diese Thematik ein Liedchen zu singen. :020 Habe sogar im EF mal einen langen thread über "Hure als Schimpfwort" begonnen. Lies mal,
http://www.erotikforum.at/forum/showthread.php?t=11694
dann weißt du, wie ich darüber denke, würde hier jetzt wahrscheinlich zu weit führen.

sixela
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Beitrag von sixela »

@Lovara, nur zur Klarstellung, ich habe nicht nach Lisa GERUFEN, sondern nur vorbeugend einen Vorwurf von Steirerbua klarstellen wollen, der behauptete, durch meine oder ms9´s Beiträge würden Sexworkerinnen hier abgeschreckt werden sich zu beteiligen.

Im übrigen lege ich Wert darauf, mit ms9 nicht im Team zu arbeiten, wir sind eigentlich sehr unterschiedlich und haben uns oft genug gestritten.

Ich werd nur sauer, wenn jemand untergriffig wird, und das war zuletzt steirerbua.
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird

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ms9
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Re: Mangelnde gesellschaftliche Anerkennung

Beitrag von ms9 »

Sonja hat geschrieben:Habe sogar im EF mal einen langen thread über "Hure als Schimpfwort" begonnen. Lies mal,
http://www.erotikforum.at/forum/showthread.php?t=11694
dann weißt du, wie ich darüber denke, würde hier jetzt wahrscheinlich zu weit führen.
Ich finde es passt sogar sehr gut gerade hierher.
Sonja im EF hat geschrieben:Und ich nenne mich ganz bewusst und sogar stolz Nutte oder Hure, ....
Immerhin hat Dein Thread zu 92 Antworten geführt, was zumindest zeigt wie umstritten der Begriff ist. Und ausserdem verstehe ich jetzt wieso Du einen "Untergriffigen ((c)sixela)", der sich in einem öffentlichen Forum über Huren ausläßt, :008 statt ihm :014 zu geben (oder :075 wennst ihn sogar persönlich kennst). Der glaubt jetzt sicher Du stehst auf Dirty-Talk im Forum.


Ob diese Art von Öffentlichkeitsarbeit allerdings zu mehr gesellschaftlicher Anerkennung von Sexworkern führt, würde ich persönlich eher bezweifeln, weil Du damit nur für Dich die Bedeutung des Wortes anders intepretiert hast. In der Gesellschaft ändert das ja noch nichts. Da halte ich den Versuch mit einem neuen - historisch wenig vorbelasten - Begriff wie z.B. Sexworker (oder zur Not auch mit dem amtlichen "Prostituierte") als Berufsbezeichnung zu starten für erfolgversprechender.


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Sonja
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Re: Mangelnde gesellschaftliche Anerkennung

Beitrag von Sonja »

ms9 hat geschrieben:
Sonja im EF hat geschrieben:Und ich nenne mich ganz bewusst und sogar stolz Nutte oder Hure, ....
Immerhin hat Dein Thread zu 92 Antworten geführt, was zumindest zeigt wie umstritten der Begriff ist.
Ob diese Art von Öffentlichkeitsarbeit allerdings zu mehr gesellschaftlicher Anerkennung von Sexworkern führt, würde ich persönlich eher bezweifeln, weil Du damit nur für Dich die Bedeutung des Wortes anders intepretiert hast. In der Gesellschaft ändert das ja noch nichts. Da halte ich den Versuch mit einem neuen - historisch wenig vorbelasten - Begriff wie z.B. Sexworker (oder zur Not auch mit dem amtlichen "Prostituierte") als Berufsbezeichnung zu starten für erfolgversprechender.
Ich seh schon, du verstehst mich nicht...
Wie schon so oft gesagt, denke ich, dass eine Namensänderung von "Hure" auf "sexworker" keine Änderung der Bedeutung bzw. Interpretation dieses Berufsstandes bewirken würde.
So als kleiner Vergleich: Sagt man nun Putzfrau oder Raumpflegerin, jeder weiß, wer gemeint ist, und die Putze gewinnt durch den schöneren Namen auch nicht an Prestige, oder? Ich hab vor einer Putzfrau, die ja dasselbe macht wie eine Raumpflegerin :002 gleich viel Respekt. Es kommt nicht auf Äußerlichkeiten an, sondern auf die persönliche Wertschätzung und Deutung von jedem einzelnen.
Wenn eine Sexworkerin Abzocke betreibt, ist das genauso verwerflich wie wenn es eine Hure macht.

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ms9
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Re: Mangelnde gesellschaftliche Anerkennung

Beitrag von ms9 »

Sonja hat geschrieben:Ich seh schon, du verstehst mich nicht... Wie schon so oft gesagt, denke ich, dass eine Namensänderung ... keine Änderung ... bewirken würde.
Ich denke ich verstehe Dich, aber ich meine es ist der falsche Weg nichts zu tun und zu warten bis sich die Dinge von selbst ändern. Wenn Du recht hättest, bräuchten wir keine Werberung, kein Marketing. Markennamen sind künstlich erschaffene Begriffe, die mit positiven Assoziationen besetzt werden. Du kaufst Dir z.B. mit "oil of olaz" Jugend, Schönheit, sexuellen Erfolg etc. und nicht einfach eine Hautcreme.
Sonja hat geschrieben:Es kommt nicht auf Äußerlichkeiten an, sondern auf die persönliche Wertschätzung und Deutung von jedem einzelnen.
Wenn eine Sexworkerin Abzocke betreibt, ist das genauso verwerflich wie wenn es eine Hure macht.
Es ist jedenfalls sehr ambitioniert jedermann (jeden Mann?) durch guten Service überzeugen zu wollen. Ich glaube aber nicht dass der schlechte Ruf der Huren von abgezockten Freiern verbreitet wird, sondern von spiessigen Ehefrauen, die Angst um ihre Männer haben oder von konservativen Politkern und dem Klerus, der Angst um seine Schäfchen hat. Es sind die Mütter, die ihren Söhnen und Töchter bzw. die Lehrer und Prediger, die ihrem Auditorium einreden dass Huren etwas Schlechtes sind. Und an diese Zielgruppe wirst Du mit Deiner Methode nie herankommen (selbst wennst den Papst als zufriedenen Kunden gewinnen würdest :002). Das geht m.E. nur über die Medien.


Und übrigens halte ich es auch für keine gute Idee zu vermitteln, das Prostituierte etwas "Besonderes" sind, weil das macht den "normalen" Frauen nur Angst. Besser wäre es zu vermitteln, dass Sexarbeit einfach ein (gesellschaftlich notwendiger) Job wie viele andere ist.

Aber egal. Ich geb' schon Ruhe. Es ist ja auch nicht mein Job.

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Sonja
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Re: Mangelnde gesellschaftliche Anerkennung

Beitrag von Sonja »

ms9 hat geschrieben: Ich denke ich verstehe Dich, aber ich meine es ist der falsche Weg nichts zu tun und zu warten bis sich die Dinge von selbst ändern. Wenn Du recht hättest, bräuchten wir keine Werberung, kein Marketing. Markennamen sind künstlich erschaffene Begriffe, die mit positiven Assoziationen besetzt werden. Du kaufst Dir z.B. mit "oil of olaz" Jugend, Schönheit, sexuellen Erfolg etc. und nicht einfach eine Hautcreme.
Ja, nur sind halt Prostituierte Menschen und keine Artikel, die man verkaufen möchte. Ich sträube mich dagegen, meinen Beruf durch Betrug ansehnlich und ehrenhaft zu machen. ( positive Assoziationen, die locken und täuschen, wie es in der Webebranche Gang und Gebe ist, sollen doch nicht ein Berufsbild vereiteln!)
Ich glaube aber nicht dass der schlechte Ruf der Huren von abgezockten Freiern verbreitet wird, sondern von spiessigen Ehefrauen, die Angst um ihre Männer haben oder von konservativen Politkern und dem Klerus, der Angst um seine Schäfchen hat. Es sind die Mütter, die ihren Söhnen und Töchter bzw. die Lehrer und Prediger, die ihrem Auditorium einreden dass Huren etwas Schlechtes sind. Und an diese Zielgruppe wirst Du mit Deiner Methode nie herankommen Das geht m.E. nur über die Medien.
Da magst du Recht haben.
Und übrigens halte ich es auch für keine gute Idee zu vermitteln, das Prostituierte etwas "Besonderes" sind, weil das macht den "normalen" Frauen nur Angst. Besser wäre es zu vermitteln, dass Sexarbeit einfach ein (gesellschaftlich notwendiger) Job wie viele andere ist.
Ja, mag auch sein, nur ich schreib hier, wie ich denke, und was ich empfinde, und bin ja auch nicht der Promoter und Fürsprecher aller Nutten, dazu fühl ich mich weder berufen, noch hab ich die Zeit dafür.

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Re: Mangelnde gesellschaftliche Anerkennung

Beitrag von ms9 »

@Sonja:
Sonja hat geschrieben:Ich sträube mich dagegen, meinen Beruf durch Betrug ansehnlich und ehrenhaft zu machen....
Das ehrt Dich! Wenn doch nur die "bürgerliche" Gegenseite halb so ehrlich wäre, dann hätten wir das Problem wahrscheinlich gar nicht. :002
Sonja hat geschrieben:Ja, mag auch sein, nur ich schreib hier, wie ich denke, und was ich empfinde, und bin ja auch nicht der Promoter und Fürsprecher aller Nutten, dazu fühl ich mich weder berufen, noch hab ich die Zeit dafür.
Das wäre auch ziemlich unwirtschaftlich und kaum zu machen, wenn jede SW das selbst machen müsste. Da wäre halt eine Berufsvertretung nützlich, die sich um solche Dinge professionell kümmert. Ich weiss nur nicht ob Sophie so etwas ist? Wenn ich die Oberelfe richtig verstanden habe, sind's da in einigen Ländern schon etwas weiter wie bei uns.


Und - um nicht missverstanden zu werden - ich finde Deinen Ansatz durch Qualität bei den Kunden zu punkten natürlich auch sehr gut.
(Aber das hättest Dir ja sicher von mir eh' nicht ausreden lassen. :003)


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Sonja
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Re: Mangelnde gesellschaftliche Anerkennung

Beitrag von Sonja »

ms9 hat geschrieben:Das wäre auch ziemlich unwirtschaftlich und kaum zu machen, wenn jede SW das selbst machen müsste. Da wäre halt eine Berufsvertretung nützlich, die sich um solche Dinge professionell kümmert. Ich weiss nur nicht ob Sophie so etwas ist? Wenn ich die Oberelfe richtig verstanden habe, sind's da in einigen Ländern schon etwas weiter wie bei uns.]
Na, das ganz sicher!
( Obwohl "Sophie" mir schon mal zur Seite gestanden ist - ich möchte sie also nicht schlecht machen-, kommt mir diese Organisation doch ein wenig hilf- und machtlos vor...)
Und - um nicht missverstanden zu werden - ich finde Deinen Ansatz durch Qualität bei den Kunden zu punkten natürlich auch sehr gut.
(Aber das hättest Dir ja sicher von mir eh' nicht ausreden lassen. :003)
Nöö, du weißt, ich lass mir nicht so leicht was ausreden :003

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Re: Wo gibt's denn Probleme ?

Beitrag von Morpheus »

Steirerbua hat geschrieben: Aber da Du mich offensichtlich nicht verstanden hast.........
Warum kommt mir das schon wieder so bekannt vor? :017

Ich für meinen Teil sehe das auch nicht unbedingt als sozialen Abstieg an. In meiner langen Punterkarriere hab ich einige sehr nette und hochgebildete Mehrfachakademikerinnen kennen gelernt. Speziell viele Damen aus den neueren EU-Staaten finanzieren sich ihr Studium damit.

Diese Damen sind zwar sehr selten im "Tagesprostitutionsgeschehen" zu finden, aber einige wirkliche Juwele frönen dem Escortbusiness. Wenn du internationles Escorting anbietest, bedarf es weit mehr als nur der "simplen Vermietung von Körperöffnungen". Irgendwie lustig, dass eines der Topmädels (Jana) auch Österreicherin ist aber schon lange nicht mehr hier wohnt.

Die meisten "gebildeten" SW sehen es eher als Übergangsprofession. Eine nette wiener Ärztin aber auch nur in Dtl. gearbeitet (soviel zur sozialen Anerkennung) wechselt jetzt wieder in ihren Beruf als Psychiaterin an die Charitee-Berlin. Sie meinte scherzhaft: "Eigentlich keine wirkliche Umstellung, nur viel weniger Geld." :003
Viele Leute hinterlassen Spuren, nur wenige Eindrücke!

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ms9
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Frage an Dr. Sonja

Beitrag von ms9 »

@Sonja:

Für Deinen neuen Beruf hast Du Dich - vermutlich auch mit Deinem Partner - ja ganz bewusst entschieden. Aber reagiert da das soziale Umfeld auch so positiv darauf , muss man so etwas verheimlichen (falls das überhaupt geht) oder muss man sich da von einigen "Freunden" verabschieden?

Z.B. bei Familienangehörigen stell ich mir das extrem schwierig vor. "Hi, Mama, ich häng' meinen alten Job an den Nagel und mach ein Studio auf" setzt ja schon eine recht verständsnisvolle Familie voraus. Oder bei den ehemaligen BerufskollegInnen, Freunden etc. (Ist bei mir zwar schon einige Zeit her, dass ich mit einem Callgirl zusammengelebt habe, aber ich hätte mich damals nie getraut jemanden zu sagen, was meine Freundin wirklich beruflich macht.) Es würde mich jedenfalls überraschen wenn das inzwischen gesellschaftlich alles so akzeptiert ist, dass so ein Berufswechsel problemlos über die Bühne geht.

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Sonja
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Re: Frage an Dr. Sonja

Beitrag von Sonja »

ms9 hat vorher geschrieben:
Die Frage ist allerdings, ob die geringe gesellschaftliche Anerkennung heute wirklich noch jemanden kratzt

Sonja hat geantwortet:
Es kratzt, und wie! Versuch dich doch mal in die Lage einer Prostituierten zu versetzen.Würdest du es so einfach wegstecken?
ms9 hat geschrieben:@Sonja:

Für Deinen neuen Beruf hast Du Dich - vermutlich auch mit Deinem Partner - ja ganz bewusst entschieden. Aber reagiert da das soziale Umfeld auch so positiv darauf , muss man so etwas verheimlichen (falls das überhaupt geht) oder muss man sich da von einigen "Freunden" verabschieden?

Z.B. bei Familienangehörigen stell ich mir das extrem schwierig vor. "Hi, Mama, ich häng' meinen alten Job an den Nagel und mach ein Studio auf" setzt ja schon eine recht verständsnisvolle Familie voraus. Oder bei den ehemaligen BerufskollegInnen, Freunden etc. (Ist bei mir zwar schon einige Zeit her, dass ich mit einem Callgirl zusammengelebt habe, aber ich hätte mich damals nie getraut jemanden zu sagen, was meine Freundin wirklich beruflich macht.) Es würde mich jedenfalls überraschen wenn das inzwischen gesellschaftlich alles so akzeptiert ist, dass so ein Berufswechsel problemlos über die Bühne geht.

Also, wie es mir scheint, kannst du ja doch sehr gut verstehen, warum es kratzt. :017 :002

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ms9
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Re: Frage an Dr. Sonja

Beitrag von ms9 »

Sonja hat geschrieben:Also, wie es mir scheint, kannst du ja doch sehr gut verstehen, warum es kratzt. :017 :002
Dass es mich damals gekratzt hat, kann ich sehr gut verstehen. :003
Aber es hätte ja sein können, dass nur ich so "verklemmt" war und SWs heute damit viel besser umgehen können.

Als Kunde habe ich ja schon Damen/Mädchen getroffen, wo - meines Wissens - nicht einmal der Partner weiss, was sie machen, aber auch welche die ganz locker bei SM-Shows auf Messen und in Talk-Shows im Fernsehen öffentlich auftreten.

Wenn ich mir allerdings die Postings in einigen "Erotikforen" durchlese, hege ich Zweifel ob die Toleranz/Akzeptanz in der Gesellschaft tatsächlich zunimmt. :017


tanzbein69
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man kann zu seinen taten stehen oder sie verheimlichen

Beitrag von tanzbein69 »

Hallo Leute, ist mein erster Beitrag hier ;-).
also ich kenne einige SWs und auch ich war mal mit einer kurz liiert.
Es wird in unserer Gesellschaft immer für einige Leute ein Problem sein, was aber meiner Meinung nach sehr viel mit der Erziehung und den Religionen zu tun hat. Schon die Katholische Kirche wollte die Frauen unterdrücken und haben Maria Magdalena als Hure abgestempelt, obwohl sie nur mit Jesus liiert war, aber das nicht ins kirchliche engstirnige Denken und der aufgezwungenen Moralvorstellung passte.
Ich denke, jeder Job hat seine Vor- und Nachteile und es wird immer die Traumberufe geben. Ob jemand dann einen Beruf ausüben kann, den er gerne macht ... dafür ist er großteils selbst verantwortlich. Ich habe mich entschieden, mein Hobby zum Beruf zu machen und bereue es nicht. Mein Alltag macht mir somit mehr Spaß und das ist mir wichtig. Die Leute die mich kennen, akzeptieren auch meinen Beruf und den Stellenwert, den er für mich hat. Ich bin kein Sexworker, sondern in der IT-Branche als Techniker und Berater tätig und habe sehr viel Bereitschaftsdienste für meine Kunden.
Für mich war früher mal wichtig, was andere Leute von mir und meiner Partnerin denken, aber mittlerweile ist es mir egal. Ich lebe mein Leben so, wie ich es für richtig halte und geniese es auch. Und klar, als ich eine SW als Freundin hatte, haben mich viele darauf angesprochen ... ich habe es erklärt, und manche hatten damit ein Problem, aber es war nicht meines ;-).
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, es hängt sehr stark von der Person selbst ab, wie sie sich präsentiert und wie sie zu ihrem Job steht. Wenn eine Person authentisch auftritt, dann akzeptiert das die Gesellschaft eher, als wenn man es versucht, zu verheimlichen.
Mir ist aber natürlich schon auch klar, dass es nicht immer so einfach ist und viele SW vor allem im Familienkreis ein Problem mit der mangelnden Aufklärung und Toleranz haben.
Aber für die bessere Aufklärung und der steigenden Toleranz kann jeder selbst seinen Beitrag dazu leisten.

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Elisabeth
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Beitrag von Elisabeth »

Herzlich Willkommen bei uns, Tanzbein!

Alles Liebe
Elisabeth
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

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Hallo Tanzbein herzlich willkommen....

Beitrag von Ellena »

Mal die andere Seite zu lesen, interessante Betrachtungsweise, du hast sicher die Möglichkeit an dem Forum toll und aktiv teilzunehmen.
Herzlich willkommen Ellena

coolrcc
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Beitrag von coolrcc »

@Sonja:
So jetzt kommt auch von mir der erste Eintrag zu dem Thema und ich kann mich tanzbein 69 nur anschliessen es wird immer für einige Leute ein Problem sein wenn nicht sogar für die Meißten. Selbst für genz enge Verwandte ich war bereits mit 2 SW in einer Beziehung und sie haben beide alles vor der Familie geheimgehalten. Und selbst für meine Familie war es nicht leicht das als gegeben anzunehmen obwohl sie sehr offen ist. Denn dann kommt wieder das Gerede von Aids Gefahr usw... und auch als ich ein Angebot zum Casting für eine Porno Produktion bekommen hatte würde es bereits im Kern ein heisses Wortgefecht. Ich glaube das es allgemein noch viel Aufklärungsarbeit geben muss das das älterste Gewerbe auch von der Öffentlichkeit als Arbeit akzeptiert wird.
Call on me when times are hard

Ria

ich denke so....

Beitrag von Ria »

Wirklich akzeptiert wird es nie werden, weil nehmen wir die weibliche Bevölkerung, für sie ist das Gewerbe die berühmte Konkurrenz, weil der Mann könnte ja............

Das nächste ist Religion, Erziehung......es wird niemals ins "normale" Leben passen, denn man denke an die Kirche,an ein Gebot.

Es wäre für sehr sehr viele, die einen Weg gefunden haben für sich selber, sehr sehr erleichternd. Aber auch für manche Obrigkeiten. Nun gut, so weit sind wir anscheinend in unserem Jahrhundert auch noch nicht. Wird vielleich noch sehr vieler bedürfen, doch erleben werdne wir es kaum.

Ein Umdenken wäre nötig, eine Gesetzesänderung und ganz ehrlich der Össi und Umdenken???? Uiuiui......

Doch ich sehs so. Diejenigen,die selber dazu stehen können. Diejenigen, die mit dem Umfeld keine Probleme haben, gut man verliert auch viele alte Freunde, nur das waren dann eh keine Freunde, sondern Bekannte und wenn man das Glück hat, einen Partner zu erwischen, der Welten trennen kann, dann ist man ohnedies gut bedient. Und wenn man dann auch noch für sich selber den richtigen Weg gefunden hat oder findet, was willst mehr.

Es kommen neue Freunde, neues Umfeld und vor allem aber, wenn man ehrlich ist, dann kommt man auch weiter. Ein Trittbrettfahrer, der schaffts nur bis zu einer Stufe.

Vieles ist mühsam und auch sicherlich so, das man die Hände an den Kopf shclägt, aber wo ein Wille da auch ein Weg.

lg
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Sonja
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Beitrag von Sonja »

coolrcc hat geschrieben: Ich glaube das es allgemein noch viel Aufklärungsarbeit geben muss das das älterste Gewerbe auch von der Öffentlichkeit als Arbeit akzeptiert wird.
Hi, cool :002 , was du da schreibst. Kannst dich ja mal bei mir melden, wenn du ein "sexworker" bist, komme gern auf dein Angebot zurück! :3some

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Beitrag von coolrcc »

@Sonja: Mach ich dann natürlich gerne. Bewundere auch Deinen Weg. :023
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Dienstleistungsberufe

Beitrag von Oldboy »

Zu diesem Thema fällt mir ein passendes Zitat ein, das ich vor einigen Jahren von einem ziemlich prominenten Arzt gehört habe - sinngemäß: "Wir sind ein Dienstleistungsberuf, so wie Installateure, Friseurinnen oder Prostituierte auch."

Wenn es stimmt, was Sonja über sich schreibt, ist das sehr bemerkenswert. Andererseits: dass es gerade eine Ärztin auch "ohne" macht, wie in ihrer Bildergalerie zu sehen, irritiert mich schon a bissl.