"Geheime" sind Risiko für Freier
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"Geheime" sind Risiko für Freier
Prostitution: "Geheime" sind Risiko für Freier
Immer mehr Kärntner holen sich bei jungen, illegalen Prostituierten Krankheiten. Kampagne in Klagenfurt soll jetzt Männer wachrütteln. Geldstrafen für Freier diskutiert.
"Unsere Männer sind sich gar nicht bewusst, dass sie sich und ihre Partnerinnen in Gefahr bringen", sagt die Klagenfurter Frauenbeauftragte Astrid Malle. Zahlreiche Kärntner Freier wissen es inzwischen: Sie haben sich beim Liebesspiel mit einer illegalen Prostituierten eine Infektionskrankheit geholt. Frauen und Mädchen, die sich nicht offiziell als Prostituierte registrieren lassen - und davon gibt es immer mehr - unterziehen sich nämlich keiner Gesundheitskontrolle. Das Ansteckungsrisiko ist deshalb hoch!
Kampagne. Das Klagenfurter Frauenreferat startet auch deshalb in wenigen Tagen eine Kampagne, die darauf abzielt, Männer wachzurütteln. Auch im Hinblick auf die Fußball-EM im nächsten Jahr, bei der ein gewaltiger Zustrom illegaler Prostituierter erwartet wird. Ein großer Teil der Frauen und Mädchen muss gegen ihren Willen Liebesdienste verrichten. Heißt: Männer, die zu diesen Frauen gehen, fördern das Geschäft der Menschenhändler.
Wünsche. Die illegale Prostitution hat alles, was sich ein Freier wünscht: Sie ist sehr jung (oft unter 15 Jahre alt) und vor allem billig. Ihre Dienste bietet sie in einer geheimen Wohnung an. Für Freier ideal, da sie völlig anonym bleiben. In bewilligten Bordellen müssen sie immer auch mit Videokameras rechnen. Dennoch bleibt der Besuch ein Lotteriespiel: Stecke ich mich mit einer Kranheit an? Vielleicht sogar mit Aids? "Auch muss der Freier damit rechnen, aufzufliegen", sagt die Klagenfurter Frauenstadträtin Andrea Wulz. Die Polizei macht immer wieder in Wohnungen Razzien. Und as Aufsuchen illegaler Prostituierten ist eben illegal.
Arbeitsgespräch. Bei einem Arbeitsgespräch vor wenigen Tagen in Udine zwischen Vertreterinnen der Stadt Klagenfurt und des Projektes W.E.S.T. (Projekt gegen Frauenhandel) mit italienischen Kolleginnen wurden auch üer die Bestrafung von Freiern diskutiert.
Strafen für Freier. Erst kürzlich hatte der Vatikan dazu aufgerufen, Kunden von Sexarbeiterinnen über die Folgen ihres Handelns stärker aufzuklären. Denn: "Prostitution sei niemals eine freie Wahl", heißt es. Gleichzeitig plädiert der Heilige Stuhl für die Bestrafung der Kunden von Prostituierten. In vielen italienischen Städten, etwa in Triest, werden diese bereits bestraft. Prostitution ist in Italien überhaupt verboten. Die Bestrafung von Freiern illegaler Prostituierten wird von den Kärntner Frauen als sinnvolle Anregung mitgenommen.
Frauen treffen. "Uns allen muss klar sein, dass sich Frauenhandel, also auch Zwangsprostitution, nicht im Osten abspielt, sondern vor der eigenen Haustüre. Und dass es nicht nur die Männer, sondern auch uns Frauen treffen kann", sagt Malle.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/regionen/ka ... 3/index.do
Immer mehr Kärntner holen sich bei jungen, illegalen Prostituierten Krankheiten. Kampagne in Klagenfurt soll jetzt Männer wachrütteln. Geldstrafen für Freier diskutiert.
"Unsere Männer sind sich gar nicht bewusst, dass sie sich und ihre Partnerinnen in Gefahr bringen", sagt die Klagenfurter Frauenbeauftragte Astrid Malle. Zahlreiche Kärntner Freier wissen es inzwischen: Sie haben sich beim Liebesspiel mit einer illegalen Prostituierten eine Infektionskrankheit geholt. Frauen und Mädchen, die sich nicht offiziell als Prostituierte registrieren lassen - und davon gibt es immer mehr - unterziehen sich nämlich keiner Gesundheitskontrolle. Das Ansteckungsrisiko ist deshalb hoch!
Kampagne. Das Klagenfurter Frauenreferat startet auch deshalb in wenigen Tagen eine Kampagne, die darauf abzielt, Männer wachzurütteln. Auch im Hinblick auf die Fußball-EM im nächsten Jahr, bei der ein gewaltiger Zustrom illegaler Prostituierter erwartet wird. Ein großer Teil der Frauen und Mädchen muss gegen ihren Willen Liebesdienste verrichten. Heißt: Männer, die zu diesen Frauen gehen, fördern das Geschäft der Menschenhändler.
Wünsche. Die illegale Prostitution hat alles, was sich ein Freier wünscht: Sie ist sehr jung (oft unter 15 Jahre alt) und vor allem billig. Ihre Dienste bietet sie in einer geheimen Wohnung an. Für Freier ideal, da sie völlig anonym bleiben. In bewilligten Bordellen müssen sie immer auch mit Videokameras rechnen. Dennoch bleibt der Besuch ein Lotteriespiel: Stecke ich mich mit einer Kranheit an? Vielleicht sogar mit Aids? "Auch muss der Freier damit rechnen, aufzufliegen", sagt die Klagenfurter Frauenstadträtin Andrea Wulz. Die Polizei macht immer wieder in Wohnungen Razzien. Und as Aufsuchen illegaler Prostituierten ist eben illegal.
Arbeitsgespräch. Bei einem Arbeitsgespräch vor wenigen Tagen in Udine zwischen Vertreterinnen der Stadt Klagenfurt und des Projektes W.E.S.T. (Projekt gegen Frauenhandel) mit italienischen Kolleginnen wurden auch üer die Bestrafung von Freiern diskutiert.
Strafen für Freier. Erst kürzlich hatte der Vatikan dazu aufgerufen, Kunden von Sexarbeiterinnen über die Folgen ihres Handelns stärker aufzuklären. Denn: "Prostitution sei niemals eine freie Wahl", heißt es. Gleichzeitig plädiert der Heilige Stuhl für die Bestrafung der Kunden von Prostituierten. In vielen italienischen Städten, etwa in Triest, werden diese bereits bestraft. Prostitution ist in Italien überhaupt verboten. Die Bestrafung von Freiern illegaler Prostituierten wird von den Kärntner Frauen als sinnvolle Anregung mitgenommen.
Frauen treffen. "Uns allen muss klar sein, dass sich Frauenhandel, also auch Zwangsprostitution, nicht im Osten abspielt, sondern vor der eigenen Haustüre. Und dass es nicht nur die Männer, sondern auch uns Frauen treffen kann", sagt Malle.
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<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
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@Oberelfe: Was soll das mit dem Vatikan-Unsinn im Zusammenhang mit illegaler Prostitution? Um das einmal klarzustellen: Ich bin gerne und freiwillig Prostituierter. Das hat nix, aber auch garnix mit Deinem Thema Zwangsprostitution zu tun. Der Papst will alle Freier bestraft wissen. Dieser Mann ist nicht unser Freund, ganz im Gegenteil. Und wieso werden hier Prostituierte als Krankheitsherd für Freier angesehen? Österreichische Freier als bedauernswerte Opfer minderjähriger Zwangsprostituierte? Ja, wo bin ich denn hier gelandet?
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Hey Claus:
Oberelfe hat nur einen Artikel zu Prostitution aus einer österreichischen Zeitung in ihren Thread reinkopiert, - ich wag es zu sagen, daß dieser Artikel keineswegs ihrer Meinung entspricht.
Oberelfe leistet großartige Vorreiter-Öffentlichkeitsarbeit für seriöse Escortagenturen und freiwillige SW hier in Österreich.
Ich hoffe ich konnte das Missverständnis aufklären.
Dicker Smilie
Ellena
Oberelfe hat nur einen Artikel zu Prostitution aus einer österreichischen Zeitung in ihren Thread reinkopiert, - ich wag es zu sagen, daß dieser Artikel keineswegs ihrer Meinung entspricht.
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Ellena
Nimm deine Mitmenschen wie sie sind,-
denn es gibt keine Anderen.... ; )
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Grüß Euch,
danke Claus, Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe diese Angelegenheit mit sehr gespaltenen Gefühlen gelesen.
Dass der Vatikan in diesem Bezug nicht repräsentativ ist, auch sicher nichts vorteilhaftes für uns SW will, wissen wir eh.
Sicher gibt es mehr als genug Frauen, die diesen Beruf eben nicht aus freien Stücken und aus Leidenschaft gewählt haben.
Jedoch denke ich, dass man Krankheiten nicht automatisch mit nicht registrierten SW in Verbindung bringen kann.
In Deutschland fällt diese Pflicht auch weg und deshalb ändert sich auch nichts. Meiner Meinung nach wäre die Aufklärung wichtiger. Vorallem sind es ja in erster Linie die Gäste, die dies wünschen (ohne Schutz - das ist nämlich das größte Risiko) und damit die Frauen in einen Konkurenzdruck bringen, wenn sie nicht untergehen wollen.
Nicht jede Frau hat das Glück, diesen Beruf aus freien Stücken gewählt zu haben. Daß diese Frauen natürlich oft in einer weiteren Zwangslage sind, ist wohl klar.
Die Opfer sind in erster Linie die Frauen.
Die Gäste haben ja freie Entscheidung, welche SW sie wählen möchten und was es ihnen wert ist. Vorallem können sie selber entscheiden, ob sie mit oder ohne Schutz buchen möchten.
Die Frauen machen es sicher nicht aus Spaß.
Meiner Meinung nach ist das wieder ein verzweifelter Kampf von seitens der Behörden, der so sicher nicht zu gewinnen ist.
Strafen und Verbote machen es nicht nur interessanter, sondern treiben die Frauen immer mehr in diese Spirale.
Lieben Gruß,
Katarina
danke Claus, Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe diese Angelegenheit mit sehr gespaltenen Gefühlen gelesen.
Dass der Vatikan in diesem Bezug nicht repräsentativ ist, auch sicher nichts vorteilhaftes für uns SW will, wissen wir eh.
Sicher gibt es mehr als genug Frauen, die diesen Beruf eben nicht aus freien Stücken und aus Leidenschaft gewählt haben.
Jedoch denke ich, dass man Krankheiten nicht automatisch mit nicht registrierten SW in Verbindung bringen kann.
In Deutschland fällt diese Pflicht auch weg und deshalb ändert sich auch nichts. Meiner Meinung nach wäre die Aufklärung wichtiger. Vorallem sind es ja in erster Linie die Gäste, die dies wünschen (ohne Schutz - das ist nämlich das größte Risiko) und damit die Frauen in einen Konkurenzdruck bringen, wenn sie nicht untergehen wollen.
Nicht jede Frau hat das Glück, diesen Beruf aus freien Stücken gewählt zu haben. Daß diese Frauen natürlich oft in einer weiteren Zwangslage sind, ist wohl klar.
Die Opfer sind in erster Linie die Frauen.
Die Gäste haben ja freie Entscheidung, welche SW sie wählen möchten und was es ihnen wert ist. Vorallem können sie selber entscheiden, ob sie mit oder ohne Schutz buchen möchten.
Die Frauen machen es sicher nicht aus Spaß.
Meiner Meinung nach ist das wieder ein verzweifelter Kampf von seitens der Behörden, der so sicher nicht zu gewinnen ist.
Strafen und Verbote machen es nicht nur interessanter, sondern treiben die Frauen immer mehr in diese Spirale.
Lieben Gruß,
Katarina
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@Ellena
So ganz nachvollziehen kann ich es nicht. Leider ist der Artikel nicht klar als Zitat zu erkennen, das passiert schon mal. Mich wundert trotzdem, dasss der Artikel so kommentarlos hier veröffentlicht wird. Zumindest sind der Argumentationsweg und die Perspektive, die hier im Artikel eingenommen werden, von meinem Standpunkt aus betrachtet äußerst zweifelhaft.
@Katarina
Dass die Behörden etwas unternehmen wollen ist ja in Ordnung. Doch wer soll hier geschützt werden, wovor und vor wem oder was? In jedem Fall fehlt Aufklärung - wie bereits in dem anderen Thread besprochen - und womöglich Hilfen für Prostituierte in Zwangslagen (ich kenne mich da nicht aus, schon garnicht in Österreich).
So ganz nachvollziehen kann ich es nicht. Leider ist der Artikel nicht klar als Zitat zu erkennen, das passiert schon mal. Mich wundert trotzdem, dasss der Artikel so kommentarlos hier veröffentlicht wird. Zumindest sind der Argumentationsweg und die Perspektive, die hier im Artikel eingenommen werden, von meinem Standpunkt aus betrachtet äußerst zweifelhaft.
@Katarina
Dass die Behörden etwas unternehmen wollen ist ja in Ordnung. Doch wer soll hier geschützt werden, wovor und vor wem oder was? In jedem Fall fehlt Aufklärung - wie bereits in dem anderen Thread besprochen - und womöglich Hilfen für Prostituierte in Zwangslagen (ich kenne mich da nicht aus, schon garnicht in Österreich).
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@Claus:
IMHO ist der Artikel schon eindeutig als Zitat zu erkennen: Er hat eine Ueberschrift im Text, er ist wie ein Zeitungsartikel formuliert und er hat eine Quellenangabe am Ende. Zumindest fuer mich war klar, dass das ein Zitat und nicht die Meinung unserer Elfe ist.
Und dass Zeitungsartikel hier unkommentiert ins Forum kommen passiert ja auch oefter. Finde ich auch ganz gut so, die Leser sollen sich ja ihre eigene Meinung bilden, und nicht die "Standardmeinung" des Forums uebernehmen.
Gruss, Andreas
IMHO ist der Artikel schon eindeutig als Zitat zu erkennen: Er hat eine Ueberschrift im Text, er ist wie ein Zeitungsartikel formuliert und er hat eine Quellenangabe am Ende. Zumindest fuer mich war klar, dass das ein Zitat und nicht die Meinung unserer Elfe ist.
Und dass Zeitungsartikel hier unkommentiert ins Forum kommen passiert ja auch oefter. Finde ich auch ganz gut so, die Leser sollen sich ja ihre eigene Meinung bilden, und nicht die "Standardmeinung" des Forums uebernehmen.
Gruss, Andreas
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Hallo Claus,
bitte beachte die Überschriften.
wenn da steht /Diskussion/Sexarbeit in den Medien wird auf Medien hingewiesen-Zeitungen, TV, u.s.w.
wenn Humor steht darfst Du es nicht ernst nehmen und bei z.B. of Topics kann auch ein Kochrezept sein oder ein Tip "wie entferne ich verdächtige Gerüche aus meiner Wäsche?"
Es gibt viele Beiträge die zur Information dienen aber nicht unbedingt der Meinung des oder der Einsteller/in ist.
LG Kaktus
bitte beachte die Überschriften.
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Danke, ihr Lieben, war mir so nicht klar. Doch wie findet Ihr den Artikel, den Tenor des Artikels und die darin beschriebenen Maßnahmen? Ich wundere mich über den offenbar weitaus rigideren Umgang mit Prostitution und die Akzeptanz der Perspektive "Prostitution = Gefährdung der Gesellschaft" in Österreich. Kommt mir das nur so vor?
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Hi Claus!
Das kommt Dir nur so vor.... - in Grundgedanken sind wir uns absolut einig. Der Unterschied zwischen unseren Denkensweisen (D und A im Vergleich) liegt hauptsächlich in der unterschiedlichen gesetzlichen Lage. In Österreich ist die Prostitution noch immer Sittenwidrig und das Anstellen einer SexarbeiterIn ist eigentlich Zuhälterei. Deshalb sind unsere Bestreben viel mehr in diese Richtung ausgerichtet.
Beispiel: Kontrolluntersuchung - ich kann sie nicht für gut heißen - und schon gar nicht in der jetzigen Art und Weise. Aber (!) das kann zur Zeit in unserem Land nicht die Diskussion sein - denn da sind zu viele Gegner auf dem Plan, welche uns sofort (auf Grund der mangelnden Rechte (siehe oben)) "den Hahn zudrehen". Wir in Österreich haben eine Priorität, ohne der nichts weiter gehen kann. Die Sexarbeit als Solches muss legal werden. Dann können wir alle anderen Probleme angehen.
Diese Umstände sind mit ein Grund, warum ich mich über das Mitmachen von deutschen UserInnen in unserem Forum (uns somit an unserer Arbeit) so freue. Dadurch ist es auch möglich unter Anderem auch den österreichischen Politikern zu zeigen, dass es funktioniert.
Zu dem Artikel oben - der übrigens auch in unserer Sexworker Zeitung (zeitung.sexworker.at) erschienen ist: Es steht außer Frage, dass die Aussagen absurd sind. Und Freierbestrafung kann keines Falls eine Lösung sein.
Christian
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Das kommt Dir nur so vor.... - in Grundgedanken sind wir uns absolut einig. Der Unterschied zwischen unseren Denkensweisen (D und A im Vergleich) liegt hauptsächlich in der unterschiedlichen gesetzlichen Lage. In Österreich ist die Prostitution noch immer Sittenwidrig und das Anstellen einer SexarbeiterIn ist eigentlich Zuhälterei. Deshalb sind unsere Bestreben viel mehr in diese Richtung ausgerichtet.
Beispiel: Kontrolluntersuchung - ich kann sie nicht für gut heißen - und schon gar nicht in der jetzigen Art und Weise. Aber (!) das kann zur Zeit in unserem Land nicht die Diskussion sein - denn da sind zu viele Gegner auf dem Plan, welche uns sofort (auf Grund der mangelnden Rechte (siehe oben)) "den Hahn zudrehen". Wir in Österreich haben eine Priorität, ohne der nichts weiter gehen kann. Die Sexarbeit als Solches muss legal werden. Dann können wir alle anderen Probleme angehen.
Diese Umstände sind mit ein Grund, warum ich mich über das Mitmachen von deutschen UserInnen in unserem Forum (uns somit an unserer Arbeit) so freue. Dadurch ist es auch möglich unter Anderem auch den österreichischen Politikern zu zeigen, dass es funktioniert.
Zu dem Artikel oben - der übrigens auch in unserer Sexworker Zeitung (zeitung.sexworker.at) erschienen ist: Es steht außer Frage, dass die Aussagen absurd sind. Und Freierbestrafung kann keines Falls eine Lösung sein.
Christian
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Lieber Claus
Ich stelle schon mal öfter Artikel kommentarlos in das Forum, da mich die Meinungen und die sich daraus entwickelnden Diskussionen sehr interessieren.
Der Artikel entspricht überhaupt nicht meiner Meinung und ich setze mich schon seit geraumer Zeit für die Rechte von Sexworkern ein.
Les doch mal ein paar Beiträge von mir, dann weißt Du Bescheid ;-)
Es freut mich aber, dass Du den Artikel ernst nimmst und Deine Meinung dazu kundtust und hoffe, dass Du unser Forum auch weiterhin damit am Leben erhaltest.
Lg OE
Ich stelle schon mal öfter Artikel kommentarlos in das Forum, da mich die Meinungen und die sich daraus entwickelnden Diskussionen sehr interessieren.
Der Artikel entspricht überhaupt nicht meiner Meinung und ich setze mich schon seit geraumer Zeit für die Rechte von Sexworkern ein.
Les doch mal ein paar Beiträge von mir, dann weißt Du Bescheid ;-)
Es freut mich aber, dass Du den Artikel ernst nimmst und Deine Meinung dazu kundtust und hoffe, dass Du unser Forum auch weiterhin damit am Leben erhaltest.
Lg OE
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
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Sorry, hab ich nicht gesehen in der zeitung, muss da nächstes mal vorher nachschaun ;-)Zwerg hat geschrieben:Hi Claus!
Das kommt Dir nur so vor.... - in Grundgedanken sind wir uns absolut einig. Der Unterschied zwischen unseren Denkensweisen (D und A im Vergleich) liegt hauptsächlich in der unterschiedlichen gesetzlichen Lage. In Österreich ist die Prostitution noch immer Sittenwidrig und das Anstellen einer SexarbeiterIn ist eigentlich Zuhälterei. Deshalb sind unsere Bestreben viel mehr in diese Richtung ausgerichtet.
Beispiel: Kontrolluntersuchung - ich kann sie nicht für gut heißen - und schon gar nicht in der jetzigen Art und Weise. Aber (!) das kann zur Zeit in unserem Land nicht die Diskussion sein - denn da sind zu viele Gegner auf dem Plan, welche uns sofort (auf Grund der mangelnden Rechte (siehe oben)) "den Hahn zudrehen". Wir in Österreich haben eine Priorität, ohne der nichts weiter gehen kann. Die Sexarbeit als Solches muss legal werden. Dann können wir alle anderen Probleme angehen.
Diese Umstände sind mit ein Grund, warum ich mich über das Mitmachen von deutschen UserInnen in unserem Forum (uns somit an unserer Arbeit) so freue. Dadurch ist es auch möglich unter Anderem auch den österreichischen Politikern zu zeigen, dass es funktioniert.
Zu dem Artikel oben - der übrigens auch in unserer Sexworker Zeitung (zeitung.sexworker.at) erschienen ist: Es steht außer Frage, dass die Aussagen absurd sind. Und Freierbestrafung kann keines Falls eine Lösung sein.
Christian
Christian
Freierbestrafung ist ja nun schon seit längerem ein sehr umstrittenes Thema und ich als Sexworkerin kann es natürlich auf keinen Fall gutheissen.
Allerdings zum Thema Zwangsprostitution: Wenn man Sexarbeit legalisieren würde und nicht dauernd durch die Sittenwidrigkeit kriminalisieren würde, wäre das wohl auch kein so großes Thema mehr in unserer Gesellschaft...
(Andererseits habe ich letztens in einem Artikel gelesen, dass sie Bordells in Italien wieder zulassen wollen.
Vielleicht finde ich den Artikel wo und stell ihn noch rein...oder habt ihr das schon?)
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Ist unter viewtopic.php?t=1283 zu finden - wir versuchen (so gut es geht) Länderbezogene Artikel unter viewforum.php?f=51 (internationale Berichte über SexworkerInnen) und Lokale Berichte unter viewforum.php?f=73 zu posten. Und die interessantesten kommen dann auch in die Zeitung (dort soll man die wichtigsten Ereignisse wiederfinden) - ich habe aber nicht wirklich ein Problem damit, wenn ab und zu ein Artikel übersehen wird und deshalb mehrfach gepostet wird. Die <a href="http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=975">Moderator</a> -Innen kümmern sich schon drum :-)oberelfe hat geschrieben:Andererseits habe ich letztens in einem Artikel gelesen, dass sie Bordells in Italien wieder zulassen wollen.
Vielleicht finde ich den Artikel wo und stell ihn noch rein...oder habt ihr das schon?
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Ich habe Anfang der 80er Jahre in Frankreich als Sexworker zu arbeiten begonnen, in einer Wohnung, was verboten war. Dazu gehörte auch Sex mit Männern, was zwar nicht mehr ohne weiteres geahndet wurde, nach dem Gesetz aber eine Straftat war. Unsere Situation war nicht ganz so gefährlich, denn die Kunden waren ausschließlich einflussreiche Persönlichkeiten oder stammten aus dem Großbürgertum. Als Sexworker hatten wir keine Rechte.
Ich kenne die Situation der Illegalität. Vor allem schwächt es die Position der Sexworker.
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- hat was zu sagen
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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob hier nur Pressemeldungen abgelegt werden dürfen, oder ob auch über die Pressemelodung diskitiert werden kann.
Das Thema der Pressemeldung vom 3.9.07 in der Kleine-Zeitung Kärnten lautete:
Prostitution: "Geheime" sind Risiko für Freier
Dies ist meiner Meinung nach schon von der Überschrift eine Stigmatisierung der Prostitution, eine Stimmungsmache. In welcher Zeit leben wir eigentlich. Prostitution wird als das älteste Gewerbe der Welt bezeichnet.
Aber wie geht man heute damit um, nicht nur in Österreich.
Das Gewerbe ist in vielen Ländern illegal, man unternimmt nichts, garnichts um es in eine legale Beschäftigung zu führen.
Stattdessen werden die Gewerbeausübenden verfolgt, verurteilt und in ihrem Ansehen beschädigt, ähnlich word in vielen Ländern mit den Kunden des Gewerbes, den sogenannten "Freiern" verfahren.
"Unsere Männer sind sich gar nicht bewusst, dass sie sich und ihre Partnerinnen in Gefahr bringen" , sagt die Klagenfurter Frauenbeauftragte Astrid Malle.
Was für ein Selbstverständnis hat dieser Frau eigentlich von ihrer Rolle und ihrem Auftrag als Frauenbeauftragte. Ist es nicht auch ihre Aufgabe sich nicht nur um die Partnerinnen der Kunden zu kümmern.
Ist es als Frauenbeauftragte nicht auch ihre Aufgabe sich um die Frauen zu kümmern, die in dem Gewerbe arbeiten.
Nein, sie versteckt sich hinter dem Verbot der Prostitution.
Sie hinterfragt nicht, wieso der Gesetzgeber nichts unternimmt, die Prostitution in die Legalität zu führen, damit es keine "Geheimen" mehr gibt.
Wer das älteste Gewerbe der Welt so behandelt, wird keine Ruhe finden. Es wird immer "Geheime" geben.
Es ist wie beim Arzt, es werden die Symptome bekämpft, statt sich auch um die Ursachen zu kümmern und zu hinterfragen.
Das Gewerbe Prostitution kann man nicht abschaffen, es wird es immer geben. Der Weg ist die Legalisierung, dann wird es in diesem Gewerbe auch ruhiger werden.
Lina
Das Thema der Pressemeldung vom 3.9.07 in der Kleine-Zeitung Kärnten lautete:
Prostitution: "Geheime" sind Risiko für Freier
Dies ist meiner Meinung nach schon von der Überschrift eine Stigmatisierung der Prostitution, eine Stimmungsmache. In welcher Zeit leben wir eigentlich. Prostitution wird als das älteste Gewerbe der Welt bezeichnet.
Aber wie geht man heute damit um, nicht nur in Österreich.
Das Gewerbe ist in vielen Ländern illegal, man unternimmt nichts, garnichts um es in eine legale Beschäftigung zu führen.
Stattdessen werden die Gewerbeausübenden verfolgt, verurteilt und in ihrem Ansehen beschädigt, ähnlich word in vielen Ländern mit den Kunden des Gewerbes, den sogenannten "Freiern" verfahren.
"Unsere Männer sind sich gar nicht bewusst, dass sie sich und ihre Partnerinnen in Gefahr bringen" , sagt die Klagenfurter Frauenbeauftragte Astrid Malle.
Was für ein Selbstverständnis hat dieser Frau eigentlich von ihrer Rolle und ihrem Auftrag als Frauenbeauftragte. Ist es nicht auch ihre Aufgabe sich nicht nur um die Partnerinnen der Kunden zu kümmern.
Ist es als Frauenbeauftragte nicht auch ihre Aufgabe sich um die Frauen zu kümmern, die in dem Gewerbe arbeiten.
Nein, sie versteckt sich hinter dem Verbot der Prostitution.
Sie hinterfragt nicht, wieso der Gesetzgeber nichts unternimmt, die Prostitution in die Legalität zu führen, damit es keine "Geheimen" mehr gibt.
Wer das älteste Gewerbe der Welt so behandelt, wird keine Ruhe finden. Es wird immer "Geheime" geben.
Es ist wie beim Arzt, es werden die Symptome bekämpft, statt sich auch um die Ursachen zu kümmern und zu hinterfragen.
Das Gewerbe Prostitution kann man nicht abschaffen, es wird es immer geben. Der Weg ist die Legalisierung, dann wird es in diesem Gewerbe auch ruhiger werden.
Lina
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Hi Lina!Lina hat geschrieben:Ich bin mir nicht ganz sicher, ob hier nur Pressemeldungen abgelegt werden dürfen, oder ob auch über die Pressemelodung diskitiert werden kann.
Selbstverständlich sind auf sexworker.at Meinungen nicht nur gefragt, sondern auch erwünscht und erbeten! Speziell wenn Sie aus berufenen Munde kommen.
Ich möchte Dich auch an dieser Stelle herzlich in unserem Forum willkommen heißen! Wenn Du Zeit findest, würde ich Dich bitten auch ein paar Zeilen im Bereich <a href="http://www.sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=29">Mitglieder stellen sich vor</a> zu schreiben.
Auf alle Fälle: Wenn Du etwas brauchst, oder wissen möchtest, melde Dich bitte bei einer unserer ModeratorInnen (<a href="http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=975">Moderator</a>) oder bei meiner Minimalität - wir stehen Dir gerne zur Seite
Ganz besonders liebe Grüße aus Wien
Christian
Zwerg
Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin
Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23
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hallo @lina
die artikel sind sicher zum diskutieren da! wir sehen das forum auch als "informationssammelstelle", deswegen darf man nur nicht davon ausgehen, dass der einsteller des artikels die widergegebene meinung teilt.
es ist sehr schade, dass in der zeitungsbranche gilt: "nur schlechte nachrichten sind gute nachrichten". ein aktuelles beispiel in dieser richtung ist in EINER ZEITUNG mit den neuesten "erkenntnissen" um einen entführungsfall.
in deinem profil hast du "sozialarbeiterin" angegeben. gehört "sexarbeit" auch zu deinem arbeitsbereich? wäre sehr schön, etwas davon zu lesen!
ich freu mich drauf, liebe grüße von annainga
die artikel sind sicher zum diskutieren da! wir sehen das forum auch als "informationssammelstelle", deswegen darf man nur nicht davon ausgehen, dass der einsteller des artikels die widergegebene meinung teilt.
es ist sehr schade, dass in der zeitungsbranche gilt: "nur schlechte nachrichten sind gute nachrichten". ein aktuelles beispiel in dieser richtung ist in EINER ZEITUNG mit den neuesten "erkenntnissen" um einen entführungsfall.
diese einstellung teile ich. in deutschland und in österreich ist die legalisierung bereits erreicht, jetzt geht es in d um die umsetzung der gesetze und in au um die sittenwidrigkeit und die kontrollkarte.Lina hat geschrieben:Das Gewerbe Prostitution kann man nicht abschaffen, es wird es immer geben. Der Weg ist die Legalisierung, dann wird es in diesem Gewerbe auch ruhiger werden.
in deinem profil hast du "sozialarbeiterin" angegeben. gehört "sexarbeit" auch zu deinem arbeitsbereich? wäre sehr schön, etwas davon zu lesen!
ich freu mich drauf, liebe grüße von annainga
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Ich bin erst jetzt über den Artikel gestolpert.
Manche Punkte sind schon angesprochen worden, insbesondere von Claus: Die Tendenz, Prostitution ins Eck der Illegalität zu drängen, schwächt die Position der SW. Insbesondere ist nach den Erfahrungen in Deutschland bei der WM nicht anzunehmen, dass durch die EURO 2008 eine Welle der Zwangsprostitution über Österreich rollen wird, vgl. die Berichte von Marc in einem anderen Thread.
Die Stigmatisierung der Prostituierten als Aidsträger ist vollends absurd. Offensichtlich ist die Möglichkeit, Kondome zu benutzen, im Klagenfurter Frauenreferat unbekannt. Wie die Erfahrung aus Deutschland zeigt, ist es nicht die fürsorgliche Kontrolle der Prostituierten durch Vater Staat unter Assistenz von Zuhältern, die zum Gesundheitsschutz beiträgt, sondern die Eigenverantwortung aller sexuell aktiven Personen.
Die Warnung im Artikel, dass die Freier bei Razzien in den Wohnungen der Prostituierten erwischt werden könnten, ist wegen der Verletzung von Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention besonders interessant. (Artikel 8 schützt die Privatsphäre, wozu das Sexualleben, die private Wohnung und die eigenen Business Premises zählen. Die Konvention ist in Österreich im Verfassungsrang; vgl. auch die europäischen Verträge.) Ob der Zeitung von offiziellen Polizeistellen diese Absicht zum vorsätzlichen Bruch der Menschenrechte angekündigt wurde?
Manche Punkte sind schon angesprochen worden, insbesondere von Claus: Die Tendenz, Prostitution ins Eck der Illegalität zu drängen, schwächt die Position der SW. Insbesondere ist nach den Erfahrungen in Deutschland bei der WM nicht anzunehmen, dass durch die EURO 2008 eine Welle der Zwangsprostitution über Österreich rollen wird, vgl. die Berichte von Marc in einem anderen Thread.
Die Stigmatisierung der Prostituierten als Aidsträger ist vollends absurd. Offensichtlich ist die Möglichkeit, Kondome zu benutzen, im Klagenfurter Frauenreferat unbekannt. Wie die Erfahrung aus Deutschland zeigt, ist es nicht die fürsorgliche Kontrolle der Prostituierten durch Vater Staat unter Assistenz von Zuhältern, die zum Gesundheitsschutz beiträgt, sondern die Eigenverantwortung aller sexuell aktiven Personen.
Die Warnung im Artikel, dass die Freier bei Razzien in den Wohnungen der Prostituierten erwischt werden könnten, ist wegen der Verletzung von Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention besonders interessant. (Artikel 8 schützt die Privatsphäre, wozu das Sexualleben, die private Wohnung und die eigenen Business Premises zählen. Die Konvention ist in Österreich im Verfassungsrang; vgl. auch die europäischen Verträge.) Ob der Zeitung von offiziellen Polizeistellen diese Absicht zum vorsätzlichen Bruch der Menschenrechte angekündigt wurde?
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Claus, nicht nur dir kommt es so vor. Du hast es richtig erkannt!Claus hat geschrieben:Danke, ihr Lieben, war mir so nicht klar. Doch wie findet Ihr den Artikel, den Tenor des Artikels und die darin beschriebenen Maßnahmen? Ich wundere mich über den offenbar weitaus rigideren Umgang mit Prostitution und die Akzeptanz der Perspektive "Prostitution = Gefährdung der Gesellschaft" in Österreich. Kommt mir das nur so vor?
"Liebe: ein Handel, wo beide Parteien gewinnen." G. C. Lichtenberg