Hilfe, Mädels (und Jungs) ist das noch normal??

Wer mit Menschen zu tun hat, hat oft genug auch mit Dummköpfen zu tun. Macht eurem Ärger Luft. Es bleibt unter euch. Ebenso sollen hier aber auch vorbildliche Klienten aufgeführt werden. Wie sieht der ideale Klient aus?
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certik
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Beitrag von certik »

Es ist, zu meinem grössten Bedauern, ein Erfahrungswert, den nahezu jeder macht, der intensiver mit dem SW-Business in Berührung kommt, dass einige SW sich nicht an das halten, was abgesprochen wurde. Diese "schwarzen Schafe" können viel, sehr viel kaputt machen. Nicht nur, dass sie unzufriedene Gäste produzieren, Wohnungen und Clubs in kürzester Zeit herunter wirtschaften, nein, sie sind auch mitprägend für die öffentliche Meinung über SW.
Leider sind es nicht nur einige wenige, die absolut egoistisch und unkollegial handeln. Aus ihrem Mund wird nie ein "das will ich aber anders machen" kommen, sondern sie wird allem mit einem "aber natürlich" zustimmen. Dass sie z. B. eine mit viel persönlichen und finanziellen Einsatz aufgebaute Wohnung innerhalb kürzester Zeit zumindest an den Rand des Ruins bringen kann, ist ihr egal, denn wenn es da nicht mehr läuft, dann zieht sie eben in die nächste Stadt, vielleicht auch unter einem anderen "Künstlernamen".

Im SW-Bereich sind einige Dinge grundlegend anders als im "normalen" Geschäftsleben. Oft arbeiten die SW nur für sehr kurze Zeit, z. B. eine Woche, in einem Betrieb. Referenzen gibt es nahezu nicht, höchstens auf bekanntschaftlicher Ebene. Nahezu immer sind die SW selbständige Unternehmer, sofern sie sich angemeldet haben. Sie sind nicht weisungsgebunden; Weisungen sind eigentlich beinahe unmöglich, ohne am Rand der Strafbarkeit wegen dirigistischer Zuhälterei zu sein.

Aus diesem Grund denke ich, dass es absolut legitim ist, "Kontrollen" durchzuführen, sofern diese dem Zweck dienen festzustellen, ob die von der SW zugesicherten Vereinbarungen auch wirklich eingehalten werden. Hat sich die SW z. B. damit einverstanden erklärt, die Preise der anderen Frauen nicht zu unterbieten, oder ausschliesslich safer zu arbeiten, oder auch einen gewissen Service anzubieten, so muss ein Betreiber geradezu Kontrollen durchführen - im eigenen Interesse, wie im Interesse der SW, die sich an die Vereinbarungen halten. Der Betreiber sollte IMHO allerdings darauf hinweisen, dass überprüft wird, ob sich an die Vereinbarungen gehalten wird. Und, wichtig, diese Überprüfung darf keinen finanziellen Nachteil für die SW bedeuten; sprich, bleibt der "Tester", dann muss er auch entsprechend bezahlen, bzw. die SW ihren üblichen Honoraranteil erhalten.

Mein Fazit: wer als Betreiber keine Kontrollen durchführt, hat entweder ein sehr niedriges Niveau in seinem Betrieb oder ist naiv und wird damit ziemlich schnell unangenehme Erfahrungen machen müssen.

Manch einer wird mir widersprechen und sagen, dass etwas derart intimes wie die sexuelle Begegnung zwischen zwei Menschen, nicht "getestet" werden darf. Ich sage: richtig, sofern es sich um die private, unentgeltliche Begegnung zwischen zwei Menschen handelt.

Für die folgende Äusserung werde ich wohl verbale Prügel beziehen, aber sie ist meine ehrliche Meinung.
Eine SW instrumentalisiert ihre Sexualität zum Geld verdienen. Sie teilt ihre Sexualität mit mehreren Gästen. Dadurch ist für mich der Schutz, dem ich der privaten Sexualität verleihe, dahin. Die SW vermarktet ihre Dienstleistung öffentlich, somit muss sie sich auch damit abfinden, dass ihre Dienstleistung öffentlich diskutiert wird. Es klingt für mich nach Doppelmoral, wenn eine SW zwar Geld in ihrem Job verdienen will, andererseits nicht möchte, dass über die Art und Weise wie sie ihren Job ausübt geredet wird.

Aber, egal ob der Betreiber kontrolliert oder nicht, kann in jedem Gast die Gefahr/Chance eines "Kontrolleurs" lauern, da mittlerweile doch etliche Gäste Berichte über ihre Erlebnisse in Freierforen posten. Gefahr für die SW, die nicht korrekt ist; Chance für die, die alle Absprachen einhält und sich um den Gast bemüht.

Ich mag es nicht, wie in manchen Freierforen "Testberichte" geschrieben werden - ich finde jedoch Berichte über Besuche bei SW als durchaus legitim, habe auch selbst schon etliche verfasst (habe mir allerdings immer vorher die Zustimmung der SW eingeholt).

Ich denke aber nicht, dass ein Betreiber warten kann, bis über eine SW ein Erlebnisbericht geschrieben wurde, denn dann kann es schon deutlich zu spät sein. Es ist ähnlich wie in der Gastronomie, wo man davon ausgeht, dass man 20 zufriedene Gäste braucht, um einen unzufriedenen zu kompensieren.

LG certik, dem einige Zeit Forenabstinenz ganz gut getan hat
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

Rena
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Das soll vorkommen

Beitrag von Rena »

Hallo Alice, du bist sicher nicht die einzige der das passiert.
Aber mal was anderes, ich frage mich schon die ganze Zeit was das soll.
Ich inseriere in der Zeitung, dass wir noch Damen suchen für unsere Agentur. Es kommen unzählige Anrufe zwecks Vorstellungstermin. Von 10 Damen kommt vielleicht eine oder zwei. Die Mädels sind leider nicht imstande anzurufen oder SMS zu schreiben, dass sie es sich anders überlegt haben.
Ist das normal ??
Ist ja klar, dass ich nicht den ganzen Tag Zeit habe um zu warten.
Es ist ärgerlich, aber ich denke in der Branche muss man damit rechnen, dass sowas passiert. Sowohl mit den Damen, als auch mit den Kunden.
Ich hab es mir bereits abgewöhnt mich aufzuregen, denn es bringt eh nichts.
Wünsche dir viele nette Kunden und weniger bis garkeine Stummfilm-Kanditaten
Lg. Rena

Lina
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Beitrag von Lina »

@Certik,
ich kann deine Sichtweise teilweise verstehen, wenn ich mich in die Situation des Freiers versetze. Aber machst du es dir da nicht etwas sehr einfach. Solltest du dich nicht auch etwas in die Rolle der Frau hineinversetzen, wie sie sich fühlt, wenn sie getestet wird..
Es gibt bestimmt noch andere Möglichkeiten zu überprüfen, ob sich an die Vereinbarungen gehalten wird.
Ich habe, seitdem ich im Forum bin interessehalber in den Foren gelesen, wo Freier berichten. Ich habe zudem mir mehr als einige Homepages angesehen und was dort oftmals oauschal angeboten wird.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jede Frau das machen will, was dort zum Teil als Leistung geschrieben steht.
Auch in den Berichten von Freiern habe ich gelesen, dass dort bemängelt wird, dass nicht immer das eineghalten wird, was auf der Homepage angeboten wird.
Da liegt doch das Problem. Ich weiss von meiner Freundin, dass es ihr auch schon so gegangen ist. Sie hat irgendwo angefangen, es wurde ihr gesagt, was so üblich ist. Sie hat gesagt, dies oder jenes macht sie nicht. Dies wurde akzeptiert aber der Freier ist davon ausgegangen, dass sie die Leistung erbringt, die auf der Homepage steht.

Ist es nicht auch subjektiv. Ein Freier mag es soft, der andere mag es mehr hart. Und wenn dann Freier und die Sexarbeiterin deshalb nicht harmonieren, gibt es Kritik.
Und auch ein Tester ist subjektiv. Es geht doch hier nicht nur um das einhalten der Preise, sondern auch um mehr, um die Zufriedenheit über die erbrachte Leistung.
certik hat geschrieben: Der Betreiber sollte IMHO allerdings darauf hinweisen, dass überprüft wird, ob sich an die Vereinbarungen gehalten wird.
Und da habe ich meine großen Zweifel, ob es so ist. Und ein Tester wird sich in der Regel nicht so verhalten wie ein normaler Freier. Aufgrund seines Auftrages wird er Dinge viel stärker und auch subjektiver beurteilen. Auch da spielt doch Sympathie eine Rolle.
Und wenn er etwas behauptet, auch wenn er es subjektiv anders sieht, als es vielleicht tatsächlich abgelaufen ist, so hat doch die Sexarbeiterin keine Chance, es wird doch dann dem Tester geglaubt. Der Druk auf die Sexarbeiterin wird riesig, entweder sagt sie, so nicht, ich gehe oder aber sie bleibt und versucht alles "richtig" zu machen. Sie g
ibt unter Umständen ihre Eigenständigkeit über sich und ihren Körper auf und macht dann doch die Leistungen, die sie nicht möchte, die ihr zuwider sind. Und da fängt doch irgendwann der Zwang an, zwar nicht offiziell, sondern versteckt.

Wenn z.B. in einem Geschäft ein Tester einkauft, dann sind meist Kunden oder andere Verkäuferinnen in der Nähe. Es spielt sich also in der Öffentlichkeit ab. Wenn es Streitigkeiten oder Unstimmigkeiten gibt, bekommen es die anderen mit, es kann sofort geklärt werden.
Aber wenn der Tester sich mit der Sexarbeiterin zurückzieht, ist niemand dabei. Es wird nicht sofort geklärt, der Tester erzählt dem Betreiber hinterher. Es besteht keine objektive Möglichkeit die unterschiedliche Auffassung aufzuklären. Und wie schon gesagt, das Wort des Testers zählt. Nicht die Widerrede der Sexarbeiterin.
Wenn sich eine Sexarbeiterin an die zwischen dem Betreiber und ihr ausgemachten Leistungen (ich meine damit nicht die, die auf der Homepage oder in einer Anzeige stehen) wiederholt hält, wird es schon bekannt werden.

Es ist der Wettbewerb, der den Druck auf die Sexarbeiterin immer größer werden lässt.

Was bei der ganzen Diskussion auch untergeht, dass es auch bei den Betreibern nicht nur gute, sondern auch schwarze Schafe gibt.
Und eine Sexarbeiterin sollte auch Rechte haben und vor allem wahrnehmen können, wenn sie sich mit einem Freier auf dem Zimmer befindet. Aber hat sie diese Rechte auch so wie bei einem normalen Freier, wenn sie "getestet" wird. Ist sie der Willkür des Testers nicht auch ausgeliefert.

Nein, ich finde es sehr hinterhältig und auch einen Vertrauensbruch, wenn ein Betreiber Tester einsetzt. Abschließend verweise ich gerade auch in diesem Zusammenhang auf den Text in meiner Signatur.


LG
Lina
Freiwillig ausgeübte Sexarbeit zu Bedingungen, mit denen die
Sexworker einverstanden sind, verstößt nicht mehr gegen die guten Sitten (D-ProstG 2002). Es ist Ausdruck eines gewandelten Verständnisses von Sitte und Moral. Aber haben das Alle begriffen?

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Beitrag von Jason »

Von Kontrollen durch Freier halte ich relativ wenig. Besser finde ich, den Gästen eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu geben wo sie sich beschweren können. Ich denke da an Telefonnummer, E-Mailadresse etc. des Betreibers. Ich denke man sollte bei Kritiken beide Seiten anhören. Ein Freierforum ist da sicher ungeeignet.

Wie jemand mit seiner SW zufrieden war, das kann er in ihr Gästebuch schreiben. Das finde ich auch fairer gegenüber der SW, da ich sie ja direkt anspreche, und sie kann dazu wenigstens Stellung beziehen.
Sollte ein Gast nicht zufrieden sein, ist es sicher besser, das Ganze gleich vor Ort zu klären, als ein paar Tage später die SW in einem Forum madig zu machen. Ich finde das von den Typen feige. Wenn die SW nicht in jedem Forum auf dem Laufenden ist hat sie kaum eine Möglichkeit dazu Stellung zu nehmen. Und wenn die Dame den Name und Ort ändert, geht alles wieder von vorn los. Zufriedener ist deshalb keiner.

Sicher können positive Referenzen auch eine Werbung sein, es ist aber genauso gut möglich das sich da etliche Fakes darunter befinden. Bitte nicht persönlich nehmen @Certik, aber wer sich seinen Bericht von der betreffenden SW erst absegnen lässt, der legt diesen Verdacht schon sehr nahe. Das lässt sich bei einem Gästebuch aber auch nicht ausschließen.
Ich würde nie in einem Freierforum posten, die Gründe habe ich gerade genannt. Sollte ich Beschwerden haben, ist eine unmittelbare Klärung im kleinen Kreis sicherlich für alle Beteiligten sinnvoller. Vermutlich hätte ich aber eher ein Problem den Betreiber zu kontaktieren wenn sie alleine arbeitet.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Nathalia
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Beitrag von Nathalia »

@Lina

Natürlich es steht auf viele Homepage was die Frauen für Service machen obwohl das nicht war ist,aber keine Frau ist dazu gezwungen auf so einem Ort zu bleiben.Ich finde es nicht gut wenn das die Betreiber machen,das schadet dem Geschäft, und dem Damen,weil dann können die für sehr langes Zeit der Stadt vergessen.Da kann natürlich die Dame zu Anwalt gehen und auf Geschäftsschädigung klagen.Ich z.b frage immer die Dame schon vorher was sie macht und wenn das z.b AV ist dann schreibe ich das auch in Homepage.
Mit dem Kontrollen hatten wir uns mit anderen unterhalten und jeder hab dadrauf andere Meinung,manche sind einverstanden,manche nicht.Du vergesst ja das nicht alle Frauen sind Korrekt und leider dadurch leiden auch die Korrekte Damen,ich habe es selber erlebt,und manchem Betreiben ist des wirklich nicht egal was aus der Wohnung wird,manche so wie ich sprechen mit dem Gast von die Frau und manchmal (seit kurzen) vertraue ich einfach die Frau,wenn ich guten Gefühl habe.Obwohl jetzt hatte sich wieder gezeigt das manche Damen dein Vertrauen missbrauchen und lügen die dich an.In manche Wohnungen sind bestimmte Regeln anzuhalten so wie Nur mit Schutz etc. und dadrauf sollte man schon aufpassen ob das angehalten wird.Eine macht ohne Gummi und dann ist der Wohnung für sehr lange Zeit versaut,und mir,nicht nur mir ist des nicht egal ob die Damen danach verdienen oder nicht.




LG Nathalia

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Beitrag von certik »

@Lina,

auch wenn Du es nirgends explizit geschrieben hast, empfinde ich den Tenor Deiner Postings so, als wenn SW per se die Guten und Betreiber und Gäste die Bösen sind. In den 30 Jahren, die ich Kontakt zum Rolichtmillieu habe, habe ich festgestellt, dass es auf allen Seiten gute und schlechte Menschen gibt - wie in allen anderen Bereichen des menschlichen Lebens eben auch.
Ich stehe absolut auf der Seite von SW, die ihren Job freiwillig und gerne ausüben - so gerne ausüben, wie man einen Job eben gerne ausüben kann. Ich stehe auf der Seite der ehrlich und korrekt arbeitenden SW. Darum mache ich mir auch die Mühe dies hier zu schreiben.

Lina hat geschrieben:@Certik,
ich kann deine Sichtweise teilweise verstehen, wenn ich mich in die Situation des Freiers versetze. Aber machst du es dir da nicht etwas sehr einfach. Solltest du dich nicht auch etwas in die Rolle der Frau hineinversetzen, wie sie sich fühlt, wenn sie getestet wird..
Ich denke nicht, dass meine Sichtweise die eines Gastes wäre (ich finde das Wort von der Wortwahl besser). Ich bin seit fast vier Jahren der Lebensgefährte einer aktiven SW und wir tauschen uns sehr intensiv über ihren Job und ihr Erleben aus. Selbstverständlich hat sie mein Posting gelesen bevor ich es gepostet habe und wir haben lange darüber gesprochen, da ich in meinem Posting sehr viel von ihrer Meinung einfliessen liess. Ich denke daher auch nicht, dass ich mich nicht in die Rolle der Frau hineinversetzt habe. Ich denke auch nicht, dass die Frau getestet wird, sondern ihre Dienstleistung - ein sehr grosser Unterschied!
Ich denke vielmehr, dass ich mich sehr wohl in die Rolle der korrekt arbeitenden Frauen hineinversetzt habe, die immer und immer wieder die Leidtragenden sind, wenn andere Frauen selbstsüchtig nur auf ihren eigenen Vorteil achten.
Ein Beispiel hierzu, dass sich exakt so zugetragen hat: eine Terminwohnung, in der der Vermieter darauf bestand, dass die Frauen ausschliesslich safer arbeiten. Die Frauen hatten in der Woche Umsätze zwischen 2.500 und 4.000, die Kosten für Miete, Werbung, Anfahrt, etc. belaufen sich auf etwas über 1.000; frau hatte also zwischen 1.500 und 3.000 in einer Woche. Die Umsätze stiegen langsam, aber kontinuierlich, da Stammgäste aufgebaut wurden, denen safer Service und ein gepflegtes Umfeld wichtig waren. Innerhalb von drei Monaten haben ein paar Frauen, die sich nicht an die Absprachen hielten, OV ohne Schutz anboten und die Wohnung verdrecken liessen, die Wohnung soweit herunter gewirtschaftet, dass Frauen, die only safer arbeiteten mit VERLUST nach Hause gefahren sind. Die alte Stammkundschaft war dahin und die neuen Gäste wollten ungeschützte Praktiken. Wäre hier vom Vermieter kontrolliert worden, wäre das nicht passiert. Die Frauen hatten sich alle damit einverstanden erklärt, nur mit Schutz zu arbeiten und die Wohnung in sauberen, ordentlichen Zustand zu halten.

Lina hat geschrieben:Es gibt bestimmt noch andere Möglichkeiten zu überprüfen, ob sich an die Vereinbarungen gehalten wird.
Mir fällt leider keine andere ein, die ich als besser erachten würde. Es soll Betriebe geben, die mittels einer versteckten Kamera kontrollieren – dies finde ich absolut indiskutabel. Aber vielleicht hast Du ja eine machbare Idee!?
Lina hat geschrieben:Ich habe, seitdem ich im Forum bin interessehalber in den Foren gelesen, wo Freier berichten. Ich habe zudem mir mehr als einige Homepages angesehen und was dort oftmals oauschal angeboten wird.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jede Frau das machen will, was dort zum Teil als Leistung geschrieben steht.
Auch in den Berichten von Freiern habe ich gelesen, dass dort bemängelt wird, dass nicht immer das eineghalten wird, was auf der Homepage angeboten wird.
Da liegt doch das Problem. Ich weiss von meiner Freundin, dass es ihr auch schon so gegangen ist. Sie hat irgendwo angefangen, es wurde ihr gesagt, was so üblich ist. Sie hat gesagt, dies oder jenes macht sie nicht. Dies wurde akzeptiert aber der Freier ist davon ausgegangen, dass sie die Leistung erbringt, die auf der Homepage steht.
Pauschale Serviceaussagen (unserer Damen bieten xxx und xxx an) kenne ich eher weniger von Homepages; wenn, dann heisst es meist sinngemäss: Einige Damen bieten dies oder das an, bitte frage die Dame nach ihrem persönlichen Serviceangebot.
Etliche Betriebe sind mittlerweile dazu übergegangen auf ihrer Homepage Sedcards der einzelnen SW zu veröffentlichen, auf denen die angebotenen Servieceleistungen der SW aufgelistet sind. Und hierauf bezieht sich die überwiegende Mehrheit der Beschwerden in Freierforen (wobei ich sagen muss, dass ich nicht in vielen lese).
Es ist tatsächlich öfters so, dass Betreiber ohne Nachfrage ein Serviceprofil der SW erstellen. Ich denke jedoch, dass man von der SW soviel Eigeninitative erwarten kann, dass sie ihre eigene Werbung überprüft und gegebenenfalls korrigieren lässt.
Nicht selten passiert es, dass ein Gast bei einer SW anruft und sich nach einem bestimmten Service und/oder nach Aussehen, etc. erkundigt. Etlichen Frauen geht es bei der Beantwortung nicht darum eine korrekte Aussage zu treffen, sondern einzig und allein darum, den potentiellen Gast anzulocken. Denn oft ist es so, dass wenn er erst einmal da ist, er auch bleibt, obwohl die Dame doch mindestens zehn Jahre älter ist als angegeben oder mit heftigst retuschierten Fotos wirbt und in natura doch ganz anders aussieht. Es gibt auch noch immer genügend SW die Falle schieben und sich mit fadenscheinigen Gründen direkt mit dem Gast abgesprochene Serviceleistungen nicht einhalten. Z. B. der Gast ruft an, sagt, dass er gerne OV, GV und eine Massage hätte, was die Dame bestätigt. Der Gast vereinbart einen Termin in einer halben Stunde und erfährt nach Geldübergabe, dass OV heute nicht geht, da sie beim Zahnarzt war und sie sich unter Massage steicheln vorgestellt hat, denn richtig massieren kann sie heute nicht, da ihr selbst der Rücken weh tut. Es gibt leider viel zu viele solcher Damen, die allen korrekt arbeitenden SW die Arbeit sehr erschweren.

Lina hat geschrieben:Ist es nicht auch subjektiv. Ein Freier mag es soft, der andere mag es mehr hart. Und wenn dann Freier und die Sexarbeiterin deshalb nicht harmonieren, gibt es Kritik.
Und auch ein Tester ist subjektiv. Es geht doch hier nicht nur um das einhalten der Preise, sondern auch um mehr, um die Zufriedenheit über die erbrachte Leistung.
certik hat geschrieben: Der Betreiber sollte IMHO allerdings darauf hinweisen, dass überprüft wird, ob sich an die Vereinbarungen gehalten wird.
Und da habe ich meine großen Zweifel, ob es so ist. Und ein Tester wird sich in der Regel nicht so verhalten wie ein normaler Freier. Aufgrund seines Auftrages wird er Dinge viel stärker und auch subjektiver beurteilen. Auch da spielt doch Sympathie eine Rolle.
Und wenn er etwas behauptet, auch wenn er es subjektiv anders sieht, als es vielleicht tatsächlich abgelaufen ist, so hat doch die Sexarbeiterin keine Chance, es wird doch dann dem Tester geglaubt.
(Fast) jedem Betreiber liegt daran, dass sein Geschäft läuft, also die Gäste zufrieden sind. Ihn wird von einem Tester interessieren:
- hält sich die SW an im Vorgespräch vereinbarte Serviceleistungen?
- betreibt die SW Preisdumping?
- werden die grundlegenden Hygienestandards eingehalten
- bemüht sich die SW aktiv um den Gast oder verhält sie sich nur passiv?
- gibt es Verbesserungsvorschläge?
- lästert die SW über Kolleginnen, den Chef oder den Betrieb?
- wie ist der Gesamteindruck?
Der Betreiber erwartet keinen pornografischen Bericht (davon hat er sicherlich schon viel zuviele gesehen), sondern eine realtiätsnahe Beurteilung ob die SW zum Betrieb passt und ob Tipps zur Verbesserung für die SW gibt, was für beide Seiten von Vorteil ist.
Ein Betreiber wird sich überlegen, wen er als Tester einsetzt. Ihm kann nur daran gelegen sein, jemanden zu nehmen, der ein möglichst objektives Urteil abgibt. Auch wenn viele Betreiber Vollidioten sind, so wissen sie doch sehr genau darum, was für sie finanzielle Vorteile bringt. Wäre der Tester sehr subjektiv würde das sehr schnell für den Betreiber klar sein.

Lina hat geschrieben:Der Druk auf die Sexarbeiterin wird riesig, entweder sagt sie, so nicht, ich gehe oder aber sie bleibt und versucht alles "richtig" zu machen. Sie gibt unter Umständen ihre Eigenständigkeit über sich und ihren Körper auf und macht dann doch die Leistungen, die sie nicht möchte, die ihr zuwider sind. Und da fängt doch irgendwann der Zwang an, zwar nicht offiziell, sondern versteckt.
Hier ist für mich die Frage warum der Druck riesig wird.
Steigt der Druck, da die SW nicht korrekt arbeitet, dann befürworte ich das, weil damit die korrekten Frauen geschützt werden. Eine nicht korrekt arbeitende Frau erhöht den Druck auf etliche korrekt arbeitende Frauen durch das Verhalten der Gäste, das durch die nicht korrekt arbeitende Frau verursacht wurde. Beispielsweise wird ein Gast, dem nach 35 Minuten gesagt wurde, dass die bezahlte ganze Stunde jetzt vorbei ist und er gleich gehen muss, sich in Zukunft sehr überlegen, ob er für eine längere Zeit bucht, oder ob er nur noch Quickies bucht.
Steigt der Druck aus anderen, nicht von der SW zu verantwortenden Gründen, dann sollte sie sich schnellstmöglich einen anderen Arbeitsplatz suchen – und davon gibt es sehr, sehr viele. Ich kenne keine andere Branche, in der derart Hände ringend nach zuverlässigen Mitarbeitern gefahndet wird.
Wenn SW sich bei der Jobsuche so verhalten würden, wie im normalen Berufsleben, wäre das für alle Beteiligten wesentlich besser. Also Erkundigungen über den Betrieb einziehen, keine nicht einzuhaltenden Versprechungen, etc..
Gleiches gilt natürlich auch für Betreiber, die weder Phantasieverdienste vorhersehen sollten, noch andere falsche Versprechungen machen sollten.

Lina hat geschrieben:Wenn sich eine Sexarbeiterin an die zwischen dem Betreiber und ihr ausgemachten Leistungen (ich meine damit nicht die, die auf der Homepage oder in einer Anzeige stehen) wiederholt hält, wird es schon bekannt werden.
Richtig, es wird mit der Zeit auch bekannt werden, wenn sie sich nicht daran hält – aber dann ist es meist schon zu spät und die Leidtragenden sind neben dem Betreiber die korrekt arbeitenden SW, die danach dort arbeiten und einen zerstörten Standard in langwieriger Arbeit wieder peu a peu aufbauen müssen.
Lina hat geschrieben:Was bei der ganzen Diskussion auch untergeht, dass es auch bei den Betreibern nicht nur gute, sondern auch schwarze Schafe gibt.
Und eine Sexarbeiterin sollte auch Rechte haben und vor allem wahrnehmen können, wenn sie sich mit einem Freier auf dem Zimmer befindet. Aber hat sie diese Rechte auch so wie bei einem normalen Freier, wenn sie "getestet" wird. Ist sie der Willkür des Testers nicht auch ausgeliefert.
Nein, ich finde es sehr hinterhältig und auch einen Vertrauensbruch, wenn ein Betreiber Tester einsetzt. Abschließend verweise ich gerade auch in diesem Zusammenhang auf den Text in meiner Signatur.
Ich denke jeder, SW, Beteiber, als auch Gäste wären überaus glücklich, wenn keine Kontrollen mehr nötig wären, da nur noch korrekt gearbeitet wird – dem ist aber leider nicht so. Nun frage ich mich welcher Vertrauensbruch schwerer wiegt:
- Der Vertrauensbruch durch einen Tester oder
- der Vertrauensbruch durch nicht korrekt arbeitende Frauen, die damit allen korrekt arbeitende Frauen schaden?

Meine Frage an alle SW, die selbst korrekt arbeiten:
Was wäre Euch lieber?
Ein Betrieb, in dem ab und zu Kontrollen statt finden und der damit seine Standards und Preise halten kann oder
ein Betrieb, der keine Kontrollen durchführt, aber z. B. durch nicht korrekt arbeitende Frauen dazu gebracht wird, dass die Gäste nur noch 75% des normalen Honorars zu zahlen bereit sind, da es andere Frauen ja auch dort für diesen Preis machen? (Bei der Antwort bitte beachten, dass sich die Fixkosten nicht verringern).

LG certik
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Beitrag von annainga »

ich selbst könnte mich niemals für einen betrieb entscheiden, in dem kontrollen durchgeführt werden. allerdings läuft es ja nicht so, dass man freundlich darauf hingewiesen wird, dass und wie kontrollen ausgeführt werden, sondern bei mir war es so, dass ich hinterlistig "getestet" wurde.

obwohl der kunde äußerst zufrieden war, meine chefin dementsprechend auch, war ich zutiefst gekränkt, das vertrauensverhältnis war gestört und führte unter anderem dazu, dass ich das etablissement verließ.

auch die bewertungen durch kunden in freierforen lasse ich löschen, wie das rechtlich aussieht, weiß ich nicht, aber ich machte druck und mir wurde nachgegeben. obwohl die berichte positiv waren, lasse ich nicht zu, dass ich in dieser form bewertet werde. ich bin auch konsequent und bewerte nicht meine kunden. wenn sie mir nicht passen, besuche ich sie halt nicht mehr.

eine kontrolle, die fair ist, zu propagieren, macht erst sinn, wenn sich die verhältnisse in der sexarbeit verändern. ich darf mich mal selbst aus einem anderen beitrag zitieren:

"in deutschland gilt prostitution auch nach einführung des gesetzes nicht als beruf. schon gar nicht als beruf wie jeder andere. der begriff "beruf" fällt kein einziges mal. es ist ein gesetz, in der einer höchst vulnerablen gruppe, die dort stark vertreten ist, mehr rechte gegenüber kunden und betreibern gegeben werden soll.

Da die Menschenwürde als oberster Verfassungswert (Art. 1 GG) nicht zur Disposition des Staates steht, auch nicht durch Gesetz, ist die Prostitution nach Auffassung mancher Juristen auch weiterhin sittenwidrig (vgl. Palandt-Heinrichs § 138 BGB Rn. 52). Dafür spräche insbesondere, dass § 2 ProstG lediglich die Einwendung der Sittenwidrigkeit ausschließt und § 1 nur von einer „rechtswirksame[n] Forderung“ spricht, dagegen nicht positiv anordnet, dass der Vertrag nicht sittenwidrig oder auch nur wirksam sei.

ich selbst stehe der bezeichnung "beruf wie jeder andere" skeptisch gegenüber. ich erwarte, dass meine rechte gestärkt werden und befürworte eine weitgehende gesellschaftliche eingliederung. ausschließlich für frauen, die sich freiwillig dafür entscheiden. die pflichten seitens der berufsausübung dürfen nicht so stehen, als wäre prostitution ein beruf wie jeder andere."

liebe grüße von annainga
.

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Beitrag von Nathalia »

@annainga

ich kann leider nicht mit dir stimmen.Wenn ist für dich Prostitution nicht beruf wie jeder andere,was ist das dann?
Was erwartest Du eigentlich von dem Mitmenschen ?

In manche Städten sind wir schon so weit,das die Menschen nehmen unsere Beruf wie jeder anderen und behandeln uns SW wie jeden anderen Arbeitenden Mensch und meine Meinung nach ist das auch gut so. ich erwarte nicht das sie mir irgendwelche Extras geben nur weil ich SW bin. Ich erwarte das ich die selbe Rechte habe,wie jeder andere und nicht weniger und das kann nur passieren,wenn unsere Beruf werde genommen wie jeder andere Beruf.

Ich stehe Morgen auf,mache mir fertig,abends komme ich Heim, es ist ein Beruf wie jeder andere,nur mit dem unterschied das wir selbständig Arbeiten,wie tausend anderen Menschen.


@certik

Ich stimme dir völlig zu,da ich selber ein Wohnung betreibe und nur durch Kontrollen kann ich es auch auf dem Standart halten.Keine aufpreise,nur mit Schutz,Freundlichkeit,ich will ja auch nicht porno berichte.
Wenn mir eine Dame beichtet das sie ab und zu mal in andere Wohnung FO anbietet,bleibt mir da keine andere wahl,als sie mindestens Telefonisch zu Kontrollieren,nur so kann ich mir dann sicher sein,und ich habe auf andere SW aus diesen Forum bisschen gehört und mittlerweile sage ich das auch zu jeder Dame " Bitte halte dich auf unsere Regeln , ich erfahre immer alles, es kann von meine Seite eine Kontrolle werden,muss aber nicht und falls ich erfahren sollte das du nicht Korrekt bist,dann muss du leider Haus weiter ziehen "



Lg Nathalia

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Beitrag von cora5556 »

Ich selbst halte nichts von Kontrollen obwohl ich mehrmals gehörig auf die Nase gefallen bin. Bei jeder neuen Mitarbeiterin gehe ich erst einmal davon aus, dass sie sich an meine Regeln hält und säe nicht schon im Vorfeld Misstrauen. Dies wäre für mich ein unerträgliches Arbeitsklima. Narürlich ist das Betreiben einer Agentur auch ein immer fortwährender Lernprozess. Resultierend aus verschiedenen Erfahrungen habe ich mich ständig umgestellt und versucht, die gewonnenen Erkenntnisse in den Tagesablauf einzubauen. Fazit: Ich habe eine Lösung gefunden, die von allen Mitarbeitern akzeptiert wurde und momentan für mich, die beste Lösung ist:

Jede Dame entscheidet selbst über ihr Angebot und ich stelle dies auch so in die Werbung

Wir haben Komplettpreise, es gibt keine Nachforderungen und auch keinen Aufpreis für verschiedene Leistungen.

Bei uns zahlt der Gast die Zeit, die die jeweilige Dame mit ihm verbringt, keine einzelnen Leistungen.

Mit diesen Regeln schließe ich aus, dass im Zimmer nachgekobert und nicht abgerechnet wird und dass sich die Damen untereinander bekriegen, da jeder mit seinem Angebot selbst entscheidet, wieviel er verdient. Eindeutige Regelungen gibt es zur Hygiene und Sauberkeit, da gehe ich auch keine Kompromisse ein.

In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei Tanja aus Regensburg bedanken, von der ich unglaublich viel lernen durfte. Danke Tanja - Busserl :-)


Lieben Gruß, Cora

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Beitrag von annainga »

liebe @nathalia

kein beruf wie jeder andere, weil ich einfach zuviel gesehen habe. meiner meinung nach ist es ein fehler, krampfhaft so zu tun als wäre es "ein ganz normaler job".

sexarbeit kann ein ganz normaler job sein, und die damen, die hier überwiegend vertreten sind, äußern sich in diese richtung. aber ich kann nur nochmals betonen:

hier ist nicht eine repräsentative auswahl von sexarbeiterInnen vertreten, die einen durchschnitt durch die menge der kompletten sexarbeiterInnen bildet.
diese melden sich hier kaum bis gar nicht zu wort.

"was ist es dann?" fragst du.

eine tätigkeit, die zu 90 -95 % von frauen in finanzieller not ergriffen wird,

eine tätigkeit, in der man der erhöhten gefahr sozialer stigmatisierung ausgesetzt ist,

eine tätigkeit, die den meisten sexarbeiterInnen so unangenehm ist, dass sie es der familie verschweigen und lieber die notlügen, die ein doppelleben mit sich bringen, in kauf nehmen,

eine tätigkeit, in der der drogenkonsum überdurchschnittlich hoch ist.....

zum glück gibt es auch sexarbeiterInnen, die sich in dem beruf durch selbstverwirklichung, seriösität, normalität hervorheben. einige davon machen sich nicht nur selbstständig, sondern bieten auch anderen sexarbeiterInnen einen arbeitsplatz, in dem man dann diesem beruf (denn dann ist es in meinen augen einer) nachgehen kann. zu diesen frauen gehörst unter anderem du, deswegen schätze ich dich und die art deiner beiträge, aber bitte nicht verübeln:

2 jahre habe ich in sehr vielen verschiedenen clubs, bordellen, privatwohnungen im sauerland gearbeitet. ich habe sehr viel erlebt, was ich nicht verarbeiten kann.

ich wäre eine verräterin, würde ich das übersehen, verdrehen, vergessen oder verdrängen.

liebe grüße von annainga

Lina
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Beitrag von Lina »

certik hat geschrieben:@Lina,

auch wenn Du es nirgends explizit geschrieben hast, empfinde ich den Tenor Deiner Postings so, als wenn SW per se die Guten und Betreiber und Gäste die Bösen sind.
Lieber certik,
bitte schiebe mir nicht etwas unter, was nicht ist, es wäre auch nicht fair von dir.
Dieses angesprochene Thema mit der Frage eines Testkunden und einer Kontrolle ist ein sehr kontroverses Thema, was auch in den unterschiedlichen Beiträgen zum Ausdruck kommt.
Du kannst es denken, aber schreiben ist sicher auch nicht im Sinne des Forums.
Daher noch einmal meine Bitte, interpretiere oder vermute bitte nicht etwas, was ich nicht geschrieben habe.

LG
Lina
Freiwillig ausgeübte Sexarbeit zu Bedingungen, mit denen die
Sexworker einverstanden sind, verstößt nicht mehr gegen die guten Sitten (D-ProstG 2002). Es ist Ausdruck eines gewandelten Verständnisses von Sitte und Moral. Aber haben das Alle begriffen?

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ex-oberelfe
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Beitrag von ex-oberelfe »

liebe alice

leider ist das alles realität, kenn ich aus eigener erfahrung ... und ist auch nur zu oft der fall!!!
habe mich an deinen geschichten erheitert, weil es mich nur zu sehr daran erinnert, als ich angefangen habe in der branche selbständig zu arbeiten, aber ich kann dich beruhigen, geteiltes leid, ist halbes leid.

was ich dir aber mitgeben möchte... nimm es auf keinen fall persönlich, in dieser hinsicht sind männer einzigartig, sorry, dass ich das jetzt so sagen muss, aber ist so.
und weisst du warum? es ist oft ein komplex, welchen sie mit sich selber herumschleppen, und dann stehen sie vor frauen, wie uns, welche wirklich einen bewundernswerten job machen, und dann fällt ihnen buchstäblich das ladl herunter...und dann sind sie einfach sprachlos und können weder ein noch aus...und bevor sie dann einen blödsinn sagen, sagen sie lieber gar nix und gehen einfach..so ist das ;-)
ist eigentlich eh besser so, aber ich habe viel zeit gebraucht, um das zu begreifen, mittlerweile kann ich über sowas nur mehr verschmitzt lachen.

dann gibt es aber leider auch noch die "nuttenhasser"...haben mal eine schlechte erfahrung vielleicht gemacht und lassen es dann an unschuldigen damen, wie uns aus, und wir kommen dann blöderweise zum "handkuss" ;-(
das darfst du auch nicht persönlich nehmen, denn es ist widerum nicht unsere schuld.

und dann gibt es die sorte, welche sich daran aufgeilen einfach schaun zu kommen, hab ja selber mal in einem massagestudio gearbeit und es nur zu oft erlebt...wahrscheinlich haben sie nicht genug geld in der tasche um sich unsere dienstleistung leisten zu können und denken halt so nach dem motto "schauen kostet nix"

Eigentlich, von diesem Standpunkt betrachtet, alles total logisch, oder...sieh es einfach so und lach drüber und genieße die Kunden umso mehr, welche zuverlässig sind, auch mal Trinkgeld geben und nicht knausrig sind und es auch zugestehen, wenn es schön war...

Was mir zumindest niemand wegnehmen kann: das Glänzen in den Augen der Männer, welche mich erwählt haben, um sie glücklich zu machen und die Zufriedenheit und das Glücksgefühl, welches ich dabei empfand...
das kann dann selbst die ärgerlichste Situation wettmachen und so einiges wird dich dann einfach nicht mehr verwundern, sondern du stehst dann mal drüber und lächelst einfach nur sehr weise.

Jede Erfahrung ist positiv, egal, wie du es jetzt siehst, aber irgendwann wirst du genauso denken, da bin ich mir sicher, denn so wie du es beschrieben hast, genauso habe ich es und viele andere schon erlebt.

übrigens, dein name gefällt mir, erinnert mich an mich selber, so hat mich mein ex immer genannt...dabei hatte er nicht so unrecht, ich lebte lange in einer wunderwelt...irgendwann bin ich aber dann gott sei dank aufgewacht...aber selbst heute, finde ich mich noch manchmal in einer welt wieder, wo ich mich nur wundern kann ;-)

in diesem sinne: keep smiling and take it easy baby !!!
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certik
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Beitrag von certik »

Hallo Lina,

ich will Dir weder etwas unterschieben, noch etwas vermuten oder interpretieren, was Du nicht geschrieben hast.
Ich habe, wie geschrieben, meiner persönlichen Empfindung, meinem Gefühl, Ausdruck verliehen, das ich nach dem Lesen Deiner Postings hatte - darum habe ich geschrieben "ich empfinde".
Ich habe das als Feedback für Dich geschrieben, da ich persönlich immer sehr froh bin, wenn mir jemand sagt, dass etwas von mir geschriebenes so oder so von ihm empfunden wird. Ich habe dann die Möglichkeit gegebenenfalls zu widersprechen bzw. etwas zurecht zu rücken oder zu konkretisieren.

LG certik

* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

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ex-oberelfe
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Beitrag von ex-oberelfe »

liebe annainga
ich sehe es so...sexarbeit ist sehr wohl ein beruf wie jeder andere, es ist sowieso jeder beruf unterschiedlich und genau deshalb soll unser beruf als arbeit wie jede anerkannt und honoriert werden.
vielleicht habe ich das jetzt etwas kompliziert ausgedrückt, aber dennoch versuche ich etwas sehr einfaches damit zum ausdruck zu bringen.
im prinzip ist es doch in allen dienstleistungsbranchen nicht ganz so einfach...es gibt konkurrenz, kontrollen und stichproben gibt es auch überall, denn es gilt der leitsatz: vertrauen ist gut, kontrolle ist besser...und ich habe in den verschiedensten branchen gearbeitet und überall war es so.
ich sehe es so als sexarbeiterin und als betreiberin, es ist sehr schwierig ein gutes management aufrecht zu halten und bei den vielen angeboten, die den markt sättigen, müssen wir uns deutlich hervorheben um oben in der liga mitzuspielen.
niemand sagt, dass dieser job einfach ist, oh nein, ich weiß, da gehört sehr viel dazu, um hier durchzuhalten und zu überleben und sich einen seriösen namen zu machen.
und auch ständige qualitätssteigerung ist eine vorraussetzung um hier erfolgreich zu sein und "am ball zu bleiben"
und wenn du sagst "sexarbeit ist eine arbeit wie jede andere" verratest du dich mit sicherheit nicht, es geht viel mehr um unsere rechte, die wir durchsetzen wollen und um einen leitsatz, der es anderen begreiflich machen soll, worauf wir hinauswollen.
und genau deshalb vertrete ich dieses argument, auch wenn es etwas widersprüchlich ist in so manchen augen, aber ich habe einfach keine lust auf die doppelmoral und etwas verschweigen zu müssen.
auch habe ich kein interesse, mich dadurch schwach zu fühlen, nein ich weiß, wir sexarbeiter/innen müssen sehr stark sein und noch einen steinigen weg gehen um das zu erreichen, was genau hier schon so lange diskutiert wird.
und wir sind stark und nur gemeinsam können wir etwas postives erreichen und nach vorne blicken.
drogenkonsum gibt es aber auch in vielen anderen branchen...ich habe im krankenhaus gearbeitet und viele der pfleger/innen pushen sich mit medikamenten in die höhe um durchzuhalten.
in der modelbranche, in der branche der künstler und auch in der politik und medizin werden drogen genommen...nicht nur bei uns...es hat wohl eher damit etwas zu tun, wie stark oder wie schwach ein mensch ist, wie labil oder stabil er ist, dazu muss ein mensch nicht in der sexarbeit arbeiten.
und dass es viele frauen in einer finanziellen notlage ergreifen ist sicher realität, das möchte ich nicht bestreiten, aber dennoch ist es widerum gut, dass sie es tun, denn so können sie ihre familie und kinder ernähren, schulden bezahlen und gut davon leben.
wie ihre psyche damit umgeht ist wahrlich ein anderes thema, aber wie bereits erwähnt, in jeder hinsicht und in jedem berufszweig gibt es menschen, die mit ihrer arbeit und mit ihren aufgaben entweder gut oder weniger gut zurechtkommen.
und genau deshalb ist sexarbeit eine arbeit wie jede andere.
verstehst du, auf was ich hinauswill?
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Beitrag von kaktus »

Liebe Superelfe,
Du hast in Deinen letzten 2 Postings mehr gesagt als alle Anderen in den Beiträgen davor.
....ich habe mir beim Durchlesen die Frau die das schreibt (im Geist) bildlich vorgestellt--Graues Kostüm, streng zurückgekämmte Haare, Nickelbrille--Managerin eines Konzerns oder Oberlehrerin...
Und dann habe ich (im Geist) Dich so gesehen wie ich Dich kennenlernen durfte. Eine wunderhübsche, junge Frau mit einer fantastischen Ausstrahlung die sofort einen Sonnenstrahl in den Raum bringt.
Ich will Dir bestimmt nicht schmeicheln aber da treffen sich Schönheit mit Weisheit ---welch eine Mischung---

LG Kaktus

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Beitrag von ex-oberelfe »

superelfe, na das klingt doch etwas euphorisch, oder?
aber danke für deine netten worte kaktus, es ehrt mich, dass du so über mich denkst...aber auch ich bin nicht unfehlbar...doch reich an so mancher erfahrung, welche ich gerne weitergebe ;-)
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Beitrag von annainga »

ja @oberelfe, ich verstehe, auf was du hinaus willst.

übrigens ein sehr schöner beitrag von dir. sollte in "best of sexworker.at erscheinen".

als zukunftsvision ist "arbeit wie jede andere" ok. auf dem weg dorthin bin ich für "beruf mit sonderregelungen".

der sprung von sittenwidrige tätigkeit in normaler beruf ist nur in zwischenschritten denkbar (zumindest für mich).

liebe grüße von annainga

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Re: Das soll vorkommen

Beitrag von Queen »

Rena hat geschrieben:Aber mal was anderes, ich frage mich schon die ganze Zeit was das soll.
Ich inseriere in der Zeitung, dass wir noch Damen suchen für unsere Agentur. Es kommen unzählige Anrufe zwecks Vorstellungstermin. Von 10 Damen kommt vielleicht eine oder zwei. Die Mädels sind leider nicht imstande anzurufen oder SMS zu schreiben, dass sie es sich anders überlegt haben.
Ist das normal ??
Ist ja klar, dass ich nicht den ganzen Tag Zeit habe um zu warten.
Es ist ärgerlich, aber ich denke in der Branche muss man damit rechnen, dass sowas passiert. Sowohl mit den Damen, als auch mit den Kunden.
Ich hab es mir bereits abgewöhnt mich aufzuregen, denn es bringt eh nichts.
Wünsche dir viele nette Kunden und weniger bis garkeine Stummfilm-Kanditaten
Lg. Rena
Hallo Rena ;)

deine Zeilen kommen mir sehr bekannt vor ;) und JA es ist wohl in JEDER Branche so .....
Ich habe es mir ebenfalls sehr bald abgewöhnt mich zu ärgern oder gar zu wundern .... man kann eben niemanden zu seinem Erfolg zwingen ;)

und es ist doch gut so daß es gleich zu Beginn bzw es gar keinen Start gibt , denn stell dir nur mal die fatalen Folgen vor -du investierst Zeit - Shooting , HP updaten , PR ect. und DANN pötzlich springt das Mädchen ab oder es platzen gar die Date's nach der Reihe wegen der "unzuverlässlichkeit" oder dergleichen .....

Liebe Grüsse

QUEEN

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Beitrag von Queen »

oberelfe hat geschrieben:liebe annainga
ich sehe es so...sexarbeit ist sehr wohl ein beruf wie jeder andere, es ist sowieso jeder beruf unterschiedlich und genau deshalb soll unser beruf als arbeit wie jede anerkannt und honoriert werden.
vielleicht habe ich das jetzt etwas kompliziert ausgedrückt, aber dennoch versuche ich etwas sehr einfaches damit zum ausdruck zu bringen.
im prinzip ist es doch in allen dienstleistungsbranchen nicht ganz so einfach...es gibt konkurrenz, kontrollen und stichproben gibt es auch überall, denn es gilt der leitsatz: vertrauen ist gut, kontrolle ist besser...und ich habe in den verschiedensten branchen gearbeitet und überall war es so.
ich sehe es so als sexarbeiterin und als betreiberin, es ist sehr schwierig ein gutes management aufrecht zu halten und bei den vielen angeboten, die den markt sättigen, müssen wir uns deutlich hervorheben um oben in der liga mitzuspielen.
niemand sagt, dass dieser job einfach ist, oh nein, ich weiß, da gehört sehr viel dazu, um hier durchzuhalten und zu überleben und sich einen seriösen namen zu machen.
und auch ständige qualitätssteigerung ist eine vorraussetzung um hier erfolgreich zu sein und "am ball zu bleiben"
und wenn du sagst "sexarbeit ist eine arbeit wie jede andere" verratest du dich mit sicherheit nicht, es geht viel mehr um unsere rechte, die wir durchsetzen wollen und um einen leitsatz, der es anderen begreiflich machen soll, worauf wir hinauswollen.
und genau deshalb vertrete ich dieses argument, auch wenn es etwas widersprüchlich ist in so manchen augen, aber ich habe einfach keine lust auf die doppelmoral und etwas verschweigen zu müssen.
auch habe ich kein interesse, mich dadurch schwach zu fühlen, nein ich weiß, wir sexarbeiter/innen müssen sehr stark sein und noch einen steinigen weg gehen um das zu erreichen, was genau hier schon so lange diskutiert wird.
und wir sind stark und nur gemeinsam können wir etwas postives erreichen und nach vorne blicken.
drogenkonsum gibt es aber auch in vielen anderen branchen...ich habe im krankenhaus gearbeitet und viele der pfleger/innen pushen sich mit medikamenten in die höhe um durchzuhalten.
in der modelbranche, in der branche der künstler und auch in der politik und medizin werden drogen genommen...nicht nur bei uns...es hat wohl eher damit etwas zu tun, wie stark oder wie schwach ein mensch ist, wie labil oder stabil er ist, dazu muss ein mensch nicht in der sexarbeit arbeiten.
und dass es viele frauen in einer finanziellen notlage ergreifen ist sicher realität, das möchte ich nicht bestreiten, aber dennoch ist es widerum gut, dass sie es tun, denn so können sie ihre familie und kinder ernähren, schulden bezahlen und gut davon leben.
wie ihre psyche damit umgeht ist wahrlich ein anderes thema, aber wie bereits erwähnt, in jeder hinsicht und in jedem berufszweig gibt es menschen, die mit ihrer arbeit und mit ihren aufgaben entweder gut oder weniger gut zurechtkommen.
und genau deshalb ist sexarbeit eine arbeit wie jede andere.
verstehst du, auf was ich hinauswill?
Liebste Oberelfe :008

mhhhh .... deine Einleitzeilen - entweder ein Widerspruch in sich .... oder ich lese es nur "kompliziert" :017

Ich sehe es etwas anders ..... es ist KEIN Beruf wie jeder andere , aber dennoch sollte es als BERUF in sich endlich anerkannt werden !
denn , in keinem Beruf wird man sooft diskreminiert , ist meist ein "Aussenseiter" , ja wird sogar verbannt oder gar verstossen .... die Psyche ist meist extrem belastet .... man führt grossteils ein Doppelleben ,
Zukunftsorientiert wenn man aussteigen möchte - sitzt es einem leider durch die Gesellschaft ewig mit bitterem Nachgeschmack im Genick .... um nicht zu sagen - der Deckel klebt dir ewig quasi am Hirn und legt dir dadaurch oftmals Steine in den Weg ... das Preisdumping es immer schwieriger macht sich zu qualifizieren .....
ach die Liste wäre lang um aufzuzählen WARUM es KEIN Beruf wie jeder andere ist ;) und gerade deswegen wir weiter kämpfen sollten/müssen daß dies gebürtig anerkannt und honorriert wird !

ansonsten meine Liebe ist dein Posting ..... ach was schreib ich da herum ... lass dich drücken und dir MEINE HOCHACHTUNG ausspreche :008

es grüsst und umarmt dich :008

QUEEN

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Jason
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Beitrag von Jason »

Ob dieser Beruf einer ist wie andere, hängt doch auch von der Sichtweise ab, wie man sich mit ihm identifiziert oder nicht. Vielleicht mal ein Beispiel.

Der Beruf eines Metzgers ist für manche eine absolute Herausforderung. Sie sehen darin ihre Lebensaufgabe. Für sie ist es das Höchste, die Mitmenschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen und deren Überleben zu sichern.
Andere sehen in diesem Beruf einfach eine Möglichkeit Geld zu verdienen.
Und es gibt Menschen für die ist dieser Beruf der Horror ( z.B. Vegetarier, Tierschützer ). Diese Gruppe meine ich auch im Folgenden.

Wer von denen allerdings vor die Wahl gestellt wird, das ihm Schulden oder andere Zwänge ( Familie, Kinder, Wohnung etc ) über den Kopf wachsen, oder er nur die Möglichkeit hat, mit diesem Beruf dieses zu verhindern, wird sich wahrscheinlich für letzteres entscheiden. Zumindest einige.
Vielleicht hat man Glück, muss nur verkaufen und findet seinen Frieden, auch wenn er sich mit dem Beruf nicht anfreundet. Er macht es eine Zeit lang und sucht sich in Ruhe etwas Anderes.
Wer aber kein Glück hat und vielleicht in die Zerlegung kommt, für den ist jeder Tag eine Katastrophe. Er weiß schon am Morgen wie dieser Tag endet. Er hat leider keine andere Perspektive. Und er wird jeden einzelnen Kunden verfluchen der etwas kauft.

Dem Kunden ist es allerdings egal. Für ihn sind Kühe lila, er kauft seine "Dinoschnitzel" und "Bärchenwurst" und geht zufrieden nach Hause.

Vielleicht ist das Beispiel etwas weit hergezogen aber ich denke es verdeutlicht was ich meine.
Was den Beruf der SW unterscheidet ist die moralische und rechtliche Seite.
Der "unfreiwillige Metzger" kann zu Hause und im Bekanntenkreis seine Sorgen erzählen und kann mit Unterstützung oder zumindest Trost rechnen. Auch gibt es klare rechtliche Regeln ( Arbeitszeit, Entlohnung, Sozialversicherung etc. )
Bei einer SW trifft dies wahrscheinlich sehr selten zu.

Es kommt darauf an, mit welcher Gruppe man sich identifiziert. Für die ersten Beiden ist es bestimmt ein Beruf wie jeder andere. Doch wer sich zu der dritten Gruppe zählt, und ich vermute das sind die Meisten, ist es das nicht.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <