Freier = Nekrophile sagt Schwarzer

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
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Jason
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Beitrag von Jason »

Ich bin eigentlich auch einer der lieber genießt und schweigt. Ich glaube auch nicht das es so übermäßig viel bringt, wenn sich ein Großteil der Männer als Freier outen. Vielleicht bringt es einige Schlagzeilen und Emma fühlt sich bestätigt.

Sinnvoller wäre sicher eine breitere Aufklärung der Freier, ab wann sie sich in die Illegalität begeben und wann nicht. So sollten sie sich ihre SW besser aussuchen.
In Deutschland ist auch die Rechtslage dazu meinem Wissen nach eindeutiger und zu einem Großteil auch ausreichend. Sie sollte nur konsequent umgesetzt werden. Denn wenn es Zwangsprostitution, Zuhälterei, Prostitution von Minderjährigen usw. auch öffentlich an den Kragen geht, steigt sicher auch die Akzeptanz gegenüber der legalen Prostitution.

Man könnte ja auch einen " Legal Sexworker Day " ähnlich dem CSD ins Leben rufen und damit seine Meinungen darstellen. ( ein anderer Name ist bestimmt besser als LSD )
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

HaDe
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Re: Freier-Parteinahme

Beitrag von HaDe »

Claus hat geschrieben:Konsumenten von Sexwork haben ein Anrecht auf Anonymität und sind meiner Meinung nach auch nicht irgendwie moralisch dazu verpflichtet für die Rechte von Sexworkern zu kämpfen.
Anrecht vielleicht nicht - aber ich denke es wäre für alle Seiten vorteilhaft. Und es muss ja nicht unbedingt gleich ein öffentliches Outing sein. Ich glaube vielfach würde es auch reichen, einfach die Scheinheiligkeit fallen zu lassen, und nicht einerseits sehr wohl Sexdienstleistungen in Anspruch zu nehmen, aber gleichzeitig den Prostitutionsablehner zu spielen.

Hansi
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Re: Feminismus und Prostitutionsstigma

Beitrag von Hansi »

Hallo

Erstmal: Ich würde es nicht unbedingt negativ finden, wenn sich einer meiner Bekannten als Freier outet. Nur negativer (weniger positiv?) als wenn sich eine als SW outet.

Wie ich mich selber sehe? Da ist auch immer die Frage, warum ich für etwas bezahlen muß, das andere "umsonst" bekommen. (Ein Thema das ich aber nicht weiter vertiefen will!)

Und warum ich mich nicht öffentlich als Freier oute? Wie Claus sagte: Weil es niemanden etwas angeht. Außerdem ist mir das Risiko zu groß, daß mir daraus Berufliche Nachteile entstehen könnten. Da wo ich jetzt arbeite wäre das zwar verm. kein Problem, aber ich weiß jetzt schon, daß ich meine Arbeitsstelle noch ein paar mal wechseln werden muß.

Gruß, Andreas

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Harald
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Beitrag von Harald »

Das mit dem Outing ist so eine Sache:

Man "outet" sich als homo-, hetero- oder asexuell. als Freier, SexarbeiterIn oder, oder , oder ....

Irgendwie scheint mir das oft mehr Koketterie zu sein als sonst etwas.

Viel wichtiger als zu wissen "wer, was oder wie" ist, scheint mir zu sein, daß wir akzeptieren wie oder was jemand ist.

Dann bedarf es keiner Outings mehr.

lg
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Kajus
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Beitrag von Kajus »

Ich stimme Harald zu. Es gibt wohl zuverlässige Statistiken aus denen hervorgeht, dass es genug Freier gibt und dass wir uns als Sexworker nicht in einem luftleeren Raum bewegen. Niemand stellt in Frage, dass es Bedarf gibt und der Job als Sexworker eine reale Grundlage hat. Die Idee, dass sich Konsumenten für die Legalisierung der Prostitution einsetzen sollten kann nicht unser Thema sein - die Konsumenten machen, was sie wollen. Anonymität ist für Kunden im Bereich Sexwork ein wichtiger Punkt. Wir müssen uns für die Rechtssicherheit in unserem Arbeitsbereich einsetzen. Und dazu sollte man nicht fordern, dass die anderen sich "outen" und dazu stehen, sondern wir müssen vernünftige Argumente vortragen, warum Sexwork eine legale Grundlage braucht. Und diese Auseinandersetzung kann auch nur durch Interessenvertreter erfolgen und ohne Forderungen zum Outing von Sexworkern. Ein großer Teil von Sexworkern arbeitet in einem mehr oder weniger anonymen Rahmen. Das ist in Ordnung und gehört zu unserer Branche. Jeder Kunde und jeder Sexworker hat Anspruch auf Anonymität. Wir sind die Letzten, die das in Frage stellen dürfen.
Es geht darum, einen riesigen Industriezweig mit enormen Umsatzzahlen - nämlich Sexwork - in die Legalität zu holen und Rechtssicherheit für Kunden und Sexworker zu schaffen.

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annainga
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Beitrag von annainga »

ich denke schon, es wäre hilfreich, wenn sich kunden sexueller dienstleistungen als solche erklärten. auf der einen seite will man privat und anonym bleiben, das kann ich verstehen, es geht mir nicht anders, aber ich sehe die notwendigkeit sowohl für kunden als auch anbieter, den seriösen bereich der sexarbeit zu betonen, wenn man veränderungen erreichen will.

wir wollen uns einsetzen, dass sexarbeit als dienstleistung mehr anerkennung und rechte erhält, dazu benötigen wir positive statements.

ich selbst empfinde es als äußerst positiv, wenn ein kunde dazu steht, sexuelle dienstleistungen in anspruch zu nehmen. ich erinnere mich an die 15-jahr-feier in bochum bei MADONNA wo das erste männliche fördermitglied sagte, er sei froh, die sache nicht nur als kunde, sondern als fördermitglied unterstützen zu können. das ist doch prima, so eine aussage! selbstbewusst und offen und für mich damit sehr sympathisch!

für mich ist das der ansporn, auch selbst mehr zu meiner tätigkeit zu stehen. damit hat man argumente für prostitution, wenn "normale" menschen, die in der öffentlichkeit stehen, sich für unsere dienstleistung einsetzen.

dieser schlussfolgerung "sozial geächtet=sozial tot" ==> kunden sind nekrophil kann man etwas entgegensetzen, wenn wir die heimlichtuerei, die anonymisierung beenden, wenn wir selbstbewusst zu unserem beruf, zu unserem konsum stehen.

liebe grüße von annainga

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Kajus
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Beitrag von Kajus »

So lange wir keine Rechtssicherheit haben, führt die Forderung nach Bekenntnis zu garnichts als zu Problemen für diejenigen, die sich outen. Wir haben uns dafür einzusetzen, dass Kunden und Sexworker anonym bleiben können. Wer will, kann sich dazu bekennen. Aber die Auseinandersetzung zur Legalisierung muss möglich sein und unbedingt geführt werden in einer Branche wie unserer, in der die Anonymität für die Beteiligten ein wesentlicher Punkt bleiben wird, auch wenn eine Legalisierung erfolgt. Wir haben wie auch andere Branchen (z. B. Banken, Anwälte usw.) ein besonderes Bedürfnis nach Diskretion. Die sexuelle Praxis geht Andere nichts an.
Zuletzt geändert von Kajus am 26.09.2007, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Harald
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Beitrag von Harald »

Liebe annainga!
Die Outing-Diskussion erinnert mich an die - verzeiht - Homo-Diskussion in Österreich. Schlußendlich gab es ein "Zwangsouting" durch einen Aktivisten der Homoszene und geändert hat sich ........gar nix.
Wenn man die Leute vor den Kopf stößt, darf man sich nicht wundern, daß sie ein Brett vor'm Kopf haben.

Das ist halt meine Meinung zum Thema Outing.

Um die Rechte der SW und Freier zu kämpfen ist etwas anderes. Da sucht man sich eine Lobby, die - ob gewollt oder nicht - in Teilbereichen ähnliche Interessen hat. (z.B. Sicherheit, das ist doch ein Thema für die Konservativen)

lg
Harald
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Beitrag von Harald »

Ich hab gerade ein Gedicht, das irgendwie zum Thema paßt in das "gedichte -Forum gestellt"

(Auch Humor gehört zum Diskutieren)

lg

Harald
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annainga
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Beitrag von annainga »

natürlich sucht sich jeder selbst aus, ob er sich zu seinem beruf bekennt oder nicht. und ich weiß auch, dass es aufgrund der gesellschaftlichen lage für einige nicht einfach ist.

ich apelliere an alle sexarbeiterInnen und kunden, die es sich "leisten" können, zu ihrer tätigkeit bzw. in-anspruch-nahme zu stehen. nur dann kann man sexarbeit aus der grauzone herausholen.

nicht indem man sich versteckt, lügt, doppelleben führt wird man etwas ändern, sondern indem man selbstbewusst seine rechte in anspruch nimmt.

liebe grüße von annainga

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Beitrag von Kajus »

Wir befinden uns in der "Grauzone" weil es keine Rechtssicherheit gibt. Wir müssen für uns selbst oder besser gesagt für den überwiegenden Teil der Sexworker und auch für den überwiegenden Teil der Kunden Diskretion bieten und kein Outing betreiben. Es sollte auch kein moralischer Druck aufgebaut werden, der das legitime Bedürfnis nach Diskretion auch nur annäherungsweise in Frage stellt. An jeder Straßenecke ist Prostitution zu finden, dass es das gibt und dass ein großer Teil der Männer im Lauf des Lebens eine Prostituierte aufsuchen ist bekannt. Das Problem ist, dass es in einem rechtlich ungeklärten Rahmen erfolgt.

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annainga
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Beitrag von annainga »

das sehe ich komplett anders. diese ganze heimlichtuerei, die du als legitimes bedürfnis nach diskretion bezeichnest, sehe ich als einen hauptgrund für die richtigkeit des argumentes
sozial geächtet=sozial tot.

wie willst du denn rechte in anspruch nehmen, wenn du heimlich sexarbeit anbietest? dass man dann keine rechte einfordern kann (weil man ja auch keine pflichten erfüllt) ist für mich klar und logisch.

liebe grüße von annainga

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Harald
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Beitrag von Harald »

liebe annainga! lieber claus!

Sex ist etwas, daß nicht in die Öffentlichkeit gezerrt gehört. Ganz egal, ob es sich um privaten oder gekauften Sex handelt.

Ich glaube auch nicht, daß das Verhältnis Gesellschaft/Freier/ SexarbeiterInnen besser wird, wenn sich möglichst viele, bzw. alle die daran teilhaben outen.

Ich glaube jedoch, daß jede Gesellschaft ein latentes interesse daran hat, auch diesen Bereich des Lebens zu "regeln".

Ich denke daher, daß das Mittel zur Akzeptanz nicht die Bloßstellung des eigenen bzw. anderen Sexuallebens ist, sondern das darlegen der wirklichen Bedürfnisse und Anliegen in diesem Bereich.

Alles Andere würde Gräben aufreißen und keine Brücken bauen.

lg
Harald
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Beitrag von annainga »

mich "zerrt" niemand an die öffentlichkeit, ich mache es freiwillig, weil ich will, dass sexuelle dienstleistungen nicht heimlich, verklemmt in der grauzone erfolgen, sondern dass man zu dem steht, was man tut.

hier geht es nicht um das offenlegen von intimen details aus dem sexleben, sondern es geht um ein dazustehen, dass man eine sexuelle dienstleistung in anspruch nimmt oder anbietet.

liebe grüße von annainga

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kaktus
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Anonymität

Beitrag von kaktus »

Vielleicht wurde mein Beitrag nicht so verstanden wie ich im Sinn gehabt habe.
Diskretion und Anonymität ist natürlich Voraussetzung in diesen Beruf.
Aber das gibt es ja, wie Claus geschrieben hat, auch in anderen Berufen.
SW ist in D ein legaler Beruf und ich hoffe bald auch in anderen Ländern.
Ich finde nur je mehr Menschen diesen Beruf als Beruf anerkennen, kann er gesellschaftlich akzeptiert werden.
Man(n) oder Frau muß sich nicht"outen" sondern ehrlich sein.
Wenn mich jemand fragt "wo gehst Du hin" sollte ich ohne Gewissensbisse sagen können "zu SW" so wie ich sagen kann ich gehe zu einen Arzt, der auch Diskret und Anonym sein muß.

Wenn man heute jemanden fragt "nehmen sie den Dienst von SW in Anspruch?" kommt zu 99,9 Prozent die Antwort "Ich doch nicht-wo denken sie hin-ich bin ein anständiger Mensch und habe gar nicht solche schmutzigen Gedanken!" er ist vielleich auf dem Weg zu einen SW-Studio.

Für SW müsste es natürlich Richtlinien wie eben auch für Arzte,Anwälte,Banken u.s.w. geben wo Verschwiegenheit und Anonymität Voraussetzung ist.
LG Kaktus

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Beitrag von Harald »

@kaktus: Ich will von niemanden wissen ob er "heute" Sex mit seiner Frau hat. Warum sollte das bzgl SW anders sein?
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"

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Beitrag von kaktus »

Harald hat geschrieben:@kaktus: Ich will von niemanden wissen ob er "heute" Sex mit seiner Frau hat. Warum sollte das bzgl SW anders sein?
Es geht doch nicht darum ob ich Sex habe!
Ich will auch von niemanden wissen ob er zum Billa oder zum Hofer einkaufen geht oder ob er beim Bäcker ein Brot kauft.
Niemand will wissen ob ich heute Satt bin oder Durst habe.
Aber alles das ist "Normal" und wird nicht hinterfragt.
Ist Sex "Abnormal"????
Essen und Trinken darf ich Überall (zu Hause im Gasthaus)
Ist Sex nicht auch ein Grundbedürfnis???
Wenn ich über eine längere Zeit keinen Sex habe ist das nicht lebensbedrohlich aber hat einen Einfluss auf mein Allgemeinempfinden.

Wieviele Menschen gibt es die keine Möglichkeiten der "NORMALEN" Sexbeziehung haben?
Single, Verwittwert, Alt, Behindert,Kontaktarm.
Dürfen die keinen Sex haben?

OK!! Harald Du willst es nicht wissen! Dich geht das Ganze nichts an. Sollen Sie sich vor den Spiegel stellen, sich selbst befriedigen und glauben es gibt auch Sex für sie.

Warum sollte das bzgl SW anders sein?
Ich glaube es muss anders sein! Es muß anerkannt und legal sein das ich Sex konsumieren darf.
Es muß anerkannt und legal sein das Sex angeboten werden darf.
Das ein Bedarf da ist ist unumstritten, oder?
LG Kaktus

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Beitrag von Harald »

Ich glaube es muss anders sein! Es muß anerkannt und legal sein das ich Sex konsumieren darf.
Es muß anerkannt und legal sein das Sex angeboten werden darf.
Da sind wir uns wohl alle einig!
Und dafür lohnt es sich auch vehement einzutreten!

Was ich hinterfrage, ist lediglich der Weg zu diesem Ziel. Und ich denke halt, daß mit Outings der Weg eher verschüttet, als freigemacht wird.

Z.B.: Als Fälle von homoerotischen Kontakten in einem Priesterseminar bekannt wurden (auch eine form von Outing?), gab es eine riesige Diskussion darüber, ob in der Kirche mehr Homosexuelle sind, als in der restlichen Gesellschaft. Kaum jemand hat den Bedarf verspürt über Homosexualität und ihre gesellschaftliche Aktzeptanz, zu reden.
Das ist es, was ich gemeint habe. Im Kampf um die Legalisierung der Sexarbeit in Österreich (und auch anderswo) bin ich dabei! Ich hinterfrage lediglich den Weg dorthin.

wirklich liebe Grüße
Harald
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Beitrag von annainga »

danke für dein beispiel @harald, jetzt kann ich besser nachvollziehen, was du meinst.

vielleicht hast sogar recht. mir wurde von dem ortsvorsteher des dorfes, in dem ich lebe, abgeraten davon, öffentlich zu werden mit dem hinweis "dann hast du keine nachbarn mehr".

mein weg ist trotzdem ein anderer. bis jetzt hatte ich keine nachteile.

liebe grüße von annainga

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Beitrag von Harald »

@ annainga: tut mir leid, wenn ich nicht gleich auf den Punkt gekommen bin. Manchmal schwafel ich halt herum, weil ich nicht die richtigen Worte finde und auch meine Gedanken orden muß. Sorry!

Zum Thema: Freier = Nekrophiler:
Mit einem Teil der Aussage - sozial geächtet = sozial tot hat Schwarzer leider recht, nur der Schluß den sie zieht: freier = nekrophil , ist eine katastrophale Aussage. Diese schadet Allen. Den Freiern, den SW und der Gesellschaft. Auch hier werden Gräben aufgerissen und nicht Mauern niedergerissen.

lg
Harald
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