Länderberichte TSCHECHIEN:

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Marc of Frankfurt
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Länderberichte TSCHECHIEN:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

TSCHECHIEN TRIFFT GRUNDSATZURTEIL

Prostitution nicht mehr öffentlich





PLAUEN - Nach einem Grundsatzurteil des tschechischen Verfassungsgerichts dürfen Kommunen Prostituierte aus dem öffentlichen Raum verbannen. Der Plauener Verein "Karo" hat auf dieses Urteil mit Skepsis reagiert. Damit werde die Prostitution in den Untergrund gedrängt, sagte Geschäftsführerin Cathrin Schauer am Dienstag dem Pressedienst epd in Plauen. Die Leidtragenden seien die meist zwangsweise arbeitenden Frauen, deren Situation sich dann verschlimmere.

Gleichwohl könne sie aber die Begründung des Urteils logisch nachvollziehen, betonte die Expertin des Vereins für grenzüberschreitende Sozialarbeit in der Prostitutions- und Drogenszene. Bei seiner Entscheidung hatte das Gericht in Brno (Brünn) vor allem den Schutz von Heranwachsenden im Blick. Bei ihnen könne der Eindruck entstehen, dass das offene Anbieten von sexuellen Diensten eine normale Handlung sei, so die Richter.

Hinter den Frauen stünden zumeist organisierte und andere Zuhälterstrukturen, betonte Schauer. "Und die wollen nicht wegen einer Gesetzesänderung oder einem Urteil auf ihr Geld verzichten." Im Fall einer Verbannung aus der Öffentlichkeit sei mit mehr Übergriffen auf Prostituierte zu rechnen. Sie arbeiteten dann vermehrt ohne Schutz in irgendwelchen Räumen, die sie nicht verlassen könnten und wo sie keine Hilfe bekämen.

Schauer verwies darauf, dass zum Beispiel in Cheb (Eger) das öffentliche Anbieten sexueller Dienste verboten sei. Dennoch gebe es Straßenprostitution. Die Polizei kassiere die Prostituierten ab.

www.karo-ev.de

Quelle:
frankenpost.de/nachrichten/regional/resyart.phtm?id=1098854





Keine Prostitution

Das Verfassungsgericht hat endlich Gemeinden und Städten eine Handhabe gegen die öffentlich angebotene Prostitution gegeben. Auf Grundlage von Verordnungen dürfen die Kommunen die sexuelle Freizügigkeit von allen öffentlichen Orten in geschlossene Räume verbannen. Die Urteilsbegründung: "Das Angebot von Prostitution kann sehr maßgeblich die moralische Erziehung von Kindern und Jugendlichen gefährden".

Quelle:
pragerzeitung.cz/?c_id=9526





Mehr "Sitte und Moral" im Grenzgebiet

Maßnahmen gegen Straßenprostitution in tschechischen Gemeinden


13.03.2007 Eger/Brünn. (hou)

Jetzt kann endgültig gehandelt werden: Nach einem vom Verfassungsgericht in Brno (Brünn) gefällten Grundsatzurteil dürfen tschechische Gemeinden wirksame Maßnahmen gegen die Straßenprostitution ergreifen. Das meldete Radio Prag in einer am Montag verbreiteten Reportage.

In dem Spruch geht es um eine Verordnung der Stadt Ústí nad Labem (Aussig). Sie hatte neben dem Betteln auch die Straßenprostitution einschränken wollen, war damit beim tschechischen Innenministerium mit dem Hinweis auf Kompetenzüberschreitung abgeschmettert worden und vor Gericht gezogen.

Jugendliche schützen

Dort wurde jetzt zugunsten von Ústí nad Labem entschieden. Mehr noch: Künftig dürfen nun alle Kommunen in eigener Zuständigkeit über Maßnahmen gegen die Straßenprostitution befinden. Erläuternd sagte dazu die Verfassungsrichterin Ivana Janu: "Es geht darum, die öffentliche Sicherheit vor Ort sicherzustellen. Im Spiel sind Sitte und Moral. Es könnte das moralische Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen bedroht sein." In der Begründung heißt es ferner, das offizielle kommerzielle Anbieten sexueller Dienste erwecke möglicherweise bei Heranwachsenden den Eindruck, dass solche Handlungen den Normalfall darstellen. Laut Radio Prag existieren Schätzungen, nach denen in Tschechien rund 25 000 Frauen und Männer der Prostitution nachgehen. Aus einer für das Jahr 2003 errechneten Zahl sei bekannt, dass jährlich fast 300 Millionen Euro (neun Milliarden Kronen) für käufliche Liebesdienste ausgegeben wurden. Fast zwei Drittel davon seien auf ausländische Sextouristen entfallen.

In der Reportage des Prager Senders wird auch der Oberbürgermeister von Ústí nad Labem, Jan Kubata, zitiert. Er äußerte nach dem Brünner Urteil: "Es ist ein gutes Signal, dass diese Dienste nicht mehr unbedingt der Öffentlichkeit zur Schau gestellt werden und nun in geschlossenen Räumen reguliert werden können."

Erfolglose Maßnahmen

Allerdings wird in der Tschechischen Republik zunehmend der Ruf nach einer allgemeinen Regelung der Prostitution laut. Dazu äußerte der Bürgermeister von Eger (Cheb), Jan Svoboda: "Wir brauchen ein Gesetz, wir müssen die Prostitution irgendwie bezeichnen. Zum Beispiel als Straftat. Oder wir legen Bußgelder fest und geben so die Möglichkeit zum Einschreiten." In Eger waren nach Angaben von Radio Prag mehrere kommunale Maßnahmen gegen den Straßenstrich erfolglos geblieben.

Quelle:
zeitung.org/zeitung/986531-100,1,0.html





Czech Bishop calls for legalising prostitution

[05-04-2002] By Daniela Lazarova


One of the most senior figures in the Czech Catholic Church - former dissident Bishop Vaclav Maly - has created a major stir by speaking out in favour of legalising prostitution in the Czech Republic. As a rule, prostitution and related issues get only sporadic attention from the media but the fact that it is a Catholic bishop who has spoken out has given the issue unprecedented publicity. Daniela Lazarova has the story.


Bild

Bishop Vaclav Maly

Since making the statement Bishop Maly and the Czech Bishops' Conference have been bombarded with questions from the media. The Bishops Conference has refrained from comment while Bishop Maly himself has made repeated attempts to explain that he does not condone prostitution or approve of it.

"I am not making a moral judgment here. I see prostitution as a reality of the modern world. The chances of eliminating it are practically nil. Under those circumstances it is better to keep it in check and under control by giving it a legal framework. This is not to say that I approve of brothels - but it seems to me that it would be better to have prostitution take place there - with medical check-ups and prostitutes paying taxes. It would be the lesser of two evils."

The number of prostitutes in the Czech Republic is said to be over 6,000. It is a serious problem especially in Prague and the border regions, where two thirds of clients are foreigners. Prostitutes in the Czech Republic are estimated to make over six billion crowns a year - and the state loses out on an estimated two billion in unpaid taxes. But what is more important is that while it remains part of the underworld, prostitution is closely linked to crime, and problems such as child prostitution and trafficking in women are not easily targeted.

In making his views known Bishop Maly emphasized that he spoke on his own behalf, but it is no secret that many Czech bishops are of the same opinion. The fact that a dignitary of the Catholic Church should be the one to call attention to these issues - especially in pre-election time - is a slap in the face for Czech politicians. Bishop Maly again:
"We have been living in a parliamentary democracy for twelve years now and the responsibility of dealing with problems relating to prostitution has been passed on to the local authorities - to deal with it as best they can. I feel truly sorry for them because it is a major burden and I do not think it is fair to just throw the problem at them and ignore it."

Meanwhile, Czech politicians remain at odds over whether or not prostitution should be legalised. Some say legalisation is not such a bad idea and should be given consideration, others have slammed the Bishop for allegedly "promoting nonsensical ideas", but whatever their position, none of them have shown a serious inclination to take the matter further and act on it.

Quelle:
radio.cz/en/article/26558





Siehe auch:

Lokalnachrichten Prag:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=6956





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 13.09.2010, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von certik »

Einen Artikel darüber gibt es auch in den deutschen Seiten von Radio Praha:

Verfassungsgericht erlaubt die Bekämpfung von Prostitution in Gemeinden
Besonders die tschechischen Kommunen entlang der Grenze zu Deutschland und Österreich suchen schon seit geraumer Zeit nach einer Handhabe gegen die Straßenprostitution. Das Problem: Bisher gibt es keine Regelung auf Landesebene, die sie anwenden können. Deswegen drängen sie darauf, das leichte Gewerbe auch mit einfachen Gemeindeverordnungen einschränken zu können. Das Verfassungsgericht in Brno / Brünn hat nun zu Ihren Gunsten ein Grundsatzurteil gefällt.
In dem Urteil des Verfassungsgerichts geht es um eine Verordnung aus Usti nad Labem / Aussig an der Elbe. Das Rathaus der nordböhmischen Stadt hatte den Lärm durch Straßenveranstaltungen, das Betteln sowie eben die Straßenprostitution einschränken wollen. Allerdings stieß die entsprechende Verordnung bei den Beamten im Innenministerium auf wenig Gegenliebe. Sie bemängelten, dass Usti über den Rahmen dessen hinausgeschossen sei, was eine Gemeinde verordnen darf. Der Fall kam vor das Verfassungsgericht, und das hat fast die gesamte Gemeindeverordnung aus Usti einkassiert. Nur nicht bei der Straßenprostitution. Diese dürfen die Kommunen ab nun selbst regulieren. Verfassungsrichterin Ivana Janu erläutert:
"Es geht darum, die öffentliche Sicherheit vor Ort sicher zu stellen. Im Spiel sind Sitte und Moral. Es könnte das moralische Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen bedroht sein. Dazu hat das Verfassungsgericht auch die Auslegung des Internationalen Abkommens gegen Menschenhandel genutzt." ...

Den ganzen Artikel findet Ihr hier:
http://www.radio.cz/de/artikel/89177

LG certik
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bayerisch-tschechischer Grenzverkehr

Sex unter Kontrolle Tschechische Behörden schränken die Prostitution im Grenzgebiet immer mehr ein. Sozialarbeiter sprechen von einem "beträchtlichen Fortschritt".

Von Klaus Brill

http://www.sueddeutsche.de/bayern/artikel/524/109415/

...

Seit kurzem haben nämlich die Bürgermeister der Gemeinden in Tschechien nach einem Urteil des Verfassungsgerichts das Recht, Sperrgebiete auszuweisen und die Prostitution aus bestimmten Gebieten zu verbannen.

...

2005 legte die damalige sozialdemokratische Regierung einen solchen Entwurf vor, der das horizontale Gewerbe zum Beruf erklärte und eine Registrierung der Huren sowie die Erhebung von Steuern vorsah, doch fand die Vorlage im Parlament keine Mehrheit.

Die Stadt As, nicht weit von Selb entfernt, wies einstweilen mit Schildern, die einen Kussmund zeigten, auf eigene Faust eine Sperrzone aus, doch wurden die Zeichen immer wieder gestohlen.


...





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Beitrag von Zwerg »

Artikel von Florian Klenk

Täglich frische Mädchen
In den Grenzwäldern Tschechiens kämpft die slowakische Sozialarbeiterin Ludmilla Irmscher gegen Frauenhändler, ignorante Freier, beleidigte Behörden und die alltägliche nackte Gewalt. Manchmal schenkt sie Zwangsprostituierten auch ein neues Leben.
Die Eltern warfen sie raus. „Es ist Zeit“, sagten sie, „dass du eigenes Geld verdienst.“ In einer Annonce in Litauen las Petra „Billiges Taxi nach Europa“. Von einem Traumjob als Tänzerin war darin die Rede. Doch schon vor der tschechisch-deutschen Grenze bog das Taxi ab. Es folgte einem dieser Neon-Schilder, die nächtens so grell im Scheinwerferlicht aufblitzen wie die Fratzen einer Geisterbahn: „Kamazutra“, „Marquis“ und „Karibik“. Das Taxi holperte über Schlaglöcher und Waldwege in ein kleines Grenzdorf, das hier nicht genannt sein soll. Es hielt vor einem Haus, dessen Fenster mit schwarzer Folie verdunkelt waren. Rote Lichter blinkten in einem elektrischen Gartenschlauch, der zu einem Herzen geformt war. Vor dem Haus standen Autos mit deutschen Kennzeichen. Davor war ein Schild, das Petra nicht lesen konnte: „Täglich frische Mädchen!“
„Steig aus“, sagte der Fahrer.
Eine „Mama“, erinnert sich Petra, bedeutete ihr, hier zu bleiben, „um die erste Rate der Reisekosten abzuarbeiten“. „Das geht schnell“, sagte sie. Hier seien Männer mit Geld, Männer von drüben. „Stell dich an die Bar, du kannst mit den Deutschen auch tanzen. Und wenn du willst, dann geh mit ihnen ins Zimmer. Es dauert nicht lang“, sagte sie, „du schaffst das schon.“
Petra wollte nicht. Doch sie hatte keinen Pass mehr und die Schulden wuchsen, weil sie für das Quartier auch noch zahlen sollte. Und dann erzählte ihr „Mama“ von Frauen, die in eiskaltes Badewasser gesetzt und so lange untergetaucht wurden, dass sie zu ertrinken glaubten. „Manche werden lebendig begraben“, sagte „Mama“.
Die Drohungen und Einschüchterungen wirkten und nach ein paar Tagen fügte Petra sich. Fünf Euro blieben ihr nach dem ersten Mal. Den Rest hatte sie abzuliefern. Petra sagt: „Wenn du einen Frosch ins heiße Wasser wirfst, springt er raus. Wenn du das Wasser aber langsam erwärmst, stirbt er.“
Sie entkam, indem sie sich einem „Stammfreier“ anvertraute, wie sie erzählt. Ohne Schuhe rannte sie raus in den Wald, als „Mama“ nicht aufpasste. Der „Freier“ wartete an einer Kreuzung. Und jetzt lebt sie bei ihm in einem kleinen bayrischen Dorf und führt ihm den Haushalt. Er spricht von Liebe. Sie sagt: „Wo soll ich hin?“ Ihr fehlen zwei Vorderzähne. Auf ihren Armen sind Flammen tätowiert. Sie trägt zwei kleine Zöpfchen, die sie jünger machen sollen. „Er will es so“, sagt sie.
Entführung, Erpressung, Nötigung, Misshandlung, Schläge und „Rettung“ durch „Freier“: Das ist der Alltag, den Zwangsprostituierte hier in der Küche im kleinen Sozialverein „Karo“ in der sächsischen Stadt Plauen schildern. Es sind Geschichten wie aus einer archaischen Welt. Doch sie spielen sich in der Mitte Europas ab. Plauen liegt etwa 80 Kilometer entfernt von der tschechischen Grenze, wo der Frauenhandel blüht. Hier fahren Busse mit der Aufschrift „Ficken Tour“ vorbei. Bis zu 100.000 Sextouristen im Jahr, so die Schätzungen der Behörden, kommen auf eine schnelle Nummer vorbei.
Hier, in der Küche, versuchen die couragierten Karo-Sozialarbeiterinnen Cathrin Schauer und Ludmilla Irmscher den Mädchen so etwas wie menschliche Würde zurückzugeben. Es ist eine ungewöhnliche Szenerie: Jene Frauen, die vor wenigen Wochen noch am Straßenrand auf Männer warten mussten, sitzen hier in Sicherheit. Sie essen Bratwürste, lachen und rauchen hektisch. „Es ist unglaublich, was mit diesen Frauen angestellt wird. Sie stehen oft zehn Stunden am Tag auf der Straße. In praller Sonne und in bitterer Kälte“, sagt Irmscher, „ viele Freier sind extrem gewalttätig. Sie setzen die Mädchen nackt im Wald aus oder reißen ihnen die Haare aus.“
Irmscher, eine gebürtige Slowakin mit burschikosem Lächeln, nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Sie stopft gerade Kondome, Gleitmittel und Injektionsnadeln in einen Werkzeugkasten. Gleich wird sie wieder in Richtung Tschechien losfahren und nächtens jene Frauen aufsuchen, die in Bars, Pensionen oder auf dem Straßenstrich auf Kunden warten. Ganze Dorfgemeinschaften werden hier von all den Sexklubs zersetzt, die offiziell nur „Penzione“ heißen, weil Bordelle ja verboten sind. Es geht längst nicht um Moral oder Sittlichkeit, sondern um brutalen Frauenhandel, um Ausbeutung, Missbrauch und das Elend jener, die in Europa nicht ankommen. Roma-Familien schicken hier ihre Töchter auf den Strich, Frauenhändler laden die litauische Dorfjugend ab. „Wir hatten Russinnen, die nicht einmal aufgeklärt waren“, erzählt Irmscher. Bis zu 200 Prostituierte habe Karo schon „rausgebracht“. „Manchmal springen sie zu uns ins Auto und bitten uns, sie einfach wegzubringen.“
Irmscher rollt jetzt mit ihrem Škoda durch die Ortschaften Odrava und As. „Hier, schauen Sie! Sechs Häuser, fünf Puffs.“ Es sehe nur auf den ersten Blick friedlich aus: „Hier in dieser Gegend verteilen wir 600 Kondome pro Woche.“ In Bretterverschlägen am Straßenrand warten Mädchen, keine 18 Jahre alt, und strecken die Arme ins Auto, um Kondome zu bekommen. Eines dieser Mädchen berichtet, sie sei von einem „Schweinefreier“ an einen Baum gekettet und vergewaltigt worden. Das Autokennzeichen hat sie auf ihrem Arm aufgeschrieben. Irmscher wird es der Polizei melden. Doch die wird die Anzeige zurücklegen. „Die Mädchen hier sind nur Abschaum für die.“
Was diese Szenerie so verrückt macht: Während die Sozialarbeiterinnen ihre durch Spenden finanzierten Kondome verteilen, fahren Freier mit deutschen Autokennzeichen vorbei. Und dann kommen auch noch die Zuhälter und die Mädchen öffnen ihre Bauchtaschen und reichen ihnen das Geld. „Das ist eine rechtsfreie Zone“, sagt Irmscher. „Die Einzige, die hier bestraft wird, bin ich, weil ich manchmal mein Auto im Halteverbot stehen lasse, um kurz mit den Frauen zu sprechen.“ Die Sozialarbeiterin hat den Wagen nun vor einem Supermarkt am Rande des Zentrums von Cheb angehalten. Die Scheinwerfer sind ausgeschaltet, Irmscher beobachtet. Immer wieder rollen dieselben Autos mit den seltsamen Männern am Lenkrad vorbei. Manche fahren weiße Busse. Immer wieder, erzählt Irmscher, werden hier auch Kinder angeboten. Sie kennt viele der Freier, die hier stundenlang durch die Straßen schleichen. An eigenen „Freierstammtischen“ versucht sie die Männer zu sensibilisieren. Oft vergebens: „Die warten manchmal die ganze Nacht, bis der Preis bei fünf Euro liegt. Und manche sind einfach krank.“
Die Sozialarbeiterinnen von Karo verfolgen mehrere Ziele. Zunächst wollen sie die Frauen vor schweren Krankheiten bewahren – die meisten der Prostituierten sind bereits mit Hepatitis, HIV, aber auch zunehmend mit Syphilis infiziert. Darüber hinaus versuchen Irmscher und ihre Kollegen auch, einen Einblick in die „Szene“ zu bekommen. Wie brutal sind die Freier? Woher kommen die Frauen? Es ist schwer, das herauszufinden. „Hier werden die Mädchen ja ständig von einem Dorf ins andere verschoben“, sagt Irmscher. Dazu kommt, dass viele der Frauen oft von einer Droge namens Pernik „völlig ausradiert“ seien, einem Amphetamin, das sich die Mädchen, mit Waschpulver gestreckt, spritzen.
Wie repräsentativ ist das, was Helfer wie Ludmilla Irmscher hier an der Schengen-Grenze Tag für Tag erleben? Kürzlich legte die London School of Hygiene and Tropical Medicine eine sozialmedizinische Studie über Zwangsprostituierte in Europa vor. Polizisten, Richter, Sozialarbeiter und Prostituierte wurden interviewt. Alle befragten Frauen, so heißt es in der Studie, gaben an, zu sexuellen Praktiken gezwungen worden zu sein. Die meisten hatten zwischen zehn und 25 Männer täglich zu bedienen, manche bis zu 50. Die Mädchen berichteten von Gruppenvergewaltigungen, erzählten, sie seien mit Messern oder Zigaretten verwundet und vor allem immer wieder für lange Zeit alleine eingesperrt worden. Sie klagten über Knochenbrüche, Bewusstlosigkeit, Geschlechtskrankheiten, über bleibende Schäden nach Abtreibungen. Die Studie hält fest, dass bei vielen Frauen während dieser traumatisierenden Zeit in den Bordellen Wahrnehmungsstörungen auftreten. Sie können sich später nur noch lückenhaft an ihre Zeit als Zwangsprostituierte erinnern.
Langsam scheint die Politik auf diese Zustände zu reagieren. In Deutschland, und langsam auch in Österreich, erwägen die Justizministerinnen, die Kunden jener Prostituierten ins Visier zu nehmen, die die Not der Frauen hätten erkennen müssen. Männer, die mal kurz für ein Sexabenteuer über die Grenze fahren, sollen ins Gefängnis kommen, wenn sie die Zwangslage von Prostituierten ausnützen. Die Politiker und die Behörden wissen, dass es schwer sein wird, diesen Beweis zu erbringen, aber sie wollen die Männer sensibilisieren. Sie sollen endlich Fragen stellen, ehe sie Sex kaufen. Gleichzeitig soll die Rechtslage von gehandelten Frauen verbessert werden. Sie sollen schneller psychische Betreuung erhalten und das Aufenthaltsrecht soll verlängert werden – nicht zuletzt, damit sie auch vor Gericht gegen ihre Peiniger aussagen können. Nur so ist es auch möglich, die Täter zu verfolgen.
Doch während die Politik die Freierbestrafung diskutiert, um den Frauen zu helfen, kämpfen Vereine wie Karo ums Überleben. In der tschechischen Dependance des Vereins steht gerade einmal ein alter gynäkologischer Stuhl aus Eisen. Kein Arzt findet sich, um die Mädchen zu untersuchen. Das ist kein Zufall. Karo wird hier boykottiert. Jaroslav Kerbic, der Polizeichef von Cheb, beklagt, die Sozialarbeiter hätten „Schande über die Stadt gebracht“. Es sei doch schon genug Schmach, dass die deutschen Freier kämen. Man brauche nicht auch noch deutsche Frauen, die den Tschechen erklären, was hier auf den Straßen eigentlich los sei. Deutschland wiederum hat Karo die Fördermittel gestrichen, weil es ja kein deutsches, sondern ein tschechisches Problem sei, um das sich der Verein kümmere. Dazu kommt noch der Skandal, den Cathrin Schauer, die mehrfach ausgezeichnete Chefin von Karo, ausgelöst hat. Im Auftrag von Unicef hatte die streitbare Krankenschwester Kinderprostitution und Pädophilie dokumentiert. Seither lebt der Verein von begrenzten EU-Subventionen und Privatspenden, etwa von der deutschen Frauenrechtlerin Alice Schwarzer.
Aufgeben, das will Ludmilla Irmscher aber auf keinen Fall. Ganz im Gegenteil. Soeben begleitet sie Petra, das Mädchen das nach Paris wollte, in den ersten Deutschkurs, den Karo nun erstmals mit EU-Geldern auf die Beine stellen konnte. Die Mädchen dürfen hier anonym lernen, sie sollen selbstständig werden, irgendwann auch einen Beruf erlernen. Petra kritzelt jetzt deutsche Buchstaben an die Tafel. Sie lächelt so breit, dass man ihre Zahnlücke sieht. Und eine alte, geduldige Lehrerin steht vorne und sagt: „Mädchen, wir schaffen das!“ Ludmilla Irmscher nickt. Und dann zieht sie wieder los mit ihrem silbernen Škoda. Es gibt noch viel zu tun.

Florian Klenk ist Redakteur der Hamburger ­Wochenzeitung „DIE ZEIT“. Er führt ein Weblog unter www.florianklenk.com

Kontakt und Infos über den Verein Karo:
http://karo-ev.de
Spendenkonto KARO
Volksbank Vogtland e. G.
Bankleitzahl: 87095824
Kontonummer: 5002076014
Bei Überweisungen aus dem Ausland:
IBAN: DE 71870 95824 500 2076 014
BIC: GENODEF 1 PL 1

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Feldforschung Datenerhebung zur Prostitution in Tschechien

Beitrag von Zwerg »

Feldforschung und Datenerhebung zur Prostitution in Tschechien
Sozialministerium will sich ein Bild vom Geschäft mit dem käuflichen Sex machen

Prag - Das Innen- und das Sozialministerium wollen sich einen genauen Überblick über Ursachen und Ausmaß der Prostitution in Tschechien machen.

Bis Jahresende soll zunächst ermittelt werden, wie viele Prostituierte es in Tschechien gibt. Die Studie werde ungefähr eineinhalb Millionen Kronen Kosten, so das Innenministerium.

Details müssten noch festgelegt werden, aber es werden wohl Nichtregierungsorganisationen mit der Befragung und Zählung der Prostituierten beauftragt, vermutet die Tageszeitung Mladá fronta Dnes (Prag).

Ziel der Studie ist es, einen Überblick über das Sexgeschäft und die Verbindungen mit Menschenhandel und anderen Formen der organisierten Kriminalität zu bekommen.

28.6.2007
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Tschechien: Webcams gegen Prostitution

Beitrag von Zwerg »

Tschechien: Webcams gegen Prostitution

Im Kampf gegen Prostitution will eine tschechische Stadt Webcams vor Bordellen installieren und die Aufnahmen veröffentlichen.

Die nordböhmische Stadt Dubi bei Teplice (Teplitz), die als Prostitutions-Hochburg gilt, will ab August Web-Kameras vor den Bordellen installieren und die Aufnahmen auf einer Internet-Seite veröffentlichen.

Für die Freier wird damit das Risiko größer, dass ihre Seitensprünge entdeckt werden, berichtet der tschechische Online-Nachrichtenserver "Novinky" am Montag.

Der Bürgermeister von Dubi, Petr Pipal, hofft, dass das Rotlicht-Milieu schrittweise ihre Kunden verliert. Da Deutsche einen beträchtlichen Teil der Freier stellen, werden großflächige Plakate in deren Muttersprache entlang der Straße E-55 affichiert.

In Dubi mit seinen 7.700 Einwohnern waren in den 90er Jahren Dutzende Bordelle entstanden. Dutzende Prostituierte hatten auch auf der E-55 ihre Dienste angeboten. Durch die neue Autobahn zwischen Nordböhmen und Sachsen blieben allerdings zuletzt viele Kunden aus. (APA)

die Presse

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Prostitution: Webcams sollen Freier in den Sexklubs von Dubí abschrecken
Warnplakate in deutscher Sprache an der E55, Verbot des innerstädtischen Straßenstrichs


Prag - Im nordböhmischen Dubí (Eichwald) will man neue Wege im Kampf gegen das Geschäft mit dem käuflichen Sex gehen.

Ab August sollen zwei Webkameras das Geschehen in den beiden Straßen überwachen, in denen sich die meisten Sexklubs befinden und das Geschäft mit der Prostitution floriert, berichtet die in Prag erscheinende Tageszeitung Právo.

Die Aufnahmen der Kameras sollen live im Internet zu sehen sein. Bürgermeister Petr Pípal (ODS) hofft, dass der Nachtklubbesuch für die überwiegend deutschen Gäste so „unattraktiver“ wird, da die Gefahr bestünde, dass beispielsweise die Ehefrau den bezahlten Seitensprung ihres Mannes im Internet verfolge.

Auf die Möglichkeit, mittels der Kameras als Sextouristen entlarvt und öffentlich gemacht zu werden, sollen deutsche Freier auf großen Plakatwänden an der E55 in deutscher Sprache hingewiesen werden. Zudem soll eine Medienkampagne in Deutschland auf die Risiken des Sextourismus in Tschechien hinweisen.

Seit 1. Juni gilt in Dubí außerdem eine Verordnung, die das Anbieten oder Inanspruchnehmen von Sexdienstleistungen im öffentlichen Raum auf dem Gebiet der Stadt untersagt. Die Straßenprostitution habe seither im Zentrum tatsächlich stark abgenommen, so Pípal.

Tschechien Online, 9.7.2007
Tschechien Online

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Im Frankfurter Bahnhovsviertel mußte eine Sicherheitsüberwachungskamera der Polizei kurz nach ihrer umstrittenen Installation gleich wieder um ca. 5 m versetzt werden, damit sie nichtmehr den Eingangsbereich von Laufhäusern im Einsichtsbereich hat.

Kamerastandpunkt
(Schlanker Mast mit Kamera-Kugel an der Spitze, auf der im Bild oberen Kreuzungsecke direkt am Straßenrand in der Reihe der Autopoller zwischen Zebrastreifen und Haltelinie)

KonTom
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Tschechien: Webcams gegen Prostitution

Beitrag von KonTom »

Tschechien: Webcams gegen Prostitution

Im Kampf gegen Prostitution will eine tschechische Stadt Webcams vor Bordellen installieren und die Aufnahmen veröffentlichen.

Die nordböhmische Stadt Dubi bei Teplice (Teplitz), die als Prostitutions-Hochburg gilt, will ab August Web-Kameras vor den Bordellen installieren und die Aufnahmen auf einer Internet-Seite veröffentlichen.

Für die Freier wird damit das Risiko größer, dass ihre Seitensprünge entdeckt werden, berichtet der tschechische Online-Nachrichtenserver "Novinky" am Montag.

Der Bürgermeister von Dubi, Petr Pipal, hofft, dass das Rotlicht-Milieu schrittweise ihre Kunden verliert. Da Deutsche einen beträchtlichen Teil der Freier stellen, werden großflächige Plakate in deren Muttersprache entlang der Straße E-55 affichiert.

In Dubi mit seinen 7.700 Einwohnern waren in den 90er Jahren Dutzende Bordelle entstanden. Dutzende Prostituierte hatten auch auf der E-55 ihre Dienste angeboten. Durch die neue Autobahn zwischen Nordböhmen und Sachsen blieben allerdings zuletzt viele Kunden aus. (APA)

Quelle

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Und die ganze Welt schaut zu

Beitrag von Zwerg »

Und die ganze Welt schaut zu

Im Kampf gegen den Sextourismus setzt Dubí an der E55 nun auf Kameras – und das Internet

Die Geschichte könnte sehr lustig sein, wenn sie nicht so traurig wäre. Lustig ist sie eigentlich, weil sie von jener Gewitztheit erzählt, die die Tschechen so gerne (und oft zu Recht) für sich beanspruchen. Und traurig, weil sie davon zeugt, dass die tschechische Politik sich zwar monatelang mit Ränkespielen und Polit-Affairen befasst, es aber in Jahren nicht schafft, wichtige Gesetze zu verabschieden.

Die Stadt Dubí (Eichwald) zum Beispiel, wartet sehr dringend auf ein solches Gesetz, das Gesetz über die Prostitution. Seit der Wende zählt die 8000-Seelen-Gemeinde am Fuße des Erzgebirges zu den Metropolen des „horizontalen Gewerbes“. Und genauso lange kämpft die Stadt verzweifelt gegen den allgegenwärtigen Sex, die benutzten Kondome und die vorwiegend deutschen Männer, deren Autos am Wochenende vor den Bordellen entlang der Hauptstraße, der E55, stehen.

Vieles hat Dubí in den letzten Jahren ausprobiert. Immer wieder hat die Stadt die Regierung in Prag aufgefordert, die Prostitution endlich zu regeln – doch bislang ist jedes Gesetz am Widerstand der Christdemokraten gescheitert. Deshalb wird die Gemeinde im Kampf gegen das Sexgeschäft nun zu einem recht unkonventionellen Mittel greifen: Die Kunden der Bordelle werden künftig per Kamera gefilmt. Und die Bilder landen dort, wo auch deutsche Ehefrauen, Nachbarn und Geschäftspartner sie sehen können: Im Internet.

„Wir haben uns einfach überlegt: An welcher Stelle sind die Bordelle am verwundbarsten?“ Wenn Petr Pipal über den Sextourismus spricht, klingt es genau so, wie wenn er über die Stadtreinigung berichtet: Nüchtern, sachlich, ohne Manschetten. Seit Herbst ist der dunkelhaarige, schlanke Mann Bürgermeister von Dubí. Und seither hat er tüchtig aufgeräumt, vor allem in den städtischen Finanzen. Eine ähnliche Rosskur schwebt Pipal jetzt auch für die E55 vor. „Wir wollen die Prostitution in Dubí endgültig beseitigen“, sagt der Bürgermeister. Dabei ist die Lage schon heute längst nicht mehr zu vergleichen mit dem, was sich Mitte der neunziger Jahre in Dubí abgespielt hat.

Dicht an dicht standen damals junge Frauen in leichter Bekleidung direkt an der Straße. Immer mehr normale Wohnhäuser verwandelten sich in nur scheinbar harmlose „Pensionen“. In manchen Häusern entstanden große Schaufenster, in denen sich junge Frauen Abend für Abend halbnackt zur Fleischbeschau darboten. Inzwischen hat die Stadt das „Anbieten sexueller Diensteistungen auf öffentlichem Gelände“ verboten, der Straßenstrich ist so gut wie verschwunden.

Die neue Autobahn von Dresden nach Prag hat den Durchgangsverkehr auf der E55 derart drastisch reduziert, dass nicht nur viele „Pensionen“ aufgegeben haben. Selbst der „Erotic-Shop“, der noch vor kurzem Videos, Vibratoren und Lackunterwäsche zu „Superpreisen“ feilbot, steht mittlerweile wieder leer. Die paar Bordelle, die noch immer existieren, sind dem Bürgermeister dennoch ein Dorn im Auge.

„Auf den Parkplätzen der Bordelle herrscht nachts dauernd Lärm, viele Männer kommen dort schon leicht angetrunken hin“, sagt Pipal. „Und Hausbesitzer werden hier zu Sklaven ihrer Immobilien, denn natürlich können Sie ein Haus neben einem Puff nicht verkaufen.“ Kontrollen des Finanz- und Gesundheitsamtes sowie die gelegentlichen Razzien der Polizei stellten für die Bordellbetreiber lediglich eine Belästigung dar – vertreiben könne man die Prostitution auf diese Weise nicht. „Und deshalb sind wir darauf gekommen, durch die Kameras und das Internet jene Grundvoraussetzung zu zerstören, die vor allem die deutschen Männer hierherlockt“, sagt Pipal. „Und das ist die Anonymität.“

Schon im Juli werden gegenüber den beiden letzten großen Nachtclubs also zwei Kameras angebracht, die alles, was sich an den Einfahrten abspielt, direkt ins Internet übertragen. Die Tschechen selbst haben sich längst an derartige Kamera gewöhnt. In mehr als 130 Städten hat die Polizei bereits Überwachungssysteme installiert, die bei der Aufklärung von Straftaten wertvolle Hinweise liefern sollen. Beim Besuch eines Bordells gefilmt und danach öffentlich bloßgestellt zu werden, ist allerdings auch in Tschechien starker Tobak. Und das weiß man auch in Dubí.

Da Prostitution an sich in Tschechien nicht strafbar ist, wird die Polizei niemanden belangen, der auf dem Video zu sehen ist. „Außerdem wird das Gesicht des Gefilmten nicht zu erkennen sein. Eventuell machen wir sogar das Autokennzeichen unkenntlich“, sagt Tomáš Pykal, der Kommandant der Stadtpolizei von Dubí. Denn sobald eine gefilmte Person eindeutig zu identifizieren ist, greifen zahlreiche Gesetze zum Schutz der Privatsphäre. Welchen Sinn aber haben die Kameras, wenn die Bordellbesucher letztlich auch im Internet gar nicht eindeutig zu erkennen sein werden? Bürgermeister Pipal lacht.

http://www.pragerzeitung.cz/?c_id=10330

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Zwerg
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Tschechien will genauere Zahlen zur Sexarbeit feststellen

Beitrag von Zwerg »

Tschechien will genauere Zahlen zur Sexarbeit lukrieren

Enormer Boom in der Branche durch Sex-Touristen - Mit Hilfe von NGOs sollen nun Prostituierte gezählt werden
Schätzungen zufolge verdienen an die 30.000 Menschen in Tschechien ihr Geld mit käuflichem Sex. Die Prager Tageszeitung "Pravo" vom Donnerstag meldet unter Berufung auf das Statistikamt einen Umsatz der SexarbeiterInnen von 820.000 Euro pro Tag, der allein durch Sex-Touristen gemacht wird. Mehrere Millionen Euro sollen vor allem in die Ukraine und nach Russland fließen.

Laut "Pravo" will das Innenministerium nun genaue Zahlen zur Prostitution im Land lukrieren (Anmerkung von Zwerg: Das Wort lukrieren ist hier wahrscheinlich fälschlich verwendet worden - man meint eruieren (denke ich mal)). In Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen soll die Zahl der Prostituierten festgestellt werden. (APA/dpa)

dieStandard

Anmerkung:
Irgendwie schauen auch die Zahlen (für mich) eigenartig aus.... 820 000 Euro pro Tag Umsatz geteilt durch 30 000 Menschen die von Sexarbeit leben.... - aber natürlich kann ich mich auch täuschen.

Christian

HaDe
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Re: Tschechien will genauere Zahlen zur Sexarbeit feststelle

Beitrag von HaDe »

Zwerg hat geschrieben:Irgendwie schauen auch die Zahlen (für mich) eigenartig aus.... 820 000 Euro pro Tag Umsatz geteilt durch 30 000 Menschen die von Sexarbeit leben....
Naja, steht ja nirgens, dass die 30000 alle Vollzeit sind. und bei den 820000 wird erwähnt, dass das der Umsatz durch Sex-Touristen alleine ist. Ich nehme mal an, es gibt auch örtliche Kunden.

Aber Du hast recht - der Betrag erscheint trotzdem relativ niedrig. Das wären rund 27 Euro Pro Tag, also rund 700 Euro pro Monat. Selbst wenn noch anderes dazu kommt ist es trotz niedrigem Einkommensniveau in CZ ziemlich wenig.

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Marc of Frankfurt
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Grenzverkehr

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Prostitution: Billiger Sex gleich hinter der Grenze



Freier aus Österreich kurbeln das Sex-Geschäft im tschechischen Grenzraum an. Sie nutzen die Anonymität des Auslands, um ihre Fantasien auszuleben.

Znaim. Kaum hat man die österreichische Grenze passiert, springen sie einen an, die grellen Werbeschilder. Spärlich bekleidete Frauenkörper buhlen an den Schildern entlang der E55 im Süden Tschechiens um männliche Kundschaft. „Moulin Rouge“, „Villa Rose“, „Café Bar Non-Stop“, „Club Scandaleux“. Manchmal ist es auch nur ein rote Rose, die den Weg weist. Den Weg ins nächste Bordell.

Kaum 100 Kilometer von Wien entfernt blüht in der tschechischen Grenzregion bei Znaim das Geschäft mit billigem Sex ab 20 Euro aufwärts. In der 35.000-Einwohner-Stadt, die trotzig über der Thaya thront, florieren knapp 40 als Pensionen, Clubs und Bars getarnte Bordelle und ein Straßenstrich – dank der Sextouristen aus Österreich. Die Bordell-Besitzer und Zuhälter haben sich längst auf ihre Klientel aus Österreich eingestellt. „Neue Mädchen eingetroffen“, preisen sie auf Deutsch ihre „Ware“ an. Mehr als 90 Prozent der Freier reisen aus dem Wiener Raum und den angrenzenden Bezirken aus Nieder- und Oberösterreich an – an Spitzentagen an die 300 Männer. Für schnellen, billigen Sex tauchen sie in die Anonymität des Auslands ein.

„Die meisten der Freier sind äußerst brave Familienväter, die oft ein emotionales und sexuelles Kommunikationsproblem haben“, meint Rainer König-Höllerwöger vom Wiener Institut für psychosoziale Fragen (IPS). Der Sexualforscher untersucht seit einem Jahr im Auftrag der Europäischen Union die Rotlichtszene im tschechischen Grenzgebiet und kennt das Milieu wie kein anderer. Mit der Bewilligung des EU-Projekts haben die Behörden zumindest indirekt zugegeben, ein Problem mit der wuchernden Prostitution zu haben, vielleicht auch mit Kinder- und Zwangsprostitution. Durch Schulungen sollen nun tschechische und österreichische Behörden vernetzt werden. Immerhin geht es um ein gemeinsames Problem – tschechisches Angebot und österreichische Nachfrage.


Auf den besonderen Kick aus

Ein zerbeulter Wagen mit Wiener Kennzeichen rollt an der offenen Tür der „Bar Merlot“ vorbei. Hinter einer Sonnenbrille versteckt, versucht der Mann einen Blick auf die angepriesenen Mädchen zu erhaschen. Krampfhaft will das Bordell den Anschein eines Heurigenlokals wecken. Ein alter Hit der Zillertaler Schürzenjäger dringt ins Freie. Der Mann fährt weiter. Heute war für ihn wohl nichts dabei.

Die Männer wären großteils auf den besonderen Kick aus, weiß König-Höllerwöger. „Sie wollen ihre Fantasien ausleben. Manche Freier wollen Sex ohne Kondom. Andere sind gewalttätig“, sagt er. Davon weiß auch Olga Sedláková von der Caritas Znaim[/b] zu berichten. Die junge Sozialarbeiterin führt seit vier Jahren gemeinsam mit drei weiteren Caritas-Mitarbeiterinnen einen Kampf gegen Windmühlen: Sie bieten Prostituierten in den Clubs und auf der Straße Unterstützung an. „Immer wieder berichten Frauen, dass sie von Freiern gefesselt, geschlagen, und manchmal mit Rasierklingen geschnitten werden“, erzählt sie.

Mehr als 400 Frauen aus der Ukraine, Rumänien, Bulgarien oder Moldawien arbeiten in den Znaimer Bordellen. Die wenigsten sind Tschechinnen. Die wenigsten sind freiwillig ausgerechnet nach Znaim gekommen. Und die wenigsten schaffen es, der Gewalt der Zuhälter zu entkommen. Will jemand aus dem Rotlicht-Milieu aussteigen, dann hilft Olga Sedláková. „Wir können nur unsere Hilfe anbieten. Die Frauen müssen aber von selbst kommen.“ Bei ihren Runden durch die Bordelle verteilt sie ihre Notrufnummer – gedruckt auf Spiegel, Schmink-Utensilien und Feuerzeuge, denn jeder Papierfolder erregt Aufmerksamkeit bei den Zuhältern.


Zwischen Sucht und Syphilis

Die mobile Klinik, die einmal alle drei Monate vor den Bordellen halt macht, hat großen Zulauf. Die wenigsten haben den perfekten Körper, wie die Werbeschilder entlang der E55 suggerieren. Viele der Prostituierten sind mit Syphilis infiziert, die meisten süchtig nach Drogen oder Alkohol – oder beidem. Aids sei noch nicht so verbreitet, erklärt Sedláková trocken.

Zwangsprostitution und Sex mit Minderjährigen für ein paar Euro, ja, das komme sicherlich vor, meinen sowohl König-Höllerwöger als auch Sedláková. „Aber von Mädchen aus der Ukraine etwa hören wir dann, dass es doch hier besser sei als zuhause“, meint die Caritas-Mitarbeiterin achselzuckend.

Lange Zeit hatten die Behörden weggeschaut. So konnte sich damals noch außerhalb der EU ein Paradies für Sextouristen und Pädophile entwickeln. Trotz einiger Anläufe gibt es kein Gesetz, das die Prostitution in Tschechien regelt.


Durchlässige Grenzen

Und was Anfang 2008 passieren könnte, wenn die Grenzkontrollen nach Tschechien wegfallen, das mag sich König-Höllerweger nicht ausmalen. Dann könnten die Werbeschilder, auf denen sich Frauen räkeln, vielleicht nicht mehr nur auf Tschechien beschränkt bleiben, sondern über die Grenze nach Österreich wandern.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.08.2007)
http://www.diepresse.com/home/panorama/ ... 3/print.do

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Prostitution: Billiger Sex gleich hinter der Grenze

Beitrag von KonTom »

Prostitution: Billiger Sex gleich hinter der Grenze

Freier aus Österreich kurbeln das Sex-Geschäft im tschechischen Grenzraum an. Sie nutzen die Anonymität des Auslands, um ihre Fantasien auszuleben.

Znaim. Kaum hat man die österreichische Grenze passiert, springen sie einen an, die grellen Werbeschilder. Spärlich bekleidete Frauenkörper buhlen an den Schildern entlang der E55 im Süden Tschechiens um männliche Kundschaft. „Moulin Rouge“, „Villa Rose“, „Café Bar Non-Stop“, „Club Scandaleux“. Manchmal ist es auch nur ein rote Rose, die den Weg weist. Den Weg ins nächste Bordell.

Kaum 100 Kilometer von Wien entfernt blüht in der tschechischen Grenzregion bei Znaim das Geschäft mit billigem Sex ab 20 Euro aufwärts. In der 35.000-Einwohner-Stadt, die trotzig über der Thaya thront, florieren knapp 40 als Pensionen, Clubs und Bars getarnte Bordelle und ein Straßenstrich – dank der Sextouristen aus Österreich. Die Bordell-Besitzer und Zuhälter haben sich längst auf ihre Klientel aus Österreich eingestellt. „Neue Mädchen eingetroffen“, preisen sie auf Deutsch ihre „Ware“ an. Mehr als 90 Prozent der Freier reisen aus dem Wiener Raum und den angrenzenden Bezirken aus Nieder- und Oberösterreich an – an Spitzentagen an die 300 Männer. Für schnellen, billigen Sex tauchen sie in die Anonymität des Auslands ein.

„Die meisten der Freier sind äußerst brave Familienväter, die oft ein emotionales und sexuelles Kommunikationsproblem haben“, meint Rainer König-Höllerwöger vom Wiener Institut für psychosoziale Fragen (IPS). Der Sexualforscher untersucht seit einem Jahr im Auftrag der Europäischen Union die Rotlichtszene im tschechischen Grenzgebiet und kennt das Milieu wie kein anderer. Mit der Bewilligung des EU-Projekts haben die Behörden zumindest indirekt zugegeben, ein Problem mit der wuchernden Prostitution zu haben, vielleicht auch mit Kinder- und Zwangsprostitution. Durch Schulungen sollen nun tschechische und österreichische Behörden vernetzt werden. Immerhin geht es um ein gemeinsames Problem – tschechisches Angebot und österreichische Nachfrage.



Auf den besonderen Kick aus
Ein zerbeulter Wagen mit Wiener Kennzeichen rollt an der offenen Tür der „Bar Merlot“ vorbei. Hinter einer Sonnenbrille versteckt, versucht der Mann einen Blick auf die angepriesenen Mädchen zu erhaschen. Krampfhaft will das Bordell den Anschein eines Heurigenlokals wecken. Ein alter Hit der Zillertaler Schürzenjäger dringt ins Freie. Der Mann fährt weiter. Heute war für ihn wohl nichts dabei.

Die Männer wären großteils auf den besonderen Kick aus, weiß König-Höllerwöger. „Sie wollen ihre Fantasien ausleben. Manche Freier wollen Sex ohne Kondom. Andere sind gewalttätig“, sagt er. Davon weiß auch Olga Sedláková von der Caritas Znaim zu berichten. Die junge Sozialarbeiterin führt seit vier Jahren gemeinsam mit drei weiteren Caritas-Mitarbeiterinnen einen Kampf gegen Windmühlen: Sie bieten Prostituierten in den Clubs und auf der Straße Unterstützung an. „Immer wieder berichten Frauen, dass sie von Freiern gefesselt, geschlagen, und manchmal mit Rasierklingen geschnitten werden“, erzählt sie.

Mehr als 400 Frauen aus der Ukraine, Rumänien, Bulgarien oder Moldawien arbeiten in den Znaimer Bordellen. Die wenigsten sind Tschechinnen. Die wenigsten sind freiwillig ausgerechnet nach Znaim gekommen. Und die wenigsten schaffen es, der Gewalt der Zuhälter zu entkommen. Will jemand aus dem Rotlicht-Milieu aussteigen, dann hilft Olga Sedláková. „Wir können nur unsere Hilfe anbieten. Die Frauen müssen aber von selbst kommen.“ Bei ihren Runden durch die Bordelle verteilt sie ihre Notrufnummer – gedruckt auf Spiegel, Schmink-Utensilien und Feuerzeuge, denn jeder Papierfolder erregt Aufmerksamkeit bei den Zuhältern.



Zwischen Sucht und Syphilis
Die mobile Klinik, die einmal alle drei Monate vor den Bordellen halt macht, hat großen Zulauf. Die wenigsten haben den perfekten Körper, wie die Werbeschilder entlang der E55 suggerieren. Viele der Prostituierten sind mit Syphilis infiziert, die meisten süchtig nach Drogen oder Alkohol – oder beidem. Aids sei noch nicht so verbreitet, erklärt Sedláková trocken.

Zwangsprostitution und Sex mit Minderjährigen für ein paar Euro, ja, das komme sicherlich vor, meinen sowohl König-Höllerwöger als auch Sedláková. „Aber von Mädchen aus der Ukraine etwa hören wir dann, dass es doch hier besser sei als zuhause“, meint die Caritas-Mitarbeiterin achselzuckend.

Lange Zeit hatten die Behörden weggeschaut. So konnte sich damals noch außerhalb der EU ein Paradies für Sextouristen und Pädophile entwickeln. Trotz einiger Anläufe gibt es kein Gesetz, das die Prostitution in Tschechien regelt.



Durchlässige Grenzen
Und was Anfang 2008 passieren könnte, wenn die Grenzkontrollen nach Tschechien wegfallen, das mag sich König-Höllerweger nicht ausmalen. Dann könnten die Werbeschilder, auf denen sich Frauen räkeln, vielleicht nicht mehr nur auf Tschechien beschränkt bleiben, sondern über die Grenze nach Österreich wandern.


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Tschechien: Groß angelegte Kampagne gegen Zwangsprostitution

Beitrag von Zwerg »

Kunden des Rotlichtmilieus können anonym Hinweise auf möglichen Frauenhandel hinterlassen

Prag - Das tschechische Innenministerium hat am Mittwoch in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hilfsorganisationen des Landes eine groß angelegte Kampagne gegen Zwangsprostitution gestartet. Künftig könnten auch nicht Tschechisch sprechende Kunden des Rotlichtmilieus anonym Hinweise auf möglichen Frauenhandel hinterlassen, sagte Tereza Hulikova von der Internationalen Organisation für Migration (IOM).

Die Aktion "Fürchte dich nicht und sage es für sie" laufe vorerst bis Mitte Jänner 2008 und werde in den kommenden Wochen auf großen Plakaten im Grenzgebiet zu Deutschland und Österreich vorgestellt.

Frauen großteils aus Bulgarien, Litauen und der Ukraine

Schätzungen zufolge verdienen in Tschechien bis zu 30.000 Menschen ihr Geld mit käuflichem Sex. Ein wesentlicher Teil der zur Prostitution gezwungenen Frauen kommt nach Angaben des Prager Innenministeriums aus Bulgarien, Litauen und der Ukraine. "Für viele besteht ihre einzige Hoffnung im Mut der Kunden, bei uns anzurufen", sagte IOM-Chefin Lucie Sladkova am Mittwoch.

Zwangsweise festgehaltene Frauen würden sich in Nachtclubs oft "unnatürlich" verhalten und manchmal Besucher bitten, eine Nachricht zu übergeben. Im vergangenen Jahr bescherten Sex-Touristen dem Rotlichtmilieu in Tschechien einen Tagesumsatz von mehr als 820.000 Euro. (APA/dpa)

http://diestandard.at/?url=/?id=2997834

die tschechische Seite "Gemeinsam gegen Menschenhandel"

http://www.rekni-to.cz/index.php

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Dann hat jeder 27,33 Euro pro Tag verdient.

Oder wie funktioniert das mit Statistik?

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Prostituierte verprügelt Förster - Jagdszenen im Böhmerwald

Beitrag von Zwerg »

Jagdszenen aus dem Böhmerwald: Im Streit um den Platz auf einem Hochsitz hat eine tschechische Prostituierte einen Förster krankenhausreif geprügelt. Der Waidmann habe in der Nacht zu Freitag bei Pilsen seinen Hochsitz besteigen wollen, auf dem aber schon die 33-Jährige geschlafen habe, berichtete die Prager Zeitung "Pravo".

Ein Verlassen des luftigen Plätzchens habe die Frau mit den Worten verweigert, sie habe dort schon mehrfach übernachtet und besitze Gewohnheitsrecht. Als der Förster sich gewaltsam Zugang verschaffen wollte, schlug die Prostituierte den 67- Jährigen mit einem Knüppel nieder. Der Mann musste stationär behandelt werden. Der Frau, die ihrer Arbeit auf dem Parkplatz eines nahe gelegenen Friedhofs nachging, drohen acht Jahre Haft.

http://www.n-tv.de/843831.html

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Und ich dachte in Tschechien sind Prostituierte nur Opfer ;-)




Interessant ist aber die Bilderschau zu obigem n-tv Link. Auch wenn die Auswahl vojeuristisch ist und die Kommentierung teilweise etwas schräg. Da hat wohl der Praktikant das Bilderarchiv gesichtet und einen Propagandatext damit illustriert. Ob diese Methode Beweiskraft erzeugt?

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Beitrag von Nathalia »

Tja Marc,es komm drauf ob ist das Tschechin,da ich aus eigen Erfahrung gehe,wir Tschechinnen sind sehr lieb und nett,aber wenn uns jemand provoziert ist besser uns nicht in die Quere kommen ;-)


Aber die Bilderschau ist wirklich sehr Interessant.


LG Nathalia

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Beitrag von JayR »

Das ist jetzt ein wenig off topic.

Diese ganze Szene ist doch ein wenig bizarr.
Eine Prostituierte mit einem Knüppel arbeitet auf dem Parkplatz eines Friedhofs. Wie? Offensichtlich ohne Wohnwagen, denn sie übernachtet auf einem Hochsitz. Dann wird sie ihre eigentliche Arbeit wohl zwischen moosbewachsenen Grabsteinen ausführen.

Jetzt wacht die Dame also auf, als der alte Förster mit dem grauen Bart und Hut die morsche Leiter raufkraxelt. Oben angelangt fragt er die verschlafene Dame, was sie dort täte. Sie antwortet ihm wahrheitsgemäss, dass sie dort oft nächtige und pocht auf ihr Gewohnheitsrecht.

Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung während der Förster noch auf der Leiter steht und im Begriff ist, sich Zugang zu verschaffen. Die Dame zieht ihm eins rüber mit ihrem Knüppel.
Eigenartigerweise fällt der Förster nicht von der Leiter herunter, denn das hätte der Journalist sicher bemerkt. Er hat ja auch das scheue Wild bemerkt, das die ganze Szene voll Verwunderung betrachtet ohne die Flucht zu ergreifen.

Und schon fallen mir die wunderbaren Fotografien der tschechischen Fotografen Jan Saudek und Sára Saudkova ein.
http://www.saudek.com/

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Nathalia
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Beitrag von Nathalia »

In Tschechien ist der Straßenstrich Vergangenheit.

Heute habe ich gelesen in " iDnes.cz" ein sehr Interessantes Artikel über der Straßenstrich in CZ.

Es heisst das der Starssenstrich langsam verschwindet.Es ist sehr viele private Wohnungen,welche machen eine grosse Konkurrenz zu Clubs,die Beamten selber,wissen nicht genau wie viele Wohnungen das ist.Es heisst aber nicht,das es wird weniger SW geben,nur die nachfrage nach Strassenstrich ist geringer.Die klienten wollen nicht mehr Mädchen und Jungs,die auf Drogen oder Alkohol abhängig sind oder von zu hause weggelaufen haben und für eine Lächerliche summe alles machen.
Der Burgmeister von Cheb sagte,das aus 100 Prostituierten,nur noch 20 auf Strasse Arbeitet und in manche Städten sogar gar keine mehr.
Die Prostituierten ziehen in Wohnungen,kleinen Clubs oder grösseren Clubs,die wie ein Supermarket funktioniert.Manche von diesen Clubs haben in Evidenz bis zu 100 Frauen,an einen Abend kann es bis zu 30 Frauen Arbeiten.Und gerade in den Grenz gebieten,hatten viele Clubs gemerkt das Monat zu Monat die nachfrage nach Tschechischen Frauen sehr gering ist,die Klienten fahren lieber in der Westlichen Länden wie in Litauen.Von daher probieren die Clubs Kunden anlocken,durch erstklassigen Service,Sauna,Massagen aber auch durch Sport,welche können die Kunden schauen zusammen mit halbnackten Frauen auf gross Bildschirm.


LG Nathalia