Das hier habe ich grade gefunden:
Titel: Prostitution und Menschenhandel - Eine Herausforderung für Kirche und Diakonie
Download:
www.diakonie.de/downloads/DK-08-2001.pdf
Ich habe den Text nur überflogen, aus gutem Grund. Ich will mich heute nicht aufregen. Tommy, wenn du die Texte von der Seite der Lobby für Menschenrechte schon propagandistisch fandest, bin ich gespannt, was du hierzu sagst.
Meine Meinung: Solange die Kirche weiterhin ihre Doppelmoral verbreiten darf und die größte Glaubensgemeinschaft der Welt ihren Aussagen blinden Glauben schenkt, werden wir in Sachen Toleranz nicht viel weiterkommen...
Hmmm....
Alles Liebe,
Lisa
Die liebe Kirche...
-
- leider nicht mehr aktiv
- Beiträge: 856
- Registriert: 25.02.2005, 16:04
- Wohnort: Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Die liebe Kirche...
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 373
- Registriert: 26.03.2005, 01:01
- Wohnort: 1140 Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Hi Lisa,
Im Unterschied zum Text der Menschenrechtslobby sind die hier getätigten Aussagen recht stichhaltig, finde ich. Und vor allem :
Die Diakonie tut auch tatsächlich was, anstatt nur sinnentleerte Sprechblasen in die Welt zu setzen. Schon an Hand der Wahl und Gewichtung der einzelnen Problembereiche ist unschwer zu erkennen, dass sich die Diakonie tatsächlich mit den Leuten auseinandersetzt. Die Doppelmoral von Kirche, Staat und Gesellschaft ist eh ein alter Hut, Lisa. Damit müssen wir halt leben.
Allein wichtig ist m.E. in diesem Zusammenhang, dass eine Organisation tatsächlich Hilfestellung und damit einen kleinen Beitrag zur Problemlösung leistet, und da ist es für mich sekundär, unter welcher Fahne dieses Engagement steht. Ich bin auch nicht gerade begeistert von der Haltung der Kirche zu etlichen Themen. Aber erstens muss gesagt sein, dass die internen Auffassungen zur Zeit sehr auseinander gehen, sodass eine Spaltung der Kirche nicht ausgeschlossen scheint. Andererseits wird es sehr davon abhängen, welchen Kurs der neue Papst vorgeben wird. Bin da jedenfalls schon mal sehr gespannt. Im hier zur Debatte stehenden Zusammenhang jedoch haben die Aktivitäten des Hilfswerks und der Diakonie meine vollste Zustimmung und Sympathie.
LG, Tommy
Im Unterschied zum Text der Menschenrechtslobby sind die hier getätigten Aussagen recht stichhaltig, finde ich. Und vor allem :
Die Diakonie tut auch tatsächlich was, anstatt nur sinnentleerte Sprechblasen in die Welt zu setzen. Schon an Hand der Wahl und Gewichtung der einzelnen Problembereiche ist unschwer zu erkennen, dass sich die Diakonie tatsächlich mit den Leuten auseinandersetzt. Die Doppelmoral von Kirche, Staat und Gesellschaft ist eh ein alter Hut, Lisa. Damit müssen wir halt leben.
Allein wichtig ist m.E. in diesem Zusammenhang, dass eine Organisation tatsächlich Hilfestellung und damit einen kleinen Beitrag zur Problemlösung leistet, und da ist es für mich sekundär, unter welcher Fahne dieses Engagement steht. Ich bin auch nicht gerade begeistert von der Haltung der Kirche zu etlichen Themen. Aber erstens muss gesagt sein, dass die internen Auffassungen zur Zeit sehr auseinander gehen, sodass eine Spaltung der Kirche nicht ausgeschlossen scheint. Andererseits wird es sehr davon abhängen, welchen Kurs der neue Papst vorgeben wird. Bin da jedenfalls schon mal sehr gespannt. Im hier zur Debatte stehenden Zusammenhang jedoch haben die Aktivitäten des Hilfswerks und der Diakonie meine vollste Zustimmung und Sympathie.
LG, Tommy
-
- leider nicht mehr aktiv
- Beiträge: 856
- Registriert: 25.02.2005, 16:04
- Wohnort: Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Hallo Tommy,
du hast Recht.
Da wird tatsächlich was getan und nicht nur geredet. Ziemlich konkrete Vorschläge bringen die da, die auch durchsetzbar sein müßten.
Da kann man nur viel Glück wünschen, dass die Prostitution eines Tages gar nicht mehr nötig ist, wenn sich die Vision von Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit erfüllt und die Täter Verantwortung für ihre Taten übernehmen.
Alles Liebe,
Lisa
du hast Recht.
Da wird tatsächlich was getan und nicht nur geredet. Ziemlich konkrete Vorschläge bringen die da, die auch durchsetzbar sein müßten.
Da kann man nur viel Glück wünschen, dass die Prostitution eines Tages gar nicht mehr nötig ist, wenn sich die Vision von Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit erfüllt und die Täter Verantwortung für ihre Taten übernehmen.
Alles Liebe,
Lisa
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 373
- Registriert: 26.03.2005, 01:01
- Wohnort: 1140 Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Ui ui ui,..das ist fürwahr eine gewagte Hoffnung !Elisabeth hat geschrieben:Da kann man nur viel Glück wünschen, dass die Prostitution eines Tages gar nicht mehr nötig ist, wenn sich die Vision von Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit erfüllt und die Täter Verantwortung für ihre Taten übernehmen.
Ich glaub' ehrlich gesagt nicht so recht, dass es das jemals spielen wird, solange die Erde sich dreht. Denn die Geschichte lehrt, dass wir uns auch in diesem Punkt seit Ewigkeiten mit ihr im Kreise drehen :
In der hellenischen Antike bekleideten die Hetären ein heiliges, ja göttliches Amt. Im Rom der Cäsaren holte man schliesslich die Vestalinnen von deren Podest und maß ihnen eine Stellung bei, die dem gesellschaftlichen Rang der heutigen Prostituierten nicht unähnlich war. Auch die Probleme waren dieselben : Zuhälterei, Bestechung, Erpressung, Krankheiten, Menschenhandel, Sklaverei..
Christus selbst wies in aller Deutlichkeit der Kirche den Weg, welche Position sie hier zu vertreten habe. Oder kennt jemand die Stelle, derzufolge Liebesdienerinnen das Wort Gottes zu verwehren sei ?
Und dennoch wurden 1500 Jahre später die Nachfahrinnen Maria Magdalena's angeprangert und am Scheiterhaufen verbrannt. Lediglich 200 Jahre danach wiederum griffen Mätressen der Könige von Frankreich ungeniert nach dem Thron.
Wenn manche Leute auch meinen, sie würden etwas bewegen, bloß indem sie einer Sache einen anderen Namen geben, wird das an der Sache selbst kaum was ändern. Es ist was es ist.
Sicher spiegelt der Grad der Wertschätzung die jeweilige Gesinnung des Volkes und dessen Kultur wider : Vestalinnen wie Göttinnen zu verehren, oder andererseits staatliche Zuhälterei zu betreiben (anders kann man die Besteuerung der Einkommen aus Prostitution kaum nennen), zeugt schon von gewissen Auffassungsunterschieden.

In irgendeiner Form aber wird die Prostitution ein steter Wegbegleiter der menschlichen Kultur sein, so wie sie es von Anbeginn war. Was nach über 6000 Jahren seines Bestehens immer noch dermaßen viel Macht und Einfluß hat, wird weder vor einer unaufgeklärten Glaubensgemeinschaft und erst recht nicht vor den Ambitionen feministischen Blindgängertums in die Knie gehen.
Ohne werten zu wollen : Es wird schon seinen Grund und auch seinen Sinn haben, dass manche Dinge die Horizonte zeitgenössischen Denkens stets nahezu unverändert überdauert haben.
So wie zahllose Generationen vor uns, haben nun wir die Aufgabe, für die Sexarbeiterinnen der Gegenwart Rahmenbedingungen zu schaffen, die vor allem Eines sicherstellen sollen : Die Wahrung von Würde und Gleichbehandlung, ..vor dem Gesetz, und ganz besonders in unseren Köpfen !
LG, Tommy