Prostituierte rächt sich an unzuverlässigen Freiern

[KonTom]

Wenn es um die "Marie" (=Geld) geht, dann versteht die belgische Prostituierte "Hotmarijke" ("scharfe Marie") keinen Spaß. Sie hat deshalb auf ihrer Website eine Liste mit den Telefonnummern und Namen jener Freier veröffentlicht, die zu vereinbarten Terminen nicht erschienen sind.

Öffentlich gemacht hat die Sex-Workerin, die auch als Domina tätig ist, ihre Liste, weil sie mehrfach von Freiern versetzt worden sei, sagte sie der belgischen Zeitung "Gazet van Antwerpen". Da die Belgierin für ihre Dienste 150 Euro pro Stunde verlangt, nehme sie diese Beträge nicht ein, wenn sie wegen eines unzuverlässigen Kunden einem anderen absage, begründet die 20-Jährige ihre ungewöhnliche Aktion.
Zurzeit umfasse die Liste, die als Exel-Datei auf der Website zu finden ist, rund 150 Namen von unzuverlässigen Freiern. „Kunden sagen mir oft, dass sie nicht unter ihrem echten Namen anrufen, aber die Telefonnummern stimmen“, so "Hotmarijke". Wer die 150 Euro nachträglich bezahle, dessen Daten würden aber umgehend gelöscht werden, verspricht die Prostituierte.
Dass ihr Tun nicht gesetzteskonform ist, weiß Marijke und gibt die Liste jetzt nur noch an Leute weiter, die ihr eine Anfrage per SMS schicken.

Quelle: Kronen Zeitung

[annainga]

den ärger von "Hotmarijke" können wir sw´s wohl gut verstehen. wobei sie hier aber zu weit geht (meiner meinung nach). ein gewisses berufsrisiko nicht abgesagter termine haben viele dienstleister. unser zahnarzt z.b. verlangt auch "ausfallkosten" bei einem nicht eingehaltenem termin. allerdings veröffentlicht er keine liste!
ich selbst stelle nicht eingehaltene termine auch in bestimmten fällen in rechnung.
wobei man als dienstleister abwägen sollte, wie weit der schaden geht, wenn man potentielle kunden so behandelt. besser man steht souverän über diesen unangenehmen terminplatzern, bevor man zuviel energie in "rachegelüste" steckt.

liebe grüße von annainga

[lorelay]

ich kann es nachvollziehen - wobei die wiener kunden wesentlich zuverlässiger sind:
seit ich telefonnummern obligatorisch einfordere, habe ich nur noch einen "vergessensschwund" von ca. 0,3%, gegenüber vorher ca 70%

ich kann es dem mariechen nachvollziehen, dass sie sauer ist - gut find ich die aktion dennoch nicht.
zu viele leute tun sich sowieso schon schwer damit, ihre telefonnummer herzugeben.
was nun, wenn die gute versehentlich eine nummer erwischt, deren besitzer unschuldig war?
oder durch einen unfall ins krankenhaus gekommen ist und sich nicht melden konnte?
oder ... oder...?

wenn das schule macht, wird bald keiner mehr seine nummer hergeben, aus angst, die nächste könnte vielleicht die nummern und namen der leute, die sich nicht waschen, der kollegin unsympathisch sind oder sich mehr als 10 minuten verspäten, im internet veröffentlichen...

gerade in unserem job ist datenschutz sehr wichtig, und solche aktionen kontraprodukitv!

[Marc of Frankfurt]

Damit es nicht zu solchen halblegalen Aktionen von Selbstjustiz durch Sexdienstleistern oder Freier oder Prostitutionsorganisatoren etc. kommt ist Aufklärung und gesellschaftliche Akzeptanz wichtig und unerläßlich.

Hier zeigt sich besonders wie wichtig Aus- und Fortbildung für Prostituierte ist. Nur in wenigen Büchern oder Seminaren kann man so viele wichtige Tipps lernen wie hier in diesem Forum, wie z.B. der Tipp von Lorelay:

seit ich telefonnummern obligatorisch einfordere, habe ich nur noch einen "vergessensschwund" von ca. 0,3%, gegenüber vorher ca 70%

SEXWORKER.AT interner Querverweis:
kollektive Blacklists
Freier als Opfer

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