LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Geschäfte, Internet-Shops, Dienstleister, Beamte... wo habt ihr Diskriminierung oder unangemessenes Verhalten erfahren? Wo hat es euch besonders gut gefallen, bzw. stimmte das Preis/Leistungs-Verhältnis?
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Zwerg
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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Zwerg »

Ein Anruf, den ich in der gegenständlichen Sache erhalten habe, lässt mich immer mehr an den Zuständen im Laufhaus Roma in Salzburg zweifeln. Es stellt sich nunmehr die Frage, warum man auf dieser Blacklist landet.

Laut den mir vorliegenden Informationen (von mit persönlich bekannten verifizierten SexarbeiterInnen) gab es immer wieder "Zettel" welche im Laufhaus Roma ausgehängt wurden. Darauf war sinngemäß zu lesen: "Wer im Laufhaus xxxxx in xxxxx ein Zimmer bucht, wird hier gebannt"

Jetzt stellt sich dann tatsächlich die Frage, wie weit es mit der Selbstbestimmtheit der im Laufhaus Roma in Salzburg tätigen SexarbeiterInnen bestellt ist, wenn es nach dem Willen des/der BetreiberInnen geht. Wer also es wagt, in einem anderen Laufhaus, wie das dem/der BetreiberInnen genehmigten zu arbeiten, kommt auf die Blacklist - wird geoutet, wird über das Internet mit den eigenen Telefonnummern und Fotos geächtet? Es wird also Druck aufgebaut, um SexarbeiterInnen zu zwingen sich "gefällig" zu verhalten.

Ich kann mir nicht vorstellen auch nur einer SexarbeiterIn zu empfehlen, dort zu arbeiten.

christian knappik
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Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23

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Kasharius
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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Kasharius »

@Zwerg

gibt es sonst rechtssichere Wege diesem Treiben zu begegnen, oder wendet sich die Regelungsdichte der AT-Prostitutionsgesetze nur gegen die SW?

Kasharius grüßt

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Zwerg
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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Zwerg »

@kasharius
In den wenigen Fällen, in welchen wir so weit gehen mussten, hat eine Sachverhaltsdarstellung und das Ersuchen um Prüfung bzw. Beurteilung der von uns weitergeleiteten Screenshots, Fotos und Schriftstücke an die Staatsanwaltschaft zumeist ein "Umdenken" erfolgen lassen. Ebenso kann bzw. ist das teilweise auch geschehen die Behörde vor Ort informiert werden, dass es da eine Unstimmigkeit gibt, welche wir nicht verstehen können (Amtsarzt).

Auch bezüglich der Fotos gibt es Möglichkeiten - welche ich jedoch noch nicht gesetzt habe. Auch da kann es Wunder bewirken, wenn man die Jenigen, auf deren Server die Fotos liegen über die Unstimmigkeit mit deren AGB informiert. Hierbei gibt es gleich 2 AnsprechpartnerInnen welche davon bisher noch nichts mitbekommen haben.

Wobei: Es kann bei sexworker.at nicht um die Vernichtung von Arbeitsplätzen gehen - es geht uns darum, dass die Rechte von SexarbeiterInnen gewahrt bleiben - mit einer Blacklist werden sie es nicht. Spätestens Ende der nächsten Woche wird Bewegung in die Sache kommen. Auf sich beruhen lassen, können wir die Geschichte keines Falls.

christian

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Kasharius
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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Kasharius »

@Zwerg

nein, auf keinen Fall darf man solche SW-feindlichen Praktiken durchgehen lassen. Und ich bin immer wieder froh, über Dein "Wächteramt" zu Gunsten und im Interesse der SW.

Schönes WE trotzdem wünscht Dir

Kasharius grüßt :006

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Zwerg
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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Zwerg »

Kasharius hat geschrieben:
15.09.2018, 21:37
Und ich bin immer wieder froh, über Dein "Wächteramt" zu Gunsten und im Interesse der SW.
Ich bin nur der "Laute" - Auslöser für den Ausdruck unseres Unverständnisses sind die SexarbeiterInnen welche derartige Missstände aufzeigen. Ohne derartige Informationen würden wir auch nicht die "nachhaltigen Infos" vor Ort erhalten. Im oben angesprochenen Fall mit den "Zettel" gibt es Fotos welche bereits in meinem Besitz sind. Klar kann Niemand ausschließen, dass die "Botschaften" nicht mit Wissen des Betreibers ausgehängt wurden. Aber auf alle Fälle ist es sein Verantwortungsbereich und ist völlig daneben.

Ich werde öfters von Beratungsstellen gefragt, woher wir so gute Kontakte haben - wobei das ganz einfach ist: Wir sind oft in diversen Lokalitäten vertreten ohne dass irgendeine BetreiberIn merkt, dass da ein Teil von unserer Community schon im Etablissement vor Ort ist. Wir brauchen nicht "unterwandern" - wir sind schon da.Nicht sichtbar und somit auch nicht verhinderbar. Wobei in ganz vielen Fällen völlig beschwerdefrei. Wenn kein Grund zur Beschwerde vorliegt, so ist das ja durchaus in unserem Interesse. Wir brauchen Arbeitsplätze!

Was wir nicht brauchen bzw. unterstützen, sind Lokalitäten in welchen BetreiberInnen Fotos von SexarbeiterInnen missbrauchen. Wir brauchen keine BetreiberInnen, welche Dinge versprechen, die sie nicht einhalten können. Wir brauchen keine BetreiberInnen welche SexarbeiterInnen bei der Wahl ihrer Arbeitsplätze unter Druck setzen.

Irgendwie traurig, wenn BetreiberInnen nicht erkennen, dass die Achtung der Rechte von SexarbeiterInnen ihnen selbst zum Vorteil gereicht.

Liebe Grüße und auch Dir ein schönes Wochenende

christian

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Zwerg »

Eine Gruppe derzeit oder vor Kurzem vor Ort tätiger SexarbeiterInnen hat mich über eine Mittelsfrau kontaktiert und betont, dass der Betreiber zwar nicht immer einfach, aber trotzdem in Ordnung sei - auf Nachfrage haben sie aber die Blacklist als absolut unmöglich bezeichnet. Auch sie wünschen die sofortige Entfernung der diskriminierenden Einträge. Wenn man einem Betreiber Bilder zur Verfügung stellt, so muss man erwarten können, dass diese nicht derart missbraucht werden.

christian knappik

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von deernhh »

Zwar fuer Deutschland, aber doch evtl. intessant:

ESCORT: SEITENBETREIBER ZUR ENTFERNUNG VON BILDERN VERURTEILT!

Das Landgericht Koeln hat in einer Entscheidung von 5. Juli 2017 (Az: 28 O 217/16) erneut einer der Betreiberin einer Escort-Seite im Internet verboten, Fotografien der von der Kanzlei Koetz vertretenen Klaegerin zur Gestaltung eines Profils zu nutzen.

Die Fotografien waren entstanden, als die Klaegerin fuer einen kurzen Zeitraum als Callgirl fuer eine Escort-Agentur taetig war. Nach ihrem Ausscheiden verwendete die Agentur die Fotografien jedoch weiter mit der Begruendung, im Vertrag seien ihr die Rechte eingeraeumt worden.

Doch hier gab es Streit: Die Klaegerin konnte sich an eine Vertragsunterzeichnung nicht erinnern - im Gegenteil: Es war keiner unterzeichnet worden. Dieser "Vertrag" enthielt sogar die Moeglichkeit, seine Bilder aus dem.Profil herauszukaufen - fuer € 3.500,00!

Dr. Daniel Koetz argumentierte fuer die Klagerin, dass die Einwilligung nur fuer den Zeitraum der Taetigkeit als Escort gelte. Ausserdem: eine Vereinbarung, noch dazu in allgemeinen Geschaeftsbedingungen, ueber eine unwahre Tatsachenbehauptung ("Model ist buchbar"), ist sittenwidrig und daher unwirksam. Auf den Vertrag kam es danach nicht einmal mehr an.

Die fuer die Persoenlichkeitsrechtsstreitigkeiten zustaendige Kammer des LG Koeln verurteilte das Betreiberunternehmen und deren Geschaeftsfuehrern zur Unterlassung. Auch die Augenbalken auf den Fotografien nuetzten nichts. Denn die Klaegerin sei trotzdem durch Mund-, Kinn- und Stirnpartie zu erkennen.

Rechtlich kam es auf die sog. Zweckuebertragung des Urheberrechtsgesetzes an. Danach werden Rechte nur soweit vergeben, wie sie fuer den Verwender unbedingt noetig sind. Und hier ging es ersichtlich nur um ein Escort-Profil - fuer den Zeitraum der aktiven Taetigkeit, nicht darueber hinaus.

Eine aehnliche Entscheidung erwirkte Dr. Koetz bereits 2011 fuer eine Mandantin. (Siehe unten)

Rechtstipp vom 12.0.2017

https://www.anwalt.de/rechtstipps/escor ... 10652.html

So, nun zur aehnlichen Entscheidung:
MODEL-FOTOS FUER ESCORT-SEITE VERWENDET: € 3.000,00 FUER EX-CALLGIRL

Das Landgericht Koeln hat in einer Entscheidung von 8. Juni 2011 (Az: 28 O 859/10) dem Betreiber einer Escort-Seite im Internet verboten, Fotografien der von der Kanzlei Koetz vertretenen Klaegerin zur Werbung zu nutzen. Ausserdem erhielt das Model eine Schadensersatzlizenz i.H.v. € 3.000,00 zugesprochen.

Weiterlesen auf:
https://www.anwalt.de/rechtstipps/model ... 19853.html

Falls dieser Beitrag hier nicht reinpasst, so bitte ich um Verschiebung. Danke!

Liebe Gruesse von deernhh

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Zwerg »

Ich bin gerade aus Salzburg, wo ich unter Anderem ein Gespräch mit dem Eigentümer des Laufhauses Roma geführt habe, zurückgekehrt....

Um es kurz zu machen: Die Blacklist gibt es nicht mehr und auch der Text bzgl. des Arztes wurde in unserem Sinn geändert, was wir natürlich wohlwollend zur Kenntnis nehmen und uns bedanken.

christian knappik

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Lucille »

Hach, große Zwerge wirken :-*

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Zwerg »

Um ehrlich zu sein, ärgert es mich, dass es so lange gedauert hat...

Liebe Grüße

christian

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Magdalena
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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Magdalena »

@Zwerg
Ärgern? Du hast keinen Grund dafür, denn die Bremse warst nicht Du! Im Gegenteil war es doch so, dass Du etwas dagegen gemacht hast. Solche Vorfälle sind generell ärgerlich, aber der Jenige der etwas dagegen unternimmt und auch erfolgreich ist verdient ein Danke und Zuspruch dass er in Zukunft auch so weitermacht.

Deshalb: Danke

Magda

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Susi »

Chapeau!

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Rose »

Da kommt Freude auf!

Gute Arbeit!

Rose
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deernhh
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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von deernhh »

Dem Lob schliesse ich mich ebenso an!
Klasse!

Warum es so lange gedauert hat bzw. der Eigentuemer des Laufhauses Roma Salzburg so lange "ignorant und beratungsresistent" war, war vielleicht deshalb, wie ich denke und vermute, dass der Eigentuemer die Gegenwehr der SW unterschaetzt hat, dass SW sich nicht alles gefallen lassen.

"Eingeknickt" war der Eigentuemer vermutlich u.a. wohl auch, weil es ein Sexworker.at-Forum gibt, noch dazu ein oeffentliches Forum, die die eine oder andere Sexarbeiterin im Internet aufruft bzw. an der die eine oder andere SW bei der Google-Suchmaschine nicht vorbeikommt (grins ....), der Skandal evtl. sogar in der Google-Suchmaschine unter dem Stichwort "Roma Salzburg" zu finden ist und er seinen ach so guten Ruf seines Hauses moeglichst geraeuscharm trotz/wegen Androhung mit der Staatsanwaltschaft wiederherstellen wollte, moeglichst ohne Staatsanwaltschaft.

Es ist wirklich ganz alleine der Verdienst von Zwerg, dass es doch zum guten Ende hinauslief.

Obwohl nicht selber davon betroffen, sage ich dennoch im Namen der betroffenen Sexarbeiter*innen "DANKE, ZWERG".

Moege dies eine Warnung an alle Betreiber*innen sein, nicht so mit Sexarbeiter*innen umzuspringen/zu verfahren/umzugehen.

Wie Zwerg mal so ungefaehr, wie ich es in Erinnerung habe, mal so ausdrueckte:

Betreiber*innen muessen endlich verstehen, dass wenn sie die Rechte der Sexarbeiter*innen anerkennen, mit ihnen normal und fair umgehen, dass dann die selbststaendigen Sexarbeiter*innen dort gern Zimmern mieten, wiederkommen (sich nicht gleich was anderes suchen und fluechten) und als Folge die Betreiber*innen volle Haeuser in Sachen SW und Freier hat und der Zufriedenheit aller dienlich ist.

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Ursa Minor »

Sehr erfreuliche Neuigkeiten :023

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Zwerg »

Das kann es ja wohl nicht sein...

Ein Betreiber eines Laufhauses verpflichtet SexarbeiterInnen die sich bei ihm eingemietet haben zur Teilnahme an einer Party"?

Gleich mir der Drohung verbunden, dass die SexarbeiterInnen, die nicht erscheinen würden, keinen Platz im Haus mehr bekommen?

Ich bekomme im Laufe der Woche noch weitere Infos was da genau abgeht. Schon jetzt kann ich jedoch abschätzen, dass sich unsere Begeisterung darüber in Grenzen hält!

christian knappik

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Kasharius »

Lieber @Zwerg

wiederum dank für Deinen großartigen Einsatz. Sind derartige "Knebelvereinbarungen" in solchen Einrichtungen in AT eigentlich gängig? Und Frage an die hier postenden Userinnen und User: Wie sieht es insoweit in D oder CH aus?

Kasharius der (eben nicht! ;) Allwissende grüßt herzlich

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Zwerg
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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Zwerg »

Kasharius hat geschrieben:
11.11.2019, 13:49
Sind derartige "Knebelvereinbarungen" in solchen Einrichtungen in AT eigentlich gängig?
Nein, absolut nicht. Auch rechtlich mehr als bedenklich.... Es handelt sich um ein Laufhaus - somit selbstständige Tätigkeit und in keinem Fall weisungsgebunden (was auch als Angestellte nicht ginge) im Bezug auf Art, Zeit und Umfang ihrer Dienstleistungen.

Die Drohung man würde keinen Termin im Haus mehr bekommen - sowie, dass die bereits vereinbarten Termine gestrichen werden würden, falls man nicht "in Partykleidung" auf der Veranstaltung erscheint (Anwesenheitspflicht (natürlich ohne Entlohung) in der hauseigenen Bar trotz mangelnder Gäste bis 3 Uhr früh, wurde uns erzählt), ist meines Erachtens grenzwertig.

Wenn ein Betreiber Party machen will, so ist das seine Sache - und nicht die der im Haus Miete bezahlenden SexarbeiterInnen.
Man kann SexarbeiterInnen zu der Feier einladen - aber verpflichten (mit verbundener Drohung) ist ungeheuerlich!

christian knappik
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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Kasharius »

Lieber Zwerg,

ich teile Deine rechtliche und tatsächliche Einschätzung vollumfänglich. Mir ging es nur um die Häufigkeit dieser Ungeheuerlichkeiten. Insofern "beruhigt" mich Deine Antwort etwas.


Kasharius grüßt

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Re: LAUFHAUS ROMA SALZBURG - KEINE EMPFEHLUNG

Beitrag von Zwerg »

Und jetzt versuchen wir herauszufinden, wer da die undichte Stelle ist? Wer "Internas" nach außen getragen hat?
Daran lässt sich erkennen, dass man selbst genau weiß, dass man den Bogen überspannt hat.

Die Rechte von SexarbeiterInnen sind keine "Internas" eines Laufhauses... Wenn Jemand Rechte von SexarbeiterInnen beschneiden will, so geht das uns alle an!

Die Zeiten, wo auf Wunsch von Betreibern "Party" veranstaltet wurde, sind vorbei und der Betreiber der diese Zeit wieder aufstehen lassen möchte, muss mit Gegenwind rechnen.