"Keine macht es gerne"-Eine Prostituierte erzaehlt
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"Keine macht es gerne"-Eine Prostituierte erzaehlt
Prostitution in Schleswig-Holstein
"Keine macht es gerne" - Eine Prostituierte erzaehlt
Das Geschaeft mit der kaeuflichen Liebe boomt. Doch die Wuensche der Freier werden immer riskanter.
Neumuenster | Lena, was fuer ein schoener Name. Fein, leicht, froehlich. Die Lena in dieser Geschichte hat wenig zu lachen. Von einem leichten Leben ist sie weit entfernt. Lena ist auch nicht ihr richtiger Name, sondern ihr "Arbeitstitel". "Man muss einen haben, der sich einpraegt und mit dem man gefunden wird", sagt sie. Lena ist Prostituierte und arbeitet in Neumuenster in einer sogenannten Modellwohnung. Sie ist 23 Jahre alt, hat keine Ausbildung und vermisst ihre Tochter, zu der sie keinen Kontakt hat. An guten Tagen benutzen zehn Maenner ihren Koerper.
Lena ist schmal, zierlich und plaudert mit einer froehlichen Stimme. Sie redet klar, klug und sehr reflektiert. Sie ist gleich bereit, ein Gespraech zu fuehren, zoegert keine Sekunde, ist nicht abwehrend oder misstrauisch. Fast so, als freue sie sich, als Mensch wahrgenommen zu werden und nicht als Ware. Als haette sie darauf gewartet, jemandem ihre Geschichte zu erzaehlen.
Sie ist erst 23 Jahre alt. Ein junges Leben. Seit vier Jahren arbeitet sie im Gewerbe. Sie ist die Erste in der Familie, die als Prostituierte arbeitet. "Ich bin da irgendwie hineingerutscht; ueber eine Bekannte." Mit 17 wird sie zu frueh schwanger. Ihre Schule beendet sie mit einem Hauptschulabschluss. Eine Ausbildung macht sie nicht. Stattdessen jobbt sie, arbeitet in der Altenpflege, kellnert. "Ich bin frueh Mutter geworden. Ich fuehlte mich allein gelassen, hatte keine Hilfe, war ueberfordert mit Beruf und Kind. Ich hatte kein Durchhaltevermoegen, keine Kraft. Ich habe das einfach nicht geschafft." Diesen Satz sagt sie ganz oft. Und es gibt noch einen Satz, der immer wieder faellt: "Der Ausstieg ist ganz, ganz schwer."
Ponys fuer die Gentlemen
Wie ist das eigentlich mit der kaeuflichen Liebe in Neumuenster? Wo gibt es Sex gegen Geld? Oder findet das aelteste Gewerbe der Welt, wie es ja auch gern etwas romantisch genannt wird, hier gar nicht statt? Fragt man im Bekanntenkreis, hoert man vorwiegend aus Maenner-Muendern: "Also ich kenne mich da ja nicht aus, aber in der Wrangelstrasse ist doch ein Swinger-Club." Oder: "Ich gehe ja nicht in solche Dinger, aber im Krokamp ist doch ein Puff." Alles ganz normal. Harmlos. Man kichert ein bisschen. Jeder kann aus dem Stand gewesene und schon laengst wieder dicht gemachte Etablissements nennen. Da fallen Namen wie die "Lido-Bar", "Tiffany" oder ein "Massage-Club" in der Kieler Strasse, ein "Sex-Shop" in der Christianstrasse. Und das passende Kino dazu gehoert in der Gasstrasse auch schon ewig zum Stadtbild. Juengst hat en "Gentlemen's Club" in einem Anzeigenblatt nach neuen "Ponys" gesucht.
Ein "richtiger Job" kam fuer Lena nie infrage, sie habe nichts lange durchgehalten, sich schnell gelangweilt, sagt sie. Gelockt hat sie auch das schnelle Geld. Sie hat schon viel gesehen in dieser Branche. Viele Biografien, Gewalt, Elend, Traurigkeit. Es sind nicht mehr viele deutsche Frauen unter ihren Kolleginnen. Polnische, russische, tuerkische, rumaenische, von ueberall her. "Oft koennen sie nicht miteinander sprechen, weil es Sprachprobleme gibt. Meistens sind sie sehr arm und schicken das Geld ihren Familien."
Zwangsprostitution und Gewalt
"Warum wollen Sie ausgerechnet dieses Thema machen?", fragen die Leute. Ob ich nach Sensationen suche? Nein, ich moechte nur wissen, wie die Lage ist. "Darueber gibt es ueberhaupt nicht viel zu sagen." "Die meisten sind freischaffende Kuenstlerinnen." "Das ist hier kein Thema." "Das ploppt hier nur am Rande auf." "Zwangsprostitution - glauben wir nicht, dass das hier eine grosse Rolle spielt." "Gewalt? Also ausschliessen kann man das ja nie, aber ein grosses Thema? Nein. Das ist vielleicht in Kiel oder Hamburg so, aber hier? Nein. Das ist eher ein unauffaelliges Treiben." Das sind die Antworten auf meine Anfragen bei zustaendigen Stellen bei Polizei und Verwaltung.
Lena weiss es besser. "Natuerlich gibt es hier Zwangsprostitution und Gewalt. Aber eben nicht so offensichtlich. Es gibt nur noch wenige deutsche Frauen. Viele der auslaendischen Kolleginnen sind unter einem Vorwand aus aermlichsten Verhaeltnissen hierher gelockt worden und werden nun unter Druck gesetzt. Sie drohen ihnen damit, ihren Familien etwas anzutun."
Auch sie hat schon schlechte Erfahrungen mit Gewalt gemacht. Gleich der erste Mann, der ihr Schutz anbot, versuchte ueber Einschuechterung, Bedrohung und Gewalt, sie gefuegig zu machen. Sie konnte fliehen, ist untergetaucht und arbeitet seitdem auf eigene Rechnung in wechselnden Modellwohnungen. "Hier fuehle ich mich sicher, weil wir immer mehrere sind. Wir halten zusammen. Andere machen nur Hausbesuche, gehen in Hotels oder arbeiten privat bei sich zu Hause. Das ist nicht meins."
Lukratives Geschaeft
Wenn man sich in Neumuenster mit dem Thema Prostitution beschaeftigt, erinnert das an eine Decke. Es gibt die helle, leichte Seite. Gesellschaftlich erfaehrt der Umgang mit der Ware Sex einen lukrativen Imagewandel. Die Branche hat die Frauen als zahlungskraeftige Kaufgruppe entdeckt. Raus aus der Schmuddelecke.
Statt schummrig beleuchteter Sexshops mit Hardcore-Pornos unterm Tresen gibt es heute moderne Glaspalaeste, schoen ausgeleuchtet mit allerlei Erwachsenen-Spielzeug und eindeutig dekorierten Schaufenstern. Die muessen alle aushalten. Auch jene, die das nicht wollen oder vielleicht noch gar nicht sehen wollen.
Bewertungs-Portal fuer Prostituierte
Diese Verharmlosung trifft man auch im Gewerbe. "Dirne", "Hure", "Nutte", "Puff" - so sagte man frueher. Auf der hellen, sauberen Seite benutzt man lieber die Begriffe "Model", "Escortbegleitung", "Laufhaus". Das klingt doch viel harmloser. Geradezu elegant. Beim Blick unter die Decke ist gar nichts elegant. Das Gewerbe ist, was es ist - ein knallhartes, brutales Geschaeft auf Kosten der Frauen. Das bekommt auch Lena zu spueren. Viele ihrer Kunden sind verheiratet und haben ein eingeschlafenes Sexleben. Weil sie jung und huebsch ist, wird sie gern besucht. Aber sie spuert auch die Verachtung. Es gibt einen schlimmen Trend: Die Maenner wollen es immer haerter und tabuloser. Fuer Geld wollen sie alles haben. Und sie glauben, sich auch dafuer alles erlauben zu koennen. Erniedrigung, Entwertung, moderner Sklavenhandel.
In Neumuenster stehen die Frauen nicht an der Strasse, sondern sie sind im Internet zu finden. Es dauert genau eine Minute, um im Netz unter den entsprechenden Suchbegriffen auf einen Schlag 40 Frauen zu finden. Die Stadt ist uebersaet mit Modell-Appartements. Jetzt lueftet man die Decke und kommt auf die sehr dunkle Seite. Schwer auszuhalten. Vor allen Dingen, die Foren, in denen die Prostituierten "bewertet" werden. Ware Frau. Immer haerter, immer erniedrigender. Diese Seite bleibt vielen verborgen. Mit der will niemand etwas zu tun haben. Weil die Damen ruhig ihrer Arbeit nachgehen, gibt es eben kein Problem. "Gab es doch schon immer." "Dann gibt es weniger Vergewaltigungen." "Die machen das doch freiwillig." All das sind gern genannte Argumente.
Einen Aufschrei gibt es nur, wenn man offensichtlich mit dem Thema belaestigt wird. Dann werden Anwohner aufmerksam. So wie vor zwei Jahren auf die beiden rumaenischen Frauen. Der Ort, an dem sie ihre Dienstleistungen anboten, war schlicht praktisch. Mit einem grossen Parkplatz dabei, viel Durchgangsverkehr.
Aber leider vor einer Schule und einem Friedhof. Die aufmerksame Nachbarschaft empoerte sich. Und es dauerte nicht lange, bis der medial mit grosser Aufmerksamkeit begleitete Damentrupp mittels Sperrgebietsverordnung aus der Stadt gejagt wurde.
Hilfsangebote
Von Seiten des Ordnungsamtes wurde den Sexarbeiterinnen durchaus auch Hilfe angeboten. Es gibt ein Frauenhaus und den Notruf fuer vergewaltigte Frauen in der Stadt. Wenn man nicht lesen kann, sind diese Hilfsangebote unerreichbar. Wenn die Kraft und Alternativen fehlen auch. Lena: "Ich kann wohl schlecht zum Arbeitsamt gehen und sagen, dass ich umschulen will."
Ihre Dienstzeiten nennt sie, als ob es sich um Oeffnungszeiten in normalen Unternehmen handelt. "Meinen Urlaub und meine freien Tage kann ich mir selber einteilen. Manchmal braucht man doch mal eine Pause." Ihre Eltern ahnen, wie sie ihr Geld verdient. Freunde und Verwandte wissen es. Keiner spricht darueber. "Ich schaeme mich nicht fuer das, was ich tue. Man sollte sich nicht schaemen."
Sie hat einen Freund, der es nicht gut findet, dass sie anschafft. Sie fuehlt sich oft einsam. Am schlimmsten findet sie die Trennung von ihrem Kind. "Ich sehe meine Tochter nicht. Sie lebt bei ihrem Vater. Weit weg von hier. Sie soll nicht wissen, was ihre Mutter macht. Dafuer wuerde ich mich wirklich schaemen. Sie ist jetzt sechs Jahre alt. Ich vermisse sie sehr. Fuer mich ist das schwer ..."
Emotionale Diskussion
Maenner, die Sex kaufen wollen, bilden eine muntere Reisegesellschaft. Damit sie vor Ort nicht erkannt werden, fahren sie in andere Staedte - also die Freier aus Neumuenster nach Kiel, Nortorf oder in andere Doerfer. Dafuer verkehren in Neumuenster viele Kieler. Lena zieht mit dem Zug mit. "Jeweils fuer eine oder zwei Wochen mieten wir die Appartements an, dann geht es weiter. Frueher bin ich weitergereist. Das will ich nicht mehr. Montags bis Freitag von zehn bis 24 Uhr, an den Wochenenden bis morgens frueh um drei Uhr. Zwei Frauen arbeiten immer gemeinsam in der Schicht. Platz ist fuer vier Kolleginnen. Das gibt auch Sicherheit."
Steigt man tiefer ins Thema ein, findet man bundesweit hochemotionale Diskussionen zwischen Feministinnen, Befuerwortern, Gegnerinnen, bekennemden Huren, die ihren Job als einen ganz normalen angesehen haben wollen. Man erfaehrt erstaunliche Dinge. So gibt es mehrere Berufsverbaende, die die Rechte von Sexarbeiterinnen oder Bordellbetreibern vertreten.
Professionell und politisch engagiert wirken die gut gemachten Seiten im Netz. Ernuechternd allerdings die Tatsache, wenn man die Mitgliederzahlen anschaut. Unter 50. Und dass sich die Gruendungsmitglieder aus Bordellbetreibern und selbststaendigen gut verdienenden Domina-Damen zusammensetzen.
Vor zehn Jahren wurde das Prostitutionsgesetz auf den Weg gebracht und sollte den Frauen bessere Arbeitsbedingungen bescheren und ihnen Schutz bieten - hat nicht funktioniert.
Niemand macht es gerne
Was sagt sie zu der Diskussion, dass Kolleginnen meinen, Prostitution sei ein ganz normaler Job und viele Frauen wuerden das freiwillig machen? "Es mag Frauen geben, die ihr Sexleben anders ausleben wie zum Beispiel in der SM-Szene. Aber die sind in der Minderheit. Ich habe schon so viele Frauen getroffen und ich kenne keine einzige, die das gerne macht. Auch wenn nicht alle gezwungen werden. Sie sehen keinen anderen Ausweg fuer sich. Das ist ganz, ganz schwer, hier rauszukommen. Die Frauen trauen sich auch nicht, um Hilfe zu bitten. Wen denn auch? Wenn ich die Wahl haette, wuerde ich es auch nicht machen.
Von Alexander Brosowski
erstellt am 12. Maerz 2017 | 13:59 Uhr
http://www.shz.de/regionales/schleswig- ... 30871.html
"Keine macht es gerne" - Eine Prostituierte erzaehlt
Das Geschaeft mit der kaeuflichen Liebe boomt. Doch die Wuensche der Freier werden immer riskanter.
Neumuenster | Lena, was fuer ein schoener Name. Fein, leicht, froehlich. Die Lena in dieser Geschichte hat wenig zu lachen. Von einem leichten Leben ist sie weit entfernt. Lena ist auch nicht ihr richtiger Name, sondern ihr "Arbeitstitel". "Man muss einen haben, der sich einpraegt und mit dem man gefunden wird", sagt sie. Lena ist Prostituierte und arbeitet in Neumuenster in einer sogenannten Modellwohnung. Sie ist 23 Jahre alt, hat keine Ausbildung und vermisst ihre Tochter, zu der sie keinen Kontakt hat. An guten Tagen benutzen zehn Maenner ihren Koerper.
Lena ist schmal, zierlich und plaudert mit einer froehlichen Stimme. Sie redet klar, klug und sehr reflektiert. Sie ist gleich bereit, ein Gespraech zu fuehren, zoegert keine Sekunde, ist nicht abwehrend oder misstrauisch. Fast so, als freue sie sich, als Mensch wahrgenommen zu werden und nicht als Ware. Als haette sie darauf gewartet, jemandem ihre Geschichte zu erzaehlen.
Sie ist erst 23 Jahre alt. Ein junges Leben. Seit vier Jahren arbeitet sie im Gewerbe. Sie ist die Erste in der Familie, die als Prostituierte arbeitet. "Ich bin da irgendwie hineingerutscht; ueber eine Bekannte." Mit 17 wird sie zu frueh schwanger. Ihre Schule beendet sie mit einem Hauptschulabschluss. Eine Ausbildung macht sie nicht. Stattdessen jobbt sie, arbeitet in der Altenpflege, kellnert. "Ich bin frueh Mutter geworden. Ich fuehlte mich allein gelassen, hatte keine Hilfe, war ueberfordert mit Beruf und Kind. Ich hatte kein Durchhaltevermoegen, keine Kraft. Ich habe das einfach nicht geschafft." Diesen Satz sagt sie ganz oft. Und es gibt noch einen Satz, der immer wieder faellt: "Der Ausstieg ist ganz, ganz schwer."
Ponys fuer die Gentlemen
Wie ist das eigentlich mit der kaeuflichen Liebe in Neumuenster? Wo gibt es Sex gegen Geld? Oder findet das aelteste Gewerbe der Welt, wie es ja auch gern etwas romantisch genannt wird, hier gar nicht statt? Fragt man im Bekanntenkreis, hoert man vorwiegend aus Maenner-Muendern: "Also ich kenne mich da ja nicht aus, aber in der Wrangelstrasse ist doch ein Swinger-Club." Oder: "Ich gehe ja nicht in solche Dinger, aber im Krokamp ist doch ein Puff." Alles ganz normal. Harmlos. Man kichert ein bisschen. Jeder kann aus dem Stand gewesene und schon laengst wieder dicht gemachte Etablissements nennen. Da fallen Namen wie die "Lido-Bar", "Tiffany" oder ein "Massage-Club" in der Kieler Strasse, ein "Sex-Shop" in der Christianstrasse. Und das passende Kino dazu gehoert in der Gasstrasse auch schon ewig zum Stadtbild. Juengst hat en "Gentlemen's Club" in einem Anzeigenblatt nach neuen "Ponys" gesucht.
Ein "richtiger Job" kam fuer Lena nie infrage, sie habe nichts lange durchgehalten, sich schnell gelangweilt, sagt sie. Gelockt hat sie auch das schnelle Geld. Sie hat schon viel gesehen in dieser Branche. Viele Biografien, Gewalt, Elend, Traurigkeit. Es sind nicht mehr viele deutsche Frauen unter ihren Kolleginnen. Polnische, russische, tuerkische, rumaenische, von ueberall her. "Oft koennen sie nicht miteinander sprechen, weil es Sprachprobleme gibt. Meistens sind sie sehr arm und schicken das Geld ihren Familien."
Zwangsprostitution und Gewalt
"Warum wollen Sie ausgerechnet dieses Thema machen?", fragen die Leute. Ob ich nach Sensationen suche? Nein, ich moechte nur wissen, wie die Lage ist. "Darueber gibt es ueberhaupt nicht viel zu sagen." "Die meisten sind freischaffende Kuenstlerinnen." "Das ist hier kein Thema." "Das ploppt hier nur am Rande auf." "Zwangsprostitution - glauben wir nicht, dass das hier eine grosse Rolle spielt." "Gewalt? Also ausschliessen kann man das ja nie, aber ein grosses Thema? Nein. Das ist vielleicht in Kiel oder Hamburg so, aber hier? Nein. Das ist eher ein unauffaelliges Treiben." Das sind die Antworten auf meine Anfragen bei zustaendigen Stellen bei Polizei und Verwaltung.
Lena weiss es besser. "Natuerlich gibt es hier Zwangsprostitution und Gewalt. Aber eben nicht so offensichtlich. Es gibt nur noch wenige deutsche Frauen. Viele der auslaendischen Kolleginnen sind unter einem Vorwand aus aermlichsten Verhaeltnissen hierher gelockt worden und werden nun unter Druck gesetzt. Sie drohen ihnen damit, ihren Familien etwas anzutun."
Auch sie hat schon schlechte Erfahrungen mit Gewalt gemacht. Gleich der erste Mann, der ihr Schutz anbot, versuchte ueber Einschuechterung, Bedrohung und Gewalt, sie gefuegig zu machen. Sie konnte fliehen, ist untergetaucht und arbeitet seitdem auf eigene Rechnung in wechselnden Modellwohnungen. "Hier fuehle ich mich sicher, weil wir immer mehrere sind. Wir halten zusammen. Andere machen nur Hausbesuche, gehen in Hotels oder arbeiten privat bei sich zu Hause. Das ist nicht meins."
Lukratives Geschaeft
Wenn man sich in Neumuenster mit dem Thema Prostitution beschaeftigt, erinnert das an eine Decke. Es gibt die helle, leichte Seite. Gesellschaftlich erfaehrt der Umgang mit der Ware Sex einen lukrativen Imagewandel. Die Branche hat die Frauen als zahlungskraeftige Kaufgruppe entdeckt. Raus aus der Schmuddelecke.
Statt schummrig beleuchteter Sexshops mit Hardcore-Pornos unterm Tresen gibt es heute moderne Glaspalaeste, schoen ausgeleuchtet mit allerlei Erwachsenen-Spielzeug und eindeutig dekorierten Schaufenstern. Die muessen alle aushalten. Auch jene, die das nicht wollen oder vielleicht noch gar nicht sehen wollen.
Bewertungs-Portal fuer Prostituierte
Diese Verharmlosung trifft man auch im Gewerbe. "Dirne", "Hure", "Nutte", "Puff" - so sagte man frueher. Auf der hellen, sauberen Seite benutzt man lieber die Begriffe "Model", "Escortbegleitung", "Laufhaus". Das klingt doch viel harmloser. Geradezu elegant. Beim Blick unter die Decke ist gar nichts elegant. Das Gewerbe ist, was es ist - ein knallhartes, brutales Geschaeft auf Kosten der Frauen. Das bekommt auch Lena zu spueren. Viele ihrer Kunden sind verheiratet und haben ein eingeschlafenes Sexleben. Weil sie jung und huebsch ist, wird sie gern besucht. Aber sie spuert auch die Verachtung. Es gibt einen schlimmen Trend: Die Maenner wollen es immer haerter und tabuloser. Fuer Geld wollen sie alles haben. Und sie glauben, sich auch dafuer alles erlauben zu koennen. Erniedrigung, Entwertung, moderner Sklavenhandel.
In Neumuenster stehen die Frauen nicht an der Strasse, sondern sie sind im Internet zu finden. Es dauert genau eine Minute, um im Netz unter den entsprechenden Suchbegriffen auf einen Schlag 40 Frauen zu finden. Die Stadt ist uebersaet mit Modell-Appartements. Jetzt lueftet man die Decke und kommt auf die sehr dunkle Seite. Schwer auszuhalten. Vor allen Dingen, die Foren, in denen die Prostituierten "bewertet" werden. Ware Frau. Immer haerter, immer erniedrigender. Diese Seite bleibt vielen verborgen. Mit der will niemand etwas zu tun haben. Weil die Damen ruhig ihrer Arbeit nachgehen, gibt es eben kein Problem. "Gab es doch schon immer." "Dann gibt es weniger Vergewaltigungen." "Die machen das doch freiwillig." All das sind gern genannte Argumente.
Einen Aufschrei gibt es nur, wenn man offensichtlich mit dem Thema belaestigt wird. Dann werden Anwohner aufmerksam. So wie vor zwei Jahren auf die beiden rumaenischen Frauen. Der Ort, an dem sie ihre Dienstleistungen anboten, war schlicht praktisch. Mit einem grossen Parkplatz dabei, viel Durchgangsverkehr.
Aber leider vor einer Schule und einem Friedhof. Die aufmerksame Nachbarschaft empoerte sich. Und es dauerte nicht lange, bis der medial mit grosser Aufmerksamkeit begleitete Damentrupp mittels Sperrgebietsverordnung aus der Stadt gejagt wurde.
Hilfsangebote
Von Seiten des Ordnungsamtes wurde den Sexarbeiterinnen durchaus auch Hilfe angeboten. Es gibt ein Frauenhaus und den Notruf fuer vergewaltigte Frauen in der Stadt. Wenn man nicht lesen kann, sind diese Hilfsangebote unerreichbar. Wenn die Kraft und Alternativen fehlen auch. Lena: "Ich kann wohl schlecht zum Arbeitsamt gehen und sagen, dass ich umschulen will."
Ihre Dienstzeiten nennt sie, als ob es sich um Oeffnungszeiten in normalen Unternehmen handelt. "Meinen Urlaub und meine freien Tage kann ich mir selber einteilen. Manchmal braucht man doch mal eine Pause." Ihre Eltern ahnen, wie sie ihr Geld verdient. Freunde und Verwandte wissen es. Keiner spricht darueber. "Ich schaeme mich nicht fuer das, was ich tue. Man sollte sich nicht schaemen."
Sie hat einen Freund, der es nicht gut findet, dass sie anschafft. Sie fuehlt sich oft einsam. Am schlimmsten findet sie die Trennung von ihrem Kind. "Ich sehe meine Tochter nicht. Sie lebt bei ihrem Vater. Weit weg von hier. Sie soll nicht wissen, was ihre Mutter macht. Dafuer wuerde ich mich wirklich schaemen. Sie ist jetzt sechs Jahre alt. Ich vermisse sie sehr. Fuer mich ist das schwer ..."
Emotionale Diskussion
Maenner, die Sex kaufen wollen, bilden eine muntere Reisegesellschaft. Damit sie vor Ort nicht erkannt werden, fahren sie in andere Staedte - also die Freier aus Neumuenster nach Kiel, Nortorf oder in andere Doerfer. Dafuer verkehren in Neumuenster viele Kieler. Lena zieht mit dem Zug mit. "Jeweils fuer eine oder zwei Wochen mieten wir die Appartements an, dann geht es weiter. Frueher bin ich weitergereist. Das will ich nicht mehr. Montags bis Freitag von zehn bis 24 Uhr, an den Wochenenden bis morgens frueh um drei Uhr. Zwei Frauen arbeiten immer gemeinsam in der Schicht. Platz ist fuer vier Kolleginnen. Das gibt auch Sicherheit."
Steigt man tiefer ins Thema ein, findet man bundesweit hochemotionale Diskussionen zwischen Feministinnen, Befuerwortern, Gegnerinnen, bekennemden Huren, die ihren Job als einen ganz normalen angesehen haben wollen. Man erfaehrt erstaunliche Dinge. So gibt es mehrere Berufsverbaende, die die Rechte von Sexarbeiterinnen oder Bordellbetreibern vertreten.
Professionell und politisch engagiert wirken die gut gemachten Seiten im Netz. Ernuechternd allerdings die Tatsache, wenn man die Mitgliederzahlen anschaut. Unter 50. Und dass sich die Gruendungsmitglieder aus Bordellbetreibern und selbststaendigen gut verdienenden Domina-Damen zusammensetzen.
Vor zehn Jahren wurde das Prostitutionsgesetz auf den Weg gebracht und sollte den Frauen bessere Arbeitsbedingungen bescheren und ihnen Schutz bieten - hat nicht funktioniert.
Niemand macht es gerne
Was sagt sie zu der Diskussion, dass Kolleginnen meinen, Prostitution sei ein ganz normaler Job und viele Frauen wuerden das freiwillig machen? "Es mag Frauen geben, die ihr Sexleben anders ausleben wie zum Beispiel in der SM-Szene. Aber die sind in der Minderheit. Ich habe schon so viele Frauen getroffen und ich kenne keine einzige, die das gerne macht. Auch wenn nicht alle gezwungen werden. Sie sehen keinen anderen Ausweg fuer sich. Das ist ganz, ganz schwer, hier rauszukommen. Die Frauen trauen sich auch nicht, um Hilfe zu bitten. Wen denn auch? Wenn ich die Wahl haette, wuerde ich es auch nicht machen.
Von Alexander Brosowski
erstellt am 12. Maerz 2017 | 13:59 Uhr
http://www.shz.de/regionales/schleswig- ... 30871.html
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RE: "Keine macht es gerne"-Eine Prostituierte erza
Kotzt mal alle schoen weiter ....
Es sind einige Klischees dabei, einiges entspricht der Wahrheit ....
So what .... amuesieren wir uns doch darueber und schmunzeln ein wenig ....
Kein Aussenstehender weiss genau, wie wir uns fuehlen, ausser nur wir echten SW selbst.
Ausserdem:
Kein Danke von euch, dass ich mir die Muehe gemacht habe, fuer euch diesen langen Text oben zu schreiben ....
Kotzt und fresst (was fuer Sch...woerter)!!!
LG couchy
Es sind einige Klischees dabei, einiges entspricht der Wahrheit ....
So what .... amuesieren wir uns doch darueber und schmunzeln ein wenig ....
Kein Aussenstehender weiss genau, wie wir uns fuehlen, ausser nur wir echten SW selbst.
Ausserdem:
Kein Danke von euch, dass ich mir die Muehe gemacht habe, fuer euch diesen langen Text oben zu schreiben ....
Kotzt und fresst (was fuer Sch...woerter)!!!
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Hey, hast Du den Text geschrieben? Ich hatte nur den Autorennamen Alexander Brosowski gesehen und dachte, der Text sei hier hineinverlinkt.
Entschuldige, dass wir so hässliche Ausdrücke verwendet haben. Aber manche dieser vorurteilsbasierten Presseberichte nerven inzwischen doch. Vielleicht versöhnt es Dich ein wenig.
Entschuldige, dass wir so hässliche Ausdrücke verwendet haben. Aber manche dieser vorurteilsbasierten Presseberichte nerven inzwischen doch. Vielleicht versöhnt es Dich ein wenig.
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Nein, ich habe den Text nicht geschrieben, sondern ein anderer, naemlich Alexander Brosowski.
Ich habe den Link mit Text einfach nur im Internet gefunden und hier einfach nur fuer euch hier hineingetippt.
Es ist verstaendlich, dass wir SW empfindlich geworden sind, was Presse, Internet, TV anbetrifft, werden wir doch andauernd angefeindet, besonders schlimm von den AbolitionistInnen. Genau das finde ich auch nicht in Ordnung und ich wehre mich auch dagegen.
Aber manchmal sind JournalistInnen ein wenig "unbeholfen", was Sexwork angeht, diese greifen uns SW aber nicht an und/oder putzen uns SW nicht runter wie die Abolis.
In diesem Fall schmunzele und gluckse ich als SW einfach nur.
Nochmal: Ich habe den Text nicht als Autorin geschrieben!
LG couchy
Ich habe den Link mit Text einfach nur im Internet gefunden und hier einfach nur fuer euch hier hineingetippt.
Es ist verstaendlich, dass wir SW empfindlich geworden sind, was Presse, Internet, TV anbetrifft, werden wir doch andauernd angefeindet, besonders schlimm von den AbolitionistInnen. Genau das finde ich auch nicht in Ordnung und ich wehre mich auch dagegen.
Aber manchmal sind JournalistInnen ein wenig "unbeholfen", was Sexwork angeht, diese greifen uns SW aber nicht an und/oder putzen uns SW nicht runter wie die Abolis.
In diesem Fall schmunzele und gluckse ich als SW einfach nur.
Nochmal: Ich habe den Text nicht als Autorin geschrieben!
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RE: "Keine macht es gerne"-Eine Prostituierte erza
Und manche drehen sich ewig in ihrem Hamsterrad...
Ein Freund meinte, ich hätte Wahnvorstellungen. Da wäre ich fast von meinem Einhorn gefallen!
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Ja, er ist dem emanzipatorischen Fortkommen der SW-Bewegung nicht dienlich. Ich frage mich, was SW dazu bringt, mit derartigen Pauschalurteilen ihren Kolleginnen so in den Rücken zu fallen. Wenn diese Lena in dem Bericht ihre Situation so empfindet, ist das ja ihre Sache. Aber die Tendenz zur Verallgemeinerung ist doch verstörend...
Kasharius grüßt
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Ich denke die SW im Interview war eben einfach bereit bzw. hatte Freude daran mit dem Journalisten zu reden. Für die meisten Menschen ist es sehr angenehm über sich zu reden, wenn ihnen ihr Zuhörer einigermaßen glaubhaft echtes Interesse vermittelt und aufmerksam zuhört.
In so einem Gesprächskontext rutscht man dann auch mal gerne ins leicht melodramatisch-larmoyante ab, weil das so ein schönes Gefühl der Aufmerksamkeit (all eyes on me) und eigenen Bedeutung gibt.
Über die Außenwirkung ihrer Worte hat sie sich, da möcht ich fast drauf wetten, für keinen Pfifferling Gedanken gemacht.
In so einem Gesprächskontext rutscht man dann auch mal gerne ins leicht melodramatisch-larmoyante ab, weil das so ein schönes Gefühl der Aufmerksamkeit (all eyes on me) und eigenen Bedeutung gibt.
Über die Außenwirkung ihrer Worte hat sie sich, da möcht ich fast drauf wetten, für keinen Pfifferling Gedanken gemacht.
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
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Nee Kasharius, das macht es bestimmt nicht besser, da sind wir uns einig 
Und ich muss zugeben dass ich bei solch medialem Geschwurbsel im Stile von "Ich - und das dramatisch-gefährlich-böööse Rotlicht" innerlich nur noch mit den Augen rolle und sofort wegschalte/weglese...ich kann`s echt nicht mehr hören, den Schmarren.
Mein Erklärungsversuch bezog sich nur auf deine Frage: was bringt SW dazu solchen Stuss von sich zu geben?
Und ich vermute halt, es ist im Wesentlichen Geltungsdrang

Und ich muss zugeben dass ich bei solch medialem Geschwurbsel im Stile von "Ich - und das dramatisch-gefährlich-böööse Rotlicht" innerlich nur noch mit den Augen rolle und sofort wegschalte/weglese...ich kann`s echt nicht mehr hören, den Schmarren.
Mein Erklärungsversuch bezog sich nur auf deine Frage: was bringt SW dazu solchen Stuss von sich zu geben?
Und ich vermute halt, es ist im Wesentlichen Geltungsdrang

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RE: "Keine macht es gerne"-Eine Prostituierte erza
Ich nehme die Äusserungen der SW hier im Forum ernst. Solche wie hier im Artikel eher nicht.
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RE: "Keine macht es gerne"-Eine Prostituierte erza
"Ich frage mich, was SW dazu bringt, mit derartigen Pauschalurteilen ihren Kolleginnen so in den Rücken zu fallen."
Nicht besonders ausgeprägtes politisches Bewusstsein, vermutlich. Ein Massenphänomen.
Dafür sollte nur kritisiert werden, wer sich politisch betätigt, niemand sonst. Egal, ob SW oder nicht.
Ich frage mich eher, was aus einem Interview von, ich schätze mal, mindestens einer Stunde
(immerhin bis ins private hinein) in der redaktionellen Bearbeitung wurde.
Es wäre nicht die erste Kollegin, die völlig verdreht wiedergegeben wird, nicht?
Ein politisch motiviertes Schweigegebot über Probleme und schlechte Erfahrungen ist keine gute Idee.
Jede Stimme ist eine Stimme mehr.
Nicht besonders ausgeprägtes politisches Bewusstsein, vermutlich. Ein Massenphänomen.
Dafür sollte nur kritisiert werden, wer sich politisch betätigt, niemand sonst. Egal, ob SW oder nicht.
Ich frage mich eher, was aus einem Interview von, ich schätze mal, mindestens einer Stunde
(immerhin bis ins private hinein) in der redaktionellen Bearbeitung wurde.
Es wäre nicht die erste Kollegin, die völlig verdreht wiedergegeben wird, nicht?
Ein politisch motiviertes Schweigegebot über Probleme und schlechte Erfahrungen ist keine gute Idee.
Jede Stimme ist eine Stimme mehr.