ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz
Der Weser-Kurier veröffentlichte heute einen Artikel seines US Korrespondenten Thomas Spang. (siehe: http://www.weser-kurier.de/startseite_a ... 97946.html )
Trump-Team erwägt Muslim Register
»Sicher seien nicht alle Muslime schlechte Menschen, … Aber „eine kleine Prozentzahl“ hänge einer „extremen Ideologie“ an. „Und diese Leute sind gefährlich. Deshalb wollen wir sie unter Kontrolle haben …« / » der Umgang mit Einwanderern aus muslimischen Staaten könnte sich an der Masseninternierung japanisch-stämmiger Bürger orientieren« (Spang, 2016-11-18)
Thomas Spang beleuchtet im Artikel die Internierung japanisch stämmiger Menschen während des zweiten Weltkrieges im Licht der beabsichtigten Registrierung der Muslime (der Roman „Schnee der auf Zedern fällt“ von David Guterson, der von Scott Hicks verfilmt wurde, behandelt dieses Thema eindrucksvoll, weswegen es in seiner Menschenverachtenden Dimension vielen bekannt sein sollte).
»US-Präsident Ronald Reagan unterzeichnete 1988 ein Gesetz, dass den zwischen 1942 und 1946 internierten Menschen eine Wiedergutmachung von 20.000 US-Dollar pro Person zusagte. Präsident Jimmy Carter hatte sich bereits zuvor bei den 120.000 japanisch-stämmigen Betroffenen für die „große Ungerechtigkeit“ entschuldigt.« (Spang, 2016-11-18)
Mit Bezug auf diese Internierung, berichtet Spang von der Kritik an der von Trump beabsichtigten Erfassung von Muslimen in den USA. »Trump hatte sich im Wahlkampf … [für] ein Register für Muslime in den USA ausgesprochen. Auf Nachfrage eines NBC-Reporters, ob er eine solche Datenbank auch umsetzten würde, sagte der Präsidentschaftskandidat im November 2015: „Absolut.“ Das werde er sicher implementieren.« (Spang, 2016-11-18)
Die gesonderte Erfassung einer Bevölkerungsgruppe aufgrund der pauschalen Verdächtigung sie könnte gefährdend sein, so Spang, gehört zu den »dunkelsten Stunden« der Rechtsgeschichte der USA, »als [1944] das oberste Verfassungsgericht der USA i… die Internierung der japanisch-stämmigen Bürger für verfassungskonform erklärt hatte.«. (Spang, 2016-11-18)
Die Wiederholung einer solchen »dunkelsten Stunden«, sieht Spang in der Trump Ankündigung sein Muslim Register »Absolut« einführen zu wollen. »Rechtsexperten sehen kaum Möglichkeiten, die Erfassung bestimmter Personengruppen gerichtlich zu stoppen, wenn diese vom Präsidenten angeordnet wird. Kevin Johnson von der University of California Davis in Kalifornien meint, „die Gerichte werden wegen der außenpolitischen Bezüge der Exekutive weitgehende Rechte zusprechen“«. (Spang, 2016-11-18)
Schwesig-Team realisiert SW Register
» ... aber wir haben eben viele Frauen und Männer, die an der Hand der Zuhälter sind, die alles bestimmen und die sie ausbeuten« (M. Schwesig, siehe: http://www.bundesrat.de/DE/service/medi ... id=7006775, entgegen der Faktenlage laut BKA Statistiken siehe: www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/Sta ... _node.html )
In D ist zwar keine Erfassung von Muslimen vorgesehen, aber die Erfassung von Sexarbeitenden, deren Registrierung und Sonderausweisung ab Juli 2017 umzusetzendes Recht. Im Gegensatz zu den USA, die ihre im zweiten Weltkrieg internierten Japaner_innen rehabilitierten und entschädigten, ist die Geschichte der polizeilichen Registrierung, der Internierung als asoziale Persönlichkeiten und der daran sich anschließenden Vernichtung von SW durch die deutschen Faschisten im zweiten Weltkrieg in Deutschland politisch nicht hinreichend aufgearbeitet und nicht durch Rehabilitierung und Entschädigung einer angemessenen Wiedergutmachung zugeführt worden (1) was es ermöglicht hat, die entmenschlichende Tradition der Registrierung wiederzubeleben, ohne dass namhafte Korrespondent_innen diese Traditionslinie(n) im Rahmen der Berichterstattung zum neuen SW Recht thematisierten.
Sowohl SW als auch Muslime unterliegen verbreiteter Stigmatisierung. Zu dieser Stigmatisierung gehört die Annahme, das SW bzw. Muslime ein Gefährdungspotential darstellen, bzw. ein „kriminogenes“ Umfeld sind, in dem Gefährdung entsteht. Das Trump Team: »Sicher seien nicht alle Muslime schlechte Menschen, führte Higbie weiter aus. Aber „eine kleine Prozentzahl“ hänge einer „extremen Ideologie“ an. „Und diese Leute sind gefährlich. Deshalb wollen wir sie unter Kontrolle haben, bis wir herausgefunden haben, was los ist.“« (Spang, 2016-11-18)
Manuela Schwesig führt aus, das sicher nicht alle SW in einem kriminogenen Umfeld tätig sind sicher sei jedoch:
»Ja, wir führen auch eine Anmeldepflicht für Prostituierte ein. … ,Diese Anmeldepflicht ist notwendig, um gerade den Frauen, die bisher nur vom Zuhälter vertreten worden sind und damit für uns gar nicht sichtbar sind und deshalb auch in den Debatten gar nicht vorkommen können, weder in den Talkshows noch letztendlich in den Verbänden, die sie vertreten, für die ist es wichtig, dass wir sie einmal sehen, sie beraten können und schauen können, ob sie wirklich selbstbestimmt diesen Beruf ausüben will oder ob sie vielleicht im Zweifel in einer Zwangslage ist« (M. Schwesig, siehe: http://www.bundesrat.de/DE/service/medi ... id=7006775)
Im Rahmen der Feindstrafrechtsmaßnahmen der USA nach 9/11 gehörte das Trump-Team Mitglied Kris Kobach »zu einer Experten-Gruppe im Justizministerium George W. Bushs, die das sogenannte National Security Entry-Exit Registration System (NSEERS) für Muslime einrichtete. Das Programm erfasste mehr als 83.000 muslimische Männer im Alter über 16 Jahre und verpflichtete diese, sich wie Straftäter auf Bewährung in regelmäßigen Abständen bei den Behörden zu melden.« (Spang, 2016-11-18)
Das neue SW-Recht sieht umfangreiche Melde-, Auskunfts- und Dokumentationspflichten für SW und für Betreibende von SW Arbeitsorten, SW-Agenturen und SW-Veranstaltungen vor. Im zum Teil halbjährigen Rythmus - häufiger bei wechselndem Arbeitsorten - werden SW der Meldepflicht unterliegen. Darüber hinaus werden sie über von Betreibenden anzulegende Dokumentationen erfasst. Diese sind den Behörden jederzeit zugänglich zu machen.
In der Folge des neuen SW-Rechts gilt für sie fast eine Regelung wie für Straftäter, denn sie müssen »sich wie Straftäter auf Bewährung in regelmäßigen Abständen bei den Behörden … melden« oder haben - zwecks Überprüfung - datenmässig mit Einsichtsrecht der Behörden permanent und flächendeckend in ganz D von Betreibenden erfasst zu werden. Der Generalverdacht der Kriminogenität des SW Feldes erhält ‚verfassungsrang‘. Die Beweislast wird gegen Aktive des Feldes der SW gekehrt.
Die Stigmatisierung der Aktiven der SW als Teil eines kriminogenen Feldes wird so, die Behörden von der Last des Beweisführung befreiend, zuverlässig erneuert und auf Dauer gestellt. Staatlich produzierter, legaler Generalverdacht. Mittels der im neuen Ausbeutungsstrafrecht (sogenannter Menschenhandel) enthaltenen Freierbestrafung wird der Generalverdacht auf die Kundschaft der SW, die - wenigstens nicht leichtfertig - zu prüfen hat, ob SW aufgrund persönlicher oder wirtschaftlicher Zwangslagen sich in einer Ausbeutungssituation befinden könnten, auf einen nicht kleinen Prozentsatz der D-Bevölkerung ausgedehnt. Nach Udo Gerheim kann davon ausgegangen werden, das deutlich über 20 % der männlichen Bevölkerung SW wenigstens einmal in Anspruch nimmt und nach Kleiber/Velten ca 18 % der männlichen Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren diese regelmässig in Anspruch nimmt ( https://de.wikipedia.org/wiki/Prostitut ... #Nachfrage ).
Anders gesagt, das neue SW Recht gefährdet deutlich mehr als 10 % der in D lebenden Menschen durch den Generalverdacht der Kriminalität, dessen sie sich durch den nicht leichtfertig zu erbringenden Beweis des Gegenteils zu entledigen haben, so sich nicht auch Teil eines Registers werden wollen, das unter anderen, demokratisch durch Wahl bewirkten politischen Mehrheiten - das Trump-Team macht vor, was Le Pen und AfD noch nicht gesagt haben - Grundlage für Internierungen sein könnte.
- - - - - - - - - -
(1)
Robert Sommer:
Die Entschädigung von „asozialen“ Opfern des Nationalsozialismus nach 1945,
Das Blaettchen, Ausgabe 17. Jahrgang | Nummer 13 | 23. Juni 2014
das-blaettchen.de/2014/06/die-entschaedigung-von-%E2%80%9Easozialen%E2%80%9C-opfern-des-nationalsozialismus-nach-1945-29301.html
www.robert-sommer.com/
Trump-Team erwägt Muslim Register
»Sicher seien nicht alle Muslime schlechte Menschen, … Aber „eine kleine Prozentzahl“ hänge einer „extremen Ideologie“ an. „Und diese Leute sind gefährlich. Deshalb wollen wir sie unter Kontrolle haben …« / » der Umgang mit Einwanderern aus muslimischen Staaten könnte sich an der Masseninternierung japanisch-stämmiger Bürger orientieren« (Spang, 2016-11-18)
Thomas Spang beleuchtet im Artikel die Internierung japanisch stämmiger Menschen während des zweiten Weltkrieges im Licht der beabsichtigten Registrierung der Muslime (der Roman „Schnee der auf Zedern fällt“ von David Guterson, der von Scott Hicks verfilmt wurde, behandelt dieses Thema eindrucksvoll, weswegen es in seiner Menschenverachtenden Dimension vielen bekannt sein sollte).
»US-Präsident Ronald Reagan unterzeichnete 1988 ein Gesetz, dass den zwischen 1942 und 1946 internierten Menschen eine Wiedergutmachung von 20.000 US-Dollar pro Person zusagte. Präsident Jimmy Carter hatte sich bereits zuvor bei den 120.000 japanisch-stämmigen Betroffenen für die „große Ungerechtigkeit“ entschuldigt.« (Spang, 2016-11-18)
Mit Bezug auf diese Internierung, berichtet Spang von der Kritik an der von Trump beabsichtigten Erfassung von Muslimen in den USA. »Trump hatte sich im Wahlkampf … [für] ein Register für Muslime in den USA ausgesprochen. Auf Nachfrage eines NBC-Reporters, ob er eine solche Datenbank auch umsetzten würde, sagte der Präsidentschaftskandidat im November 2015: „Absolut.“ Das werde er sicher implementieren.« (Spang, 2016-11-18)
Die gesonderte Erfassung einer Bevölkerungsgruppe aufgrund der pauschalen Verdächtigung sie könnte gefährdend sein, so Spang, gehört zu den »dunkelsten Stunden« der Rechtsgeschichte der USA, »als [1944] das oberste Verfassungsgericht der USA i… die Internierung der japanisch-stämmigen Bürger für verfassungskonform erklärt hatte.«. (Spang, 2016-11-18)
Die Wiederholung einer solchen »dunkelsten Stunden«, sieht Spang in der Trump Ankündigung sein Muslim Register »Absolut« einführen zu wollen. »Rechtsexperten sehen kaum Möglichkeiten, die Erfassung bestimmter Personengruppen gerichtlich zu stoppen, wenn diese vom Präsidenten angeordnet wird. Kevin Johnson von der University of California Davis in Kalifornien meint, „die Gerichte werden wegen der außenpolitischen Bezüge der Exekutive weitgehende Rechte zusprechen“«. (Spang, 2016-11-18)
Schwesig-Team realisiert SW Register
» ... aber wir haben eben viele Frauen und Männer, die an der Hand der Zuhälter sind, die alles bestimmen und die sie ausbeuten« (M. Schwesig, siehe: http://www.bundesrat.de/DE/service/medi ... id=7006775, entgegen der Faktenlage laut BKA Statistiken siehe: www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/Sta ... _node.html )
In D ist zwar keine Erfassung von Muslimen vorgesehen, aber die Erfassung von Sexarbeitenden, deren Registrierung und Sonderausweisung ab Juli 2017 umzusetzendes Recht. Im Gegensatz zu den USA, die ihre im zweiten Weltkrieg internierten Japaner_innen rehabilitierten und entschädigten, ist die Geschichte der polizeilichen Registrierung, der Internierung als asoziale Persönlichkeiten und der daran sich anschließenden Vernichtung von SW durch die deutschen Faschisten im zweiten Weltkrieg in Deutschland politisch nicht hinreichend aufgearbeitet und nicht durch Rehabilitierung und Entschädigung einer angemessenen Wiedergutmachung zugeführt worden (1) was es ermöglicht hat, die entmenschlichende Tradition der Registrierung wiederzubeleben, ohne dass namhafte Korrespondent_innen diese Traditionslinie(n) im Rahmen der Berichterstattung zum neuen SW Recht thematisierten.
Sowohl SW als auch Muslime unterliegen verbreiteter Stigmatisierung. Zu dieser Stigmatisierung gehört die Annahme, das SW bzw. Muslime ein Gefährdungspotential darstellen, bzw. ein „kriminogenes“ Umfeld sind, in dem Gefährdung entsteht. Das Trump Team: »Sicher seien nicht alle Muslime schlechte Menschen, führte Higbie weiter aus. Aber „eine kleine Prozentzahl“ hänge einer „extremen Ideologie“ an. „Und diese Leute sind gefährlich. Deshalb wollen wir sie unter Kontrolle haben, bis wir herausgefunden haben, was los ist.“« (Spang, 2016-11-18)
Manuela Schwesig führt aus, das sicher nicht alle SW in einem kriminogenen Umfeld tätig sind sicher sei jedoch:
»Ja, wir führen auch eine Anmeldepflicht für Prostituierte ein. … ,Diese Anmeldepflicht ist notwendig, um gerade den Frauen, die bisher nur vom Zuhälter vertreten worden sind und damit für uns gar nicht sichtbar sind und deshalb auch in den Debatten gar nicht vorkommen können, weder in den Talkshows noch letztendlich in den Verbänden, die sie vertreten, für die ist es wichtig, dass wir sie einmal sehen, sie beraten können und schauen können, ob sie wirklich selbstbestimmt diesen Beruf ausüben will oder ob sie vielleicht im Zweifel in einer Zwangslage ist« (M. Schwesig, siehe: http://www.bundesrat.de/DE/service/medi ... id=7006775)
Im Rahmen der Feindstrafrechtsmaßnahmen der USA nach 9/11 gehörte das Trump-Team Mitglied Kris Kobach »zu einer Experten-Gruppe im Justizministerium George W. Bushs, die das sogenannte National Security Entry-Exit Registration System (NSEERS) für Muslime einrichtete. Das Programm erfasste mehr als 83.000 muslimische Männer im Alter über 16 Jahre und verpflichtete diese, sich wie Straftäter auf Bewährung in regelmäßigen Abständen bei den Behörden zu melden.« (Spang, 2016-11-18)
Das neue SW-Recht sieht umfangreiche Melde-, Auskunfts- und Dokumentationspflichten für SW und für Betreibende von SW Arbeitsorten, SW-Agenturen und SW-Veranstaltungen vor. Im zum Teil halbjährigen Rythmus - häufiger bei wechselndem Arbeitsorten - werden SW der Meldepflicht unterliegen. Darüber hinaus werden sie über von Betreibenden anzulegende Dokumentationen erfasst. Diese sind den Behörden jederzeit zugänglich zu machen.
In der Folge des neuen SW-Rechts gilt für sie fast eine Regelung wie für Straftäter, denn sie müssen »sich wie Straftäter auf Bewährung in regelmäßigen Abständen bei den Behörden … melden« oder haben - zwecks Überprüfung - datenmässig mit Einsichtsrecht der Behörden permanent und flächendeckend in ganz D von Betreibenden erfasst zu werden. Der Generalverdacht der Kriminogenität des SW Feldes erhält ‚verfassungsrang‘. Die Beweislast wird gegen Aktive des Feldes der SW gekehrt.
Die Stigmatisierung der Aktiven der SW als Teil eines kriminogenen Feldes wird so, die Behörden von der Last des Beweisführung befreiend, zuverlässig erneuert und auf Dauer gestellt. Staatlich produzierter, legaler Generalverdacht. Mittels der im neuen Ausbeutungsstrafrecht (sogenannter Menschenhandel) enthaltenen Freierbestrafung wird der Generalverdacht auf die Kundschaft der SW, die - wenigstens nicht leichtfertig - zu prüfen hat, ob SW aufgrund persönlicher oder wirtschaftlicher Zwangslagen sich in einer Ausbeutungssituation befinden könnten, auf einen nicht kleinen Prozentsatz der D-Bevölkerung ausgedehnt. Nach Udo Gerheim kann davon ausgegangen werden, das deutlich über 20 % der männlichen Bevölkerung SW wenigstens einmal in Anspruch nimmt und nach Kleiber/Velten ca 18 % der männlichen Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren diese regelmässig in Anspruch nimmt ( https://de.wikipedia.org/wiki/Prostitut ... #Nachfrage ).
Anders gesagt, das neue SW Recht gefährdet deutlich mehr als 10 % der in D lebenden Menschen durch den Generalverdacht der Kriminalität, dessen sie sich durch den nicht leichtfertig zu erbringenden Beweis des Gegenteils zu entledigen haben, so sich nicht auch Teil eines Registers werden wollen, das unter anderen, demokratisch durch Wahl bewirkten politischen Mehrheiten - das Trump-Team macht vor, was Le Pen und AfD noch nicht gesagt haben - Grundlage für Internierungen sein könnte.
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Das Blaettchen, Ausgabe 17. Jahrgang | Nummer 13 | 23. Juni 2014
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz
Sollen wir mal zusammenschmeißen und mit Frau Schwesig eine "Party" feiern? 



Ein Freund meinte, ich hätte Wahnvorstellungen. Da wäre ich fast von meinem Einhorn gefallen!
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz
Morgen miete ich mir ein Sixt-Auto, nur mal so ... Als Dankeschön für diese nette Werbung.
Ich find's einfach geil - diese schräge Tante mal so richtig auf den Arm zu nehmen. Für 7.000 € können wir einen Gangbang verlangen, denke ich.
Ich find's einfach geil - diese schräge Tante mal so richtig auf den Arm zu nehmen. Für 7.000 € können wir einen Gangbang verlangen, denke ich.
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz
23.11.2016
POLITISCHE PROSTITUTION:
Kaeufliche SPD-Poitiker
SPD-Fraktionsvize Hoegl raeumt Fehler ihrer Partei ein.
SPD Sponsoringskandal: Miet' Dir einen Minister: Die SPD-Agentur Network Media GmbH (NWMD) bietet Unternehmen und Lobbyisten exclusive Gespraeche mit Spitzenpolitikern gegen Geld an. Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Eva Hoegl, hat Fehler ihrer Partei im Zusammenhang mit bezahlten Auftritten von SPD-Politikern bei Diskussionsrunden eingeraeumt.
Weiterlesen auf:
http://02elf.net/headlines/politics-hea ... ker-964692
Edit: Link korrigiert. Hoffe, es klappt jetzt?!
POLITISCHE PROSTITUTION:
Kaeufliche SPD-Poitiker
SPD-Fraktionsvize Hoegl raeumt Fehler ihrer Partei ein.
SPD Sponsoringskandal: Miet' Dir einen Minister: Die SPD-Agentur Network Media GmbH (NWMD) bietet Unternehmen und Lobbyisten exclusive Gespraeche mit Spitzenpolitikern gegen Geld an. Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Eva Hoegl, hat Fehler ihrer Partei im Zusammenhang mit bezahlten Auftritten von SPD-Politikern bei Diskussionsrunden eingeraeumt.
Weiterlesen auf:
http://02elf.net/headlines/politics-hea ... ker-964692
Edit: Link korrigiert. Hoffe, es klappt jetzt?!
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz
Mangelnde Abstimmung
Gesetz zur Prostitution in Sachsen – Umsetzung klemmt
Knapp sieben Monate vor Inkrafttreten des Prostituierten-Schutz-Gesetzes im Freistaat ist noch immer nicht klar, welches Ministerium eigentlich für die Umsetzung zuständig sein wird.
http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/New ... ung-klemmt
Gesetz zur Prostitution in Sachsen – Umsetzung klemmt
Knapp sieben Monate vor Inkrafttreten des Prostituierten-Schutz-Gesetzes im Freistaat ist noch immer nicht klar, welches Ministerium eigentlich für die Umsetzung zuständig sein wird.
http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/New ... ung-klemmt
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Stadtratsantrag (Aenderungsantrag)
Hearing pro und contra Sperrbezirk (Prostitution)
https://www.muenchen-transparent.de/antraege/4315645
Hearing pro und contra Sperrbezirk (Prostitution)
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Frage 2:
Inwieweit sind die durch das Inkrafttreten und die Umsetzung des Prostitutionsschutzgesetzes
im Jahr 2017 entstehenden Kosten im Entwurf
der Staatsregierung für den Doppelhaushalt 2017/2018 berücksichtigt
und eingestellt? (Bitte Angabe des Haushaltstitels und vorgesehene
Mittel)
Im Entwurf für den Doppelhaushalt 2017/2018 sind bisher keine Mittel für die
Umsetzung des Prostitutionsschutzgesetzes eingestellt.
https://kleineanfragen.de/sachsen/6/627 ... achsen.txt
Inwieweit sind die durch das Inkrafttreten und die Umsetzung des Prostitutionsschutzgesetzes
im Jahr 2017 entstehenden Kosten im Entwurf
der Staatsregierung für den Doppelhaushalt 2017/2018 berücksichtigt
und eingestellt? (Bitte Angabe des Haushaltstitels und vorgesehene
Mittel)
Im Entwurf für den Doppelhaushalt 2017/2018 sind bisher keine Mittel für die
Umsetzung des Prostitutionsschutzgesetzes eingestellt.
https://kleineanfragen.de/sachsen/6/627 ... achsen.txt
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oh ja, da kann ich mich auch noch sehr gut dran erinnerngoldmine hat geschrieben:Ich möchte mal an die zeit des Bockscheins erinnern, ich habe sehr bedauert, als dieses System abgeschafft wurde...
ich denke weiter das mit dem Gesetz endlich dieses "Hobby-Freizeit-Huren" einhalt geboten wird, die nur ab und zu mal , nebenher ein wenig werkeln um Ihre Haushaltskasse aufzubessern, das Internet ist voll von diesen Damen...welche zudem die Preise drücken, unter anderem Service anbieten wie AO und das zu nen kleinen Geld von 50 Euro.
Da halte ich die Kondompflicht (wenn auch schwer überprüfbar) schon mal für sehr sinnvoll, schon bei französisch angefangen..
"früher gabs das auch nicht, genau wie diese Art "Ehrenkodex" das nicht geküsst wird --- oder wirklich mal als Ausnahme, und die Damen die wirklich nur mit Schutz arbeiten, haben in der heutigen zeit wirklich Nachteile, wobei dies korrektes Arbeiten darstellt, immerhin bieten wir eine Dienstleistung und sind nicht die Lebenspartnerin des Kunden. Für mich heisst und zeigt die Entwicklung der letzten Jahre auch eine Art Niedergang des Niveaus in unserem Arbeitsbereich...

War man nicht pünktlich da, ist der Bockbus rumgefahren und hat einen eingesammelt...
Hach, das waren noch zeiten

Auch in allem anderen stimme ich Dir zu...
LG Moonlight
Wenn nicht jetzt - wann dann?
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Mir wird schon bei der Vorstellung schlecht.Moonlight hat geschrieben: ]
oh ja, da kann ich mich auch noch sehr gut dran erinnern![]()
War man nicht pünktlich da, ist der Bockbus rumgefahren und hat einen eingesammelt...
Hach, das waren noch zeiten![]()
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz
alle Links aktuell abgerufen
Im unauflösbaren Widerspruch (*)
Methoden wie die des "Bockscheins" widersprechen dem Menschenrecht auf körperliche Unversertheit. Sie stellen eine Gesundheitsgefährdung von nicht wenigen SW und der Bevölkerung dar. Sie sind ein unzulässiger medizinischer Eingriff und insofern Körperverletzung. Dies ist spätestens seit der Studie von Decker et. al. (1) als gesichertes Wissen zu betrachten. Die DSTIG ( http://www.dstig.de/ ) entspricht diesem Wissen in ihren Empfehlungen zum neuen SW-Recht. Sie lehnt bereits die vorgesehene Zwangsberatung von SW als gesundheitsschädigend (2) ab. Ein best-practice Modell, das dazu geführt hat, dass die Infektionsrate mit STI (sexuell transferierte Erkrankungen) geringer ist als die der Normalbevölkerung liegt für Australien, New-South-Wales (Abkzg: NSW) vor. Dort wird die aufsuchende und nachgehende Hilfe in Gesundheitsfragen durch das SW - Projekt SWOP (3) - organisiert und staatlich finanziert. Dort ist die SW, soweit mir bekannt, entkriminalisiert. Die Forderung nach den guten alten Zeiten der "Bockbusse", ist antagonistisch (*) zu denen der Huren- und Menschenrechtsbewegung.
__________________
(1)
Decker et al
Human rights violations against sex workers: burden and effect on HIV
Michele R Decker, Anna-Louise Crago, Sandra K H Chu, Susan G Sherman, Meena S Seshu, Kholi Buthelezi, and others
The Lancet, Vol. 385, No. 9963, p186–199, Published online: July 21, 2014
http://www.thelancet.com/journals/lance ... X/fulltext (Registrierung notwendig)
»Without addressing human rights violations among sex workers, merely providing HIV prevention and treatment services will remain an insufficient and misguided response. HIV responses for sex workers should ensure their human rights through active promotion of equality, and non-discrimination in accessing prevention and interventions across the full continuum of care.
...
Denial of basic rights on the basis of status, or assumed status, as a sex worker is inconsistent with the principles of human rights. Moreover, protection of the human rights of sex workers is not merely good public health practice or eff ective governance, it is a state obligation under international human rights law. The extent, severity, and eff ect of human rights violations against sexworkers identified through this review, and by the UN Special Rapporteurs and the UN High Commissioner for Human Rights should provide the mandate and courage necessary for meaningful reform.«
Translate gestützte Übersetzung
Ohne auf Menschenrechtsverletzungen bei den Sexarbeiterinnen zu achten, wird die bloße Bereitstellung von HIV-Präventions- und Behandlungsdiensten eine unzureichende und fehlgeleitete Reaktion bleiben. HIV-Antworten für Sexarbeiter sollten ihre Menschenrechte durch aktive Förderung der Gleichstellung und Nichtdiskriminierung beim Zugang zu Prävention und Interventionen im gesamten Kontinuum der Pflege gewährleisten.
...
Die Verweigerung von Grundrechten auf der Grundlage des Status oder der Annahme des Status Sexarbeitend steht im Widerspruch zu den Grundsätzen der Menschenrechte. Darüber hinaus ist der Schutz der Menschenrechte von Sexarbeiterinnen und -arbeitern nicht nur eine gute Praxis des öffentlichen Gesundheitswesens oder eine effiziente Regierungsführung, sondern eine staatliche Verpflichtung aus dem internationalen Menschenrechtsrecht. Das Ausmaß, die Schwere und die Wirkungen von Menschenrechtsverletzungen gegen Sexarbeiter, die durch diese Überprüfung identifiziert wurden, sowie die UN-Sonderberichterstatter und der Hohe Kommissar für Menschenrechte der Vereinten Nationen sollten das Mandat und den Mut für eine sinnvolle Reform bereitstellen.
(2)
DSTIG
Stellungnahme der DSTIG zur Umsetzung des geplanten Prostituiertenschutzgesetzes (ProstSchG) vom 22.09.2016
»Die DSTIG weist erneut darauf hin, dass sie durch das neue Gesetz ein Abdrängen der Betroffenen in die Illegalität befürchtet. Das würde insbesondere die STI-Prävention erschweren und die sexuelle Gesundheit der gesamten Bevölkerung gefährden.« (Hvhbg. K.F.)
http://dstig.de/images/pdf/stellungnahm ... 0916_final
(3)
SWOP
NSW Sex Workers Outreach Project Strategic Plan 2013-2016
http://www.swop.org.au/sites/default/fi ... 13_Web.pdf
»There is a lot for us to be proud of in NSW with no recorded case of HIV transmission from sex worker to client, and lower rates of STIs among female sex workers compared to women in the non sex working population.«
Translate gestützte Übersetzung
»Es gibt viel worauf wir stolz sein können in NSW. Es gibt keinen Aufzeichnungen über einen Fall von HIV Übertragung durch Sexarbeitende zum Kunden. STIs bei weiblichen Sexarbeitenden sind seltener als bei Frauen die nicht der Sexarbeit nachgehen.«
_________________________________
Schreiben, damit niemand sagen kann, von nichts gewusst haben zu können.
Klaus Fricke,
SIB-SWinfoBremen@gmx.de
p.s.
Wer in diesem Forum die Auffassung vertritt, dass Zwangsuntersuchungen von SW, dass herumfahrende "Bockbusse" herrliche Zeiten verkörpern, nimmt die o.g. vorliegenden, zweifelsfreien Daten aus der Forschung zur Abwehr von Gesundheitsgefährdung insbesondere STI nicht nur der SW sondern der gesamten Bevölkerung nicht zur Kenntnis, obwohl diese Erkenntnisse hier im Forum zur Verfügung stehen. Diese bestenfalls Unwissenheit, eventuell Ignoranz, zumindest Leichtfertigkeit bei der Äusserung solcher Auffassungen, insbesondere in diesem Forum, ist für mich eine Haltung, die das zentrale Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit in Frage stellt und eine nicht kleine Zahl von SW, die unter prekären und in Zukunft illegalen Bedingungen tätig sein muss (neues SW-Recht), aus dem niedrigen Grund der Konkurrenzabwehr »das Internet ist voll von diesen Damen...welche zudem die Preise drücken« (@ Goldmine und @Moonlight) zu entrechten erlaubt. Nach meiner Auffassung widersprechen solche Auffassungen und Haltungen dem Selbstverständnis / Programm dieses Forums.
-
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- Registriert: 07.02.2017, 12:51
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz
Interview zum neuen Prostituiertenschutzgesetz
Die Betreiberin eines Escort-Unternehmens spricht über ihre Arbeit und die neue Gesetzeslage
Von Lydia Wünsch
Das neue Prostituiertenschutzgesetz tritt am 01. Juli 2017 in Kraft. Die Sexarbeit ist ein Thema, das nur schwer zu greifen ist und die Meinungen spaltet. Legal auf der einen Seite, moralisch verwerflich auf der anderen. In Deutschland hat man sich seit 2002 darauf geeinigt, die Prostitution endlich aus der gesetzlichen Grauzone zu holen und staatlich zu regulieren. Damit bekommen Prostituierte erstmalig einklagbare Rechte. Doch bedeutet diese Gleichstellung, dass moderner Menschenhandel von nun an gutgeheißen werden soll? Ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Aber wie wird die Lage eigentlich von den Menschen bewertet, die tatsächlich in diesem Beruf tätig sind? Das fragte ich mich im Zuge meiner Recherchen. Und so kam es, dass ich mich mit Patricia traf. Sie betreibt einen Escort-Service MeineBegleitung.de in München. Im Interview mit ihr habe ich versucht herauszufinden, wie es sich anfühlt, in so einer Branche tätig zu sein. Die besten Antworten bekam ich zwischen den Zeilen ...
"Ich mache nur das, wonach gefragt wird"
Sie trägt einen pinken Schal und passende UGG Boots (http://www.womenweb.mode-und-schmuck/fa ... richt.html). Ansonsten ist sie ganz in Schwarz gekleidet. An ihrer Seite hat sie einen kleinen, weißen Hund. Er sieht aus, wie der aus der Cesar-Werbung. "Jenny", sagt die aus Tschechien stammende Frau. "Du darfst doch keine fremden Leute beschnüffeln. Die mögen das vielleicht nicht." Sie zieht den Hund an der Leine. Er lässt von der Dame am Nachbartisch ab und trottet zurück, um es sich zwischen unseren Beinen gemütlich zu machen, während wir unser Gespräch führen. Sie selbst war nie Escortdame, behauptet sie. Sie sei mehr oder weniger durch Zufall in diese Branche gekommen. Eigentlich sehe sie sich auch nicht als Puffmutter, sondern als Vermittlerin. Sie bringe Menschen zusammen. Wenn auch nur für begrenzte Zeit. Aber die Menschlichkeit sei ihr dabei sehr wichtig.
Im Escort gehe es nicht um Geld und schnellen Sex: "Es geht darum, die Seele des anderen zu berühren." Ob sich denn dabei auch einige verlieben, will ich von ihr wissen. "Es kann natürlich vorkommen", meint sie. "Aber das ist eher selten. Man muss sich das so vorstellen: Wenn da zum Beispiel ein Direktor einer großen Firma ist, dann kann er sich mit einer Escortdame schlecht in der Öffentlichkeit präsentieren. Es wäre ihm unangenehm, anderen gegenüber zuzugeben, wo er sie kennen gelernt hat. Da muss man ganz realistisch sein. In der Regel sind die Männer auf der Durchreise und haben zu Hause eine Familie. Da ist die Wahrscheinlichkeit, sich zu verlieben, sehr gering." Escort sollte man nach ihrer Meinung nach auch nicht hauptberuflich ausüben. Fast alle Frauen, die bei ihr freiberuflich tätig sind, haben einen Job, der nichts mit Escort zu tun hat. Sie sind also auch im "normalen" Leben integriert. Das ist wichtig, findet Patricia: "Man muss immer die Möglichkeit haben, sich weiter zu entwickeln. Außerdem käme das beim Kunden nicht gut an, wenn die Frauen nichts weiter tun würden. In Deutschland sind die Ansprüche höher als in Tschechien. An Bildung, aber auch an Geld. Neulich zum Beispiel, da hatte ich ein sehr schönes Vorstellungsgespräch. Die Dame erzählte mir, sie hätte bereits eine feste Arbeit und verdiene gutes Geld, aber sie habe sich vorgenommen, im nächsten Jahr Porsche zu fahren. Sie fahre jetzt schon einen Mercedes und wolle sich eben steigern. Dass jemand so frei ist und sich Ziele setzt, finde ich ein sehr gutes Motiv, um in den Escortservice einzusteigen. Außerdem sollten die Damen wisse, dass sie mit Männern gut können, dass es ihnen Spaß macht, auf ein Date zu gehen. Man sollte einfach das tun, weil man es liebt. Auf keinen Fall sollte man sich die Seele durch etwas verderben lassen, das man nicht gerne tut." Sie selbst liebe jedenfalls, was sie mache, und wenn Menschen sie dafür verurteilen, dann haben sie, ihrer Meinung nach, das Leben nicht verstanden. "Ich mache nur das, wonach gefragt wird", sagt sie dazu. Was die Damen und Herren dann tun, müssen sie selbst verantworten. Sie sind schließlich erwachsen."
"Escortdamen sehen sich nicht als Prostituierte"
Was halten Sie denn von dem neuen Prostituiertenschutzgesetz ( http://www.womenweb.de/sex-und-erotik/d ... esetz.html )?
Manche Sachen finde ich gut, andere schlecht. Es ist auf jeden Fall nicht verkehrt, die Dinge geregelt zu haben. Zum Beispiel finde ich es nicht gut, wenn Frauen aus dem Osten kommen. Die sprechen meist kein Wort Deutsch und gehen nur in den Escort, um Geld zu verdienen. Das wird durch die neuen Regelungen hoffentlich eingedämmt werden. Und das hoffentlich zugunsten der Frauen, die das hier machen, denn die machen das gerne und mit Schutz. Sie sehen klare Linie darin. Was ich nicht für gut heiße: Diese Frauen werden ab dato abgestempelt. Sie bekommen dann einen Ausweis, in dem drinsteht, dass sie das machen. Das geht dem persönlichen Ego doch zu nahe. Man möchte sich damit nicht identifizieren. Sie, zum Beispiel, sind Journalistin geworden, weil Sie das gerne machen und offensichtlich sind Sie mit Leib und Seele dabei. Also, sind Sie auch stolz darauf und sagen öffentlich, dass Sie Journalistin sind. Aber wer sagt schon gerne: Ich bin eine von der Straße? Ich glaube auch nicht, dass dann zwischen Escort und Domina unterschieden wird. Es werden wohl alle in einen Topf geworfen. Damit werden viele ein Problem haben.
Auch die, die es - wie Sie es vorhin ausgedrückt haben - gerne machen und sogar lieben? Die müssten doch eigentlich genauso stolz auf ihren Beruf sein, wie ich es bin?
Die auch ja.
Was stört sie denn daran?
Wenn zwischen Escort und Prostitution unterschieden würde, wäre das kein Problem. Aber, wenn tatsächlich "Prostituierte" in dem Ausweis steht, werden sie mit ihrem Ego kämpfen müssen.
Weil ...?
Meiner Meinung nach sehen sich Escortdamen einfach nicht als Prostituierte. Sie müssen ja nicht an einem Tag mit fünf bis zehn Männern verkehren. Sie haben Zeit. Sie treffen sich quasi zu einem Rendezvous und es wird persönlicher. Man unterhält sich ... Die Gesundheitsuntersuchungen sind natürlich gut. Wobei ich mir sicher bin, dass die Damen auch jetzt schon darauf achten. Insbesondere, wenn sie Kinder haben.
Das kontrollieren sie aber nicht?
Nein, die sind ja selbstständig. Auch nach dem Gesetz. Ich bin ja nicht bei dem Treffen dabei. Ich spreche das Thema allerdings offen an, ich sage, was sie tun sollen. Aber ob sie es letztendlich tun, ist ihre Sache.
"Dinge werden jetzt nur einfach offensichtlicher, die vorher verschleiert wurden"
Also, eigentlich änderst sich für Sie nicht viel durch das Gesetz, oder?
Nein. Außer, dass ich dann eine Erlaubnis für das Unternehmen brauche. Letztendlich geht es ja nur um eine Vermittlung. Mehr mache ich nicht. Mehr kann ich auch nicht machen. Ich habe eine Plattform. Das hat ein Immobilienmakler auch. Der einzige Unterschied ist, dass es hier um Menschen geht und das andere natürlich Gebäude, also etwas, das nicht lebendig ist. Aber im Grunde genommen ist es egal. Das ist beides Vermittlung.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich liebe die Menschen. Ich will sie nicht abwerten. Das steht mir auch nicht zu. Letztendlich muss ich sie um mich haben und ich bin nur gemeinsam mit den Menschen stark. Ohne sie könnte ich das Geschäft zumachen. Wir müssen eine Symbiose bilden, und je stärker die Beziehung ist, umso besser für das Geschäft.
Meinen Sie, es wird Frauen geben, die sich durch das Gesetz davon abhalten lassen werden, in den Escortservice einzusteigen?
Ich kann mir vorstellen, dass es Agenturen gibt, die aufgrund des Gesetzes dichtmachen. Aber auch einige Damen werden vielleicht deswegen aufhören. Ich gehe so von 20-30 Prozent aus. Vielleicht warten einige auch ab, schauen sich das an und sehen dann, dass es gar nicht so schlimm ist. Vielleicht kommen einige auch zurück. Aber am Anfang wird es für manche schwierig sein. Der Ausweis wird ein KO-Kriterium werden.
Ich habe auf Ihrer Website gesehen, dass da der Name einer Jugendschutzbeauftragen steht. Was hat es damit auf sich?
Ach, das ist eine reine Formalität. Seiten wie meine müssen so etwas haben. Die Dame wurde eingetragen und fertig. Meiner Meinung nach ist das reine Geldmacherei.
Tut sie irgendwas?
Nein. Und auch diese Sperre ab 18 Jahren ist lächerlich. Wenn jemand auf ein Button klickt, dass er über 18 ist, kommt er ja trotzdem auf die Seite. Das ist alles nur Schein. Und letztendlich gibt es ja keine Pornoinhalte zu sehen. Sie hat mich auch noch nie angewiesen, irgendetwas zu löschen. Wir zahlen Gebühren an sie. Sie gab ihren Namen her und das ist alles.
Mit dem Prostituiertenschutzgesetz werden sich gewisse Sachen ändern. Da werden einige Texte angepasst werden müssen. Aber das ist die einzige Einschränkung. Außerdem wird es keine Trennung mehr zwischen einem Dinner Date und Private Time geben. Manche Gäste sagen, sie brauchen mehr Zeit. Sie wollen vorher essen gehen und etwas unternehmen, bevor es zur Sache geht. Und dann buchen sie Dinner Time. Aber wenn jemand sechs Stunden bucht, kann er genauso vorher mit der Dame essen gehen. Dinge werden jetzt nur einfach offensichtlicher die vorher verschleiert wurden.
"Frauen sind emotionaler als Männer"
Können Sie mir etwas über Ihre Kavaliere erzählen und wie die Dates da ablaufen? Gibt es da Unterschiede zu den Damen. Was sind das für Frauen, die sich einen Kavalier buchen?
DaFrauen - meiner Meinung nach - emotionaler sind, gibt es da schon Unterschiede. Die meisten Frauen, die einen Kavalier buchen, sind entweder nüchterne Geschäftsfrauen, die sich sagen: Ich bin gerade alleine. Ich mache das jetzt genauso wie ein Mann, wenn ich den Abend mit jemandem verbringen will und buche mir jemanden.
Oder es sind gekränkte Frauen, die sich sagen: Mein Mann hat mich betrogen und jetzt räche ich mich. Oder der Ex-Freund läuft ihnen noch nach und dann wollen sie ein Alibi. Oder sie wollen einfach mit einem Mann in der Öffentlichkeit gesehen werden. Also bei den Frauen sind schon buntere Geschichten dabei. lacht
Aber die meisten haben emotionalere Gründe als die Männer?
Ja, genau. Neulich kam eine, die sagte vorher ganz klar, dass sie sich nicht verlieben will. Sie sei schließlich Geschäftsfrau. Sie hat sich einen Kavalier gebucht und war dann trotzdem sofort verliebt. Beim zweiten Treffen hat sie es ihm gesagt. Daraufhin meinte er, dass er nicht auf der Suche nach einer Frau sei. Das sei ein Job und nicht mehr. Wenn er zu einem Date mit ihr gehe und seine kostbare Zeit dafür opfere, dann wollte er das auch honoriert haben.
Also, dass sich ein Kavalier verliebt, kommt eher selten vor?
Das habe ich noch nie erlebt.
Sind Sie der Meinung, Männer können zwischen Gefühl und Sex eher trennen als eine Frau?
Ich glaube schon. Oft sagen die Gäste bei Dates : "Ah, wir sehen uns wieder", und sind sehr euphorisch. Alles ist schön, und sobald sie sich aus den Augen verloren haben, buchen sie das nächste Mal eine andere Dame.
Sind die Damen dann enttäuscht?
Ja, ich glaube schon. Ich denke, dass die Frauen sich tatsächlich auf das Wort des Mannes verlassen. Sie sagen Dinge wie: "Ich buche dich nächstes Mal wieder" oder "wir machen dieses und jenes, wenn wir uns wieder sehen" ... und dann passiert es nicht. Schade eigentlich. Dann wäre es besser, sie hätte von vornherein nichts gesagt und den Damen keine falschen Hoffnungen gemacht.
Nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn?
Wahrscheinlich. Dann kommt der Alltag zurück, die Realität und die Familie. Oder sie vergessen das schnell und sagen sich: Ich habe die Gelegenheit, jemand anderen zu buchen. Ich mag die Abwechslung und es ist ja so einfach über die Seite. Mit einem Klick hat man eine andere Frau gewählt ...
Das kann man jetzt gut oder schlecht finden. Ich danke Ihnen jedenfalls für Ihre ehrlichen Antworten.
http://www.womenweb.de/sex-und-erotik/d ... rvice.html
Die Betreiberin eines Escort-Unternehmens spricht über ihre Arbeit und die neue Gesetzeslage
Von Lydia Wünsch
Das neue Prostituiertenschutzgesetz tritt am 01. Juli 2017 in Kraft. Die Sexarbeit ist ein Thema, das nur schwer zu greifen ist und die Meinungen spaltet. Legal auf der einen Seite, moralisch verwerflich auf der anderen. In Deutschland hat man sich seit 2002 darauf geeinigt, die Prostitution endlich aus der gesetzlichen Grauzone zu holen und staatlich zu regulieren. Damit bekommen Prostituierte erstmalig einklagbare Rechte. Doch bedeutet diese Gleichstellung, dass moderner Menschenhandel von nun an gutgeheißen werden soll? Ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Aber wie wird die Lage eigentlich von den Menschen bewertet, die tatsächlich in diesem Beruf tätig sind? Das fragte ich mich im Zuge meiner Recherchen. Und so kam es, dass ich mich mit Patricia traf. Sie betreibt einen Escort-Service MeineBegleitung.de in München. Im Interview mit ihr habe ich versucht herauszufinden, wie es sich anfühlt, in so einer Branche tätig zu sein. Die besten Antworten bekam ich zwischen den Zeilen ...
"Ich mache nur das, wonach gefragt wird"
Sie trägt einen pinken Schal und passende UGG Boots (http://www.womenweb.mode-und-schmuck/fa ... richt.html). Ansonsten ist sie ganz in Schwarz gekleidet. An ihrer Seite hat sie einen kleinen, weißen Hund. Er sieht aus, wie der aus der Cesar-Werbung. "Jenny", sagt die aus Tschechien stammende Frau. "Du darfst doch keine fremden Leute beschnüffeln. Die mögen das vielleicht nicht." Sie zieht den Hund an der Leine. Er lässt von der Dame am Nachbartisch ab und trottet zurück, um es sich zwischen unseren Beinen gemütlich zu machen, während wir unser Gespräch führen. Sie selbst war nie Escortdame, behauptet sie. Sie sei mehr oder weniger durch Zufall in diese Branche gekommen. Eigentlich sehe sie sich auch nicht als Puffmutter, sondern als Vermittlerin. Sie bringe Menschen zusammen. Wenn auch nur für begrenzte Zeit. Aber die Menschlichkeit sei ihr dabei sehr wichtig.
Im Escort gehe es nicht um Geld und schnellen Sex: "Es geht darum, die Seele des anderen zu berühren." Ob sich denn dabei auch einige verlieben, will ich von ihr wissen. "Es kann natürlich vorkommen", meint sie. "Aber das ist eher selten. Man muss sich das so vorstellen: Wenn da zum Beispiel ein Direktor einer großen Firma ist, dann kann er sich mit einer Escortdame schlecht in der Öffentlichkeit präsentieren. Es wäre ihm unangenehm, anderen gegenüber zuzugeben, wo er sie kennen gelernt hat. Da muss man ganz realistisch sein. In der Regel sind die Männer auf der Durchreise und haben zu Hause eine Familie. Da ist die Wahrscheinlichkeit, sich zu verlieben, sehr gering." Escort sollte man nach ihrer Meinung nach auch nicht hauptberuflich ausüben. Fast alle Frauen, die bei ihr freiberuflich tätig sind, haben einen Job, der nichts mit Escort zu tun hat. Sie sind also auch im "normalen" Leben integriert. Das ist wichtig, findet Patricia: "Man muss immer die Möglichkeit haben, sich weiter zu entwickeln. Außerdem käme das beim Kunden nicht gut an, wenn die Frauen nichts weiter tun würden. In Deutschland sind die Ansprüche höher als in Tschechien. An Bildung, aber auch an Geld. Neulich zum Beispiel, da hatte ich ein sehr schönes Vorstellungsgespräch. Die Dame erzählte mir, sie hätte bereits eine feste Arbeit und verdiene gutes Geld, aber sie habe sich vorgenommen, im nächsten Jahr Porsche zu fahren. Sie fahre jetzt schon einen Mercedes und wolle sich eben steigern. Dass jemand so frei ist und sich Ziele setzt, finde ich ein sehr gutes Motiv, um in den Escortservice einzusteigen. Außerdem sollten die Damen wisse, dass sie mit Männern gut können, dass es ihnen Spaß macht, auf ein Date zu gehen. Man sollte einfach das tun, weil man es liebt. Auf keinen Fall sollte man sich die Seele durch etwas verderben lassen, das man nicht gerne tut." Sie selbst liebe jedenfalls, was sie mache, und wenn Menschen sie dafür verurteilen, dann haben sie, ihrer Meinung nach, das Leben nicht verstanden. "Ich mache nur das, wonach gefragt wird", sagt sie dazu. Was die Damen und Herren dann tun, müssen sie selbst verantworten. Sie sind schließlich erwachsen."
"Escortdamen sehen sich nicht als Prostituierte"
Was halten Sie denn von dem neuen Prostituiertenschutzgesetz ( http://www.womenweb.de/sex-und-erotik/d ... esetz.html )?
Manche Sachen finde ich gut, andere schlecht. Es ist auf jeden Fall nicht verkehrt, die Dinge geregelt zu haben. Zum Beispiel finde ich es nicht gut, wenn Frauen aus dem Osten kommen. Die sprechen meist kein Wort Deutsch und gehen nur in den Escort, um Geld zu verdienen. Das wird durch die neuen Regelungen hoffentlich eingedämmt werden. Und das hoffentlich zugunsten der Frauen, die das hier machen, denn die machen das gerne und mit Schutz. Sie sehen klare Linie darin. Was ich nicht für gut heiße: Diese Frauen werden ab dato abgestempelt. Sie bekommen dann einen Ausweis, in dem drinsteht, dass sie das machen. Das geht dem persönlichen Ego doch zu nahe. Man möchte sich damit nicht identifizieren. Sie, zum Beispiel, sind Journalistin geworden, weil Sie das gerne machen und offensichtlich sind Sie mit Leib und Seele dabei. Also, sind Sie auch stolz darauf und sagen öffentlich, dass Sie Journalistin sind. Aber wer sagt schon gerne: Ich bin eine von der Straße? Ich glaube auch nicht, dass dann zwischen Escort und Domina unterschieden wird. Es werden wohl alle in einen Topf geworfen. Damit werden viele ein Problem haben.
Auch die, die es - wie Sie es vorhin ausgedrückt haben - gerne machen und sogar lieben? Die müssten doch eigentlich genauso stolz auf ihren Beruf sein, wie ich es bin?
Die auch ja.
Was stört sie denn daran?
Wenn zwischen Escort und Prostitution unterschieden würde, wäre das kein Problem. Aber, wenn tatsächlich "Prostituierte" in dem Ausweis steht, werden sie mit ihrem Ego kämpfen müssen.
Weil ...?
Meiner Meinung nach sehen sich Escortdamen einfach nicht als Prostituierte. Sie müssen ja nicht an einem Tag mit fünf bis zehn Männern verkehren. Sie haben Zeit. Sie treffen sich quasi zu einem Rendezvous und es wird persönlicher. Man unterhält sich ... Die Gesundheitsuntersuchungen sind natürlich gut. Wobei ich mir sicher bin, dass die Damen auch jetzt schon darauf achten. Insbesondere, wenn sie Kinder haben.
Das kontrollieren sie aber nicht?
Nein, die sind ja selbstständig. Auch nach dem Gesetz. Ich bin ja nicht bei dem Treffen dabei. Ich spreche das Thema allerdings offen an, ich sage, was sie tun sollen. Aber ob sie es letztendlich tun, ist ihre Sache.
"Dinge werden jetzt nur einfach offensichtlicher, die vorher verschleiert wurden"
Also, eigentlich änderst sich für Sie nicht viel durch das Gesetz, oder?
Nein. Außer, dass ich dann eine Erlaubnis für das Unternehmen brauche. Letztendlich geht es ja nur um eine Vermittlung. Mehr mache ich nicht. Mehr kann ich auch nicht machen. Ich habe eine Plattform. Das hat ein Immobilienmakler auch. Der einzige Unterschied ist, dass es hier um Menschen geht und das andere natürlich Gebäude, also etwas, das nicht lebendig ist. Aber im Grunde genommen ist es egal. Das ist beides Vermittlung.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich liebe die Menschen. Ich will sie nicht abwerten. Das steht mir auch nicht zu. Letztendlich muss ich sie um mich haben und ich bin nur gemeinsam mit den Menschen stark. Ohne sie könnte ich das Geschäft zumachen. Wir müssen eine Symbiose bilden, und je stärker die Beziehung ist, umso besser für das Geschäft.
Meinen Sie, es wird Frauen geben, die sich durch das Gesetz davon abhalten lassen werden, in den Escortservice einzusteigen?
Ich kann mir vorstellen, dass es Agenturen gibt, die aufgrund des Gesetzes dichtmachen. Aber auch einige Damen werden vielleicht deswegen aufhören. Ich gehe so von 20-30 Prozent aus. Vielleicht warten einige auch ab, schauen sich das an und sehen dann, dass es gar nicht so schlimm ist. Vielleicht kommen einige auch zurück. Aber am Anfang wird es für manche schwierig sein. Der Ausweis wird ein KO-Kriterium werden.
Ich habe auf Ihrer Website gesehen, dass da der Name einer Jugendschutzbeauftragen steht. Was hat es damit auf sich?
Ach, das ist eine reine Formalität. Seiten wie meine müssen so etwas haben. Die Dame wurde eingetragen und fertig. Meiner Meinung nach ist das reine Geldmacherei.
Tut sie irgendwas?
Nein. Und auch diese Sperre ab 18 Jahren ist lächerlich. Wenn jemand auf ein Button klickt, dass er über 18 ist, kommt er ja trotzdem auf die Seite. Das ist alles nur Schein. Und letztendlich gibt es ja keine Pornoinhalte zu sehen. Sie hat mich auch noch nie angewiesen, irgendetwas zu löschen. Wir zahlen Gebühren an sie. Sie gab ihren Namen her und das ist alles.
Mit dem Prostituiertenschutzgesetz werden sich gewisse Sachen ändern. Da werden einige Texte angepasst werden müssen. Aber das ist die einzige Einschränkung. Außerdem wird es keine Trennung mehr zwischen einem Dinner Date und Private Time geben. Manche Gäste sagen, sie brauchen mehr Zeit. Sie wollen vorher essen gehen und etwas unternehmen, bevor es zur Sache geht. Und dann buchen sie Dinner Time. Aber wenn jemand sechs Stunden bucht, kann er genauso vorher mit der Dame essen gehen. Dinge werden jetzt nur einfach offensichtlicher die vorher verschleiert wurden.
"Frauen sind emotionaler als Männer"
Können Sie mir etwas über Ihre Kavaliere erzählen und wie die Dates da ablaufen? Gibt es da Unterschiede zu den Damen. Was sind das für Frauen, die sich einen Kavalier buchen?
DaFrauen - meiner Meinung nach - emotionaler sind, gibt es da schon Unterschiede. Die meisten Frauen, die einen Kavalier buchen, sind entweder nüchterne Geschäftsfrauen, die sich sagen: Ich bin gerade alleine. Ich mache das jetzt genauso wie ein Mann, wenn ich den Abend mit jemandem verbringen will und buche mir jemanden.
Oder es sind gekränkte Frauen, die sich sagen: Mein Mann hat mich betrogen und jetzt räche ich mich. Oder der Ex-Freund läuft ihnen noch nach und dann wollen sie ein Alibi. Oder sie wollen einfach mit einem Mann in der Öffentlichkeit gesehen werden. Also bei den Frauen sind schon buntere Geschichten dabei. lacht
Aber die meisten haben emotionalere Gründe als die Männer?
Ja, genau. Neulich kam eine, die sagte vorher ganz klar, dass sie sich nicht verlieben will. Sie sei schließlich Geschäftsfrau. Sie hat sich einen Kavalier gebucht und war dann trotzdem sofort verliebt. Beim zweiten Treffen hat sie es ihm gesagt. Daraufhin meinte er, dass er nicht auf der Suche nach einer Frau sei. Das sei ein Job und nicht mehr. Wenn er zu einem Date mit ihr gehe und seine kostbare Zeit dafür opfere, dann wollte er das auch honoriert haben.
Also, dass sich ein Kavalier verliebt, kommt eher selten vor?
Das habe ich noch nie erlebt.
Sind Sie der Meinung, Männer können zwischen Gefühl und Sex eher trennen als eine Frau?
Ich glaube schon. Oft sagen die Gäste bei Dates : "Ah, wir sehen uns wieder", und sind sehr euphorisch. Alles ist schön, und sobald sie sich aus den Augen verloren haben, buchen sie das nächste Mal eine andere Dame.
Sind die Damen dann enttäuscht?
Ja, ich glaube schon. Ich denke, dass die Frauen sich tatsächlich auf das Wort des Mannes verlassen. Sie sagen Dinge wie: "Ich buche dich nächstes Mal wieder" oder "wir machen dieses und jenes, wenn wir uns wieder sehen" ... und dann passiert es nicht. Schade eigentlich. Dann wäre es besser, sie hätte von vornherein nichts gesagt und den Damen keine falschen Hoffnungen gemacht.
Nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn?
Wahrscheinlich. Dann kommt der Alltag zurück, die Realität und die Familie. Oder sie vergessen das schnell und sagen sich: Ich habe die Gelegenheit, jemand anderen zu buchen. Ich mag die Abwechslung und es ist ja so einfach über die Seite. Mit einem Klick hat man eine andere Frau gewählt ...
Das kann man jetzt gut oder schlecht finden. Ich danke Ihnen jedenfalls für Ihre ehrlichen Antworten.
http://www.womenweb.de/sex-und-erotik/d ... rvice.html
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- PlatinStern
- Beiträge: 825
- Registriert: 16.06.2011, 21:03
- Wohnort: Bielefeld
- Ich bin: Keine Angabe
RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz
Mimimi.. das Interview strotzt nur so vor Klischees, Vorurteilen und Selbstbeweihräucherung. Typischer gekaufter Werbe-Beitrag, nicht mehr und nicht weniger.
Krass ist zb "Zum Beispiel finde ich es nicht gut, wenn Frauen aus dem Osten kommen. "
Und das obwohl die gute Dame selbst aus dem Osten kommt und nicht einwandfrei deutsch spricht. Ich finde es immer äußerst bedenklich, wenn man die Chancen, die man selbst hatte, anderen nicht gönnen kann...
Krass ist zb "Zum Beispiel finde ich es nicht gut, wenn Frauen aus dem Osten kommen. "
Und das obwohl die gute Dame selbst aus dem Osten kommt und nicht einwandfrei deutsch spricht. Ich finde es immer äußerst bedenklich, wenn man die Chancen, die man selbst hatte, anderen nicht gönnen kann...
Ein Freund meinte, ich hätte Wahnvorstellungen. Da wäre ich fast von meinem Einhorn gefallen!
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Fakten und Infos über Sexarbeit
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