Länderberichte ITALIEN:
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Länderberichte ITALIEN:
Italien
Prostitutionsgesetz:
www.italgiure.giustizia.it/nir/1958/lexs_35586.html
http://translate.google.de/translate?hl ... 35586.html
Anlaufstellen für Sexworker
www.lucciole.org
Lucciole (wörtl. Glühwürmchen, Sexworker)
Pordenone bei Venedig
________________
Italien plant Strafen für Freier
Der italienische Innenminister Giuliano Amato drängt auf die Einführung von Strafen für Kunden von Prostituierten. "Viele Ausländerinnen kommen nach Italien und gehen auf den Strich. Wenn es keine Kunden gäbe, wäre die Prostitution kein Problem", sagte der Minister nach Angaben italienischer Medien von heute.
Er will sich an Schweden ein Beispiel nehmen, wo die Prostitution per Gesetz verboten wurde.
Verstoß gegen Halteverbot
Die Bekämpfung der Straßenprostitution sorgt in Italien für Diskussionen. Der Polizeichef von Rom, Achille Serra, hat vor kurzem eine "Aktion scharf" gegen den Straßenstrich in der Ewigen Stadt gestartet.
Videokameras sollen rund um die Uhr die Straßen filmen, in denen die Frauen mit Autofahrern verhandeln. Die Bilder sollen in die Polizeizentrale gehen, wo die Kennzeichen der Interessenten aufgenommen werden.
Der Fahrzeughalter soll dann zur Kasse gebeten werden. Die Strafen würden in diesen Fällen wegen Verstoßes gegen das Halteverbot verhängt. Prostitution an sich ist in Italien nicht verboten, wohl aber die Ausnutzung von Prostituierten.
Berlusconi will wieder Bordelle
In den vergangenen Monaten hatte sich Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi mit der Wiedereröffnung der in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle einverstanden erklärt, um die Prostituierten von den Straßen zu verbannen.
Sein Vorschlag hatte allerdings vor allem in katholischen Kreisen für helle Empörung gesorgt.
orf.at
Prostitutionsgesetz:
www.italgiure.giustizia.it/nir/1958/lexs_35586.html
http://translate.google.de/translate?hl ... 35586.html
Anlaufstellen für Sexworker
www.lucciole.org
Lucciole (wörtl. Glühwürmchen, Sexworker)
Pordenone bei Venedig
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Italien plant Strafen für Freier
Der italienische Innenminister Giuliano Amato drängt auf die Einführung von Strafen für Kunden von Prostituierten. "Viele Ausländerinnen kommen nach Italien und gehen auf den Strich. Wenn es keine Kunden gäbe, wäre die Prostitution kein Problem", sagte der Minister nach Angaben italienischer Medien von heute.
Er will sich an Schweden ein Beispiel nehmen, wo die Prostitution per Gesetz verboten wurde.
Verstoß gegen Halteverbot
Die Bekämpfung der Straßenprostitution sorgt in Italien für Diskussionen. Der Polizeichef von Rom, Achille Serra, hat vor kurzem eine "Aktion scharf" gegen den Straßenstrich in der Ewigen Stadt gestartet.
Videokameras sollen rund um die Uhr die Straßen filmen, in denen die Frauen mit Autofahrern verhandeln. Die Bilder sollen in die Polizeizentrale gehen, wo die Kennzeichen der Interessenten aufgenommen werden.
Der Fahrzeughalter soll dann zur Kasse gebeten werden. Die Strafen würden in diesen Fällen wegen Verstoßes gegen das Halteverbot verhängt. Prostitution an sich ist in Italien nicht verboten, wohl aber die Ausnutzung von Prostituierten.
Berlusconi will wieder Bordelle
In den vergangenen Monaten hatte sich Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi mit der Wiedereröffnung der in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle einverstanden erklärt, um die Prostituierten von den Straßen zu verbannen.
Sein Vorschlag hatte allerdings vor allem in katholischen Kreisen für helle Empörung gesorgt.
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Re: Länderberichte ITALIEN:
Hallo Zwerg
Blöde (naive) Frage .... aber da es hier um den Strassenstrich geht und Bordelle beführwortet sind/werden - wie sieht es mit Escort aus ?
Gruss
Queen
Blöde (naive) Frage .... aber da es hier um den Strassenstrich geht und Bordelle beführwortet sind/werden - wie sieht es mit Escort aus ?

Gruss
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Wie Italien gegen Prostitution kämpft
Wie Italien gegen Prostitution kämpft
Aus dem Studio begrüßt Sie Anna Eichinger
Prostitution ist in Italien eigentlich illegal; eigentlich; denn fährt man in große Ballungszentren stehen auf den Vorstadtstraßen zahlreiche Mädchen; sie kommen meist aus dem Ausland und gehen dann in Italien auf den Strich; das missfällt dem italienischen Innenminister. Martina Hammer, über Italiens Kampf gegen die Prostitution
Innenminister Giuliano Amato will Maßnahmen gegen die Prostitution setzen - er drängt darauf, Strafen für die Kunden einzuführen. Denn: Keine Kunden - keine Prositution, so der Minister, der sich an Schweden ein Beispiel nehmen will - hier ist die Prostitution überhaupt per Gesetz verboten. Der Polizeichef von Rom hat kürzlich eine Aktion Scharf gegen den Straßenstrich gestartet - Videokameras sollen rund um die Uhr die Straßen filmen, in denen die Frauen mit Autofahrern verhandeln - die aufnahmen sollen in die Polizeizentrale gehen, wo die Kennzeichen der Interessenten ermittelt werden. Der Fahrzeughalter soll dann zur Kasse gebeten werden - weil gegen das Halteverbot verstoßen wurde. Unter Ex Regierungschef Silvio Berlusconi sind die in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle wieder eröffnet worden, um die Prostituierten von den straßen zu bannen - der Erfolg der Maßnahme hat sich aber nicht eingestellt.
http://www.liferadio.at/news/view/artic ... richten-7/
Aus dem Studio begrüßt Sie Anna Eichinger
Prostitution ist in Italien eigentlich illegal; eigentlich; denn fährt man in große Ballungszentren stehen auf den Vorstadtstraßen zahlreiche Mädchen; sie kommen meist aus dem Ausland und gehen dann in Italien auf den Strich; das missfällt dem italienischen Innenminister. Martina Hammer, über Italiens Kampf gegen die Prostitution
Innenminister Giuliano Amato will Maßnahmen gegen die Prostitution setzen - er drängt darauf, Strafen für die Kunden einzuführen. Denn: Keine Kunden - keine Prositution, so der Minister, der sich an Schweden ein Beispiel nehmen will - hier ist die Prostitution überhaupt per Gesetz verboten. Der Polizeichef von Rom hat kürzlich eine Aktion Scharf gegen den Straßenstrich gestartet - Videokameras sollen rund um die Uhr die Straßen filmen, in denen die Frauen mit Autofahrern verhandeln - die aufnahmen sollen in die Polizeizentrale gehen, wo die Kennzeichen der Interessenten ermittelt werden. Der Fahrzeughalter soll dann zur Kasse gebeten werden - weil gegen das Halteverbot verstoßen wurde. Unter Ex Regierungschef Silvio Berlusconi sind die in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle wieder eröffnet worden, um die Prostituierten von den straßen zu bannen - der Erfolg der Maßnahme hat sich aber nicht eingestellt.
http://www.liferadio.at/news/view/artic ... richten-7/
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Hab mal die Nachricht im Corriere delle Sera gefunden.
Soweit ich das mit meinem schlechten Italienisch verstehe,
ist die Idee von Innenminister Amato, die Klienten zu kriminalisieren, ein altes Steckenpferd.
Es ist seine persönliche Meinung, die im Moment nicht in einer Gesetzesvorlage umgesetzt wird.
Das Gegenargument ist, dass man die Strassenprostitution nur an heimlichere Orte verdrängen wird.
http://www.corriere.it/Primo_Piano/Poli ... ione.shtml
Soweit ich das mit meinem schlechten Italienisch verstehe,
ist die Idee von Innenminister Amato, die Klienten zu kriminalisieren, ein altes Steckenpferd.
Es ist seine persönliche Meinung, die im Moment nicht in einer Gesetzesvorlage umgesetzt wird.
Das Gegenargument ist, dass man die Strassenprostitution nur an heimlichere Orte verdrängen wird.
http://www.corriere.it/Primo_Piano/Poli ... ione.shtml
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Paduas Prostituierte leisten Gratisdienste
Paduas Prostituierte leisten Gratisdienste
Paduas Bürgermeister verdonnert Freier zu Geldbußen. Die Freudenmädchen zeigen Herz für ihre Kunden.
In der norditalienischen Stadt Padua bei Venedig haben sich Prostituierte einen besonderen "Kundendienst“ einfallen lassen: Freier, die von der Polizei auf frischer Tat ertappt und zu einem Bußgeld verdonnert wurden, bekommen unter Vorlage des Strafzettels eine Wiedergutmachung "in natura“ - und dürfen sich ein zweites Mal gratis verwöhnen lassen.
Die originelle Initiative der Freudenmädchen richtet sich gegen eine "geschäftsschädigende“ Verordnung des Bürgermeisters. Diese sieht vor, dass von sofort an nicht nur Zuhälter und Prostituierte, sondern auch die Kunden mit 50 bis 500 Euro zur Kasse gebeten werden, berichteten italienische Medien am Freitag. Mit der Vorschrift will Bürgermeister Flavio Zanonato das durch die Straßenprostitution entstehende Verkehrschaos eindämmen. Außerdem fühle er sich "moralisch verantwortlich“, erklärte er.
Bis jetzt beteiligten sich über 80 Prozent der paduanischen Dirnen an der Protestaktion. Um für die Klienten leicht erkennbar zu sein, tragen sie einen faustgroßen rosa Anstecker auf der Brust: "Il bollino rosa dell’amore“ (den "rosa Liebes-Button“). Innerhalb von nur zwei Tagen bekamen bereits neun Freier ein Bußgeld verpasst.
In Italien ist Prostitution gesetzlich verboten. Deshalb gibt es keine Bordelle. Das älteste Gewerbe der Welt spielt sich nur auf der Straße ab.
http://www.sueddeutsche.de/,ra2l1/panor ... 31/113818/
Paduas Bürgermeister verdonnert Freier zu Geldbußen. Die Freudenmädchen zeigen Herz für ihre Kunden.
In der norditalienischen Stadt Padua bei Venedig haben sich Prostituierte einen besonderen "Kundendienst“ einfallen lassen: Freier, die von der Polizei auf frischer Tat ertappt und zu einem Bußgeld verdonnert wurden, bekommen unter Vorlage des Strafzettels eine Wiedergutmachung "in natura“ - und dürfen sich ein zweites Mal gratis verwöhnen lassen.
Die originelle Initiative der Freudenmädchen richtet sich gegen eine "geschäftsschädigende“ Verordnung des Bürgermeisters. Diese sieht vor, dass von sofort an nicht nur Zuhälter und Prostituierte, sondern auch die Kunden mit 50 bis 500 Euro zur Kasse gebeten werden, berichteten italienische Medien am Freitag. Mit der Vorschrift will Bürgermeister Flavio Zanonato das durch die Straßenprostitution entstehende Verkehrschaos eindämmen. Außerdem fühle er sich "moralisch verantwortlich“, erklärte er.
Bis jetzt beteiligten sich über 80 Prozent der paduanischen Dirnen an der Protestaktion. Um für die Klienten leicht erkennbar zu sein, tragen sie einen faustgroßen rosa Anstecker auf der Brust: "Il bollino rosa dell’amore“ (den "rosa Liebes-Button“). Innerhalb von nur zwei Tagen bekamen bereits neun Freier ein Bußgeld verpasst.
In Italien ist Prostitution gesetzlich verboten. Deshalb gibt es keine Bordelle. Das älteste Gewerbe der Welt spielt sich nur auf der Straße ab.
http://www.sueddeutsche.de/,ra2l1/panor ... 31/113818/
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Bisher kannte ich nur dass Prostituierte ihren Kunden die Parkscheingebühr (auch das Knöllchen?) bezahlten. Das fand ich damals schon eine sehr clevere kundenfreundliche Aktion und Werbeaussage.
Diese solidarische Aktion der Italienerinnen ist eine ebenso clevere politische Aussage.
Übersetzter Artikel
Original:
http://www.ansa.it/site/notizie/awnplus ... 75648.html
.
Diese solidarische Aktion der Italienerinnen ist eine ebenso clevere politische Aussage.
Übersetzter Artikel
Original:
http://www.ansa.it/site/notizie/awnplus ... 75648.html
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bollino del amore = Liebes-Button
Da tut sich anscheinend eine ganze Menge i Padua.

Der angekündigte Demonstrationsmarsch für die Rechte der Sexarbeiter hat stattgefunden mit mehreren hundert Teilnehmern aus ganz Italien und endete vor dem Rathaus. Leider war der Bürgermeister nicht für seine Mitbürger zu sprechen.
http://www.ansa.it/site/notizie/awnplus ... 00350.html
Il Bollino Dell'Amore der Liebes Button


Der angekündigte Demonstrationsmarsch für die Rechte der Sexarbeiter hat stattgefunden mit mehreren hundert Teilnehmern aus ganz Italien und endete vor dem Rathaus. Leider war der Bürgermeister nicht für seine Mitbürger zu sprechen.
http://www.ansa.it/site/notizie/awnplus ... 00350.html
Il Bollino Dell'Amore der Liebes Button

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Der englische Telegraph berichtet auch über den Protestmarsch der Sexworker in Padua


>>>Mehr Fotos
Es gibt da noch einen anderen ganz interessanten Artikel auf englisch
Italy Prostitutes Offer Free Sex to Protest Crackdown
Nachtrag:
Aktion der Sexworker in Kopenhagen zur Weltklimakonferenz
als Protest gegen die Prostitutionsfeindlichkeit der Stadt.
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=71129#71129
>>>Mehr Fotos
Es gibt da noch einen anderen ganz interessanten Artikel auf englisch
Italy Prostitutes Offer Free Sex to Protest Crackdown
Nachtrag:
Aktion der Sexworker in Kopenhagen zur Weltklimakonferenz
als Protest gegen die Prostitutionsfeindlichkeit der Stadt.
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=71129#71129
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Der italienische Innenminister Giuliano Amato möchte gerne wie in Schweden den Kauf von Sexdiensten kriminalisieren.
Minister targets prostitute clients
http://www.ansa.it/site/notizie/awnplus ... 80269.html
Ausserdem ist hier eine TV-Diskussion, bei der unter anderem Kristal, Sprecher der Prostituierten in Padua, mitwirken und ein kurzes Interview mit einer Prostituieren in Rom.
Via dalla strada?
http://www.kataweb.it/multimedia/media/698878
Via dalla strada? /2
http://www.kataweb.it/multimedia/media/698871
Via dalla strada? - Parla una prostituta
http://www.kataweb.it/multimedia/media/698868
Via dalla strada? - Via dalla strada? l'opinione della gente
http://www.kataweb.it/multimedia/media/698874
Minister targets prostitute clients
http://www.ansa.it/site/notizie/awnplus ... 80269.html
Ausserdem ist hier eine TV-Diskussion, bei der unter anderem Kristal, Sprecher der Prostituierten in Padua, mitwirken und ein kurzes Interview mit einer Prostituieren in Rom.
Via dalla strada?
http://www.kataweb.it/multimedia/media/698878
Via dalla strada? /2
http://www.kataweb.it/multimedia/media/698871
Via dalla strada? - Parla una prostituta
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Alpen-Region
Debatte in den Dolomiten:
Landtag ist gegen Freudenhäuser
Die Wiedereröffnung der Freudenhäuser war am Mittwoch Thema im Südtiroler Landtag. Die Freiheitlichen hatten einen Antrag eingebracht, um Bordelle wieder zu legalisieren. Die Südtiroler Parlamentarier in Rom sollten aufgefordert werden, sich dafür einzusetzen.
Dadurch sollten Sicherheit und Unversehrtheit der Bürger und die Rechte jener gewährt werden, die sich für diesen Beruf entschieden haben, argumentieren die Freiheitlichen. Außerdem könnten so auch Steuern eingehoben und illegale Ausbeutung bekämpft werden. Mit einem Verbot sei das Problem nicht zu lösen, wie die Erfahrung zeige, meinte Pius Leitner. Er verwies auf jüngere Presseberichte über strafrechtsrelevante Fälle aus dem Bozner Rotlichtmilieu.
Die Rechtslage sei ganz anders als die von Leitner geschilderte, meinte Julia Unterberger (SVP). Das Merlin-Gesetz habe nicht die Prostitution in einem Haus verboten, sondern die Prostitution an sich. Am heutigen Straßenstrich stünden zudem vor allem Ausländerinnen, die meist ohne Aufenthaltsgenehmigungen seien und deshalb auch in keinem Freudenhaus arbeiten könnten.
Italienerinnen würden sich meistens in Wohnungen prostituieren. Die Frage sei, ob man die Frauen schützen wolle, oder ob nur erreichen wolle, dass alles hinter verschlossenen Türen geschehe.
Auch Cristina Kury (Grüne) sprach sich gegen den Antrag aus. Die Freiheitlichen würden den Status quo einfach hinnehmen. Der Ansatz sei eindeutig männlich: Die Frauen sollten sich geputzt, gestriegelt und mit Sanitätsausweis den Männern darbieten. Ohne männliche Zuhälter und männliche Klienten würde die Prostitution nicht funktionieren. Eine Alternative wären nicht Freudenhäuser, sondern eventuell Wohngemeinschaften von Frauen, die dort ohne Ausbeutung diesem Beruf nachgehen können.
Die Prostitution sei so alt wie die Menschheit, erklärte Alberto Pasquali (Forza Italia). Die Absicht des Merlin-Gesetzes sei sicherlich lobenswert, "man wollte ein Verhältnis der Ausbeutung bekämpfen. Nichtsdestotrotz begegnen wir der Prostitution noch heute", so der Landtagsabgeordnete. Diese Situation sei viel schlimmer als jene vor der Abschaffung der Freudenhäuser.
"Die Wiedereröffnung wäre schon aus hygienischer Sicht erstrebenswert, sie könnte aber auch ein Beitrag gegen Ausbeutung und Menschenhandel sein", betonte Pasquali.
Für viele vermitteln Prostituierte eine verdrehte Sicht der Sexualität, meinte Luisa Gnecchi (Gemeinsam Links - Frieden und Gerechtigkeit). Diese Sicht entstehe aber aus der Überzeugung, dass man Menschen und Liebe kaufen könne. Dagegen helfe nur die Erziehung zum gegenseitigen Respekt. Es sei ein falscher Ansatz, die Prostitution nur unter dem Aspekt der öffentlichen Sicherheit zu sehen.
Seit dem Merlingesetz habe sich sehr viel in der Gesellschaft geändert, antwortete Landesrat Richard Theiner. In Rom tue sich nichts, und in Südtirol könne man sich entweder darüber beklagen oder selber etwas tun: den betroffenen Frauen helfen. Seit Jahren laufe das Projekt "Alba": Dabei würden betroffene Frauen kontaktiert und über verschiedene Hilfsmöglichkeiten informiert, um aus diesem Beruf auszusteigen. Es werde auch konkrete Hilfestellung geboten. Noch seien es nicht viele Fälle, aber man werde diesen Weg weitergehen.
Pius Leitner beklagte sich, dass sein Antrag nicht verstanden wurde. Es gehe darin um die Frauen und um die Freier, und auch um den Menschenhandel. Zur Frage der Ursache für die Prostitution meinte er, das sei wie die Frage nach der Henne und dem Ei. Die Bekämpfung der Ausbeutung sei sicher wichtig, aber es gehe auch um die Sicherheit und Hygiene.
Der Antrag wurde bei vier Enthaltungen, vier Stimmen dafür und dem Rest dagegen abgelehnt.
(Original)
Landtag ist gegen Freudenhäuser
Die Wiedereröffnung der Freudenhäuser war am Mittwoch Thema im Südtiroler Landtag. Die Freiheitlichen hatten einen Antrag eingebracht, um Bordelle wieder zu legalisieren. Die Südtiroler Parlamentarier in Rom sollten aufgefordert werden, sich dafür einzusetzen.
Dadurch sollten Sicherheit und Unversehrtheit der Bürger und die Rechte jener gewährt werden, die sich für diesen Beruf entschieden haben, argumentieren die Freiheitlichen. Außerdem könnten so auch Steuern eingehoben und illegale Ausbeutung bekämpft werden. Mit einem Verbot sei das Problem nicht zu lösen, wie die Erfahrung zeige, meinte Pius Leitner. Er verwies auf jüngere Presseberichte über strafrechtsrelevante Fälle aus dem Bozner Rotlichtmilieu.
Die Rechtslage sei ganz anders als die von Leitner geschilderte, meinte Julia Unterberger (SVP). Das Merlin-Gesetz habe nicht die Prostitution in einem Haus verboten, sondern die Prostitution an sich. Am heutigen Straßenstrich stünden zudem vor allem Ausländerinnen, die meist ohne Aufenthaltsgenehmigungen seien und deshalb auch in keinem Freudenhaus arbeiten könnten.
Italienerinnen würden sich meistens in Wohnungen prostituieren. Die Frage sei, ob man die Frauen schützen wolle, oder ob nur erreichen wolle, dass alles hinter verschlossenen Türen geschehe.
Auch Cristina Kury (Grüne) sprach sich gegen den Antrag aus. Die Freiheitlichen würden den Status quo einfach hinnehmen. Der Ansatz sei eindeutig männlich: Die Frauen sollten sich geputzt, gestriegelt und mit Sanitätsausweis den Männern darbieten. Ohne männliche Zuhälter und männliche Klienten würde die Prostitution nicht funktionieren. Eine Alternative wären nicht Freudenhäuser, sondern eventuell Wohngemeinschaften von Frauen, die dort ohne Ausbeutung diesem Beruf nachgehen können.
Die Prostitution sei so alt wie die Menschheit, erklärte Alberto Pasquali (Forza Italia). Die Absicht des Merlin-Gesetzes sei sicherlich lobenswert, "man wollte ein Verhältnis der Ausbeutung bekämpfen. Nichtsdestotrotz begegnen wir der Prostitution noch heute", so der Landtagsabgeordnete. Diese Situation sei viel schlimmer als jene vor der Abschaffung der Freudenhäuser.
"Die Wiedereröffnung wäre schon aus hygienischer Sicht erstrebenswert, sie könnte aber auch ein Beitrag gegen Ausbeutung und Menschenhandel sein", betonte Pasquali.
Für viele vermitteln Prostituierte eine verdrehte Sicht der Sexualität, meinte Luisa Gnecchi (Gemeinsam Links - Frieden und Gerechtigkeit). Diese Sicht entstehe aber aus der Überzeugung, dass man Menschen und Liebe kaufen könne. Dagegen helfe nur die Erziehung zum gegenseitigen Respekt. Es sei ein falscher Ansatz, die Prostitution nur unter dem Aspekt der öffentlichen Sicherheit zu sehen.
Seit dem Merlingesetz habe sich sehr viel in der Gesellschaft geändert, antwortete Landesrat Richard Theiner. In Rom tue sich nichts, und in Südtirol könne man sich entweder darüber beklagen oder selber etwas tun: den betroffenen Frauen helfen. Seit Jahren laufe das Projekt "Alba": Dabei würden betroffene Frauen kontaktiert und über verschiedene Hilfsmöglichkeiten informiert, um aus diesem Beruf auszusteigen. Es werde auch konkrete Hilfestellung geboten. Noch seien es nicht viele Fälle, aber man werde diesen Weg weitergehen.
Pius Leitner beklagte sich, dass sein Antrag nicht verstanden wurde. Es gehe darin um die Frauen und um die Freier, und auch um den Menschenhandel. Zur Frage der Ursache für die Prostitution meinte er, das sei wie die Frage nach der Henne und dem Ei. Die Bekämpfung der Ausbeutung sei sicher wichtig, aber es gehe auch um die Sicherheit und Hygiene.
Der Antrag wurde bei vier Enthaltungen, vier Stimmen dafür und dem Rest dagegen abgelehnt.
(Original)
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 22.09.2007, 03:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Falschinformation
Zuhälterbande in Italien das Handwerk gelegt
22:08 | 23/ 07/ 2007
ROM, 23. Juli (RIA Novosti). Die italienische Polizei hat eine große Verbrecherbande gestellt, die sich nach Angaben der Ermittler mit Zuhälterei befasst hat.
Ein Justizsprecher hat am Montag vor der Presse bekannt gegeben, dass bei einer Großrazzia in fünf italienischen Provinzen einheimische und ausländische Zuhälter in das Netz gegangen seien. Die Fahndung habe in Veneto, Emilia-Romagna, in der Lombardei, im Piemont und auf Sardinien stattgefunden. Für 10 000 bis 15 000 Euro hätten die Schlepper junge Frauen zur Prostitution gezwungen, hieß es unter Bezugnahme auf die Quelle im Fernsehen des Landes.
Schon vor kurzem war von der Polizei in Mailand eine italienisch-chinesische Zuhälterbande ausgehoben worden. Neben dem 55jährigen Bandenchef Jun Wang alias Meister waren 17 Kuppler hinter Gitter gelandet.
Zwei Monate zuvor war bei einer landesweiten Großrazzia einer italienisch-rumänischen Bande das Handwerk gelegt und fast 20 Nachtklubs geschlossen worden.
Die italienische Polizei vermutet, dass die letztgenannte Gruppe nicht nur Tausende Mädchen nach Italien eingeschmuggelt und zur Prostitution gezwungen, sondern auch Privatwohnungen und Firmen ausgeraubt hat. Das Raubgut setzten sie in Osteuropa ab.
Der italienische Innenminister Giuliano Amato hat sich erst vor kurzem für ein gesetzliches Verbot der Prostitution ausgesprochen. „Ein solches Gesetz gibt es beispielsweise in der Schweiz [Stimmt das so? Anm. MoF] , einem Land mit entwickelten demokratischen Traditionen. Diesem Gesetz ist es zu verdanken, dass die Prostitution faktisch auf Null gebracht worden ist“, betonte er.
Amato will auf diese Weise nicht nur die Zuhälter und die Huren, sondern auch die Freier zur Verantwortung ziehen.
In Italien üben vorwiegend Einwanderinnen aus Osteuropa, Lateinamerika und Afrika das älteste Gewerbe der Welt aus.
http://de.rian.ru/society/20070723/69517741.html
22:08 | 23/ 07/ 2007
ROM, 23. Juli (RIA Novosti). Die italienische Polizei hat eine große Verbrecherbande gestellt, die sich nach Angaben der Ermittler mit Zuhälterei befasst hat.
Ein Justizsprecher hat am Montag vor der Presse bekannt gegeben, dass bei einer Großrazzia in fünf italienischen Provinzen einheimische und ausländische Zuhälter in das Netz gegangen seien. Die Fahndung habe in Veneto, Emilia-Romagna, in der Lombardei, im Piemont und auf Sardinien stattgefunden. Für 10 000 bis 15 000 Euro hätten die Schlepper junge Frauen zur Prostitution gezwungen, hieß es unter Bezugnahme auf die Quelle im Fernsehen des Landes.
Schon vor kurzem war von der Polizei in Mailand eine italienisch-chinesische Zuhälterbande ausgehoben worden. Neben dem 55jährigen Bandenchef Jun Wang alias Meister waren 17 Kuppler hinter Gitter gelandet.
Zwei Monate zuvor war bei einer landesweiten Großrazzia einer italienisch-rumänischen Bande das Handwerk gelegt und fast 20 Nachtklubs geschlossen worden.
Die italienische Polizei vermutet, dass die letztgenannte Gruppe nicht nur Tausende Mädchen nach Italien eingeschmuggelt und zur Prostitution gezwungen, sondern auch Privatwohnungen und Firmen ausgeraubt hat. Das Raubgut setzten sie in Osteuropa ab.
Der italienische Innenminister Giuliano Amato hat sich erst vor kurzem für ein gesetzliches Verbot der Prostitution ausgesprochen. „Ein solches Gesetz gibt es beispielsweise in der Schweiz [Stimmt das so? Anm. MoF] , einem Land mit entwickelten demokratischen Traditionen. Diesem Gesetz ist es zu verdanken, dass die Prostitution faktisch auf Null gebracht worden ist“, betonte er.
Amato will auf diese Weise nicht nur die Zuhälter und die Huren, sondern auch die Freier zur Verantwortung ziehen.
In Italien üben vorwiegend Einwanderinnen aus Osteuropa, Lateinamerika und Afrika das älteste Gewerbe der Welt aus.
http://de.rian.ru/society/20070723/69517741.html
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 10.06.2008, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Italien: Bürgermeister straft Freier mit blauem Brief
Italien: Bürgermeister straft Freier mit blauem Brief
NERVESA (die-news) - In der italienischen Stadt Nervesa della Battaglia versucht man auf ganz besondere Weise gegen die Prostitution vorzugehen. Der Bürgermeister hat jetzt durchgesetzt, dass jeder, der durch eine der einschlägigen Straßen fährt, einen Bußgeldbescheid und einen blauen Brief bekommt. Laut Medienberichten steht in dem Brief ein recht ironischer Hinweis: "Ich bin überzeugt, dass sie trotz des Durchfahrtsverbots rein zufällig und nur zu Verkehrszwecken diese Straße passierten." Die politische Opposition hält gar nichts von den Maßnahmen, der Bürgermeister von Nervesa will aber an seiner Maßnahme festhalten.
Übrigens: Prostitution ist in Italien gesetzlich verboten.
http://www.die-news.de
NERVESA (die-news) - In der italienischen Stadt Nervesa della Battaglia versucht man auf ganz besondere Weise gegen die Prostitution vorzugehen. Der Bürgermeister hat jetzt durchgesetzt, dass jeder, der durch eine der einschlägigen Straßen fährt, einen Bußgeldbescheid und einen blauen Brief bekommt. Laut Medienberichten steht in dem Brief ein recht ironischer Hinweis: "Ich bin überzeugt, dass sie trotz des Durchfahrtsverbots rein zufällig und nur zu Verkehrszwecken diese Straße passierten." Die politische Opposition hält gar nichts von den Maßnahmen, der Bürgermeister von Nervesa will aber an seiner Maßnahme festhalten.
Übrigens: Prostitution ist in Italien gesetzlich verboten.
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Römische “Aktion scharf” gegen Straßenstrich
Freier werden videoüberwacht - Einführung eines eigenen Rotlichtviertels in Überlegung
Rom - In der Ewigen Stadt denkt man laut über die Einführung eines eigenen Rotlichtviertels als Gegenmaßnahme zum Straßenstrich nach. “Wir müssen die Straßen von der Plage der Prostitution säubern”, so der römische Bürgermeister Walter Veltroni. Erst am Dienstag waren im Zuge einer Razzia 56 Mädchen auf dem Straßenstrich festgenommen, unter ihnen mehrere Minderjährige aus Rumänien, die nun in ihre Heimat zurückgeschickt werden sollen.
Minderjährige Illegale
“In Italien ist Prostitution zwar kein Verbrechen, man darf jedoch nicht erlauben, dass so viele Ausländerinnen, darunter auch Minderjährige, von der organisierten Kriminalität ausgebeutet werden”, betonte der römische Bürgermeister. In Italien sind 70.000 Mädchen als Prostituierte tätig, zwanzig Prozent davon sind minderjährig, viele von ihnen kommen aus Osteuropa und Afrika.
Videoüberwachung rund um die Uhr
Eine andere Maßnahme gegen Straßenprostitution sorgt seit Kurzen ebenfalls für Zündstoff. Der Polizeichef von Rom, Achille Serra, hat im Rahmen der “Aktion scharf” Videokameras an jenen Straßen aufstellen lassen, in denen die Frauen mit Autofahrern “verhandeln”. Die Aufzeichnungen sollen an die Polizeizentrale gesendet werden, wo man die Kennzeichen der Freier registriert, die anschließend zur Kasse gebeten werden sollen. Die Strafen würden in diesen Fällen wegen Verstoßes gegen das Halteverbot verhängt.
Rückkehr der Bordelle
In den vergangenen Monaten hatte sich Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi mit der Wiedereröffnung der in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle einverstanden erklärt, um die Prostituierten von den Straßen zu verbannen. Sein Vorschlag hatte allerdings vor allem in katholischen Kreisen für helle Empörung gesorgt. (APA)
http://diestandard.at/?url=/?ressort=fassetten
Rom plant Rotlichtviertel statt Straßenstrich
Im Kampf gegen die Prostitution tendiert Rom zu einem Rotlichtviertel. Damit will man die Straßenprostitution eindämmen.
In Rom will man nun scharf gegen die Straßenprostitution vorgehen und denkt laut über die Einführung eines eigenen Rotlichtviertels nach. „Wir müssen die Straßen von der Plage der Prostitution säubern“, sagte der römische Bürgermeister Walter Veltroni. Erst am Dienstag waren im Zuge einer Razzia 56 Mädchen auf dem Straßenstrich festgenommen. Mehrere Minderjährige aus Rumänien sollen in ihre Heimat zurückgeschickt werden.
„In Italien ist Prostitution zwar kein Verbrechen, man darf jedoch nicht erlauben, dass so viele Ausländerinnen, darunter auch Minderjährige, von der organisierten Kriminalität ausgebeutet werden“, betonte der römische Bürgermeister. In Italien sind 70.000 Mädchen als Prostituierte tätig, 20 Prozent davon sind minderjährig, viele von ihnen kommen aus Osteuropa und Afrika.
Die Bekämpfung der Straßenprostitution sorgt in Italien für Diskussionen. Der Polizeichef von Rom, Achille Serra, hat vor kurzem eine „Aktion scharf“ gegen den Straßenstrich in der Ewigen Stadt gestartet: Videokameras kontrollieren rund um die Uhr jene Straßen, in denen die Frauen mit Autofahrern „verhandeln“. Die Bilder sollen an die Polizeizentrale gesendet werden, wo man die Kennzeichen der Freier registriert, die anschließend zur Kasse gebeten werden sollen. Die Strafen würden in diesen Fällen wegen Verstoßes gegen das Halteverbot verhängt.
In den vergangenen Monaten hatte sich Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi mit der Wiedereröffnung der in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle einverstanden erklärt, um die Prostituierten von den Straßen zu verbannen. Sein Vorschlag hatte allerdings vor allem in katholischen Kreisen für helle Empörung gesorgt.
Mittwoch, 5. September 2007
http://www.dolomiten.it/nachrichten/art ... rtID=99387
Kampf gegen die Kriminalität
Die Regierung will hart gegen die Kriminalität vorgehen. Der Ministerrat diskutierte am Dienstag in Rom einen Gesetzentwurf, der zur Verbesserung der urbanen Sicherheit und zu einem verschärften Kampf gegen die organisierte Kriminalität beitragen soll. Mit dem Sicherheitsplan will die Regierung gegen die verschiedenen Mafia-Organisationen im Land und gegen die Kleinkriminalität vorgehen. Zudem soll garantiert werden, dass Kriminelle für ihre Taten auch bestraft werden
In der Diskussion sind auch schärfere Strafen bei Gewalt gegen Frauen. Härter durchgreifen will der Staat auch bei Sachbeschädigung. Der Plan soll aber auch schärfere Strafen für Produktfälscher und für Graffitti-Sprayer vorsehen. Die Regierung überlegt, diesen nicht mehr Geldstrafen, die in den seltensten Fällen gezahlt werden, aufzuerlegen, sondern sie für sozial nützliche Arbeiten einzusetzen.Bei brutalem Diebstahl oder Raubüberfall soll zukünftig Untersuchungshaft obligatorisch werden. Die Beschlagnahme von Gütern im Besitz der Mafia soll beschleunigt werden. 30.000 Angehörige des Militärs sollen für die öffentliche Sicherheit eingesetzt werden.
Geplant ist auch, den Kampf gegen die Straßenprostitution zu verschärfen. Außerdem will die Regierung Maßnahmen gegen die ungebetenen Fensterputzer einführen, die an Kreuzungen warten und Autofahrer um Geld bitten. Maßnahmen sollen zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen und gegen sexuelle Belästigungen ergriffen werden. Der neue Gesetzentwurf soll in drei Wochen verabschiedet werden.
Über den neuen Plan diskutierte Prodi am Dienstag mit Amato, Justizminister Clemente Mastella und Verteidigungsminister Arturo Parisi. Danach traf der Regierungschef den Präsidenten der Region Kalabrien, Agazio Loiero, um ihm die Grundlinien des neuen Anti-Mafia-Maßnahmenpakets vorzustellen.
Inzwischen rüsten sich die italienischen Großstädte selbständig gegen Prostitution und Bettlerei. In Rom wurden am Dienstag 56 Mädchen auf dem Straßenstrich festgenommen. Mehrere Minderjährige aus Rumänien sollen in ihre Heimat zurückgeschickt werden. „Wir müssen endlich das Problem in Angriff nehmen. In Italien ist Prostitution kein Verbrechen, man darf jedoch nicht erlauben, dass so viele Ausländerinnen, darunter auch Minderjährige, von der organisierten Kriminalität ausgebeutet werden“, betonte der römische Bürgermeister Walter Veltroni.
Die Initiativen Veltronis wurden von der Mailänder Bürgermeisterin Letizia Moratti begrüßt. Sie meinte jedoch, dass man nicht nur gegen die Scheibenputzer, sondern vor allem gegen die Banden vorgehen solle, die sich bereichern. „Mailand war die erste Stadt, die das Thema Sicherheit in den Vordergrund gestellt hat. Wir müssen den Druck auf die Regierung verschärfen, weil alle Bürger Recht auf Sicherheit haben“, sagte Moratti.
http://www.dolomiten.it/nachrichten/art ... =2&KatID=d
Dienstag, 4. September 2007
Rom - In der Ewigen Stadt denkt man laut über die Einführung eines eigenen Rotlichtviertels als Gegenmaßnahme zum Straßenstrich nach. “Wir müssen die Straßen von der Plage der Prostitution säubern”, so der römische Bürgermeister Walter Veltroni. Erst am Dienstag waren im Zuge einer Razzia 56 Mädchen auf dem Straßenstrich festgenommen, unter ihnen mehrere Minderjährige aus Rumänien, die nun in ihre Heimat zurückgeschickt werden sollen.
Minderjährige Illegale
“In Italien ist Prostitution zwar kein Verbrechen, man darf jedoch nicht erlauben, dass so viele Ausländerinnen, darunter auch Minderjährige, von der organisierten Kriminalität ausgebeutet werden”, betonte der römische Bürgermeister. In Italien sind 70.000 Mädchen als Prostituierte tätig, zwanzig Prozent davon sind minderjährig, viele von ihnen kommen aus Osteuropa und Afrika.
Videoüberwachung rund um die Uhr
Eine andere Maßnahme gegen Straßenprostitution sorgt seit Kurzen ebenfalls für Zündstoff. Der Polizeichef von Rom, Achille Serra, hat im Rahmen der “Aktion scharf” Videokameras an jenen Straßen aufstellen lassen, in denen die Frauen mit Autofahrern “verhandeln”. Die Aufzeichnungen sollen an die Polizeizentrale gesendet werden, wo man die Kennzeichen der Freier registriert, die anschließend zur Kasse gebeten werden sollen. Die Strafen würden in diesen Fällen wegen Verstoßes gegen das Halteverbot verhängt.
Rückkehr der Bordelle
In den vergangenen Monaten hatte sich Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi mit der Wiedereröffnung der in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle einverstanden erklärt, um die Prostituierten von den Straßen zu verbannen. Sein Vorschlag hatte allerdings vor allem in katholischen Kreisen für helle Empörung gesorgt. (APA)
http://diestandard.at/?url=/?ressort=fassetten
Rom plant Rotlichtviertel statt Straßenstrich
Im Kampf gegen die Prostitution tendiert Rom zu einem Rotlichtviertel. Damit will man die Straßenprostitution eindämmen.
In Rom will man nun scharf gegen die Straßenprostitution vorgehen und denkt laut über die Einführung eines eigenen Rotlichtviertels nach. „Wir müssen die Straßen von der Plage der Prostitution säubern“, sagte der römische Bürgermeister Walter Veltroni. Erst am Dienstag waren im Zuge einer Razzia 56 Mädchen auf dem Straßenstrich festgenommen. Mehrere Minderjährige aus Rumänien sollen in ihre Heimat zurückgeschickt werden.
„In Italien ist Prostitution zwar kein Verbrechen, man darf jedoch nicht erlauben, dass so viele Ausländerinnen, darunter auch Minderjährige, von der organisierten Kriminalität ausgebeutet werden“, betonte der römische Bürgermeister. In Italien sind 70.000 Mädchen als Prostituierte tätig, 20 Prozent davon sind minderjährig, viele von ihnen kommen aus Osteuropa und Afrika.
Die Bekämpfung der Straßenprostitution sorgt in Italien für Diskussionen. Der Polizeichef von Rom, Achille Serra, hat vor kurzem eine „Aktion scharf“ gegen den Straßenstrich in der Ewigen Stadt gestartet: Videokameras kontrollieren rund um die Uhr jene Straßen, in denen die Frauen mit Autofahrern „verhandeln“. Die Bilder sollen an die Polizeizentrale gesendet werden, wo man die Kennzeichen der Freier registriert, die anschließend zur Kasse gebeten werden sollen. Die Strafen würden in diesen Fällen wegen Verstoßes gegen das Halteverbot verhängt.
In den vergangenen Monaten hatte sich Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi mit der Wiedereröffnung der in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle einverstanden erklärt, um die Prostituierten von den Straßen zu verbannen. Sein Vorschlag hatte allerdings vor allem in katholischen Kreisen für helle Empörung gesorgt.
Mittwoch, 5. September 2007
http://www.dolomiten.it/nachrichten/art ... rtID=99387
Kampf gegen die Kriminalität
Die Regierung will hart gegen die Kriminalität vorgehen. Der Ministerrat diskutierte am Dienstag in Rom einen Gesetzentwurf, der zur Verbesserung der urbanen Sicherheit und zu einem verschärften Kampf gegen die organisierte Kriminalität beitragen soll. Mit dem Sicherheitsplan will die Regierung gegen die verschiedenen Mafia-Organisationen im Land und gegen die Kleinkriminalität vorgehen. Zudem soll garantiert werden, dass Kriminelle für ihre Taten auch bestraft werden
In der Diskussion sind auch schärfere Strafen bei Gewalt gegen Frauen. Härter durchgreifen will der Staat auch bei Sachbeschädigung. Der Plan soll aber auch schärfere Strafen für Produktfälscher und für Graffitti-Sprayer vorsehen. Die Regierung überlegt, diesen nicht mehr Geldstrafen, die in den seltensten Fällen gezahlt werden, aufzuerlegen, sondern sie für sozial nützliche Arbeiten einzusetzen.Bei brutalem Diebstahl oder Raubüberfall soll zukünftig Untersuchungshaft obligatorisch werden. Die Beschlagnahme von Gütern im Besitz der Mafia soll beschleunigt werden. 30.000 Angehörige des Militärs sollen für die öffentliche Sicherheit eingesetzt werden.
Geplant ist auch, den Kampf gegen die Straßenprostitution zu verschärfen. Außerdem will die Regierung Maßnahmen gegen die ungebetenen Fensterputzer einführen, die an Kreuzungen warten und Autofahrer um Geld bitten. Maßnahmen sollen zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen und gegen sexuelle Belästigungen ergriffen werden. Der neue Gesetzentwurf soll in drei Wochen verabschiedet werden.
Über den neuen Plan diskutierte Prodi am Dienstag mit Amato, Justizminister Clemente Mastella und Verteidigungsminister Arturo Parisi. Danach traf der Regierungschef den Präsidenten der Region Kalabrien, Agazio Loiero, um ihm die Grundlinien des neuen Anti-Mafia-Maßnahmenpakets vorzustellen.
Inzwischen rüsten sich die italienischen Großstädte selbständig gegen Prostitution und Bettlerei. In Rom wurden am Dienstag 56 Mädchen auf dem Straßenstrich festgenommen. Mehrere Minderjährige aus Rumänien sollen in ihre Heimat zurückgeschickt werden. „Wir müssen endlich das Problem in Angriff nehmen. In Italien ist Prostitution kein Verbrechen, man darf jedoch nicht erlauben, dass so viele Ausländerinnen, darunter auch Minderjährige, von der organisierten Kriminalität ausgebeutet werden“, betonte der römische Bürgermeister Walter Veltroni.
Die Initiativen Veltronis wurden von der Mailänder Bürgermeisterin Letizia Moratti begrüßt. Sie meinte jedoch, dass man nicht nur gegen die Scheibenputzer, sondern vor allem gegen die Banden vorgehen solle, die sich bereichern. „Mailand war die erste Stadt, die das Thema Sicherheit in den Vordergrund gestellt hat. Wir müssen den Druck auf die Regierung verschärfen, weil alle Bürger Recht auf Sicherheit haben“, sagte Moratti.
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Dienstag, 4. September 2007
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Rom will New York werden
ROM. Italiens Regierung und die Stadt Rom sagen mit einem rigorosen Anti-Kriminalitätsplan der Mafia, den Kleinkriminellen und der Prostitution den Kampf an.
Das Thema Sicherheit erhitzt die Gemüter in Rom. Mehrere Umfragen haben ergeben, dass sich jeder vierte Römer unsicher fühlt, wenn er abends im Dunklen alleine unterwegs ist.
Nach Meinung von Italiens Innenminister Giuliano Amato soll die Kleinkriminalität - als Boden der Schwerkriminalität - wie auch die Mafia stärker bekämpft werden. Ein strenger Anti-Kriminalitätsplan sieht vor, dass festgenommene Diebe und Räuber auf jeden Fall in Untersuchungshaft zu nehmen sind. Die Beschlagnahme von Gütern im Besitz der Mafia soll beschleunigt, die Zusammenarbeit mit ausländischen Polizeistellen intensiviert und die Geldwäsche aktiver bekämpft werden.
Amato will sich an der Arbeit des ehemaligen New Yorker Bürgermeisters Rudolf Giuliani ein Beispiel nehmen. Dieser habe es geschafft aus New York eine sichere Stadt zu machen, sagte der Minister.
Gegen den Straßenstrich
Roms Bürgermeister Walter Veltroni hat sich dem Kampf gegen die Prostitution in der ewigen Stadt verschrieben. Im Zuge einer Razzia waren am Dienstag 56 Mädchen festgenommen worden. Darunter Minderjährige aus Rumänien, die nun abgeschoben werden .
"In Italien ist Prostitution zwar kein Verbrechen, man darf jedoch nicht erlauben, dass so viele Ausländerinnen, darunter auch Minderjährige, von der organisierten Kriminalität ausgebeutet werden, sagte Veltroni.
In Italien sind 70.000 Mädchen als Prostituierte tätig, 20 Prozent davon minderjährig, viele kommen aus Osteuropa und Afrika.
Für die "Aktion scharf" der römischen Polizei wurden Videokameras am Straßenstrich installiert. Sie sollen künftig die Autokennzeichen der Freier aufzeichnen. Ihnen "drohen" Strafen wegen Verstoßes gegen das Halteverbot.
Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi hat sich kürzlich für die Wiedereröffnung der in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle ausgesprochen, um die Prostituierten von der Straße zu holen. Heftige Proteste aus katholischen Kreisen waren die Folge.
http://www.nachrichten.at/weltspiegel/588434
Das Thema Sicherheit erhitzt die Gemüter in Rom. Mehrere Umfragen haben ergeben, dass sich jeder vierte Römer unsicher fühlt, wenn er abends im Dunklen alleine unterwegs ist.
Nach Meinung von Italiens Innenminister Giuliano Amato soll die Kleinkriminalität - als Boden der Schwerkriminalität - wie auch die Mafia stärker bekämpft werden. Ein strenger Anti-Kriminalitätsplan sieht vor, dass festgenommene Diebe und Räuber auf jeden Fall in Untersuchungshaft zu nehmen sind. Die Beschlagnahme von Gütern im Besitz der Mafia soll beschleunigt, die Zusammenarbeit mit ausländischen Polizeistellen intensiviert und die Geldwäsche aktiver bekämpft werden.
Amato will sich an der Arbeit des ehemaligen New Yorker Bürgermeisters Rudolf Giuliani ein Beispiel nehmen. Dieser habe es geschafft aus New York eine sichere Stadt zu machen, sagte der Minister.
Gegen den Straßenstrich
Roms Bürgermeister Walter Veltroni hat sich dem Kampf gegen die Prostitution in der ewigen Stadt verschrieben. Im Zuge einer Razzia waren am Dienstag 56 Mädchen festgenommen worden. Darunter Minderjährige aus Rumänien, die nun abgeschoben werden .
"In Italien ist Prostitution zwar kein Verbrechen, man darf jedoch nicht erlauben, dass so viele Ausländerinnen, darunter auch Minderjährige, von der organisierten Kriminalität ausgebeutet werden, sagte Veltroni.
In Italien sind 70.000 Mädchen als Prostituierte tätig, 20 Prozent davon minderjährig, viele kommen aus Osteuropa und Afrika.
Für die "Aktion scharf" der römischen Polizei wurden Videokameras am Straßenstrich installiert. Sie sollen künftig die Autokennzeichen der Freier aufzeichnen. Ihnen "drohen" Strafen wegen Verstoßes gegen das Halteverbot.
Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi hat sich kürzlich für die Wiedereröffnung der in den 50er Jahren abgeschafften Bordelle ausgesprochen, um die Prostituierten von der Straße zu holen. Heftige Proteste aus katholischen Kreisen waren die Folge.
http://www.nachrichten.at/weltspiegel/588434
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Scars that will never heal
With scars that will never heal, one woman fights human trafficking
By Elisabetta Povoledo
Friday, September 21, 2007
AOSTA, Italy: When Isoke Aikpitanyi boarded a plane in Benin City, Nigeria, she dreamed of a new life in Europe. She found a nightmare instead.
In debt and in the grips of human traffickers, Aikpitanyi began working as a prostitute on the streets of Turin.
She was jeered at, humiliated, raped, beaten and nearly stabbed to death.
"You can't imagine before you come that you're going to end up a slave," Aikpitanyi said in an interview in the elegant main square of Aosta, where she now lives. "You don't realize that the world has returned to an era of slavery."
Her story mirrors that of tens of thousands of women from Asia, Africa and Eastern Europe who have been lured to the West by the prospect of well-paid work as salesclerks or in factories.
Once there, however, many find that the organizations they used to handle the travel arrangements had criminal intentions in mind.
Documents are withheld. Women find themselves isolated and are frightened into thinking that they will be deported if they turn to the authorities for help.
Many are forced into prostitution, especially - as Aikpitanyi discovered to her horror - if there is a substantial travel debt to repay (€30,000, or $42,000, in her case) and a large family back home to support.
But three years after Aikpitanyi's nightmare started in 2000, she plucked up her courage and escaped.
She renegotiated her debt and moved in with a man - a former client - who had begun to counsel men about sex addiction.
Word traveled fast on the street. Former colleagues began showing up on her doorstep, asking for help. She took them in.
Laura Maragnani, a journalist with the news weekly Panorama, met her and they collaborated on a book, "The Girls of Benin City," which was published in March and is now in its second printing.
Aikpitanyi has met with top officials of the Italian government and has presented the book in dozens of venues.
She has spent countless hours talking to prostitutes across the country, showing them that a way out exists. She is looking for funding so that her ad hoc halfway home can become more institutionalized, and offer more privacy.
"I made a promise with myself that I would help them, as a sort of therapy to heal a wound I know will never heal," Aikpitanyi said. "Sometimes all they need is someone to listen."
In recent weeks, rounding up prostitutes - and fining young men who try to wash windshield at traffic lights - has started a heated political debate in Italy on security.
"It seems to me that when politicians say it's time to clean up the streets they're washing their hand of the situation rather than tackling the real problem, which is trafficking," Aikpitanyi said angrily. "Once again, it's the victim who ends up paying."
There are no statistics on the number of prostitutes in Italy who came to the country hoping for better lives. Maragnani, Aikpitanyi's co-author, who frequently writes about human trafficking, said that various unofficial estimates put the number somewhere between 10,000 and 35,000. "But no one can really say," she said, because there are no reliable statistics on illegal immigrants.
There are no statistics either on the number of prostitutes who are raped or who die on the streets.
"When an Italian woman gets raped, people care," Aikpitanyi said. "When it happens to a black woman or a foreigner it's like, well, she had it coming to her. They don't even look for the rapist."
Compared with many countries, Italian legislation in support of women trying to escape sexual exportation is very advanced, experts who study human trafficking say.
A 1998 law encourages, but does not force, women to testify against their traffickers before they receive assistance, which includes a six-month renewable residence permit to look for legitimate work, as well as training opportunities.
Most national legislatures require women to press criminal charges before they receive assistance.
The law is "designed to help victims gain charge of their lives," said Eva Biaudet, who is responsible for combating trafficking in human beings for the Organization for Security and Cooperation in Europe. She works in Vienna. "It's more positive about their future survival in general, and that means there's less risk of being re-trafficked."
What remains worrying, Biaudet said, was the amount of trafficking. "The supply is endless." she said.
A study carried out this year by the Italian government of the program that assists sexually exploited women indicates that over a six-year period starting in 2000, more than 45,000 women, mostly from Nigeria and Eastern Europe, received some sort of social assistance here. About 11,500 entered into a protection program and half of those received a residency permit.
"The law doesn't judge the victim and gives her a chance to recover physically and psychologically," said Alessandra Barberi, who coordinates the assistance program.
But Maragnani, the journalist, said that while the law may be advanced, "it's generally not applied." She said that final decisions over what assistance is offered are left to the discretion of local police departments, so there is no consistency. Moreover, few traffickers end up in prison and clients rarely face charges, "even though many prostitutes are underage and it's illegal to have sex with a minor in Italy."
These days, Aikpitanyi dreams of inaugurating her home for women, of getting married, of having a child. On the surface, life is good.
But her book implies otherwise. She writes: "Outside I am calm and strong and I try to fix things. But inside, instead, nothing is right. Not even for me. Inside I am full of rage, and shame. Because I am here and I am alive." Others, she goes on, did not make it.
International Herald Tribune
http://www.iht.com/bin/print.php?id=7597912
____________________

Le ragazze di Benin City
La tratta delle nuove schiave dalla Nigeria ai marciapiedi d'Italia
Laura Maragnani – Isoke Aikpitanyi
Edizioni Melampo
Pagg. 211
Prezzo 12,00 euro
http://www.internetbookshop.it/code/978 ... ?shop=3100
By Elisabetta Povoledo
Friday, September 21, 2007
AOSTA, Italy: When Isoke Aikpitanyi boarded a plane in Benin City, Nigeria, she dreamed of a new life in Europe. She found a nightmare instead.
In debt and in the grips of human traffickers, Aikpitanyi began working as a prostitute on the streets of Turin.
She was jeered at, humiliated, raped, beaten and nearly stabbed to death.
"You can't imagine before you come that you're going to end up a slave," Aikpitanyi said in an interview in the elegant main square of Aosta, where she now lives. "You don't realize that the world has returned to an era of slavery."
Her story mirrors that of tens of thousands of women from Asia, Africa and Eastern Europe who have been lured to the West by the prospect of well-paid work as salesclerks or in factories.
Once there, however, many find that the organizations they used to handle the travel arrangements had criminal intentions in mind.
Documents are withheld. Women find themselves isolated and are frightened into thinking that they will be deported if they turn to the authorities for help.
Many are forced into prostitution, especially - as Aikpitanyi discovered to her horror - if there is a substantial travel debt to repay (€30,000, or $42,000, in her case) and a large family back home to support.
But three years after Aikpitanyi's nightmare started in 2000, she plucked up her courage and escaped.
She renegotiated her debt and moved in with a man - a former client - who had begun to counsel men about sex addiction.
Word traveled fast on the street. Former colleagues began showing up on her doorstep, asking for help. She took them in.
Laura Maragnani, a journalist with the news weekly Panorama, met her and they collaborated on a book, "The Girls of Benin City," which was published in March and is now in its second printing.
Aikpitanyi has met with top officials of the Italian government and has presented the book in dozens of venues.
She has spent countless hours talking to prostitutes across the country, showing them that a way out exists. She is looking for funding so that her ad hoc halfway home can become more institutionalized, and offer more privacy.
"I made a promise with myself that I would help them, as a sort of therapy to heal a wound I know will never heal," Aikpitanyi said. "Sometimes all they need is someone to listen."
In recent weeks, rounding up prostitutes - and fining young men who try to wash windshield at traffic lights - has started a heated political debate in Italy on security.
"It seems to me that when politicians say it's time to clean up the streets they're washing their hand of the situation rather than tackling the real problem, which is trafficking," Aikpitanyi said angrily. "Once again, it's the victim who ends up paying."
There are no statistics on the number of prostitutes in Italy who came to the country hoping for better lives. Maragnani, Aikpitanyi's co-author, who frequently writes about human trafficking, said that various unofficial estimates put the number somewhere between 10,000 and 35,000. "But no one can really say," she said, because there are no reliable statistics on illegal immigrants.
There are no statistics either on the number of prostitutes who are raped or who die on the streets.
"When an Italian woman gets raped, people care," Aikpitanyi said. "When it happens to a black woman or a foreigner it's like, well, she had it coming to her. They don't even look for the rapist."
Compared with many countries, Italian legislation in support of women trying to escape sexual exportation is very advanced, experts who study human trafficking say.
A 1998 law encourages, but does not force, women to testify against their traffickers before they receive assistance, which includes a six-month renewable residence permit to look for legitimate work, as well as training opportunities.
Most national legislatures require women to press criminal charges before they receive assistance.
The law is "designed to help victims gain charge of their lives," said Eva Biaudet, who is responsible for combating trafficking in human beings for the Organization for Security and Cooperation in Europe. She works in Vienna. "It's more positive about their future survival in general, and that means there's less risk of being re-trafficked."
What remains worrying, Biaudet said, was the amount of trafficking. "The supply is endless." she said.
A study carried out this year by the Italian government of the program that assists sexually exploited women indicates that over a six-year period starting in 2000, more than 45,000 women, mostly from Nigeria and Eastern Europe, received some sort of social assistance here. About 11,500 entered into a protection program and half of those received a residency permit.
"The law doesn't judge the victim and gives her a chance to recover physically and psychologically," said Alessandra Barberi, who coordinates the assistance program.
But Maragnani, the journalist, said that while the law may be advanced, "it's generally not applied." She said that final decisions over what assistance is offered are left to the discretion of local police departments, so there is no consistency. Moreover, few traffickers end up in prison and clients rarely face charges, "even though many prostitutes are underage and it's illegal to have sex with a minor in Italy."
These days, Aikpitanyi dreams of inaugurating her home for women, of getting married, of having a child. On the surface, life is good.
But her book implies otherwise. She writes: "Outside I am calm and strong and I try to fix things. But inside, instead, nothing is right. Not even for me. Inside I am full of rage, and shame. Because I am here and I am alive." Others, she goes on, did not make it.
International Herald Tribune
http://www.iht.com/bin/print.php?id=7597912
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Le ragazze di Benin City
La tratta delle nuove schiave dalla Nigeria ai marciapiedi d'Italia
Laura Maragnani – Isoke Aikpitanyi
Edizioni Melampo
Pagg. 211
Prezzo 12,00 euro
http://www.internetbookshop.it/code/978 ... ?shop=3100
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Ausländerpolitik + Migration = unmenschliche Verhältnisse
"Sicherheit ist weder links noch rechts"
Für Italiens 160.000 Roma und Sinti sind die Aussichten düster.
Fast alle leben unter menschenunwürdigen Bedingungen
In Italien wächst die Zahl der Ausländer rasch - doch die Einwanderungspolitik verkommt zum populistischen Streitobjekt der Parteien - Gerhard Mumelter aus Rom
...
"Wir sind aufs Betteln angewiesen"
Stehen können die zehn Insassen des Zimmers nie gleichzeitig. Der Durchgang zwischen den Betten ist zu schmal. Alle zehn sind Roma mit rumänischem Pass. Alle sind arbeitslos. Claudia hat ihren illegalen Arbeitsplatz verloren. Ein Betrunkener hat sie mit dem Motorrad angefahren. Die 18-Jährige liegt mit einem Gipsbein auf dem Bett und hofft auf das Geld der Versicherung. Nur mit Mühe kann sich Florian auf Italienisch verständigen. "Wir sind aufs Betteln angewiesen", klagt der 37-Jährige und deutet auf seine neugeborenen Zwillinge. "Uns fehlt auch das Geld für Windeln und Babynahrung." Florian und seine Frau wollen nach Rumänien zurückkehren. Doch das Sozialamt der Stadt Rom verweigert ihnen das Geld für die Fahrt.
Aufzüge sind seit Jahren außer Betrieb
In den düsteren Gängen des mächtigen Wohnblocks liegt Müll. Die Bewohner bewegen sich mit Taschenlampen, die Aufzüge sind seit Jahren außer Betrieb. "Residence Roma" steht über dem Eingangstor. Im vermüllten Innenhof herrscht ein reges Kommen und Gehen: Bewohner, Gäste, Ukrainer, Senegalesen, Dealer, Straßenverkäufer, Prostituierte, Mütter mit Kindern. Das heruntergekommene Gebäude ist ein Symbol für die problembehaftete Ausländerpolitik der italienischen Hauptstadt.
Wohnen im auf der Terrasse
Sonntags verlässt Narcisa ihre Unterkunft und bittet vor einer Kirche um Almosen. "Nicht hier. In einem anderen Stadtteil", erklärt sie. Viermal wöchentlich putzt die 35-Jährige im Haus einer Anwältin. Ihre 16-köpfige Familie lebt in einem Raum und einer Art Zelt auf der Terrasse des Wohnblocks: fünf erwachsene Roma und elf Kinder.
Warmes Wasser gibt es nicht. Nachts huschen Mäuse über die Betten. Narcisa fingert ein Foto ihres herzkranken Sohnes Adrian aus einem gelben Umschlag: "Er ist in diesem Raum gestorben. Es war zu kalt und zu feucht." Aus ihrem Tonfall klingt keine Verbitterung. Zurück nach Rumänien will Narcisa auf keinen Fall. "Die Zukunft kann nur besser werden", gibt sie sich überzeugt.
Düstere Aussichten
Doch für Italiens 160.000 Roma und Sinti sind die Aussichten düster. Fast alle leben unter menschenunwürdigen Bedingungen in meist illegalen Barackensiedlungen. Seit Jahrzehnten schieben Staat, Regionen und Gemeinden sich gegenseitig die Schuld an der Misere zu. Nur Tragödien wie der Tod von vier Kindern beim Brand einer Baracke in Livorno oder der jüngste Mord in Rom rücken das ungelöste Integrationsproblem kurzfristig ins Schlaglicht der Presse. Medienwirksam räumte die Polizei nach dem Mord das Lager am Ponte Milvio, in dem der junge Täter gehaust hatte. Wenig später begannen die Vertriebenen, im Schutz der Schilfgürtel des Tiberufers neue Baracken zu errichten.
Abschiebung wäre Tragödie
"Wohin sollen wir denn gehen?", fragt Emilia verzweifelt, während ihr Mann aus Brettern, Karton und Planen eine behelfsmäßige Unterkunft zimmert. Die junge Frau rückt ihr buntes Kopftuch zurecht und drückt ihrer verstörten vierjährigen Tochter die Mütze ins Gesicht. Emilia arbeitet schwarz als Altenpflegerin bei einer Familie. "Eine Abschiebung wäre eine Tragödie für uns", versichert sie.
[Durch die Verhältnisse] Zur Prostitution gezwungen
Tausende Immigranten drängen sich in den kleinen Favelas der Hauptstadt - Dritte Welt mit Blick auf die Kuppel des Petersdoms. Seit Monaten fordern die Bürgermeister der Großstädte Vollmachten, um der Lage Herr zu werden. Vergeblich appellierte Roms Bürgermeister Walter Veltroni an seine kommunistischen Koalitionspartner: "Sicherheit ist weder links noch rechts." Italiens Ausländerpolitik ist seit Jahren eine Mischung aus Improvisation, Ineffizienz und einem Wirrwarr schwer anwendbarer Bestimmungen - jetzt verkommt sie vollends zum populistischen Gezerre der Parteien.
Doch das Land ist am Wendepunkt. Kein anderer EU-Staat duldet derart krasse Formen von Illegalität. Obwohl Prostitution offiziell verboten ist, werden Zehntausende oft minderjährige Frauen aus Osteuropa und Afrika von skrupellosen Zuhältern zur Prostitution gezwungen - offen und am helllichten Tag.
Strafnachlass wegen überfüllter Gefängnisse
Um das leidige Problem der überfüllten Gefängnisse zu lösen, setzte das Parlament kurzerhand mit einem Strafnachlass tausende Kriminelle auf freien Fuß. Unerwünschten Ausländern drückt man einen Ausweisungsbescheid in die Hand, mit dem sie untertauchen können. Zehntausende illegaler Immigranten bieten auf den Gehsteigen italienischer Städte ungehindert gefälschte Markenwaren an.
Maßnahmen zur Beruhigung der Öffentlichkeit
Gesetze werden häufig unter dem Eindruck tragischer Ereignisse verabschiedet und sind wegen Hudelei oft nicht anwendbar. Es war eine Reportage des bekannten Journalisten Fabrizio Gatti über die brutale Versklavung von Immigranten bei der Tomatenernte, die die Regierung zum Erlass eines Gesetzes bewegte. Ein von einem betrunkenen Rumänen verursachter Unfall mit vier Toten führte zur überstürzten Verabschiedung eines neuen Gesetzes, das die Strafen drastisch erhöhte. Doch Maßnahmen dieser Art dienen nur der Beruhigung der Öffentlichkeit. Das Kernproblem bleibt unangetastet: Italien ist ein Land ohne Rechtssicherheit. Strafprozesse dauern bis zu sieben Jahre, über 90 Prozent aller Eigentumsdelikte bleiben ungesühnt. Haftstrafen unter zwei Jahren werden erst gar nicht angetreten. Jedem Häftling wird ein Drittel der Strafe erlassen. Das spricht sich auch unter Ausländern herum.
Neue Ausländerpolitik
Allein im Vorjahr ist die Zahl der Immigranten um 21 Prozent gestiegen. Die Rumänen stellen mit 600.000 Einwanderern nicht nur den größten Ausländeranteil. Sie führen auch alle Verbrechensstatistiken an. Die Zahl der illegal in Italien lebenden Einwanderer ist unbekannt. Das Land benötigt dringend eine neue Ausländerpolitik. Doch das von der Regierung verabschiedete Gesetz hat im Senat keine Chance. So verkommt das brisante Thema immer mehr zum populistischen Streitobjekt der Parteien. Für Italiens Zukunft verheißt das nichts Gutes.
(Gerhard Mumelter aus Rom/ DER STANDARD Printausgabe 8.11.2008)
"Sicherheit ist weder links noch rechts"
Für Italiens 160.000 Roma und Sinti sind die Aussichten düster.
Fast alle leben unter menschenunwürdigen Bedingungen
In Italien wächst die Zahl der Ausländer rasch - doch die Einwanderungspolitik verkommt zum populistischen Streitobjekt der Parteien - Gerhard Mumelter aus Rom
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"Wir sind aufs Betteln angewiesen"
Stehen können die zehn Insassen des Zimmers nie gleichzeitig. Der Durchgang zwischen den Betten ist zu schmal. Alle zehn sind Roma mit rumänischem Pass. Alle sind arbeitslos. Claudia hat ihren illegalen Arbeitsplatz verloren. Ein Betrunkener hat sie mit dem Motorrad angefahren. Die 18-Jährige liegt mit einem Gipsbein auf dem Bett und hofft auf das Geld der Versicherung. Nur mit Mühe kann sich Florian auf Italienisch verständigen. "Wir sind aufs Betteln angewiesen", klagt der 37-Jährige und deutet auf seine neugeborenen Zwillinge. "Uns fehlt auch das Geld für Windeln und Babynahrung." Florian und seine Frau wollen nach Rumänien zurückkehren. Doch das Sozialamt der Stadt Rom verweigert ihnen das Geld für die Fahrt.
Aufzüge sind seit Jahren außer Betrieb
In den düsteren Gängen des mächtigen Wohnblocks liegt Müll. Die Bewohner bewegen sich mit Taschenlampen, die Aufzüge sind seit Jahren außer Betrieb. "Residence Roma" steht über dem Eingangstor. Im vermüllten Innenhof herrscht ein reges Kommen und Gehen: Bewohner, Gäste, Ukrainer, Senegalesen, Dealer, Straßenverkäufer, Prostituierte, Mütter mit Kindern. Das heruntergekommene Gebäude ist ein Symbol für die problembehaftete Ausländerpolitik der italienischen Hauptstadt.
Wohnen im auf der Terrasse
Sonntags verlässt Narcisa ihre Unterkunft und bittet vor einer Kirche um Almosen. "Nicht hier. In einem anderen Stadtteil", erklärt sie. Viermal wöchentlich putzt die 35-Jährige im Haus einer Anwältin. Ihre 16-köpfige Familie lebt in einem Raum und einer Art Zelt auf der Terrasse des Wohnblocks: fünf erwachsene Roma und elf Kinder.
Warmes Wasser gibt es nicht. Nachts huschen Mäuse über die Betten. Narcisa fingert ein Foto ihres herzkranken Sohnes Adrian aus einem gelben Umschlag: "Er ist in diesem Raum gestorben. Es war zu kalt und zu feucht." Aus ihrem Tonfall klingt keine Verbitterung. Zurück nach Rumänien will Narcisa auf keinen Fall. "Die Zukunft kann nur besser werden", gibt sie sich überzeugt.
Düstere Aussichten
Doch für Italiens 160.000 Roma und Sinti sind die Aussichten düster. Fast alle leben unter menschenunwürdigen Bedingungen in meist illegalen Barackensiedlungen. Seit Jahrzehnten schieben Staat, Regionen und Gemeinden sich gegenseitig die Schuld an der Misere zu. Nur Tragödien wie der Tod von vier Kindern beim Brand einer Baracke in Livorno oder der jüngste Mord in Rom rücken das ungelöste Integrationsproblem kurzfristig ins Schlaglicht der Presse. Medienwirksam räumte die Polizei nach dem Mord das Lager am Ponte Milvio, in dem der junge Täter gehaust hatte. Wenig später begannen die Vertriebenen, im Schutz der Schilfgürtel des Tiberufers neue Baracken zu errichten.
Abschiebung wäre Tragödie
"Wohin sollen wir denn gehen?", fragt Emilia verzweifelt, während ihr Mann aus Brettern, Karton und Planen eine behelfsmäßige Unterkunft zimmert. Die junge Frau rückt ihr buntes Kopftuch zurecht und drückt ihrer verstörten vierjährigen Tochter die Mütze ins Gesicht. Emilia arbeitet schwarz als Altenpflegerin bei einer Familie. "Eine Abschiebung wäre eine Tragödie für uns", versichert sie.
[Durch die Verhältnisse] Zur Prostitution gezwungen
Tausende Immigranten drängen sich in den kleinen Favelas der Hauptstadt - Dritte Welt mit Blick auf die Kuppel des Petersdoms. Seit Monaten fordern die Bürgermeister der Großstädte Vollmachten, um der Lage Herr zu werden. Vergeblich appellierte Roms Bürgermeister Walter Veltroni an seine kommunistischen Koalitionspartner: "Sicherheit ist weder links noch rechts." Italiens Ausländerpolitik ist seit Jahren eine Mischung aus Improvisation, Ineffizienz und einem Wirrwarr schwer anwendbarer Bestimmungen - jetzt verkommt sie vollends zum populistischen Gezerre der Parteien.
Doch das Land ist am Wendepunkt. Kein anderer EU-Staat duldet derart krasse Formen von Illegalität. Obwohl Prostitution offiziell verboten ist, werden Zehntausende oft minderjährige Frauen aus Osteuropa und Afrika von skrupellosen Zuhältern zur Prostitution gezwungen - offen und am helllichten Tag.
Strafnachlass wegen überfüllter Gefängnisse
Um das leidige Problem der überfüllten Gefängnisse zu lösen, setzte das Parlament kurzerhand mit einem Strafnachlass tausende Kriminelle auf freien Fuß. Unerwünschten Ausländern drückt man einen Ausweisungsbescheid in die Hand, mit dem sie untertauchen können. Zehntausende illegaler Immigranten bieten auf den Gehsteigen italienischer Städte ungehindert gefälschte Markenwaren an.
Maßnahmen zur Beruhigung der Öffentlichkeit
Gesetze werden häufig unter dem Eindruck tragischer Ereignisse verabschiedet und sind wegen Hudelei oft nicht anwendbar. Es war eine Reportage des bekannten Journalisten Fabrizio Gatti über die brutale Versklavung von Immigranten bei der Tomatenernte, die die Regierung zum Erlass eines Gesetzes bewegte. Ein von einem betrunkenen Rumänen verursachter Unfall mit vier Toten führte zur überstürzten Verabschiedung eines neuen Gesetzes, das die Strafen drastisch erhöhte. Doch Maßnahmen dieser Art dienen nur der Beruhigung der Öffentlichkeit. Das Kernproblem bleibt unangetastet: Italien ist ein Land ohne Rechtssicherheit. Strafprozesse dauern bis zu sieben Jahre, über 90 Prozent aller Eigentumsdelikte bleiben ungesühnt. Haftstrafen unter zwei Jahren werden erst gar nicht angetreten. Jedem Häftling wird ein Drittel der Strafe erlassen. Das spricht sich auch unter Ausländern herum.
Neue Ausländerpolitik
Allein im Vorjahr ist die Zahl der Immigranten um 21 Prozent gestiegen. Die Rumänen stellen mit 600.000 Einwanderern nicht nur den größten Ausländeranteil. Sie führen auch alle Verbrechensstatistiken an. Die Zahl der illegal in Italien lebenden Einwanderer ist unbekannt. Das Land benötigt dringend eine neue Ausländerpolitik. Doch das von der Regierung verabschiedete Gesetz hat im Senat keine Chance. So verkommt das brisante Thema immer mehr zum populistischen Streitobjekt der Parteien. Für Italiens Zukunft verheißt das nichts Gutes.
(Gerhard Mumelter aus Rom/ DER STANDARD Printausgabe 8.11.2008)
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Italien: Scharfe Strafen bei Jugendprostitution
Der italienische Innenminister warnt vor dem zunehmenden Problem der Jugendprostitution. Am kommenden Mittwoch stellt die Regierung ein Gesetzesprojekt mit strengen Strafen für die Freier vor.
In Mailand wird die Zahl der Minderjährigen, die sich prostituieren, immer größer. Einige Prostituierte haben sogar ein Netz aufgebaut, um Gleichaltrige auszubeuten. Die italienische Regierung reagiert mit einem Gesetzesprojekt und schärferen Strafen gegen die Prostitution Jugendlicher. Außerdem will die Regierung den Kampf gegen Pädophilie verschärfen.
Hohe Geldstrafen und jahrelange Haft für Freier
Das neue Gesetzesprojekt sieht harte Strafen für Personen vor, die Minderjährige ins Sexgewerbe zwingen. Kunden, die mit Prostituierten unter 16 Jahren erwischt werden, drohen bis zu sechs Jahre Haft. Bisher war eine Festnahme nur möglich, wenn sie mit Mädchen unter 14 Jahren erwischt wurden. Für Personen, die bei Geschlechtsverkehr mit Prostituierten in der Nähe von Schulen, Kirchen, Parks oder Krankenhäuser überrascht werden, sind hohe Geldstrafen vorgesehen.
Verlust des Sorgerechts bei Pädophilie
Die Regierung sieht auch bei Pädophilie härtere Strafen vor. Personen, die wegen Prostitution oder Kinderpornografie verurteilt werden, sollen künftig sofort das Sorgerecht für ihre Kinder verlieren.
(APA/Red.)
Der Artikel im Original: DIE PRESSE
Presse
In Mailand wird die Zahl der Minderjährigen, die sich prostituieren, immer größer. Einige Prostituierte haben sogar ein Netz aufgebaut, um Gleichaltrige auszubeuten. Die italienische Regierung reagiert mit einem Gesetzesprojekt und schärferen Strafen gegen die Prostitution Jugendlicher. Außerdem will die Regierung den Kampf gegen Pädophilie verschärfen.
Hohe Geldstrafen und jahrelange Haft für Freier
Das neue Gesetzesprojekt sieht harte Strafen für Personen vor, die Minderjährige ins Sexgewerbe zwingen. Kunden, die mit Prostituierten unter 16 Jahren erwischt werden, drohen bis zu sechs Jahre Haft. Bisher war eine Festnahme nur möglich, wenn sie mit Mädchen unter 14 Jahren erwischt wurden. Für Personen, die bei Geschlechtsverkehr mit Prostituierten in der Nähe von Schulen, Kirchen, Parks oder Krankenhäuser überrascht werden, sind hohe Geldstrafen vorgesehen.
Verlust des Sorgerechts bei Pädophilie
Die Regierung sieht auch bei Pädophilie härtere Strafen vor. Personen, die wegen Prostitution oder Kinderpornografie verurteilt werden, sollen künftig sofort das Sorgerecht für ihre Kinder verlieren.
(APA/Red.)
Der Artikel im Original: DIE PRESSE
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Rom plant bis zu sechs Jahre Haft
Zahl minderjähriger Prostituierter gestiegen: Stadtverwaltung will Hilfskampagne für junge Frauen und härtere Strafen für Freier
Rom - Die Zahl minderjähriger Prostituierter auf Roms Straßen ist im Steigen begriffen. Wie ExpertInnen laut italienischen Medien am Dienstag berichteten, wurde allein im Vorjahr ein Zuwachs um zehn Prozent registriert. Ein großer Teil der Minderjährigen seien Rumäninnen.
Gesetzesprojekt mit härteren Strafen
Die römische Stadtverwaltung plant eine Kampagne, um den jungen Frauen zu helfen, sich von ihren Zuhältern zu befreien. Zugleich will man scharf gegen die Freier vorgehen: Die Regierung arbeitet derzeit an einem Gesetzesprojekt mit härteren Strafen. Darin werden auch die Sanktionen für Kriminelle verschärft, die Minderjährige zur Prostitution zwingen.
Kunden, die mit Mädchen unter 16 Jahren aufgegriffen werden, drohen bis zu sechs Jahre Haft. Bisher konnten sie nur verhaftet werden, wenn sie mit Mädchen unter 14 erwischt wurden. Für Personen, die bei Geschlechtsverkehr mit Prostituierten in der Nähe von Schulen, Kirchen, Parks oder Krankenhäuser überrascht werden, sind hohe Geldstrafen vorgesehen. (APA)
http://diestandard.at/?url=/?ressort=fassetten
Rom - Die Zahl minderjähriger Prostituierter auf Roms Straßen ist im Steigen begriffen. Wie ExpertInnen laut italienischen Medien am Dienstag berichteten, wurde allein im Vorjahr ein Zuwachs um zehn Prozent registriert. Ein großer Teil der Minderjährigen seien Rumäninnen.
Gesetzesprojekt mit härteren Strafen
Die römische Stadtverwaltung plant eine Kampagne, um den jungen Frauen zu helfen, sich von ihren Zuhältern zu befreien. Zugleich will man scharf gegen die Freier vorgehen: Die Regierung arbeitet derzeit an einem Gesetzesprojekt mit härteren Strafen. Darin werden auch die Sanktionen für Kriminelle verschärft, die Minderjährige zur Prostitution zwingen.
Kunden, die mit Mädchen unter 16 Jahren aufgegriffen werden, drohen bis zu sechs Jahre Haft. Bisher konnten sie nur verhaftet werden, wenn sie mit Mädchen unter 14 erwischt wurden. Für Personen, die bei Geschlechtsverkehr mit Prostituierten in der Nähe von Schulen, Kirchen, Parks oder Krankenhäuser überrascht werden, sind hohe Geldstrafen vorgesehen. (APA)
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katholischer Lagebericht
Prostitution erwirtschaftet in Italien jährlich eine Milliarde Euro
Das florierende Geschäft der Prostitution in Italien beschert dem organisierten Verbrechen beachtliche Gewinne. Die Kriminalität erwirtschaftet mit der Prostitution eine Milliarden Euro im Jahr, ging bei einem Symposium der katholischen Organisation „Gruppo Abete“ hervor.
70.000 Prostituierte gibt es in Italien, die Hälfte davon sind Ausländerinnen, 20 Prozent minderjährig. Neun Millionen Italiener sind Kunden der Prostituierten.
Laut der Organisation steht die Prostitution unter Kontrolle internationaler Menschenhändler, die jährlich Tausende von illegalen Immigranten nach Italien schleusen. Die Organisation rief die Regierung auf, den Prostituierten eine konkrete Alternative zu geben, die sich von dem Strich befreien wollen.
70 Prozent der ausländischen Prostituierten auf Italiens Straßen stammen aus Nigeria und aus Rumänien. Immer mehr Prostituierte kamen in den letzten Jahren aus China und Marokko.
Der Vatikan hat kürzlich zu größerem Einsatz gegen Frauenhandel und Sexarbeit aufgerufen. Dazu plädierte der Heilige Stuhl für die Bestrafung der Freier. Das organisierte Geschäft mit Sex sei eine moderne „Form von Sklaverei“.
Neben dem Kampf gegen Menschenhandel seien auch größere Anstrengungen nötig, um die Kunden von Sexarbeiterinnen über die Folgen ihres Handelns aufzuklären.
http://www.dolomiten.it/nachrichten/art ... =4&KatID=d
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Das florierende Geschäft der Prostitution in Italien beschert dem organisierten Verbrechen beachtliche Gewinne. Die Kriminalität erwirtschaftet mit der Prostitution eine Milliarden Euro im Jahr, ging bei einem Symposium der katholischen Organisation „Gruppo Abete“ hervor.
70.000 Prostituierte gibt es in Italien, die Hälfte davon sind Ausländerinnen, 20 Prozent minderjährig. Neun Millionen Italiener sind Kunden der Prostituierten.
Laut der Organisation steht die Prostitution unter Kontrolle internationaler Menschenhändler, die jährlich Tausende von illegalen Immigranten nach Italien schleusen. Die Organisation rief die Regierung auf, den Prostituierten eine konkrete Alternative zu geben, die sich von dem Strich befreien wollen.
70 Prozent der ausländischen Prostituierten auf Italiens Straßen stammen aus Nigeria und aus Rumänien. Immer mehr Prostituierte kamen in den letzten Jahren aus China und Marokko.
Der Vatikan hat kürzlich zu größerem Einsatz gegen Frauenhandel und Sexarbeit aufgerufen. Dazu plädierte der Heilige Stuhl für die Bestrafung der Freier. Das organisierte Geschäft mit Sex sei eine moderne „Form von Sklaverei“.
Neben dem Kampf gegen Menschenhandel seien auch größere Anstrengungen nötig, um die Kunden von Sexarbeiterinnen über die Folgen ihres Handelns aufzuklären.
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ZwangsFreierBestrafung geplant
Italiens Kampf gegen die Prostitution: Strafzettel flattern nach Hause
Freier, die mit Straßenmädchen verhandeln, sollen auf diese Art bestraft werden. In Italien gibt es nach Schätzungen des Innenministeriums etwa 70.000 Prostituierte.
Italien will Straßenprostitution reduzieren Foto: AP
Die italienische Mitte-Rechts-Allianz drängt auf die Einführung von Strafen für Kunden von Prostituierten. Autofahrern, die beim Verhandeln mit Straßenmädchen erwischt werden, sollen bestraft werden, lautet ein Vorhaben der Parlamentarierin Giulia Bongiorno, Präsidentin der Justizkommission der Abgeordnetenkammer.
70.000 Prostituierte.
Der Straßenstrich wird vor allem von kriminellen Organisationen kontrolliert. In Italien gibt es nach Schätzungen des Innenministeriums etwa 70.000 Prostituierte, die einen Jahresumsatz von 26 Milliarden Euro erwirtschaften. 80 Prozent der Kunden fordern Geschlechtsverkehr ohne Kondome.
Aids greift um sich. Zwölf Prozent der Prostituierten sind HIV-positiv. Innenminister Roberto Maroni sprach sich für die Wiedereinführung von Rotlichtvierteln zur Kontrolle der Prostitution aus. Auf diese Weise könne man eine ärztliche Kontrolle der Prostituierten garantieren und die Straßenprostitution reduzieren.
09.06.2008 13:10
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... 7/index.do
Freier, die mit Straßenmädchen verhandeln, sollen auf diese Art bestraft werden. In Italien gibt es nach Schätzungen des Innenministeriums etwa 70.000 Prostituierte.
Italien will Straßenprostitution reduzieren Foto: AP
Die italienische Mitte-Rechts-Allianz drängt auf die Einführung von Strafen für Kunden von Prostituierten. Autofahrern, die beim Verhandeln mit Straßenmädchen erwischt werden, sollen bestraft werden, lautet ein Vorhaben der Parlamentarierin Giulia Bongiorno, Präsidentin der Justizkommission der Abgeordnetenkammer.
70.000 Prostituierte.
Der Straßenstrich wird vor allem von kriminellen Organisationen kontrolliert. In Italien gibt es nach Schätzungen des Innenministeriums etwa 70.000 Prostituierte, die einen Jahresumsatz von 26 Milliarden Euro erwirtschaften. 80 Prozent der Kunden fordern Geschlechtsverkehr ohne Kondome.
Aids greift um sich. Zwölf Prozent der Prostituierten sind HIV-positiv. Innenminister Roberto Maroni sprach sich für die Wiedereinführung von Rotlichtvierteln zur Kontrolle der Prostitution aus. Auf diese Weise könne man eine ärztliche Kontrolle der Prostituierten garantieren und die Straßenprostitution reduzieren.
09.06.2008 13:10
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... 7/index.do