Wie stellt sich eine Frau einem Bordellbesitzer/in vor?

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Morgenstunde

Wie stellt sich eine Frau einem Bordellbesitzer/in vor?

Beitrag von Morgenstunde »

Hallo allerseits! :001

Ich schreibe einen Roman, darin kommt eine Frau vor, die abgebrannt aus dem Hotel geschmissen wird und sich zum besten Bordell der Stadt fahren lässt, um wieder zu Geld zu kommen. Eine vorherige telefonische Kontaktaufnahme oder über Internet ist ihr wegen Sprachschwierigkeiten nicht möglich.

Die Szene beginnt also damit, dass sie am Gebäude klingelt.

Könnt ihr mir helfen, daraus ein realistisches Szenario zu machen - ich will hier nicht in Klischees versinken. Also wie ginge es weiter? Ist es überhaupt realistisch, dass sie sofort eingestellt wird oder gibt es Auflagen, etwa Gesundheitscheck? Muss sich sich vom Bordellbesitzer oder einem Assistenten erst "testen" lassen? Wie könnte so ein Dialog aussehen? Vielleicht habt ihr ja Spaß, euch etwas auszudenken oder eigene Erfahrungen zu beschreiben.

Danke für jeden Beitrag! :008

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Zwerg
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Re: Wie stellt sich eine Frau einem Bordellbesitzer/in vor?

Beitrag von Zwerg »

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Morgenstunde hat geschrieben:Vielleicht habt ihr ja Spaß, euch etwas auszudenken
1. Für solche Anfragen ist unser Gästebuch absolut nicht geeignet

2. Das von Dir geschilderte Fantasieszenarie findet hier mit Sicherheit Niemand spaßig

3. Deine Fragestellung beinhaltet bereits mehrfach Klischees (alleine der Gedanke "ins Bordell zu fahren um schnell mal Geld zu verdienen...") die mit der Realität absolut nichts zu tun haben

4. Grundsätzlich empfinden wir es als äußerst unhöflich, wenn Jemand sich nicht einmal die Mühe macht, sich zu registrieren (ohnehin kostenlos) und sich vorzustellen, obwohl er/sie etwas von den UserInnen des Sexworker Forums möchte...

christian

Hanna
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Beitrag von Hanna »

hi morgenstunde,

mein rat:machs doch einfach!

am besten du fährst in ein land dessen sprache du überhaupt nicht verstehst (ukraine, türkei), läßt dich ausrauben und dann los!
es könnte der beginn eines ganz neuen lebensabschnitts werden.

die besten bücher werden nämlich immer mit dem eigenen blut geschrieben!

heißt du mit nachnamen wallraff?

sorry about christian
manchmal ist er ein wenig uncharmant
aber eigentlich ein ganz netter :003
Zuletzt geändert von Hanna am 29.01.2013, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von sexsternchen »

Da stimme ich zu...von den Frauen hat jede Ihre eigene Geschichte...und wie oben schon erwähnt mal schnell ins Bordell um Geld zu machen funktioniert genauso wenig wie unangemeldet hier im Forum Auskünfte über Details...

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Beitrag von ehemaliger_User »

@Morgenstunde

Kauf Dir die letzte EMMA

http://www.emma.de/ressorts/artikel/pro ... im-pascha/
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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Adultus-IT
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RE: Wie stellt sich eine Frau einem Bordellbesitzer/in vor?

Beitrag von Adultus-IT »

Eine solche Frage, hier in diesem Forum zu stellen und das ohne genauere Vorstellung der eigenen Person und sicher auch ohne den eigentlichen Hintergrund in diesem Forum zu erkennen, ist schon sehr gewagt. Sei es drum, das nächste mal liest man die Forenregeln genauer und ist etwas feinfühliger, gerade am Anfang.

Natürlich muss nicht jeder der einen Roman schreibt auch das geschriebene erleben.
Nicht jeder Krimiautor ist oder wird zum Mörder, nur weil er dessen Taten im Buch beschreibt.


Ausserdem schreibt @Morgenstunde ja
Zitat Anfang: "Könnt ihr mir helfen, daraus ein realistisches Szenario zu machen - ich will hier nicht in Klischees versinken. Also wie ginge es weiter? Ist es überhaupt realistisch, dass sie sofort eingestellt wird oder gibt es Auflagen, etwa Gesundheitscheck? Muss sich sich vom Bordellbesitzer oder einem Assistenten erst "testen" lassen? Wie könnte so ein Dialog aussehen? Vielleicht habt ihr ja Spaß, euch etwas auszudenken oder eigene Erfahrungen zu beschreiben.
" Zitat Ende


Allerdings stelle ich mir die Frage, will man in Filmen und Romanen und anderer Belletristik , gerade die gängigen Klischees nicht auch bedient wissen ?
Würde es einen "Tatort" in der ARD geben, der genau den, wahrscheinlch actionlosen, am schreibtischtätigen Alltag eines Kriminalisten und dessen Arbeit beschreibt, würde sich das keiner mehr ansehen wollen, weil es sicher absolut langweilig wäre.

Letzlich geht es um Unterhaltung und eine sehr bekannte Romanreihe bzw. Bestseller z. B. von Iny Klocke und Elmar Wohlrath (Iny Lorentz) haben auch nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun und sind deshalb wahrscheinlich so gefragt.


Gruss Adultus - IT Micha
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Hanna
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Beitrag von Hanna »

mag sein,
aber wenn man klischees bedienen will, kann man das von einschlägigen romanen abkupfern. wenn man uns fragt, will man doch wissen wies wirklich ist.
UNS nach den klischees zu fragen, die über uns in umlauf sind, ist schon ein wenig

:018 :065 :071 :011 :019


na schreien wirs in voller kühnheit heraus

deplaziert
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)

Gast

RE: Wie stellt sich eine Frau einem Bordellbesitzer/in vor?

Beitrag von Gast »

Danke, ehemaliger_User!
Der Link hat mich weitergebracht. :-)
Mit den ersten Antworten kann ich nichts anfangen. Ich finde sie m.E. ziemlich aggressiv.

Danke Adultus für deine Fürsprache. Ich denke mal, selbst gute Literatur verwendet klischeehafte Versatzstücke; habe gerade wieder Steinbecks "East of Eden" gelesen, da wird die sich prostituierende Mutter zur Personifaktion des Teufels, aber ich wollte ja gerade keine Klischees. Und, nein, man kann über Dinge schreiben, ohne alles probiert zu haben, sonst wäre Thomas Mann Kaufmann geworden und nicht Schriftsteller. Nebenbei ist es nur eine Nebenhandlung.

Schönen guten Morgen!

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Johanna Weber
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Beitrag von Johanna Weber »

Hallo Gast,

da du ja hier schon genug auf den Deckel bekommen hast, brauche ich ja nicht auch noch weitermachen.
Die Frage, die sich mir stellt ist, wie geht es denn mit deiner Protagonistin weiter?
Also, sie läßt sich wie von EMMA angeregt ins Pascha fahren. Und dann?
Wie willst du beschreiben, was sie dabei empfindet ohne in Klischees abzugleiten?
Was uns Sexworkern helfen würde, wäre eine realistische Darstellung. Eine Geschichte über eine Frau, die meint das schnelle Geld in der Prostitution verdienen zu können und dann feststellt, dass das leider nicht kappt und alles nur ekelig ist und die Männer sie missbrauchen, hilft uns sicher nicht. Wahrscheinlich wird sich auch noch drogenabhänig, weil sich der Job ja sonst nicht aushalten läßt.
OK, du wolltest ja keine Klischees und hast genau deshalb gefragt.
Nun Dank EMMA weißt du ja nun, wie ein Bordellbesitzer aussehen könnte. Denn das war ja deine Frage.
Übrigens sind die meisten Bordelle in Frauenhand!!!!!!!

Gruß,
Johanna, die mit Leidenschaft Sexworkerin ist!!!!
Zuletzt geändert von Johanna Weber am 02.02.2013, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.

holger
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RE: Wie stellt sich eine Frau einem Bordellbesitzer/in vor?

Beitrag von holger »

Hallo,
ruf doch einfach mal beim Berufsverband der Betreiberinnen und Betreiber von Prostitutionsstätten an ;-))
http://www.uegd.de

Viel Muße beim schreiben ...

Holger

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friederike
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RE: Wie stellt sich eine Frau einem Bordellbesitzer/in vor?

Beitrag von friederike »

Hallo Morgenstunde,

eigentlich könnte aus Deinem Plan ja durchaus etwas werden, und die Idee, hier in diesem Forum nachzufragen, ist auch nicht ganz verkehrt. Eine solche Szene wie die geplante wird leicht extrem peinlich, wenn die Darstellung nicht stimmt. Ohne Recherche ist das nicht zu machen. Literarisch ist das Vorhaben sehr anspruchsvoll.

Aber Du solltest Dich wirklich hier registrieren und mit ein wenig Hintergrund vorstellen - Du möchtest ja, dass man Dir einiges an Zeit widmet. Es ist nicht schlimm und nicht unangenehm, und die Menschen hier sind sehr nett.

xtabay
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Re: Wie stellt sich eine Frau einem Bordellbesitzer/in vor?

Beitrag von xtabay »

Ich schreibe einen Roman, darin kommt eine Frau vor, die abgebrannt aus dem Hotel geschmissen wird und sich zum besten Bordell der Stadt fahren lässt,
Mit was für Geld? Also, Leute die abgebrannt sind, "lassen sich nicht fahren", die fahren U-Bahn ohne Ticket oder gehen zu Fuß.


Vielleicht habt ihr ja Spaß, euch etwas auszudenken oder eigene Erfahrungen zu beschreiben.
Ja...in meinem Buch dann.... ;)

Puh...vielleicht schreibst du lieber über etwas, was du erlebt hast.

Klingt jetzt so unfreundlich...ist aber die Essenz aus einem Semster "creativ writing" der Lehrer sagt immer "write with your balls"....und immer über was schreiben, was man kennt und erlebt. Mit Herzblut und Erfahrung.

Wenn du etwas beschreiben willst, probiers am besten aus.

Ach ja, eine Bordellbesitzerin kenne ich persönlich, die findet, Sexworkerinnen sollen zusammenhalten. Tut sie auch. Die ist wirklich in Ordnung.

essentiell
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Beitrag von essentiell »

Warum hilft hier eigentlich keine(r)? Die Frage ist sicherlich suboptimal gestellt worden, aber wenn sich alle über Klischees aufregen und nicht wirklich ein bisschen Realität liefern, dann werden die Klischees wohl weiter undifferenziert existieren...

Leider auch offtopic, aber das ging mir gerade durch den Kopf.

Doris67
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Beitrag von Doris67 »

essentiell: Es ist nicht unsere Aufgabe, bei so etwas zu helfen, dieses Forum hat einen ganz anderen Zweck. Des weiteren kann Beschreibung unserer Realität sowieso nicht helfen, die muß man/frau selber erleben. Kurz, wir sind keine Ghostwriter/-innen.
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Beitrag von xtabay »

essentiell hat geschrieben:Warum hilft hier eigentlich keine(r)?
Es waren doch einige Tipps dabei (selber ausprobieren, Korrektur diverser Missverständnisse...)...hast du die schon in deinem Buch verwendet?

Nochmal: Probiers doch selber ein paar Tage/Wochen aus, als Sexworkerin zu arbeiten. Wirklich. Du kannst am besten etwas schreiben, was du auch erlebt hast.

Ich kann auch den Kontakt zu einer Bordellbesitzerin in Wien herstellen, wenn du das möchtest. Ob du dort arbeiten möchtest oder sie um ein Interview fragen, ist dann deine Sache.

Vielleicht magst du auch einfach dort klingeln ..und sehen was passiert..??? Ich schicke dir die Adresse per PN.

PS: Sie ist ja gar nicht angemeldet...also keine PN...

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Arum
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Beitrag von Arum »

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xtabay hat geschrieben: PS: Sie ist ja gar nicht angemeldet...also keine PN...
Es ist nicht mal gesichert, ob es eine Sie ist...

Andererseits stimmt schon, was der Gast hier sagt: Basierten Romane nur auf eigener Erfahrung, wäre die Weltliteratur um Einiges armer (Beispiel: Goethe hätte so nie seinen Faust schreiben können, gewiss nicht das zweite Teil der Tragödie). Nur hat eine solche Anfrage gerade heutzutage eine solche politische Brisanz, basiert auch so sehr auf den herkömmlichen kursierenden Vorstellungen ("Muss sich sich vom Bordellbesitzer oder einem Assistenten erst "testen" lassen?"), dass eigene Erfahrung doch zu bevorzugen wäre. Wo weiterhin nicht klar ist, in welchem erzählerischen Geflecht diese Romanfigur ihre Rolle zu erfüllen hat, Geflecht das vielleicht den hier geltenden Wertschätzungen zuwider ist, scheint es mir vernünftiger nicht behilflich zu sein, ohne nähere Erläuterung.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

Doris67
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Beitrag von Doris67 »

Arum: Der Genauigkeit halber: Faust ist ein Theaterstück, keine Erzählung/Roman, was deine Argumentation relativiert (autobiographisches Theater ist wesentlich seltener als autobiographische Erzählungen/Romane). Ansonsten einverstanden.
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Beitrag von Arum »

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Doris67 hat geschrieben:Arum: Der Genauigkeit halber: Faust ist ein Theaterstück, keine Erzählung/Roman, was deine Argumentation relativiert (autobiographisches Theater ist wesentlich seltener als autobiographische Erzählungen/Romane). Ansonsten einverstanden.
Mir ist bekannt, dass Faust ein Theaterstück ist. Ich habe es von a bis z selber gelesen. Die Tatsache, dass Theater meist nicht autobiografisch ist, ist im übrigen nur weitere Unterstützung der These, dass man für einen literarischen Text nicht unbedingt selber entsprechende Erfahrungen zu sammeln braucht. Weitere Beispiele: Das Gesamtwerk von Thomas Pynchon, Kafkas Romane, usw usf.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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nicole6
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Beitrag von nicole6 »

tja, warum hilft hier keiner?
Das ist ganz einfach: wer ein Buch schreibt, will damit Geld verdienen.
Das direkteste ist also für diese Szene, selbst hinzugehen
und es auszuprobieren, Das ist einfach. Bordells gibt es überall.
Wer das nicht machen will, kann Dienste in Anspruch nehmen.
Hier ist ein Forum für professionelle Sexarbeiterinnen.
Die Person, welche diesen Dienst nutzen will, überweist das Geld,
und bekommt ddafür eine Leistung erbracht.

Christian hat seinen Text sehr sachlich und sehr höflich verfasst.
Wenn das als "aggressiv" empfunden wird, liegt das nicht am Text,
sondern an einer eigenen Projektion auf den Text!

Was das Thema "autobiografisch" oder "erfunden" angeht,
so läuft die Diskussion leer, wenn VORHER nicht klar gestellt
ist, wie diese beiden Begriffen definiert, und gegenseitig
abgegrenzt werden!

Zu meiner idiosynkratischen Lebenswelt gehören auch, und
vor allem, meine Fantasien und Träume! Sie sind nicht Teil
der Erfahrungen in der materiellen Welt, aber oft "wirklicher" !

Sozialpolitisch und und sozialpsychologisch gesehen, sind
zum Beispiel die sogenannten Institutionen einer Gesellschaft
mentale Konstruktionen, welche ihre Wirklichkeit NUR dadurch
erhalten, dass eine größere Gruppe von Personen an ihre
Existenz glaubt, und eine Absprache erfolgt hat, in der
diese Vorstellungen miteinander abgestimmt wurden.

Auf einer materiellen Ebene kann niemand auf eine Institution
mit dem Finger zeigen! Das kann man nur auf Häuser, Garagen,
Bäume, Schwimmbäder, öffentliche Toiletten, Brücken, Blumen,
Autos, Laternen, Felder, Telefone, usw.

Das gleiche gilt auch für die Institution "Bordell".
Vorstellungen bei Bodellbesitzern sind Teil eines Spezialwissens,
das nicht jederfrau zugänglich ist, und meist auch nicht benötigt wird.
Diese Vorstellung ist ein Ritus mit gewissen Regeln, wie sie für
alle sozialen Ereignisse erwartet werden, wie Einladung zum Kindergeburtstag,
Begräbnisfeier, Hochzeit, Fahrkarten am Schalter kaufen,
zur Grillfeier einladen, sich am Türsteher einer Disko vorbeischmuggeln.....

Die Gesellschaft erstellt Sanktionen bei Regelüberschreitungen.
Das kann von Stirnrunzeln, über Geldstrafen bis zum Kerker reichen.
Aber in dem Fall, was soll den passieren, wenn man
es selbst ausprobiert? Ungleich schwieriger wäre es, wenn das
Buch darüber handelt, wie jemand versucht sich bei der nasa
für die Abteilung Computersicherheit zu bewerben, weil er
mit seinem Bordell pleite gegangen ist, als er den Gewinn
daraus an der Börse verzockte!

Nicole

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friederike
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Beitrag von friederike »

Ist "Morgenstunde", also die Literatin, die diesen Thread gestartet hat, noch an Bord? Ich habe so das Gefühl, dass sie ihr Problem in irgendeiner Weise gelöst hat.

Diesen Moment, also die erste Vorstellung, habe ich als ein sehr intimes Erlebnis in Erinnerung. Ich weiß nicht, ob ich das in Schriftform schildern könnte.