Ich möchte mit euch über Freierforen diskutieren

[DanaBahama]

Ich hab nun auch einige Erfahrungen in Freierforen sammeln können.
Positiv ist, das ich als SW rauslesen kann was eher gut oder eher schlecht bei den Gästen ankommt.
Soll nicht heißen das ich mir keine Mühe mehr gebe und um ein Vorgespräch herumkommen will, denn das tue ich nach wie vor!
Aber ich konnte eben auch schon ein paar Dinge herausfiltern, die für meinen Service gut waren!
Auch einige Off-Topic Diskussionen finde ich ganz gut.
Was gar nicht gut ist:
-Berichte können nicht gelöscht werden (nicht mal Positive!).
-Manche Dinge, z.B. über Tätowierungen/Narben/Muttermale bei den Mädels werden einfach in den Bericht mit einbezogen obwohl auf den Werbefotos dies sogar retuschiert/unkenntlich gemacht wurde!! (kann man dagegen eigentlich vorgehen?)
-viele Positive Berichte können zum "Erfolgsdruck" führen
-Mädels die Aufgrund von Stalking o.a. eine andere Idendität annehmen werden dort regelrecht gesucht und meist auch wieder gefunden

[Klaus Fricke]

Hallo

In Bremen gibt es die Seite www.bremersex.de, die neben der Werbung für Sexarbeitende auch ein Kundenforum enthält. Als "Haus9" sind wir im Werbeteil präsent (Zahlende Kunden). Als "Roy Bean" (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Roy_Bean) nehme ich im Forum Stellung zu Entwicklungen rund um die Sexarbeit und zu abwertenden Äusserungen der User des Forums gegenüber Sexarbeitenden und Sexarbeit.

Einer kleinen Minderheit von lautstarken Usern (angemeldet sind 11.725 User) missfällt mein Engagement. Es handelt sich dabei oft um die User, die abwertend mit Sexarbeitenden und Sexarbeit umgehen. Beispiele erspare ich Euch. Es gab einige Gespräche mit dem Gründer des Forums und dem derzeitigen Inhaber, wie das Forum besser und im Sinne der Sexarbeit zu führen sei. Die Diskussion darum wurde aber letztlich verweigert. Ich störe mit meinen Anliegen und meinen Beiträgen die normalen Kunden. Man wolle keine Zensur ausüben. Das Recht auf freie Meinungsäusserung solle gewahrt werden. Man betreibe keine Gesinnungskontrolle und verteile keine Maulkörbe.

Im laufe der letzten zwei Jahre hatte sich der beschriebene Konflikt nicht gelöst und die Verstimmungen hatten zugenommen. Am Beispiel von sexwork.at hatte ich zuletzt die Forum-Verantwortlichen aufgefordert, ihrer normalen Verpflichtung als Geschäftstreibende nachzukommen und in Zukunft rassistische, beleidigende, ehrverletzende etc Äusserungen zu redigieren. In diesem Sinne hatte ich begonnen Beiträge zu melden, die nach meiner Auffassung problematische Äusserungen enthielten und mitgeteilt, dass ich im Einzelfall Äusserungen zur Anzeige bringen werde. In einem Fall habe ich dies jetzt gemacht.

Und siehe da, das Forum hat reagiert und allgemeine Nutzungsbestimmungen formuliert (http://bremersex.de/homebb/index.php?page=Rules). Ob sich dadurch der Umgangston im Forum nachhaltig bessert, werde ich sehen. Aber immerhin zu den Nutzungsbedingungen gehören jetzt klare Kriterien

"Mit dem Vollenden der Registrierung erklären Sie sich damit einverstanden, diese Website nicht für Obszönitäten, Vulgäres, Beleidigungen, Propaganda, (extreme) politische Ansichten oder (verbale) Verstöße gegen das Gesetz zu missbrauchen." .... "Jeder Verfasser von Beiträgen ist als Autor für seine Beiträge selbst verantwortlich. Das Foren-System wird durch ein integriertes Kontroll-Programm überwacht, sodass einige Schimpfworte u.ä. Begriffe schon vor der Bildschirmanzeige gefiltert werden."

Gleichzeitig wurden aber Regeln erlassen, die zu meinem schnellen Ausschluss aus dem Forum führen können:

- "Verlinkungen zu anderen Webseiten sind ausdrücklich nur mit unserer Zustimmung erlaubt."
- "Außerdem behalten wir uns vor, einzelnen Mitgliedern Schreibrechte und/oder Leserechte für bestimmte Forenbereiche jederzeit zu entziehen bzw. einzuschränken. Hiervon machen wir vor allem dann Gebrauch, wenn sich heraus stellt, dass ein Benutzer unserer Meinung nach nicht zum Forenbetrieb passt oder wenn dieser durch übermäßig lange oder wiederholt unsinnige Beiträge auffällt."

Was von den Forumsverantwortlichen zu erwarten ist, wird damit wohl deutlich. Einerseits haben meine Beiträge also potentiell zu einer Stärkung der Position von Sexarbeitenden einen Beitrag geleistet. Andererseits ist abzusehen, dass ich demnächst gesperrt werde, es sei denn ich halte mich an den Maulkorb, der verordnet wurde. Zwischenzeitlich habe ich zudem über das Forum zu einigen Kunden Kontakt, die Interesse an ProSexWork Themen haben und ich habe vermittelt über das Forum Kontakt zu Leuten von den Bremer Piraten bekommen.

Ich glaube daher, es lohnt sich die Freier Foren für unsere Anliegen als Plattform zu benutzen.

Was meint ihr?

AbuDisney (ja, der kleine gewitzte Helfer aus Disneys "Aladdin", auf dass die Macht mit ihm sei)

[Tilopa]

Zwischenzeitlich habe ich zudem über das Forum zu einigen Kunden Kontakt, die Interesse an ProSexWork Themen haben und ich habe vermittelt über das Forum Kontakt zu Leuten von den Bremer Piraten bekommen.

Das hört sich ja entgegen meiner Vorurteile eigentlich ziemlich gut an - vielleicht lohnt es sich dann wirklich. Was sicherlich großartig wäre - wenn sich so eine Geschichte wie mit dem Spiegel widerholen sollte (und das wird passieren) - könnte man zusammen mit den dortigen Nutzern vielleicht mal sowas wie einen echten Proteststurm in den sozialen Medien entfachen und damit mal ein echtes Zeichen gegen marginalisierende Berichterstattung setzen.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht viel Erfahrung mit Freier-Foren habe und die dortigen Inhalte für mich auf den ersten Blick immer ziemlich nach "Negativauslese" der Nutzerpopulation aussahen. Auch das, was ich an politischen Diskussionen gelesen habe, schien mir eher auf Linie der CDU zu sein - à la "als es noch den Bockschein gab, war alles besser". Für eine intensivere Zusammenarbeit und die Rekrutierung von Mitstreitern hatte ich diese Foren deshalb weitestgehend abgeschrieben - aber ich kann mich da wirklich irren und schließe vielleicht von den Schlimmsten aufs Ganze.

Meine Überlegungen und Hoffnungen gingen bisher deshalb eher dahin, dass nach Aufbau einer starken Sexworker-Organisation, die Offline und in den sozialen Medien präsent ist und erste Erfolge aufweisen kann (vielleicht sogar richtig ansteckend einen Sex Worker Pride transportiert), die Leute ganz von selbst kommen. Sowohl bisher politisch unbewusste/apathische Sexarbeiter_innen, die dann vielleicht erst von uns hören und Lust bekommen, auch mitzumachen, aber eben auch die entsprechenden Kunden, sofern man es schafft, sie Willkommen zu heißen und einzubinden, z.B. in einer "AG Freier", oder so etwas...

Aber wenn du dort schon Erfolge erzielt hast, dann bleibe doch auf jeden Fall - bis sie dich raus schmeißen.

[La Marfa]

Ich möchte an einen alten aber nach meiner Erfahrung höchst aktuellen Beitrag aus der Anfangszeit dieses Pfads erinnern.

Chris,
das geht aber auch nur, weil die Foren mittlerweile sogar aktiv an diesen Fakes beteiligt sind.
In Forum XY ist der Betreiber mit X Nicks registriert und Postet zu seinem Lieblings Mädel das dann wiederum Werbung für ihn und sein Forum macht.
Im Forum YZ werden Fakeberichte zu Häusern die nicht ihre Werbung in diesen Foren lancieren abgemahnt und die die dann ihre Werbung dort bezahlen, die werden Gehypt egal wie offensichtlich es ist, das es sich hier um Gefälligkeitspostings handelt oder nicht.
Bei Geld hört anscheinend die Integrietät der Forenbetreiber auf.
Ich bin mittlereile reichlich bedient von diesen Freierforen.
Sie werden in einem Maße als Machtinstrument mißbraucht das alles andere als noch in Ordnung an zu sehen ist.
Nicht zuletzt stört mich der immense Druck der auf die Frauen ausgeübt wird.
Es ist mittlerweile schon an der Tagesordnung, das Gäste wie beiläufig erwähnen das sie User im Forum sind...nur um von vorne herein schon mal klar zu machen das dass Mädel sich mal bessser mehr als nur Mühe gibt..und evtl. sogar Dinge zulässt die eigentlich gar nicht zu ihrem Service gehören.So fern sie kein Negativposting in irgend einem dieser Foren riskieren möchte.
So etwas nenne ich Mies und Menschenverachtend.

Ja, so sieht es aus, vielleicht nicht flächendeckend, aber doch auch in geschäftlich wichtigen Foren in absichtlich geschäftsschädigender Weise.

Fakes, sogar von Seiten der jeweiligen Offiziellen und Versuche von Kunden, mittels ihrer kleinen virtuelle "Berühmtheit" eine Mehrleistung zu erpressen. Es wird sogar versucht, auf Betreiber/innen Einfluss zu nehmen, versucht, per öffentlicher Diskussion mit diskreditierendem Charakter über ein missliebiges oder nicht ausreichend willfähriges Teammitglied, die Betreiber/in zu "überzeugen", diese Kollegin des Hauses zu verweisen.

Und wenn das öffentlich dann doch zu eindeutig wird, wozu gibt es denn dann die PM-Funktion.

Insofern nützen Korrekturen an den öffentlich sichtbaren Passagen nichts, solange eben im Nebel der PM-Welt solcher Foren weiter aus subjektiven und nicht sachlich untermauerten Gründen gedisst und gehypt wird.

La Marfa

[wallflower]

Mir hat mal jemand gesagt, dass einem Freierforum auch über "Hobbyhuren" geschrieben wird.

Damit meine ich Frauen, die sowas nebenbei machen und (nicht wirklich legalerweise) in ihrer eigenen Wohnung Besuch gegen TG empfangen.

Ich finde es nicht besonders sinnvoll, weder für die Freier, noch für die SW, wenn solche privaten Adressen in Foren gepostet werden.
Oder irre ich mich damit, dass sowas gemacht wird?

Da sollte man schon zwischen Studios und privat unterscheiden.

Für eine Frau die Treffen bei sich zu Hause macht, wird es nicht besonders gut sein, wenn ihre genaue Adresse im Internet steht.
Zum einen wegen Kontrollen, zum anderen wollen diese Frauen auch normal keine Laufkunden. Bzw. keine Männer die einfach so anläuten. Oder gar bei den Nachbarn läuten und nach ihr fragen.

Die Straße kann man in einen Augen schon schreiben, aber schon die Hausnummer würde ich nicht dazu schreiben.

Auch sollte man nichts allzu persönliches schreiben, finde ich.
Man weiß nie ob eine SW das offen macht, also jeder in ihrem Umfeld davon weiß.
Wenn eine SW also nicht offen Gesichtsfotos von sich postet und generell sehr offen damit umgeht, würde ich als Kunde in Foren zB nicht schreiben wie ihre Tattoos aussehen, dass die Katze Juliane heißt oder haargenau die Wohnung beschreiben.

Sowas kann hilfreich sein um zu erkennen ob man von der selben Dame redet, aber man sollte auch die Diskretion der SW achten.

Auf sowas sollte ein Admin etwas schauen.




Ansonsten kann ich dazu noch sagen:

Bewertungen sind immer subjektiv.
Gut, wenn viele Kunden eine schlechte Bewertung geben, wird was dran sein.

Aber vieles kann man eben von zwei Seiten sehen.

Außerdem finde ich es fair, wenn man vor einer schlechten Bewertung mit der SW darüber spricht bzw schreibt.
Vielleicht hatte sie einen schlechten Tag, entschuldigt sich oder man kann die Dinge aufklären.

Oft handelt es sich auch um ein Missverständnis.

[Zwerg]

@wallflower

Wie auch immer: Ich ersuche Dich bei Deinen Beiträgen auf detaillierte Beschreibungen sexueller Handlungen zu verzichten. Nicht das wir prüde wären - nein, sind wir überhaupt nicht - es geht es uns bei dieser Bitte eher um den Unterschied Sexworker Forum (also von und für SexarbeiterInnen) und Sexforum (kundenorientiert) Hier geht es nicht um die Schilderung von blow Jobs, oder wie in einem anderen Beitrag von Dir geschrieben "mit dem StrapOn gef.... zu werden"

Hier schreiben viele SexarbeiterInnen mit, die auch Erlebnisse einbringen, jedoch auf genaue Schilderungen bewusst verzichten, da sie in den meisten Fällen nicht notwendig sind....

Liebe Grüße und Danke für Dein (hoffentlich vorhandenes) Verständnis

christian

[wallflower]

Entschuldigung, ich hab es editiert.

[Zwerg]

          

Entschuldigung, ich hab es editiert.

Kein Grund sich zu entschuldigen - Einigen von uns (ich zum Bleistift) sehen das Forum (speziell der öffentliche Teil) als Fenster der Sexarbeit nach Außen. Wir diskutieren hier über unsere Anliegen - Wünsche bzw. auch Forderungen. Für Internas sind unsere internen Bereiche vorgesehen (in dem KundInnen generell nicht zutrittsberechtigt sind).

Also: Verifizieren lassen - ist kostenlos und tut auch nicht weh - und um die Aufnahme in den SW-Only ansuchen :-)

Liebe Grüße

christian

[Nuttella66]

Ich bin auch schon in solchen Freierforen "diskutiert" worden und ich gebe gar nichts drauf was da steht!! Für mich ist das alles eine einzige Spinnerei von Männern die nichts anders zu tun haben, als die "Stiftung Warentest für "Huren" " spielen zu wollen.

Außerdem machen sich viele Frauen die sich nicht grün sind unter Fakeacounts gegenseitig schlecht.

Ich gucke schon gar nicht mehr rein!

Mir also völlig egal ....... und was da manchmal über so manch eine Frau beleidigendes steht ...... muß ich mir nicht geben! Für mich sind das alles Spinner die zu Hause den Mund nicht aufkriegen.

[Recherchist]

An Nutella: weiss nicht wie ich meine Vorgängerin zitieren kann..

Ich kann es verstehen, aber nicht unterschreiben. Ich sag mal, es kommt darauf an, wieweit eine Frau daraufhin identifiziert werden kann. Bei mir wurden z.B. Fotos aus der HP kopiert und dort in einem Freierforum hochgeladen. Jetzt habe ich keinen Zugriff mehr auf meine Fotos, auch der Admin ignoriert meine Anfragen. Und da bin ich kein Einzelfall, ich weiss nicht, vielleicht hunderte von Fotos sind dort illegal veröffentlicht. Ich suche momentan nach einem geeignetem Anwalt, der die Unterlassungsklage und Abmahnung verfasst. Das Problem ist, dass du oder ich ein Privatleben haben, eine Zukunft. Wenn ich nichts unternehme, sind die Fotos noch die nächsten 10 Jahre sichtbar und wer weiss wohin überall noch verbreitet

[Ursa Minor]

Als Kunde kam ich auch mal auf ein solches Freierforum, auf dem ich noch einige Inputs neben dem offiziellen Inserat nach den Dienstleistungen suchte. Mir war klar das es rein subjektive Beschreibungen sind, war aber zum Teil auch ein Puzzleteil bei der Entscheidung zu einem Besuch.
Später habe ich dann auch Erfahrungsberichte geschrieben, zum einen weil ich dachte, ich muss etwas an die Community zurückgeben, zum anderen weil ich einfach auch gerne über die meist sehr schönen Erlebnisse schreiben wollte.
Ich hatte aber auch immer Mühe mit dem klischeehaften Bewerten oder mit der eher vulgären Art vieler User. Es gibt aber auch da einige löbliche Ausnahmen, an deren Stil und Texten man schnell merkte, dass sie den SW mit Respekt begegnen und sie vorallem als Menschen sehen und nicht nur als eine Ware.

Ich habe dies leider, oder eben vielleicht auch gut, da ehrlich bei den Treffen manchmal thematisiert. Es gab ganz verschiedene Reaktionen. Von nicht daran interessiert oder gar nicht bekannt über eine ablehnende bis zu einer positiven Haltung gegenüber diesem Forum. Zwei Mal wurde ich gar gebeten einen Bericht zu schreiben, da die SW meinten es helfe ihnen, also diene auch als Werbung.

Ich habe mich in letzter Zeit eher kritischer mit diesem Freierforum auseinander gesetzt, und seit ich hier regelmässig lese (was mich einiges an Zeit kostet, wenn ich mich ernsthaft damit auseinander setzen will, da es viele interessante und wichtige Themen hat) sehe ich das Ganze nochmals anders!
Einiges war mir vorher gar nicht bewusst, zum Beispiel die Problematik des verlinken mit Bilderinhalt was dort völlig normal scheint.
Ich sehe das jetzt auf jeden Fall mit anderen Augen und werde mich auch dementsprechend verhalten in Zukunft.

Was ich immer positiv fand war das zum Teil auch SW sich zu Wort meldeten und ihre Sicht schilderten. Aber dies ist nur ein kleiner Teil. Und ich denke auch das die Freierforen überbewertet werden bei den Kunden. Sie bieten aber viele Gefahren. Üble, beleidigende Kommentare, zu starke Zerrung an die Öffentlichkeit der SW, und vorallem gibt es noch solche User die genaue Adressen reinposten.

[Hamster]

Es ist leider gang und gaebe, Adressen, Namen, Aka-Namen, Telefonnummern, Internetadressen, Fotos in Freierforen einzustellen, einfach schier gedankenlos von Freiern, waehrend Freier selbst anonym mit Nicknamen handeln.
Man kann praktisch nachverfolgen, wo eine SW ueber einen bestimmten Zeitraum ueberall gearbeitet hat und wo sie jetzt ansaessig sei.
Die Freierforen verfolgen SW regelrecht stalkerhaftig.
Die Freierforen bewegen sich meiner Meinung nach im gesetzlichen Graubereich, von Politikern ungeachtet und geduldet, obwohl gerade das neue ProstG reformiert wird.

Saemtliche Berichte mitsamt den Fotos verbleiben fuer IMMER im Internet, auch wenn eine SW bereits ausgestiegen ist.

Und da sollen wir uns nun dem Politikerwillen und dem neuen ProstG beugen und uns registrieren lassen?!
Datenschutz hin und her ...
Die Freier und Internethacker kommen per Gesichtserkennungssoftware wegen der Registrierung an die echten Realnamen und Privatadressen der SW und koennen sie in Sachen Outing erpressen.

Der Datenschutz-Gesetzgeber sollte sich der Sache annehmen.

Ich kann nur sagen, dass eine SW dem Fotografen bei Fotoshootings bitten sollte, das Gesicht unkenntlich zu machen.
Oder wer Selfies von sich einstellt, immer vorher auf dem Smartphone die eigenen Gesichter unkenntlich kritzeln.

[Ursa Minor]

Ich war mir dieser Problematik gar nicht richtig bewusst. Auch wenn ich keine persönlichen Dinge postete oder auch nix Beleidigendes, auch wenn ich es nicht so toll fand anständig und sachlich schrieb, meist aber auch viel schwärmte...
betrieb ich doch diese problematischen Aspekte auch mit.

Die Freierforen müssten wirklich stärker reglementiert sein, es ist wie du sagst, der Kunde ist anonym und geschützt die SW nicht.

Ich habe mich jetzt recht intensiv mit diesem Forum hier auseinandergesetzt. Ich denke das ich der Zielgruppe hier nicht viel bringen kann und mich daher eher zurückhalte.
Mir hat es aber hier viel Einsicht und eine andere Betrachtungsweise zum Pay6 gebracht. Ich sehe es jetzt nochmal mit anderen Augen was sich auf mein Verhalten auswirkt wenn ich in Zukunft SDL beziehe.
So das ich mit meinem Verhalten im Kleinen vielleicht doch etwas positives für die SW bewirken kann.

[translena]

Schöner Gedanke die Foren zu reglementieren aber praktisch nicht realisierbar.Schon heute sind die allermeisten Freierforen eh nicht in Deutschland gehostet und auch nicht auf die wahren Betreiber registriert.
Und in vielen Ländern zählen die Persönlichkeitsrechte weit weniger wie die Meinungsfreiheit ,Beispiel die USA.
Und in diese Länder ignorieren auch derartige Rechtshilfeersuchen.
Ins Spiel gebracht wurde schon mal in der Kinderporno-Diskussion die Provider zu verpflichten Seiten zu sperren aber das kann Mithilfe von VPN wohl auch umgangen werden.(VPN ist eine sinnvolle Technologie im Bezug auf Datensicherheit,bevor jemand schreibt VPN muss dann auch verboten werden , das ist völlig unrealistisch,selbst Behörden nutzen die Technologie).Ich bin mir auch nicht sicher ob so eine Verpflichtung der Provider mit dem Grundgesetz vereinbar ist.

[deernhh]

So bewerten Kunden die Prostituierten

23.4.2019 - 10:08, Anna Kappeler


Eine Prostituierte wartet in ihrem Zimmer in einem Bordell auf Kundschaft. (Symbolbild)
Bild: Keystone
Nach dem Sex ab an den Computer und eine Bewertung über die eben besuchte Prostituierte schreiben – das ist auch in der Schweiz in Freier-Foren völlig normal. Eine ehemalige Sexarbeiterin sagt «Bluewin», was sie davon hält.

Mit einigen Klicks lässt sich im Netz fast alles finden: das exquisiteste Restaurant, die aussergewöhnlichste Ferienwohnung. Oder aber der nächste Orgasmus. Und zwar bewertet danach, wie gut die Dienste der Prostituierten waren. Das klingt auf Freier-Foren wie Lusthaus.cc dann beispielsweise so: «Sie ist übrigens Nichtraucherin und schmeckt daher viel besser», schreibt ein User namens «Ketchup». Er beurteilt eine Frau namens «Lucie», «eine süsse kleine Schmusekatze», die mit seinem «kleinen Ketchup» im Mund und so weiter und so fort … – man will es eigentlich gar nicht schreiben. 90 Franken kostet der Eintritt ins Etablissement, zusätzliche 120 Franken eine halbe Stunde mit einer Frau im Zimmer.

Dieser Post ist explizit. Und: Da er sich auf das «Globe» im zürcherischen Schwerzenbach bezieht, können daraus Rückschlüsse auf die Frau gezogen werden. Manchmal wird dazu auch ein Foto der Frau hochgeladen.

«Persönlichkeitsschutz wird missachtet»

Bei der Frauenberatung Flora Dora, einer Institution der Stadt Zürich, sind diese Foren bekannt. Flora Dora-Leiterin Ursula Kocher sagt «Bluewin»: «Wir wissen, dass es sogenannte Freier-Foren gibt und lesen darin auch sporadisch mit.» Ein Stadt-Zürcher Beispiel ist dasjenige über den Strichplatz in Zürich-Altstetten. Kocher bestätigt, dass man in besagtem Forum «anhand der Beschreibung nachvollziehen könnte, um welche Frauen es geht». Das Problem: «Der Persönlichkeitsschutz der Frauen wird dadurch missachtet und gefährdet.»

Doch was lösen solche Bewertungen bei den Frauen selber aus? Eine, die es wissen muss, ist Brigitte Obrist. Die ehemalige Prostituierte, die einen eigenen Salon führte, und landesweit als Aushängeschild der Aids-Hilfe bekannt wurde, sagt «Bluewin»: «Ich halte gar nichts von solchen Freier-Foren.» Trotzdem findet sie, «dass man als Frau damit umgehen können muss. Bewertung gehört zum Sexgewerbe dazu.»

Mit Bewertungen halten sich die Freier denn auch nicht zurück. User «Geniesser 2525» etwa schreibt: «Extrem gut fürs Selbstbewusstsein euer hübsches Lieblingsgirl mitten im Club richtig durchzuf.....» Nicht immer allerdings sind die Ratings positiv. Etwa im Post von User «Zungenschlag», der sich über «… überwiegend kalte, pseudonette Püppies» beklagt. Ihm ging es zu lange, bis man «endlich was Brauchbares findet».

User «Mont Blanc» beschwert sich über eine Frau in der Region Bern: «Sie ist deutlich älter als auf den Fotos und hat gewichtsmässig deutlich zugelegt. Bin dann doch leider für ein kurzes Nümmerli geblieben ...» Die französische Einlage habe ihm nicht gefallen, «hatte wenig Gefühl und Zähne waren zu spüren.»

«Solche Freier sind frauenfeindlich»

Für Ex-Salonbesitzerin Obrist ist klar: Solche Freier will man als Sexarbeiterin nicht. «Mich erinnern sie an die Trolle auf Social Media. Sie sind ein Übel. Sie sind frauenfeindlich», sagt sie. «Aber zum Glück sind sie die Ausnahme.» Leider aber könne man nicht viel gegen sie tun: «Erstens gilt das Recht auf freie Meinungsäusserung, zweitens kann man solche Freier aufgrund ihrer Anonymität in den Foren kaum zurückverfolgen», sagt Obrist.

Das weiss man auch in der Frauenberatung Flora Dora, entsprechend mischt man sich kaum ein. «Wir kommentieren selbst frauenverachtende Kommentare bewusst nicht», sagt Kocher. Warum nicht? «Meiner Einschätzung nach könnten solche moralisierenden Kommentare unsererseits bei den Freiern zu Unmut führen.» Eingreifen würde die Beratungsstelle dann, wenn jemand zu Gewalt aufriefe. «Das ist zum Glück noch nie vorgekommen.»

Für die ehemalige Sexarbeiterin Obrist sind die Ratings der Freier eine zweischneidige Angelegenheit: «Einerseits haben sie wohl kaum wirklich Einfluss auf das Geschäft. Bewertungen sind subjektiv, und ein regelmässiger Freier wird sich durch eine schlechte Bewertung kaum vom Besuch abbringen lassen.» Andererseits aber könne mit solchen Ratings gezielt Mobbing gegen einzelne Frauen oder Salons betrieben werden. «Manche Frauen könnten ihre Stamm-Freier um den Gefallen bitten, eine schlechte Bewertung über eine andere Frau zu schreiben.» Obrist habe von Frauen gehört, welche jene Foren-Inhalte denn auch gar nicht toll finden.

Danach gefragt, welche Konsequenzen Freier-Foren auf die Sexarbeiterinnen haben können, sagt Ursula Kocher von Flora Dora: «Die uns bekannten Sexarbeiterinnen bewegen sich nicht auf Freier-Foren.» Sie wüssten folglich nicht, dass sie bewertet würden. Überhaupt ist Kocher realistisch: «Sexarbeit ist ein hart umkämpftes Segment. Hier regieren Angebot und Nachfrage. Im Sexgewerbe wird immer bewertet.» Viele Frauen würden ihre Dienste neben dem Strassenstrich denn «ziemlich oft auch auf Online-Plattformen» anbieten.

Ratings mit Penissen statt Sternen

Dass die Frauen auf mehreren Kanälen für sich werben, bestätigt Obrist. Als sie in den 80er-Jahren Prostituierte war, spielte das Internet kaum eine Rolle, schon damals aber gab es in bestimmten Magazinen Anzeigen, in denen Freier die Frauen bewerteten. Wie bei einer Filmkritik habe es Ratings gegeben. «Mit dem Unterschied, dass statt Sterne Penisse vergeben wurden.» Sie hätten unter sich natürlich darüber geredet, welches Inserat nun das Beste gewesen sei.

In den Freier-Foren werden nicht nur die Frauen, sondern auch die Clubs bewertet. Fast wie auf Tripadvisor also, nur das statt der kinderfreundlichen Umgebung andere Kriterien wichtig sind: Ein User etwa lobt die «sanitären Anlagen, die einen hygienisch einwandfreien Eindruck» machten. Ein anderer Freier hingegen nervt sich, dass er nach vollbrachtem Akt zuerst durch einen Flur laufen musste, um duschen zu können. Auch seien diese alt gewesen, genauso wie die Teppiche. Manchmal wird auch das Essen kurz erwähnt: «Essenstechnisch wird man ohne Zusatzzahlung abgefertigt (Gulasch oder Nudeln mit Tomatensosse).»

Was tun gegen Fake-Profile?

Manche Bewertungen in den Freier-Foren sind indes auffallend sorgfältig geschrieben, enthalten keine Rechtschreib- oder Tipp-Fehler. Doch: Sind das noch Freier-Kommentare? Oder schon bezahlte Werbe-Beiträge? Und: Was tun gegen Fake-Profile? Das wollte «Bluewin» vom Betreiber des Lusthaus-Forums wissen, die Anfrage blieb allerdings unbeantwortet.

https://bluewin.ch/de/news/vermischtes/ ... 40173.html

[DerPumazz]

Hier mal meine Sichtweise zu Freierforen.
Ich selber bim ja bei einem Freierforum angemeldet, dem sogenannten "hurentest,lusthaus.cc." Nur ist es bei mir so, daß ich so gut wie KEINE Testberichte mehr schreibe, zumindest seit dem ich erfahren habe, daß sowas bei vielen SDL's NICHT so gern gesehen ist.
Wenn ich mal was schreibe , dann so über allgemeine Themen oder wenn ich irgendwelche Infos habe, die den Anderen interessieren könnten.
Und das Problem ist ja auch, daß viele Paysexnutzer, die in Freierforen Testberichte schreiben es gar nicht wissen, wie sie von den meisten Sexdienstleisterinnen wahrgenommen werden.

Nur was mir halt wiederum gut gefällt bei Freierforen wie lusthaus.cc ist, daß an hier auch über so verschiedene Themen zu Sexaerbeit diskutieren kann we zum Beispiel, sexuelle Praktiken, sexarbeit in den Medien, Gesundheitsrisiken in der Sexarbeit usw.

[Zwerg]

Du schreibst in einem Forum mit, in dem es erlaubt ist Bilder, ohne jegliche Hinterfragung von Persönlichkeitsrechten einzustellen? In dem Beiträge der ekelhaftesten Sorte einfach unkommentiert geduldet werden? In einem Forum in welchem Löschungen von Einträgen über SexarbeiterInnen so gut wie ausgeschlossen sind - da das Impressum ins Nirvana führt? Du schreibst von TESTberichten??? Sind Frauen für Dich Testobjekte? Und meinst Du tatsächlich, dass dies im Forum der SexarbeiterInnen prickelnd empfunden wird?

Unsere Einstellungen bzgl. wie geht man miteinander um, sind nicht kompatibel.

christian

[DerPumazz]

@Zwerg

Nein ich schreibe schon lange KEINE Testberichte mehr, weil ich es erfahren habe, daß sowas von Sexdienstleisterrinen als unmenschlich angesehen wird.

[DerPumazz]

@Zwerg

Nur damals war es mir noch nicht bewusst, daß dieses Testberichte schreiben von den SDL's als unmenschlich enpfunden wird. Erst durch sexworker.at habe ich erfahren, daß es NICHT so geht.

[Jupiter]

Da durch neue Mitglieder dies Thema wieder vorgeholt wird, hier aus meiner Sicht folgendes:
Als ich mir vor vielen Jahren einige Foren angesehen habe, musste ich feststellen, dass in vielen Foren der Ton wenig respektvoll gegenüber den Dienstleisterinnen war. Man braucht sich nur ansehen, in welchen Foren die Anbieterinnen sich zu Wort melden und nicht gleich „niedergemacht“ werden.
Ich habe in persönlichen Gesprächen mit Damen erfahren müssen, dass es bei eingen Forenbetreibern praktisch nicht möglich ist, gegen Fakeberichte mit Rufschädigungen vorzugehen.

@DerPumazz, allein die Wortwahl „Testberichte“ zeigt schon den respektlosen Ton und damit das Verhalten von Forenleitung und Usern.

Ich habe nur ein deutschspachigen Forum festgestellt, in welchem überwiegend korrekt miteinander umgegangen wird und habe mich dewegen auch beteiligt. Ich denke, dass unser lieber Zwerg auch weiß, bei welchen Forenbetreibern er fallweise mit einer Meldung etwas erreicht bzw. die sofortige Löschung von Inhalten erreicht.

Gruß Jupiter