ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

@Jupiter

ja die Landesbauordnungen bieten die Eingriffsgrundlagen um beispielsweise Modellwohnungen aus bestimmten Gebieten zu verbannen (übrigens schönen Gruß insoweit an Senator Meurer!). Die Gebietsfestsetzungen erfolgen aber gemäß dem Baugesetzbuch und der Baunutzungsverordnung und das ist originäres Bundesrecht. Für Spielcasinos hat es da ja auch im Zuge der Novellierung der BauNVO Veränderungen gegeben.

Soweit eine kleine Einführung ins öffentliche Baurecht. Bei Fragen gebe ich hier gerne detailierter Auskunft.

Beste Grüße

Kasharius

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Marc of Frankfurt
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Baurecht Prostitution

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier ist unser Sammelthread Baurecht / Bauplanungsrecht (D):

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1226



Eine komplexe Materie, für die sich Sexworker interessieren müssen, die sich selbständig machen wollen, entweder als alleinselbständige Unternehmer_in mit eigenem Studio (Arbeitswohnung) oder als Arbeitgeberin mit einem "Sexwork-Meisterbetrieb" (Etagenbordell).


Bisher das mir bekannteste Schaubild zum Thema:
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lemon
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“Wir wissen immer noch sehr wenig.”

Beitrag von lemon »

“Wir wissen immer noch sehr wenig.” – 10 Jahre Prostitutionsgesetz (ProstG) in Deutschland

[URL] http://menschenhandelheute.wordpress.co ... re-prostg/

Mein Protokoll der Veranstaltung vom 19. Oktober, veröffentlicht auf dem Blog 'Menschenhandel Heute', der durch ein studentisches Projekttutorium an der Humboldt Universität entstand, initiiert und geleitet von Sonja Dolinsek.




Diskussion hier:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=124951#124951
[ergänzt Marc]
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Beitrag von fraences »

@lemon

vielen Dank für das Protokollieren der Veranstaltung.

Liebe Grüsse, Fraences
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beitrag von annainga »

dem dank schließe ich mich an.
das protokoll ist spannend zu lesen, es ist fast als wäre man dabei.

diese art von information ist für mich sehr wertvoll, und die entfernung nach berlin ist einfach zu weit für mich.

lieben gruß, annainga

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Beitrag von lemon »

@fraences + @annainga

My pleasure.

"das protokoll ist spannend zu lesen, es ist fast als wäre man dabei."

Das hört man gerne. :)
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fraences
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beitrag von fraences »

Sexarbeiter - Seit 2002 ist die Prostitution in Deutschland legal – Doch Kritiker von allen Seiten beklagen Schwächen des Gesetzes


Seit bald elf Jahren ist das von der damaligen rot-grünen Bundesregierung verabschiedete Prostitutionsgesetz in Kraft. Es soll allen, die der Sexarbeit nachgehen, Rechtssicherheit geben. Eine Zwischenbilanz.

BERLIN/STUTTGART. Schnell läuft Ariane über die Straße zum vereinbarten Treffpunkt – dabei ist sie nur ein, zwei Minuten zu spät. In der Hand hält sie zwei Zitronen. "Ich musste nur schnell ein paar Vitamine kaufen", sagt sie. Ariane sieht müde aus. Eine Erkältung hat sie erwischt. Die letzten Tage ist sie nur unterwegs gewesen, sagt sie, bei Tagungen und Informationstreffen. "Gestern musste ich sogar einem Kunden absagen, weil es später geworden ist. Dabei hätte ich das Geld gut brauchen können."
Ariane ist 44, hat einen Universitätsabschluss in Politik und Wirtschaftswissenschaften, war stellvertretende Vorsitzende der Studentenvertretung, und ihre Doktorarbeit war schon so gut wie fertig. "Dann hatte ich genug von demw issenschaftlichen Apparat und habe angefangen, mit Sexarbeit mein Geld zu verdienen." Ihre ersten Erfahrungen machte sie in einem Bordell.
Damals war sie 35. "Ich habe seit dem in Terminwohnungen, Kinos und Sadomaso-Studios gearbeitet", sagt sie. Heute ist die große Frau mit den blonden Haaren im asymmetrischen Pagenschnitt selbstständige Escort-Dame. "Doch dazu komme ich im Moment kaum noch – keine Zeit."...

"Das Gesetz hat zu mehr Rechtssicherheit geführt, auch wenn diese nicht von allen genutzt wird", resümiert Monika Lazar, frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag. Durch die Entkriminalisierung habe sich durchaus einiges verbessert. "Allerdings fehlt die Harmonisierungmit anderen Rechtsbereichen, wie Bau, Wohnungs- oder Gewerberecht,was zum Teil am Widerstand einzelner Länder liegt." ... [lesen]

http://www.monika-lazar.de/fileadmin/us ... _11_10.pdf
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Beitrag von *Stephanie* »

und noch eine Veranstaltung zum 10 Jährigen des ProstG:
http://www.gruene-fraktion-berlin.de/te ... ie-ist-die

Hier eine Veranstaltung, da eine Podiumsdiskussion, da ein Runder Tisch und eine Fachtagung: so kann man/frau sich auch beschäftigen...

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Beitrag von ehemaliger_User »

Frauenrechtlerin über Zwangsprostitution

"Rechtlosigkeit wirkt als Täterschutz"

Terre-des-Femmes-Chefin Schewe-Gerigk will mehr Rechte für Zwangsprostituierte. Ein Verbot der Prostitution wie in Schweden sei hingegen der falsche Weg. Interview: Heide Oestreich

taz: Frau Schewe-Gerigk, zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen am Sonntag fordern Sie, dass Menschenhandelsopfer besser geschützt werden. Deutschland hat die Prostitution legalisiert: Warum gibt es immer noch Menschenhandel zum Zweck der Prostitution?

Irmingard Schewe-Gerigk: Legal ist die Prostitution nur für EU-BürgerInnen, die Freizügigkeit genießen. Wer nicht aus der EU kommt, hat dann natürlich immer noch keinen Schutz. Diese Frauen und Männer sind nach wie vor illegal hier und damit erpressbar. Ihre Rechtlosigkeit wirkt als Täterschutz.

Aber das sind nur noch 10 bis 20 Prozent der Menschenhandelsopfer. Die meisten Prostituierten kommen aus Rumänien und Bulgarien. Sie könnten hier legal arbeiten, oder?

Auch die EU-BürgerInnen werden oft in einer Art Schuldknechtschaft gehalten. Ihre Pässe werden einbehalten. Die „Arbeitsvermittlung“ und die Reisekosten werden ihnen in astronomischer Höhe in Rechnung gestellt. Diese sollen sie dann erst einmal "abarbeiten". Davon war aber vorher nie die Rede. Und schon sind sie in einer Ausbeutungssituation gelandet.

Sie haben als Grüne die Legalisierung der Prostitution mit durchgesetzt. Nun sagen Frauenrechtsorganisationen: Das erschwert unsere Arbeit. Die Legalisierung helfe MenschenhändlerInnen, die mit der Aussicht auf legale Arbeit in Deutschland Frauen anwerben. Haben Sie das gewollt?

Nein. Wir haben die Rechtlosigkeit der Prostituierten beendet. Wenn nun behauptet wird, man könne die Bordelle nicht mehr kontrollieren und damit keine Menschenhandelsopfer mehr finden, dann übersieht man, dass das Prostitutionsgesetz in den Bundesländern nicht umgesetzt wurde: Wir wollten eine Regulation der Prostitution. Dazu gehört, dass Bordelle und Prostituierte eine Konzession brauchen. Dann können die entsprechenden Ämter sehr wohl kontrollieren und intervenieren.

Terre des Femmes will, dass Prostitution langfristig verschwindet und liebäugelt mit einem Verbot wie in Schweden. Widerspricht das nicht Ihrer persönlichen Auffassung?

Wir haben in der Organisation unterschiedliche Auffassungen, das stimmt. Eine große Gruppe möchte ein Verbot. Das Beispiel Schweden zeigt aber, dass dadurch die Prostitution nicht abgeschafft wurde. Sie findet im Geheimen statt, das ist gefährlicher für die Frauen. Bei Terre des Femmes ist unser gemeinsamer Nenner, dass Prostituierte die gleichen Rechte haben müssen wie alle anderen auch. Deshalb wollen wir ein Aufenthaltsrecht für die von Menschenhandel Betroffenen. Sie sollen nicht Angst haben, direkt nach ihrer Aussage abgeschoben zu werden.

Italien gewährt dieses unbefristete Aufenthaltsrecht für Opfer von Menschenhandel. Warum geht das in Deutschland nicht?

Bei uns haben die Innenpolitiker Angst davor, dass Massen von Frauen als Menschenhandelsopfer nach Deutschland einwandern. Nur: An der italienischen Politik sieht man, dass diese Furcht unbegründet ist. Es gab keine Einwanderungswelle von Frauen als Opfer von Menschenhandel. Nächstes Jahr muss sich der Bundestag mit der neuen Opferschutzrichtlinie der EU beschäftigen. Wir hoffen, dass die Politik dann sensibler wird.

taz 25.11.2012
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Kasharius
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Panorama Nr. 745 v. 29.09.2011

Beitrag von Kasharius »

Es ehrt Frau Schewe-Gerigk das sie sich hier kritisch mit der prostitutionsskeptischen Position ihrer Organisation auseinandersetzt. Sie war die zuständige Obfrau für Bündniss 90/Grüne im Fachausschuss des Deutschen Bundestages in der 14. Legislaturperiode (1998-2002) und setzte sich nachdrücklich für die Verabschiedung des Prostitutionsgesetz ein. Nach der Gesetzesbegründung sollten allein die Rechte der Prostituierten verbessert werden. Von einer Regulierung der Prostitution oder der Konzessionierung der Bordelle war gerade nicht die Rede. Das Gesetz war eher darauf angelegt,den Bundesrat als Vetoorgan aus dem Gesetzgebungsverfahren weitestgehend herauszuhalten. Es war ein Einspruchs- aber kein Zustimmungsgesetz.

Von daher verwundern die aktuellen Aussagen von Frau Schewe-Gerigk jetzt doch ein wenig.

Hier ein Interessantes Skript einer Sendung des NDR-Magazins Panorama zum Prostitutionmsgesetz. Es enthält u.a. auch Aussagen von Frau Schewe-Gerigk:


Panorama Nr. 745 v. 29.09.2011
Liberales Prostitutionsgesetz: Wie Deutschland zum Puff Europas wurde
Anja Reschke:
Wer will, der kann. Wann, so oft und mit wem er will. Sofern er dafür bezahlt. Seit 9 Jahren
ist Prostitution in Deutschland komplett legal. Mann kann inzwischen also völlig
ungehemmt ein Bordell besuchen oder betreiben. Dass sich Männer dabei besser fühlen,
war allerdings nicht das vorrangige Ziel des sogenannten Prostitutionsgesetzes, das 2002
im Bundestag verabschiedet wurde. Eigentlich ging es um die Frauen. Prostituierte sollten
die Möglichkeit haben, sich sozial zu versichern und ihr Entgelt einzuklagen. Soweit das
Gesetz. Schön gedacht – schlecht geworden – wie Sonia Mayr und Tina Soliman festgestellt
haben.
Das Paradise, das größte Bordell Europas. Es steht bei Stuttgart. Auf rund 6000 qm bietet
die FKK-Anlage alles, was Mann begehrt. Das Geschäft boomt in Deutschland. Seitdem
Prostitution hier völlig legal ist, scheinen alle Hemmschwellen zu fallen. 56.000 Freier
jährlich zählt allein das Paradise.
O-Ton
Jürgen Rudloff,
Bordellbetreiber:
„Die angrenzenden Länder wie Frankreich, Italien, Luxemburg, Belgien, wo auch immer – da
ist dann halt diese Art von Prostitution verboten. Mein Vorteil, nicht nur meiner, auch in
Nordrhein-Westfalen die Betriebe, die dort ansässig sind, haben da ihre Vorteile.
Einzugsgebiet Holland, Benelux-Länder. Ich habe den Vorteil natürlich über die Franzosen
und die Italiener, und ja, da bin ich natürlich froh, dass der deutsche Staat diese
Legalisierung ins Leben gerufen hat.“
So hatten sich das die rot-grünen Politiker vor zehn Jahren wohl nicht vorgestellt, als sie
die Prostitution zu einem ehrbaren Beruf machen wollten und das Gewerbe komplett
legalisierten.
O-Ton
Anni Brandt-Elsweier, SPD
Ehem. Bundestagsabgeordnete (Oktober 2001):
„Ich betone nochmal ausdrücklich unser Ziel, die Situation der Prostituierten zu
verbessern, ihnen mehr Rechte in die Hände zu geben, ihr Selbstverständnis und ihre
Position gegenüber Freiern und Zuhältern zu stärken.“2
Und noch heute preist die Politikerin ihre Errungenschaften:
O-Ton
Anni Brandt-Elsweier, SPD
Ehem. Bundestagsabgeordnete:
„Erstens die Abschaffung der Sittenwidrigkeit, zweitens die Gestaltung des Vertrages, der
aber nur im Interesse der Prostituierten sein sollte, nicht zum Wohle der Freier oder der
Bordellbetreiber, und drittens die Möglichkeit für die Prostituierten zu schaffen, in die
Sozialversicherungspflicht reinzugehen.“
O-Ton
Irmingard Schewe-Gerigk, Die Grünen
Ehem. Bundestagsabgeordnete:
„Alles das war vorher nicht möglich und insofern hat da eine große Verbesserung auch für
die Prostituierten stattgefunden.“
Soweit die Theorie. Die Realität sieht anders aus. Besuch bei Lilly im Puff. Sie ist seit 12
Jahren im Geschäft.
O-Ton
Steffi, Prostituierte:
„Es hat sich gar nichts für mich verbessert seit dem Gesetz. Es hat sich eher verschlechtert,
weil ich krieg im Laufhaus weder eine Krankenversicherung, weder kann ich mir einen
Finanzierungsvertrag anschaffen, weil ich keinen Nachweis habe, wie viel ich verdiene.“
Und tatsächlich hat trotz Gesetz nur 1 Prozent aller Prostituierten einen Arbeitsvertrag. Und
ihr Verdienst fällt seit der Legalisierung ins Bodenlose.
O-Ton
Steffi, Prostituierte:
„Das ist für uns Frauen natürlich viel härter geworden, weil es gibt so viel Prostituierte
mittlerweile, die Straßen sind voll mit rumänischen, bulgarischen Mädchen, junge
Mädchen, die sich für jeden Euro hergeben. Für 20 Euro bekommt man eine halbe Stunde.“
Deutschland zählt, wenn es um käuflichen Sex geht, zu den liberalsten Ländern der Welt.
Früher musste jede Prostituierte regelmäßig zu einem Gesundheitscheck, das wurde
abgeschafft und der obligatorische Aidstest gleich dazu. Eva aus Bulgarien braucht heute
lediglich einen Pass. Wie ein Magnet zieht Deutschland deshalb Frauen aus Osteuropa an.
Sie gelten als billig und willig.
O-Ton
Prostituierte:
„Es ist nicht die Frage, ob mir mein Job gefällt. Es bedeutet, dass man damit in der Regel
am schnellsten zu Geld kommen kann.“3
O-Ton
Jürgen Rudloff,
Bordellbetreiber:
„Wir haben den Vorteil, dass wir dadurch natürlich auch mehr Zulauf haben von solchen
Damen, internationalen Damen, nicht nur deutschsprachige, natürlich auch aus
osteuropäischen Ländern, was früher eigentlich in der Regel fast ausschließlich in der
Illegalität war, die natürlich zwischenzeitlich aus Osteuropa auch hier tätig sein dürfen und
das ist für mich also grundsätzlich nur ein Vorteil gewesen.“
Wir erinnern uns, das Gesetz sollte eigentlich die Frauen besser stellen. Doch nun
profitieren die Bordellbetreiber – und natürlich die Freier.
O-Ton
Steffi, Prostituierte:
„Die Freier sind halt auch wählerisch geworden, dadurch, dass es so viel Auswahl gibt,
durch die osteuropäischen Länder, die Grenzen da aufgemacht haben, kommen mehr
Frauen und die Konkurrenz ist groß.
Das führt zu Sex zu Discountpreisen, Sex ohne Tabus. Die Frau als Billigware. Schlimmster
Auswuchs der Legalisierung: die sogenannten Flatrate-Bordelle. Für einen Pauschalpreis
gibt es Sex und Drinks, so viel man will. „Geiz macht geil...“ werben sie im Internet und
schreiben dreist: „Alles im Einklang mit dem Prostitutionsgesetz.“
O-Ton
Steffi, Prostituierte“
„Die zahlen ja ein gewisses Geld und dann dürfen die sooft wie sie wollen, also die Freier.
Dann dürfen sie, wenn sie dreimal in der halben Stunde können, dann wird dreimal in der
halben Stunde gevögelt. Entschuldigung. Ja, und das ist einfach körperlich anstrengend
und so soll es nicht sein.“
Vor dem Gesetz wurden Bordelle juristisch als „Förderung der Prostitution“ gesehen, also
verboten. Heute kann jeder eins eröffnen. Konzessionen gibt es nicht und auch keine
obligatorischen Kontrollen.
Die Stuttgarter Pussy-Club-Kette. Auch hier musste die Polizei lange zuschauen. Für 70
Euro Sex so viel man will. Das Archivmaterial zeigt, die Freier überrennen die Clubs - und
die Frauen. Eine von ihnen war Sorana aus Rumänien. Oft hatte sie 30 bis 40 Freier an
einem Tag.
O-Ton
Prostituierte:
„Ich musste non-stop mit den Männern Sex haben. Ohne regelmäßig zu essen oder zu
schlafen. Manchmal gab es in der Nacht nur zwei, drei Stunden Schlaf. Es war ein großer
Druck, sehr belastend. Man durfte keinen Kunden ablehnen. Ich kann es nicht in Worten
fassen. Es war schlimm.“
Selbst mit Schmerzen und Ausschlägen an den Beinen muss sie weitermachen. Vor einer
Flucht hat sie zu viel Angst.4
O-Ton
Prostituierte:
„Es war immer jemand in unserer Nähe. Und selbst wenn man Hilfe holen wollte, zu wem
soll man gehen? Als Rumänin in einem fremden Land ist es ziemlich schwer.“
Schließlich wird ein Bordell der Pussy-Club-Kette geschlossen, aber nicht wegen der
menschenunwürdigen Bedingungen, sondern wegen Sozialversicherungsbetruges der
Betreiber.
Klaus Bayerl,
Leitender Kriminaldirektor Augsburg:
„Was natürlich jetzt gerade die Flatrate-Bordelle zeigen, ist genau das, was wir befürchten,
dass wenn keine klaren Normen da sind, das das immer weiter ausufert.“
Wie viele Frauen kommt Sorana aus einem Ort wie diesem. Ein Stadtteil von Bukarest in
Rumänien. Eigentlich wollte sie der Armut hier entfliehen. Deutschland bedeutete für sie
Hoffnung auf ein besseres Leben.
O-Ton
Sorana, Prostituierte:
„Bei uns in Rumänien ist die Prostitution illegal. Eigentlich dachte ich, es wäre dort
schlimmer, dass die Männer Frauen dort schlechter behandeln. Aber im Gegenteil, in
Deutschland, wo alles legal ist und wo andere Bedingungen herrschen, da behandeln sie
uns wie Müll.“
Eine von der EU finanzierte Studie hat die Folgen der Legalisierung untersucht. Das
Ergebnis: Liberale Gesetze wie in Deutschland führen zu mehr Prostitution und mehr
Kriminalität.
O-Ton
Professor Axel Dreher,
Universität Heidelberg:
„Das bedeutet, dass der Menschenhandel dramatisch zugenommen hat durch die
Legalisierung. Besonders, dass eben, wenn Prostitution legalisiert wird, der
Menschenhandel eben höher ist, als wenn die Prostitution verboten ist.“
Früher war die Prostitution sittenwidrig, ihre Förderung klar verboten. Seit dem
Prostitutionsgesetz kann Kommissar Lippert nicht mehr kontrollieren, ob Frauen in den
Bordellen ausgebeutet werden. Der Polizei fehlt die ordnungspolitische Handhabe. Denn
laut Gesetz dürfen die Betreiber den Huren jetzt sogar Anweisungen erteilen.
O-Ton
Michael Lippert,
Polizeihauptkommissar Stuttgart:
„Wir haben den Kontakt zu Bordellbetreibern, klar, einfach um auch zu zeigen, der Staat ist
da, wir haben ein Auge auf Dich, aber, wie gesagt, so lange von den Frauen nichts kommt,
ist die Handhabe ziemlich mau.“5
O-Ton
Panorama:
„D.h. Sie haben ein Auge auf die Bordellbetreiber, aber können nichts tun.“
O-Ton
Michael Lippert,
Polizeihauptkommissar Stuttgart:
„Ja.“
O-Ton
Panorama:
„Das ist ein großes Bedrohungsszenario.“
O-Ton
Michael Lippert:
„Ja.“ – lacht resigniert
Gut für die Bordellbetreiber. Das Geschäft floriert. Besitzer Rudloff hat insgesamt drei
Bordelle, zwei weitere werden gerade gebaut. Und bald soll es auch an die Börse gehen.
O-Ton
Jürgen Rudloff,
Bordellbetreiber:
„Ich bin sehr begeistert über das Prostitutionsgesetz. Es wurde ja im Jahre 2002 in Kraft
gesetzt durch die Regierung und ich muss sagen, selbst für die Damen, die diesem Beruf
nachgehen, die Prostituierten, und ich als Betreiber, habe nur Vorteile davon genießen
können.“
Deutschland ist zum größten Puff Europas geworden. Und hat dabei sämtliche
Hemmungen verloren. Die Erfinderinnen des Gesetzes sind sich heute nicht mehr so einig -
wie damals.
O-Ton
Panorama:
„So war das Prostitutionsgesetz doch nicht gemeint.“
O-Ton
Irmingard Schewe-Gerigk, Die Grünen
Ehem. Bundestagsabgeordnete:
„Die Zahl der Prostituierten ist angestiegen, dadurch sind die Preise gesunken, so
funktioniert die Marktwirtschaft, so ist das.“
O-Ton
Panorama:
„Ihr Gesetz hat also das Gegenteil erreicht, von dem, was sie erreichen wollten.“6
O-Ton
Anni Brandt-Elsweier, SPD
Ehem. Bundestagsabgeordnete:
„Dann tut es mir leid, dass das so in der Praxis keine Wirkung gehabt hat, was wir wollten.
Wir haben es gut gemeint.“
Bericht: Tina Soliman, Sonia Kennebeck
Kamera: Torsten Lapp, Inci Ünsal
Schnitt: Christian Balzer
Abmoderation
Anja Reschke:
Übrigens: die Bundesregierung hat bei einer Überprüfung schon 2007 bemerkt, dass das
Gesetz seine Ziele nicht so ganz erreicht hat. Nur anscheinend hat es die Bundesregierung
bisher nicht geschafft, etwas zu ändern. Auf unsere Nachfragen jetzt, hat das
Familienministerium mitgeteilt, dass neue Regelungen immerhin in Arbeit seien.


http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/ ... ma3577.pdf

Kasharius grüßt

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Marc of Frankfurt
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Re: Panorama Sendung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier haben wir ein eigenes Thema und kritische Auseinandersetzung zu dieser völlig mißratenen ARD-Panorama-Sendung


www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=8562&start=5

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Beitrag von Kasharius »

@Marc

danke. es ging mir aber hier weniger um den Beitrag als Solchen, sondern die - wie ich finde - widersprüchlichen und falschen Aussagen von Frau Schewe-Gerigk. Das der Panorama-Beitrag, vorsichtig ausgedrückt, sicher nicht zu den gelungensten gehört, hast Du ja schon in dem entsprechenden threat in brillianter Weise nachgewiesen.

Dafür und für den link Danke und gute Nacht


Kasharius

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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beitrag von fraences »

Regierung hat das Thema Menschenhandel verschleppt

Plötzlich dringen Experten der Koalition auf ein schärferes Prostitutionsgesetz – und bessere Kontrollen in Bordellen. Eine verabschiedete EU-Richtlinie kann kaum mehr rechtzeitig umgesetzt werden


Einige Kommentare hieraus zitiert:
In der FDP deutlich zurückhaltender

Dieser hofft nun, sich mit dem Koalitionspartner "im Januar oder Februar auf Änderungen einigen" zu können.

EU-Richtlinie gegen den Menschenhandel

In diesem Punkt sind sich Union und Grüne einig. FDP-Experte Wolff will eine Einigung noch vor der Bundestagswahl im kommenden Herbst nicht ausschließen.

Die Umsetzung ist auch deshalb schwierig, weil die Vorschläge bedeuten, dass sich vier Ministerien – Soziales, Wirtschaft, Inneres und Justiz einigen müssen, dazu auch noch die Bundesländer. Nach Informationen der "Welt" ist das der Grund, warum es bisher keine Ergebnisse gibt.

hier weiter lesen:

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... leppt.html
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DIE RECHTLICHE SEITE DES ROTLICHT-MILIEUS

Beitrag von fraences »

DIE RECHTLICHE SEITE DES ROTLICHT-MILIEUS
Wann ist Prostitution noch legal – wann kriminell?


Seit dem Jahr 2002 gibt es ein Prostitutionsgesetz, das die Situation der Huren verbessern sollte – doch viele Hoffnungen wurden enttäuscht

Laut der Berliner Prostituiertenberatungsstelle Hydra e.V. arbeiten 400 000 Huren in Deutschland. Die Gewerkschaft Ver.di geht davon aus, dass jährlich 14,5 Milliarden Euro mit dem ältesten Gewerbe der Welt umgesetzt werden.
Es ist ein Riesengeschäft, aber auch ein dunkles, weil es oft nicht ohne Zwang abläuft. Viele der Frauen, die anschaffen gehen, werden zur käuflichen Liebe gezwungen – BILD.de hat darüber berichtet. Und vor sexueller Ausbeutung schützt auch das Prostitutionsgesetz (ProstG) nicht, das im Januar 2002 in Kraft getreten ist.

Was hat sich für die Prostituierten in Deutschland durch das Gesetz konkret geändert?
Prostituierte haben nun einen Rechtsanspruch auf das vereinbarte Entgelt für ihre Dienste und können dieses auch zivilrechtlich einklagen. Das Gesetz stellte klar, dass sozialversicherungspflichtige Arbeitsverträge im Kontext Prostitution möglich sind. „Das war nach Auffassung von Sozialrechtlern zwar auch vorher schon der Fall, dem stand aber immer das Postulat der Sittenwidrigkeit entgegen, danach waren alle Verträge mit Bezug auf die Prostitution sittenwidrig und damit nichtig. Es ist nun also möglich, aus der Prostitutionstätigkeit Renten- und Arbeitslosengeldansprüche zu erwerben“, erklärt Beate Leopold, Diplom-Soziologin von der Beratungsstelle für Prostituierte Kassandra e.V. in Nürnberg. Krankenversicherungen müssen die Frauen auch unter der Bezeichnung „Prostituierte“ aufnehmen.

Doch warum hat sich die reale Situation vieler Sexarbeiterinnen laut Sozialstellen nicht verbessert – trotz des Prostitutionsgesetzes?


Der Vorteil des Gesetzes: Vorher konnten Bordelle, die gute Arbeitsbedingungen schufen, wegen Förderung der Prostitution kriminalisiert werden. Das ist nun nicht mehr möglich. „Ansonsten handelt es sich um ein völlig überschätztes Gesetz“, beklagt Juanita Henning von Dona Carmen e.V., Verein für politische und soziale Rechte von Prostituierten in Frankfurt am Main. Im realen Arbeitsalltag haben es Frauen in der Prostitution nach wie vor mit massiven Einschränkungen zu tun, so Henning. Ihre Beispiele:
• Nach wie vor erkennen mehrere Bundesländer Bordelle nicht als reguläre Gewerbebetriebe an.
• Mittels Sperrgebieten finde eine räumliche Ausgrenzung von Prostitution statt. Jüngstes Beispiel sei das flächendeckende Verbot von Straßenprostitution in Dortmund.
• Die ohne gesetzliche Grundlage betriebene Sonderbesteuerung von Prostituierten – 25 Euro pro Tag – erfolgt unabhängig vom realen Verdienst und wird in sieben Bundesländern praktiziert.
• Eine Vermittlung von Prostituierten durch die Arbeitsagentur ist verboten.



Wann beginnt die Kriminalität innerhalb der Prostitution?
Die Ausbeutung bzw. Beeinflussung von Prostituierten, damit diese weiterhin der Prostitution nachgehen oder wesentliche Teile ihres Lohnes abgeben, bleibt weiterhin strafbar. Die reine Vermittlung sexueller Dienstleistungen, also die die sogenannte „kupplerische Zuhälterei“, ist nicht mehr strafbar. „Es muss ganz klar zwischen Prostitution – also einer freiwillig ausgeübten Tätigkeit – und Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung unterschieden werden – Letzteres ist eine Straftat nach § 232 StGB“, so Beate Leopold.

Wann macht sich eine Prostituierte wegen Betruges strafbar?


Wenn die Prostituierte den Lohn entgegennimmt, obwohl sie plant, keine Leistung zu erbringen. „Prostituierte machen sich strafbar, wenn sie gegen Bestimmungen der Sperrgebietsverordnungen verstoßen, wenn sie gegen das Baurecht verstoßen und im baurechtlich 'falschen' Viertel der Prostitution nachgehen. Sie machen sich außerdem strafbar nach § 55 des Aufenthaltsrecht und können ausgewiesen werden, wenn sie 'beharrlich' gegen eine Verordnung zur 'Unzucht' verstoßen“, erklärt Juanita Henning.

Können Prostituierte mit ihren Freiern rechtswirksame Verträge abschließen?

Ja, die Absprache über die Leistung und den Preis zwischen Prostituierter und Freier ist durch das Prostitutionsgesetz ein rechtswirksamer Vertrag. „Hat die Frau ihre Leistung erbracht, hat sie einen einklagbaren Anspruch“, sagt Simone Kellerhoff von der Beratungsstelle Hydra e.V. in Berlin. In keinem Fall ist die Prostituierte verpflichtet, die vereinbarte Leistung zu erbringen. Hat der Freier bereits bezahlt, kann er sein Geld zurückfordern.

Können Prostituierte mit Bordellbetreibern Arbeitsverträge abschließen?
Ja, Prostituierte können Arbeitsverträge mit Bordellbesitzern schließen und haben einen einklagbaren Anspruch auf Arbeitslohn. Der Anspruch auf Lohn besteht auch dann, wenn sie keinen Freier hatten. Wichtig: Die Zusagen einer Prostituierten aus diesem Beschäftigungsverhältnis sind nicht einklagbar! Das Versprechen, bestimmte sexuelle Praktiken zu erbringen, muss durch die Prostituierte nicht eingehalten werden.
Wie wird die Situation von Prostituierten gewerberechtlich eingestuft?
Fakt ist: Die Ausübung der Prostitution gilt nicht mehr als sozial unwerte Tätigkeit. Strafrechtliche (z. B. Unzucht mit Minderjährigen) und ordnungsrechtliche (z. B. Verbot der Werbung in der Öffentlichkeit) Grenzen bestehen aber weiterhin.
Wichtig: Prostitution wird nicht als gewerbliche Tätigkeit eingestuft. Eine Gewerbemeldung ist nicht erforderlich. Beate Leopold: „Die einzelne Prostituierte muss sich zwar steuerlich beim Finanzamt anmelden, aber nicht als Gewerbetreibende beim Gewerbeamt.“ Das ist Aufgabe des Bordellbetreibers.

Inwiefern müssen Einkünfte aus der Prostitution versteuert werden?
Alle Einkünfte müssen versteuert werden – das mussten sie übrigens schon immer, auch vor dem Prostitutionsgesetz, egal ob selbstständig oder in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Wie viel an den Betreiber oder die Betreiberin des Bordells als Entgelt für von ihm erbrachte Leistungen, wie zum Beispiel für Zimmernutzung, Reinigung, Werbung, Handtücher, Kondome, abgegeben wird, ist unterschiedlich und hängt vom Leistungsumfang des Betreibers ab. „Da freiwillig arbeitende Frauen ihren Arbeitsplatz frei wählen, ist es letztlich ihre Entscheidung, welche Leistungen ihr wie viel wert sind. Die Abgaben variieren zwischen 30 und 50 Prozent pro Kunde“, so Beate Leopold.

Gibt es Städte in Deutschland, in denen Prostitution verboten ist?
„In fast allen Städten Deutschlands – bis auf wenige Ausnahmen wie zum Beispiel Berlin, Rostock – gibt es Einschränkungen und Verbotszonen, diese sind in den jeweiligen Sperrbezirksverordnungen festgelegt. Jede Kommune kann ihre eigene verabschieden bzw. von der jeweils zuständigen Behörde auf Landesebene verabschieden lassen, dementsprechend unterschiedlich sind sie auch. Beispiel Baden-Württemberg: Nur in Gemeinden über 35 000 Einwohnern besteht kein generelles Prostitutionsverbot. Das heißt: Nur in 45 von 1109 Gemeinden ist Prostitution – eingeschränkt – möglich. „Auf 89 Prozent der Fläche Baden-Württembergs ist Prostitution damit gänzlich verboten. Dort leben immerhin knapp sieben Millionen Menschen“, sagt Juanita Henning von Dona Carmen e.V.

http://www.bild.de/ratgeber/recht/prost ... .bild.html
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RE: DIE RECHTLICHE SEITE DES ROTLICHT-MILIEUS

Beitrag von friederike »

Ein sehr sachlicher und informativer Artikel! Die BILD-Zeitung erstaunt immer wieder ...

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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beitrag von fraences »

PROSTITUTION
Neue Regeln für das Sex-Geschäft


Zehn Jahre nach der Liberalisierung durch Rot-Grün ist die Debatte um käuflichen Sex neu entbrannt. Nachbesserungen am Gesetz sollen die Prostituierten vor Zwang und Gewalt schützen.


Alles sollte anders werden. Prostituierte sollten nicht mehr wie Bürger zweiter Klasse behandelt, das angeblich älteste Gewerbe der Welt aus der Schmuddelecke geholt und entkriminalisiert werden. Rot-Grün hatte sich mit dem vor zehn Jahren in Kraft getretenen Prostitutionsgesetz viel vorgenommen. Frauen, die ihren Körper verkaufen, können sich seitdem regulär kranken- und rentenversichern, ihren Lohn einklagen und Hartz-IV beantragen. Zuhälter dürfen legal ein Bordell betreiben und in großem Stil dafür werben.

CSU will Verschärfung

Ziel des Prostitutionsgesetzes war es, die Arbeitsbedingungen in der Rotlichtszene zu verbessern. Es sollte die Frauen stärken, nicht ihre Zuhälter. Das ist allerdings nur bedingt geschehen, lautet die Bilanz für viele Betroffene nach zehn Jahren. Die Union macht die Liberalisierung sogar für eine Zunahme der Zwangsprostitution verantwortlich. Noch in dieser Legislaturperiode wolle man deshalb das Gesetz verschärfen, kündigt der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl, jetzt in der Berliner Zeitung an. Entsprechende Gespräche mit der FDP liefen bereits.

„Wir wollen möglichst rasch zu einem Gesetzentwurf kommen. Denn die Entwicklung ist so evident falsch, dass das Gesetz geändert werden muss. Das sagt nicht nur Alice Schwarzer, sondern die Sittenpolizei in jeder deutschen Großstadt“, so Uhl. Das von der rot-grünen Koalition verabschiedete Prostitutionsgesetz habe „einen rechtsfreien Raum geschaffen, der Zuhälter stärkt und Prostituierte schwächt und der von Kriminellen ausgiebig genutzt wird“, kritisierte er. Damit müsse Schluss sein.


Seit Anfang 2002, also seit zehn Jahren, gilt Prostitution in Deutschland nicht mehr als sittenwidrig und ist als Erwerbsarbeit anerkannt. Das Prostitutionsgesetz wurde unter der rot-grünen Bundesregierung verabschiedet.
Geht es nach der Union, dann muss ein Prostitutionsbetrieb künftig als solcher genehmigt werden. Es reiche nicht, ihn wie derzeit als Schankbetrieb zu tarnen. Die Erlaubnis für einen Prostitutionsbetrieb werde wiederum nur bekommen, wer vorher nicht als kriminell aufgefallen sei. Die Sicherheitsbehörden könnten ihn wieder schließen, wenn es Rechtsverstöße gebe. Der CSU-Politiker forderte außerdem, Gesundheitsuntersuchungen für Prostituierte zur Pflicht zu machen. Dies gebe Zwangsprostituierten die Möglichkeit, sich dem Staat ohne die Gegenwart eines Zuhälters zu offenbaren. Auch der FDP-Innenexperte Hartfrid Wolff schließt nicht aus, dass es noch in dieser Legislaturperiode zu einer einvernehmlichen Lösung kommt.

Kontrollen verfassungsrechtlich heikel

Der Opposition sträuben sich angesichts dieser Pläne die Haare. Rot-Grün habe manches aus dem Halbschatten herausgeholt, sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka. Das habe sich als richtig erwiesen. Im Übrigen habe der Staat bei Verdacht auf Zwangsprostitution sehr wohl die Möglichkeit, Kontrollen durchzuführen. Gehe eine Frau freiwillig der Prostitution nach, dann bestehe für derartige Kontrollen allerdings kein Anlass, so Lischka. Sie seien auch verfassungsrechtlich heikel. Private Wohnungen etwa, in denen Prostitution ohne Zwang stattfinde, seien dem Grundgesetz nach unverletzlich. Das könne man nicht einfach ändern.

Die einstige Grünen-Politikerin Irmingard Schewe-Gerigk, heute Vorstandsvorsitzende der Frauenorganisation Terre-des-Femmes, war damals maßgeblich an der Entstehung des Prostitutionsgesetzes beteiligt. Das Gesetz hält sie auch heute noch für richtig. Gleichwohl sieht auch Schewe-Gerigk einen gewissen Regulierungsbedarf. „Jemand, der ein größeres Bordell eröffnen will, muss natürlich ein polizeiliches Führungszeugnis haben.“ Es könne nicht sein, dass ein Zuhälter, der in Menschenhandel verwickelt sei, ein Bordell eröffnen dürfe. „Da muss genau hingeschaut werden, was das für Leute sind. Auch die Arbeitsbedingungen müssen besser kontrolliert werden können durch die Ordnungsämter“, fordert die Terre-des-Femmes-Chefin.

Ihre Organisation schätzt, dass jährlich rund 10.000 bis 30.000 Mädchen und Frauen zur sexuellen Ausbeutung nach Deutschland verschleppt werden. Wenn man wirklich gegen Zwangsprostitution vorgehen wolle, müsse man den betroffenen Frauen ein Aufenthaltsrecht und Schutzwohnungen geben, sagt Schewe-Gerigk. „Sie dürfen keine Angst haben, dass sie nach ihrer Aussage abgeschoben werden. Die Rechtlosigkeit der Opfer hat sich in der Praxis als Täterschutz erwiesen.“

Huren gegen Totalüberwachung


Die Betroffenen selbst lehnen dagegen jede gesetzliche Verschärfung strikt ab. „Wir sollen entrechtet und kriminalisiert werden“, sagt Juanita Henning vom Prostituiertenverein Doña Carmen in Frankfurt am Main. In der Praxis hätte dies eine Totalüberwachung der Frauen zur Folge. „Es wäre ein lupenreines Polizeigesetz. Prostitution soll wieder geächtet werden.“ Schon heute müssten sich alle Frauen, die zum Beispiel in München anschaffen, bei der Polizei melden. „Das ist illegal“, moniert Henning.

Ein Gesetz, wie es der Union vorschwebe, würde dies sogar noch legalisieren. „Wir wollen nur gleiche Rechte für alle, mehr nicht.“ In einem offenen Brief an den stellvertretenden Unionsfraktionschef Günter Krings (CDU) verbittet sich der Verein denn auch die Behauptung, dass eine Verschärfung des Gesetzes zum Wohle der Frauen sei. Vielmehr sei es der Versuch, Prostitution wieder mit den Mitteln des 19. Jahrhunderts zu regulieren.

Unbestritten ist, dass sich die Legalisierung der Prostitution zumindest für den Staat ausgezahlt hat. So sind Bordellbetreiber inzwischen in mehreren Bundesländern von der Steuerfahndung ermächtigt, eine Pauschale von täglich bis zu 25 Euro von ihren Frauen einzukassieren.

http://www.fr-online.de/politik/prostit ... 43282.html
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Interview Hydra e.V. Karolina Leppert

Beitrag von fraences »

„Wir sind nicht rechtlos“


Karolina Leppert engagiert sich im Vorstand von Hydra, der laut Selbstdarstellung ersten autonomen Hurenorganisation Deutschlands. Sie redet darüber, was sie vom Prostitutionsgesetz hält, das vor knapp elf Jahren in Kraft getreten ist.


Frau Leppert, das Prostitutionsgesetz hat vor allem eins verändert: Prostitution ist nicht mehr sittenwidrig. Was heißt das?


Sittenwidrig ist eine vollkommen verschwurbelte Formulierung aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Vor dem Inkrafttreten des Prostitutionsgesetzes war es auch nicht illegal, sich zu prostituieren. Aber die Organisation rund um die Prostitution war illegal, also zum Beispiel, wenn jemand den Frauen eine Wohnung zur Verfügung stellte, ihnen ein angenehmes Umfeld verschaffte, noch Kondome zur Verfügung gestellt hat, konnte dieses Verhalten bereits als Förderung von Prostitution ausgelegt werden und das war strafbar.


Was hat das Gesetz gebracht?


Prostituierte sind nicht mehr rechtlos. Das Gesetz schützt sie vor Willkür und Gewalt. Sie können ihr Honorar einklagen, fest angestellt werden, sich sozialversichern. Bei Mietverhandlungen muss der Geschäftszweck in den Mietvertrag und keine Alibitätigkeit. Vor dem Gesetz war ein solcher Vertrag ungültig beziehungsweise sittenwidrig, dadurch konnte der Vermieter nach Lust und Laune fristlos kündigen.


Die Kritiker sagen, seit der Einführung des Gesetzes hätten Menschenhandel und Zwangsprostitution zugenommen. Verbrechensbekämpfung werde verhindert.

Da kann ich nur sagen, schaut genauer hin. Laut Polizeistatistik sind die Fälle zurückgegangen. Und ein Verbot war noch nie und ist doch keine Lösung. Solange Frauen schlecht bezahlte Jobs nehmen müssen und es gerade in osteuropäischen Ländern so viel Armut gibt, wird es immer Frauen geben, die mit offener oder versteckter Prostitution ihr Geld verdienen. Wir schätzen, dass rund 25 Prozent der Frauen in der Prostitution arbeiten wollen, 30 Prozent möchten gerne aufhören und bekommen die Kurve nicht, weitere 35 Prozent hatten keine Ahnung von der Realität und haben sich überschätzt, aber nur fünf bis sieben Prozent sind wirkliche Opfer von Menschenhandel. Wobei objektiverweise zwischen Menschenhandel und Schleusung unterschieden werden muss.

_____
_25% wollen in der Prostitution arbeiten
_30% möchten aufhören
_35% hatten keine Ahnung
5-7% sind Opfer von Menschenhandel
_____


Was müsste denn am Gesetz geändert werden, was halten Sie zum Beispiel von Konzessionen für Bordellbetreiber, dann könnten Gewerbeämter besser kontrollieren?

Da von der Polizei Ausübungsorte der Prostitution grundsätzlich als gefährliche Orte eingestuft werden, kann jetzt bereits kontrolliert werden. Wir wollen keine Extrawürste, weder bei Rechten noch bei Pflichten. Bei Konzessionierungen ist die Gefahr groß, dass dann wieder Strohmänner die Betriebe organisieren. Das schafft Abhängigkeiten.


www.fr-online.de/politik/huren--wir-sin ... 43584.html
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beitrag von fraences »

Schwedens Verbot sexueller Dienste bleibt umstritten


Seit zehn Jahren hat Deutschland eines der liberalsten Prostitutionsgesetze der Welt.
Seit Schwedens Parlament 1999 den Kauf sexueller Dienste unter Strafe stellte, hat sich die Prostitution stark verändert, ob zum Besseren oder zum Schlechteren, ist eine Glaubensfrage.


Die Malmskillnadsgata war mal Stockholms meist frequentierter Straßenstrich, jetzt ist sie eine öde Straße, durch die am Abend nur der Wind pfeift. Ein paar Frauen, die schnelles Geld für den nächsten Schuss Heroin brauchen, drücken sich noch in die Torbögen, doch die Limousinen mit den Männern, die früher ständig vorbeirollten, sind nur noch selten zu sehen.

Die Anhänger des schwedischen Verbots der Prostitution verweisen auf die sinkende Zahl der Straßenhuren; die Gegner behaupten, dass diese nur in neue Formen des Sexhandels abgewandert seien. Die Kritiker sprechen von einem härteren Milieu, in das die Prostituierten abgedrängt worden seien; wofür es wiederum nach Ansicht der Befürworter keine Beweise gibt – die Zahl von Vergewaltigungen oder anderen Gewaltdelikten im Zusammenhang mit dem Sexkauf habe nicht zugenommen.

Selbst zur Haltung der Bevölkerung gibt es widersprüchliche Studien, je nach Fragestellung. Da meinen 80 Prozent, dass sich das Verbot des Sexkaufs bewährt habe; und gleichzeitig sagen 71 Prozent, dass dieser straffrei sein solle.

Dorsche an der Angel

Schweden war das erste Land, das versuchte, der Prostitution durch die Kriminalisierung der Freier beizukommen. Die Frauen, die sexuelle Dienste anbieten, tun nichts Verbotenes – der Kunde aber macht sich strafbar. Der Strafrahmen dafür reicht von einer Geldstrafe von normalerweise 50 Tagessätzen bis zu sechs Monaten Gefängnis, bei der Ausnützung Minderjähriger bis zu zwei Jahren. Doch nicht viele „Dorsche“, wie man in Schweden die Freier nennt, enden an der Angel der Fahnder. Zwar stieg die Zahl der Urteile von 11 im ersten Jahr auf 107 zehn Jahre später, doch hinter Gitter musste noch keiner der Freier. Dennoch wirkt das Gesetz präventiv. Mehr als das Bußgeld wird der Strafbescheid gefürchtet, der in die Familienidylle platzen kann.

Während es in Schweden schätzungsweise 220 Prostituierte pro eine Million Einwohner gibt, sind es in Dänemark, wo Sexkauf legal ist, rund fünfmal so viele. Doch die Dunkelziffer ist groß. Internet und Smartphones haben den Straßenstrich für die Kontaktaufnahme abgelöst, das Geschäft hat sich von Parkplätzen in Hotels und Wohnungen verlagert. Die schwedische Sozialbehörde meint dennoch, dass das Gesetz einen Rückgang des Sexhandels bewirkt hat. Zudem schrecke es ausländische Menschenhändlerringe ab, die dorthin ausweichen, wo sie ihr Geld leichter verdienen können.

In Skandinavien hat Schwedens Gesetz Nachahmer gefunden. Seit 2009 werden Freier auch in Island und Norwegen verfolgt. Das norwegische Verbot erstreckt sich sogar auf das Ausland – auch Norweger, die ihren Gelüsten in Riga oder Pattaya nachgehen, machen sich strafbar. In Finnland ist Sexhandel dann kriminalisiert, wenn die Prostituierte Opfer von Menschenhandel ist.

Nur in Dänemark hat die Regierung auf Anraten des Strafrechts-Komitees ihren Vorschlag für ein Sexkaufverbot wieder zurückgezogen. Dass das Komitee aus fünf männlichen Juristen bestand, weckte Empörung unter den Anhängern eines Verbots. Sie meinen, dass die Empfehlung anders ausgesehen hätte, wenn in dem Gremium auch Sozialarbeiterinnen gesessen hätten.

http://www.fr-online.de/politik/freier- ... 43604.html
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Re: RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beitrag von fraences »

          Bild
fraences hat geschrieben: Wir schätzen, dass rund 25 Prozent der Frauen in der Prostitution arbeiten wollen, 30 Prozent möchten gerne aufhören und bekommen die Kurve nicht, weitere 35 Prozent hatten keine Ahnung von der Realität und haben sich überschätzt, aber nur fünf bis sieben Prozent sind wirkliche Opfer von Menschenhandel. l
Ich frage mich gerade, woher diese geschätzte Zahlen kommen. Ich hoffe nicht, das diese Zahlen, dann als Maßstab dann durch die Welt der Presse geistern.
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Desinformationskampagne?!

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zeitung Die Welt (Springer): Regierung verschleppt das Thema Menschenhandel

Plötzlich dringen Experten der Koalition auf ein schärferes Prostitutionsgesetz – und bessere Kontrollen in Bordellen. Eine verabschiedete EU-Richtlinie kann kaum mehr rechtzeitig umgesetzt werden.

Von Manuel Bewarder und Marc Neller
www.welt.de/politik/deutschland/article ... andel.html



In dem Artikel gibt die Zeitung zu, den Tatort "Wegwerfmädchen" ausgelöst zu haben.

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Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Situation von Opfern von Menschenhandel in Deutschland

Bei der parlamentarischen Beratung der Gesetzesinitiative der Grünen im Bundestag wird auch die falsche Göttingen/LSE-Studie aus der NDR-Panorama Sendung von Norbert Geis (CSU Aschaffenburg) ausgeschlachtet.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=127416#127416



So wird es dann später bei der Günther Jauch Sendung nachgemacht für 6 Millionen Zuschauer.


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