Wird Frauen der Zutritt untersagt?

[Romy]

Hallo Leute,

angeregt durch die Aussagen in diesem Thread:

viewtopic.php?t=9002

würde ich Euch gerne mal eine Frage zu einem Erlebnis stellen, das ich mir nie so recht erklären konnte und was im Nachhinein eigentlich zum Grinsen ist... denn mir dämmert langsam, daß ich da wohl gegen irgendwelche (un)ausgesprochene Regeln verstoßen habe - naiverweise natürlich, ohne es auch nur zu ahnen.

Ich wurde von zwei Freunden eingeladen, mit ihnen feiern zu gehen, wir waren die ganze Nacht in München unterwegs. Irgendwann kam einer der beiden auf die glorreiche Idee, einen Club zu besuchen (wo ich bis heute eigentlich nicht weiß, was es für einer war, sowas wie ein Animierlokal mit Bar). Die beiden zogen mich also mit, ich fand die Idee ja ganz lustig...

... dort dann allerdings bald nicht mehr, denn meine Anwesenheit sorgte für völlige Konfusion unter den dort arbeitenden Frauen. Die Palette reichte von offener Anfeindung bis zum demonstrativen Ignorieren oder zur Verwirrung, wie mit mir wohl umzugehen sei (eine SW probierte kurz aus, ob sie mich evt. genauso hofieren soll wie meine männlichen Begleiter ).

Ich muß dazu anmerken, daß ich weder die Partnerin einer meiner Freunde noch in irgendeiner Form unfreundlich war - im Gegenteil, ich war offen und ganz normal höflich und signalisierte das auch so. Nur eine der anwesenden Frauen verhielt sich genauso unvoreingenommen, sie fing mit mir ein Gespräch an und wir unterhielten uns eine Weile.

Was war da bloß los?? Gibt es eine Regel, die den nicht dort arbeitenden Frauen den Zutritt generell verbietet? Oder lag es daran, daß die Situation einfach zu ungewöhnlich war? Ich fand es eigentlich ziemlich schade, daß eine normale, unvoreingenommene Verständigung so gleich abgewürgt wird - warum eigentlich? Ich fühle mich ziemlich naiv, wenn ich daran zurückdenke.

Da ich ja (bislang ) nur Escort mache, habe ich keine Ahnung von den Gepflogenheiten in so einer Bar oder auch in einem Bordell - würde mich sehr interessieren, ob Ihr mir dazu vielleicht etwas sagen könnt.

Ratlose aber liebe Grüße,
Romy

[Sinamore]

Habe ich in einem Cabaret auch schonmal erlebt, da wurde ich mitsamt meinen männlichen Begleitern schlicht ignoriert. Ich verstehe nicht, wie man sich schon rein aus geschäftlichen Überlegungen so verhalten kann- schliesslich könnte auch eine Gruppe, wo eine Frau dabei ist sich als sehr grosszügig erweisen..zumindest versuchen kann man es ja. Man muss sich natürlich nicht alles gefallen lassen zb. wenn die weiblichen Gäste versuchen einem die Aufmerksamkeit zu stehlen, aber ein Mindestmass an Respekt gegenüber potenziellen Kunden wäre schon angebracht.

Denke eine solche Einstellung ist von Lokal zu Lokal verschieden. Eine Bekannte ging mit ihrem Freund mal in ein Striplokal, wo sie sehr herzlich empfangen wurde und sogar Komplimente von den Tänzerinnen erhielt.

[Romy]

@ sinamore:

Du hast recht, so sehe ich es eigenlich auch - und auch daß einem als Frau natürlich klar sein muß, worum es an so einem Ort geht, und sich dementsprechend vom Verhalten anpassen. Also den Arbeitsbetrieb nicht stören, weder durch offensichtlichen Voyeurismus noch durch unhöfliches, ablehnendes Verhalten. Sowas wäre mir sowieso nie in den Sinn gekommen, weder dort noch bezgl. SW überhaupt.

Liebe Grüße, Romy

[ehemaliger_User]

Ich war schon mehrmals mit weiblicher Begleitung in entsprechenden Lokalen. Manchmal wurden wir gefragt, ob wir eine Dame des Hauses zu einem Drink einladen wollen. Manchmal habe ich auchz schon Frauen-Gruppen in solchen Etablissements gesehen, die auch Dollars steckten oder Privattanz buchten.

In einem anderen Haus wollte mal eine meiner Begleiterinnen mit in das angrenzende Bordell (um mitzumachen). War auch kein Problem nach Absprache mit dem Betreiber und der entsprechenden Sexarbeiterin.

[friederike]

Eine Kommilitonin (sie ist keine Sexarbeiterin und denkt dies auch von mir) hat mir erzählt, dass sie neulich ein ähnliches Erlebnis hatte, als sie mit zwei auswärtigen (amerikanischen) Freunden in einem Schuppen in Düsseldorf war. Die drei hatten eine Cocktailbar gesucht. Sie haben auch Cocktails getrunken, alle waren sehr höflich, aber der Geschäftsführer hat sie nach einer Runde gebeten, zu gehen.

Zu Erklärung hat er gesagt, die Kolleginnen hätten den Auftritt als voyeuristisch empfunden. Das kann ich verstehen, wenn die fremden Gäste so wirken, als suchten sie etwas Kitzliges zum Anschauen. Ausserdem war man besorgt, die Anwesenheit "normaler" Gäste könnte die Klientel verunsichern.

[Adultus-IT]

Wenn wir unterwegs sind und in solche Etablissements gehen... dann lassen wir die Damen doch nicht vor der Tür stehen oder schicken sie nach hause.
Ich habe so was bisher auch noch nicht erlebt obwohl es schon oft böse Blicke gab und auch im Ausland ist man da nicht immer erfreut private Damenbegleitung zu sehen.
Rausgeflogen sind wir aber aus noch keinem "Laden".

Wenn so was passiert... sind das auch meist nicht die Betreiber die dagegen sind sind... sondern die dort arbeitenden Damen selber. Die ganz bösen Zungen sprechen da von "Stutenbissigkeit".

Wenn die Betreiber das nicht wollen dann sollten sie an die Tür schreiben "Men Only". Aber wahrscheinlich kann man so was in Deutschland nicht machen.. denn die kleinen "Alice Schwarzer`s"
sind ja überall und sagen dann evtl. ein solcher Schriftzug verstoße gegen das AGG im besonderen gegen den §2 Abs.8.

Wenn auch drinnen nur Männer anwesend sind dann sollte das ganze auf einer Regenbogenbanner mit 6 umgedreht angebrachten Farben zu lesen sein. Früher stand dort immer "Gays Only"...das gibt es aber noch selten...da die Läden sehr angefeindet wurden.
Ich meine nur... um da nicht was zu verwechseln.

Gruss Adultus - IT Micha

[Romy]

@ All:

Also kann man wohl festhalten, daß es recht unterschiedlich gehandhabt wird, und ich wohl einfach Pech hatte?

@ Friederike:

Ja, mir leuchtet schon ein, daß die Betreiber zum Schutze ihres Klientels hier etwas dagegen haben könnten, eine derartige Ansage wäre für mich auch ok gewesen. Hier war die Situation allerdings etwas anders:

Wir wurden ganz normal reingelassen, und der Begrüßung seitens der Frauen nach zu urteilen war einer meiner Freunde dort kein Unbekannter , also kein Gast, der nur zum "Trinken" dorthin geht. Wir nahmen in einem Séparée Platz und wurden mit Getränken versorgt (mit Ausnahme von mir - irgendwann wurde es mir doch zu blöd und ich holte mir mein Getränk selber an der Bar). Beide Freunde haben an diesem Abend definitiv viel Geld in diesem Laden dagelassen und wurden seitens der SW heftigst beschmust.

Ich persönlich hätte die Situation wenngleich ungewöhnlich, aber nicht unangenehm empfunden. Unangenehm war nur die feindselige Haltung der Frauen; ich hätte das nicht vermutet und war überrascht. Aber wahrscheinlich kam so etwas da drin noch nie vor, ich war mit Sicherheit die einzige Frau in dem Laden, welche nicht dort auch gearbeitet hat. Insofern liegst Du bestimmt richtig, daß sie meine Anwesenheit als voyeuristisch und deshalb inaktzeptabel fanden.

Liebe Grüße, Romy

[fraences]

Liebe Romy,

ein anderer Aspekt ist, so ist es mir mal ergangen als ich in Begleitung meines Mannes und ein Freund in der Schweiz ein Nightbar eine Stippvisite gemacht habe.

Die dort arbeitenden Frauen beäugelten mich anfangs misstrauisch und distanziert. Erst als ich den ersten Schritt gemacht habe und sie ansprach, brach langsam das Eis und es kamen gute Gespräche zu stande. Der Barkeeper beobachte argwohnisch und die Frauen trauerten sich nicht, sich weiter mit mir zu reden. Ich spürte hier stimmte was nicht.

Zu Hause habe ich den Laden dann gegoogelt.Da wusste ich, warum es so war. Vor einem Jahr war in dem Laden eine Razzia :Der größte Menschenhandelsring der Schweiz.
Man hatte Angst, das wir von der Polizei wären.

Heute ist immer noch auf der Reeperbahn, ist hier im Forum irgendwo gepostet, das Schild an der Herbertstrasse: Zutritt für Frauen verboten.

Liebe Grüße, Fraences

[alana]

Wird es nicht mal langsam Zeit dieses Frauenverbotsschild an der Herbertstraße in HH gerichtlich in Frage zu stellen?

[friederike]

Wirklich, so etwas gibt es noch? Muss man dort als Frau eine Besuchserlaubnis haben?

[Adultus-IT]

          

Wird es nicht mal langsam Zeit dieses Frauenverbotsschild an der Herbertstraße in HH gerichtlich in Frage zu stellen?

[schild=9 fontcolor=8B0000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]DAS SCHILD BLEIBT - BASTA !!![/schild]


Mit einem leichten Augenzwinkern frage ich mich... was wollen die Frauen da...wenn sie nicht dort arbeiten?...egal ob mit oder ohne Schild.
Ein Gastwirt lebt auch nur von zahlenden Gaesten und wer gaffen will der geht ins Museum oder in den Zoo.




Gruss Adultus - IT Micha

[alana]

Wenn das eine Privatstrasse ist kann der Grundbesitzer machen was er will. Er hat das Hausrecht. Aber wenn es eine öffentliche Strasse ist, dann finde ich dieses Verbot sehr dreist und nicht grundgesetzkonform.

Ich kanns ja verstehen, daß es aus einer Zeit stammte, als die Moral noch hochgehalten wurde und man Frauen vor unzüchtigen Angeboten schützen wollte. Aber heute hat sich eh alles relativiert.