Alter und Reife? (Sexworker Volljährigkeit)

Ein nahezu unerschöpfliches Thema: Psychologische Betrachtungsweise der Sexarbeit
lissi456
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Beitrag von lissi456 »

Hallo,

aus Zeitgründen verzichte ich jetzt auf eine lange Antwort.

Auf etwas will ich aber kurz Bezug nehmen:
lissi456 hat folgendes geschrieben: ‹ markieren ›
Ich sehe schon einen Zusammenhang zwischen Familienverhältnisse (und wenn du willst Veranlagung) und jgdl. Prost.


Hmm - zuerst stolpere ich da mal über dein "wenn du willst"
Also: Ich habe "Veranlagung" im weitest denkbaren Sinn verwenden wollen, wollte das keinesfalls auf "Vererbung"
beschränkt wissen. Sondern nur der Tatsache Rechnung tragen, dass die Resilenz gegenüber traumatischen Erfahrungen
eine enorme interindividuelle Schwankungsbreite aufweist, "Trauma" also rein subjektiv ist.
Gut, da sind wir einer Meinung :-)

Also ich will SW auf keinen Fall pathologisieren! Bei einer Diskussion um jgdl. Prost. kommt man/komme ich jedoch schnell in die wenig erfreuliche Schiene…
Vor allem fällt mir dabei meine eigene Sprache auf: Jgdl. und selbstbestimmte SW passt für mich nicht in einem Satz, daher auch jgdl. Prost. vs. SW.

Auf deine Ausführungen zum kausalen Zusammenhang werde ich wohl nächste Woche eingehen….bis dahin allen ein schönes WE!

Elisabeth

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Beitrag von Aoife »

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lissi456 hat geschrieben:Auf deine Ausführungen zum kausalen Zusammenhang werde ich wohl nächste Woche eingehen….
O.k. - ich werde mich in Geduld üben :046
Und freue mich schon auf deine Ansichten. Vorab, um ev. Mißverständnisse zu vermeiden, nur so viel:
lissi456 hat geschrieben:Bei einer Diskussion um jgdl. Prost. kommt man/komme ich jedoch schnell in die wenig erfreuliche Schiene…
Auch hier sind wir definitv einer Meinung :003
Gerade weil ich das selbst damals in seiner übelsten Form erlebt habe, gehe ich das Thema bestimmt nicht romantisierend an.
Nur bin ich eben auch zu dem Schluß gekommen, dass das "wenig Erfreuliche" im Einzelfall noch immer die beste Lösung sein kann.
Zumindest wenn man sich bei seinen Überlegungen auf die realistisch zur Auswahl stehenden Lösungen beschränkt.
Unser aller Fernziel, dass solche Schicksale gar nicht mehr auftreten, hilft den jetzt betroffenen Jugendlichen überhaupt nichts.
Und kann sogar sehr leicht negativ verstanden werden - es gehört schon viel Distanz dazu, jemandem, dem möchte, dass es
"so etwas wie mich" in Zukunft nicht mehr geben soll, Recht zu geben. Und sei es auch nur in der Theorie.

Dir auch ein schönes WE!
Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von Lycisca »

Könnte man aus dieser doch schon recht umfangreichen Diskussion ein "politiktaugliches Resume" ziehen? Zum Beispiel Anerkenntnis der Notwendigkeit eines gewissen Mindestalters für Sexwork im Sinn von Jugendschutz, Anerkenntnis, dass dieses Alter nicht zu hoch sein darf, um das Recht auf eigene Entscheidungen zur Sexualität nicht unverhältnismäßig zu beschneiden, und Überlegungen, wie unerwünschte Konsequenzen von Altersgrenzen verhindert/abgeschwächt werden können.

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Beitrag von Aoife »

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Lycisca hat geschrieben:Könnte man aus dieser doch schon recht umfangreichen Diskussion ein "politiktaugliches Resume" ziehen?
Hmm - bisher habe ich bei diesem Thema rein psychodynamisch gedacht.
Dann also mal meine ganz persönliche Meinung zu politischen Konsequenzen:
Lycisca hat geschrieben:Zum Beispiel Anerkenntnis der Notwendigkeit eines gewissen Mindestalters für Sexwork im Sinn von Jugendschutz, ....
Da denke ich kommen wir nicht darum herum das international anerkannte Schutzalter von 18 zu akzeptieren,
wenn wir als politische Gesprächspartner überhaupt in Frage kommen wollen.
Lycisca hat geschrieben:Anerkenntnis, dass dieses Alter nicht zu hoch sein darf, um das Recht auf eigene Entscheidungen zur Sexualität nicht unverhältnismäßig zu beschneiden, ...
Ja, sehe ich auch so - es gibt IMHO keinen Grund höhere Wünsche als diese "politische Schallmauer" anzumelden.
Und entsprechend wäre dann natürlich auch vom politischen Diskussionspartner zu fordern, diese Grenze als
nicht zur Disposition stehend zu akzeptieren. Alles andere wäre eine Verletzung des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung.
Lycisca hat geschrieben:Überlegungen, wie unerwünschte Konsequenzen von Altersgrenzen verhindert/abgeschwächt werden können.
Hierfür bin ich juristisch wohl doch zu wenig gebildet, mir fällt nur exemplarisch der §5 des deutschen TSG ein,
wie man solch ein Problem beispielsweise handeln kann:
Ein nicht strafbewehrtes Verbot drückt den politischen Willen des Gesetzgebers aus, ohne die Grundrechte
der Bürger (in diesem Fall das Recht auf freie Meinungsäußerung) allzusehr zu beschneiden.

Mir ist klar, dass hierdurch auch die erwünschten Konsequenzen zumindest verwässert würden, umso wichtiger
stellt sich die oben schon angesprochene Frage, ob für die erwünschten Konsequenzen eine gesetzliche Regelung
überhaupt erforderlich ist - oder ob man hierbei nicht eher den selbstorganisatorischen Kräften in psychisch stabilen
Familienstrukturen vertrauen sollte.
Mir persönlich ist jedenfalls kein einziger Fall bekannt, in dem ein gesetzliches Verbot etwas Gutes bewirkt hätte,
hingegen aber mehrere, in denen ein solches Verbot den ohnehin schon pathogenen Einfluß der Familie verstärkt hätte.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von Lycisca »

Aoife hat geschrieben:Ein nicht strafbewehrtes Verbot drückt den politischen Willen des Gesetzgebers aus, ohne die Grundrechte
der Bürger [...] allzusehr zu beschneiden.
Als Verbot, das an die jungen Frauen unter 18 adressiert ist, wäre das eine Lösung, für die wir uns einsetzen könnten: Mit Belegmaterial, warum Strafen tendenziell schaden.

Es müsste aber natürlich auch darauf geachtet werden, dass Kinder und Jugendliche vor dem Missbrauch z.B. durch ihre eigenen Eltern geschützt werden.

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Beitrag von Aoife »

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Lycisca hat geschrieben:Es müsste aber natürlich auch darauf geachtet werden, dass Kinder und Jugendliche vor dem Missbrauch z.B. durch ihre eigenen Eltern geschützt werden.
Hier würde ja das Inzestverbot greifen. Wirklich problematisch sehe ich higegen den nötigen Schutz
vor Lehrern, Priestern, Trainern &c. Das ist sicherlich eine Schwachstelle bei der politischen Umsetzung meiner
primär in einer Diskussion über psychische Folgeschäden einer "zu frühen" Prostitution entwickelten Gedanken.

Den Jugendschutz an sich möchte ich definitiv nicht angreifen!

Es geht mir ausschließlich darum, dass Jugendprostitution unter anderem auch eine Chance für "Opfer" sein kann,
sich als "Überlebende" zu beweisen. Und dass das unüberlegte "Stopfen dieser Gesetzeslücke" somit durchaus
auch von Nachteil sein kann, insbesondere für diejenigen, denen es eigentlich helfen sollte.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von Lycisca »

Ab 1. November (45. Session) behandelt der Ausschuss für ökonomische, soziale und kulturelle Rechte der Vereinten Nationen den Bericht der Schweiz unter CESCR. Ich habe mir deshalb den Bericht der Schweiz angesehen und mir ist folgende Mitteilung aufgefallen, die sich auf diesen Thread bezieht:

"le Protocole facultatif à la Convention relative aux droits de l'enfant, concernant la vente d'enfants, la prostitution des enfants et la pornographie mettant en scène des enfants, ratifié le 19 septembre 2006 et entré en vigueur le 19 octobre 2006"

Demnach wäre es erstaunlich, wenn in der Schweiz Prostitution mit 16 erlaubt ist, Alkoholkonsum aber erst mit 18, weil ja das Kinderschutzprotokoll und sogar das optionale Protokoll dazu betreffend Kinderprostitution gelten. Daher eine Frage an die Schweizer UserInnen: Könnte es also so sein, dass in der Schweiz ohnedies ein Verbot der Prostitution unter 18 Jahren gilt, aber die jungen Frauen nicht für Übertretungen bestraft werden (was ja sinnvoll ist)?

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Beitrag von ehemaliger_User »

Tanja_Regensburg hat geschrieben: Aber ich finde auch dass die Volljährigkeit mit 18 Jahren zu früh ist....

Die Probleme die ich bei so jungen Kolleginnen sehen sind nicht nur psychischer Art....

sich gerade so junge Mädchen noch nicht selbstbestimmt vermarkten und organisieren können für sehr viel gefählicher.
Ich kenne einige Mesnchen, die sich mit 18 sehr gut selbst organisieren können.

Aber ist die Problematik nicht eine systembedingte? Optimal ist es doch so, wie Tanja geschildert hat: ihre Tochter hat sich gegen einen momentanen Einstieg entschieden, weil sie von Ihrer Mutter entsprechend unvoreingenommen beraten wurde.

Hier muss doch der Hebel angesetzt werden.

Ansonsten treiben wir doch die unter 21jährigen (oder wie eine Altergrenze auch willkürlich gezogen würde) wieder in die Illegalität. Kontrolliert werden würde doch nur in grossen Betrieben, die "Loverboys" würden "ihre" Mädels (ich verwende an dieser Stelle absichtlich diesen Begriff) doch auf die Strasse oder in schwer kontrollierbare, schutzlose Wohnungen etc. schicken. Es wird doch heute nicht mal das Einhalten des "Rauchens in der Öffentlichkeit ab 18" kontrolliert.

Ich sehe die Problematik auch wie Tanja, auf der anderen Seite werden aber auch junge 18jährige Männer vor eine innerliche Zerreisprobe gestellt in einem Krieg z,B. auf Kinder schiessen zu müssen...

Statt Hochsetzen der Altersgrenze Einführung einer durch SW-Organisationen hochzuziehende Einstiegsberatung / schulung halte ich für sinnvoller.
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Beitrag von Aoife »

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ehemaliger_User hat geschrieben:Statt Hochsetzen der Altersgrenze Einführung einer durch SW-Organisationen hochzuziehende Einstiegsberatung / schulung halte ich für sinnvoller.
Danke, ehemaliger_User, für das Stichwort :001

Tatsächlich haben wir in D ja die Situation, dass Prost. zwar ab 18 erlaubt ist, die Einstiegsberatung
einer unter 21jährigen jedoch als "Zuführung zur Prostitution" strafbar ist :009 .
Außer allgemeinen Tips, wie etwa zum Gesundheitsschutz, kann man in diesem Alter nur raten Strassenstrich zu machen
und dort eigene Erfahrungen zu sammeln, ansonsten übertritt man als BeraterIn die Gesetze.
*Wenn* Tanja's Tochter aus welchen Gründen auch immer sich entschlossen hätte, doch einzusteigen,
wäre es unklug, die Tatsache, dass eine Beratung stattgefunden hat, hier zu diskutieren ...

Das ist IMHO ein deutliches praktisches Beispiel zu meinen oben theoretisch entwickelten Überlegungen,
dass "Schutzgesetze" die eigentlich zu Schützenden leicht noch mehr gefährden können, und sei es nur
indem sie ihnen beispielsweise jede Möglichkeit nehmen, von den Erfahrungen anderer zu profitieren
und somit relativ sicher in die Prost. einzusteigen, wenn es denn schon sein muß.

Ich denke nicht, dass Befürworter solcher "Schutzgesetze", und dazu gehört ja offensichtlich auch der deutsche
Gesetzgeber, diese schädlichen Auswirkungen bewußt anstreben. Sondern ich gehe davon aus, dass hier unter
dem Druck der moralisch-ideologischen Lobby (etwa der Kirchen) gehandelt wird, wobei den Entscheidungsträgern
aufgrund ihres eigenen familiären Hintergrunds gar nicht klar ist, dass es Fälle, in denen "Frühprostitution" trotz
aller Einwände noch immer die beste der real gegebenen Möglichkeiten ist, überhaupt geben könnte.

Liebe Grüße, Aoife
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Hexermeister
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Beitrag von Hexermeister »

Außer allgemeinen Tips, wie etwa zum Gesundheitsschutz, kann man in diesem Alter nur raten Strassenstrich zu machen
und dort eigene Erfahrungen zu sammeln, ansonsten übertritt man als BeraterIn die Gesetze.
Beu uns in der Schweiz gab es mal eine Umfrage bei Schülern zwischen 15 - 16 Jahren. Das Ergebnis war ernüchternd.
So sind ein grossteil der Teenies mangelhaft aufgeklärt - und die sollen dann in dern Prostitution tätig sein? Bei uns wird in verschiedenen Foren darüber diskutiert, und es erstaunt mich, wie viele doch auf solche jungen Frauen stehen. Es fällt mir schwer, dies nach zu vollziehen - vielleicht darum, weil ich selber 2 Töchter habe. Natürlich sind die einten oder anderen schon mit 16 Jahren Reif genug, ihr Leben selbst zu bestimmen. Und natürlcih spielt auch das familiäre Umfeld eine grosse Rolle. Aber ich denke, wenn wir Männer von uns aus auf Teenies verzichten (ich weiss, ist eine Utopie), hätten diese jungen Frauen die Möglichkeit, zuerst richtig Erwachsen zu werden. Eine amerikanische Studie hat gezeigt, das dass menschliche Hirn erst mit ca. 21 Jahre voll ausgereift ist (was auch immer das heissen mag).
Für diejenigen, die die Umfrage lesen möchten, hier der Link dazu: http://www.20min.ch/news/basel/story/23973916
MfG Hexermeister
PS: Hoffe, ihr hattet alle ein schönes Pfingstfest. :icon_winkle

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Beitrag von ehemaliger_User »

@Hexermeister

Trotz aller Gesetze wird die Teenieprostitution nicht aussterben! Und wir müssen die teeneies optimal schützen, das passiert ganz bestimmt nichtz durch Verbote.

Ích selbst kenne 3 SW, die mit 16 angefangen hatten ihr taschengeld aufzubessern (zur Finanzierung ihres "Partylebens". Alle 3 aus gutem Elternhaus, besuchten das Gymnasium. Kein Zuhälter war im Spiel da ich die 3 öfters in Clubs (Disko) getroffen habe. Mitbekommen hatte ich ihr Alter erst bei einer Geburtstagsfeier als eine von ihnen 18 wurde...

Ist schon ein paar Jahre her, ich hätte nie geglaubt, dass die Mädels noch nicht 18 waren. Alle studieren zwischenzeitlich und sind immer noch an Wochenenden als SW aktiv.

Da sie in keinem Club/Haus/Wohnung arbeiten konnten boten sie ihre Dienst auf der Strasse an (kennengelernt hatte ich eine von ihnen in einem Haus, dort konnte sie ein paar Tage arbeiten weil sie ihren "Ausweis" vergessen hatte.

Eine slowakische SW erzählte mir, sie sei als 16jährige mit dem Pass ihrer älteren Schwester nach Nürnberg in ein Laufhaus gefahren. Nach 2 Tagen hatte sie dann einen Manager, ist dort abgehauen, hatte dann in Mannheim gearbeitet und dann ganz schnell wieder einen Liebhaber. Als sie merkte, dass er auch nur ihr geld wollte ist sie wieder abgehauen und hat als 18jährige in einem grossen Club angefangen - nun ganz ohne "Betreuer".

Ist wie mit Drogen:
Freigabe von Drogen spart Geld
Stuttgarter Zeitung 25.05.10
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lissi456
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Beitrag von lissi456 »

Hallo,
Ist wie mit Drogen:
Freigabe von Drogen spart Geld
hmm, der Meinung bin ich nicht. Soweit ich mir sagen ließ, versucht man in den ach so liberalen NL davon auch wieder ab zu gehen.

Am wichtigsten bleibt die Aufklärung - um selbstbewusst und selbstbestimmt eine Entscheidung zu treffen.

Leider od. glücklicherweise (in meinem Fall) erfüllen sich viele Berufswünsche nicht, die man als Jgdl. hat.
Wenn ich mir jetzt eine Fehlentscheidung vorstelle, und eine Frau Mitte 20 sich berufl. umorientieren will, halte ich es für ungleich schwerer.

LG
Elisabeth

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Cayena
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Beitrag von Cayena »

Ich habe dieses Thema sehr interessiert verfolgt da mein Einstieg kurz nach meinem 18.Geburtstag war.
Und ich bereue es keineswegs,ich hatte deswegen auch nie psychische Probleme oder der gleichen.
Natürlich bin ich nicht dafür,dass sich mädels unter 18 prostituieren,aber ab 18 kann jeder für sich selbst entscheiden,was richtig,was falsch ist.
Es kommt nicht auf das Alter an,sondern auf die Geistige Reife.
Man muss einfach wissen was man tut.
Und wenn ich mal genauers hinschaue,auf die mädels in der Nachbarschaft die mit 15 schon in der woche mehr als 4 männer haben oder eine Freundin,die 20jahre alt ist und 6 Liebhaber hat und eine Beziehung und pro monat kommen noch 5 weitere männer dazu,dann meine kleine schwester mit 17 die ungelogen die Beine breit macht für jeden Typ der ihr über den weg läuft,einfach so,aus spass,aus langer weile....
Naja da finde ich es wohl besser man entscheidet sich das beruflich zu machen,und verdient dabei noch etwas.
Ich bin sehr froh damals diese Entscheidung getroffen zu haben und ich komme sehr gut damit klar,ich bin sehr zufrieden.
Und ich kenne sehr viele SW die mit 18 schon begonnen haben und sehr zufrieden sind.
Meistens sind es doch die älteren SW die sich über psychische Probleme oder dergleichen beklagen.
Und wer macht sich denn ständig sorgen,um die jüngeren mädels,das sind doch spezifisch genannt die älteren die selbst nicht damit klar kommen oder sich falsche bilder machen.
Da frag ich mich doch dann sollte man nicht lieber auch eine höchstgrenze setzen?
Junge Menschen sind teilweise viel belastbarer und können sich in diesem Beruf besser und schneller zurecht finden.
Man sollte jungen Frauen keine angst machen oder einreden sie wären zu jung,das fördert nur die trotzphase (egal ob 18,23,oder 40 eine trotzphase kann man in jedem alter bekommen).
Man sollte die mädels lieber unterstützen und ihnen helfen in dem job zurecht zukommen.

LG Cayena

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Beitrag von Sascha Lübeck »

Hi Cayena,
du schreibst recht interessante Beiträge,nicht nur hier!
Wie recht du mit vielem hast!
Meine liebe SW ist jetzt so 27,und als sie angefangen hat war sie so 24,ist durch eine Freundin dazu gekommen,und hat sich bewußt dafür entschieden,auch mit dem Blick auf die Verdienstmöglichkeiten und die Zukunft,sie hat recht genaue Vorstellungen von ihrem Leben und ihrem Beruf,sie ist ziehmlich taff,und auch das schätze ich an ihr!

Ist kein,ich sage mal Blödchen,was da reingezwungen wurde,sondern eine sehr selbstbewusste junge Frau,die ihre Möglichkeiten für sich nutzt,und das ist auch richtig so!
Natürlich gibt es auch bei ihr Schattenseiten,die das Geschäft mit sich bringt,und die nicht immer leicht zu meistern sind,aber ich denke sie hat alles gut im Griff,was ich ihr auch sehr gönne,da ich sie sehr lieb habe!
Drücke ihr die Daumen das alles klappt wie sie es sich vorstellt,besonders mit dem Ausstieg/Umstieg irgendwann wie sie ihn plant!

Aber um nochmal auf das eigentliche Thema zu kommen,das alter einer Person ist vielfach doch nicht entscheidend für sein Handeln,sondern die Lebenserfahrung und Einstellung,die der jenige hat!
Manche sind halt in jungen Jahren schon sehr erwacksen und fähig,andere nicht mal im hohen alter!
Alles eine Einstellungssache,einige jammern übers Geschäft,andere beißen sich durch und sind fleißig!

Wenn ich z.B. meine 4 Jährige Tochter sehe,und viele ihrer Freunde,die meist 1-2 Jahr älter sind,dann bin ich jedesmal stolz und erstaunt wie weit sie schon ist,in vielen Bereichen sogar wesendlich weiter als ihre älteren Freunde!
Von daher,vergesst das mit dem Alter,wichtiger sind die Lebensumstände,unter den man aufwäckst!

LG,Sascha

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Cayena
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Beitrag von Cayena »

Hi Sascha,

Es ist sehr nett von dir,das du dich so lobend über meine Beiträge äusserst und natürlich freut es mich noch viel mehr das du bei diesem Thema meiner Meinung bist .
Wie ich aus deiner Nachricht herrauslesen kann,hast du ein sehr offenes und ehrliches Verhältnis zu deiner SW,das ist schön und sehr lobenswert.
Und so wie du sie beschreibst,wird sie 100%ig das richtige tun und ihre Ziele verfolgen.
Und ich denke sie war bei ihrem Einstieg einfach reif genug und wusste was sie tat,genause wie ich und viele andere SWs der verschiedensten Altersgruppen.
Reife beginnt nicht mit einem Datum oder einer Zahl auf einem Stück papier,reife beginnt im Kopf,in der Seele und im Herzen.
Reife kann man auch nicht erlernen,es kommt mit der dem was man erlebt hat und es kommt von der stärke sich selbst zu kontrollieren.

LG Cayena

Sascha Lübeck
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Beitrag von Sascha Lübeck »

Hi Cayena,
wie recht du doch hast!
Zeit ist sicherlich ein Faktor der Reife begünstigt,aber halt nur einer von vielen!

Und ja,ich versuche so ehrlich und offen zu ihr zu sein wie ich es darf,und ich denke sie ist es auch zu mir soweit sie es kann!
Und auch dafür bedurfte es nicht nur Zeit,um dieses Vertrauen und die nötige Nähe aufzubauen!

Ja,ich bin richtig froh das ich sie habe,und das sie ist wie sie ist,sie hat soviele unglaublich schöne Eigenschaften,ist eine sehr komplette junge Dame(kaum einen negativen Makel)in einer Form,wie man es heute denke ich kaum noch findet,und das obwohl sie noch recht jung an Jahren ist!

LG,Sascha