Ich bin jetzt seit ein paar Minuten hier angemeldet, hab mich etwas umgesehen, aber trotzdem nicht so recht Ahnung wo ich mein erstes "Anliegen" posten soll...
Um mich kurz ein wenig vorzustellen :
Mein Name ist Philipp, bin 27 Jahre jung, komme aus dem wunderschönen Niederbayern und habe eure Arbeit und das zugehörige Forum kürzlich im TV erstmals registriert.
Vorweg möchte ich Euch allen danken dafür, dass es eine solche (ich denke man kann durchaus sagen) Organisation wie euch gibt und ich welchem Umfang und mit welcher Courage sich manche hier engagieren... Sehr lobenswert und unbedingt notwendig !!!
Ok, dann nun zu meiner "Geschichte" und indirekt wohl auch Frage...

Ich war für ein knappes Jahr mit einer SW zusammen. Dies hört sich an, als wär es ein Problem, in Wahrheit war es für mich die wohl schönste, intensivste, emotionalste aber eben auch komplizierteste und teilweise auch schmerzhafteste Beziehung, die ich bis heute hatte.
Kennengelernt habe ich sie damals beim Ausgehen. Sie war von Anfang an sehr direkt und ehrlich, weswegen ich bereits nach 2 Minuten Konversation über ihren Beruf aufgeklärt wurde. Dies stellte natürlich für mich kein Problem dar, da ich stets versuche, frei von Vorurteilen auf Leute zu zu gehen. Außerdem ahnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht, wie sehr ich mich noch in diese Frau verlieben sollte...
2 Tage nachdem wir uns erstmals kurz unterhielten, fasste ich endlich den Mut, sie anzuschreiben.
Wir verabredeten uns für den Abend, sowie die folgenden Tage darauf, haben sehr viel unternommen, viel viel viel geredet und schon nach den ersten beiden "Dates" mit ihr wusste ich, dass mich diese Frau gnadenlos und unaufhaltsam in ihren Bann zog.
Es folgte eine (ich möchte fast sagen) wilde Zeit, in der wir durchgebrannt sind, mal spontan 3 Wochen lang ein Paar Städte besichtigt haben ( wobei ich bei einem "Ausflug" erst nach Ankunft dort erfuhr, dass wir wegen einem Termin hier sind). Einen Monat darauf war ich erstmals bei ihr zuhause zu Besuch, lernte ihre beiden Kinder und die Mutter kennen, und freute mich erstmals seit wir uns nun kennen auf ein wenig Ruhe und Normalität ( für sie).
Wir haben in dieser Zeit viele interessante Leute kennengelernt, viel Action gehabt, und natürlich auch den ein oder anderen Streit überstanden. Manches hat uns enger zusammen geschweißt, nur damit uns kurz darauf total banale und alltäglich Sachen richtig aus der Bahn bringen.
Ich hab recht schnell erkannt, dass diese Frau und die Beziehung an sich sehr komplex sind, und sie wirklich psychisch sehr darunter leidet. Natürlich wurde dieses Thema oft angesprochen, doch dies war ihr steht unangenehm und es wurde schnell abgelenkt. Ich möchte hier nur noch kurz erwähnen, dass ich auf insgesammt 3 Terminen jeweils eine Woche dabei war, sie auch ansonsten täglich nach der Arbeit gesehen und gesprochen habe, und in wirklich vielen ihrer Abläufe und Kontakte "mit tätig war". Somit habe ich teilweise Einblicke erhalten, die ich a) teils gar nicht wollte, und b) auch für mich schwer zu verarbeiten waren und sind.
Und eben genau dies bringt mich zu meinem "Problem"...
Obwohl ich zahllose Male verletzt und enttäuscht wurde, es ca. 100.000 mal Streit wegen zuviel Alkohol gab,obwohl sie älter war als ich ( 10 Jahre ), bereits 2 Kinder hatte, (extrem) Eifersüchtig war, diesen Job ausübt, und manchmal einfach nur ne " Zicke " war, habe ich diese (ich durfte sie manchmal Blöde Kuh nennen =)) über alles geliebt ! ( Ist auch heute noch so )
Ich schneide dies nur an, weil ich einerseits den Rahmen hier nicht sprengen will... =)
Andererseits will ich nur dass ihr wisst, dass ich auf manches nicht Stolz bin...
Ich bin aber was die Arbeit, die damit verbundenen Probleme und Ängste, und die Gefühle einer Prostituierten angeht, zumindest soweit informiert, dass ich nicht ganz naiv in diese Diskussion einsteige...
Ich bin ein sehr einfühlsamer und sensibler Mann, und obwohl sie das eigentlich hätte wissen oder fühlen müssen, war dies auch oft ein Streitthema... Die fehlende Akzeptanz dafür, dass ich MIT IHR leide, wenn sie arbeiten fährt und ich allein mit dem Sohnemann zurück bleib. Auch weis ich heute besser als damals, dass es für eine SW nach einem Termin extrem schwer sein muss, mit einem Partner, Mann oder Freund wieder normal umgehen und reden zu können. Ich wahrte zwar immer eine gewisse Distanz, wenn sie wieder zuhause war, doch merkte ich auch, dass sie in diesen Phasen dazu neigte, mich zu ignorieren oder gar zu beleidigen. Verdient hatte ich dies meiner Meinung nach nicht , da meine Absicht damals wie heute nur die war, ihr zu helfen ( und da ich sie eben leider nicht Schlag auf Schlag da raus holen konnte) dann schliesslich zumindest zur Seite zu stehen und sie emotional so gut es mir möglich war zu unterstützen.
Das eigentliche Problem ist, dass ich sie noch immer so sehr liebe, dass es mir nunmehr seit Februar diesen Jahres nicht nur unmöglich ist, andere Frauen kennen zu lernen. NEIN, das Problem ist viel mehr dass ich das garnicht mehr will.
Ich will nur noch sicher gehen, dass sie noch lebt und soweit ok ist. Sie hatte weniger ein Problem mit uns abzuschliessen als ich es hab, und obwohl ich weis dass mich die Vergangenheit mit ihr emotional sehr verletzte, wünsche ich mir nichts sehnlicher als eine gemeinsame Zukunft. Ums aufn Punkt zu bringen : Ich bin einer zum heiraten, aber ich will NUR sie ! Ich muss , denke ich an sie, auch immer an die Schattenseite unserer gemeinsamen Zeit denken, jedoch kann diese garnicht so schlimm sein, dass ich sie vergessen könnte.
Sie ist die Liebe meines Lebens und ich verrecke hier langsam aber sicher ohne sie...
Ich hab aufgrund der Erlebnisse erhebliche Zweifel daran, jemals wieder normal leben oder denken zu können...
Ich mein, natürlich werd ich´s überleben, und mancher denkt sich evtl schon : "Jammerlappen..." , aber ich sags euch ehrlich, sowas vergisst man(n) nicht mehr. Eine moralische Zwickmühle könnte man meinen. Aber nicht für mich, weil ich für meinen Teil beschlossen habe, dass ich ihr, sollte sie mir irgendwann eine Chance geben, mit allen erdenklichen und mir möglichen Mitteln helfen will. Sie hat es verdient, endlich wieder die schöne Seite des Lebens zu finden.
OK, soweit mal ein kleiner Einblick in meine verkorkste Psyche... =)
Nee, aber jetzt mal ganz ohne Schnippes hier... Vielleicht liest meinen Beitrag ja jemand der zufällig ähnliches erlebt, oder anderweitig einen nützlichen Tip, vielleicht auch nur ein paar helfenden Worte hat.
Abschliessend will ich nur noch eben sagen, dass mir das Forum hier gut gefällt. Es wirkt sehr ordentlich strukturiert und gut verwaltet. Habe bevor ich beschlossen hab mein " Gehäule" hier zu posten, einige Beiträge ( hauptsächlich über den Ausstieg, aber auch Hilfsinstitute für SW gelesen, und ich muss sagen, mir scheint als hätten recht viele hier wirklich sehr viele gute Ideen, Posts und teilweise einfach auch Anschauungen...
Ich hoffe, mein Post wirkt dagegen nicht allzu Amateurhaft... :P
Für die Mühe, meinen Gehirnbrei zu lesen, und für eventuelle Antworten danke ich im Vorraus.javascript:emoticon(':danke')
So far,
whiter so !
(und brav bleiben)
Grüße,
Pippönchen