Stellenausschreibung Madonna e.V.
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Stellenausschreibung Madonna e.V.
Stellenausschreibung
Für die Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen in Bochum
wird zum 01.04.2010 eine Beraterin für das Projekt NEUSTART mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 25 Stunden gesucht
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Für die Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen in Bochum
wird zum 01.04.2010 eine Beraterin für das Projekt NEUSTART mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 25 Stunden gesucht
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I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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Leider nur für studierte SozialarbeiterInnen. Eine sehr hohe und diskriminierende Hürde, die von den Geldgeber da aufgestellt ist und berufs- und lebenserfahrene Sexarbeiter wie in einem Apartheitssystem ausgrenzt. So wird institutionel dafür gesorgt, daß Sexarbeiter sich in den Prostituierten-Sozialberatungsstellen i.A. nicht professionell von Sexarbeitern oder Ex-Sexarbeitern beraten lassen können.
Die politische Strategie der Affirmative Action und Inklusion = Sexworker Selbstermächtigungs Strategie (S³) ist noch lange nicht in der Realität in Deutschland angekommen.
Ganz anders in Australien:
download.php?id=480 Kapitel 3
viewtopic.php?p=50788#50788 Muster-Stellen-Ausschreibung
.
Die politische Strategie der Affirmative Action und Inklusion = Sexworker Selbstermächtigungs Strategie (S³) ist noch lange nicht in der Realität in Deutschland angekommen.
Ganz anders in Australien:
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Stellenausschreibung
Gesundheitsberatung für Sexarbeiterinnen
wöchentliche Arbeitszeit 20 Stunden
zum 01.04.2011
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wöchentliche Arbeitszeit 20 Stunden
zum 01.04.2011
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Zur Stellenanzeige
Das wäre doch eine optimale Stelle für eine langjährig erfahrene Sexarbeiterin oder Ex-Sexarbeiterin die lernbereit und aufgeschlossen für Neues ist und aussteigen will...
...aber eine hohe Zugangshürde schließt die meisten Sexworker wohl aus :-(((
Sehr tragisch dass diese Tätigkeit mit der selektiven Zugangshürde eines akademischen Studiums zwangs-verkettet ist.
Dadurch gerät die Kompetenz "Erfahrung in der Sexarbeit" zu einer zwar wünschenswerten aber lediglich aufs Papier geschriebenen und letztlich sekundären Zusatzeigenschaft für diese interessante und vielseitige Berater- und Networker-Stelle.
Und die Sexworker vor Ort in den Betrieben werden auch weiterhin mit höchster Wahrscheinlichkeit eher nur von Nichtsexworkern, als von ihresgleichen kontaktiert und betreut. Doch für Nichtsexworker ist der Zugang prinzipiell erschwert (Akzeptanz-Schwelle).
Daher ist die feine Unterscheidung:
- Sexwork-Erfahrungen oder nur
- Sexwork-Kenntnisse
ganz entscheidend.
Und wir Sexworker bekommen abermals das gesellschaftliche Stigma signalisiert, selbst mit langjähriger Erfahrungen in der Sexarbeit ohne formale Qualifikation hast du in der Gesellschaft keine Chancen, selbst und auch nicht in der Sexarbeiter-Infrastruktur, die sich die Hurenbewegung in den 70er Jahren selbst erkämpft hatte. (Diese Einrichtungen haben der akademische Nachwuchs bzw. der Staat längst zu einem großen Teil wieder aus den Händen der Sexworker an sich gerissen. Die Hurenbewegung hat um den Preis der institutionellen Förderung, sich die Kontrolle und den Raum für bezahlte Beschäftigung ihresgleichen aus den Händen nehmen lassen.)
Was für innovative Arrangements können nur gegen diese entmündigenden Zwänge des deutschen Haushaltsrechts getroffen werden?
Es ist eine strukturelle Doppelmoral des Systems, hier den Sexworkern und Ex-Sexworkern den Zugang systematisch zu erschweren oder faktisch zu verschließen und auf der anderen Seite Hunderttausende von Euros auszugeben, um mit neuen Hochglanzbroschüren daherkommende Ausstiegsprojekte aufzusetzen wie etwa DIWA, PINK, OPERA...
P.S. Warum wird nur verklausuliert über Geld gesprochen ("wir zahlen nach Tarif")? Warum gelingt es nicht ein von bis in die Anzeige hineinzudrucken?
Madonna Stellenanzeige 2011:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=100843#100843
So kann es auch laufen. Der selbstverwaltete Australische Sexworker-Dachverband macht es vor:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=94352#94352
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=84776#84776
...
Infoladen und Ausstiegsprojekt "Can Do Bar" der Sexworker in Chiang Mai, Thailand
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=94006#94006
Mexiko Sexworker Street Brigade - La Brigada Callejera Eliza Martinez:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=94915#94915
"viva la revolution - the whore revolution"
...aber eine hohe Zugangshürde schließt die meisten Sexworker wohl aus :-(((
Sehr tragisch dass diese Tätigkeit mit der selektiven Zugangshürde eines akademischen Studiums zwangs-verkettet ist.
Dadurch gerät die Kompetenz "Erfahrung in der Sexarbeit" zu einer zwar wünschenswerten aber lediglich aufs Papier geschriebenen und letztlich sekundären Zusatzeigenschaft für diese interessante und vielseitige Berater- und Networker-Stelle.
Und die Sexworker vor Ort in den Betrieben werden auch weiterhin mit höchster Wahrscheinlichkeit eher nur von Nichtsexworkern, als von ihresgleichen kontaktiert und betreut. Doch für Nichtsexworker ist der Zugang prinzipiell erschwert (Akzeptanz-Schwelle).
Daher ist die feine Unterscheidung:
- Sexwork-Erfahrungen oder nur
- Sexwork-Kenntnisse
ganz entscheidend.
Und wir Sexworker bekommen abermals das gesellschaftliche Stigma signalisiert, selbst mit langjähriger Erfahrungen in der Sexarbeit ohne formale Qualifikation hast du in der Gesellschaft keine Chancen, selbst und auch nicht in der Sexarbeiter-Infrastruktur, die sich die Hurenbewegung in den 70er Jahren selbst erkämpft hatte. (Diese Einrichtungen haben der akademische Nachwuchs bzw. der Staat längst zu einem großen Teil wieder aus den Händen der Sexworker an sich gerissen. Die Hurenbewegung hat um den Preis der institutionellen Förderung, sich die Kontrolle und den Raum für bezahlte Beschäftigung ihresgleichen aus den Händen nehmen lassen.)
Was für innovative Arrangements können nur gegen diese entmündigenden Zwänge des deutschen Haushaltsrechts getroffen werden?
Es ist eine strukturelle Doppelmoral des Systems, hier den Sexworkern und Ex-Sexworkern den Zugang systematisch zu erschweren oder faktisch zu verschließen und auf der anderen Seite Hunderttausende von Euros auszugeben, um mit neuen Hochglanzbroschüren daherkommende Ausstiegsprojekte aufzusetzen wie etwa DIWA, PINK, OPERA...
P.S. Warum wird nur verklausuliert über Geld gesprochen ("wir zahlen nach Tarif")? Warum gelingt es nicht ein von bis in die Anzeige hineinzudrucken?
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So kann es auch laufen. Der selbstverwaltete Australische Sexworker-Dachverband macht es vor:
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www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=84776#84776
...
Infoladen und Ausstiegsprojekt "Can Do Bar" der Sexworker in Chiang Mai, Thailand
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Mexiko Sexworker Street Brigade - La Brigada Callejera Eliza Martinez:
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"viva la revolution - the whore revolution"
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 29.06.2011, 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
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@lucy
da kann ich dir nur bei stimmen. Wenn Sozialarbeiterinnen mir theoretisch erklären wollen, wie ich am besten im meinem job den ich seit 30 Jahren ausübe, arbeiten soll, bleib mir nur ein müdes grinsen übrig.
lg fraences
da kann ich dir nur bei stimmen. Wenn Sozialarbeiterinnen mir theoretisch erklären wollen, wie ich am besten im meinem job den ich seit 30 Jahren ausübe, arbeiten soll, bleib mir nur ein müdes grinsen übrig.
lg fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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Das sind teilweise WochenendschulungenLucy hat geschrieben:ich frage mich weiterhin, woher diese damen dann ihr wissen um unseren job bekommen wollen.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=65174#65174
oder schlicht Einweisung im Job (learning by doing;-)
Und derartige Schulungen werden selbstverständlich mit öffentlichen Geldern bezahlt/unterstützt (und gelten somit als Ausgaben zur Hilfe von Prostituierten, aber Sexworker haben selbstverständlich keine Mitentscheidungsrechte über tatsächliche Mittelvergabe oder Definition der Verwendungszwecke...).
Oder es ist selbst gesammeltes Wissen im Rahmen einer Studienarbeit (Literaturstudium plus evt. SW-Interviews) und davon haben wir ja einige hier im Forum gesammelt/verlinkt und deren Entstehung begleitet bzw. dokumentiert...
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RE: Stellenausschreibung Madonna e.V.
Die Trennung von sogenanntem Wissen und praktischer Tätigkeit ist ein grundlegendes Problem unserer Kultur. Insbesondere das höhere soziale Ansehen von akademischem Wissen verursacht nicht nur zu Guttemberg'sche Betrugsmaneuver, selbst ehrlich erworbene Grade sind ohne ständigen aktiven Praxiskontakt reine Augenschwischerei und führen typischerweise zu dieser Situation:
viewtopic.php?p=95034#95034
Liebe Grüße, Aoife
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Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
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- meinungsbildend
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Man kann sich trotzdem mal bewerben.
Es gibt außerdem genug Möglichkeiten sich weiter zu qualifizieren, sein Abi nach zu holen und zu studieren.
Dass Sozialarbeiter keine/n erfahrene/n SWerIn ersetzen können ist klar. Auf der anderen Seite kann jemand, der keine Ahnung von Sozialer Arbeit hat auch keine Sozialarbeiter ersetzen.
Wichtiger ist es doch, dass SW sich in allen möglichen Bereichen weiterbilden und so Kompetenzen erlangen, die zur Ausübung von wichtigen Schlüsselpositionen in Beratungsstellen von Nöten sind.
Es gibt außerdem genug Möglichkeiten sich weiter zu qualifizieren, sein Abi nach zu holen und zu studieren.
Dass Sozialarbeiter keine/n erfahrene/n SWerIn ersetzen können ist klar. Auf der anderen Seite kann jemand, der keine Ahnung von Sozialer Arbeit hat auch keine Sozialarbeiter ersetzen.
Wichtiger ist es doch, dass SW sich in allen möglichen Bereichen weiterbilden und so Kompetenzen erlangen, die zur Ausübung von wichtigen Schlüsselpositionen in Beratungsstellen von Nöten sind.
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- SW Analyst
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Sexarbeitserfahrung sollte Voraussetzung sein
Domenika ist diesen Weg zur Sozialarbeiterin und Betreuerin von Sexworkern gegangen.
Aber ob sie eine formale Ausbilung dafür nebenher gemacht hat oder ob sie diese Qualitäten für ihre Arbeit von sich aus mitgebracht hat?
Letztlich hat ihr diese Arbeit nicht gut getan. In der 2. Maischbergersendung zeigte sie sich sehr frustriert von der Lage und Not der Sexworker und neigte dazu die Postition der Prostitutionsgegner zu vertreten... (Möglicherweise weil es ihr eigenes, nicht wirklich tragfähiges Ausstiegsprojekt war).
Fraglich ist inwieweit professionelle, d.h. hauptberufliche Sexarbeit überhaupt mit einer akademischen Ausbildung in einer überschaubaren Zeit, d.h. Vollzeit, parallel laufen kann? (Damit Job&Familie&Studienarbeit nicht so schief läuft wie bei Guttengate;-)
Der Unterschied zwischen Gelegenheitssexworker ('Hobbyhure', Studentensexworker) und Vollerwerbs-Alleinselbstständiger-Sexworker wird hier tragend. Leider wird er zu selten berücksichtigt.
Es bräuchte mehr Vorbilder und Informationsaustausch diesbezüglich...
Solange das nicht funktioniert, sind derartig selektierende Stellenanzeigen und die dahinter stehenden Strukturen (Finanzierungsregeln), die die meisten Sexworker exkludieren, obwohl die Anzeigen von die Hilfe auf ihre Fahnen geschrieben habenden Einrichtungen kommen, eine Beleidigung unserer Community.
Aber ob sie eine formale Ausbilung dafür nebenher gemacht hat oder ob sie diese Qualitäten für ihre Arbeit von sich aus mitgebracht hat?
Letztlich hat ihr diese Arbeit nicht gut getan. In der 2. Maischbergersendung zeigte sie sich sehr frustriert von der Lage und Not der Sexworker und neigte dazu die Postition der Prostitutionsgegner zu vertreten... (Möglicherweise weil es ihr eigenes, nicht wirklich tragfähiges Ausstiegsprojekt war).
Fraglich ist inwieweit professionelle, d.h. hauptberufliche Sexarbeit überhaupt mit einer akademischen Ausbildung in einer überschaubaren Zeit, d.h. Vollzeit, parallel laufen kann? (Damit Job&Familie&Studienarbeit nicht so schief läuft wie bei Guttengate;-)
Der Unterschied zwischen Gelegenheitssexworker ('Hobbyhure', Studentensexworker) und Vollerwerbs-Alleinselbstständiger-Sexworker wird hier tragend. Leider wird er zu selten berücksichtigt.
Es bräuchte mehr Vorbilder und Informationsaustausch diesbezüglich...
Solange das nicht funktioniert, sind derartig selektierende Stellenanzeigen und die dahinter stehenden Strukturen (Finanzierungsregeln), die die meisten Sexworker exkludieren, obwohl die Anzeigen von die Hilfe auf ihre Fahnen geschrieben habenden Einrichtungen kommen, eine Beleidigung unserer Community.