Unterstützung für Sexworker

Hier findet die Diskussion über "Hilfe für Prostituierte in Notsituationen" statt
noname
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Unterstützung für Sexworker

Beitrag von noname »

Gerade in der Steiermark stehen wir im Bereich Anlauf-, Beratungs- und Unterstützungsstellen für Prostituierte in den Kinderschuhen.
Vor allem das Problem der „Zwangsprostitution“ wird in diesem Gebiet Österreichs unter den Tisch gekehrt!

Jeder, ob nun die netten fürsorglichen Nachbarn, dein Freund und Helfer, die durch unsere Steuergelder finanzierten Staatsvertreter oder auch die „betenden“ Mitglieder unseres Landes, sehen zu beziehungsweise sehen weg ! ?

Da es hier von Seiten diverser Organisationen und Parteien keinen konkreten „Handlungsbedarf“ gibt oder zu geben scheint, fragen wir uns, was muss passieren, dass sich dies ändert ?

Diese Frage möchten wir an Euch weitergeben.

Gibt es von Eurer Seite, Vorschläge, Informationen oder aber auch Wünsche, wie man diesen Zustand verändern kann ?

LG noname & blackdog

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Ja! Gibt es!

Das Stichwort ist Lobbying - Ansprechpartner finden und Präsenz zeigen. Das Thema zum Thema machen - im Guten, wie im Bösen. Verbündete suchen - und zwar bei den SexarbeiterInnen selbst das Bewusstsein schaffen, dass etwas getan werden muss und auch das es möglich ist. "Erträgliche" Betreiber einbinden! Auch Ansprechpartner in Freierforen einbeziehen (mit Vorsicht - aber durchaus zweckmäßig). Vor Allem: Independents (also selbstständige) SexarbeiterInnen nicht vergessen. Interessierte Außenstehende als Verbündete gewinnen. Selbst versuchen durch Recherchen im Netz, wer welche Meinung zum Thema hat, wer hat sich bereits engagiert und herausfinden wie man die Person zu einem Gespräch einladen könnte.

Es müssen auch entsprechende Infos (auf das Bundesland bezogen) gesammelt werden, um in der Lage zu sein, auf Anfragen entsprechend kompetent zu antworten. Telefonnummern von Beratungsstellen sammeln.

Meines Erachtens ist es auch wichtig im öffentlichen Bereich "Gesicht" zu zeigen - die Leute müssen mit "Personen" zu tun haben, nicht nur mit Papier und Bildschirm! Auch Fachtagungen eignen sich vorzüglich um Kontakte zu finden

Bestehende Ressourcen nutzen! Beispiel: Unterforum auf sexworker.at selbst moderieren und selbst auf Anfragen antworten.

Eine Webseite ins Netz stellen (ich helfe gerne) - welche die Anliegen zum Ausdruck bringt - die Möglichkeiten aufzeigt. Es muss unbedingt etwas "bestehen" bevor man um "Mittel" ansucht.

Es gibt viele Ansätze - am Besten wir gehen auf einen Kaffee... wie bereits betont: Ich bin gerne mit dabei!

Christian

noname
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Beitrag von noname »

Das Thema zum Thema machen...
Sich Gleichgesinnte suchen...
Informationen einholen...
usw.
etc.

Zwergi dafür hab ich ja dich....

:003

Und Telefonnummern von Beratungsstellen einsammeln???? *grübelgrübelundstudier* :017
Welche Beratungsstellen, bei uns gibs ja keine !!!!!!!!!!!!!
Was helfen Betroffenen, Beratungsstellen in Wien, Linz usw. wenn diejenigen welche Hilfe brauchen nicht wissen wo sie sich melden sollen- sollen zB dann die Grazer in Wien anrufen oder wenden sie sich besser an die EINE Sozialarbeiterin oder noch besser an die sechs oder sieben zuständigen Herren vom LKA, die alle samt komplett überfordert sind ?!

Sollen diejenigen die es betrifft den Mund halten und darüber hinwegsehen sowie alle anderen das machen? Sollen die es einfach hinnehmen und damit leben?

:011

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

noname hat geschrieben: sollen zB dann die Grazer in Wien anrufen
Ja! Bis es eine bessere Möglichkeit gibt "ja" - so wird vielleicht auch der Bedarf aufgedeckt - und ich bin überzeugt, dass weder LENA in Linz noch SOPHIE oder LEFÖ in Wien Jemand zurückweisen wird. Und vor Allem: Die haben auch ihre Kontaktpersonen.

Auch die IBF (Interventionsstelle betroffene Frauenhandel) weist Niemand ab - und dann gibt es auch noch uns - wir haben zwar nur begrenzte Möglichkeiten, aber die rund um die Uhr!

Beachte bitte - ich sage nicht, dass es in Ordnung ist - aber ich halte es für möglich es in Ordnung zu bringen! Wenn ein paar engagierte Leute sich zusammentun - sagen "wir wollen etwas machen" dann ist das schon die halbe Miete

Christian

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Beitrag von noname »

Genau darum geht es mir / uns ja.

Wir wollen etwas machen; Auch wenn ich mich nur begrenzt zur Verfügung stellen kann bzw. darf.

Sowie in meinem Fall - und da lehn ich mich wahrscheinlich jetzt sehr weit aus dem Fenster - hab ich um Hilfe gebeten!!!! Und das nicht nur einmal.

Darum frag ich mich, WARUM kennen gewisse Organisationen, die eigentlich für "Frauen von Gewaltverbrechen" und dergleichen da sind, nichts von den deinen genannten Stellen!!!???

:013

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Beitrag von Zwerg »

noname hat geschrieben:Darum frag ich mich, WARUM kennen gewisse Organisationen, die eigentlich für "Frauen von Gewaltverbrechen" und dergleichen da sind, nichts von den deinen genannten Stellen!!!???
Weil wir es ihnen noch nicht gesagt haben? Du bist die Jenige, die hier vielleicht etwas ändern könnte - mache die Unwissenden Wissend :-)

Christian

noname
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Beitrag von noname »

mache die Unwissenden Wissend
bin ja schon dabei, nur scheint es auch hier so, als wollten die es nicht wissen! :-(
Er spricht mit deinen Worten und sagt dir was du hören willst, verspricht dir eine neue Welt in der Stolz und Ehre Könige sind, er verführt mit deiner Hoffnung und verspricht dir ein neues Sein, verbrennt eine alte Schuld im Sinn und Wahn der Einigkeit...

KonTom
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Beitrag von KonTom »

noname hat geschrieben:nur scheint es auch hier so, als wollten die es nicht wissen! :-(
hallo noname!

Das glaube ich ganz bestimmt nicht!!
Viele viele User hier lesen nur und schreiben nicht.
Aber Interesse ist ganz sicher vorhanden.
Und sollte, was ich keinesfalls glaube, sich auch nur
eine einzige Person dafür interessieren, so kann man
schon daraus Positives ableiten!

liebe Grüße
Tom

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Beitrag von noname »

Hallo Tom!

Ich selbst, hab ja vor in Zukunft etwas zu machen - die Mädls aufzuklären, ihnen so zu helfen wie mir geholfen wurde bzw. wird.
Sollte ich dann nur einem Menschen damit helfen können, hat sich alles was in den letzten Monaten passiert ist, ausgezahlt.

Und ich meinte damit nicht die User/innen hier im Forum, sondern die Behörden, die Ämter hier bei uns.

Entschuldige, hab mich nicht sonderlich gut ausgedrückt!

LG
noname

KonTom
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Beitrag von KonTom »

Hallo Noname!

Bitte!! War absolut nicht als Kritik gemeint!!!!
Und wenn Du etwas auf die Beine stellen möchtest, meine
Unterstützung hast du, wo immer ich helfen kann!

Liebe Grüße
Tom

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Jason
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Beitrag von Jason »

noname hat geschrieben: nur scheint es auch hier so, als wollten die es nicht wissen! :-(
noname hat geschrieben: ich meinte damit nicht die User/innen hier im Forum, sondern die Behörden, die Ämter hier bei uns.
Hallo noname,

das Motto „lieber ignorieren statt reagieren“ herrscht in diesen Kreisen vermutlich branchenübergreifend. Hier hilft nur Hartnäckigkeit und viel Ausdauer um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.
Eine gute Bekannte, die in einem Bauamt arbeitet sagte mal, „das es nichts Schlimmeres gibt, als jemand der jeden Tag anruft und nach dem Stand der Dinge fragt. Mit den üblichen Ausreden kann man solche Leute schon etwas hinhalten aber spätestens wenn er zweimal am Tag anruft nimmt man sich der Sache an um seine Ruhe zu haben.“
Ich denke diese kleine Offenbarung spricht Bände. Man muß sich halt nur sicher sein das man im Recht ist und diese Behörden auch die richtige Adresse sind.

Ich kann dir von hier aus nur viel Glück und viel Erfolg wünschen, ich denke aber auch das es in deiner Gegend einige Leute gibt die deine Sache gut finden. Das schwierigste wird sein sie zu mobiliseren.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Beitrag von noname »

hmmm....

Angenommen man findet ne Möglichkeit, eine Beratungs- Informations- Anlaufstelle, aufzumachen die auch finanziert wird - und man verbindet das Ganze noch mit ner "Integrationsstelle für Arbeitssuchende Aussteigerinnen" also Mädls die aussteigen möchten - es aber nicht können weil sie keinen Job finden...

Käme sowas gut an?

:017

Melanie
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Beitrag von Melanie »

PS. nomane .- ich habe vergessen : Mädels die aussteigen wollen - werden in der Regel immer in soziale Berufe umgeschult, sowie Altenpflegerin oder Krankenschwester.
Der Kontakt vom Pflegepersonal zum Patienten ist auch sehr eng und meistens körperbetont ( denke nur daran einen Patienten zuwaschen, Po abwischen usw. ) .

Da ich ironischerweise selbst Krankenschwester bin - weiß ich, wer als SW arbeiten kann - kann auch eine sehr gute Krankenschwester sein, denn Eckel ist uns in der Beziehung fremd ! Was man als SW erlebt reicht nie an die medizinische Tätigkeit heran.
Wenn Kunden unseren Eckel provozieren - sie könnten sicher auch anders ! aber nicht ein hilfloser Patient der sich dafür schämt und doch nichts dafür kann !!!

Meiner Meinung nach - gibt es diese Anlaufstellen ( glaube bei uns in Rostock - am dichtestens von mir entfernt ) - daher habe ich diese Infos.

Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist - aber Christian ist doch immer auf dem neusten Stand.
Ohne ein paar Infos von ihm würde ich sicher noch hintern Mond leben, aber habe mich nach einem Gespräch mal mit den Hintergründen beschäftigt und viele Infos bekommen.

Frage einfach und versucht Euch als SW zusammen zutun - nicht als Konkurenz sehen.
Ihr konnt Euch am besten unter einander helfen und das Ruder damit in der Hand behalten!!! - Gegen Zuhälter und Gewalt !!!

LG Melanie
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe