Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?

Welches Alter wäre optimal, um in die Prostitution einzusteigen?

Möglichst früh: 18 bis 20 Jahre
7
44%
21 bis 25 Jahre
6
38%
25 bis 30 Jahre
1
6%
30 bis 40 Jahre
1
6%
> 40 Jahre
1
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 16

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friederike
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Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von friederike »

Wir sind alle verschieden, wir leben in unterschiedlichen Umständen und Umgebungen - aber wir haben vielleicht aus unserer Sicht und aus unseren Erfahrungen eine subjektive Vorstellung, in welchem Alter man am besten in die Prostitution einsteigen sollte, wenn man sich dazu entschließt. Gefragt ist nicht Euer tatsächliches Einstiegsalter, sondern das Alter, das Ihr empfehlen würdet. Oder: das Alter, in dem Ihr, im Rückblick gesehen, gerne eingestiegen wäret. Diese Umfrage richtet sich ausschließlich an Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter.

Es fehlen ausdrücklich die Optionen "Es gibt kein optimales Einstiegsalter" und "Man kann in jedem Alter einsteigen". Objektiv dürften diese Aussagen richtig sein, aber hier geht es um Eure subjektive, individuelle Sicht.

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NoraSW
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von NoraSW »

Das beste Alter für den Einstieg ist das Alter, in dem sich jeder einzelne im richtigen Alter dafür fühlt im Rahmen der gesetzlichen Normen.

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friederike
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von friederike »

Stimmt! Deswegen geht es mir hier nicht um ein "absolutes Optimalalter", sondern um Eure subjektiven Meinungen: was haltet Ihr heute für optimal?

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NoraSW
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von NoraSW »

Wie kann ich oder du oder XY sich anmaßen das optimale Alter individueller Peronen zu bestimmen oder für richtig zu halten.
Erwachsene Personen sollen das doch bitte selbst entscheiden.
Jede Regel dazu ist wieder ein Eingriff in die sexuele Selbstbestimmung und die persönliche Freiheit und Berufswahl.
Manche/r Sexarbeiter/in fühlt sich mit 18 Jahren alt genug, andere mit 30,40,50....
Eine Kollegin ist mit 48 Jahren in die Sexarbeit eingestiegen und sehr zufrieden damit.

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friederike
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von friederike »

NoraSW hat geschrieben:
15.09.2023, 02:24
Erwachsene Personen sollen das doch bitte selbst entscheiden.
Das genau ist die Frage: wie würdet Ihr das entscheiden, ganz subjektiv? Es geht ausdrücklich nicht darum, irgendwem irgendwelche Vorschriften zu machen.

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tanjad
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von tanjad »

Also wenn ich gefragt werden würd und so im rückblick, also nur auf mich bezogen dann so früh wie möglich. Einfach weil es da die grösste hilfe ist und später komplizierter wird, weil dann Beziehung, Kind, Haus und so sachen sind. Glaub ist kein geheimnis das viele Studenten des machen und die sind halt auch so 18-24. Is aber nur mei meinung.

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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von Schüchtern77 »

Vielleicht denken einige ja mit 40 "Also mit 18 war zu früh, ich war jung und dumm..." und bereuen es vielleicht, so früh eingestiegen zu sein.
Ich habe aber das Gefühl, daß das ein Beruf ist, bei dem Frauen schneller reifen (nicht altern!). Also irgendwie mehr echte Lebenserfahrung haben, als eine 27jährige Studentin, die wohlbehütet aufgewachsen ist.
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friederike
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von friederike »

@Schüchtern77,
Schüchtern77 hat geschrieben:
22.09.2023, 14:21
Vielleicht denken einige ja mit 40 "Also mit 18 war zu früh, ich war jung und dumm..." und bereuen es vielleicht, so früh eingestiegen zu sein.
Genau diese Vermutung scheint sich in der Umfrage eben nicht zu bestätigen.

Prostituierte haben andere, und zwar breitere und tiefere Lebenserfahrungen und Einblicke als die meisten anderen Gleichaltrigen. Das "wohlbehütete Elternhaus" ist aber nicht das Kriterium - auch viele Prostituierte sind "wohlbehütet" und "bürgerlich" aufgewachsen.

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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von Schüchtern77 »

Natürlich, das "das wohlbehütete Elternhaus" mag kein Garant sein, aber ich denke, es sind auch nicht so viele.
Wenn man mit einer Prostituierten spricht, die schon ein paar Jahre im Geschäft ist, dann leben sie halt nicht mehr in so einer naiven Blase, sie sind desillusioniert. Zumindest von der rosaroten Einhornwelt, in der so manch Studentin wohlhabender Eltern mit 27 noch schwebt.
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von Tina_Easy »

@ Schüchtern
Ne, das sehe ich anders.
Ich war mit 18 Jahren als Student(in) im Gewerbe tätig und wollte dann nach ca. einem Jahr wieder raus. Was mir dann auch gelang.
Heute, im Alter von 66 möchte ich wieder zurück; trotzdem, dass ich mich in dem "anderen Leben" finanziell unter dem Strich recht erfolgreich durchgeschlagen habe.
Heute kannst Du mich wieder als Nutte auf der Strasse finden. Finanziell nicht sehr erfolgreich (habe ich auch nicht nötig), aber befriedigend für mein "Nutten-Gen". Hätte ich mit 18 bereits gewußt, dass ich mit 66 "finanziell satt und ungezwungen" wieder auf der Straße stehe, hätte ich damals eine andere Entscheidung getroffen.
(In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch bei einem Goldstück hier aus dem Forum bedanken, die mir per PN klar gemacht hat, dass meine Erfahrungen aus vergangen Zeiten in der heutigen Zeit wenig Wert haben. Danke!)

Das Problem besteht m.E. nur darin, zu erkennen, ob die betroffene Person das "Nutten-Gen" in sich trägt, oder nicht. Hat sie es, dann so früh wie möglich.
Hat sie es nicht, dann Finger weg.
"Sie werden es nicht glauben wie teuer es ist, billig auszusehen!" (Dolly Parton, Sängerin)

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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von Schüchtern77 »

Okay, dann kommt es eben auf das "Nutten-Gen" an 😂 Hab ja bissl lachen müssen bei dem Ausdruck, aber ich schätze, es trifft es ganz gut. Da könnte man auch sicher weitschweifige philosophische Diskussionen drüber führen! :-)
Ich würde aber schon sagen, daß der Anteil derer, die den Job aus reinem Vergnügen machen, recht gering ist. Ich meine, ich mag meinen Job auch, aber selbstverständlich mache ich ihn auch, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten und muß ihn deshalb auch machen.

Was reizt Dich daran, was ist bei Dir das "Nutten-Gen"? Die Spannung, neue Menschen kennen zu lernen? Die Situation? Eigene sexuelle Wünsche, vielleicht sogar eine Art Fetisch? Finde das sehr interessant!
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von Lucille »

Vergnügen ist selbstbestimmt Geld zu verdienen!
Vergnügen ist auch begehrt zu werden, das schmeichelt dem Selbstwertgefühl. Und wer fühlt sich nicht positiv angetan, wenn sich zu Lob, im weitesten Sinne, auch eine zählbare Anerkennung gesellt ... das Angenehme mit dem Nützlichen sich verbindet.

Und sich gerade nicht für einen Drink 'abschleppen' zu lassen sondern sich seines Wertes durchaus auch monetär bewußt zu sein und diese Erkenntnis gezielt umzusetzen ist ein wesentlicher Aspekt der erfolgreichen Ausübung erotischer und sexueller Dienstleistung, der Sexarbeit.
Nenn' dieses Können gerne 'Nutten-Gen' - Erfolg macht nunmal schön ... und meist auch Spaß ;-)

Es wird gemunkelt, dass sogar Student*innen aus sogenanntem guten Elternhaus Rechnen können, mitunter über eine ausgeprägte betriebswirtschaftliche Bildung verfügen und die eigenen Reize und Vorzüge gewinnbringend einzusetzen wissen.

Was in keinster Weise den Respekt vor der Leistung migrantischer Kolleg*innen schmälern sollte, dies in einem fremden Land, in einer fremden Sprache mit meist fremder Kultur zu bewerkstelligen, weil sie ein persönliches Ziel haben.

Warum bin ich Sexworker? Weil ich es kann.

Und dieses Können kann in jedem Alter vorhanden sein ;-)

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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von friederike »

Lucille hat es perfekt ausgedrückt :038
Schüchtern77 hat geschrieben:
29.09.2023, 11:57
Ich würde aber schon sagen, daß der Anteil derer, die den Job aus reinem Vergnügen machen, recht gering ist. Ich meine, ich mag meinen Job auch, aber selbstverständlich mache ich ihn auch, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten und muß ihn deshalb auch machen.
Das Argument wird von den Abolitionist*_Innen immer wieder vorgebracht: "die machen das doch nicht aus Vergnügen, sondern sie wollen und brauchen das Geld."

Wer so redet, sollte einmal mit einem Arzt über Arzthonorare sprechen. Tagesaktuell: der Ärzteverbandsvertreter (ein Herr Gassen) kommentierte die Äußerung des CDU-Vorsitzenden Merz (die illegalen Migranten verstopfen die Zahnarztpraxen und die Beitragszahler bekommen keine Termine mehr) mit dem Argument, an den überfüllten Wartezimmern seien nicht die Migranten schuld, sondern die "chronische Unterfinanzierung des Gesundheitssystems". Die Forderung lautet: "Mehr Geld ins System", nicht etwa, um die Zahl der Kassenzulassung zu steigern, sondern um die Honorare der existierenden Ärzte noch weiter zu steigern (das Medianeinkommen liegt bei etwa 90.000 €/a, also 7.500 € im Monat, das Durchschnittsgehalt ist ähnlich hoch). Die angeblich so idealistisch für die Gesundheit der Bevölkerung im Einsatz stehenden Ärzte und Ärztinnen sind stets auf hohe Erträge und Gehälter bedacht, und der Anteil derer, die den Arztberuf aus reinem Vergnügen machen, ist mit Sicherheit Null.

Wo bleibt die feministische Initiative zum Verbot der Medizin, zur Befreiung der vielen, vielen Zwangsnediziner*_Innen?

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Kasharius
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von Kasharius »

....und wer rettet mich den Zwangsanwalt der geknechtet von einer "mafioesen" Ständevertretung und bevormundenden Mandant*Innen die immerhin zur Vorkasse gebeten werden können...😉😉😉♿ ausgebeutet wird....

Kasharius grüßt

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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von Schüchtern77 »

Lucille hat geschrieben:
29.09.2023, 22:10
Vergnügen ist selbstbestimmt Geld zu verdienen!
Vergnügen ist auch begehrt zu werden, das schmeichelt dem Selbstwertgefühl. Und wer fühlt sich nicht positiv angetan, wenn sich zu Lob, im weitesten Sinne, auch eine zählbare Anerkennung gesellt ... das Angenehme mit dem Nützlichen sich verbindet.

Und sich gerade nicht für einen Drink 'abschleppen' zu lassen sondern sich seines Wertes durchaus auch monetär bewußt zu sein und diese Erkenntnis gezielt umzusetzen ist ein wesentlicher Aspekt der erfolgreichen Ausübung erotischer und sexueller Dienstleistung, der Sexarbeit.
Nenn' dieses Können gerne 'Nutten-Gen' - Erfolg macht nunmal schön ... und meist auch Spaß ;-)

Es wird gemunkelt, dass sogar Student*innen aus sogenanntem guten Elternhaus Rechnen können, mitunter über eine ausgeprägte betriebswirtschaftliche Bildung verfügen und die eigenen Reize und Vorzüge gewinnbringend einzusetzen wissen.

Was in keinster Weise den Respekt vor der Leistung migrantischer Kolleg*innen schmälern sollte, dies in einem fremden Land, in einer fremden Sprache mit meist fremder Kultur zu bewerkstelligen, weil sie ein persönliches Ziel haben.

Warum bin ich Sexworker? Weil ich es kann.

Und dieses Können kann in jedem Alter vorhanden sein ;-)
Ich finde das eine sehr schöne Definition. Ich habe keine Statistiken, wie das Verhältnis zwischen den verschiedenen Motivationen ist, eine solche wird sich auch sehr schwer erheben lassen.
Natürlich gibt es Studentinnen aus gutem Hause, die damit ihr Studium finanzieren. Aber ich glaube diese kommen kaum aus ihrer Blase heraus, hören nach dem Studium damit auf, ein paar wenige finden ihre Bestimmung darin und machen es weiter.

Ich denke, wie Du es siehst, ist es auch optimal für den Gast. Ich meine, wenn ich eine unmotivierte Frau vor mir liegen habe mit einer "mach mal fertig"-Einstellung, dann habe ich nichts davon.

Deine Einstellung haben aber leider nicht alle und so ist es für den potentiellen Gast eben oft ein Roulette.

Das optimale Einstiegsalter ist in so einem Fall wie Deinem somit das selbe, wie bei anderen Berufen auch. Wenn man jung, lernfähig und motiviert. ist! :)
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von Schüchtern77 »

friederike hat geschrieben:
30.09.2023, 13:52
Lucille hat es perfekt ausgedrückt :038
Schüchtern77 hat geschrieben:
29.09.2023, 11:57
Ich würde aber schon sagen, daß der Anteil derer, die den Job aus reinem Vergnügen machen, recht gering ist. Ich meine, ich mag meinen Job auch, aber selbstverständlich mache ich ihn auch, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten und muß ihn deshalb auch machen.
Das Argument wird von den Abolitionist*_Innen immer wieder vorgebracht: "die machen das doch nicht aus Vergnügen, sondern sie wollen und brauchen das Geld."

Wer so redet, sollte einmal mit einem Arzt über Arzthonorare sprechen. Tagesaktuell: der Ärzteverbandsvertreter (ein Herr Gassen) kommentierte [...] und der Anteil derer, die den Arztberuf aus reinem Vergnügen machen, ist mit Sicherheit Null.

Wo bleibt die feministische Initiative zum Verbot der Medizin, zur Befreiung der vielen, vielen Zwangsnediziner*_Innen?
Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden. Ich bin weder gegen Prositution an sich, noch gegen irgendwelche Verbote in diesem Zusammenhang. Fühlt Euch bitte nicht gleich auf die Füße getreten.
Über Zwangsprositution und Menschenhandel brauchen wir wohl nicht diskutieren. Und ich bin absolut auch der Meinung, daß sowas kein Argument sein darf, die freiwillige Prostituion in irgendeiner Form einzuschränken.
Der Vergleich mit den Ärzten hinkt aber gewaltig. Ein Arzt soll mich heilen und dabei ist es mir egal, ob er sympathisch oder unsympathisch ist. Wenn Du in der Unfallklinik liegst und er soll Dein Leben retten, dann ist es egal, ob ihm das Vergnügen bereitet, er soll seinen Job gut machen.

"Das Argument wird von den Abolitionist*_Innen immer wieder vorgebracht: "die machen das doch nicht aus Vergnügen, sondern sie wollen und brauchen das Geld." " ist absolut nicht mein Argument, noch bin ich auch nur annähernd ein Abolitionist. Schon gar nicht in der Formel "Die wollen...". Fakt ist, daß es unterschiedliche Motivationen gibt und in diesem Fall will (zumindest ich) der Gast auch eine gewisse Illusion, die eben nicht gegeben ist, wenn man abgehandelt wird wie eine Nummer beim Amt. Ich würde es eher mit einer Dienstleistung wie z.B. bei einer Kellnerin vergleichen. Freundlich und zuvorkommend tut der Professionalität hier keinen Abbruch.

Leute müssen Geld verdienen und das tun sie oft in einem Job, den sie nicht sehr mögen. Wenn ich am Fließband arbeite, kann ich das machen, wenn ich aber mit anderen Menschen arbeite, dann merkt der andere Mensch das und das ist nicht gut für den Job. Ich gehe bei Euch davon aus, daß das bei Euch nicht der Fall ist. Und ich finde es eine absolute Unverschämtheit vom Gesetzgeber, Gesetze zu verschärfen, die dann Frauen wie Euch betreffen und keinen Deut den Frauen helfen, die tatsächlich Hilfe bräuchten.
Ist irgendwie so, wie wenn jemand mit einer illegal besorgten Waffe jemanden umbringt und dann werden die Waffengesetze verschärft.

Was den heutigen Feminismus betrifft, kann ich mich schon lange nicht mehr damit identifizieren. Diese aktuellen militanten Feministinnen wollen nur noch Rosinen picken und anderen Frauen ihre Ideologie aufoktroyieren. Aber ist n anderes Thema.
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von Schüchtern77 »

Kasharius hat geschrieben:
30.09.2023, 16:00
....und wer rettet mich den Zwangsanwalt der geknechtet von einer "mafioesen" Ständevertretung und bevormundenden Mandant*Innen die immerhin zur Vorkasse gebeten werden können...😉😉😉♿ ausgebeutet wird....

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Ich mache gerade meine Steuer - fühle da also gerade absolut mit Dir! 😂
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Re: Welches ist im Allgemeinen das beste Einstiegsalter?

Beitrag von LabellaS »

ich finde, möglichst früh einzusteigen hat seinen eigenen Reiz. Als Teeny findet sie es fantastisch, wie begehrt sie in der Männerwelt ist und verfügt über deutlich mehr Geld als gleichaltrige. Natürlich wächst in dieser Zeit ein Tellerrand an, über den sie nicht mehr gut hinweg schauen kann. Also, es fehlen Stationen der Ausbildung und des sich Eingliederns in die soziale Welt der anderen, Ehe, Kinder und das Nest. Ich denke jedoch, dass das eher ein Vorteil ist, jedenfalls dann, wenn das Nutten-Gen ein wesentlicher Teil der eigenen Persönlichkeit ist. Aber um nicht falsch verstanden zu werden, sage ich deutlich: Sexuell anziehend ist man für die Männer jeden Alters in jedem Alter, also lohnt es sich immer, einzusteigen. Nur versäumt man um so mehr, je später das ist.
Grüße, Steffi