HIV => AIDS
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
17.02.2015
Kampagne soll Aids-Stigma überwinden
Aids ist die häufigste Todesursache bei Jugendlichen in Afrika und die zweithäufigste weltweit. Eine neue UN-Kampagne rückt nun die 15- bis 19-Jährigen in den Mittelpunkt: Sie soll infizierten Teenagern Hoffnung auf ein normales Leben geben.
Tshepo Ngoato ist seit Geburt HIV-positiv und strotzt doch voll erwartungsfroher Lebensfreude. "Ich baue mein Unternehmen auf, dann will ich heiraten und Kinder haben", sagt der 23-Jährige Südafrikaner. Infizierte Männer können unter anderem mit Hilfe einer künstlichen Befruchtung Kinder zeugen, ohne die Frau oder das Kind anzustecken.
Ngoato gehört zu einer wachsenden Minderheit von jungen Erwachsenen in Südafrika, die offen mit der Krankheit umgehen, um gegen die gesellschaftlichen Vorurteile gegen HIV-Positive anzukämpfen.
2,1 Millionen Jugendliche HIV-positiv
Dass er HIV-positiv ist, erfuhr Ngoato erst, als er mit 13 Jahren wegen Tuberkulose in Lebensgefahr schwebte und in ärztliche Behandlung kam. "Die Leute müssen sich testen lassen, sonst kann es schnell schief gehen", sagt Ngoato. Das ist auch Ziel einer am Dienstag in Nairobi vorgestellten neuen Kampagne der Vereinten Nationen.
Sie will Jugendliche früher sensibilisieren, denn die Immunschwächekrankheit Aids ist bei 15- bis 19-Jährigen in Afrika die häufigste Todesursache. Von Neuinfektionen sind besonders junge Frauen betroffen. In Südafrika beispielsweise infizierten sich UN-Angaben zufolge 2013 pro Woche etwa 860 Mädchen mit HIV aber nur 170 Jungen. Insgesamt gelten 2,1 Millionen Jugendliche weltweit als HIV-positiv, etwa 120.000 starben 2013 an den Folgen von Aids.
Die 19-jährige Zandile Ndlovu fand vor fünf Jahren raus, dass sie sich bei der Geburt bei ihrer Mutter angesteckt hatte. "Ich war so wütend", sagt sie. Zunächst hatte sie Panik und dachte, ihr Leben wäre damit vorbei und sie würde nie eine Familie gründen können.
"Es ist nicht das Ende der Welt"
Doch ihre Mutter überzeugte sie, dass sie dank der antiretroviralen Medikamente ein ganz normales Leben bis ins hohe Alter haben könnte.
"Es ist nicht das Ende der Welt. Wieso sollten wir uns deswegen verstecken?" fragt Zandile, die mit ihrer Mutter und einer jüngeren Schwester im Township Soweto südwestlich von Johannesburg lebt. "Andere Leute haben Diabetes, das ist schlimmer als HIV", sagt Ndlovu trotzig. Allerdings können bei Aids-Medikamenten Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Ndlovu und Ngoato wollen beide gegen das Stigma ankämpfen, das viele Jugendliche in Afrika weiter davon abhält, sich testen zu lassen oder ärztliche Hilfe zu suchen. Zudem fehlt jungen, oftmals aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Frauen, Wissen und Selbstbewusstsein, beim Geschlechtsverkehr auf die Verwendung von Kondomen zu bestehen.
Das ist ein Grund für die vergleichsweise hohe Infektionsrate bei jungen Frauen. Zudem können bei ihnen kleine oft unbemerkte Verletzungen der noch relativ dünnen Schleimhaut dazu führen, dass sie sich beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr leichter als Männer mit Aids infizieren.
Vor allem junge Frauen betroffen
Zwei Drittel der etwa 250.000 Neuinfektionen im Jahr 2013 entfielen auf junge Frauen. Die Welt müsse sich gegen diese "moralische Ungerechtigkeit" mobilisieren, fordert der Direktor des UN-Programms gegen Aids (UNAIDS), Michel Sidibé.
Bislang konzentrierte sich die Aids-Bekämpfung stark darauf, eine Übertragung des Virus bei der Geburt zu verhindern. Die neue Kampagne verschiedener UN-Organisationen unter dem Motto "All In" ist gleichermaßen ein Eingeständnis, dass dem Aids-Problem bei Jugendlichen bislang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. "Wir müssen die Jugendlichen erreichen", sagt Unicef-Direktor Anthony Lake. Die 15- bis 19-Jährigen sind die einzige Alterskohorte, in der die Zahl der Aids-bedingten Todesfälle nicht zurückgeht.
Die neue Kampagne hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Durch bessere Kooperation der verschiedenen Hilfsorganisationen, einer Neuausrichtung von Programmen und gezielten Informationskampagnen soll die Zahl der Neuinfektionen bei Jugendlichen bis 2020 um drei Viertel zurückgehen, die Zahl der Todesfälle soll um 65 Prozent reduziert werden.
Antiretrovirale Medikamente werden in manchen afrikanischen Staaten umsonst von der Regierung zur Verfügung gestellt, wie etwa in Südafrika, wo 15 Prozent aller weltweit HIV-positiven Jugendlichen leben. Doch genauso wichtig ist es, für ein Ende der Stigmatisierung von HIV-Positiven zu kämpfen, sagt Lebo Ramafoko vom Soul City Institut für Gesundheitskommunikation in Johannesburg.
Sie hofft, dass Stimmen wie die von Ndlovu und Ngoato helfen werden, die Tabus der sozial konservativen Gesellschaft aufzubrechen. "Wir können die Aids-Epidemie nicht mit Medikamenten besiegen, wir brauchen sozialen Wandel und eine Veränderung der Mentalität."
http://science.orf.at/stories/1754142/
Kampagne soll Aids-Stigma überwinden
Aids ist die häufigste Todesursache bei Jugendlichen in Afrika und die zweithäufigste weltweit. Eine neue UN-Kampagne rückt nun die 15- bis 19-Jährigen in den Mittelpunkt: Sie soll infizierten Teenagern Hoffnung auf ein normales Leben geben.
Tshepo Ngoato ist seit Geburt HIV-positiv und strotzt doch voll erwartungsfroher Lebensfreude. "Ich baue mein Unternehmen auf, dann will ich heiraten und Kinder haben", sagt der 23-Jährige Südafrikaner. Infizierte Männer können unter anderem mit Hilfe einer künstlichen Befruchtung Kinder zeugen, ohne die Frau oder das Kind anzustecken.
Ngoato gehört zu einer wachsenden Minderheit von jungen Erwachsenen in Südafrika, die offen mit der Krankheit umgehen, um gegen die gesellschaftlichen Vorurteile gegen HIV-Positive anzukämpfen.
2,1 Millionen Jugendliche HIV-positiv
Dass er HIV-positiv ist, erfuhr Ngoato erst, als er mit 13 Jahren wegen Tuberkulose in Lebensgefahr schwebte und in ärztliche Behandlung kam. "Die Leute müssen sich testen lassen, sonst kann es schnell schief gehen", sagt Ngoato. Das ist auch Ziel einer am Dienstag in Nairobi vorgestellten neuen Kampagne der Vereinten Nationen.
Sie will Jugendliche früher sensibilisieren, denn die Immunschwächekrankheit Aids ist bei 15- bis 19-Jährigen in Afrika die häufigste Todesursache. Von Neuinfektionen sind besonders junge Frauen betroffen. In Südafrika beispielsweise infizierten sich UN-Angaben zufolge 2013 pro Woche etwa 860 Mädchen mit HIV aber nur 170 Jungen. Insgesamt gelten 2,1 Millionen Jugendliche weltweit als HIV-positiv, etwa 120.000 starben 2013 an den Folgen von Aids.
Die 19-jährige Zandile Ndlovu fand vor fünf Jahren raus, dass sie sich bei der Geburt bei ihrer Mutter angesteckt hatte. "Ich war so wütend", sagt sie. Zunächst hatte sie Panik und dachte, ihr Leben wäre damit vorbei und sie würde nie eine Familie gründen können.
"Es ist nicht das Ende der Welt"
Doch ihre Mutter überzeugte sie, dass sie dank der antiretroviralen Medikamente ein ganz normales Leben bis ins hohe Alter haben könnte.
"Es ist nicht das Ende der Welt. Wieso sollten wir uns deswegen verstecken?" fragt Zandile, die mit ihrer Mutter und einer jüngeren Schwester im Township Soweto südwestlich von Johannesburg lebt. "Andere Leute haben Diabetes, das ist schlimmer als HIV", sagt Ndlovu trotzig. Allerdings können bei Aids-Medikamenten Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Ndlovu und Ngoato wollen beide gegen das Stigma ankämpfen, das viele Jugendliche in Afrika weiter davon abhält, sich testen zu lassen oder ärztliche Hilfe zu suchen. Zudem fehlt jungen, oftmals aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Frauen, Wissen und Selbstbewusstsein, beim Geschlechtsverkehr auf die Verwendung von Kondomen zu bestehen.
Das ist ein Grund für die vergleichsweise hohe Infektionsrate bei jungen Frauen. Zudem können bei ihnen kleine oft unbemerkte Verletzungen der noch relativ dünnen Schleimhaut dazu führen, dass sie sich beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr leichter als Männer mit Aids infizieren.
Vor allem junge Frauen betroffen
Zwei Drittel der etwa 250.000 Neuinfektionen im Jahr 2013 entfielen auf junge Frauen. Die Welt müsse sich gegen diese "moralische Ungerechtigkeit" mobilisieren, fordert der Direktor des UN-Programms gegen Aids (UNAIDS), Michel Sidibé.
Bislang konzentrierte sich die Aids-Bekämpfung stark darauf, eine Übertragung des Virus bei der Geburt zu verhindern. Die neue Kampagne verschiedener UN-Organisationen unter dem Motto "All In" ist gleichermaßen ein Eingeständnis, dass dem Aids-Problem bei Jugendlichen bislang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. "Wir müssen die Jugendlichen erreichen", sagt Unicef-Direktor Anthony Lake. Die 15- bis 19-Jährigen sind die einzige Alterskohorte, in der die Zahl der Aids-bedingten Todesfälle nicht zurückgeht.
Die neue Kampagne hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Durch bessere Kooperation der verschiedenen Hilfsorganisationen, einer Neuausrichtung von Programmen und gezielten Informationskampagnen soll die Zahl der Neuinfektionen bei Jugendlichen bis 2020 um drei Viertel zurückgehen, die Zahl der Todesfälle soll um 65 Prozent reduziert werden.
Antiretrovirale Medikamente werden in manchen afrikanischen Staaten umsonst von der Regierung zur Verfügung gestellt, wie etwa in Südafrika, wo 15 Prozent aller weltweit HIV-positiven Jugendlichen leben. Doch genauso wichtig ist es, für ein Ende der Stigmatisierung von HIV-Positiven zu kämpfen, sagt Lebo Ramafoko vom Soul City Institut für Gesundheitskommunikation in Johannesburg.
Sie hofft, dass Stimmen wie die von Ndlovu und Ngoato helfen werden, die Tabus der sozial konservativen Gesellschaft aufzubrechen. "Wir können die Aids-Epidemie nicht mit Medikamenten besiegen, wir brauchen sozialen Wandel und eine Veränderung der Mentalität."
http://science.orf.at/stories/1754142/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
19.2.2015
Durchbruch im Kampf gegen HIV
Forscher finden Schutz gegen Aids-Infektion in Affen
Paris. Bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Aids-Virus HIV haben Wissenschaftler einen wichtigen Fortschritt erzielt. Ein von ihnen entwickelter Wirkstoff schützte Makaken bei Versuchen monatelang vor einer Infektion mit einer bei Affen verbreiteten Version des HI-Virus.
Das wurde in neuen Studie im britischen Fachmagazin "Nature" veröffentlicht. "Wir zeigen einen Weg auf, wie ein lebenslanger, impfähnlicher Schutz vor HIV 1 erreicht werden kann", erklärte Studienleiter Michael Farzan vom Scripps Research Institute im US-Bundesstaat Florida. Im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids gilt die Suche nach einem Impfstoff gegen HIV als zentral - ein wirklich schützender Wirkstoff wurde aber bislang nicht gefunden, unter anderem wegen der Mutationen des HI-Virus. Herkömmliche Impfungen setzten auf die Bildung von Antikörpern gegen Viren im menschlichen Körper.
Die Wissenschaftler um Farzan gingen aber einen anderen Weg: Ihr eCD4-Ig genannter Wirkstoff imitiert Rezeptoren, die das Virus benötigt, um in Zellen einzudringen. Die nachgestellten Rezeptoren docken an das Virus an, das daraufhin den Prozess zum Eindringen in eine Körperzelle einleitet. Da das Virus diesen Schritt nur einmal unternehmen kann, ist es fortan blockiert - und kann nicht mehr in eine Zelle eindringen. Die Wissenschaftler verglichen den Vorgang damit, dass eine Tür zugeschlossen und der Schlüssel weggeworfen wird.
Der Wirkstoff biete einen "sehr, sehr starken Schutz", schrieb Farzan der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem über 40 Wochen laufenden Experiment erhielten vier Rhesusaffen den Wirkstoff und wurden dann mit dem HIV-ähnlichen SHIV infiziert. Das Virus konnte den Tieren nichts anhaben, obwohl ihre Viren-Dosis vier Mal so stark war wie die, die bei anderen Affen zu einer Infektion führte.
Nach Farzans Angaben sollen bei einer Fachkonferenz in der kommenden Woche noch weitergehende Studienergebnisse vorgestellt werden. Demnach bot der neue Wirkstoff auch ein Jahr nach seiner Verabreichung einen Schutz vor einer acht- bis 16-fach erhöhten Virendosis. Der Wissenschaftler betonte aber, dass noch zahlreiche weitere Versuche mit Tieren und später Menschen notwendig seien.
UN-Schätzungen zufolge haben sich seit 1981 rund 78 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, das die Immunabwehr des menschlichen Körpers zerstört. 39 Millionen Menschen starben an den Folgen von Aids.
Quelle: AFP
http://www.rp-online.de/leben/gesundhei ... -1.4886655
Durchbruch im Kampf gegen HIV
Forscher finden Schutz gegen Aids-Infektion in Affen
Paris. Bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Aids-Virus HIV haben Wissenschaftler einen wichtigen Fortschritt erzielt. Ein von ihnen entwickelter Wirkstoff schützte Makaken bei Versuchen monatelang vor einer Infektion mit einer bei Affen verbreiteten Version des HI-Virus.
Das wurde in neuen Studie im britischen Fachmagazin "Nature" veröffentlicht. "Wir zeigen einen Weg auf, wie ein lebenslanger, impfähnlicher Schutz vor HIV 1 erreicht werden kann", erklärte Studienleiter Michael Farzan vom Scripps Research Institute im US-Bundesstaat Florida. Im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids gilt die Suche nach einem Impfstoff gegen HIV als zentral - ein wirklich schützender Wirkstoff wurde aber bislang nicht gefunden, unter anderem wegen der Mutationen des HI-Virus. Herkömmliche Impfungen setzten auf die Bildung von Antikörpern gegen Viren im menschlichen Körper.
Die Wissenschaftler um Farzan gingen aber einen anderen Weg: Ihr eCD4-Ig genannter Wirkstoff imitiert Rezeptoren, die das Virus benötigt, um in Zellen einzudringen. Die nachgestellten Rezeptoren docken an das Virus an, das daraufhin den Prozess zum Eindringen in eine Körperzelle einleitet. Da das Virus diesen Schritt nur einmal unternehmen kann, ist es fortan blockiert - und kann nicht mehr in eine Zelle eindringen. Die Wissenschaftler verglichen den Vorgang damit, dass eine Tür zugeschlossen und der Schlüssel weggeworfen wird.
Der Wirkstoff biete einen "sehr, sehr starken Schutz", schrieb Farzan der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem über 40 Wochen laufenden Experiment erhielten vier Rhesusaffen den Wirkstoff und wurden dann mit dem HIV-ähnlichen SHIV infiziert. Das Virus konnte den Tieren nichts anhaben, obwohl ihre Viren-Dosis vier Mal so stark war wie die, die bei anderen Affen zu einer Infektion führte.
Nach Farzans Angaben sollen bei einer Fachkonferenz in der kommenden Woche noch weitergehende Studienergebnisse vorgestellt werden. Demnach bot der neue Wirkstoff auch ein Jahr nach seiner Verabreichung einen Schutz vor einer acht- bis 16-fach erhöhten Virendosis. Der Wissenschaftler betonte aber, dass noch zahlreiche weitere Versuche mit Tieren und später Menschen notwendig seien.
UN-Schätzungen zufolge haben sich seit 1981 rund 78 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, das die Immunabwehr des menschlichen Körpers zerstört. 39 Millionen Menschen starben an den Folgen von Aids.
Quelle: AFP
http://www.rp-online.de/leben/gesundhei ... -1.4886655
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
26.2.2015
Truvada - eine Pille schützt vor HIV
Eine Pille, die vor HIV schützt, wirkt - nicht nur im Labor, sondern auch unter realen Bedingungen. Das haben britische Forscher in einer Studie mit 545 homosexuellen Männern herausgefunden. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Komplett schützt Truvada, so heißt das neue Medikament, nicht.
Eine Truvada-Pille vor und nach dem Sex reduziert HIV-Ansteckungsgefahr
Wenn die Männer vor und nach dem Sex die Pille nahmen, reduzierte sich ihr Risiko HIV zu bekommen um 86 Prozent, so das Ergebnis der kürzlich veröffentlichten Studie. Die Studie "gibt erste Hinweise, dass diese Therapie für homosexuelle Männer mit riskantem Sexualverhalten sehr effektiv ist", sagt Jonathan Mermin, Direktor der Abteilung für HIV und Aids des US Centers for Disease Control and Prevention.
Die Forscher waren speziell an der Schutzwirkung für Männer, die viele wechselnde Sexualpartner haben, interessiert: Probanden mussten in den letzten 90 Tagen mit mindestens 10 unterschiedlichen Partnern verkehrt haben. Die Teilnehmer wurden bei der Studie im Zufallsprinzip zwei Gruppen zugeordnet. Die einen bekamen Truvada sofort, die anderen erst nach einem Jahr. In der Gruppe, die sofort das Präparat bekam, gab es 3 HIV-Infektionen, in der anderen waren es 19.
Truvada wird in den USA bereits viel genutzt
Truvada wird in den USA bereits regulär genutzt. Im Jahr 2012 empfahl es die US Food and Drug Administration als erste Pille zur HIV-Prävention für Hochrisikogruppen. Die meisten Krankenversicherungen zahlen dort bereits für das Präparat. Es ist jedoch nicht frei von Nebenwirkungen: Es erhöht den Laktatgehalt im Blut, was zu einer Laktatazidose führen kann. Einem schockähnlichen Zustand mit Nierenversagen. Auch belastet es die Leber sehr stark.
Experten sind von dem aktuellen Ergebnis trotzdem begeistert, weil es eine ihrer Sorgen vertreibt: Funktioniert Truvada auch im Alltag oder vergessen Nutzer, es zu nehmen? Das würde die Wirksamkeit erheblich einschränken. "Diese Ergebnisse sind extrem aufregend und zeigen, dass Prophylaxe auch unter realen Bedingungen hoch effektiv bei der HIV-Prävention ist", sagt Sheena McCormack, Epidemiologin am University College London und Leiterin der Studie. Es ist die erste Studie dieser Art.
In Deutschland ist Truvada bislang noch nicht zugelassen, ein Arzt kann es jedoch auf Privatrezept verschreiben. Der Patient muss dann die Kosten selber tragen, die in Deutschland im Moment bei 800 Euro im Monat liegen.
http://www.praxisvita.de/truvada-eine-p ... v/gn/14175
http://www.huffingtonpost.de/2015/02/25 ... 50720.html
Truvada - eine Pille schützt vor HIV
Eine Pille, die vor HIV schützt, wirkt - nicht nur im Labor, sondern auch unter realen Bedingungen. Das haben britische Forscher in einer Studie mit 545 homosexuellen Männern herausgefunden. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Komplett schützt Truvada, so heißt das neue Medikament, nicht.
Eine Truvada-Pille vor und nach dem Sex reduziert HIV-Ansteckungsgefahr
Wenn die Männer vor und nach dem Sex die Pille nahmen, reduzierte sich ihr Risiko HIV zu bekommen um 86 Prozent, so das Ergebnis der kürzlich veröffentlichten Studie. Die Studie "gibt erste Hinweise, dass diese Therapie für homosexuelle Männer mit riskantem Sexualverhalten sehr effektiv ist", sagt Jonathan Mermin, Direktor der Abteilung für HIV und Aids des US Centers for Disease Control and Prevention.
Die Forscher waren speziell an der Schutzwirkung für Männer, die viele wechselnde Sexualpartner haben, interessiert: Probanden mussten in den letzten 90 Tagen mit mindestens 10 unterschiedlichen Partnern verkehrt haben. Die Teilnehmer wurden bei der Studie im Zufallsprinzip zwei Gruppen zugeordnet. Die einen bekamen Truvada sofort, die anderen erst nach einem Jahr. In der Gruppe, die sofort das Präparat bekam, gab es 3 HIV-Infektionen, in der anderen waren es 19.
Truvada wird in den USA bereits viel genutzt
Truvada wird in den USA bereits regulär genutzt. Im Jahr 2012 empfahl es die US Food and Drug Administration als erste Pille zur HIV-Prävention für Hochrisikogruppen. Die meisten Krankenversicherungen zahlen dort bereits für das Präparat. Es ist jedoch nicht frei von Nebenwirkungen: Es erhöht den Laktatgehalt im Blut, was zu einer Laktatazidose führen kann. Einem schockähnlichen Zustand mit Nierenversagen. Auch belastet es die Leber sehr stark.
Experten sind von dem aktuellen Ergebnis trotzdem begeistert, weil es eine ihrer Sorgen vertreibt: Funktioniert Truvada auch im Alltag oder vergessen Nutzer, es zu nehmen? Das würde die Wirksamkeit erheblich einschränken. "Diese Ergebnisse sind extrem aufregend und zeigen, dass Prophylaxe auch unter realen Bedingungen hoch effektiv bei der HIV-Prävention ist", sagt Sheena McCormack, Epidemiologin am University College London und Leiterin der Studie. Es ist die erste Studie dieser Art.
In Deutschland ist Truvada bislang noch nicht zugelassen, ein Arzt kann es jedoch auf Privatrezept verschreiben. Der Patient muss dann die Kosten selber tragen, die in Deutschland im Moment bei 800 Euro im Monat liegen.
http://www.praxisvita.de/truvada-eine-p ... v/gn/14175
http://www.huffingtonpost.de/2015/02/25 ... 50720.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- PlatinStern
- Beiträge: 1127
- Registriert: 20.06.2012, 10:16
- Wohnort: Strasbourg
- Ich bin: SexarbeiterIn
Für Truvada & Co gilt dasselbe, was ich weiter oben zu Selbsttests gesagt habe: das wird sich zum Nachteil von Sexarbeitern/-innen auswirken, weil Kunden mehr ungeschützten Sex verlangen werden.
Mal ganz davon abgesehen, daß es dabei der Pharmamafia nur darum geht, gesunden (!) Leuten Medikamente zu verkaufen. Nie im Leben wird man mich dazu bringen. Kondome und andere safe Sexualpraktiken schützen mich völlig ausreichend.
Mal ganz davon abgesehen, daß es dabei der Pharmamafia nur darum geht, gesunden (!) Leuten Medikamente zu verkaufen. Nie im Leben wird man mich dazu bringen. Kondome und andere safe Sexualpraktiken schützen mich völlig ausreichend.
Mitglied der Confédération Nationale du Travail
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
3.3.2015
In Afrika häufiges HI-Virus wird von Gorillas übertragen
Montpellier. Eine in Afrika verbreitete Variante des Aids-Virus wurde ursprünglich von Gorillas auf Menschen übertragen. Das zeigt eine internationale Studie, die in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS") erschienen ist.
Die tödliche Immunschwäche-Krankheit Aids wird durch die Viren HIV-1 und HIV-2 übertragen. Beide Erreger stammen von Varianten des SI-Virus (Simian Immunodeficiency Virus) ab, das in Afrika unter verschiedenen Primaten verbreitet ist. "Mindestens 40 verschiedene Affenarten tragen Viren, die mit HIV verwandt sind", sagt Prof. Frank Kirchhoff von der Universitätsklinik Ulm. Die häufigste und aggressivere Form des Aids-Virus, HIV-1, teilt sich in vier Gruppen auf: M, N, O und P. Jede dieser Gruppen steht für eine voneinander unabhängige Übertragung des Virus vom Affen auf den Menschen.
Infektionen mit der zweithäufigsten HIV-1-Gruppe O kommen vor allem in West- und Zentralafrika vor, es sind jedoch auch einige Fälle außerhalb Afrikas bekannt. Die Wissenschaftler untersuchten nun, woher die unterschiedlichen HIV-1-Viren kommen. Für die beiden HIV-1-Gruppen O und P wurde eine Übertragung von Gorillas auf den Menschen vermutet -eindeutig waren die Anfänge hier jedoch noch nicht geklärt.
Zur Beantwortung dieser Frage untersuchten die Forscher Kot von Gorillas in der Demokratischen Republik Kongo, in Gabun, Kamerun und Uganda. Hinweise für eine Infektion mit dem SI-Virus fanden die Forscher nur an vier Entnahme-Stellen, die alle im Süden Kameruns liegen. Alle positiven Proben stammten von Westlichen Flachlandgorillas. Weitere genetische Untersuchungen zeigten, dass die Gorilla-Viren ursprünglich von Schimpansen kommen -und es bislang nur Beweise für eine einzige Übertragung zwischen diesen beiden Primaten-Gattungen gibt.
Prof. Kirchhoff schätzt die Qualität der Studiendaten als sehr gut ein. "Wenn man weiß, wo die Übertragung stattgefunden hat und wo Tiere infiziert sind, kann man bessere Vorsichtsmaßnahmen treffen, um weitere Infektionen zu verhindern."
http://www.abendblatt.de/ratgeber/wisse ... ragen.html
http://www.focus.de/gesundheit/videos/u ... 12781.html
In Afrika häufiges HI-Virus wird von Gorillas übertragen
Montpellier. Eine in Afrika verbreitete Variante des Aids-Virus wurde ursprünglich von Gorillas auf Menschen übertragen. Das zeigt eine internationale Studie, die in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS") erschienen ist.
Die tödliche Immunschwäche-Krankheit Aids wird durch die Viren HIV-1 und HIV-2 übertragen. Beide Erreger stammen von Varianten des SI-Virus (Simian Immunodeficiency Virus) ab, das in Afrika unter verschiedenen Primaten verbreitet ist. "Mindestens 40 verschiedene Affenarten tragen Viren, die mit HIV verwandt sind", sagt Prof. Frank Kirchhoff von der Universitätsklinik Ulm. Die häufigste und aggressivere Form des Aids-Virus, HIV-1, teilt sich in vier Gruppen auf: M, N, O und P. Jede dieser Gruppen steht für eine voneinander unabhängige Übertragung des Virus vom Affen auf den Menschen.
Infektionen mit der zweithäufigsten HIV-1-Gruppe O kommen vor allem in West- und Zentralafrika vor, es sind jedoch auch einige Fälle außerhalb Afrikas bekannt. Die Wissenschaftler untersuchten nun, woher die unterschiedlichen HIV-1-Viren kommen. Für die beiden HIV-1-Gruppen O und P wurde eine Übertragung von Gorillas auf den Menschen vermutet -eindeutig waren die Anfänge hier jedoch noch nicht geklärt.
Zur Beantwortung dieser Frage untersuchten die Forscher Kot von Gorillas in der Demokratischen Republik Kongo, in Gabun, Kamerun und Uganda. Hinweise für eine Infektion mit dem SI-Virus fanden die Forscher nur an vier Entnahme-Stellen, die alle im Süden Kameruns liegen. Alle positiven Proben stammten von Westlichen Flachlandgorillas. Weitere genetische Untersuchungen zeigten, dass die Gorilla-Viren ursprünglich von Schimpansen kommen -und es bislang nur Beweise für eine einzige Übertragung zwischen diesen beiden Primaten-Gattungen gibt.
Prof. Kirchhoff schätzt die Qualität der Studiendaten als sehr gut ein. "Wenn man weiß, wo die Übertragung stattgefunden hat und wo Tiere infiziert sind, kann man bessere Vorsichtsmaßnahmen treffen, um weitere Infektionen zu verhindern."
http://www.abendblatt.de/ratgeber/wisse ... ragen.html
http://www.focus.de/gesundheit/videos/u ... 12781.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
11.3.2015
Aids-Hilfe: Bei Frauen viele HIV-Spätdiagnosen
Berlin (dpa) - Viele Frauen in Deutschland denken nach Angaben der Deutschen Aids-Hilfe zu selten an die Möglichkeit einer HIV-Infektion.
Auch viele Ärzte legten Frauen trotz deutlicher Symptome nicht häufig genug einen HIV-Test nahe, teilte die Organisation mit. Dadurch werde die Krankheit oft erst sehr spät erkannt. Manche litten daher bei der Diagnose schon unter dem Vollbild der Krankheit.
Aids ist weltweit die Haupttodesursache für Frauen im gebärfähigen Alter, wie das Aktionsbündnis gegen Aids mitteilte. Frauen und Mädchen hätten in vielen Regionen keine sexuelle Selbstbestimmung - dies behindere auch den Schutz vor dem Erreger. Außerdem hätten etwa zwei Drittel der HIV-infizierten Schwangeren keinen Zugang zu Medikamenten, die das Risiko einer Übertragung von der Mutter auf das Kind fast vollständig verhindern können. Das Aktionsbündnis gegen Aids hat nach eigenen Angaben mehr als 100 Mitgliedsorganisationen.
Bei Frauen in Deutschland sind die oft späten Diagnosen ein Problem
......weiterlesen
Aids-Hilfe: Bei Frauen viele HIV-Spätdiagnosen
Berlin (dpa) - Viele Frauen in Deutschland denken nach Angaben der Deutschen Aids-Hilfe zu selten an die Möglichkeit einer HIV-Infektion.
Auch viele Ärzte legten Frauen trotz deutlicher Symptome nicht häufig genug einen HIV-Test nahe, teilte die Organisation mit. Dadurch werde die Krankheit oft erst sehr spät erkannt. Manche litten daher bei der Diagnose schon unter dem Vollbild der Krankheit.
Aids ist weltweit die Haupttodesursache für Frauen im gebärfähigen Alter, wie das Aktionsbündnis gegen Aids mitteilte. Frauen und Mädchen hätten in vielen Regionen keine sexuelle Selbstbestimmung - dies behindere auch den Schutz vor dem Erreger. Außerdem hätten etwa zwei Drittel der HIV-infizierten Schwangeren keinen Zugang zu Medikamenten, die das Risiko einer Übertragung von der Mutter auf das Kind fast vollständig verhindern können. Das Aktionsbündnis gegen Aids hat nach eigenen Angaben mehr als 100 Mitgliedsorganisationen.
Bei Frauen in Deutschland sind die oft späten Diagnosen ein Problem
......weiterlesen
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
11.3.2015
Genetisch modifizierte Immunzellen könnten den HI-Virus besiegen
Noch vor wenigen Jahrzehnten kam eine Infektion mit HIV einem Todesurteil gleich. Mit der antiretroviralen Therapie ist es gelungen, den Ausbruch von Aids bei HIV-Infizierten langfristig zu verringern und die Infektion so von einer Krankheit mit tödlichem Ausgang innerhalb einiger Jahre in eine chronische Krankheit mit normaler Lebenserwartung zu verwandeln. Dennoch ist die HIV-Therapie nicht perfekt. Es gibt reistente HI-Viren, manche Medikamente haben Nebenwirkungen, und manchmal schlägt die Therapie nur schlecht an. Noch immer sterben jährlich 1,5 Millionen Menschen an der Folgeerkrankung AIDS. Die Vorstellung, HIV zu heilen, geistert weiter in den Köpfen vieler Wissenschaftler herum. Mehrere kleine Studien in den USA legen nun nahe, dass eine innovative neue Therapie eine Heilung wieder wahrscheinlicher machen könnte.
Vielversprechende Ergebnisse im Kampf gegen den HI-Virus
Die neue Therapie basiert auf genetisch modifizierte weiße Blutkörperchen, die damit gegenüber HIV resistent werden. Diese werden dann im Rahmen der Behandlung in den Blutkreislauf des Patienten injiziert. In zwei kleineren Pilotstudien in den USA wurde nachgewiesen, dass Patienten die Behandlung tolerieren und langfristige Kontrolle über das Virus erlangen können. Die amerikanische Behörde Food and Drug Administration (FDA) hat nun eine Erweiterung der zweiten Studie sowie eine weitere, aggressivere Studie genehmigt, um nachzuweisen, dass die Therapie wirksam ist.
Statt die Reproduktionsmechanismen des Virus anzugreifen, werden bei der neuen Therapie die weißen Blutkörperchen des Patienten mit den genetisch modifizierten T-Zellen ersetzt. Diese sind genetisch so modifiziert, dass ein bestimmtes Oberflächenmolekül namens CCR5 verändert wird, das der HI-Virus nutzt, um in die Zelle zu gelangen. Die Idee dahinter ist, eine Mutation künstlich herbei zu führen, die einen Anteil der Bevölkerung immun gegen HIV macht. Wird der CCR5-Rezeptor deaktiviert, so hat das keine bisher erkennbaren Folgen für die Gesundheit der Patienten. Der CCR5 als Heilmethode für HIV wurde im übrigen durch den berühmten "Berliner Patienten" Timothy Ray Brown bekannt, der durch eine Stammzelltransplantation von einem Spender, der besagte Mutation aufweist, komplett von HIV geheilt wurde. Er gilt bislang als einziger Mensch, bei dem die Heilung gelang.
Noch ein langer Weg zur Heilung
Wie immer bedeuten die Ergebnisse nicht, dass in Kürze ein unproblematisches Heilmittel zur Verfügung steht. Bisher wurden zwei Studien durchgeführt. An der ersten nahmen 12 Probanden teil, sie diente einzig und allein dazu, nachzuweisen, dass die Behandlungsmethode sicher ist. Bereits in dieser Studie wurden langfristige Widerstandskräfte gegen den Virus festgestellt. In einer zweiten Studie wurden dann 70 Personen behandelt. Bisher schlägt die Behandlung gut an und wird von den Körpern der Patienten toleriert. Die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass die FDA nun grünes Licht für weitere Studien gegeben hat.
Weltweit arbeiten Wissenschaftler daran, die HIV-Epidemie in den Griff zu bekommen. Die beschriebene Methode könnte in Zukunft einen wichtigen Beitrag dazu leisten.
http://www.trendsderzukunft.de/genetisc ... 015/03/11/
Genetisch modifizierte Immunzellen könnten den HI-Virus besiegen
Noch vor wenigen Jahrzehnten kam eine Infektion mit HIV einem Todesurteil gleich. Mit der antiretroviralen Therapie ist es gelungen, den Ausbruch von Aids bei HIV-Infizierten langfristig zu verringern und die Infektion so von einer Krankheit mit tödlichem Ausgang innerhalb einiger Jahre in eine chronische Krankheit mit normaler Lebenserwartung zu verwandeln. Dennoch ist die HIV-Therapie nicht perfekt. Es gibt reistente HI-Viren, manche Medikamente haben Nebenwirkungen, und manchmal schlägt die Therapie nur schlecht an. Noch immer sterben jährlich 1,5 Millionen Menschen an der Folgeerkrankung AIDS. Die Vorstellung, HIV zu heilen, geistert weiter in den Köpfen vieler Wissenschaftler herum. Mehrere kleine Studien in den USA legen nun nahe, dass eine innovative neue Therapie eine Heilung wieder wahrscheinlicher machen könnte.
Vielversprechende Ergebnisse im Kampf gegen den HI-Virus
Die neue Therapie basiert auf genetisch modifizierte weiße Blutkörperchen, die damit gegenüber HIV resistent werden. Diese werden dann im Rahmen der Behandlung in den Blutkreislauf des Patienten injiziert. In zwei kleineren Pilotstudien in den USA wurde nachgewiesen, dass Patienten die Behandlung tolerieren und langfristige Kontrolle über das Virus erlangen können. Die amerikanische Behörde Food and Drug Administration (FDA) hat nun eine Erweiterung der zweiten Studie sowie eine weitere, aggressivere Studie genehmigt, um nachzuweisen, dass die Therapie wirksam ist.
Statt die Reproduktionsmechanismen des Virus anzugreifen, werden bei der neuen Therapie die weißen Blutkörperchen des Patienten mit den genetisch modifizierten T-Zellen ersetzt. Diese sind genetisch so modifiziert, dass ein bestimmtes Oberflächenmolekül namens CCR5 verändert wird, das der HI-Virus nutzt, um in die Zelle zu gelangen. Die Idee dahinter ist, eine Mutation künstlich herbei zu führen, die einen Anteil der Bevölkerung immun gegen HIV macht. Wird der CCR5-Rezeptor deaktiviert, so hat das keine bisher erkennbaren Folgen für die Gesundheit der Patienten. Der CCR5 als Heilmethode für HIV wurde im übrigen durch den berühmten "Berliner Patienten" Timothy Ray Brown bekannt, der durch eine Stammzelltransplantation von einem Spender, der besagte Mutation aufweist, komplett von HIV geheilt wurde. Er gilt bislang als einziger Mensch, bei dem die Heilung gelang.
Noch ein langer Weg zur Heilung
Wie immer bedeuten die Ergebnisse nicht, dass in Kürze ein unproblematisches Heilmittel zur Verfügung steht. Bisher wurden zwei Studien durchgeführt. An der ersten nahmen 12 Probanden teil, sie diente einzig und allein dazu, nachzuweisen, dass die Behandlungsmethode sicher ist. Bereits in dieser Studie wurden langfristige Widerstandskräfte gegen den Virus festgestellt. In einer zweiten Studie wurden dann 70 Personen behandelt. Bisher schlägt die Behandlung gut an und wird von den Körpern der Patienten toleriert. Die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass die FDA nun grünes Licht für weitere Studien gegeben hat.
Weltweit arbeiten Wissenschaftler daran, die HIV-Epidemie in den Griff zu bekommen. Die beschriebene Methode könnte in Zukunft einen wichtigen Beitrag dazu leisten.
http://www.trendsderzukunft.de/genetisc ... 015/03/11/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
12.3.2015
Neues HIV-Medikament: Freigabe für Tests am Menschen
Eine neue Therapieform bei HIV wurde für Tests am Menschen freigegeben - Praxisvita erklärt, wie das neue Verfahren funktioniert.
Einige Menschen sind von Natur aus immun gegen das HI-Virus - das liegt an einer speziellen Mutation ihrer Immunzellen, die es dem Virus unmöglich macht, an ihnen zu haften und sich so im Körper auszubreiten. Dieses Phänomen haben sich US-amerikanische Forscher jetzt zunutze gemacht.
Künstliche Immunität gegen HIV
In ersten Versuchen entnahmen die Wissenschaftlern HIV-Patienten Stammzellen - Zellen, die in der Lage sind, sich zu verschiedenen Zellformen zu entwickeln - und stellten daraus Abwehrzellen her, die genauso mutiert waren, wie die von HIV-immunen Personen.
Anschließend führten sie die Zellen in den Körper des Probanden zurück, wo sich daraufhin viele weitere Immunzellen mit derselben Mutation bildeten. Das Ziel des Verfahrens: Das Virus kann sich im Körper nicht vermehren und bleibt darum ungefährlich.
Die Methode wurde bisher an zwölf Patienten getestet, die sie alle gut vertrugen. Wegen der geringen Probandenzahl lassen sich jedoch noch keine Schlüsse über ihre Wirksamkeit ziehen. Das Verfahren wurde nun von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für eine größer angelegte Studie freigegeben.
http://www.praxisvita.de/neues-hiv-medi ... n/gn/14443#
Neues HIV-Medikament: Freigabe für Tests am Menschen
Eine neue Therapieform bei HIV wurde für Tests am Menschen freigegeben - Praxisvita erklärt, wie das neue Verfahren funktioniert.
Einige Menschen sind von Natur aus immun gegen das HI-Virus - das liegt an einer speziellen Mutation ihrer Immunzellen, die es dem Virus unmöglich macht, an ihnen zu haften und sich so im Körper auszubreiten. Dieses Phänomen haben sich US-amerikanische Forscher jetzt zunutze gemacht.
Künstliche Immunität gegen HIV
In ersten Versuchen entnahmen die Wissenschaftlern HIV-Patienten Stammzellen - Zellen, die in der Lage sind, sich zu verschiedenen Zellformen zu entwickeln - und stellten daraus Abwehrzellen her, die genauso mutiert waren, wie die von HIV-immunen Personen.
Anschließend führten sie die Zellen in den Körper des Probanden zurück, wo sich daraufhin viele weitere Immunzellen mit derselben Mutation bildeten. Das Ziel des Verfahrens: Das Virus kann sich im Körper nicht vermehren und bleibt darum ungefährlich.
Die Methode wurde bisher an zwölf Patienten getestet, die sie alle gut vertrugen. Wegen der geringen Probandenzahl lassen sich jedoch noch keine Schlüsse über ihre Wirksamkeit ziehen. Das Verfahren wurde nun von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für eine größer angelegte Studie freigegeben.
http://www.praxisvita.de/neues-hiv-medi ... n/gn/14443#
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
16.3.2015
Neuer PET-Scan zeigt HIV-Viren im Körper an
Ein radioaktiv markierter Antikörper wird dabei mittels Scan bei seiner Reise durch den Körper verfolgt
Die Abkürzung PET steht für "Positronen-Emissions-Tomographie". Damit wird ein Verfahren beschrieben, das es möglich macht, im Körper eines Menschen verschiedene Strukturen sichtbar zu machen. Dies gelingt durch eine Markierung, die durch die Injektion bestimmter Stoffe hervorgerufen wird. Beispielsweise spritzen Ärzte einem Patienten eine Glukose-Variante, um Tumorzellen sichtbar zu machen.
PET-Scan kann sehen, wo besonders viel Glukose verbraucht wird
Da Krebszellen viel Glukose für ihren Stoffwechsel verbrauchen, kann der PET-Scan sehen, wo besonders viel von der injizierten Glukose-Variante verbraucht wird. Dieses Prinzip haben sich Forscher nun auch im Kampf gegen HIV zunutze gemacht.
Sie haben den PET-Scan so angepasst, dass die Viren im Körper sichtbar werden. So kann künftig nicht nur der Nachweis einer HIV-Infektion erfolgen, sondern auch der Erfolg einer Therapie.
Wissenschaftler setzen auf radioaktiv markierten Antikörper
Für ihren PET-Scan setzten die Wissenschaftler auf einen Antikörper. Dieser ist radioaktiv markiert und kann daher mittels Scan bei seiner Reise durch den Körper verfolgt werden.
Trifft der Antikörper auf HI-Viren, passt er nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip zum Virus und heftet sich an dessen Oberfläche. Auf diese Weise kann der Arzt im PET-Scan sehen, wo der Antikörper sich "ansiedelt". Dort befinden sich dann auch die HI-Viren.
HI-Viren sammeln sich auch in den Nasennebenhöhlen und im Lungengewebe an
Erste praktische Erfahrungen haben die Forscher im Versuch mit Rhesus-Affen gesammelt. Dabei stellte sich der Marker als wirksam heraus. Den Forschern gelang dabei sogar eine neue Erkenntnis in Bezug auf HIV.
Bisher ging man davon aus, dass die Viren vor allen Dingen in den Lymphknoten und im Darm siedeln. Der PET-Scan zeigte, dass sich viele HI-Viren auch in der Nasennebenhöhlen ansiedeln.
Ferner fand man sie im Lungengewebe und bei männlichen Affen in den Nebenhoden und im Samenleiter. Dies wäre eine Erklärung dafür, warum gerade Sperma von HIV-Positiven so gefährlich ist.
http://www.paradisi.de/Health_und_Ernae ... 112753.php
16.3.2015
HIV-Interaktion mit Mikroskopietechnik analysiert
Miteinander verknüpfte Nukleoporine Nup153 und Tpr untersucht
Mailand/Paris (pte001/16.03.2015/06:00) - Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Tecnologie Biomediche http://www.itb.cnr.it hat zusammen mit dem französischen Institut Pasteur http://www.pasteur.fr in Paris eine aufschlussreiche Entdeckung zum Verlauf von durch Immunschwächen bedingten Pathologien gemacht. Die von ihnen untersuchte Interaktion des Virus und dem in den Kernporen enthaltenen Protein ebnet den Weg für innovative Ansätze zur Behandlung von HIV1 und Aids.
Wichtige Proteinkomplexe
"Die aus Nucleoporinen bestehenden Kernporen kontrollieren den Austausch von Molekülen zwischen Zellkern und dem im Zellinneren enthaltenen Zytoplasma", erklärt Projektleiterin Francesca Di Nunzio. Diese in der Kernhülle enthaltenen Proteinkomplexe spielen eine entscheidende Rolle in der Physiologie der Zelle.
"Um das Zusammenspiel von Virus und Zelle besser zu verstehen, haben wir hochauflösende Mikroskopietechniken und biomolekulare Testverfahren verwendet", so die italienische Forscherin. Dabei ging es vor allem um die spezifische Aufgabe von zwei eng miteinander verknüpften Nukleoporinen, nämlich Nup153 und Tpr.
Next Generation Sequencing
Offenbar ist es so, dass das Nup153 das Eindringen des Virus in den Kern ermöglicht, während Tpr das Chromatin nahe der Kernpore aktiv hält und somit die Vermehrung des Virus begünstigt. Die Forschungsergebnisse wurden vor allem durch die als Next Generation Sequencing bekannte Technologie der Hochdurchsatzsequenzierung ermöglicht. "Sie liefernt die Grundlage für die Entwicklung von Pharmaka, die auf das Virus einwirken, bevor es in den Zellkern vordringen und die Zelle infizieren kann", unterstreicht Di Nunzio abschließend.
Die wissenschaftliche Untersuchung erfolgte in Kooperation mit dem Albert Einstein College of Medicne http://einstein.yu.edu in New York und dem Centro di Statistica e Scienye Biomediche del San Raffaele http://hsr.it in Mailand. Sie gilt als Fortführung von Arbeiten, über die bereits in den Fachzeitschriften "Virology" und "Virus Research" berichtet wurde. Weitere Details sind in "Nature" http://nature.com nachzulesen.
http://www.pressetext.com/news/20150316001
Neuer PET-Scan zeigt HIV-Viren im Körper an
Ein radioaktiv markierter Antikörper wird dabei mittels Scan bei seiner Reise durch den Körper verfolgt
Die Abkürzung PET steht für "Positronen-Emissions-Tomographie". Damit wird ein Verfahren beschrieben, das es möglich macht, im Körper eines Menschen verschiedene Strukturen sichtbar zu machen. Dies gelingt durch eine Markierung, die durch die Injektion bestimmter Stoffe hervorgerufen wird. Beispielsweise spritzen Ärzte einem Patienten eine Glukose-Variante, um Tumorzellen sichtbar zu machen.
PET-Scan kann sehen, wo besonders viel Glukose verbraucht wird
Da Krebszellen viel Glukose für ihren Stoffwechsel verbrauchen, kann der PET-Scan sehen, wo besonders viel von der injizierten Glukose-Variante verbraucht wird. Dieses Prinzip haben sich Forscher nun auch im Kampf gegen HIV zunutze gemacht.
Sie haben den PET-Scan so angepasst, dass die Viren im Körper sichtbar werden. So kann künftig nicht nur der Nachweis einer HIV-Infektion erfolgen, sondern auch der Erfolg einer Therapie.
Wissenschaftler setzen auf radioaktiv markierten Antikörper
Für ihren PET-Scan setzten die Wissenschaftler auf einen Antikörper. Dieser ist radioaktiv markiert und kann daher mittels Scan bei seiner Reise durch den Körper verfolgt werden.
Trifft der Antikörper auf HI-Viren, passt er nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip zum Virus und heftet sich an dessen Oberfläche. Auf diese Weise kann der Arzt im PET-Scan sehen, wo der Antikörper sich "ansiedelt". Dort befinden sich dann auch die HI-Viren.
HI-Viren sammeln sich auch in den Nasennebenhöhlen und im Lungengewebe an
Erste praktische Erfahrungen haben die Forscher im Versuch mit Rhesus-Affen gesammelt. Dabei stellte sich der Marker als wirksam heraus. Den Forschern gelang dabei sogar eine neue Erkenntnis in Bezug auf HIV.
Bisher ging man davon aus, dass die Viren vor allen Dingen in den Lymphknoten und im Darm siedeln. Der PET-Scan zeigte, dass sich viele HI-Viren auch in der Nasennebenhöhlen ansiedeln.
Ferner fand man sie im Lungengewebe und bei männlichen Affen in den Nebenhoden und im Samenleiter. Dies wäre eine Erklärung dafür, warum gerade Sperma von HIV-Positiven so gefährlich ist.
http://www.paradisi.de/Health_und_Ernae ... 112753.php
16.3.2015
HIV-Interaktion mit Mikroskopietechnik analysiert
Miteinander verknüpfte Nukleoporine Nup153 und Tpr untersucht
Mailand/Paris (pte001/16.03.2015/06:00) - Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Tecnologie Biomediche http://www.itb.cnr.it hat zusammen mit dem französischen Institut Pasteur http://www.pasteur.fr in Paris eine aufschlussreiche Entdeckung zum Verlauf von durch Immunschwächen bedingten Pathologien gemacht. Die von ihnen untersuchte Interaktion des Virus und dem in den Kernporen enthaltenen Protein ebnet den Weg für innovative Ansätze zur Behandlung von HIV1 und Aids.
Wichtige Proteinkomplexe
"Die aus Nucleoporinen bestehenden Kernporen kontrollieren den Austausch von Molekülen zwischen Zellkern und dem im Zellinneren enthaltenen Zytoplasma", erklärt Projektleiterin Francesca Di Nunzio. Diese in der Kernhülle enthaltenen Proteinkomplexe spielen eine entscheidende Rolle in der Physiologie der Zelle.
"Um das Zusammenspiel von Virus und Zelle besser zu verstehen, haben wir hochauflösende Mikroskopietechniken und biomolekulare Testverfahren verwendet", so die italienische Forscherin. Dabei ging es vor allem um die spezifische Aufgabe von zwei eng miteinander verknüpften Nukleoporinen, nämlich Nup153 und Tpr.
Next Generation Sequencing
Offenbar ist es so, dass das Nup153 das Eindringen des Virus in den Kern ermöglicht, während Tpr das Chromatin nahe der Kernpore aktiv hält und somit die Vermehrung des Virus begünstigt. Die Forschungsergebnisse wurden vor allem durch die als Next Generation Sequencing bekannte Technologie der Hochdurchsatzsequenzierung ermöglicht. "Sie liefernt die Grundlage für die Entwicklung von Pharmaka, die auf das Virus einwirken, bevor es in den Zellkern vordringen und die Zelle infizieren kann", unterstreicht Di Nunzio abschließend.
Die wissenschaftliche Untersuchung erfolgte in Kooperation mit dem Albert Einstein College of Medicne http://einstein.yu.edu in New York und dem Centro di Statistica e Scienye Biomediche del San Raffaele http://hsr.it in Mailand. Sie gilt als Fortführung von Arbeiten, über die bereits in den Fachzeitschriften "Virology" und "Virus Research" berichtet wurde. Weitere Details sind in "Nature" http://nature.com nachzulesen.
http://www.pressetext.com/news/20150316001
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
16.3.2015
VIROLOGIE
Ein Herpes-Medikament wirkt auch gegen das AIDS-Virus
Mediziner wissen schon länger: Wenn HIV-Infizierte, die auch das Herpes simplex Virus 2 in sich tragen, ein Herpes-Medikament einnehmen, dann sinkt auch die Zahl der AIDS-Viren im Körper. Die Vorstellung war, dass das Immunsystem sich dann besser auf HIV einstellen kann und das Virus effektiver bekämpft.
Forscher der Case Western Reserve University haben jetzt Hinweise darauf gefunden, dass das Herpesmedikament Valaciclovir offenbar auch direkt gegen HIV wirkt. Die Forscher hatten das Medikament HIV-Infizierten gegeben, bei denen kein Herpes-Virus nachweisbar war. Die Zahl der AIDS-Viren im Körper sank daraufhin deutlich ab, berichten die Forscher im Fachblatt "Clinical Infectious Diseases".
Der genaue Wirkmechanismus muss noch entdeckt werden. Dann ließen sich möglicherweise neue, kostengünstige AIDS-Medikamente entwickeln. [mawi]
(Quelle: Clinical Infectious Diseases, doi: 10.1093/cid/civ172)
http://www.deutschlandfunk.de/meldung-f ... _id=462906
VIROLOGIE
Ein Herpes-Medikament wirkt auch gegen das AIDS-Virus
Mediziner wissen schon länger: Wenn HIV-Infizierte, die auch das Herpes simplex Virus 2 in sich tragen, ein Herpes-Medikament einnehmen, dann sinkt auch die Zahl der AIDS-Viren im Körper. Die Vorstellung war, dass das Immunsystem sich dann besser auf HIV einstellen kann und das Virus effektiver bekämpft.
Forscher der Case Western Reserve University haben jetzt Hinweise darauf gefunden, dass das Herpesmedikament Valaciclovir offenbar auch direkt gegen HIV wirkt. Die Forscher hatten das Medikament HIV-Infizierten gegeben, bei denen kein Herpes-Virus nachweisbar war. Die Zahl der AIDS-Viren im Körper sank daraufhin deutlich ab, berichten die Forscher im Fachblatt "Clinical Infectious Diseases".
Der genaue Wirkmechanismus muss noch entdeckt werden. Dann ließen sich möglicherweise neue, kostengünstige AIDS-Medikamente entwickeln. [mawi]
(Quelle: Clinical Infectious Diseases, doi: 10.1093/cid/civ172)
http://www.deutschlandfunk.de/meldung-f ... _id=462906
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Admina
- Beiträge: 7434
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: HIV => AIDS
Zahl der HIV-Neuinfektionen unverändert
Vorbeugende Einnahme von Medikamenten möglich machen / 13.200 wissen nichts von ihrer Infektion / Diskriminierung schreckt vom Test ab
Grafik: Kurve zeigt Zahl der HIV-Infektionen seit den 80er Jahren
Seit 2006 ist die Zahl der Neuinfektionen stabil
Im Jahr 2014 haben sich in Deutschland 3.200 Menschen mit HIV infiziert – ebenso viele wie im Vorjahr. Diese Schätzung hat heute das Robert-Koch-Institut bekannt gegeben. Seit 2006 ist Zahl der HIV-Neuinfektionen bei kleinen Schwankungen stabil.
Nach wie vor betreffen rund drei Viertel der Neuinfektionen (72%, 2.300) Männer, die Sex mit Männern haben. Heterosexuelle machen etwas mehr als 18% aus (580 Fälle), davon sind 11,6% (370) Frauen und 6,6% (210) Männer.
7,5% (240) der Neuinfektionen entfallen auf Menschen, die sich Drogen injizieren.
Insgesamt leben in Deutschland rund 83.000 Menschen mit HIV. Diese Zahl steigt, weil aufgrund der heute verfügbaren Therapien weniger Menschen mit HIV sterben als sich neu infizieren.
Rund 13.200 Menschen leben mit HIV, ohne es zu wissen. Im Jahr 2006 waren es 11.300. (Migrantinnen und Migranten, die sich im Herkunftsland infiziert haben, sind bei diesen Zahlen erstmals nicht mitgerechnet, weil ihre Zahl zurzeit schwer schätzbar ist.)
Von den HIV-Positiven, deren Infektion bereits diagnostiziert wurde, nehmen 83% HIV-Medikamente ein. Diese Quote steigt seit Jahren: 2006 waren es 72%.
Die Zahl der HIV-Infektionen in Deutschland ist im europäischen Vergleich niedrig. Die Deutsche AIDS-Hilfe setzt sich dafür ein, die erfolgreiche Prävention weiter zu intensivieren, damit sich in Zukunft noch weniger Menschen mit HIV infizieren.
http://www.aidshilfe.de/de/aktuelles/me ... veraendert
Vorbeugende Einnahme von Medikamenten möglich machen / 13.200 wissen nichts von ihrer Infektion / Diskriminierung schreckt vom Test ab
Grafik: Kurve zeigt Zahl der HIV-Infektionen seit den 80er Jahren
Seit 2006 ist die Zahl der Neuinfektionen stabil
Im Jahr 2014 haben sich in Deutschland 3.200 Menschen mit HIV infiziert – ebenso viele wie im Vorjahr. Diese Schätzung hat heute das Robert-Koch-Institut bekannt gegeben. Seit 2006 ist Zahl der HIV-Neuinfektionen bei kleinen Schwankungen stabil.
Nach wie vor betreffen rund drei Viertel der Neuinfektionen (72%, 2.300) Männer, die Sex mit Männern haben. Heterosexuelle machen etwas mehr als 18% aus (580 Fälle), davon sind 11,6% (370) Frauen und 6,6% (210) Männer.
7,5% (240) der Neuinfektionen entfallen auf Menschen, die sich Drogen injizieren.
Insgesamt leben in Deutschland rund 83.000 Menschen mit HIV. Diese Zahl steigt, weil aufgrund der heute verfügbaren Therapien weniger Menschen mit HIV sterben als sich neu infizieren.
Rund 13.200 Menschen leben mit HIV, ohne es zu wissen. Im Jahr 2006 waren es 11.300. (Migrantinnen und Migranten, die sich im Herkunftsland infiziert haben, sind bei diesen Zahlen erstmals nicht mitgerechnet, weil ihre Zahl zurzeit schwer schätzbar ist.)
Von den HIV-Positiven, deren Infektion bereits diagnostiziert wurde, nehmen 83% HIV-Medikamente ein. Diese Quote steigt seit Jahren: 2006 waren es 72%.
Die Zahl der HIV-Infektionen in Deutschland ist im europäischen Vergleich niedrig. Die Deutsche AIDS-Hilfe setzt sich dafür ein, die erfolgreiche Prävention weiter zu intensivieren, damit sich in Zukunft noch weniger Menschen mit HIV infizieren.
http://www.aidshilfe.de/de/aktuelles/me ... veraendert
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- engagiert
- Beiträge: 145
- Registriert: 26.03.2011, 00:11
- Ich bin: Keine Angabe
RE: HIV => AIDS
Ein interessanter Schritt auf dem Weg zu einer echten Heilung (Eradikation) von HIV:
http://www.nature.com/nbt/journal/vaop/ ... .3467.html
Eddy
http://www.nature.com/nbt/journal/vaop/ ... .3467.html
Eddy
-
- unverzichtbar
- Beiträge: 195
- Registriert: 08.07.2012, 02:20
- Wohnort: Hamburg
- Ich bin: Keine Angabe
HIV
Hier noch mal auf deutsch:Ein interessanter Schritt auf dem Weg zu einer echten Heilung (Eradikation) von HIV...
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 78380.html
Welches Problem auch immer in der Gesellschaft besteht-
der Staat weiss eine völlig irre Problemlösung die niemandem nützt, aber Arbeitsplätze im Beamtenapparat schafft. H.S.
der Staat weiss eine völlig irre Problemlösung die niemandem nützt, aber Arbeitsplätze im Beamtenapparat schafft. H.S.
-
- engagiert
- Beiträge: 145
- Registriert: 26.03.2011, 00:11
- Ich bin: Keine Angabe
RE: HIV => AIDS
Ein Kommentar aus der Deutschen Apothekerzeitung (3.3.2016, Heft 9/2016, S. 36-38; I. ZÜNDORF und T. DINGERMANN) sieht die in der Laienpresse geweckten Hoffnungen auf eine echte Heilung (was ja eine definitive Eradikation des Virus aus dem Körper bedeuten würde) mit den in den vorstehenden Links beschriebenen Verfahren kritisch.
Leider nicht verlinkbar, aber sinngemäß ist das Potenzial des Verfahrens demnach in diesem Sinne zu bewerten:
Realistisch ist es, die zurück-infundierten Stammzellen mit der Brec1-Rekombinase zu schützen; die Nachkommen dieser Zellen wären dann nicht mehr mit HIV dauerhaft infizierbar.
Strenggenommen bleiben sie sogar zunächst infizierbar, können sich aber vom HIV-Genom wieder selbst befreien. Die Zelle muss nämlich zunächst mit HIV infiziert sein, damit die eingeschleuste Rekombinase überhaupt aktiv wird.
So würden im Rahmen der normalen Erneuerung der Lymphzellen die vorhandenen (infizierten) Zellen allmählich durch solche ersetzt, die nicht mehr dauerhaft durch HIV infizierbar wären, sondern die Fähigkeit zur Selbstheilung von HIV besitzen. Bei alten, bereits infizierten Zellen lässt sich das HIV-Virus nicht mehr aus den Zellen entfernen. Daher befürchtet man, dass auch Stammzellen übrig bleiben werden, die nicht mit Brec1 ausgestattet sind und damit weiterhin als Wirtszellen für die Vermehrung von HIV infrage kommen. Immerhin könnte das Verfahren zur Stabilisierung des Immunsystems beitragen, wenn ein großer Anteil der Immunzellen zur Selbstheilung von der Infektion befähigt wird.
Eine echte Eradikation, also komplette Viruselimination, ist damit aber nicht verbunden. Dies würde voraussetzen, dass ausnahmslos alle infizierten Zellen erreicht und alle Kopien des HIV-Genoms von der Rekombinase herausgeschnitten würden. Die „Selbstheilung“ funktioniert also auf der Ebene der einzelnen Zellen, die dieses Gen in sich tragen, aber nicht zwangsläufig auf der Ebene des gesamten Körpers.
Eine Möglichkeit, dieses Problem zu umschiffen, wäre die direkte Applikation des Rekombinase-Gens über entsprechend veränderte adeno-assoziierte Viren als Genfähren. Das Ziel wäre in diesem Fall, die Rekombinase gezielt in T-Gedächtniszellen einzuschleusen. Auch bei dieser Therapie mit Transfektion mittels Viren als Genfähren für das Rekombinase-Gen bleibt aber die Befürchtung, dass man nicht alle infizierte Zellen erreicht.
Diese Verfahren könnten zwar die Therapieoptionen für HIV erweitern und vor allem zu einer nachhaltigen Stabilisierung des Immunsystems von HIV-Infizierten beitragen, eine definitive Heilung im Sinne einer Eradikation bleibt aber auch mit diesen Therapieansätzen mehr als fraglich.
Eddy
Leider nicht verlinkbar, aber sinngemäß ist das Potenzial des Verfahrens demnach in diesem Sinne zu bewerten:
Realistisch ist es, die zurück-infundierten Stammzellen mit der Brec1-Rekombinase zu schützen; die Nachkommen dieser Zellen wären dann nicht mehr mit HIV dauerhaft infizierbar.
Strenggenommen bleiben sie sogar zunächst infizierbar, können sich aber vom HIV-Genom wieder selbst befreien. Die Zelle muss nämlich zunächst mit HIV infiziert sein, damit die eingeschleuste Rekombinase überhaupt aktiv wird.
So würden im Rahmen der normalen Erneuerung der Lymphzellen die vorhandenen (infizierten) Zellen allmählich durch solche ersetzt, die nicht mehr dauerhaft durch HIV infizierbar wären, sondern die Fähigkeit zur Selbstheilung von HIV besitzen. Bei alten, bereits infizierten Zellen lässt sich das HIV-Virus nicht mehr aus den Zellen entfernen. Daher befürchtet man, dass auch Stammzellen übrig bleiben werden, die nicht mit Brec1 ausgestattet sind und damit weiterhin als Wirtszellen für die Vermehrung von HIV infrage kommen. Immerhin könnte das Verfahren zur Stabilisierung des Immunsystems beitragen, wenn ein großer Anteil der Immunzellen zur Selbstheilung von der Infektion befähigt wird.
Eine echte Eradikation, also komplette Viruselimination, ist damit aber nicht verbunden. Dies würde voraussetzen, dass ausnahmslos alle infizierten Zellen erreicht und alle Kopien des HIV-Genoms von der Rekombinase herausgeschnitten würden. Die „Selbstheilung“ funktioniert also auf der Ebene der einzelnen Zellen, die dieses Gen in sich tragen, aber nicht zwangsläufig auf der Ebene des gesamten Körpers.
Eine Möglichkeit, dieses Problem zu umschiffen, wäre die direkte Applikation des Rekombinase-Gens über entsprechend veränderte adeno-assoziierte Viren als Genfähren. Das Ziel wäre in diesem Fall, die Rekombinase gezielt in T-Gedächtniszellen einzuschleusen. Auch bei dieser Therapie mit Transfektion mittels Viren als Genfähren für das Rekombinase-Gen bleibt aber die Befürchtung, dass man nicht alle infizierte Zellen erreicht.
Diese Verfahren könnten zwar die Therapieoptionen für HIV erweitern und vor allem zu einer nachhaltigen Stabilisierung des Immunsystems von HIV-Infizierten beitragen, eine definitive Heilung im Sinne einer Eradikation bleibt aber auch mit diesen Therapieansätzen mehr als fraglich.
Eddy
-
- interessiert
- Beiträge: 5
- Registriert: 08.03.2016, 11:33
- Wohnort: Marbella
- Ich bin: Keine Angabe
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 1650
- Registriert: 17.06.2018, 13:17
- Ich bin: SexarbeiterIn
Re: HIV => AIDS
Aus dem Magazin "DER SPIEGEL" Nr. 34 vom 18.8.2018, Seite 91:
Medizin
Schuetzt Aspirin vor Aids?
In Nairobi leben ein paar Dutzend Prostituierte, die gegen das Aids-Virus HIV offenbar immun sind. Ueber Jahre hatten sie ungeschuetzten Sex, und dennoch haben sie sich nicht infiziert. Als Grund ihrer Widerstandsfaehigkeit vermuten Forscher unter anderem, dass die vaginale Schleimhaut dieser Frauen nur spaerlich besetzt ist mit jenen Immunzellen, die von HIV attackiert werden. Jetzt haben Forscher diesen Zustand auch bei anderen Frauen herbeifuehren koennen - mit nichts anderem als billigem, weltweit verfuegbarem Aspirin. Wissenschaftler der Universitaeten von Nairobi und Manitoba aus Kanada haben 37 Kenianerinnen ueber sechs Wochen niedrig dosiertes Aspirin verabreicht. Das bekanntermassen entzuendungshemmende Medikament bewirkte, dass die Zahl der sogenannten HIV-Zielzellen im Genitaltrakt um 35 Prozent abnahm. Die Frauen erreichten Werte, die denen der HIV-resistenten Sexarbeiterinnen aehneln. Wie die Forscher im "Journal of the International AIDS Society" schreiben, koennte Aspirin neue Wege in der HIV-Praevention eroeffnen. ME
Medizin
Schuetzt Aspirin vor Aids?
In Nairobi leben ein paar Dutzend Prostituierte, die gegen das Aids-Virus HIV offenbar immun sind. Ueber Jahre hatten sie ungeschuetzten Sex, und dennoch haben sie sich nicht infiziert. Als Grund ihrer Widerstandsfaehigkeit vermuten Forscher unter anderem, dass die vaginale Schleimhaut dieser Frauen nur spaerlich besetzt ist mit jenen Immunzellen, die von HIV attackiert werden. Jetzt haben Forscher diesen Zustand auch bei anderen Frauen herbeifuehren koennen - mit nichts anderem als billigem, weltweit verfuegbarem Aspirin. Wissenschaftler der Universitaeten von Nairobi und Manitoba aus Kanada haben 37 Kenianerinnen ueber sechs Wochen niedrig dosiertes Aspirin verabreicht. Das bekanntermassen entzuendungshemmende Medikament bewirkte, dass die Zahl der sogenannten HIV-Zielzellen im Genitaltrakt um 35 Prozent abnahm. Die Frauen erreichten Werte, die denen der HIV-resistenten Sexarbeiterinnen aehneln. Wie die Forscher im "Journal of the International AIDS Society" schreiben, koennte Aspirin neue Wege in der HIV-Praevention eroeffnen. ME