Kurzinfo
Hepatitis A, B, C und deren Übertragungswege?
Hepatitis A wird über Lebensmittel (z.B. ungewaschenes Obst) und verunreinigtes Wasser übertragen. Kot, Urin und Speichel eines/r Infizierten kommen für eine Ansteckung in Frage.
Hepatitis B wird über Blut, Sperma, Speichel und Vaginalflüssigkeit übertragen.
Hepatitis C wird über Blut übertragen.
Wo und wie kann ich mich gegen Hepatitis impfen lassen und wie teuer ist das?
Impfen lassen kann man sich nur gegen Hepatitis A und B. Für Hepatitis C existiert bislang kein Impfstoff.
Wenden Sie sich an Ihre/n HausärztIn oder an eine/n praktische/n Arzt/Ärztin. Eine Teilimpfung gegen Hepatitis A oder gegen Hepatitis B oder beides kombiniert kostet rund € 60,--. Drei Teilimpfungen sind für die Grundimmunisierung erforderlich.
Wie gefaehrlich ist Hepatitis C? Gefährlicher als AIDS?Die Hepatitis C verläuft im überwiegenden Teil (80 Prozent) der Fälle chronisch. Eine Ausheilung unter Therapie ist in nahezu 50 Prozent der Fälle zu erwarten. Sowohl bei Hepatitis C als auch bei einer HIV-Infektion (AIDS) gibt es medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten (Therapien), um das jeweilige Erkrankungsbild hinauszuzögern. Eine Heilung ist im Fall einer HIV-Infektion zur Zeit aber nicht möglich!
Details
Was ist eigentlich Hepatitis?
Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber (griechisch: hepar). Die Leber ist für den Austausch und die Umwandlung von Stoffen im Körper zuständig. Einige Arten der Leberentzündung werden durch Viren ausgelost, die gezielt die Leber befallen. Von diesen Viren gibt es verschiedenen Typen: Hepatitis-A–Virus (HAV), Hepatitis-B-Virus (HBV), Hepatitis-C-Virus (HCV) und so weiter…
Wir gehen hier auf Hepatitis A, B, und C ein, weil sie bei uns am häufigsten sind.
Was passiert bei einer Hepatitis?
Abhängig vom Virustyp (und vom Zustand deines Immunsystems) kann eine Hepatitis unterschiedlich verlaufen: Da gibt es zum einen die akute Infektion, die man aber oft gar nicht bemerkt, weil die Beschwerden (wenn es denn welche gibt) einer Grippe ähneln. Heilt die akute Infektion nicht von selbst aus, geht die Virusvermehrung also weiter, spricht man von einer chronischen Infektion.
Auch sie verläuft oft ohne Beschwerden, kann aber auch chronisch-aggressiv werden: die Folgen sind Einschränkungen der Leberfunktion.
Was ist das Gefährliche an der Hepatitis?
Weil man von einer Hepatitis oft gar nichts mitbekommt, kann man das Virus unwissentlich weitergeben oder sich bei jemandem anstecken, der nichts von seiner Hepatitis weiß. Und die Viren können in aller Stille die Leber schädigen. Wenn die Hepatitis nicht von alleine heilt, verändert sich die Oberflächenstruktur der befallenen Leberzellen. Sie werden dann vom Immunsystem fälschlich als Fremdkörper erkannt und schließlich zerstört. Der Körper ersetzt die zerstörten Zellen durch Bindegewebszellen (Fibrose) die aber die Aufgaben der Leber nicht übernehmen können. Bei einer Leberzirrhose bilden sich zusätzlich Knötchen, die Leber schrumpft und verliert ihre Funktion.
Am Ende kann Leberkrebs (Leberzellkarzinom) entstehen; diese Spätfolge ist aber seltener als eine Zirrhose.
Zwar gibt es Medikamente zur Behandlung einer Hepatitis B und C, aber sie wirken nicht bei jedem und haben häufig unangenehme Nebenwirkungen. Im schlimmsten Fall- wenn die Leber versagt hilft nur noch eine Lebertransplantation. Das ist aber ein schwerer Eingriff, und etwa 10-20 Prozent der Patientinnen sterben in den ersten fünf Jahren nach der Organverpflanzung. Außerdem muss man sein Leben lang Medikamente zur Unterdrückung der Abstoßungsreaktion nehmen, und meistens kommt es zur erneuten Infektion des Gespendeten Organs.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine durch Viren verursachte Leberentzündung, die weltweit verbreitet ist.
Beschwerden wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit mit Erbrechen und Fieber treten etwa ein bis vier Wochen nach der Ansteckung auf. In etwa der Hälfte der Erkrankungsfälle entwickelt sich Gelbsucht, die sich in einer Gelbfärbung der Haut, vor allem der Bindehaut des Auges, hellem Stuhl und dunklem Urin zeigt. Wie schwer jemand an Hepatitis erkrankt, hängt vom Alter ab .Bei Kindern verläuft die Erkrankung meist unbemerkt; mit zunehmendem Alter kann es Wochen oder gar Monate dauern, bis der Patient wieder gesund ist. Hepatitis A heilt in der Regel von selbst vollständig aus. Die Hälfte aller Infektionen passieren im Urlaub.
Wie steckt man sich an?
Hepatitis A wird vor allem durch verunreinigte Lebensmittel oder verschmutztes Trinkwasser übertragen. Eine sexuelle Übertragung ist bei oral-analen Kontakten möglich.
In verschiedenen europäischen, sowie in zahlreichen tropischen und subtropischen Ländern, ist Hepatitis A sehr verbreitet. Deshalb ist es sinnvoll, sich vor Reisen in diese Länder durch eine Hepatitis-A-Schutzimpfung zu schützen.
Wie lässt sich diese Krankheit vermeiden?
Die sorgfältigste Hygiene ist kein absoluter Schutz vor Hepatitis A Viren. Aus diesem Grund wird von einer Expertengruppe die Empfehlung zur Hepatitis A- Impfung für alle Altersgruppen in Österreich ausgesprochen. Der Impfarzt teilt Ihnen mit, wie viele Injektionen des Impfstoffs für einen Schutz erforderlich sind und in welchen Abständen diese Impfungen vorgenommen werden sollen.
Wer auf Reisen geschützt sein will, sollte sich die erste Teilimpfung mindestens zwei Wochen vor Reiseantritt geben lassen. Wenn die Impfung nach sechs bis zwölf Monaten aufgefrischt wird, hält der Impfschutz ungefähr zehn Jahre an.
Hepatitis B
Die Hepatitis B wird durch das Hepatitis-B-Virus hervorgerufen. Anders als bei der Hepatitis A kommt es bei Hepatitis B aber nicht nur zu einer akuten, sondern in ca. zehn Prozent der Fälle auch zu einer chronischen Leberentzündung, die nach Jahren zur Leberzirrhose oder zum Leberkrebs führen kann.
Hepatitis B ist eines der größten Gesundheitsprobleme weltweit. Abhängig vom Alter kann die Erkrankung in ein chronisches Stadium übergehen, der/die Erkrankte wird zu einem hochansteckenden Virusträger. Hepatitis B ist 100 mal ansteckender als HIV. In Österreich gibt es, laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), rund 42.000 Virusträger, jährlich infizieren sich zwischen 1.000 und 5.000 Personen neu.
Wie steckt man sich an?
Hepatitis B-Viren werden über alle Körperflüssigkeiten, vor allem Blut, Speichel, Samenflüssigkeit, Scheidenflüssigkeit, und andere Sekrete übertragen. Außer durch Bluttransfusionen, gemeinsam benützte Injektionsspritzen und durch Geschlechtsverkehr kann dies auch durch direkten Kontakt mit einer infizierten Person oder potenziell auch indirekt durch das gemeinsame Benützen von Gegenständen geschehen. Durch winzige Verletzungen der Haut kann das Virus in den Körper gelangen. Selbst harmlos erscheinende Schürf – und Kratzwunden, unsauber durchgeführte Tätowierungen und Piercings oder die gemeinsame Benützung von Rasierapparaten, Zahnbürsten oder Handtüchern stellen potenzielle Gefahrenquellen dar.
Erste Anzeichen einer akuten Hepatitis B treten 30 bis 80 Tagen nach der Ansteckung auf. Die Infektion kann ohne erkennbare Anzeichen verlaufen oder mit typischen Krankheitszeichen wie Fieber, Erbrechen, Bauchschmerzen und Gelbsucht. In seltenen Fällen kann ein Leberversagen zum Tod führen.
Von einer chronischen Hepatitis-B-Infektion spricht man, wenn es dem Körper innerhalb eines halben Jahres nicht gelingt, die Virusvermehrung in der Leber zu stoppen. Das kann zu einer chronischen Leberentzündung und in weiterer Folge zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen.
Wie lässt sich diese Krankheit vermeiden?
Der beste Schutz ist eine wirksame Hepatitis-B-Impfung. Daher werden seit 1997 in Österreich fast alle Säuglinge gegen Hepatitis B geimpft. Die Hepatitis-B-Infektionsgefährdung beschränkt sich jedoch nicht nur auf Säuglinge, sondern betrifft alle Altersgruppen. Besonders gefährdet sind Jugendliche und junge Erwachsene. Somit wird auch in Österreich die Hepatitis-B-Impfung für alle Altersgruppen empfohlen.
Auch Kondome verringern das Risiko einer Übertragung, können sie jedoch nicht ausschließen.
Hepatitis C
Hepatitis C ist ebenfalls eine weltweit verbreitete, übertragbare Entzündung der Leber. Die akute Infektion wird nur selten bemerkt: Weil sie Symptome denen einer leichten Grippe ähneln, bringen die Betroffenen sie oft nicht mit einer Hepatitis-C-Infektion in Verbindung. Wenn Beschwerden auftreten, zeigen sie sich zwei Wochen bis sechs Monate nach der Ansteckung, danach verläuft die Erkrankung oft über Jahre unbemerkt weiter.
Die Hepatitis C nimmt 50 bis 80 Prozent der Fälle einen chronischen Verlauf. Auch dann sind die Symptome, zum Beispiel Müdigkeit und Leistungsabfall, eher allgemeiner Natur. Die Infektion kann jedoch trotzdem weitergegeben werden. Im laufe vieler Jahre entwickelt sich möglicherweise aus der andauernden Leberentzündung einer Leberzirrhose oder Leberkrebs. Außerdem ist in seltenen Fällen eine Übertragung von Hepatitis C während Schwangerschaft und der Geburt von der Mutter auf das Kind möglich.
Wie steckt man sich an?
Hepatitis-C-Viren befinden sich vor allem im Blut, so dass das Risiko einer Übertragung besonders hoch ist, wenn infiziertes Blut auf verletzte Haut und Schleimhaut oder direkt in die Blutbahn gerät. Daher sind Drogengebraucher, die ihr Spritzbesteck mit anderen teilen, besonders gefährdet. Eine Übertragung bei unsachgemäß durchgeführtem Piercing und Tätowierungen ist möglich. Eine Ansteckung bei Bluttransfusionen oder durch Blutprodukte ist heute dank guter Testverfahren beinahe ausgeschlossen.
Hepatitis C kann, wenn es Verletzungen und daher Kontakt zu Blut gibt, auch bei ungeschütztem Vaginal- und Analsex übertragen werden.
Wie lässt sich diese Krankheit vermeiden?
Leider gibt es keine Impfung gegen Hepatitis C. Beim Sex schützen Kondome. Drogenbenutzer sollten ihr Spritzbesteck nicht mit anderen teilen.
Wie wird behandelt?
Der sonst häufig chronische Verlauf lässt sich oft verhindern, wenn die akute Infektion frühzeitig entdeckt und behandelt wird.
Gegen chronische Infektion verordnet der Arzt virushemmende Medikamente und speziell Interferon. Die Behandlung hat häufig starke Nebenwirkungen und ist nur bei einem Teil der Patienten erfolgreich.
Hepatitis ABC
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RE: Hepatitis ABC
Nein, die Impfung ist (leider) nicht verpflichtend vorgeschrieben - den Rat dazu gibt es zwar oftmals, aber vorgeschrieben ist es nicht.
Blöd eigentlich...
Angie
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