
Arum hat geschrieben:Leitbild der gängigen Psychotherapie ist eben die heile Familie.
Unter Anderem. Das ist auch der Grund dafür, dass ich hier im Forum schon mehrfach vor Kassenpsychotherapie gewarnt habe.
Psychotherapie ist entweder manipulativ oder ineffektiv.
Es gehört viel Vertrauen
und Motivation dazu, um die Manipulation überhaupt zuzulassen. Motivation bezieht sich zum Großteil auf den Leidensdruck, auf die Erwartungen des Klienten, dass es ihm durch die Therapie besser gehen wird. Die Situation ist schon schwierig genug, wenn Klient und Auftraggeber die selbe Person sind.
Wenn aber der Auftrag-(=Geld-)Geber die Gemeinschaft in Form der Kassen ist, so besteht eine massive Gefahr, dass die Motivation des Klienten dazu mißbraucht wird, ihn statt zum Wohlfühlen zum Funktionieren zu manipulieren.
Selbst wenn es einzelne TherapeutInnen gibt, die die entsprechende menschliche Größe haben, zwischen Geld- und Auftraggeber unterscheiden zu können, das durch die gefährliche Struktur gesunderweise vorhandene Mißtrauen des Klienten wird auch hier den Weg in die Erfolglosigkeit sehr viel wahrscheinlicher machen als eine erfolgreiche (im Sinn des Klienten) Manipulation.
Und die Mehrzahl der Kassentherapeuten ist nicht einmal so weit, sondern dient ihrem Geldgeber. Mit dem "Erfolg" dass man Menschen trifft, die schon mehrere Therapien hinter sich haben, teilweise auch 'unerwünschtes' Verhalten haben ablegen können, sich dabei jedoch kein bißchen besser fühlen als vorher - somit nur manipuliert wurden im gesellschaftlich erwünschten Sinn zu funktionieren.
Deshalb habe ich auch im Zürich study thread solchen Wert daraug gelegt, sog. "Störungen" als "Besonderheiten" darzustellen. Das von der 'offiziellen = kassenbezahlten Psychotherapie' angestrebte Leitbild des roboterartigen Funktionierens in einer hochpathologisch moralisierenden Gesellschaft ist noch deutlich gestörter als die angeblichen Störungen der Diagnoseschlüssel. "Wohlbefinden" oder "besser gehen" werden nur manipulativ zur Motivation des Klienten vorgespiegelt - kein einziges Kassenformular fragt nach diesen echten Therapieerfolgen, nur die Arbeitsfähigkeit wird zur Erfolgskontrolle ständig erfragt.
Und wer eine solche Therapie nicht nötig hat, weil er aufgrund seiner erzieherischen Traumatisierung schon ausreichend funktioniert, ist keineswegs als "gesünder" anzusehen.
Wem das jetzt etwas OT erscheint: Der direkte Vergleich der Beziehungen von (typischen) Kassentherapeuten und Prostituierten zu ihren jeweiligen Klienten zeigt, wer von beiden
nur für das Geld tätig ist.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
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