Sexualassistenz und Sexualbegleitung Begriffsdefinition

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Kasharius
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Sexualassistenz und Sexualbegleitung Begriffsdefinition

Beitrag von Kasharius »

Hier werden die Begriffe nochmal - wie ich finde 😉 - gut erläutert

https://www.enableme.de/de/artikel/sexu ... itung-2384

Kasharius grüßt

Boris Büche
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Re: Sexualassistenz und Sexualbegleitung Begriffsdefinition

Beitrag von Boris Büche »

"Das ISBB, welches eine Ausbildung für angehende Sexualbegleiter*innen anbietet, betont jedoch,
dass bei der erbrachten Dienstleistung nicht die sexuelle Handlung im Mittelpunkt stehe, sondern
die gemeinsam verbrachte Zeit. Um sich von der Sexarbeit abzugrenzen, verstehen sie ihre Arbeit
als eine Art Ersatzpartnerschaft.
"

Die Abgrenzung des ISBB gegenüber Sexarbeit wäre noch deutlicher geworden, hätte man/frau das Wort
"Prostitution" verwendet. Die angestrebte Distanzierung führt dazu, dass der/die/das ISBB sogar vergisst
zu erwähnen, wer/wie/was es ist (Institut zur Selbst-Bestimmung Behinderter, ansässig Trebel/M-V, nach
meiner Deutung, es gibt mindestens vier "ISBB").

"So richten sich die vereinbarten Kosten der Dienstleistung auch nicht nach bestimmten sexuellen Praktiken,
sondern nach der Zeit.
"

Ja, das ist nachvollziehbar soooo anders . . .

Sorry, ISBB: Eine Abgrenzung anhand nicht vorhandener Unterschiede überzeugt niemanden,
und wird auch vor Hetze von Huschke & Co. nicht schützen - seit Jahren klar erwiesen, das dem so ist.
Im gleichen Boot mit verschiedenem Takt rudern: Das wird nix, ISBB.
Zuletzt geändert von Boris Büche am 11.07.2023, 11:04, insgesamt 2-mal geändert.

Boris Büche
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Re: Sexualassistenz und Sexualbegleitung Begriffsdefinition

Beitrag von Boris Büche »

"Ziel der ISBB-Sexualbegleitung ist die reflektierte Persönlichkeitsentwicklung der Klient*innen, insbesondere durch
Stärkung der erotischen und sexuellen Kompetenzen sowie Empowerment.
Dem pflichtet Catharina, eine Sexualbegleierin ISBB, bei. Es gehe ihr darum, „einen Erlebnisraum“ zu schaffen, wo
die Wünsche ihres Gegenübers Platz haben. Zum Beispiel „Erleben, Ausprobieren, Spüren, miteinander in Kontakt
sein, Zärtlichkeit, Körperkontakt, Nähe und Nacktheit, vielleicht auch erste sexuelle Erfahrungen machen“. Dadurch
solle ein so genanntes „körperliches Selbstbewusstsein“ aufgebaut werden, was sich auch positiv auf den allgemeinen
Alltag auswirken könne.
"

Zu sagen: vielleicht - auch - erste ist dermaßen zaghaft, dass Gegner*innen eurer Tätigkeit, die Sexual-
im Namen führt, sagen werden: Dann könnt ihr auf dieses "vielleicht" wohl doch auch verzichten, oder?

Wollen wir uns nicht lieber darauf einigen, dass Sexualbegleitung Sexarbeit IST -
allerdings mit sozialpsychologischer Zielvorstellung, und hoher Qualifikation?
:008

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Thorja
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Re: Sexualassistenz und Sexualbegleitung Begriffsdefinition

Beitrag von Thorja »

Die Andersmachung von Sexualbegleitung und -Assistenz reiht sich ein in die Tradition der Hurarchie. Dazu gehört auch, zu sagen: Wir gehören da gar nicht dazu.

Mit genau demselben Argument (Dienstleistung bestehe nicht [unbedingt] aus direkter sexueller Interaktion) versuchen viele Angebotsformen soziale Distanz zu denen zu gewinnen, die sie für noch stigmatisierter halten. Ob das nun Escort, BDSM, Massage oder Sexualassistenz/-Begleitung ist, ist letztlich unerheblich. Es ist eine verständliche Folge des Stigmas.

Das beste diesbezüglich war vor einigen Jahren ein Callboy (Eigenbeschreibung), der nicht Sexworker genannt werden wollte - mit der Begründung, er habe ja Spaß am Sex mit seinen Kundinnen. 😄
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Kasharius
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Re: Sexualassistenz und Sexualbegleitung Begriffsdefinition

Beitrag von Kasharius »

Ja diese Absetzbewegungen sind zum Teil schon sehr ärgerlich und haben nach meiner Ansicht auch noch einen weiteren Negativeffekt: Sie diskriminieren Menschen mit Behinderungen weil der Eindruck erweckt wird nur kuscheln oder berühren ist zur Bedürfnisbefriedigung für diesen Personenkreis ausreichend....

Kasharius grüßt