Lokalnachrichten: HAMBURG
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Mit der Schrotflinte unterm Bett
Sohn einer Kiezgröße: Charly Carstens Kindheit auf der Reeperbahn
Uwe Marcel Carstens, der von klein auf immer Charly Carstens genannt wurde, erinnert sich an seine Kindheit auf dem Hamburger Kiez.
© RTL
12. August 2021 - 14:16 Uhr
Sohn der Kiezgröße Dakota-Uwe
Charly Carstens, der eigentlich Uwe Marcel Carstens heißt, war immer mit dabei, auf dem Hamburger Kiez, Deutschlands größter Vergnügungsmeile. In den 70er Jahren verbringt er seine Kindheit zwischen Bargästen, Prostituierten und Drogenhändlern. Er ist der Sohn von Dakota-Uwe, der als Inhaber eines Stundenhotels viel Geld und später mit manipulierten Roulette-Tischen und Drogen noch mehr Geld machte. Seine Kindheit im Kiez-Milieu hält Charly Carstens in einem Buch fest: "Der Kleine von Dakota-Uwe".
"Es war normal, dass die abgesägte Schrotflinte unterm Bett lag"
Kiezlegende "Dakota-Uwe" im Buch "Der Kleine von Dakota-Uwe"
Charly Carstens war der Sohn von Kietzlegende Dakota-Uwe Quelle: Buch "Der Kleine von Dakota-Uwe"
© RTL
Charly Carstens Vater gab in den goldenen Zeiten St. Paulis den Ton hat, musste sich auf dem Kiez behaupten. "Der Mann fürs Grobe und doch ein liebevoller Vater", heißt es in der Beschreibung seines Buches. Auf dem Kiez ein Raubein, daheim gut bürgerlich. So wuchs Charly Carstens im Erdgeschoss einer Villa im gehobenen Hamburger Stadtteil Blankenese auf. Doch das täuschte kaum darüber hinweg, dass sein Vater sein Geld auf nicht ganz so ehrliche Weise verdiente. "Wenn ich zur Schule gegangen bin, liefen mir Leute hinterher. Die Polizei war immer dabei", erinnert er sich heute. "Es war normal, dass die abgesägte Schrotflinte unter dem Bett lag, dass mein Vater mit einem Revolver aus dem Haus ging, alles zu unserer Sicherheit."
Er führte die Hunde der Prostituierten Gassi
Charly Carstens Spielplatz war die Reeperbahn. Quelle: "Der Kleine von Dakota-Uwe"
© RTL
Auf dem Pausenhof in der Schule riefen seine Mitschüler ihm "Reeperbahn, Nutten, Nutten" hinterher, für Charly Carstens aber war das Leben auf dem Kiez Normalität. Im Restaurant seiner Patentante auf der Reeperbahn trank er heiße Schokolade, bekam auf dem Weg dorthin Süßigkeiten geschenkt. "Für mich war es normal, das mir die eine oder andere Prostituierte 'Guten Tag' gesagt hat und ich dann mit den Hunden Gassi gegangen bin", erzählt er heute.
"Als Kind habe ich eigentlich gedacht, der ist beliebt"
Charly Carstens mit seinem Vater Dakota-Uwe
"Er wollte, dass ich behütet aufwachse", sagt Charly Carstens über seinen Vater Dakota-Uwe. Quelle: Buch "Der Kleine von Dakota-Uwe"
© RTL
Charlys Vater Dakota-Uwe war einer der großen Bosse auf dem Kiez, er war bekannt, brachte Geldbatzen mit nach Hause. "Als Kind habe ich eigentlich gedacht, der ist beliebt", erzählt Carstens gegenüber RTL Nord. Doch dann, im November 1982, wird sein Vater verhaftet. Die Gründe dafür sind zahlreich: Drogenbesitz, Zuhälterei, Manipulation. Für Charly Carstens war Papa aber nur zur Kur. Als Dakota Uwe wieder frei kommt, übernimmt er eine Eck-Kneipe in Othmarschen und tauft sie auf den Namen "Lütt Döns", was soviel bedeutet wie kleine, kultivierte Stube. Doch ein wirklich kultiviertes Leben ist dem Rotlichtboss nie gelungen. Verschuldet begeht er 1998 Selbstmord. Der zu diesem Zeitpunkt 27 Jahre alte Charly Carstens übernimmt die Kneipe des Vaters und führt sie bis heute - seit 32 Jahren.
Ein Leben zwischen Luden und Ganoven wird öffentlich
Charly Carstens liest aus seinem Buch in der Othmarscher Kneipe "Lütt Döns"
© RTL
Über seine Kindheit zwischen Luden und Ganoven und einem Leben in einer bürgerlichen Scheinwelt erzählt Charly Carstens in seinem Buch. Als Ort für seine Lesung hat Carstens das "Lütt Döns" in Othmarschen gewählt. Mit seinem Buch möchte der gelernte Koch seinem Vater, wie er sagt, "gerecht" werden. "Ich habe viele Fragen bekommen. Stimmt das, dass dein Vater ein Schläger war, ein Zuhälter? Und ich war es einfach leid, mich rechtfertigen zu müssen." Deshalb habe Carstens aus einer Laune heraus beschlossen, seine Erfahrungen als "Der Kleine von Dakota-Uwe" mit der Öffentlichkeit zu teilen. (lri)
https://www.rtl.de/cms/hamburg-sohn-ein ... 12545.html
Glücksspiel und Prostitution: Buch über Kiez-Größe „Dakota-Uwe“ veröffentlicht
Sabine Löwenberger
3 hours ago
Straße, Häuser, Schilder
Prostitution und Glücksspiel gehören zum Alltag im Hamburger Kiez St. Pauli. (Bild: pixabay.com)
Charly Carstens, der Sohn der ehemaligen Hamburger Kiez-Größe Uwe „Dakota-Uwe“ Carstens, hat das Buch „Der Kleine von Dakota-Uwe“ über seine Kindheit in den 70er und 80er Jahren als Sohn eines Gangsters auf der Reeperbahn geschrieben. In seinem Buch, das es seit heute im Handel gibt, berichtet er über ein Leben in der Unterwelt von St. Pauli, in der sich alles um Prostitution, Drogenhandel und Glücksspiel dreht.
Uwe Carstens verdiente als Betreiber eines Stundenhotels auf der Reeperbahn viel Geld. Später mehrte er seinen Reichtum mit der Manipulation von Roulette-Tischen und Baccarat-Kartenschlitten sowie mit dem Drogenhandel.
Aufgewachsen im gutbürgerlichen Hamburger Stadtteil Blankenese habe Charly Carstens bereits früh gewusst, dass sein Leben anders aussah als das seiner Klassenkameraden. So sei es normal gewesen, dass eine abgesägte Schrotflinte unter dem Bett gelegen habe und dass sein Vater mit einem Revolver aus dem Haus gegangen sei.
St. Pauli war in der Vorkriegszeit der Rückzugsort für sozial nicht anerkannte gesellschaftliche Gruppen, was zu einer schillernden Sozialstruktur führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten viele Menschen in St. Pauli in Armut und hielten sich mit kriminellen Geschäften über Wasser.
In den 60er Jahren baute sich Wilfried „Der Pate“ Schulz ein Machtmonopol auf. Er verdiente sein Geld mit Drogenhandel, Prostitution und illegalem Glücksspiel und pflegte Kontakte zur Hamburger Cosa Nostra.
Uwe „Dakota-Uwe“ Carstens galt als seine „rechte Hand“. Carstens spielte zudem Rollen in Gangster-Filmen wie „Zinksärge für die Goldjungen“ (1973) und in Folgen der deutschen Krimi-Serie „Großstadtrevier“.
Der Aufstieg und Fall einer Kiez-Größe
Sein Vater habe immer „Geldbatzen mit nach Hause“ gebracht, berichtet Carstens. Auf dem Kiez habe Dakota-Uwe zu den ganz großen Bossen gehört. In einem Interview mit BILD sagt Carstens:
Ich habe schon früh geahnt, dass mein Vater nicht ganz legalen Geschäften nachgeht. Aber erst, als er 1981 verhaftet wurde, wurden mir die Dimensionen klar.
Nachdem Dakota-Uwe aus dem Gefängnis entlassen worden war, übernahm er eine Kneipe in Othmarschen, Hamburg, und nannte sie „Lütt Döns“ [Anm. d. Red.: Lütt Döns ist Plattdeutsch und bedeutet „kleine, kultivierte Stube“].
Allerdings schaffte es die ehemalige Rotlicht-Größe nicht mehr, sich ein geregeltes Leben aufzubauen. Hoch verschuldet setzte er im Jahre 1998 auf einem Feld in Pinneberg seinem Leben ein Ende.
Prominente wie Uwe Seelers und Manni Kaltz trauerten an seinem Grab. Zu diesem Zeitpunkt war Charly Carstens 27 Jahre alt. Er übernahm die Kneipe seines Vaters und führt sie auch heute noch.
https://www.casinoonline.de/nachrichten ... uli-57910/
Das Buch gibt es überall, zum Beispiel bei Thalia
https://www.thalia.de/shop/home/artikel ... 42693.html
oder bei Amazon oder guten regulären Buchhandelsgeschäften
Sohn einer Kiezgröße: Charly Carstens Kindheit auf der Reeperbahn
Uwe Marcel Carstens, der von klein auf immer Charly Carstens genannt wurde, erinnert sich an seine Kindheit auf dem Hamburger Kiez.
© RTL
12. August 2021 - 14:16 Uhr
Sohn der Kiezgröße Dakota-Uwe
Charly Carstens, der eigentlich Uwe Marcel Carstens heißt, war immer mit dabei, auf dem Hamburger Kiez, Deutschlands größter Vergnügungsmeile. In den 70er Jahren verbringt er seine Kindheit zwischen Bargästen, Prostituierten und Drogenhändlern. Er ist der Sohn von Dakota-Uwe, der als Inhaber eines Stundenhotels viel Geld und später mit manipulierten Roulette-Tischen und Drogen noch mehr Geld machte. Seine Kindheit im Kiez-Milieu hält Charly Carstens in einem Buch fest: "Der Kleine von Dakota-Uwe".
"Es war normal, dass die abgesägte Schrotflinte unterm Bett lag"
Kiezlegende "Dakota-Uwe" im Buch "Der Kleine von Dakota-Uwe"
Charly Carstens war der Sohn von Kietzlegende Dakota-Uwe Quelle: Buch "Der Kleine von Dakota-Uwe"
© RTL
Charly Carstens Vater gab in den goldenen Zeiten St. Paulis den Ton hat, musste sich auf dem Kiez behaupten. "Der Mann fürs Grobe und doch ein liebevoller Vater", heißt es in der Beschreibung seines Buches. Auf dem Kiez ein Raubein, daheim gut bürgerlich. So wuchs Charly Carstens im Erdgeschoss einer Villa im gehobenen Hamburger Stadtteil Blankenese auf. Doch das täuschte kaum darüber hinweg, dass sein Vater sein Geld auf nicht ganz so ehrliche Weise verdiente. "Wenn ich zur Schule gegangen bin, liefen mir Leute hinterher. Die Polizei war immer dabei", erinnert er sich heute. "Es war normal, dass die abgesägte Schrotflinte unter dem Bett lag, dass mein Vater mit einem Revolver aus dem Haus ging, alles zu unserer Sicherheit."
Er führte die Hunde der Prostituierten Gassi
Charly Carstens Spielplatz war die Reeperbahn. Quelle: "Der Kleine von Dakota-Uwe"
© RTL
Auf dem Pausenhof in der Schule riefen seine Mitschüler ihm "Reeperbahn, Nutten, Nutten" hinterher, für Charly Carstens aber war das Leben auf dem Kiez Normalität. Im Restaurant seiner Patentante auf der Reeperbahn trank er heiße Schokolade, bekam auf dem Weg dorthin Süßigkeiten geschenkt. "Für mich war es normal, das mir die eine oder andere Prostituierte 'Guten Tag' gesagt hat und ich dann mit den Hunden Gassi gegangen bin", erzählt er heute.
"Als Kind habe ich eigentlich gedacht, der ist beliebt"
Charly Carstens mit seinem Vater Dakota-Uwe
"Er wollte, dass ich behütet aufwachse", sagt Charly Carstens über seinen Vater Dakota-Uwe. Quelle: Buch "Der Kleine von Dakota-Uwe"
© RTL
Charlys Vater Dakota-Uwe war einer der großen Bosse auf dem Kiez, er war bekannt, brachte Geldbatzen mit nach Hause. "Als Kind habe ich eigentlich gedacht, der ist beliebt", erzählt Carstens gegenüber RTL Nord. Doch dann, im November 1982, wird sein Vater verhaftet. Die Gründe dafür sind zahlreich: Drogenbesitz, Zuhälterei, Manipulation. Für Charly Carstens war Papa aber nur zur Kur. Als Dakota Uwe wieder frei kommt, übernimmt er eine Eck-Kneipe in Othmarschen und tauft sie auf den Namen "Lütt Döns", was soviel bedeutet wie kleine, kultivierte Stube. Doch ein wirklich kultiviertes Leben ist dem Rotlichtboss nie gelungen. Verschuldet begeht er 1998 Selbstmord. Der zu diesem Zeitpunkt 27 Jahre alte Charly Carstens übernimmt die Kneipe des Vaters und führt sie bis heute - seit 32 Jahren.
Ein Leben zwischen Luden und Ganoven wird öffentlich
Charly Carstens liest aus seinem Buch in der Othmarscher Kneipe "Lütt Döns"
© RTL
Über seine Kindheit zwischen Luden und Ganoven und einem Leben in einer bürgerlichen Scheinwelt erzählt Charly Carstens in seinem Buch. Als Ort für seine Lesung hat Carstens das "Lütt Döns" in Othmarschen gewählt. Mit seinem Buch möchte der gelernte Koch seinem Vater, wie er sagt, "gerecht" werden. "Ich habe viele Fragen bekommen. Stimmt das, dass dein Vater ein Schläger war, ein Zuhälter? Und ich war es einfach leid, mich rechtfertigen zu müssen." Deshalb habe Carstens aus einer Laune heraus beschlossen, seine Erfahrungen als "Der Kleine von Dakota-Uwe" mit der Öffentlichkeit zu teilen. (lri)
https://www.rtl.de/cms/hamburg-sohn-ein ... 12545.html
Glücksspiel und Prostitution: Buch über Kiez-Größe „Dakota-Uwe“ veröffentlicht
Sabine Löwenberger
3 hours ago
Straße, Häuser, Schilder
Prostitution und Glücksspiel gehören zum Alltag im Hamburger Kiez St. Pauli. (Bild: pixabay.com)
Charly Carstens, der Sohn der ehemaligen Hamburger Kiez-Größe Uwe „Dakota-Uwe“ Carstens, hat das Buch „Der Kleine von Dakota-Uwe“ über seine Kindheit in den 70er und 80er Jahren als Sohn eines Gangsters auf der Reeperbahn geschrieben. In seinem Buch, das es seit heute im Handel gibt, berichtet er über ein Leben in der Unterwelt von St. Pauli, in der sich alles um Prostitution, Drogenhandel und Glücksspiel dreht.
Uwe Carstens verdiente als Betreiber eines Stundenhotels auf der Reeperbahn viel Geld. Später mehrte er seinen Reichtum mit der Manipulation von Roulette-Tischen und Baccarat-Kartenschlitten sowie mit dem Drogenhandel.
Aufgewachsen im gutbürgerlichen Hamburger Stadtteil Blankenese habe Charly Carstens bereits früh gewusst, dass sein Leben anders aussah als das seiner Klassenkameraden. So sei es normal gewesen, dass eine abgesägte Schrotflinte unter dem Bett gelegen habe und dass sein Vater mit einem Revolver aus dem Haus gegangen sei.
St. Pauli war in der Vorkriegszeit der Rückzugsort für sozial nicht anerkannte gesellschaftliche Gruppen, was zu einer schillernden Sozialstruktur führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten viele Menschen in St. Pauli in Armut und hielten sich mit kriminellen Geschäften über Wasser.
In den 60er Jahren baute sich Wilfried „Der Pate“ Schulz ein Machtmonopol auf. Er verdiente sein Geld mit Drogenhandel, Prostitution und illegalem Glücksspiel und pflegte Kontakte zur Hamburger Cosa Nostra.
Uwe „Dakota-Uwe“ Carstens galt als seine „rechte Hand“. Carstens spielte zudem Rollen in Gangster-Filmen wie „Zinksärge für die Goldjungen“ (1973) und in Folgen der deutschen Krimi-Serie „Großstadtrevier“.
Der Aufstieg und Fall einer Kiez-Größe
Sein Vater habe immer „Geldbatzen mit nach Hause“ gebracht, berichtet Carstens. Auf dem Kiez habe Dakota-Uwe zu den ganz großen Bossen gehört. In einem Interview mit BILD sagt Carstens:
Ich habe schon früh geahnt, dass mein Vater nicht ganz legalen Geschäften nachgeht. Aber erst, als er 1981 verhaftet wurde, wurden mir die Dimensionen klar.
Nachdem Dakota-Uwe aus dem Gefängnis entlassen worden war, übernahm er eine Kneipe in Othmarschen, Hamburg, und nannte sie „Lütt Döns“ [Anm. d. Red.: Lütt Döns ist Plattdeutsch und bedeutet „kleine, kultivierte Stube“].
Allerdings schaffte es die ehemalige Rotlicht-Größe nicht mehr, sich ein geregeltes Leben aufzubauen. Hoch verschuldet setzte er im Jahre 1998 auf einem Feld in Pinneberg seinem Leben ein Ende.
Prominente wie Uwe Seelers und Manni Kaltz trauerten an seinem Grab. Zu diesem Zeitpunkt war Charly Carstens 27 Jahre alt. Er übernahm die Kneipe seines Vaters und führt sie auch heute noch.
https://www.casinoonline.de/nachrichten ... uli-57910/
Das Buch gibt es überall, zum Beispiel bei Thalia
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Welches Problem auch immer in der Gesellschaft besteht-
der Staat weiss eine völlig irre Problemlösung die niemandem nützt, aber Arbeitsplätze im Beamtenapparat schafft. H.S.
der Staat weiss eine völlig irre Problemlösung die niemandem nützt, aber Arbeitsplätze im Beamtenapparat schafft. H.S.
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Das schönste Haus auf dem Kiez ist jetzt ein Imbiss
ANNALENA BARNICKEL
Der neue Inhaber Jay Gahi (42), hat das ehemalige Kasino an der Reeperbahn in einen Grill und ein Kiosk verwandelt.
Foto: Florian Quandt
Dort wo früher Spielautomaten blinkten und ratterten, gibt es jetzt Currywurst vom Grill: In das schönste Gebäude der Reeperbahn ist ein Imbiss inklusive Kiosk gezogen. Der Kiez verändert sich – mal wieder. Die MOPO hat den neuen Inhaber getroffen und mit ihm darüber gesprochen.
Von dem Glamour, den Stars und Sternchen, die die Eröffnung des alten Kasinos an der Reeperbahn/Ecke Hamburger Berg im Jahr 1987 mit sich brachte, ist heute nicht mehr viel übrig. Damals war es eine Sensation, dass Original-Spielautomaten („einarmige Banditen”) auf St. Pauli aufgestellt wurden. Direktor des Kasinos wurde Ludwig Rielandt, der pensionierte Leiter der Davidwache – eine legendäre Figur. Nur die prachtvolle Fassade des denkmalgeschützten weißen Gebäudes von 1897 erinnert noch an die alte Zeit.
Reeperbahn: Das ist jetzt im alten Kasino eingezogen
Jetzt hängt dort ein großes rotes Banner mit der Aufschrift „Maxe-Grill“, das seit seinem Auftauchen am vergangenen Donnerstag viele verwunderte Blicke auf sich zog. „Natürlich waren die Leute überrascht!“, sagt Jay Gahi und lacht dabei ein wenig. Der 42-Jährige ist der neue Inhaber. „Immerhin war hier über Jahre überhaupt nichts.“
So sah es früher aus: Das alte Casino an der Reeperbahn.
2017 verkündete das damalige Kasino Reeperbahn, nach 30 Jahren das weiße Eckhaus am Hamburger Berg zu verlassen und zog im Januar 2018 zum Millerntorplatz um. Der Grund für den Standortwechsel waren damals notwendig gewordene Renovierungsarbeiten, die den laufenden Betrieb nicht zugelassen hätten. Außerdem sei das Gebäude am Millerntorplatz ebenerdig und besser an den ÖPNV angebunden, hieß es damals.
Reeperbahn: Das ist der neue Besitzer im alten Kasino
Vor zweieinhalb Jahren bekam Gahi dann das Angebot, einen Teil der Räumlichkeiten zu mieten. „Da habe ich nicht lange überlegt“, sagt der 42-Jährige, dem auch noch andere Objekte auf St. Pauli und St. Georg gehören. Unter anderem betreibt er eine Shisha-Bar am Steindamm und hat seinen ehemaligen Imbiss mit Kiosk in der Hein-Hoyer-Straße inzwischen untervermietet.
Im ehemaligen Casino auf der Reeperbahn ist jetzt ein Imbiss inklusive Kiosk eingezogen.
„Mit 16 habe ich mit meinem ersten kleinen Kiosk auf St. Pauli angefangen, später hatte ich dann ein Restaurant“, erzählt er. Das sei nach der Währungsumstellung pleite gegangen, deshalb habe er angefangen bei der Post und als Kellner zu arbeiten. „Da habe ich Geld gespart und bin dann nach St. Pauli zurückgekommen.“ Lustigerweise am Millerntorplatz, wo jetzt das Kasino ist, eröffnete er einen Kiosk mit kleinem Imbiss. So wie jetzt auch hier am Hamburger Berg. „Ich finde diese Kombination gut und die Leute mögen das“, sagt er.
Hamburg Reeperbahn: Wie verändert sich der Kiez?
Lesen Sie auch den Kommentar: Wir brauchen Glanzpunkte, keinen weiteren Imbiss!
Weg von Rotlicht und Glamour hin zur Essensmeile – ist der neue Imbiss symptomatisch für eine schrittweise Entwicklung auf dem Kiez? Der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, Falko Droßmann (SPD), sieht da überhaupt keine Gefahr. „Der Kiez hat sich schon immer verändert und der Kiez wird sich immer verändern“, sagte er der MOPO. „Vor ein paar Jahren waren zum Beispiel überall Bubble-Tea-Läden, die sind wieder weg.“ Inzwischen hätten auch viele neue Kneipen aufgemacht und die früheren Diskotheken entwickelten sich zu Live-Music-Clubs.
Von einem Leerstand sei man immer weit entfernt gewesen. „Mehrere Läden habe ich schließen lassen, aber da wurden organisiert Menschen abgezockt“, sagt Droßmann. Vieles müsse man jetzt auch nach und nach renovieren, so wie eben das ehemalige Kasino-Gebäude.
Jay Gahi freut sich währenddessen auf die neue Herausforderung. „Ich finde die Reeperbahn einfach toll“, sagt er. „Ich bin hier aufgewachsen und kann auch nicht mehr von hier weg.“
https://www.mopo.de/hamburg/ich-finde-d ... en-casino/
Kommentar
1.10.2021 / 12:27
Von:
THOMAS HIRSCHBIEGEL
Kiosk statt Kasino: Wir brauchen Glanzpunkte, keinen weiteren Imbiss!
Noch in den 1960er Jahren musste man unbedingt auf den Kiez, wenn man käufliche Liebe wollte. In den 70ern zog es die Hamburger Richtung Große Freiheit, weil es nur dort „verruchte” Shows mit ganz vielen Nackedeis gab.
Mit „Cats” kam in den 80ern das erste Musical auf die Reeperbahn und das Schmidt-Theater eröffnete. Im selben Jahrzehnt machte im Prachtbau Ecke Hamburger Berg das „Kasino Reeperbahn” auf. Nachts war die herrliche Gründerzeit-Fassade prächtig illuminiert und zog die Besucher magisch an.
Kasino auf der Reeperbahn in Hamburg: Früher ein Glanzpunkt
Und heute? Eröffnet dort ein Imbiss mit Kiosk. Nichts gegen Imbisse – aber ist es wirklich das, was auf der Reeperbahn fehlt? Nein, es fehlen Glanzpunkte, wie es das Kasino einmal war. Die ganze Straße wirkt trist, ist städtebaulich ein Graus. Dabei fällt den meisten Menschen auf der Welt beim Stichort Hamburg nicht etwa zuerst Alster, Elbe oder Michel ein, sondern St. Pauli und Reeperbahn.
Unser weltberühmten Vergnügungsmeile geht es doch so wie der Mönckebergstraße. Sie muss sich dringend verändern, damit sie wieder attraktiv wird. Und das wird die Reeperbahn sicher nicht durch die Neueröffnung eines Imbisses.
https://www.mopo.de/hamburg/meinung/wir ... en-imbiss/
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INTERVIEW ALLTAG IM ROTLICHBEZIRK
"Als Domina vermittelt man Illusionen": Manuela Freitag hat ein Buch über ihren ungewöhnlichen Job geschrieben
Manuela Freitag, 57, in ihre Fenster in der Hamburger Herbertstraße
© Michael Philipp Bader / Edel Books
von Wiebke Tomescheit
29.09.2021, 20:35 Uhr
Sie hat ihr Studio in der wohl berüchtigsten Meile des Landes: der Herbertstraße auf dem Hamburger Kiez. Domina Manuela Freitag liebt, was sie tut – auch wenn der Job nicht immer einfach ist.
Mit gerade mal 12 Jahren rutschte sie in die Prostitution, als sie aus dem Heim geflüchtet und obdachlos in Bremen lebte. Heute arbeitet Manuela Freitag, 57, selbstbestimmt in der Hamburger Herbertstraße und führt neben ihrem ungewöhnlichen Berufsalltag ein ganz normales Leben. Ihre abenteuerliche Geschichte erzählt sie nun in "Herbertstraße. Kein Roman" (Edel Books), und gibt darin auch zahlreiche intime Einblicke in ihren Job.
Wie offen darf man über das, was in der Herbertstraße passiert, überhaupt sprechen oder schreiben?
Ich konnte das eigentlich ganz unbefange schreiben, schließlich schreibe ich über mein Leben, über meine Geschichte. Nicht über Kolleginnen. Und natürlich konnte ich die Gäste nicht beim Namen nennen, die haben bei mir alle einen falschen Namen bekommen.
Wie haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Das war damals keine bewusste Entscheidung, sondern meiner Situation geschuldet. Ich war aus dem Heim abgehauen, habe als Jugendliche in Bremen auf der Straße gelebt, und dort am Steintor auf dem Straßenstrich angefangen. So konnte ich mir meinen Lebensunterhalt verdienen. Ich brauchte ja Lebensmittel, Wäsche und all das. Das habe ich eine Weile gemacht, später habe ich auch in Bars oder Saunaclubs gearbeitet. Mein Wunsch war immer, nach Hamburg auf die Reeperbahn zu kommen und meine Mutter zu suchen, von der ich wusste, dass sie dort ebenfalls als Prostituierte gearbeitet hat. Mit 18 habe ich dann meine Sachen gepackt und bin nach Hamburg gefahren. Auf der Reeperbahn habe ich dann meinen ersten Zuhälter kennengelernt und bin in der Stadt hängengeblieben.
Würdest du auch jemanden ernsthaft verletzen?
Unbequeme Fragen an eine Domina
JETZT MAL EHRLICH!
EHRLICHE FRAGEN, EHRLICHE ANTWORTEN
Welcher Kundenwunsch hat dich am meisten herausgefordert? Unbequeme Fragen an eine Domina
Video05:26
Sie sind ja eigentlich viel zu jung in die Branche gerutscht. Sind Sie rückblickend manchmal traurig darüber, in diese Situation gekommen zu sein?
Heute kann ich mich kaum noch da hineinversetzen. Ich erinnere mich, dass das so passiert ist, aber ich erinnere mich nicht, was ich damals gefühlt habe. Ich war vielleicht einfach zu jung, mir Gedanken zu machen.
Seit 30 Jahren arbeiten Sie in der Herbertstraße. Was ist für Sie das Besondere an diesem Ort?
Dieser Ort ist für mich wie ein zweites Zuhause. Wenn ich reinkomme, wird gewunken, man wünscht sich "viel Bock", was "gute Geschäfte" bedeutet, und schnattert ein bisschen. Wenn ich in einem Appartement arbeiten würde, wären da maximal noch zwei, drei Kolleginnen, das war’s. Hier ist das alles viel größer, hier fühle ich mich geborgen. Das ist meine Meile! Hier kenne ich wirklich alle, jeden Pflasterstein!
Stimmt es, dass eine Domina keinen Geschlechtsverkehr hat?
Ja, genau. Als Domina vermittelt man Illusionen, die Gäste wünschen sich etwas, und wir versuchen diese Wünsche zu erfüllen. Es sind Rollenspiele. Manche stehen auf besondere Kleidung, andere wollen, dass man sie beschimpft, dann gibt’s da Sachen wie Nippelspiele, Eier abbinden und alles mögliche. Aber Geschlechtsverkehr ist absolut tabu.
Sie wirken so nett – wie leicht oder schwer fällt es Ihnen, so "gemein" zu Ihren Kunden zu sein?
Gemein wäre ja, wenn ich etwas mache, was der Kunde nicht möchte. Aber alles passiert ja im gegenseitigen Einverständnis. Auch wenn ich nicht ausnahmslos jeden Wunsch erfülle, versuche ich ihnen das zu geben, wovon ich das Gefühl habe, dass es ihnen gefällt.
Was war das absurdeste Erlebnis, dass Sie im Job hatten?
Das war das grunzende Schwein, so etwas vergisst man natürlich nicht. Vor einigen Jahren hatte ich einen Gast, der schon am Fenster täuschend echt ein Schwein nachgemachen konnte. Er grunzte, lief auf allen Vieren. Da konnte ich mir auch das Lachen nicht verkneifen – hat ihn aber nicht gestört.
FOTOPROJEKT AUS DEN 70ERN
Sextheater: die versaute alte Zeit auf dem Kiez
Bilder
Ist der Ton im Rotlichtmilieu in den letzten Jahren rauer geworden?
Das Angebot ist größer geworden. Das macht es für jede einzelne von uns immer schwerer. Es haben einige Frauen aufgehört, weil die Geschäfte nicht mehr so liefen wie früher. Die Pandemie hat natürlich auch einiges dazu beigetragen. Und auch der Ton auf dem Kiez ist rauer geworden, das stimmt. Ich habe gelegentlich gemischte Gefühle am Fenster. Aber wenn jemand zu sehr nervt, sage ich ihm: Hau ab, oder gehe eben nach hinten, wo ich von der Straße aus nicht zu sehen bin.
Sie arbeiten selbstständig. Das überrascht, gerade wenn man an Berichte über Rockergangs im Rotlichtmilieu denkt. Ist das ungewöhnlich?
Nein, da hat sich in den letzten Jahren wirklich viel geändert. Viele Frauen können selber entscheiden, das ist nicht mehr wie früher. Meinen letzten Zuhälter hatte ich mit 23. Seitdem arbeite ich nur noch für mich.
Wie war es für Sie, alles aufzuschreiben und in der Erinnerung noch einmal durchzugehen? Gab es auch Dinge, die es nicht ins Buch geschafft haben?
Mir sind im Nachhinein noch ein paar Dinge eingefallen. 57 Lebensjahre passen nicht auf 280 Buch-Seiten... Da gab es viel zu viele Geschichten. Mit dem Buch habe ich mir aber einen Traum erfüllt und bin froh, es geschrieben zu haben.
Alltag im Rotlichbezirk: "Als Domina vermittelt man Illusionen": Manuela Freitag hat ein Buch über ihren ungewöhnlichen Job geschrieben
Sind Sie heute froh, diesen Weg gewählt zu haben, oder denken Sie manchmal, Kindergärtnerin hätt's auch getan?
Das ist ein Gedanke, der mal kommt, wenn die Geschäfte schlecht laufen. Wenn's gut läuft, kommt man ja gar nicht auf so eine Idee. Ich bin nun mal Domina, das kann ich halt.
"Herbertstraße. Kein Roman" von Manuela Freitag (Edel Books), 288 S., 17,95 Euro
https://www.stern.de/amp/panorama/domin ... 78848.html
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Und jetzt Geschichten von früher
ANNALENA BARNICKEL
Der neue Inhaber Jay Gahi (42), hat das ehemalige Kasino an der Reeperbahn in einen Grill und ein Kiosk verwandelt.
Foto: Florian Quandt
Dort wo früher Spielautomaten blinkten und ratterten, gibt es jetzt Currywurst vom Grill: In das schönste Gebäude der Reeperbahn ist ein Imbiss inklusive Kiosk gezogen. Der Kiez verändert sich – mal wieder. Die MOPO hat den neuen Inhaber getroffen und mit ihm darüber gesprochen.
Von dem Glamour, den Stars und Sternchen, die die Eröffnung des alten Kasinos an der Reeperbahn/Ecke Hamburger Berg im Jahr 1987 mit sich brachte, ist heute nicht mehr viel übrig. Damals war es eine Sensation, dass Original-Spielautomaten („einarmige Banditen”) auf St. Pauli aufgestellt wurden. Direktor des Kasinos wurde Ludwig Rielandt, der pensionierte Leiter der Davidwache – eine legendäre Figur. Nur die prachtvolle Fassade des denkmalgeschützten weißen Gebäudes von 1897 erinnert noch an die alte Zeit.
Reeperbahn: Das ist jetzt im alten Kasino eingezogen
Jetzt hängt dort ein großes rotes Banner mit der Aufschrift „Maxe-Grill“, das seit seinem Auftauchen am vergangenen Donnerstag viele verwunderte Blicke auf sich zog. „Natürlich waren die Leute überrascht!“, sagt Jay Gahi und lacht dabei ein wenig. Der 42-Jährige ist der neue Inhaber. „Immerhin war hier über Jahre überhaupt nichts.“
So sah es früher aus: Das alte Casino an der Reeperbahn.
2017 verkündete das damalige Kasino Reeperbahn, nach 30 Jahren das weiße Eckhaus am Hamburger Berg zu verlassen und zog im Januar 2018 zum Millerntorplatz um. Der Grund für den Standortwechsel waren damals notwendig gewordene Renovierungsarbeiten, die den laufenden Betrieb nicht zugelassen hätten. Außerdem sei das Gebäude am Millerntorplatz ebenerdig und besser an den ÖPNV angebunden, hieß es damals.
Reeperbahn: Das ist der neue Besitzer im alten Kasino
Vor zweieinhalb Jahren bekam Gahi dann das Angebot, einen Teil der Räumlichkeiten zu mieten. „Da habe ich nicht lange überlegt“, sagt der 42-Jährige, dem auch noch andere Objekte auf St. Pauli und St. Georg gehören. Unter anderem betreibt er eine Shisha-Bar am Steindamm und hat seinen ehemaligen Imbiss mit Kiosk in der Hein-Hoyer-Straße inzwischen untervermietet.
Im ehemaligen Casino auf der Reeperbahn ist jetzt ein Imbiss inklusive Kiosk eingezogen.
„Mit 16 habe ich mit meinem ersten kleinen Kiosk auf St. Pauli angefangen, später hatte ich dann ein Restaurant“, erzählt er. Das sei nach der Währungsumstellung pleite gegangen, deshalb habe er angefangen bei der Post und als Kellner zu arbeiten. „Da habe ich Geld gespart und bin dann nach St. Pauli zurückgekommen.“ Lustigerweise am Millerntorplatz, wo jetzt das Kasino ist, eröffnete er einen Kiosk mit kleinem Imbiss. So wie jetzt auch hier am Hamburger Berg. „Ich finde diese Kombination gut und die Leute mögen das“, sagt er.
Hamburg Reeperbahn: Wie verändert sich der Kiez?
Lesen Sie auch den Kommentar: Wir brauchen Glanzpunkte, keinen weiteren Imbiss!
Weg von Rotlicht und Glamour hin zur Essensmeile – ist der neue Imbiss symptomatisch für eine schrittweise Entwicklung auf dem Kiez? Der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, Falko Droßmann (SPD), sieht da überhaupt keine Gefahr. „Der Kiez hat sich schon immer verändert und der Kiez wird sich immer verändern“, sagte er der MOPO. „Vor ein paar Jahren waren zum Beispiel überall Bubble-Tea-Läden, die sind wieder weg.“ Inzwischen hätten auch viele neue Kneipen aufgemacht und die früheren Diskotheken entwickelten sich zu Live-Music-Clubs.
Von einem Leerstand sei man immer weit entfernt gewesen. „Mehrere Läden habe ich schließen lassen, aber da wurden organisiert Menschen abgezockt“, sagt Droßmann. Vieles müsse man jetzt auch nach und nach renovieren, so wie eben das ehemalige Kasino-Gebäude.
Jay Gahi freut sich währenddessen auf die neue Herausforderung. „Ich finde die Reeperbahn einfach toll“, sagt er. „Ich bin hier aufgewachsen und kann auch nicht mehr von hier weg.“
https://www.mopo.de/hamburg/ich-finde-d ... en-casino/
Kommentar
1.10.2021 / 12:27
Von:
THOMAS HIRSCHBIEGEL
Kiosk statt Kasino: Wir brauchen Glanzpunkte, keinen weiteren Imbiss!
Noch in den 1960er Jahren musste man unbedingt auf den Kiez, wenn man käufliche Liebe wollte. In den 70ern zog es die Hamburger Richtung Große Freiheit, weil es nur dort „verruchte” Shows mit ganz vielen Nackedeis gab.
Mit „Cats” kam in den 80ern das erste Musical auf die Reeperbahn und das Schmidt-Theater eröffnete. Im selben Jahrzehnt machte im Prachtbau Ecke Hamburger Berg das „Kasino Reeperbahn” auf. Nachts war die herrliche Gründerzeit-Fassade prächtig illuminiert und zog die Besucher magisch an.
Kasino auf der Reeperbahn in Hamburg: Früher ein Glanzpunkt
Und heute? Eröffnet dort ein Imbiss mit Kiosk. Nichts gegen Imbisse – aber ist es wirklich das, was auf der Reeperbahn fehlt? Nein, es fehlen Glanzpunkte, wie es das Kasino einmal war. Die ganze Straße wirkt trist, ist städtebaulich ein Graus. Dabei fällt den meisten Menschen auf der Welt beim Stichort Hamburg nicht etwa zuerst Alster, Elbe oder Michel ein, sondern St. Pauli und Reeperbahn.
Unser weltberühmten Vergnügungsmeile geht es doch so wie der Mönckebergstraße. Sie muss sich dringend verändern, damit sie wieder attraktiv wird. Und das wird die Reeperbahn sicher nicht durch die Neueröffnung eines Imbisses.
https://www.mopo.de/hamburg/meinung/wir ... en-imbiss/
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INTERVIEW ALLTAG IM ROTLICHBEZIRK
"Als Domina vermittelt man Illusionen": Manuela Freitag hat ein Buch über ihren ungewöhnlichen Job geschrieben
Manuela Freitag, 57, in ihre Fenster in der Hamburger Herbertstraße
© Michael Philipp Bader / Edel Books
von Wiebke Tomescheit
29.09.2021, 20:35 Uhr
Sie hat ihr Studio in der wohl berüchtigsten Meile des Landes: der Herbertstraße auf dem Hamburger Kiez. Domina Manuela Freitag liebt, was sie tut – auch wenn der Job nicht immer einfach ist.
Mit gerade mal 12 Jahren rutschte sie in die Prostitution, als sie aus dem Heim geflüchtet und obdachlos in Bremen lebte. Heute arbeitet Manuela Freitag, 57, selbstbestimmt in der Hamburger Herbertstraße und führt neben ihrem ungewöhnlichen Berufsalltag ein ganz normales Leben. Ihre abenteuerliche Geschichte erzählt sie nun in "Herbertstraße. Kein Roman" (Edel Books), und gibt darin auch zahlreiche intime Einblicke in ihren Job.
Wie offen darf man über das, was in der Herbertstraße passiert, überhaupt sprechen oder schreiben?
Ich konnte das eigentlich ganz unbefange schreiben, schließlich schreibe ich über mein Leben, über meine Geschichte. Nicht über Kolleginnen. Und natürlich konnte ich die Gäste nicht beim Namen nennen, die haben bei mir alle einen falschen Namen bekommen.
Wie haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Das war damals keine bewusste Entscheidung, sondern meiner Situation geschuldet. Ich war aus dem Heim abgehauen, habe als Jugendliche in Bremen auf der Straße gelebt, und dort am Steintor auf dem Straßenstrich angefangen. So konnte ich mir meinen Lebensunterhalt verdienen. Ich brauchte ja Lebensmittel, Wäsche und all das. Das habe ich eine Weile gemacht, später habe ich auch in Bars oder Saunaclubs gearbeitet. Mein Wunsch war immer, nach Hamburg auf die Reeperbahn zu kommen und meine Mutter zu suchen, von der ich wusste, dass sie dort ebenfalls als Prostituierte gearbeitet hat. Mit 18 habe ich dann meine Sachen gepackt und bin nach Hamburg gefahren. Auf der Reeperbahn habe ich dann meinen ersten Zuhälter kennengelernt und bin in der Stadt hängengeblieben.
Würdest du auch jemanden ernsthaft verletzen?
Unbequeme Fragen an eine Domina
JETZT MAL EHRLICH!
EHRLICHE FRAGEN, EHRLICHE ANTWORTEN
Welcher Kundenwunsch hat dich am meisten herausgefordert? Unbequeme Fragen an eine Domina
Video05:26
Sie sind ja eigentlich viel zu jung in die Branche gerutscht. Sind Sie rückblickend manchmal traurig darüber, in diese Situation gekommen zu sein?
Heute kann ich mich kaum noch da hineinversetzen. Ich erinnere mich, dass das so passiert ist, aber ich erinnere mich nicht, was ich damals gefühlt habe. Ich war vielleicht einfach zu jung, mir Gedanken zu machen.
Seit 30 Jahren arbeiten Sie in der Herbertstraße. Was ist für Sie das Besondere an diesem Ort?
Dieser Ort ist für mich wie ein zweites Zuhause. Wenn ich reinkomme, wird gewunken, man wünscht sich "viel Bock", was "gute Geschäfte" bedeutet, und schnattert ein bisschen. Wenn ich in einem Appartement arbeiten würde, wären da maximal noch zwei, drei Kolleginnen, das war’s. Hier ist das alles viel größer, hier fühle ich mich geborgen. Das ist meine Meile! Hier kenne ich wirklich alle, jeden Pflasterstein!
Stimmt es, dass eine Domina keinen Geschlechtsverkehr hat?
Ja, genau. Als Domina vermittelt man Illusionen, die Gäste wünschen sich etwas, und wir versuchen diese Wünsche zu erfüllen. Es sind Rollenspiele. Manche stehen auf besondere Kleidung, andere wollen, dass man sie beschimpft, dann gibt’s da Sachen wie Nippelspiele, Eier abbinden und alles mögliche. Aber Geschlechtsverkehr ist absolut tabu.
Sie wirken so nett – wie leicht oder schwer fällt es Ihnen, so "gemein" zu Ihren Kunden zu sein?
Gemein wäre ja, wenn ich etwas mache, was der Kunde nicht möchte. Aber alles passiert ja im gegenseitigen Einverständnis. Auch wenn ich nicht ausnahmslos jeden Wunsch erfülle, versuche ich ihnen das zu geben, wovon ich das Gefühl habe, dass es ihnen gefällt.
Was war das absurdeste Erlebnis, dass Sie im Job hatten?
Das war das grunzende Schwein, so etwas vergisst man natürlich nicht. Vor einigen Jahren hatte ich einen Gast, der schon am Fenster täuschend echt ein Schwein nachgemachen konnte. Er grunzte, lief auf allen Vieren. Da konnte ich mir auch das Lachen nicht verkneifen – hat ihn aber nicht gestört.
FOTOPROJEKT AUS DEN 70ERN
Sextheater: die versaute alte Zeit auf dem Kiez
Bilder
Ist der Ton im Rotlichtmilieu in den letzten Jahren rauer geworden?
Das Angebot ist größer geworden. Das macht es für jede einzelne von uns immer schwerer. Es haben einige Frauen aufgehört, weil die Geschäfte nicht mehr so liefen wie früher. Die Pandemie hat natürlich auch einiges dazu beigetragen. Und auch der Ton auf dem Kiez ist rauer geworden, das stimmt. Ich habe gelegentlich gemischte Gefühle am Fenster. Aber wenn jemand zu sehr nervt, sage ich ihm: Hau ab, oder gehe eben nach hinten, wo ich von der Straße aus nicht zu sehen bin.
Sie arbeiten selbstständig. Das überrascht, gerade wenn man an Berichte über Rockergangs im Rotlichtmilieu denkt. Ist das ungewöhnlich?
Nein, da hat sich in den letzten Jahren wirklich viel geändert. Viele Frauen können selber entscheiden, das ist nicht mehr wie früher. Meinen letzten Zuhälter hatte ich mit 23. Seitdem arbeite ich nur noch für mich.
Wie war es für Sie, alles aufzuschreiben und in der Erinnerung noch einmal durchzugehen? Gab es auch Dinge, die es nicht ins Buch geschafft haben?
Mir sind im Nachhinein noch ein paar Dinge eingefallen. 57 Lebensjahre passen nicht auf 280 Buch-Seiten... Da gab es viel zu viele Geschichten. Mit dem Buch habe ich mir aber einen Traum erfüllt und bin froh, es geschrieben zu haben.
Alltag im Rotlichbezirk: "Als Domina vermittelt man Illusionen": Manuela Freitag hat ein Buch über ihren ungewöhnlichen Job geschrieben
Sind Sie heute froh, diesen Weg gewählt zu haben, oder denken Sie manchmal, Kindergärtnerin hätt's auch getan?
Das ist ein Gedanke, der mal kommt, wenn die Geschäfte schlecht laufen. Wenn's gut läuft, kommt man ja gar nicht auf so eine Idee. Ich bin nun mal Domina, das kann ich halt.
"Herbertstraße. Kein Roman" von Manuela Freitag (Edel Books), 288 S., 17,95 Euro
https://www.stern.de/amp/panorama/domin ... 78848.html
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Und jetzt Geschichten von früher
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Gangs und Glamour
Amazon dreht Reeperbahn-Serie für weltweiten Markt
Aktualisiert: 08.10.21 - 12:44
Alice Cooper flankiert von zwei Frauen auf der Reeperbahn
Knolle in der Hand: Der Rocksänger Alice Cooper hat in den 1970ern sichtlich Spaß auf der Reeperbahn
© Imago Images/United Archives
Der Internetgigant Amazon startet Dreh über die „sündige Meile“ für den weltweiten Markt. Im Mittelpunkt: Eine längst vergangene Epoche glamouröser Zuhälter.
Hamburg – Die Hamburger* Reeperbahn und ihre Nebenstraßen gelten vielen als Inbegriff des verrucht-feucht-fröhlichen Spaßes und ein Must-See gerade für Besucher aus Übersee: Offener Alkoholkonsum, legale Prostitution, Clubs die keine Sperrstunde kennen*– nicht nur Touristen aus Übersee nutzen die sich hier bietenden Möglichkeiten alljährlich in Scharen, auch Amazon* hat den Stoff des weltbekannten Kiez nun für sich entdeckt. Dabei stellt der Internetgigant eine ganz besondere Phase der „sündigen Meile“ in den Fokus.
Lamborghini-Klaus, die Nutella-Bande und Co: Welche Kult-Typen und glamouröse Phase der Reeperbahn die Amazon-Serie beleuchtet, hat 24hamburg.de* hier zusammengetragen.*
Klar, dass das verruchte Image der berühmtesten Straße Deutschlands aus Sex, Drogen, Gewalt und Kitsch interessanten Stoff für ein weltweites Publikum bietet. Und auch wenn sich die Reeperbahn seit den Zeiten in der die Serie spielt stark gewandelt hat, kultige Orte und schräge Typen gibt es auch heute noch zuhauf auf der Meile zu entdecken.
https://www.kreiszeitung.de/tv/amazon-d ... 40232.html
HAMBURGREEPERBAHN-SERIE AUF PRIME VIDEO: AMAZON STARTET KIEZ-KULT – UND DREHT IN MÜNCHEN!
Lamborghini-Klaus und die Nutella-Bande
Reeperbahn-Serie auf Prime Video: Amazon startet Kiez-Kult – und dreht in München!
08.10.2021aktualisiert: 08:20
VonKevin Goonewardena
Die Reeperbahn ist die berühmteste Straße Deutschlands. Jetzt bringt eine Amazon-Serie Sex, Glamour, Gewalt der legendären Achtziger-Zuhälter weltweit ins Fernsehen.
Hamburg – Sie ist auch heute noch Anziehungspunkt für Menschen aus aller Herren Länder: Die Reeperbahn, Deutschlands sündigste Meile und ihre Nebenstraßen, gelten vielen als Inbegriff des verrucht-feucht-fröhlichen Spaßes und ein Must-See gerade für Besucher aus Übersee: Offener Alkoholkonsum (wegen Corona ausgesetzt*), legale Prostitution, Clubs die keine Sperrstunde kennen – nicht nur Touristen aus Übersee werden von den sich hier bietenden Möglichkeiten alljährlich in Scharen auf den Kiez gelockt. Selbst im europäischen Ausland ist an diese Art legaler Freizeitgestaltung oft nicht zu denken.
Reeperbahn-Serie auf Amazon Prime Video: Kult-Läden und schräge Vögel
Menschen gehen an einem Laufhaus auf der Hamburger Reeperbahn vorüber.
+
Menschen gehen an einem Laufhaus auf der Hamburger Reeperbahn vorüber.© Axel Heimken/dpa
Zahlreiche Kult-Läden säumen die selbsternannte „sündigeste Meile der Welt“ und Seitenstraßen auch heute noch, etwa die legendären Kneipen Elbschlosskeller, die bis zum Corona-bedingten Lockdown sage und schreibe 70 Jahre rund um die Uhr geöffnet hatte oder der Goldene Handschuh, indem Frauenmörder Fritz Honka einst seine Opfer auflas. Der Kaschemme und Honka verhalf Heinz Strunk* durch seinen später durch Regisseur Fatih Akin* verfilmten Bestseller zu deutschlandweitem Ruhm. „Schräge Vögel“ laufen die Meile auf und ab.
Die Bar Zum goldenen Handschuh, in Hamburg (Aussenansicht).
+
Zum goldenen Handschuh in Hamburg: Eine der wichtigsten „Kaschemmen“ der 80er-Kiez-Jahre. © imago images / Manngold
Gleich bei mehreren Frisören auf dem Kiez ließen sich die Beatles ihre in Hamburg-verpassten Pilzköpfe frisieren, sie selbst traten im Indra erstmals in Hamburg auf, auch die Musikclubs Molotow und Mojo erzählen jahrzehntelange Geschichten, Szenen aus dem alten Cafe Lehmitz schafften es gar in einen Bildband und von da auf das Cover eines Tom Waits-Albums. Sogar ein Chinesen-Viertel gab es: Das Hotel HongKong ist letztes Überbleibsel dieser in der NS-Zeit so tragisch endenden Zeit.
St. Pauli und dessen Bewohner sind längst zum Mythos geworden
Rafael Parente, Produzent
Amazon Prime Video lässt Luden und Gangs der Reeperbahn wieder auferstehen
Doch auch wenn Obdachlosigkeit wie überall in Hamburg* genauso wie der Drogenkonsum ein unübersehbares Problem sind und es immer wieder zu Messerattacken* kommt, ist der Kiez, wie die Gegend auch genannt wird, heute ein eher ruhiges Pflaster. Vieles hat sich seit den Zeiten geändert, in denen man hier nicht ungefährlich rausgehen konnte. Der Internetgigant Amazon lässt jetzt genau diese in der neuen Serie „Luden“ wieder aufleben.
Glitzer-Disco, Gewalt, sexuelle Revolution: Mit Reeperbahn-Serie von Amazon in die Vergangenheit
Tausende Menschen tummeln sich dicht gedrängt auf der großen Freiheit.
+
Tausende Menschen tummeln sich dicht gedrängt auf der großen Freiheit.© Elias Bartl
Sie trugen Vokuhila und Oberlippenbärte, aufgeknöpfte Hawaii-Hemden, Pelz und Goldkettchen, Manche gar Stock und Hut: Die Luden der 1970er und 1980er Jahre des Kiezes, die Amazon Prime Video nun wieder auferstehen lässt. Lamborghini Klaus und Karate-Tommy, etwa und andere Mitglieder die in der Nutella-Bande oder GmbH organisiert waren. Zwielichtigen Gestalten wie Werner „Mucki“ Pizner, einem legendären Auftragskiller des Kiezes, aus deren Umfeld oder Stefan Hentschel, der sich 2006 im Boxring der legendären Kneipe Ritze selbst aufknöpfte.
Reeperbahn-Serie auf Amazon Prime Video: Dreh auch in München
Amazon Prime Video will nun die längst vergangenen Zeiten wieder aufleben lassen und dabei das Gefühl von damals nicht nur durch Optik und Kulissen transportieren. Diese sind übrigens in München aufgebaut, aber auch Drehtage in Hamburg sind angesetzt. Als Starttermin hat der Internetriese grob das Jahr 2022 ins Auge gefasst. Zum Cast gehören unter anderem die Schauspieler Aaron Hilmer, („Das schönste Mädchen der Welt“), Jeanette Hain („Babylon Berlin“) und Lena Urzendowsky („Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“). *24hamburg.de,fr.de, merkur.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.
https://www.24hamburg.de/hamburg/reeper ... 39182.html
Amazon dreht Reeperbahn-Serie für weltweiten Markt
Aktualisiert: 08.10.21 - 12:44
Alice Cooper flankiert von zwei Frauen auf der Reeperbahn
Knolle in der Hand: Der Rocksänger Alice Cooper hat in den 1970ern sichtlich Spaß auf der Reeperbahn
© Imago Images/United Archives
Der Internetgigant Amazon startet Dreh über die „sündige Meile“ für den weltweiten Markt. Im Mittelpunkt: Eine längst vergangene Epoche glamouröser Zuhälter.
Hamburg – Die Hamburger* Reeperbahn und ihre Nebenstraßen gelten vielen als Inbegriff des verrucht-feucht-fröhlichen Spaßes und ein Must-See gerade für Besucher aus Übersee: Offener Alkoholkonsum, legale Prostitution, Clubs die keine Sperrstunde kennen*– nicht nur Touristen aus Übersee nutzen die sich hier bietenden Möglichkeiten alljährlich in Scharen, auch Amazon* hat den Stoff des weltbekannten Kiez nun für sich entdeckt. Dabei stellt der Internetgigant eine ganz besondere Phase der „sündigen Meile“ in den Fokus.
Lamborghini-Klaus, die Nutella-Bande und Co: Welche Kult-Typen und glamouröse Phase der Reeperbahn die Amazon-Serie beleuchtet, hat 24hamburg.de* hier zusammengetragen.*
Klar, dass das verruchte Image der berühmtesten Straße Deutschlands aus Sex, Drogen, Gewalt und Kitsch interessanten Stoff für ein weltweites Publikum bietet. Und auch wenn sich die Reeperbahn seit den Zeiten in der die Serie spielt stark gewandelt hat, kultige Orte und schräge Typen gibt es auch heute noch zuhauf auf der Meile zu entdecken.
https://www.kreiszeitung.de/tv/amazon-d ... 40232.html
HAMBURGREEPERBAHN-SERIE AUF PRIME VIDEO: AMAZON STARTET KIEZ-KULT – UND DREHT IN MÜNCHEN!
Lamborghini-Klaus und die Nutella-Bande
Reeperbahn-Serie auf Prime Video: Amazon startet Kiez-Kult – und dreht in München!
08.10.2021aktualisiert: 08:20
VonKevin Goonewardena
Die Reeperbahn ist die berühmteste Straße Deutschlands. Jetzt bringt eine Amazon-Serie Sex, Glamour, Gewalt der legendären Achtziger-Zuhälter weltweit ins Fernsehen.
Hamburg – Sie ist auch heute noch Anziehungspunkt für Menschen aus aller Herren Länder: Die Reeperbahn, Deutschlands sündigste Meile und ihre Nebenstraßen, gelten vielen als Inbegriff des verrucht-feucht-fröhlichen Spaßes und ein Must-See gerade für Besucher aus Übersee: Offener Alkoholkonsum (wegen Corona ausgesetzt*), legale Prostitution, Clubs die keine Sperrstunde kennen – nicht nur Touristen aus Übersee werden von den sich hier bietenden Möglichkeiten alljährlich in Scharen auf den Kiez gelockt. Selbst im europäischen Ausland ist an diese Art legaler Freizeitgestaltung oft nicht zu denken.
Reeperbahn-Serie auf Amazon Prime Video: Kult-Läden und schräge Vögel
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Menschen gehen an einem Laufhaus auf der Hamburger Reeperbahn vorüber.© Axel Heimken/dpa
Zahlreiche Kult-Läden säumen die selbsternannte „sündigeste Meile der Welt“ und Seitenstraßen auch heute noch, etwa die legendären Kneipen Elbschlosskeller, die bis zum Corona-bedingten Lockdown sage und schreibe 70 Jahre rund um die Uhr geöffnet hatte oder der Goldene Handschuh, indem Frauenmörder Fritz Honka einst seine Opfer auflas. Der Kaschemme und Honka verhalf Heinz Strunk* durch seinen später durch Regisseur Fatih Akin* verfilmten Bestseller zu deutschlandweitem Ruhm. „Schräge Vögel“ laufen die Meile auf und ab.
Die Bar Zum goldenen Handschuh, in Hamburg (Aussenansicht).
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Zum goldenen Handschuh in Hamburg: Eine der wichtigsten „Kaschemmen“ der 80er-Kiez-Jahre. © imago images / Manngold
Gleich bei mehreren Frisören auf dem Kiez ließen sich die Beatles ihre in Hamburg-verpassten Pilzköpfe frisieren, sie selbst traten im Indra erstmals in Hamburg auf, auch die Musikclubs Molotow und Mojo erzählen jahrzehntelange Geschichten, Szenen aus dem alten Cafe Lehmitz schafften es gar in einen Bildband und von da auf das Cover eines Tom Waits-Albums. Sogar ein Chinesen-Viertel gab es: Das Hotel HongKong ist letztes Überbleibsel dieser in der NS-Zeit so tragisch endenden Zeit.
St. Pauli und dessen Bewohner sind längst zum Mythos geworden
Rafael Parente, Produzent
Amazon Prime Video lässt Luden und Gangs der Reeperbahn wieder auferstehen
Doch auch wenn Obdachlosigkeit wie überall in Hamburg* genauso wie der Drogenkonsum ein unübersehbares Problem sind und es immer wieder zu Messerattacken* kommt, ist der Kiez, wie die Gegend auch genannt wird, heute ein eher ruhiges Pflaster. Vieles hat sich seit den Zeiten geändert, in denen man hier nicht ungefährlich rausgehen konnte. Der Internetgigant Amazon lässt jetzt genau diese in der neuen Serie „Luden“ wieder aufleben.
Glitzer-Disco, Gewalt, sexuelle Revolution: Mit Reeperbahn-Serie von Amazon in die Vergangenheit
Tausende Menschen tummeln sich dicht gedrängt auf der großen Freiheit.
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Tausende Menschen tummeln sich dicht gedrängt auf der großen Freiheit.© Elias Bartl
Sie trugen Vokuhila und Oberlippenbärte, aufgeknöpfte Hawaii-Hemden, Pelz und Goldkettchen, Manche gar Stock und Hut: Die Luden der 1970er und 1980er Jahre des Kiezes, die Amazon Prime Video nun wieder auferstehen lässt. Lamborghini Klaus und Karate-Tommy, etwa und andere Mitglieder die in der Nutella-Bande oder GmbH organisiert waren. Zwielichtigen Gestalten wie Werner „Mucki“ Pizner, einem legendären Auftragskiller des Kiezes, aus deren Umfeld oder Stefan Hentschel, der sich 2006 im Boxring der legendären Kneipe Ritze selbst aufknöpfte.
Reeperbahn-Serie auf Amazon Prime Video: Dreh auch in München
Amazon Prime Video will nun die längst vergangenen Zeiten wieder aufleben lassen und dabei das Gefühl von damals nicht nur durch Optik und Kulissen transportieren. Diese sind übrigens in München aufgebaut, aber auch Drehtage in Hamburg sind angesetzt. Als Starttermin hat der Internetriese grob das Jahr 2022 ins Auge gefasst. Zum Cast gehören unter anderem die Schauspieler Aaron Hilmer, („Das schönste Mädchen der Welt“), Jeanette Hain („Babylon Berlin“) und Lena Urzendowsky („Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“). *24hamburg.de,fr.de, merkur.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.
https://www.24hamburg.de/hamburg/reeper ... 39182.html
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Hamburg: Über 20 Personen waren an der Schlägerei beteiligt.
Foto: Blaulicht-News
Hamburg-Hamm
20.10.2021 / 07:35
Massenschlägerei vor Bordell in Hamburg – mehrere Verletzte
Weil er mit der Leistung nicht zufrieden war: Am Dienstagabend entwickelte sich eine Massenschlägerei vor und in einem Bordell am Hammer Deich in Hamburg-Hamm. Anlass soll ein Freier (26) gewesen sein, der angeblich den vereinbarten Geldbetrag nicht an die Sexworkerin bezahlen wollte.
Ein Reporter vor Ort berichtet, dass die Sexworkerin die Wirtschafter und Zuhälter zur Hilfe rief, als ihr Freier sich weigerte, die erbrachte Leistung zu zahlen.
Sexworkerin geprellt: 26-Jähriger verweigert Bezahlung im Puff
Der 26-jährige Freier, der nach Angaben des Polizeilagedienstes nicht zufrieden mit der erbrachten Leistung war und deswegen eine Zahlung verweigerte, organisierte sich daraufhin ebenfalls Unterstützung. Und so gingen dann die Gruppen – prügelnd – aufeinander los.
Der Polizeilagedienst gab gegenüber der MOPO an, dass über 20 Personen an der Schlägerei beteiligt waren. Als die Beamt:innen eintrafen, seien aber einige Beteiligte geflüchtet. 15 Personen konnten am Ende festgestellt und kontrolliert werden. Einige wiesen durch die Prügelei leichte Verletzungen auf, ins Krankenhaus musste aber niemand, so die Polizei.
Schlägerei vor Bordell: Hells Angels, kaputte Autoscheiben und Rauchmelder
Der Reporter vor Ort berichtete zudem, dass unter den kontrollierten Männern aus dem Bordell und dessen Umfeld ausschließlich polizeibekannte Leute aus dem Rotlichtmileu, darunter auch einige mit Bezug zu den Hells Angels, waren. Auch standen auf der Straße mehrere Autos mit eingeschlagenen Scheiben und aufgerissenen Heckklappen. Darunter ein Caddy, der Rauchmelder geladen hatte, von denen dann auch einige auf der Straße verteilt lagen.
Festnahmen gab es an dem Abend keine. (cnz)
https://www.mopo.de/hamburg/sexworkerin ... -vor-puff/
WEIL DER FREIER UNZUFRIEDEN WAR
Massenschlägerei vor Hamburger Bordell
Weil der Freier unzufrieden war: Puff-Prügelei vor Hamburger Bordell
02:29
Quelle: BILD
20.10.2021
20.10.2021 - 12:30 Uhr
Ein Streit in einem Bordell endete mit einer Massenschlägerei!
Hamburg - Großeinsatz für die Polizei im Stadtteil Hamm. Vor dem Bordell „Modellehaus“ am Hammer Deich kam es am Dienstagabend zu einem handfesten Streit zwischen zwei Männer-Gruppen, mit rund 20 Beteiligten. Die Kontrahenten gingen mit mehreren Gegenständen u.a. Pfefferspray, Baseballschläger und Leitern aufeinander los.
Nach einer Auseinandersetzung zwischen 20 Personen schwebt ein Mann in Lebensgefahr.
Die Polizei rückte mit 15 Streifenwagen und drei Hundeführer-Fahrzeugen an, um die Streithähne auseinanderzubringen. Einige Beteiligten flüchteten anschließend. Zwei Autos wurden bei der Auseinandersetzung massiv beschädigt und die Scheiben eingeschlagen. Drei Männer wurden verletzt, von denen zwei in eine Klinik eingeliefert wurden.
Teaser-Bild
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot am Hammer Deich an
Foto: Blaulicht-News / Sebastian Peters
Grund für die Auseinandersetzung war nach ersten Erkenntnissen der Polizei ein Streit zwischen einem Freier und einer Prostituierten. Angeblich war der Freier unzufrieden mit der angebotenen Leistung und habe nicht den vereinbarten Geldbetrag an die Prostituierte zahlen wollen, sagte der Lagedienst der Polizei Hamburg am Mittwoch.
Die Prostituierte rief ihren Wirtschafter und Sicherheitspersonal zu Hilfe, der Freier organisierte sich ebenfalls Unterstützung. Und so gingen dann die Gruppen aufeinander los.
Teaser-Bild
Bei der Auseinandersetzung wurden auch zwei Autos beschädigt
Foto: Sebastian Peters
https://www.bild.de/regional/hamburg/ha ... .bild.html
Foto: Blaulicht-News
Hamburg-Hamm
20.10.2021 / 07:35
Massenschlägerei vor Bordell in Hamburg – mehrere Verletzte
Weil er mit der Leistung nicht zufrieden war: Am Dienstagabend entwickelte sich eine Massenschlägerei vor und in einem Bordell am Hammer Deich in Hamburg-Hamm. Anlass soll ein Freier (26) gewesen sein, der angeblich den vereinbarten Geldbetrag nicht an die Sexworkerin bezahlen wollte.
Ein Reporter vor Ort berichtet, dass die Sexworkerin die Wirtschafter und Zuhälter zur Hilfe rief, als ihr Freier sich weigerte, die erbrachte Leistung zu zahlen.
Sexworkerin geprellt: 26-Jähriger verweigert Bezahlung im Puff
Der 26-jährige Freier, der nach Angaben des Polizeilagedienstes nicht zufrieden mit der erbrachten Leistung war und deswegen eine Zahlung verweigerte, organisierte sich daraufhin ebenfalls Unterstützung. Und so gingen dann die Gruppen – prügelnd – aufeinander los.
Der Polizeilagedienst gab gegenüber der MOPO an, dass über 20 Personen an der Schlägerei beteiligt waren. Als die Beamt:innen eintrafen, seien aber einige Beteiligte geflüchtet. 15 Personen konnten am Ende festgestellt und kontrolliert werden. Einige wiesen durch die Prügelei leichte Verletzungen auf, ins Krankenhaus musste aber niemand, so die Polizei.
Schlägerei vor Bordell: Hells Angels, kaputte Autoscheiben und Rauchmelder
Der Reporter vor Ort berichtete zudem, dass unter den kontrollierten Männern aus dem Bordell und dessen Umfeld ausschließlich polizeibekannte Leute aus dem Rotlichtmileu, darunter auch einige mit Bezug zu den Hells Angels, waren. Auch standen auf der Straße mehrere Autos mit eingeschlagenen Scheiben und aufgerissenen Heckklappen. Darunter ein Caddy, der Rauchmelder geladen hatte, von denen dann auch einige auf der Straße verteilt lagen.
Festnahmen gab es an dem Abend keine. (cnz)
https://www.mopo.de/hamburg/sexworkerin ... -vor-puff/
WEIL DER FREIER UNZUFRIEDEN WAR
Massenschlägerei vor Hamburger Bordell
Weil der Freier unzufrieden war: Puff-Prügelei vor Hamburger Bordell
02:29
Quelle: BILD
20.10.2021
20.10.2021 - 12:30 Uhr
Ein Streit in einem Bordell endete mit einer Massenschlägerei!
Hamburg - Großeinsatz für die Polizei im Stadtteil Hamm. Vor dem Bordell „Modellehaus“ am Hammer Deich kam es am Dienstagabend zu einem handfesten Streit zwischen zwei Männer-Gruppen, mit rund 20 Beteiligten. Die Kontrahenten gingen mit mehreren Gegenständen u.a. Pfefferspray, Baseballschläger und Leitern aufeinander los.
Nach einer Auseinandersetzung zwischen 20 Personen schwebt ein Mann in Lebensgefahr.
Die Polizei rückte mit 15 Streifenwagen und drei Hundeführer-Fahrzeugen an, um die Streithähne auseinanderzubringen. Einige Beteiligten flüchteten anschließend. Zwei Autos wurden bei der Auseinandersetzung massiv beschädigt und die Scheiben eingeschlagen. Drei Männer wurden verletzt, von denen zwei in eine Klinik eingeliefert wurden.
Teaser-Bild
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot am Hammer Deich an
Foto: Blaulicht-News / Sebastian Peters
Grund für die Auseinandersetzung war nach ersten Erkenntnissen der Polizei ein Streit zwischen einem Freier und einer Prostituierten. Angeblich war der Freier unzufrieden mit der angebotenen Leistung und habe nicht den vereinbarten Geldbetrag an die Prostituierte zahlen wollen, sagte der Lagedienst der Polizei Hamburg am Mittwoch.
Die Prostituierte rief ihren Wirtschafter und Sicherheitspersonal zu Hilfe, der Freier organisierte sich ebenfalls Unterstützung. Und so gingen dann die Gruppen aufeinander los.
Teaser-Bild
Bei der Auseinandersetzung wurden auch zwei Autos beschädigt
Foto: Sebastian Peters
https://www.bild.de/regional/hamburg/ha ... .bild.html
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Razzia: Schlag gegen Schleuserkriminalität im Norden
Stand: 01.11.2021 16:17 Uhr
Laut Bundespolizei gab es in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein heute Durchsuchungsaktionen von Wohnungen und Geschäftsräumen im Zusammenhang mit Schleuserkriminalität.
Der Einsatz hat sich laut Bundespolizei gegen eine Bande gerichtet, die Frauen aus Asien illegal nach Deutschland geholt und hier zur Prostitution gezwungen haben soll. Insgesamt waren nach Angaben der Bundespolizei etwa 360 Beamte in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen im Einsatz.
Laut Einsatzleiter Marc Gellert hätten die Beschuldigten den vorwiegend thailändischen Staatsangehörigen für 400 Euro pro Woche ein Zimmer zur Verfügung gestellt und dabei bewusst in Kauf genommen, dass sie sich in Deutschland nicht auskennen würden.
"Das heißt, sie haben lediglich eingeschränkte Sprachkenntnisse, verfügen über keine sozialen Kontakte und können im Ergebnis ja auch wegen unerlaubten Aufenthaltes und fehlender Papiere keiner erlaubten Erwerbstätigkeit nachgehen und sich dadurch aus ihrer Situation befreien", sagte Gellert. In Schleswig-Holstein fanden Durchsuchungen in Norderstedt und Henstedt-Ulzburg (beide Kreis Segeberg) und in Lübeck statt.
Hauptbeschuldigter soll Wohnsitz in Ungarn haben
Die Beamten sollten zwei Haftbefehle gegen zwei Tatverdächtige vollstrecken, denen die Staatsanwaltschaft Hamburg Einschleusung von Ausländern und Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung vorwirft. In Lübeck wurde ein Beschuldigter festgenommen. Laut Bundespolizei wurden 20 Frauen in Gewahrsam genommen. Unklar ist noch, wie die Schleuserbande sie nach Deutschland gebracht hat.
Der Hauptbeschuldigte hat seinen Wohnsitz laut Bundespolizei in Ungarn - auch dort gab es heute eine Hausdurchsuchung. Weitere Hintergründe will die Bundespolizei im Laufe des Nachmittages bekannt geben.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... a1728.html
Hamburg/Hannover
1.11.2021 / 14:21
Großrazzia in Hamburg – 360 Beamte durchsuchen Bordelle
Bei Ermittlungen gegen eine mutmaßliche Schleuser-Bande hat die Hamburger Staatsanwaltschaft am Montag Objekte in der Hansestadt, Niedersachsen und Schleswig-Holstein durchsuchen lassen. Es waren rund 360 Beamte der Bundespolizei und des Hamburger LKA im Einsatz.
Den Einsatzmaßnahmen waren verdeckt geführte Ermittlungen wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern sowie Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung gegen drei in Hamburg, Hanstedt und Lübeck wohnhafte deutsche Staatsangehörige vorausgegangen. Zwei der Beschuldigten stehen im Verdacht, Zimmer an in Deutschland unerlaubt aufhältige Frauen und Transsexuelle in sog. Modellwohnungen zur Verfügung zu stellen, um diesen dadurch die unerlaubte Ausübung der Prostitution zu ermöglichen. Besonders perfide: Die Frauen mussten ihre Miete selbst bezahlen und auch während der Pandemie arbeiten. Die mutmaßlichen Schleuser sollen laut Staatsanwaltschaft ausgenutzt haben, dass die Frauen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis in Deutschland waren.
Polizei stürmt Bordelle in Hamburg
Die Aktion war sorgfältig vorbereitet. Zeitgleich fuhren Mannschaftswagen der Bundespolizei an verschiedenen Bordellen im Hamburger Stadtgebiet vor. So auch in der Wandsbeker Marktstraße und am Ausschläger Weg. Polizisten sprangen aus den Wagen und stürmten in die Häuser, in denen vornehmlich Frauen aus Osteuropa und Thailand der Prostitution nachgehen. Auch das LKA für Milieu- und Rockerkriminalität war an dem Einsatz beteiligt.
Insgesamt wurden 16 Durchsuchungsbeschlüsse in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen vollstreckt, ein weiterer in Ungarn. Wie ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte, wurden sieben Objekte in Hamburg durchsucht. Acht weitere in Schleswig Holstein und eins in Niedersachsen. Zwei Haftbefehle wurden vollstreckt. Ein Tatverdächtiger wurde in Lübeck festgenommen, der andere in Hamburg. (dpa/rüga)
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/gro ... m-einsatz/
Stand: 01.11.2021 16:17 Uhr
Laut Bundespolizei gab es in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein heute Durchsuchungsaktionen von Wohnungen und Geschäftsräumen im Zusammenhang mit Schleuserkriminalität.
Der Einsatz hat sich laut Bundespolizei gegen eine Bande gerichtet, die Frauen aus Asien illegal nach Deutschland geholt und hier zur Prostitution gezwungen haben soll. Insgesamt waren nach Angaben der Bundespolizei etwa 360 Beamte in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen im Einsatz.
Laut Einsatzleiter Marc Gellert hätten die Beschuldigten den vorwiegend thailändischen Staatsangehörigen für 400 Euro pro Woche ein Zimmer zur Verfügung gestellt und dabei bewusst in Kauf genommen, dass sie sich in Deutschland nicht auskennen würden.
"Das heißt, sie haben lediglich eingeschränkte Sprachkenntnisse, verfügen über keine sozialen Kontakte und können im Ergebnis ja auch wegen unerlaubten Aufenthaltes und fehlender Papiere keiner erlaubten Erwerbstätigkeit nachgehen und sich dadurch aus ihrer Situation befreien", sagte Gellert. In Schleswig-Holstein fanden Durchsuchungen in Norderstedt und Henstedt-Ulzburg (beide Kreis Segeberg) und in Lübeck statt.
Hauptbeschuldigter soll Wohnsitz in Ungarn haben
Die Beamten sollten zwei Haftbefehle gegen zwei Tatverdächtige vollstrecken, denen die Staatsanwaltschaft Hamburg Einschleusung von Ausländern und Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung vorwirft. In Lübeck wurde ein Beschuldigter festgenommen. Laut Bundespolizei wurden 20 Frauen in Gewahrsam genommen. Unklar ist noch, wie die Schleuserbande sie nach Deutschland gebracht hat.
Der Hauptbeschuldigte hat seinen Wohnsitz laut Bundespolizei in Ungarn - auch dort gab es heute eine Hausdurchsuchung. Weitere Hintergründe will die Bundespolizei im Laufe des Nachmittages bekannt geben.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... a1728.html
Hamburg/Hannover
1.11.2021 / 14:21
Großrazzia in Hamburg – 360 Beamte durchsuchen Bordelle
Bei Ermittlungen gegen eine mutmaßliche Schleuser-Bande hat die Hamburger Staatsanwaltschaft am Montag Objekte in der Hansestadt, Niedersachsen und Schleswig-Holstein durchsuchen lassen. Es waren rund 360 Beamte der Bundespolizei und des Hamburger LKA im Einsatz.
Den Einsatzmaßnahmen waren verdeckt geführte Ermittlungen wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern sowie Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung gegen drei in Hamburg, Hanstedt und Lübeck wohnhafte deutsche Staatsangehörige vorausgegangen. Zwei der Beschuldigten stehen im Verdacht, Zimmer an in Deutschland unerlaubt aufhältige Frauen und Transsexuelle in sog. Modellwohnungen zur Verfügung zu stellen, um diesen dadurch die unerlaubte Ausübung der Prostitution zu ermöglichen. Besonders perfide: Die Frauen mussten ihre Miete selbst bezahlen und auch während der Pandemie arbeiten. Die mutmaßlichen Schleuser sollen laut Staatsanwaltschaft ausgenutzt haben, dass die Frauen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis in Deutschland waren.
Polizei stürmt Bordelle in Hamburg
Die Aktion war sorgfältig vorbereitet. Zeitgleich fuhren Mannschaftswagen der Bundespolizei an verschiedenen Bordellen im Hamburger Stadtgebiet vor. So auch in der Wandsbeker Marktstraße und am Ausschläger Weg. Polizisten sprangen aus den Wagen und stürmten in die Häuser, in denen vornehmlich Frauen aus Osteuropa und Thailand der Prostitution nachgehen. Auch das LKA für Milieu- und Rockerkriminalität war an dem Einsatz beteiligt.
Insgesamt wurden 16 Durchsuchungsbeschlüsse in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen vollstreckt, ein weiterer in Ungarn. Wie ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte, wurden sieben Objekte in Hamburg durchsucht. Acht weitere in Schleswig Holstein und eins in Niedersachsen. Zwei Haftbefehle wurden vollstreckt. Ein Tatverdächtiger wurde in Lübeck festgenommen, der andere in Hamburg. (dpa/rüga)
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/gro ... m-einsatz/
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Enno Kaufhold war überwiegend in den warmen Monaten unterwegs. Diese Szene auf der Reeperbahn ist im Juli 1979 entstanden.
Foto: Enno Kaufhold, VG Bild-Kunst, Bonn 2021
13.11.2021 / 21:22
Von:
JULIAN KÖNIG
Suff, Live-Sex und Romantik: So wild war der Kiez in den 80ern
Man muss schon genauer hinschauen, um die Linse zu entdecken. Das Jackett ist leicht geöffnet. Die Hände stecken in den Taschen. Zwischen Rumpf und Ärmel hat Enno Kaufhold eine Konica ins Futter eingearbeitet. Die Kamera, die er in der Szene für ein Selbstporträt nutzt, soll nicht auffallen. Er will es erst recht nicht. Die Leute sollen ihn möglichst nicht bemerken, damit er sie wiederum besser beobachten und heimlich fotografieren kann. In dieser Szene knipst er sich selbst, gespiegelt in einer Tür vor dem legendären „Safari“. Der Mann studiert an der Uni Hamburg Kunstgeschichte und Soziologie. Er ist begeistert von der Fotografie – und St. Pauli. Hier will er das echte Leben dokumentieren. Zehn Jahre geht das so. Kaufhold streunt durch das Viertel, seine Kamera immer mit dabei. Rotlicht und Romantik, Suff und Solidarität. 1975 fängt er damit an. Mehr als vier Jahrzehnte später hat der Hamburger Junius-Verlag seine Aufnahmen nun in einem Bildband veröffentlicht. Es ist ein Stück Zeitgeschichte in etwa 500 Fotos. Und es ist ein drastischer Blick auf den Kiez, wie man ihn selten gesehen hat.
Ihn würde interessieren, wie die Bilder auf den Autor des Textes wirken, lässt Kaufhold vor dem Gespräch wissen. Er wünsche sich kein klassisches Interview, sondern einen Austausch. Nun lässt sich die Wirkung seiner Bildsammlung kaum mit wenigen Worten beschreiben. Das Buch ist eine Komposition aus eher belanglosen Aufnahmen, die mal die Große Elbstraße oder herumlungernde Menschen am Hans-Albers-Platz zeigen, aber auch expliziten Fotos wie die einer volltrunkenen Frau, die sich kaum noch auf den Beinen halten kann. Ein mutmaßlich Obdachloser stützt sie und bewahrt sie so vor einem Sturz. Neben den beiden liegt ein weiterer Mann auf dem Bürgersteig und schläft seinen Rausch aus. Kaufhold steht direkt bei ihnen und fotografiert sie. Versteckt. Einen ganzen Film verknipst er für die Szene.
Enno Kaufhold, VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Eine Frau wirkt im „Elbschlosskeller“ trotz Gesellschaft einsam.
St. Pauli-Fotograf interessiert sich für das wahre Kiez-Leben
Enno Kaufhold, Jahrgang 44, ist ein Nordlicht, stammt aus dem Oldenburger Land. Bevor er 1967 nach Hamburg zog, machte er eine Lehre zum Metallflugzeugbauer, ging zum Bund, arbeitete als Maschinenschlosser und fuhr für drei Monate zur See. In der Hansestadt aber fand er seine Bestimmung: die Fotografie. Erst holte er am Hansa-Kolleg das Abitur nach, es folgte das bereits erwähnte Studium. Kaufhold machte sich einen Namen in Hamburg, arbeitete u. a. mit Fotografen-Ikone F. C. Gundlach zusammen, zog irgendwann nach New York und weiter nach Berlin. Dort lebt er bis heute und lehrt an einer privaten Schule für Fotografie.
Kaufhold ist neugierig, ein „Voyeur im positiven Sinne“, wie der bekannte St. Pauli-Fotograf Günter Zint über ihn sagt. Und doch sind die Bilder in ihrer Klarheit krass. Er wolle die Menschen jedoch nicht vorführen, sagt Kaufhold. Darauf besteht der heute 77-Jährige. „Das Elend gibt es. Ich möchte das echte Leben zeigen“, sagt er. Ein schlechtes Gewissen habe er nie gehabt. „Ich habe an Orten fotografiert, an denen jeder sein konnte“, sagt der Fotograf, „habe nie Privatbereich betreten.“
Enno Kaufhold, VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Zwei Männer zeigen, was sie haben.
St. Pauli in den 70ern und 80ern – das sind Männer in Maßanzügen, selbst ernannte Kiez-Könige, Zuhälter, Konkurrenten, Verbrecher. Banden bekriegen sich, Auftragsmorde werden verübt, irgendwann kommt das Kokain dazu – und verschärft die Situation. In dieser Zeit ist Kaufhold unterwegs. Ihn interessieren die harten Kerle allerdings nicht so wirklich. Er will die Leute zeigen, die bei der damaligen Betrachtung von St. Pauli eher übersehen werden.
Live-Sex, Alkohol, kurze Röcke: Die Reeperbahn war mehr als nur Rotlicht
Entstanden sind dabei Aufnahmen von Prostituierten, die um Freier werben. Von Männern mit offenen Hemden, die ihre Wampe über die Reeperbahn spazieren tragen, von Frauen mit kurzen Röcken und tiefen Ausschnitten, von Live-Sex auf der Bühne einer Peep-Show. Es sind Fotos von Verwahrlosung und Sehnsüchten, Trunkenbolden, Bettlern und Hausfrauen mit Zigarette im Mundwinkel. Kaufhold hat die verlorenen Blicke von Gästen in den Kaschemmen des Viertels eingefangen, derer, die selbst in der Gruppe einsam wirken, im „Elbschlosskeller“, „Zum Goldenen Handschuh“, in der „Gaststätte Fick“ am Fischmarkt ist er dafür gewesen. Er hat spielende Kinder fotografiert, die Neugierigen in der Herbertstraße, fummelnde Typen und Menschen, die in ihrem Erbrochenen liegen. Oder zumindest knapp daneben.
Junius
Enno Kaufhold,St. Pauli – Fotografien 1975-1985: Junius-Verlag, 320 Seiten, Hardcover, 49,90 Euro; ab jetzt im Handel erhältlich!
Selbst Hamburger und Hamburgerinnen, die glauben, viel über St. Pauli zu wissen oder von dem Stadtteil gesehen zu haben, werden von der Bandbreite des dokumentierten Elends vermutlich nicht unberührt bleiben. Teilweise sind die Bilder beklemmend wie die der vielen Frauen, die anschaffen gehen, oder der zahlreichen Bedauernswerten, die schon tagsüber sichtbar einen ungesunden Pegel haben. Andere Fotos sind in ihrer Authentizität berückend wie das des Obdachlosen, der erkennbar keine Zähne mehr hat und mit nackten Füßen auf der Motorhaube eines Peterwagens vor der Davidwache sitzt. Die Schuhe samt Bierpullen hat er so vor dem Auto drapiert, als gehörten sie dorthin.
Günter Zint sagt über das Buch: „Enno hat als stiller Beobachter mit einem guten Blick ein wirklich authentisches Bild geschaffen.“ Es sei eines der wenigen Bücher, die der Wahrheit nahekommen würden. Für Zint hat Kaufhold bei seinen Streifzügen „ganz intime und historisch wichtige Aufnahmen gemacht“. Ob das die Menschen, die er dabei ungefragt aufgenommen hat, auch so euphorisch sehen, ist fraglich. Das Ziel, einen Einblick in das wahre Leben zu zeigen, hat er aber erreicht – jedenfalls für St. Pauli bis Mitte der 80er.
Vom 25.11. bis 20. Januar stellt Enno Kaufhold seine Werke bei „Freelens“ (Alter Steinweg 15) aus.
https://www.mopo.de/hamburg/historisch/ ... den-80ern/
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SANTA PAULI – Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt (2G) 2021
Montag, 15.11.2021 bis Donnerstag, 23.12.2021
SANTA PAULI meldet sich nach einem Jahr Zwangspause zurück und verwandelt den Spielbudenplatz zwischen dem 15.11. und 23.12.2021 endlich wieder in den sündigsten Weihnachtsmarkt weit und breit!
Auf Hamburgs geilstem Weihnachtsmarkt verschwimmen die Grenzen zwischen konventioneller Weihnachtstradition und frivolem Kiezleben. SANTA PAULI lockt mit Livemusik auf der Showbühne und heißen Engeln im SANTA PAULI Stripwald. An den Ständen dazwischen gibt es alles, was auf einen Kiezweihnachtsmarkt gehört. Und nach dem Einkauf genießt ihr auf dem Winterdeck eine leckere „Bordsteinschwalbe“ oder einen heißen „Nussknacker“. SANTA PAULI – Für all diejenigen, die sich auf eine (be)sinnliche Weihnacht freuen.
SANTA PAULI findet jährlich von Ende November bis Ende Dezember im Herzen St. Paulis in unmittelbarer Nähe zum Schmidt Theater, Schmidts Tivoli und Operettenhaus statt. Der Eintritt ist kostenlos.
ZUTRITT NACH DEM 2G-PRINZIP
Der Zugang zu SANTA PAULI ist in diesem Jahr nach dem 2G-Prinzip geregelt. Das bedeutet, dass nur Personen, die vollständig gegen Covid-19 geimpft oder vollständig von einer Covid-19-Infektion genesen sind, den Markt besuchen dürfen. Dies muss mit einem gültigen und bestenfalls digitalen Immunitätsnachweis (gemäß §2 Abs. 5 & 6 der HmbSARS-CoV-2-EindämmungsVO) in Kombination mit einem amtlichen Lichtbildausweis nachgewiesen werden. Personen unter 18 Jahren sind von dieser Regelung ausgenommen.
Durch diese Regelung entfallen auf dem Markt nicht nur die Maskenpflicht, sondern auch das Abstandsgebot. Bitte beachtet, dass Ihr im Eingangsbereich noch einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen müsst.
Mit einem negativen, aktuellen Corona-Test, ohne zusätzliche Impfung oder den Nachweis einer durchgemachten Infektion ist der Zugang NICHT möglich.
Für den Einlass benötigt Ihr
Euren 2G-Nachweis (digitalen Impf- oder Genesenennachweis)
Euren Lichtbildausweis (Personalausweis, Reisepass oder Führerschein)
einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz für den Eingangsbereich
Wir sind weiterhin dazu verpflichtet, die Kontaktdaten unserer Gäste zu erfassen. Dies geschieht mit der luca App. Die luca App bekommt ihr im iOS App Store, bei Google Play und auch ganz ohne Installation als Web App im Browser.
Es gilt außerdem: Wenn ihr Euch krank fühlt, bleibt bitte Zuhause.
Digitaler Impf- und Genesenennachweis in der CovPass-App
Um die Wartezeiten am Einlass so kurz wie möglich zu halten, bitten wir eindringlich darum, einen einen digitalen Impfnachweis mitzuführen. Bitte haltet den Impfnachweis und auch Euren Lichtbildausweis bereit, sobald Ihr Euch für den Check-In anstellt. Nur so können wir unnötig lange Wartezeiten verhindern.
Wir empfehlen die Nutzung der CovPass-App, um dort Euren Impf- oder Genesenennachweis zu hinterlegen. Wie genau das funktioniert, erfahrt Ihr hier.
Alternativ bieten auch die Corona Warn App und die luca App die Möglichkeit, Eure Impf- oder Genesenenzertifikate zu hinterlegen.
SANTA PAULI FAQs
Hier beantwortet Santa beantwortet Eure häufigsten Fragen.
Öffnungszeiten
Montag – Mittwoch: 16:00 – 23:00 Uhr
Donnerstag: 16:00 – 00:00 Uhr
Freitag & Samstag: 13:00 – 01:00 Uhr
Sonntag: 13:00 – 23:00 Uhr
Am Totensonntag (21.11.2021) bleibt der Markt geschlossen.
Anfahrt
So kommt man am besten zum Spielbudenplatz
Google Maps gegen den Weihnachtsmann
Da wir Google zufolge mit unserem Weihnachtsmarkt gegen ihre Qualitätsrichtlinien verstoßen (Erwachsenenunterhaltung, sexually suggestive or explicit content), haben wir Anfang 2019 nicht nur unsere ganzen schönen 5 Sterne Bewertungen verloren, sondern sind auch nicht über Google Maps zu finden. Lösung: Spielbudenplatz als Ziel eingeben. Und vielleicht mal Google fragen was das soll…
https://spielbudenplatz.eu/erleben/even ... achtsmarkt
Und weil es so schön ist, wiederhole ich die Videos unten, auch wenn sie sieben und sechs Jahre alt sind:
Santas Kiez
Seit Jahren schmücken Santa, sein Helfer Doggy, Engel Helga und viele weitere unverschämt freche Figuren den Weihnachtsmarkt von St. Pauli. Ihnen geht es vor allem um eines: Gemeinsam den alljährlichen Festtags-Kitsch zu überstehen.
Eine Mischung aus Simpsons und South Park – nur eben mit Geschichten aus St. Pauli. Im Hamburger Tonfall erzählen uns die schrägen Charaktere, was in ihrer Welt im Argen liegt.
Geschichten aus Santas Leben, ehrlich und ungeschminkt, direkt vom Kiez!
Hinter dem Projekt stehen Jonas Hieronimus und Sabine Marina mit ihrer frisch gegründeten Filmproduktionsfirma Paperkite Pictures. Gezeichnet werden Santa und alle anderen Figuren von Johannes Wienand.
Episode 1 – Die Bescherung
Episode 2 – Konkurrenz versaut das Geschäft
https://spielbudenplatz.eu/erleben/santas-kiez
Weihnachtsmärkte
Weihnachtsmarkt Santa Pauli
Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt
Der Weihnachtsmarkt findet dieses wieder Jahr statt! Derzeit gehen die Betreiber davon aus, dass SANTA PAULI nach der 2G-Regel geöffnet wird. Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt verbindet klassisches Weihnachtsambiente und knisternde Erotik. Teilweise nur ab 18 Jahren! Das Winterdeck mit Kaminlounge und Cocktail-Bar eröffnet bereits am 27.10.2021.
Menschen stehen auf der mit Tannenbäumen und geschmückten Showbühne.
Eine große Weihnachtskugel, die Bühne und Menschen auf dem Spielbudenplatz sind zu sehen.
Auf einem Schild steht Moin Moin Santa Pauli. Menschen gehen über den Weihnachtsmarkt.
Bildergalerie
Santa Pauli
Santa Pauli Weihnachtsmarkt
Auf dem Spielbudenplatz
Öffnungszeiten
Montag – Mittwoch: 16:00 – 23:00 Uhr
Donnerstag: 16:00 – 00:00 Uhr
Freitag & Samstag: 13:00 – 01:00 Uhr
Sonntag: 13:00 – 23:00 Uhr
Am Totensonntag (21.11.2021) bleibt der Markt geschlossen.
Termin(e)
15. November bis 23. Dezember 2021
Weitere Infos
Santa Pauli
Eröffnung am 15. November 2021
Der Spielbudenplatz im Herzen der Reeperbahn verwandelt sich wieder in einen Ort, an dem Weihnachtstraditionen und verruchtes Kiezleben miteinander verschmelzen.
Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt
Auf Hamburgs geilstem Weihnachtsmarkt verbinden sich fünf Wochen lang konventionelle Weihnachtstradition und frivoles Kiezleben. Der Markt im Herzen St. Paulis lockt mit Livemusik auf der Showbühne und heißen Engeln und Pornokaraoke im Santa Pauli Strip-Zelt. An den Ständen dazwischen finden die Besucher alles, was das Weihnachtsherz begehrt. Besonders das angrenzende Winterdeck und die zahlreichen Glühweinbuden laden zum geselligen Verweilen ein und zum Genuss des einen oder anderen Heißgetränks.
Strip-Zelt und Pornokaraoke
Im Strip-Zelt hinter dem Winterdeck findet ab 19 Uhr zu jeder vollen Stunde eine heiße Strip-Show statt. Der Eintritt ist kostenlos. Einlass ab 18 Jahren.
Außerdem findet im Strip-Zelt auch mehrmals in der Woche die legendäre Pornokaraoke statt. Hier läuft alles nach dem Motto „Stöhn- statt Sangeskunst“. Wem herkömmliche Partyspiele zu öde sind, der kann hier fleißig mitstöhnen. Durch den Abend führt die kultige „XXL-Transe“ Ella Mortadella.
Neben „Uhhs“ und „Ohhs“ oder „Ahhs“ sind bei ihren „Filmchen“ auch schlüpfrige Dialoge gefragt. Ein Partyknaller für Frauen, Männer und Paare, oder die, die es werden wollen.
Los geht’s jeweils um 20.30 Uhr und 21.30 Uhr. Unser Tipp: Vorher etwas Mut antrinken hilft.
Hamburg 1 Tagestipp
Glühwein selbstgemacht zum Mitnehmen
Als besondere Attraktion gibt es in Santa's Glühweinapotheke auch dieses Jahr Glühwein auf Rezept: In der Apotheke können die Besucher ihren eigenen Glühwein ganz nach Geschmack kreieren. Die Basis bilden hochwertige Weiß- und Rotweine aus der Pfalz. Mithilfe von Pipetten werden Extrakte von Zimt, Nelke, Pflaume, Sternanis, Orange etc. dem Wein tropfenweise beigemischt. Auf dem Weihnachtsmarkt werden zudem Rezepte verteilt, auf denen man sich sein individuelles „Medikament“ selbst zusammenstellen und anschließend in der Apotheke einreichen kann.
Inszeniert wird das Ganze wie eine alte Apotheke: Die Servicemitarbeiter tragen weiße Kittel und in der Deko finden sich viele Elemente wieder, die man aus alten Apotheken und Drogerien kennt.
Und dann gibt es ja noch den Einhornglühwein-Tag. Den sagenhaften Einhornglühwein gibt es exklusiv in der Glühweinapotheke. Glitzernd, pink und mit handgeriebenem Einhornschw…schweif-Extrakt verzaubert das edle Heißgetränk mit seinem außergewöhnlichen Geschmack. Aber Achtung: die Zutaten für dieses Getränk sind rar. Den Einhornglühwein gibt es deshalb ausschließlich montags in der Glühweinapotheke.
Vorweihnachtliche Glückseligkeit auf dem Winterdeck
Das Winterdeck auf der Bühne vor dem Operettenhaus ist jedes Jahr ein besonderes Highlight auf Santa Pauli. Hier kann man in die Tiefen der vorweihnachtlichen Glückseligkeit abschweifen. Eine kuschelige Kaminlounge und fliegenden Tannenbäume laden zum Verweilen ein. Heiße Cocktail-Kreationen und bester Apfelglühwein, wie die „Bordsteinschwalbe“ oder der „Nussknacker" heizen die Besucher ordentlich von innen auf. Das Winterdeck eröffnet bereits am 27.10.2021.
https://www.hamburg.de/weihnachtsmarkt/ ... chtsmarkt/
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Das LKA führte mehrere Durchsuchungen unter anderem an der Kieler Straße durch.
Foto: Blaulicht-News
Stellingen/Eimsbüttel
29.06.2022 / 17:15
Von:
RÜDIGER GAERTNER
Menschenhandel und Schleusung: Razzia in Bordellen in Hamburg
Die Polizei hat am Mittwochmorgen mehrere bordellartige Einrichtungen in Hamburg und Schleswig-Holstein durchsucht. Vornehmlich richten sich die Ermittlungen gegen Hintermänner, die Frauen in sogenannten Modellwohnungen zum Anschaffen geschickt haben sollen.
Um Punkt 10 Uhr fuhren mehrere Mannschaftswagen von Landes- und Bundespolizei vor Häusern in der Kieler Straße (Stellingen) und der Langenhorner Chaussee (Fuhlsbüttel) vor.
Uniformierte Beamte stürmten mehrere Wohnungen, die als „Verrichtungsstätte für Liebesdienste“ von Prostituierten genutzt werden sollen. Insgesamt wurden acht Objekte in Hamburg und Rellingen (Kreis Pinneberg) durchsucht.
Ehepaar soll Thailänderinnen eingeschleust haben
Ersten Informationen zufolge wurden Durchsuchungsbeschlüsse im Zuge eines Verfahren wegen Menschenhandels und Schleusung vollstreckt. Mehrere, vornehmlich aus Thailand stammende Frauen wurden überprüft.
Laut Polizei sollen sieben von ihnen mit einem Gefangenentransporter zum Polizeipräsidium gebracht worden sein. Es bestehe laut Polizei der Verdacht des illegalen Aufenthalts.
Im Fokus der Ermittlungen stehen ein Mann (71) und seine Ehefrau (61). Den beiden wird vorgeworfen, Frauen aus Thailand eingeschleust und sie hier in Modellwohnungen der Prostitution zugeführt zu haben. Zudem soll sich das Ehepaar am Liebeslohn der Frauen bereichert haben.
Polizei stellt umfangreiches Beweismaterial sicher
In deren Wohnungen in Bramfeld und in Eimsbüttel, deren Campingwagen in Ochsenwerder sowie einem Bankschließfach in Eimsbüttel wurde Beweismaterial sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an.
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/men ... n-hamburg/
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FG Hamburg zur Vermietung von Zimmern auf St. Pauli
Umsatzsteuerpflicht bei "Rund-um-sorglos-Paket" für Prostituierte
21.06.2022
Menschenleer und nahezu unbeleuchtet ist ein Durchgang in der legendären Herbertstraße im Rotlichtviertel an der Reeperbahn auf St. Pauli.
Auch die tagesweise Vermietung von Zimmern im Rotlichtviertel in St. Pauli kann umsatzsteuerpflichtig sein. Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius
Catering, Alarmanlage und die Nutzung von Schaufenstern auf St. Pauli: Das ist mehr als nur die Vermietung eines Zimmers an Prostituierte. Laut FG muss für dieses "Rund-um-sorglos-Paket" Umsatzsteuer gezahlt werden.
Wird Prostituierten mehr angeboten als die bloße Miete von Steigen-Zimmern, dann ist das keine umsatzsteuerfreie Vermietung mehr. Die Nutzungsüberlassung habe ihren Charakter als Mietverhältnis verloren. Das hat das Finanzgericht (FG) Hamburg entschieden (Urt. v. 17.05.2022, Az. 2 K 9/20).
Geklagt hatte ein Mieter von Immobilien auf St. Pauli. Zwei liegen im "Sperrbezirk", wo Prostitution zwischen 20 und sechs Uhr erlaubt ist, eine weitere liegt in einer Zone, wo gar keine Beschränkungen für Prostitution gelten. Die einzelnen Zimmer der sog. Steigen überließ der Mann zu einer "Tagesmiete" an Prostituierte, die dort sexuelle Dienstleistungen erbrachten.
In der Vergangenheit hat der Mann aus dieser Nutzungsüberlassung immer umsatzsteuerpflichtige Erlöse erklärt. Allerdings hat der Bundesfinanzhof (BFH) im Jahr 2015 entschieden, dass die halbstündige Überlassung von Zimmern in einem sog. Stundenhotel als umsatzsteuerfreie Vermietung anzusehen ist. Darauf berief sich der Mann nun.
"Grenze passiver Vermietungsleistung überschritten"
Das Finanzamt blieb aber dabei, dass neben der Zimmerüberlassung ein "rund-um-sorglos-Paket" für die Prostituierten erbracht werde, was die Grenzen passiver Vermietungsleistungen überschreite. Deshalb müsse auch Umsatzsteuer gezahlt werden.
Dieser Ansicht ist nun auch das FG. Neben der Überlassung der Zimmer betreuten nämlich Wirtschafter:innen auf Veranlassung des Mannes die Prostituierten und sorgten für deren Sicherheit. Außerdem bekämen die Prostituierten durch die Anmietung der Steigen-Zimmer, auf quasi "gewohnheitsrechtlich" zu der Steige gehörenden öffentlichen Plätzen Freier zu akquirieren und andere "steigenfremde" Prostituierte auszuschließen. In einer Immobilie könnten sie auch die Schaufenster dort nutzen. Zudem erbringe der Mann weitere Leistungen wie die Bereitstellung einer Alarmanlage, Videoüberwachung und Catering, die die Grenzen einer passiven Vermieterleistung überschritten, so das Gericht. Die Nutzungsüberlassung habe eher bordellartigen Charakter erlangt.
pdi/LTO-Redaktion
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/ ... -st-pauli/
Foto: Blaulicht-News
Stellingen/Eimsbüttel
29.06.2022 / 17:15
Von:
RÜDIGER GAERTNER
Menschenhandel und Schleusung: Razzia in Bordellen in Hamburg
Die Polizei hat am Mittwochmorgen mehrere bordellartige Einrichtungen in Hamburg und Schleswig-Holstein durchsucht. Vornehmlich richten sich die Ermittlungen gegen Hintermänner, die Frauen in sogenannten Modellwohnungen zum Anschaffen geschickt haben sollen.
Um Punkt 10 Uhr fuhren mehrere Mannschaftswagen von Landes- und Bundespolizei vor Häusern in der Kieler Straße (Stellingen) und der Langenhorner Chaussee (Fuhlsbüttel) vor.
Uniformierte Beamte stürmten mehrere Wohnungen, die als „Verrichtungsstätte für Liebesdienste“ von Prostituierten genutzt werden sollen. Insgesamt wurden acht Objekte in Hamburg und Rellingen (Kreis Pinneberg) durchsucht.
Ehepaar soll Thailänderinnen eingeschleust haben
Ersten Informationen zufolge wurden Durchsuchungsbeschlüsse im Zuge eines Verfahren wegen Menschenhandels und Schleusung vollstreckt. Mehrere, vornehmlich aus Thailand stammende Frauen wurden überprüft.
Laut Polizei sollen sieben von ihnen mit einem Gefangenentransporter zum Polizeipräsidium gebracht worden sein. Es bestehe laut Polizei der Verdacht des illegalen Aufenthalts.
Im Fokus der Ermittlungen stehen ein Mann (71) und seine Ehefrau (61). Den beiden wird vorgeworfen, Frauen aus Thailand eingeschleust und sie hier in Modellwohnungen der Prostitution zugeführt zu haben. Zudem soll sich das Ehepaar am Liebeslohn der Frauen bereichert haben.
Polizei stellt umfangreiches Beweismaterial sicher
In deren Wohnungen in Bramfeld und in Eimsbüttel, deren Campingwagen in Ochsenwerder sowie einem Bankschließfach in Eimsbüttel wurde Beweismaterial sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an.
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/men ... n-hamburg/
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FG Hamburg zur Vermietung von Zimmern auf St. Pauli
Umsatzsteuerpflicht bei "Rund-um-sorglos-Paket" für Prostituierte
21.06.2022
Menschenleer und nahezu unbeleuchtet ist ein Durchgang in der legendären Herbertstraße im Rotlichtviertel an der Reeperbahn auf St. Pauli.
Auch die tagesweise Vermietung von Zimmern im Rotlichtviertel in St. Pauli kann umsatzsteuerpflichtig sein. Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius
Catering, Alarmanlage und die Nutzung von Schaufenstern auf St. Pauli: Das ist mehr als nur die Vermietung eines Zimmers an Prostituierte. Laut FG muss für dieses "Rund-um-sorglos-Paket" Umsatzsteuer gezahlt werden.
Wird Prostituierten mehr angeboten als die bloße Miete von Steigen-Zimmern, dann ist das keine umsatzsteuerfreie Vermietung mehr. Die Nutzungsüberlassung habe ihren Charakter als Mietverhältnis verloren. Das hat das Finanzgericht (FG) Hamburg entschieden (Urt. v. 17.05.2022, Az. 2 K 9/20).
Geklagt hatte ein Mieter von Immobilien auf St. Pauli. Zwei liegen im "Sperrbezirk", wo Prostitution zwischen 20 und sechs Uhr erlaubt ist, eine weitere liegt in einer Zone, wo gar keine Beschränkungen für Prostitution gelten. Die einzelnen Zimmer der sog. Steigen überließ der Mann zu einer "Tagesmiete" an Prostituierte, die dort sexuelle Dienstleistungen erbrachten.
In der Vergangenheit hat der Mann aus dieser Nutzungsüberlassung immer umsatzsteuerpflichtige Erlöse erklärt. Allerdings hat der Bundesfinanzhof (BFH) im Jahr 2015 entschieden, dass die halbstündige Überlassung von Zimmern in einem sog. Stundenhotel als umsatzsteuerfreie Vermietung anzusehen ist. Darauf berief sich der Mann nun.
"Grenze passiver Vermietungsleistung überschritten"
Das Finanzamt blieb aber dabei, dass neben der Zimmerüberlassung ein "rund-um-sorglos-Paket" für die Prostituierten erbracht werde, was die Grenzen passiver Vermietungsleistungen überschreite. Deshalb müsse auch Umsatzsteuer gezahlt werden.
Dieser Ansicht ist nun auch das FG. Neben der Überlassung der Zimmer betreuten nämlich Wirtschafter:innen auf Veranlassung des Mannes die Prostituierten und sorgten für deren Sicherheit. Außerdem bekämen die Prostituierten durch die Anmietung der Steigen-Zimmer, auf quasi "gewohnheitsrechtlich" zu der Steige gehörenden öffentlichen Plätzen Freier zu akquirieren und andere "steigenfremde" Prostituierte auszuschließen. In einer Immobilie könnten sie auch die Schaufenster dort nutzen. Zudem erbringe der Mann weitere Leistungen wie die Bereitstellung einer Alarmanlage, Videoüberwachung und Catering, die die Grenzen einer passiven Vermieterleistung überschritten, so das Gericht. Die Nutzungsüberlassung habe eher bordellartigen Charakter erlangt.
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Den Beitrag unter
viewtopic.php?p=166219#p166219
finde ich ja reichlich betriebsunwirtschaftlich, wenn zur gleichen Zeit im vorstehenden Beitrag mit der Umsatzsteuer von ja nur einmal 19% gedroht wird, auch wenn der Informationsgehalt Schnee von gestern ist. Da der Vermieter nicht drauf sitzen bleiben wird, zahlt die Umsatzsteuer erst einmal der Sexdienstleistende, und am Ende der staatlichen Verwertungskette der Kunde und die Kundin.
Dieses Catering lasse ich mir ja noch eingehen, obwohl es ja auch den Hotelservice gibt, aber bei der Security und dem Alarmknopf, da schrillt bei mir die Alarmanlage ganz kräftig, hat die doch der Gesetzgeber mit dem ProstSchG 2017 veranlasst.
Wie ist das übrigens in Altenwohnheimen, zahlen die Alten und Gebrechlichen wegen dem Alarmknopf dann auch Umsatzsteuer?
Nur mal so gerechnet:
Bei einer günstigen Miete von 500 € für 30 qm sind das "nur" 95 €.
Bei einer Gewerbemiete von 5.000 € sind das aber 950 €.
Da haben wir den Salat. Das ProstSchG hat erreicht was es erreichen wollte. Der Alarmknopf schlägt nicht nur mit seinem Einkaufspreis zu Buche, sondern auch mit dem Einbau, und der Wartung, und der Alarmverfolgung. Und jetzt auch noch Umsatzsteuer? Ein kleines Hundchen wäre da allemal billiger gewesen. Und man hätte auch noch was für Herz und die Seele gehabt.
So, und jetzt träume ich mir ein Stundenhotel wo der galante Herr die Kosten des Schäferstündchen bereitwillig übernimmt, und stelle mir schlappe 25 € vor (Preis für eine Stunde in München; zwei Stunden für 40 € - jeweils vor Corona).
Die Bordelle haben ausgeträumt. Aus der Traum. Betriebswirtschaftlich unrentabel.
Früher hat der Gesetzgeber mit der Förderung der Prostitution gedroht, und die Lust an der Lust war bezahlbar geblieben, auch wenn der Bordellier nicht einmal Kondome zur Verfügung stellen durfte, was ja aberwitzig war. Und jetzt (be)fördert der Gesetzgeber die Bordelle mit angeblich liberaler Einsicht in den Ruin.
viewtopic.php?p=166219#p166219
finde ich ja reichlich betriebsunwirtschaftlich, wenn zur gleichen Zeit im vorstehenden Beitrag mit der Umsatzsteuer von ja nur einmal 19% gedroht wird, auch wenn der Informationsgehalt Schnee von gestern ist. Da der Vermieter nicht drauf sitzen bleiben wird, zahlt die Umsatzsteuer erst einmal der Sexdienstleistende, und am Ende der staatlichen Verwertungskette der Kunde und die Kundin.
Dieses Catering lasse ich mir ja noch eingehen, obwohl es ja auch den Hotelservice gibt, aber bei der Security und dem Alarmknopf, da schrillt bei mir die Alarmanlage ganz kräftig, hat die doch der Gesetzgeber mit dem ProstSchG 2017 veranlasst.
Wie ist das übrigens in Altenwohnheimen, zahlen die Alten und Gebrechlichen wegen dem Alarmknopf dann auch Umsatzsteuer?
Nur mal so gerechnet:
Bei einer günstigen Miete von 500 € für 30 qm sind das "nur" 95 €.
Bei einer Gewerbemiete von 5.000 € sind das aber 950 €.
Da haben wir den Salat. Das ProstSchG hat erreicht was es erreichen wollte. Der Alarmknopf schlägt nicht nur mit seinem Einkaufspreis zu Buche, sondern auch mit dem Einbau, und der Wartung, und der Alarmverfolgung. Und jetzt auch noch Umsatzsteuer? Ein kleines Hundchen wäre da allemal billiger gewesen. Und man hätte auch noch was für Herz und die Seele gehabt.
So, und jetzt träume ich mir ein Stundenhotel wo der galante Herr die Kosten des Schäferstündchen bereitwillig übernimmt, und stelle mir schlappe 25 € vor (Preis für eine Stunde in München; zwei Stunden für 40 € - jeweils vor Corona).
Die Bordelle haben ausgeträumt. Aus der Traum. Betriebswirtschaftlich unrentabel.
Früher hat der Gesetzgeber mit der Förderung der Prostitution gedroht, und die Lust an der Lust war bezahlbar geblieben, auch wenn der Bordellier nicht einmal Kondome zur Verfügung stellen durfte, was ja aberwitzig war. Und jetzt (be)fördert der Gesetzgeber die Bordelle mit angeblich liberaler Einsicht in den Ruin.
Wo Schatten ist, muß auch Licht sein.
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Urlaub im Puff? Hamburger will Bordell in Herberstraße zu Ferienwohnungen umbauen
In Herbertstraße
Unternehmer will Puff zu Ferienwohnungen umbauen
Von
t-online
Aktualisiert am 30.09.2022 - 13:09 Uhr
Lesedauer: 2 Min.
Ein Freudenzimmer in der Herbertstraße (Symbolbild): Hier sollen bald Touristen übernachten können. (Quelle: Chris Emil Janßen/imago images)
Es klingt nach einer verrückten Idee: In einem ehemaligen Puff in Hamburg sollen Ferienwohnungen entstehen. Der Hintergrund ist jedoch traurig.
In Hamburgs sündigster Straße, der 60 Meter langen Herbertstraße, will der Unternehmer Jens (der seinen Nachnamen nicht verraten möchte) Ferienwohnungen in einem ehemaligen Puff vermieten. Dafür hat der Hamburger laut "Bild" das rote Haus mit der Nummer 25, das größte Gebäude der Straße, angemietet.
Seit der Pandemie herrscht auf der Herbertstraße, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, Stille. Die Prostitution hat sich von den Corona-Lockdowns nicht erholt, mehrere Häuser stehen seit längerer Zeit leer. Jens, der laut "Bild" in den vergangenen Jahren in der Tourismusbranche gearbeitet hat, will der Straße mit seinen Plänen neues Leben einhauchen.
Blick in die Herbertstraße (Archivbild): Das rote Haus befindet sich direkt neben dem "French Quarter". (Quelle: CHROMORANGE/imago images)
Hamburg: Oben Ferienwohnungen, unten Prostituierte
"Hier in der Straße sind alle skeptisch. Die Prostituierten befürchten, dass Frauen in den Appartements übernachten", sagt Jens zu "Bild". Da aber Frauen die Herbertstraße nicht betreten dürfen, werde er ausschließlich an Männergruppen vermieten. Seine Zielgruppe sind insbesondere Junggesellenabschiede.
Der Unternehmer will die beiden oberen Stockwerte des roten Hauses sanieren und zu Ferienwohnungen umbauen. Im Erdgeschoss sollen wieder Prostituierte einziehen. "Dass ich den Bordellbetrieb wieder aufnehmen werde, finden die Frauen, soweit ich das mitbekommen habe, gut."
Zwei Übernachtungen sollen rund 1.000 Euro kosten
Beide Bereiche sollen außerdem durch separate Eingänge voneinander getrennt werden. "Die Prostituierten wollen bei der Arbeit ja nicht dumm angequatscht werden", so Jens. Schon im Herbst soll es laut "Bild" möglich sein, in den ehemaligen Domina-Zimmern zu übernachten, inklusive Ausstattung wie Käfig oder Folterkreuz zum Anketten.
Ein Domina-Freudenzimmer in der Herbertstraße (Symbolbild): Die Original-Ausstattung der Zimmer soll auch im roten Haus erhalten bleiben. (Quelle: Chris Emil Janßen/imago images)
Die Kosten für zwei Übernachtungen, von Freitag bis Sonntag, sollen sich dem Bericht zufolge auf rund 1.000 Euro für bis zu zwölf Personen belaufen.
Wer nicht so viel bezahlen möchte, hat am Sonntag die Möglichkeit, das Haus Nummer 25 zu besichtigen. Dann nämlich feiert die Herbertstraße ihren 100. Geburtstag. Zwischen 10 und 18 Uhr wird es Foto- und Kunstausstellungen, Führungen und Live-Musik geben. Der Eintritt ist frei. Auch Frauen sind dann willkommen.
https://www.t-online.de/region/hamburg/ ... bauen.html
In Herbertstraße
Unternehmer will Puff zu Ferienwohnungen umbauen
Von
t-online
Aktualisiert am 30.09.2022 - 13:09 Uhr
Lesedauer: 2 Min.
Ein Freudenzimmer in der Herbertstraße (Symbolbild): Hier sollen bald Touristen übernachten können. (Quelle: Chris Emil Janßen/imago images)
Es klingt nach einer verrückten Idee: In einem ehemaligen Puff in Hamburg sollen Ferienwohnungen entstehen. Der Hintergrund ist jedoch traurig.
In Hamburgs sündigster Straße, der 60 Meter langen Herbertstraße, will der Unternehmer Jens (der seinen Nachnamen nicht verraten möchte) Ferienwohnungen in einem ehemaligen Puff vermieten. Dafür hat der Hamburger laut "Bild" das rote Haus mit der Nummer 25, das größte Gebäude der Straße, angemietet.
Seit der Pandemie herrscht auf der Herbertstraße, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, Stille. Die Prostitution hat sich von den Corona-Lockdowns nicht erholt, mehrere Häuser stehen seit längerer Zeit leer. Jens, der laut "Bild" in den vergangenen Jahren in der Tourismusbranche gearbeitet hat, will der Straße mit seinen Plänen neues Leben einhauchen.
Blick in die Herbertstraße (Archivbild): Das rote Haus befindet sich direkt neben dem "French Quarter". (Quelle: CHROMORANGE/imago images)
Hamburg: Oben Ferienwohnungen, unten Prostituierte
"Hier in der Straße sind alle skeptisch. Die Prostituierten befürchten, dass Frauen in den Appartements übernachten", sagt Jens zu "Bild". Da aber Frauen die Herbertstraße nicht betreten dürfen, werde er ausschließlich an Männergruppen vermieten. Seine Zielgruppe sind insbesondere Junggesellenabschiede.
Der Unternehmer will die beiden oberen Stockwerte des roten Hauses sanieren und zu Ferienwohnungen umbauen. Im Erdgeschoss sollen wieder Prostituierte einziehen. "Dass ich den Bordellbetrieb wieder aufnehmen werde, finden die Frauen, soweit ich das mitbekommen habe, gut."
Zwei Übernachtungen sollen rund 1.000 Euro kosten
Beide Bereiche sollen außerdem durch separate Eingänge voneinander getrennt werden. "Die Prostituierten wollen bei der Arbeit ja nicht dumm angequatscht werden", so Jens. Schon im Herbst soll es laut "Bild" möglich sein, in den ehemaligen Domina-Zimmern zu übernachten, inklusive Ausstattung wie Käfig oder Folterkreuz zum Anketten.
Ein Domina-Freudenzimmer in der Herbertstraße (Symbolbild): Die Original-Ausstattung der Zimmer soll auch im roten Haus erhalten bleiben. (Quelle: Chris Emil Janßen/imago images)
Die Kosten für zwei Übernachtungen, von Freitag bis Sonntag, sollen sich dem Bericht zufolge auf rund 1.000 Euro für bis zu zwölf Personen belaufen.
Wer nicht so viel bezahlen möchte, hat am Sonntag die Möglichkeit, das Haus Nummer 25 zu besichtigen. Dann nämlich feiert die Herbertstraße ihren 100. Geburtstag. Zwischen 10 und 18 Uhr wird es Foto- und Kunstausstellungen, Führungen und Live-Musik geben. Der Eintritt ist frei. Auch Frauen sind dann willkommen.
https://www.t-online.de/region/hamburg/ ... bauen.html
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
5.10.2022 / 12:38
Großrazzia auf dem Kiez: Beamte filzen Bordelle – Ermittlungen auch im Ausland
Noch vor wenigen Tagen feierte die Herbertstraße mit dem Tag der offenen Tore ihren 100. Geburtstag. Nun, am Mittwochmorgen, sind Beamte der Hamburger Polizei, des Zolls und der Steuerfahndung zur berühmten Puff-Straße auf St. Pauli ausgerückt. Bordelle auf dem Kiez wurden gefilzt, auch Objekte im Ausland durchsucht. Es geht um Steuerhinterziehung im großen Stil.
Insgesamt 46 Durchsuchungsbeschlüsse seien am Morgen vollstreckt worden, bestätigte Staatsanwaltschafts-Sprecherin Liddy Oechtering. Darunter befanden sich auch Adressen in Schleswig-Holstein und in Österreich. „Der Fokus lag aber auf dem Hamburger Raum“, sagte sie.
Großrazzia in Hamburg: Beamte filzen Kiez-Bordelle
Überwiegend wurden Bordelle, aber auch Privatanschriften von den Ermittlern durchsucht. Mit dabei: Spezialkräfte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE). Sie sicherten die Maßnahmen.
An der Reeperbahn, der Davidstraße und der Herbertstraße parkten zahlreiche Mannschaftsbusse der Polizei und des Zolls. Ein Großteil der dort eingesetzten Beamten war maskiert. Sie stellten in den Objekten mutmaßliche Beweismittel sicher, darunter Akten, Unterlagen, Ordner und elektronische Speichermedien wie Computer und USB-Sticks.
Ermittelt werde laut Oechtering gegen zehn Beschuldigte, denen man gemeinschaftliche, bandenmäßige Hinterziehung von Umsatzsteuer vorwerfe. „Es geht um einen hohen sechststelligen Hinterziehungsbetrag“. Bei den Razzien wurde niemand festgenommen. Oechtering: „Die sichergestellten Beweise werden nun ausgewertet. Die Ermittlungen dauern an.“ (dg)
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/gro ... m-ausland/
Großrazzia auf dem Kiez: Beamte filzen Bordelle – Ermittlungen auch im Ausland
Noch vor wenigen Tagen feierte die Herbertstraße mit dem Tag der offenen Tore ihren 100. Geburtstag. Nun, am Mittwochmorgen, sind Beamte der Hamburger Polizei, des Zolls und der Steuerfahndung zur berühmten Puff-Straße auf St. Pauli ausgerückt. Bordelle auf dem Kiez wurden gefilzt, auch Objekte im Ausland durchsucht. Es geht um Steuerhinterziehung im großen Stil.
Insgesamt 46 Durchsuchungsbeschlüsse seien am Morgen vollstreckt worden, bestätigte Staatsanwaltschafts-Sprecherin Liddy Oechtering. Darunter befanden sich auch Adressen in Schleswig-Holstein und in Österreich. „Der Fokus lag aber auf dem Hamburger Raum“, sagte sie.
Großrazzia in Hamburg: Beamte filzen Kiez-Bordelle
Überwiegend wurden Bordelle, aber auch Privatanschriften von den Ermittlern durchsucht. Mit dabei: Spezialkräfte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE). Sie sicherten die Maßnahmen.
An der Reeperbahn, der Davidstraße und der Herbertstraße parkten zahlreiche Mannschaftsbusse der Polizei und des Zolls. Ein Großteil der dort eingesetzten Beamten war maskiert. Sie stellten in den Objekten mutmaßliche Beweismittel sicher, darunter Akten, Unterlagen, Ordner und elektronische Speichermedien wie Computer und USB-Sticks.
Ermittelt werde laut Oechtering gegen zehn Beschuldigte, denen man gemeinschaftliche, bandenmäßige Hinterziehung von Umsatzsteuer vorwerfe. „Es geht um einen hohen sechststelligen Hinterziehungsbetrag“. Bei den Razzien wurde niemand festgenommen. Oechtering: „Die sichergestellten Beweise werden nun ausgewertet. Die Ermittlungen dauern an.“ (dg)
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/gro ... m-ausland/
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
ahhh und ich dachte erst es ginge um CUM-EX.... ;)
Kasharius grüßt
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Doppelt
Zuletzt geändert von malin am 06.10.2022, 17:10, insgesamt 1-mal geändert.
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
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Kasharius, touche!!
liebe grüsse malin
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Solche Razzien kommen immer wieder vor. Das herausragende Beispiel ist die Razzia von April 2016 im Berliner fkk-Club ARTEMIS mit 680 Polizisten und 220 Steuerfahndern, für die sogar die Stadtautobahn gesperrt wurde (eine wichtige Verbindung damals zum Flughafen Tegel). Die Aktion war ein glatter Reinfall Der verantwortliche Oberstaatsanwalt, der sich an dem Tag einen geilen Auftritt in einer eigens anberaumten Pressekonferenz gegönnt hatte, wurde später versetzt, nachdem das Berliner Kammergericht seine Schriftsätze geshreddert hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte von dem Verdacht der Zwangsprostitution und der Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben in zweistelliger Millionenhöhe bramabarsiert, von dem nichts übrig blieb.
Man muss unsere Ordnungskräfte schon fast bewundern für die Unverdrossenheit, mit der sie trotz aller Misserfolge immer wieder solche Aktionen durchführen und mit Truppen losziehen, als ginge es in einen Bürgerkrieg. Der Normalbürger, der sich mit der Clan-Kriminalität herumschlagen muss, hätte es gar nicht für möglich gehalten, dass die Behörden 900 Mann zur Verbrechensbekämpfung aufbieten können. Gegenüber den Betroffenen Betreiber, Angestellten, SDL und Kunden wird mit arroganter Respektlosigkeit vorgegangen.
Warum all das? Die Erklärung findet sich in der hübschen britischen Oper "Die Piraten von Penzance" von Gilbert/O'Sullivan, mit dem hübschen Couplet: "When constabulatory duty's to be done, the policeman's lot is not a happy one", auf deutsch: "wenn harte Polizeiarbeit anliegt, zum Beispiel Clan-Kriminelle oder linksextreme Autoanzünder zu verfolgen, ist der Polizistenjob einfach Scheiße". Viel netter ist es doch, nackte Mädels aus den Zimmern zu holen und unbewaffnete Freier nach ihrem Ausweis zu fragen, Spotlight und Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für das Leitungspersonal als Extra obendrauf.
Man wird sehen, was hier in Hamburg aus dem Vorgang des Umsatzsteuerbetrugs wird.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/a...e-5224990.html
Man muss unsere Ordnungskräfte schon fast bewundern für die Unverdrossenheit, mit der sie trotz aller Misserfolge immer wieder solche Aktionen durchführen und mit Truppen losziehen, als ginge es in einen Bürgerkrieg. Der Normalbürger, der sich mit der Clan-Kriminalität herumschlagen muss, hätte es gar nicht für möglich gehalten, dass die Behörden 900 Mann zur Verbrechensbekämpfung aufbieten können. Gegenüber den Betroffenen Betreiber, Angestellten, SDL und Kunden wird mit arroganter Respektlosigkeit vorgegangen.
Warum all das? Die Erklärung findet sich in der hübschen britischen Oper "Die Piraten von Penzance" von Gilbert/O'Sullivan, mit dem hübschen Couplet: "When constabulatory duty's to be done, the policeman's lot is not a happy one", auf deutsch: "wenn harte Polizeiarbeit anliegt, zum Beispiel Clan-Kriminelle oder linksextreme Autoanzünder zu verfolgen, ist der Polizistenjob einfach Scheiße". Viel netter ist es doch, nackte Mädels aus den Zimmern zu holen und unbewaffnete Freier nach ihrem Ausweis zu fragen, Spotlight und Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für das Leitungspersonal als Extra obendrauf.
Man wird sehen, was hier in Hamburg aus dem Vorgang des Umsatzsteuerbetrugs wird.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/a...e-5224990.html
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
siehe zur Erinnerung an @friederikes ganz richtigem input hier
https://taz.de/Neue-Vorwuerfe-gegen-Henkel/!5331374/
https://www.spiegel.de/politik/wahlkamp ... 0146501116
dit is balin waa!
In diesem Snne Hummel, Hummel...
Kasharius grüßt
https://taz.de/Neue-Vorwuerfe-gegen-Henkel/!5331374/
https://www.spiegel.de/politik/wahlkamp ... 0146501116
dit is balin waa!
In diesem Snne Hummel, Hummel...
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Hamburg kann man doch nicht mit Berlin vergleichen!
Menno!

Aber bewundernswert, dass Boris Büche den Thread rausgekramt hat. Danke!
Danke auch an malin, friederike und Kasharius für Eure Beiträge!
Liebe Grüße von deernhh
Menno!

Aber bewundernswert, dass Boris Büche den Thread rausgekramt hat. Danke!
Danke auch an malin, friederike und Kasharius für Eure Beiträge!
Liebe Grüße von deernhh
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Re: Lokalnachrichten: HAMBURG
Herr Rechtsanwalt Jochen Jüngst LL.M.
Veröffentlicht von:
Rechtsanwalt Jochen Jüngst LL.M.
VG Hamburg: Tantra-Massage-Studios sind Prostitutionsstätten im Sinne des ProstSchG
12.01.2023
4 Minuten Lesezeit
Per Urteil vom 05.01.2023 hat das Verwaltungsgericht Hamburg entschieden, dass Tantra-Massage-Studios Prostitutionsstätten im Sinne des ProstSchG sind. Betreiber benötigen eine Erlaubnis nach § 12 ProstSchG (VG Hamburg, Urteil vom 05.01.2023, Az.: 7 K 4828/20.
In dem über 2 Jahre andauernden Verfahren hatte die Klägerin die gerichtliche Feststellung begehrt, dass sie für die Durchführung von Tantra-Massagen in ihrem Studio keine Erlaubnis nach § 12 ProstSchG benötigt. Sie war im März 2020 von der zuständigen Behörde in Hamburg zur Einreichung eines Erlaubnisantrags nach dem ProstSchG aufgefordert worden und kam der Aufforderung zur Vermeidung juristischer Probleme nach. Die Erlaubnis wurde ihr entsprechend erteilt.
In der Entscheidung setzte sich das Verwaltungsgericht Hamburg mit der bisher zum Thema bekannten Rechtsprechung auseinander und führt u.a. wie folgt aus:
"Das Gericht folgt nicht der teilweise in der Rechtsprechung vertretenen Auffassung, wonach eine sexuelle Handlung dann nicht anzunehmen sei, wenn die sexuelle Stimulation nicht der mit der Behandlung verfolgte Hauptzweck, sondern nur eine Nebenfolge sei (vgl. AG Stuttgart, Urt. v. 3.7.2020, 4 OWi 25 Js 11152/19, n.v.; VG Gelsenkirchen, Urt. v. 29.8.2019, 5 K 4649/18, juris, Rn. 29).
Eine solche Schwerpunktbetrachtung findet keine Stütze im Gesetz. Der Wortlaut des Gesetzes differenziert nicht zwischen einer Gesamtdienstleistung und dem darin enthaltenen sexuellen Handlungsteil. Auch die Gesetzesbegründung enthält keinen Schwellenwert, bei dessen Überschreitung ein Sexualbezug anzunehmen sei, sondern verweist vielmehr wie dargelegt auf die im Strafrecht vorherrschende Betrachtung des äußeren Erscheinungsbilds der Handlung.
Zudem hat der Gesetzgeber im Kontext der Einordnung einer Wohnung als Prostitutionsstätte einer getrennten Betrachtung sexueller und nichtsexueller Zwecke eine Absage erteilt: Nach der Gesetzesbegründung ist eine Wohnung auch dann als Prostitutionsstätte anzusehen, wenn sie zugleich zum Zwecke des Wohnens oder des Schlafens genutzt wird (BT-Drucksache 18/8556, S. 61). Schließlich ist zu berücksichtigen, dass die in der Rechtsprechung vertretene Schwerpunktbetrachtung ihren Ursprung im Baurecht findet und dort einen anderen rechtlichen Anknüpfungspunkt hat, nämlich ob der Betrieb einer Massage-Praxis einen bor- dellartigen Betrieb darstellt.
Wie das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen selbst ausführt, ist zwischen der Frage der bauplanungsrechtlichen Zulässigkeit und der Frage, ob eine sexuelle Dienstleistung im Sinne § 2 Abs. 1 ProstSchG vorliege, zu unterscheiden (vgl. VG Gelsenkirchen, Urt. v. 29.8.2019, 5 K 4649/18, juris, Rn. 34). Aufgrund der unterschiedlichen Gesetzeszwecke kann die baurechtliche Rechtsprechung nicht auf das Prostituiertenschutzgesetz übertragen werden. Die baurechtliche Einordnung von bordellartigen Betrieben soll bodenrechtliche Spannungen zwischen diesen Betrieben und insbesondere Wohnnutzung bewältigen, das Prostituiertenschutzgesetz hingegen schwerpunktmäßig die (sexuelle) Selbstbestimmung von Menschen in der Prostitution schützen und den Gesundheitsschutz fördern.
Die Klägerin dringt auch nicht damit durch, sie benötige keine Erlaubnis nach § 12 Abs. 1 Satz 1 ProstSchG, weil der Schutzbereich des Gesetzes nicht berührt sei.
...
Die Klägerin macht damit in der Sache eine teleologische Reduktion geltend. Das Gericht folgt dem nicht. Eine teleologische Reduktion ist dann vorzunehmen, wenn die auszulegende Vorschrift auf einen Teil der vom Wortlaut erfassten Fälle nicht angewandt werden soll, weil Sinn und Zweck der Norm, ihre Entstehungsgeschichte und der Gesamtzusammenhang der einschlägigen Regelungen gegen eine uneingeschränkte Anwendung sprechen (BVerfG, Beschl. v. 31.10.2016, 1 BvR 871/13, juris, Rn. 22). Diese Voraussetzungen sind nicht erfüllt.
Zum einen spricht die Entstehungsgeschichte dafür, dass auch Prostituierte, die sich nicht in einer vulnerablen Situation befinden, in den Anwendungsbereich der Regelung fallen sollen. Denn der Gesetzesbegründung ist zu entnehmen, dass dem Gesetzgeber bewusst war, dass sich nicht alle Prostituierten in einer vulnerablen Situation befinden (BT- Drucksache 18/8556, S. 32):
„Nicht alle Prostituierten sind von Ausbeutung, Gewalt und unzumutbaren gesundheitlichen Bedingungen tatsächlich betroffen.“
Hat der Gesetzgeber trotz dieser Feststellung diesen Personenkreis nicht von dem Anwen- dungsbereich des Prostituiertenschutzgesetzes ausgenommen, so ist e contrario zu schlussfolgern, dass auch diejenigen Prostituierten, die sich nicht in einer Zwangslage be- finden, vom Prostituiertenschutzgesetz erfasst werden sollen.
Unabhängig davon sind auch bei der Tantra-Massage jedenfalls einige der Schutzzwecke des Prostituiertenschutzgesetzes berührt. Das Gericht folgt nicht den Ausführungen des von der Klägerin zitierten Urteil des Amtsgerichts Stuttgart vom 3. Juli 2020, OWI 25 Js 11152/19, n.v., wonach der Gesetzeszweck, der Schutz Prostituierter, durch den Betrieb eines Tantra-Massage-Studios aufgrund des Ausschlusses von Geschlechtsverkehr und der sonstigen Arbeitsbedingungen nicht berührt werde. Denn zum einen sind entgegen der Ausführungen der Klägerin Übergriffe nicht „völlig ausgeschlossen“. Zwar folgt die TantraMassage klaren Regeln und das Vorgespräch dient auch dazu, diese Regeln festzulegen. Ein Übergriff stellt indes gerade ein Verhalten dar, das bestehende Regeln verletzt. Auch die Klägerin kann nicht mit letzter Sicherheit Situationen ausschließen, in denen ein Kunde entgegen der Absprache versucht, sie zu berühren. Dass sich auch die Klägerin durchaus in einer Situation des Druckes befindet, folgt für das Gericht schließlich auch daraus, dass sie nach ihren Angaben in der mündlichen Verhandlung bei der Massage von Männern – anders als bei der Massage von Frauen – keine Handschuhe bei der Berührung des Penis benutzt, da – so ihre Begründung – Männer sich von Handschuhen oft zurückgewiesen fühlten. Zum anderen und zentral ist für das Gericht schließlich, dass das Prostituierten- schutzgesetz auch dem Gesundheitsschutz dient, indem es z.B. eine verpflichtende Ge- sundheitsberatung vorsieht (§§ 4 Abs. 3, 10 Abs. 3 ProstSchG; siehe auch BT-Drucksache 18/8556, S. 33).
Das Amtsgericht Stuttgart verkürzt die Zwecke des Prostituiertenschutzgesetzes vor diesem Hintergrund unzutreffend allein auf den Schutz der Prostituierten vor Zwangslagen. Der Zweck des Gesundheitsschutzes ist vorliegend berührt. Denn wie dargelegt kommt die Klägerin mit dem Intimbereich und den Geschlechtsorganen der Kundinnen und Kunden in Berührung, was der effektivste Übertragungsweg für Geschlechtskrankheiten ist. Dies gilt umso mehr, als die Klägerin nicht durchgängig Handschuhe benutzt. Bei der Prostata-Massage benutzt die Klägerin nach ihren Ausführungen in der mündlichen Verhandlung sogenannte Fingerlinge, die nur einzelne Finger bedecken. Den Penis des Mannes berührt sie wie dargelegt ohne Handschuhe. Dabei kann sie auch mit dem Ejakulat in Berührung kommen."
Die Klägerin prüft derzeit die Erfolgsaussichten eines Rechtsmittels gegen die Entscheidung.
https://www.anwalt.de/rechtstipps/vg-ha ... 07737.html
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Rechtsanwalt Jochen Jüngst LL.M.
VG Hamburg: Tantra-Massage-Studios sind Prostitutionsstätten im Sinne des ProstSchG
12.01.2023
4 Minuten Lesezeit
Per Urteil vom 05.01.2023 hat das Verwaltungsgericht Hamburg entschieden, dass Tantra-Massage-Studios Prostitutionsstätten im Sinne des ProstSchG sind. Betreiber benötigen eine Erlaubnis nach § 12 ProstSchG (VG Hamburg, Urteil vom 05.01.2023, Az.: 7 K 4828/20.
In dem über 2 Jahre andauernden Verfahren hatte die Klägerin die gerichtliche Feststellung begehrt, dass sie für die Durchführung von Tantra-Massagen in ihrem Studio keine Erlaubnis nach § 12 ProstSchG benötigt. Sie war im März 2020 von der zuständigen Behörde in Hamburg zur Einreichung eines Erlaubnisantrags nach dem ProstSchG aufgefordert worden und kam der Aufforderung zur Vermeidung juristischer Probleme nach. Die Erlaubnis wurde ihr entsprechend erteilt.
In der Entscheidung setzte sich das Verwaltungsgericht Hamburg mit der bisher zum Thema bekannten Rechtsprechung auseinander und führt u.a. wie folgt aus:
"Das Gericht folgt nicht der teilweise in der Rechtsprechung vertretenen Auffassung, wonach eine sexuelle Handlung dann nicht anzunehmen sei, wenn die sexuelle Stimulation nicht der mit der Behandlung verfolgte Hauptzweck, sondern nur eine Nebenfolge sei (vgl. AG Stuttgart, Urt. v. 3.7.2020, 4 OWi 25 Js 11152/19, n.v.; VG Gelsenkirchen, Urt. v. 29.8.2019, 5 K 4649/18, juris, Rn. 29).
Eine solche Schwerpunktbetrachtung findet keine Stütze im Gesetz. Der Wortlaut des Gesetzes differenziert nicht zwischen einer Gesamtdienstleistung und dem darin enthaltenen sexuellen Handlungsteil. Auch die Gesetzesbegründung enthält keinen Schwellenwert, bei dessen Überschreitung ein Sexualbezug anzunehmen sei, sondern verweist vielmehr wie dargelegt auf die im Strafrecht vorherrschende Betrachtung des äußeren Erscheinungsbilds der Handlung.
Zudem hat der Gesetzgeber im Kontext der Einordnung einer Wohnung als Prostitutionsstätte einer getrennten Betrachtung sexueller und nichtsexueller Zwecke eine Absage erteilt: Nach der Gesetzesbegründung ist eine Wohnung auch dann als Prostitutionsstätte anzusehen, wenn sie zugleich zum Zwecke des Wohnens oder des Schlafens genutzt wird (BT-Drucksache 18/8556, S. 61). Schließlich ist zu berücksichtigen, dass die in der Rechtsprechung vertretene Schwerpunktbetrachtung ihren Ursprung im Baurecht findet und dort einen anderen rechtlichen Anknüpfungspunkt hat, nämlich ob der Betrieb einer Massage-Praxis einen bor- dellartigen Betrieb darstellt.
Wie das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen selbst ausführt, ist zwischen der Frage der bauplanungsrechtlichen Zulässigkeit und der Frage, ob eine sexuelle Dienstleistung im Sinne § 2 Abs. 1 ProstSchG vorliege, zu unterscheiden (vgl. VG Gelsenkirchen, Urt. v. 29.8.2019, 5 K 4649/18, juris, Rn. 34). Aufgrund der unterschiedlichen Gesetzeszwecke kann die baurechtliche Rechtsprechung nicht auf das Prostituiertenschutzgesetz übertragen werden. Die baurechtliche Einordnung von bordellartigen Betrieben soll bodenrechtliche Spannungen zwischen diesen Betrieben und insbesondere Wohnnutzung bewältigen, das Prostituiertenschutzgesetz hingegen schwerpunktmäßig die (sexuelle) Selbstbestimmung von Menschen in der Prostitution schützen und den Gesundheitsschutz fördern.
Die Klägerin dringt auch nicht damit durch, sie benötige keine Erlaubnis nach § 12 Abs. 1 Satz 1 ProstSchG, weil der Schutzbereich des Gesetzes nicht berührt sei.
...
Die Klägerin macht damit in der Sache eine teleologische Reduktion geltend. Das Gericht folgt dem nicht. Eine teleologische Reduktion ist dann vorzunehmen, wenn die auszulegende Vorschrift auf einen Teil der vom Wortlaut erfassten Fälle nicht angewandt werden soll, weil Sinn und Zweck der Norm, ihre Entstehungsgeschichte und der Gesamtzusammenhang der einschlägigen Regelungen gegen eine uneingeschränkte Anwendung sprechen (BVerfG, Beschl. v. 31.10.2016, 1 BvR 871/13, juris, Rn. 22). Diese Voraussetzungen sind nicht erfüllt.
Zum einen spricht die Entstehungsgeschichte dafür, dass auch Prostituierte, die sich nicht in einer vulnerablen Situation befinden, in den Anwendungsbereich der Regelung fallen sollen. Denn der Gesetzesbegründung ist zu entnehmen, dass dem Gesetzgeber bewusst war, dass sich nicht alle Prostituierten in einer vulnerablen Situation befinden (BT- Drucksache 18/8556, S. 32):
„Nicht alle Prostituierten sind von Ausbeutung, Gewalt und unzumutbaren gesundheitlichen Bedingungen tatsächlich betroffen.“
Hat der Gesetzgeber trotz dieser Feststellung diesen Personenkreis nicht von dem Anwen- dungsbereich des Prostituiertenschutzgesetzes ausgenommen, so ist e contrario zu schlussfolgern, dass auch diejenigen Prostituierten, die sich nicht in einer Zwangslage be- finden, vom Prostituiertenschutzgesetz erfasst werden sollen.
Unabhängig davon sind auch bei der Tantra-Massage jedenfalls einige der Schutzzwecke des Prostituiertenschutzgesetzes berührt. Das Gericht folgt nicht den Ausführungen des von der Klägerin zitierten Urteil des Amtsgerichts Stuttgart vom 3. Juli 2020, OWI 25 Js 11152/19, n.v., wonach der Gesetzeszweck, der Schutz Prostituierter, durch den Betrieb eines Tantra-Massage-Studios aufgrund des Ausschlusses von Geschlechtsverkehr und der sonstigen Arbeitsbedingungen nicht berührt werde. Denn zum einen sind entgegen der Ausführungen der Klägerin Übergriffe nicht „völlig ausgeschlossen“. Zwar folgt die TantraMassage klaren Regeln und das Vorgespräch dient auch dazu, diese Regeln festzulegen. Ein Übergriff stellt indes gerade ein Verhalten dar, das bestehende Regeln verletzt. Auch die Klägerin kann nicht mit letzter Sicherheit Situationen ausschließen, in denen ein Kunde entgegen der Absprache versucht, sie zu berühren. Dass sich auch die Klägerin durchaus in einer Situation des Druckes befindet, folgt für das Gericht schließlich auch daraus, dass sie nach ihren Angaben in der mündlichen Verhandlung bei der Massage von Männern – anders als bei der Massage von Frauen – keine Handschuhe bei der Berührung des Penis benutzt, da – so ihre Begründung – Männer sich von Handschuhen oft zurückgewiesen fühlten. Zum anderen und zentral ist für das Gericht schließlich, dass das Prostituierten- schutzgesetz auch dem Gesundheitsschutz dient, indem es z.B. eine verpflichtende Ge- sundheitsberatung vorsieht (§§ 4 Abs. 3, 10 Abs. 3 ProstSchG; siehe auch BT-Drucksache 18/8556, S. 33).
Das Amtsgericht Stuttgart verkürzt die Zwecke des Prostituiertenschutzgesetzes vor diesem Hintergrund unzutreffend allein auf den Schutz der Prostituierten vor Zwangslagen. Der Zweck des Gesundheitsschutzes ist vorliegend berührt. Denn wie dargelegt kommt die Klägerin mit dem Intimbereich und den Geschlechtsorganen der Kundinnen und Kunden in Berührung, was der effektivste Übertragungsweg für Geschlechtskrankheiten ist. Dies gilt umso mehr, als die Klägerin nicht durchgängig Handschuhe benutzt. Bei der Prostata-Massage benutzt die Klägerin nach ihren Ausführungen in der mündlichen Verhandlung sogenannte Fingerlinge, die nur einzelne Finger bedecken. Den Penis des Mannes berührt sie wie dargelegt ohne Handschuhe. Dabei kann sie auch mit dem Ejakulat in Berührung kommen."
Die Klägerin prüft derzeit die Erfolgsaussichten eines Rechtsmittels gegen die Entscheidung.
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St. Pauli in den 80ern: Bandenkrieg um Prostitution und Drogen
Stand: 06.01.2023 09:15 Uhr
In den 80ern herrscht auf dem Hamburger Kiez ein brutaler Kampf um Macht und Geld zwischen rivalisierenden Banden: Neben der "GMBH" und den "Nutellas" mischen auch die "Hells Angels" und die "Chikago-Bande" im Geschäft um Prostitution und Drogen mit.
von Stefanie Grossmann
Über Jahrzehnte hat sich die Reeperbahn als Hamburgs sündige Meile etabliert. Seit jeher zieht das Verruchte Matrosen, Seeleute und auch ganze Busladungen mit Touristen an. Doch so bunt und fröhlich wie die Leuchtreklame der Clubs und Bars ist das Leben auf St. Pauli keineswegs. Auf der Reeperbahn beginnt Ende der 70er eine Art Schaulaufen von Zuhältergruppen, ausgestattet mit Statussymbolen. Die Luden, umhüllt in teure Kaschmirmäntel und mit blitzenden Rolex-Uhren an ihren Handgelenken posieren mit ihren dicken Autos auf der zentralen Straße im Kiez. Doch das ist nur der äußere Schein - im Hintergrund tobt rund um Hamburgs Amüsiermeile ein erbitterter Kampf um die Vorherrschaft auf St. Pauli. Es geht um Geld und Macht. Und jeder will das größte Stück vom Kuchen.
Die True-Crime-Dokumentation "Reeperbahn Spezialeinheit FD65" - als fünfteilige Serie in der ARD-Mediathek - blickt zurück auf den damals vollkommen neuartigen Kampf der Polizei gegen das Verbrechen auf St. Pauli. Der Film lässt Ermittler, aber auch einstige Kiez-Größen und Prostituierte zu Wort kommen - und zeichnet so auch ein Sittengemälde vom damaligen Kiez.
"GMBH": Das erste große Zuhälterkartell auf St. Pauli
Bereits in den 70ern ist die "GMBH" im Rotlichtmilieu aktiv, sie besetzt unter anderem das Vakuum, das "Pauli-Pate" Wilfrid Schulz hinterlässt. Fast zwei Jahrzehnte gilt der als uneingeschränkter Herrscher auf dem Kiez. Benannt ist die "GMBH" nach den Vornamen ihrer Mitglieder: Gerd Glissmann, Michael Luchting, Walter "Beatle" Vogeler und Harry Voerthmann. Die Vierer-Gruppe gilt als das erste große Zuhälterkartell auf St. Pauli. Ihr Vereinslokal ist das "Zum Silbersack" in der Nähe der Reeperbahn - von hier aus leiten sie ihre Geschäfte. Die "GMBH" lässt ihre Mädchen im Eros-Center oder im Palais D'Amour anschaffen. Luchting, der den Spitznamen "Schöner Mischa" trägt, ist der "Poussierer": Er wirbt neue Mädchen für das lukrative Geschäft mit der Prostitution an - auch mal bei der Konkurrenz. Vogeler gilt als Kopf der Bande. Im Monat streicht die "GMBH" bis zu 200.000 Mark ein.
Eros-Center: "Die Matratzen, die wurden kaum kalt dort"
Das Eros-Center (Archivbild von 1983) auf der Hamburger Reeperbahn, Ende der Sechziger Jahre als "Liebestempel" eröffnet, bot bis 1988 die Dienstbarkeit der Prostituierten an. © dpa
Im Eros-Center standen bis zu 250 Frauen auf dem Hof und schafften für verschiedene Zuhälterguppen an.
"Man muss bedenken: Im Eros-Center, dem größten Bordell Europas damals, waren 266 Zimmer mit 174 Betten. Und die Matratzen wurden kaum kalt dort", sagt Waldemar Paulsen in "Reeperbahn Spezialeinheit FD65". Er arbeitet damals als Zivilfahnder auf St. Pauli und ist auch für den Schutz der Frauen zuständig. Für viele Prostituierte ist es ein hartes Geschäft: Sie werden ausgebeutet - und misshandelt, wenn sie nicht genug einbringen.
Die "GMBH" gilt als besonders brutal. "Es gab Frauen, die wurden durch Gewaltandrohung gezwungen, sich zu prostituieren. Sie hatten natürlich Angst, geschlagen zu werden und trauten sich nicht, sich bei der Polizei zu melden", sagt Esther Lindemann. Sie ist damals die erste Hamburger Polizistin, die auf St. Pauli im Einsatz ist.
"Nutella-Bande": Barkowsky und Co. stecken ihr Revier ab
Übersicht der Herbertstraße im Vergnügungsviertel St. Pauli in der Hansestadt (1983) © picture-alliance/ dpa Foto: Günter Zint
In den 70ern gehört die Herbertstraße zum Revier der "Nutella-Bande" - auch hier bieten Prostituierte ebenfalls Dienste an.
Etliche Frauen arbeiten deshalb lieber für eine andere, etwas "humanere" Zuhältergruppe - die "Nutellas". Sie machen den "Opas", wie die "GMBH" im Milieu auch genannt wird, Konkurrenz. "Das waren ganz junge Zuhälter, die waren ja alle nur 18, 19, 20, 21 - die haben zu diesem Zeitpunkt schon die Reeperbahn revolutioniert", beschreibt eine ehemalige Prostituierte die neue Truppe.
Die älteren Rivalen verspotten die jungen Wilden als Milchbubis - und meinen, sie sollten ordentlich Nutella-Brote essen, um erst einmal groß und stark zu werden. Doch die Milchgesichter werden schnell erwachsen - und stecken ihr Revier in der Herbertstraße und auf der Reeperbahn ab. Die "Nutellas" um ihren Anführer Klaus Barkowsky fahren gerne amerikanische Autos, um sich abzuheben. Der "Schöne Klaus", wie Barkowsky in der Szene heißt, kreuzt in einem schwarzen Lamborghini mit Regenbogen-Motiv über die Reeperbahn. "Frauen hatten hier einen anderen Stellenwert", sagt Stella, eine ehemalige Prostituierte. Die "Nutellas" behandeln ihre Frauen besser als die Konkurrenz.
"Karate-Tommy" Thomas Born sichert das "Nutella"-Revier ab
Mitte der 80er-Jahre gehören rund 80 Zuhälter zur "Nutella-Bande", zehn von ihnen zur oberen Führungsriege. Der starke Arm der "Nutellas" ist Thomas Born, genannt "Karate-Tommy". Der Vizeeuropameister im Kickboxen und Inhaber einer Kampfsportschule ist zuständig für die "Abteilung Stress". Wenn sein Telefon klingelt, dann droht Gefahr von außen. Born sichert das Revier und treibt Schutzgeld ein. "Wir hatten ja 120 Frauen in elf Geschäften, also Bordellen, drei Peepshows, drei Restaurants und unseren Club. Und bald jeden Monat eine Schießerei", so Born in "Reeperbahn Spezialeinheit FD65".
Im Bandenkrieg "geht es immer ums Geld"
Ein Kunde betritt in der Nacht zu Donnerstag die berühmte Szene-Kneipe "Zur Ritze" auf der Hamburger Reeperbahn. © picture-alliance / dpa Foto: Kay Nietfeld
Im Keller des Kult-Lokals "Zur Ritze" ist ein Boxring untergebracht. In der Kneipe darüber treffen sich in den 70ern und 80ern die bekannten Kiez-Größen.
Erstes Todesopfer der Revierkämpfe ist Fritz Schroer, genannt "Chinesen-Fritz", - ein Unbekannter holt den Zuhälter 1981 mit drei Schüssen von einem Barhocker in der "Ritze". In Hanne Kleines Kult-Kneipe, die ihre Gäste mit zwei gespreizten Frauenbeinen empfängt, treffen sich nicht nur Boxer, sondern auch die Größen aus dem Rotlichtmilieu. Schroers Ermordung ist der Anfang einer Serie von Gewalt, die den Kiez erschüttert.
Der Ehrenkodex, keine Waffen anzuwenden, ist plötzlich hinfällig. "Waffen haben das Geschäft verdorben. Und deswegen eskalierte das damals auch so schnell nach dem bewussten Tag", so Born weiter. "Und wenn man das einordnet - Organisierte Kriminalität, diese beiden Vereinigungen: Es ging immer ums Geld. Und natürlich um Macht. Man teilte ungern, und deswegen kam es zum Krach", erläutert Rüdiger Bagger. Er ist damals Staatsanwalt und Ankläger der Spezialeinheit Fachdirektion 65 (FD65), die ab 1982 im Milieu ermittelt.
Weitere Morde erschüttern St. Paulis Rotlichtmilieu
Die Situation spitzt sich weiter zu: Sowohl die "Nutella-Bande" als auch die "GMBH" beanspruchen ganze Etagen im Eros-Center für sich. Als sich im Oktober 1982 die Ehefrau eines "Nutella"-Anführers auf dem Kontakthof des Bordells eine körperliche Auseinandersetzung mit einer Prostituierten der "GMBH" liefert, eskaliert die Lage. Jürgen "Angie" Becker und Klaus "SS-Klaus" Breitenreicher von den "Nutellas" werden im Eros-Center erschossen, Born angeschossen. Nur sechs Tage später wird der "Schöne Mischa" stranguliert an einem Hochsitz bei Thieshope gefunden. Mit dieser blutigen Serie ist eine weitere rote Linie für eine friedliche Koexistenz der beiden Zuhälterkartelle überschritten.
"Hells Angels" versetzen den Kiez in Angst und Schrecken
Mitglieder der Hells Angels umarmen sich im Hamburger Landgericht. © picture alliance / AP | Norbert Foersterling Foto: Norbert Foersterling
Schutzgelderpressung von Kiez-Gastwirten gehört Anfang der 80er zu den Einnahmequellen der "Hells Angels". Dafür stehen die "Höllenengel" später auch vor Gericht.
Den Kiez mischen in dieser Zeit außerdem diverse Jugendbanden auf - und die "Hells Angels". Die Rocker treiben Schutzgeld ein und verbreiten Angst und Schrecken, wenn sie mit ihren Harleys in so manchem Lokal bis vor die Theke fahren. "Schutzgelderpressung war für uns das absolute Synonym für Organisierte Kriminalität, erläutert Wolfgang Sielaff in "Reeperbahn Spezialeinheit FD65". Er leitet damals die FD65, die Licht ins Dunkel der Unterwelt auf dem Kiez bringen soll.
Die "Hells Angels" stecken tief drin in diesem Sumpf, betätigen sich auch in den Bereichen Drogenhandel, Zuhälterei und Menschenhandel. 1983 gelingt der Spezialeinheit ein Schlag gegen die Rocker-Gang. Am 11. August verhaftet ein Aufgebot von 500 Beamtinnen und Beamten 24 "Höllenengel" in ihrem Vereinslokal "Angels Place" in der Schanzenstraße. Doch das befriedet den Kiez nicht.
Aids und Wirtschaftskrise: Zu Prostitution kommt Drogenhandel
Die Konkurrenzsituation wird durch die Weltwirtschaftskrise und das Aufkommen von Aids noch verschärft. Selbst am Wochenende ist wenig los im Amüsierviertel. Die rund 140 Sex-Clubs haben jeden zweiten Kunden verloren. Die Angst, sich anzustecken, ist groß. Die Kartelle suchen nach anderen Verdienstmöglichkeiten - und entdecken den Handel mit Kokain und Heroin als weiteres Geschäftsfeld. "Die Zuhälter wurden so was von willfährig, die liefen völlig aus dem Ruder", sagt der ehemalige Zivilfahnder Paulsen. Schmerzhaft zu spüren bekommen das auch die Prostituierten: "Es gab einen Fall, an den ich mich erinnere. Im Frühdienst kam eine Prostituierte an die Wache zu uns. Das ganze Gesicht war blutig, verschlagen. Blaue Flecken. Die Augen waren fast schon ganz zugeschwollen. Und das Schlimme war, ihr fehlten mehrere Haarbüschel auf dem Kopf. Da waren richtig kahle Stellen", erinnert sich Esther Lindemann.
SEX, CRIME - KIEZ
Nachgestellte Szene in "Reeperbahn Spezialeinheit FD 65": Ein Mann auf einem Motorrad und eine Prostituierte auf St. Pauli in den 80er-Jahren. © Gebrüder Beetz Filmproduktion Foto: Matthias Bolliger
"Reeperbahn Spezialeinheit FD65": Hamburgs Kampf gegen das Verbrechen
FD65: Wie Hamburg gegen Organisierte Kriminalität gekämpft hat
St. Pauli in den 80ern: Bandenkrieg um Prostitution und Drogen
FD65: Erste Prostituierte bekommt Zeugenschutz
Doch die meisten der halbtot geprügelten Frauen erstatten keine Strafanzeige gegen ihre Zuhälter - ob aus Solidarität, Loyalität oder aus Angst. Ausnahme ist die schwangere "Sunny": Sie zeigt ausgerechnet Thomas Born an, mit dem sie damals zusammenlebt und der sie mit einem Bügeleisen verprügelt hat. Mit ihrer Anzeige wird "Sunny" zur ersten Person, die in das Zeugenschutzprogramm der Spezialeinheit FD65 aufgenommen wird - und Born der erste große Zuhälter, der durch die Aussage "seiner" Prostituierten in den Knast kommt.
Nach Borns Verurteilung verschiebt sich das Gleichgewicht auf dem Kiez weiter. Der Glaube an das letzte Bisschen Kiez-Romantik ist verloschen. Weitere "Nutella"-Mitglieder sitzen mittlerweile in Haft. Die "GMBH" löst sich auf, entgeht damit polizeilichen Maßnahmen. "Es gab hier Menschenhandel, es gab hier frauenverachtende Verdienstmöglichkeiten, die richtig ausgenutzt wurden. Und das war im Grunde genommen der Anfang des Untergangs des Kiezes", stellt Bagger über die Erkenntnisse der FD65 fest.
Die "Chikago-Bande" steigt in den Kokainhandel ein
Zu dem Untergang trägt maßgeblich die "Chikago-Bande" bei. Sie ist bereits seit den 70ern im Rotlichtmilieu aktiv, die Zuhältergruppe um Reinhard "Ringo" Klemm ist deutlich kleiner als "GMBH" und "Nutella". Hauptquartier der Bande ist das gleichnamige "Chikago". In dem ehemaligen Eiscafé am Hans-Albers-Platz residiert ein Bordell, in den Hinterzimmern finden Pokerspiele statt. Als die "Chikagos" ins Kokaingeschäft einsteigen, verstärkt sich die Gewaltspirale auf dem Kiez noch einmal um ein Vielfaches. Viele der Zuhälter verkaufen den Stoff nicht nur, sie konsumieren die "weiße Dame" - wie der Stoff in der Szene heißt - auch selbst. Die Hemmschwellen sinken.
Werner Pinzner liquidiert Zuhälter für den "Wiener Peter"
Eine abgedeckte Leiche mit Namensschild am Fuß. Szene aus der Dokumentation "Reeperbahn Spezialeinheit FD 65". © NDR / Gebrüder Beetz Filmproduktion
1984 erschüttert eine Mordserie an Zuhältern den Kiez. "Ich bekam fast jeden Tag Anrufe, was da passiert war", sagt Wolfgang Sielaff, Leiter der FD65. (Szenenbild aus "Reeperbahn Spezialeinheit FD65")
In dem Etablissement verkehrt auch Werner Pinzner, der nach einer zehnjährigen Gefängnisstrafe wegen eines tödlichen Raubüberfalls wieder auf freiem Fuß ist. Pinzner ist bekannt für seine Skrupellosigkeit und nicht beliebt im Milieu. Im Auftrag des "Chikago"-Mitglieds Josef Peter Nusser, dem "Wiener Peter", erschießt er - übrigens nur fünf Minuten von Sielaffs Wohnhaus entfernt - fünf Konkurrenten: Yehuda Arzi, Peter Pfeilmeier, Dieter Traub sowie Waldemar Dammer und Ralf Kühne.
"So was gab es vorher in Deutschland in dem Maße nicht", ordnet der ehemalige Staatsanwalt Bagger die Mordserie von 1984 ein.
Beherrschende Schlagzeilen: "Kiezkrieg auf St. Pauli"
Insider beschreiben den Kiez der 80er-Jahren als "Schlachtfeld". Keiner im Milieu weiß, ob er morgen der nächste ist. "Ich glaube, dass der Kiez in den 80er-Jahren durch Kokain kaputt gegangen ist", sagt auch Thomas Osterkorn, damals Polizeireporter beim "Hamburger Abendblatt". Die Journalisten sind hinter jeder Schlagzeile her. Thomas Hirschbiegel verfolgt das Geschehen auf St. Pauli damals als Polizeireporter der "Hamburger Morgenpost": "Man war ratlos. Es gab ja einfach keine richtigen Spuren. Aber natürlich hat man Schlagzeilen gemacht: 'Kiezkrieg auf Pauli'."
VIDEO: Neue NDR Doku-Serie: Reeperbahn Spezialeinheit FD65 (2 Min)
(Anmerkung von deernhh: Um das Video sehen zu können, musst Du bitte unten den Link des Artikels klicken)
Sielaff ist während seiner Ermittlungen genervt von den Medien - und möglichen undichten Quellen: "Wenn du etwas wissen wolltest, dann musstet du ins Polizeipräsidium gehen und einmal den Fahrstuhl hoch fahren bis in den 11. Stock - und zurück. Dann wusstest du alles." Auch Osterkorn fährt oft bis nach oben. Sicherheitsvorkehrungen? Fehlanzeige.
Sielaff: "Den Gangstern das Geld wegnehmen"
Wolfgang Sielaff im September 2020 bei der Premiere des ARD-Dreiteilers "Das Geheimnis des Totenwaldes" auf dem 28. Filmfest Hamburg. © picture alliance / Geisler-Fotopress Foto: Christopher Tamcke / Geisler-Fotopress
Den Kampf gegen die Oragagnisierte Kriminalität empfindet FD65-Leiter Wolfgang Sielaff in den 80ern bisweilen auch als Kampf gegen Windmühlen.
Das ändert sich nach den Morden: Wer ins Polizeipräsidium möchte, muss nun durch Sicherheitsschleusen. Und der Fall Pinzner bringt das Thema Organisierte Kriminalität stärker in die politische Debatte und ins öffentliche Interesse der Bundesrepublik - versehen allerdings mit viel Frust für die ermittelnden Beamtinnen und Beamten. Sie beschreiben St. Pauli als "aggressiv" und "klebrig". Sielaff fragt sich, warum die Politik damals offenbar nicht sehen will, welche Gefahr sich durch die Kiez-Milliarden für Staat und Gesellschaft aufbaut. Man müsse den Gangstern das Geld wegzunehmen - das sei die Waffe, mit der man sie am besten bekämpfen könne.
"Das war alles mies"
Auch Hirschbiegel kann dieser Zeit auf der Amüsiermeile mit der bunten Leuchtreklame nichts Positives abgewinnen: "Wenn die Leute erzählen, früher war alles besser und toll - nein. Es war dreckig. Urinpfützen in den Ecken, es stank und das war alles mies. Die ganzen Glanznummern, die heute erzählt werden ... Nein, da gab es keinen Glanz."
Anders als in den 80ern ist das Rotlichtmilieu ein Jahrzehnt später nicht mehr fest in deutscher Hand. Die streng abgegrenzten Reviere teilen sich Deutsche, Türken, Albaner, Ukrainer und Russen untereinander auf. Und das Gewaltniveau auf dem Kiez ist geblieben, "es tobt ein Kampf um Marktanteile am Drogenhandel, am Waffenhandel, vor allem aber an der Prostitution", berichtet "Panorama" 1996 im Ersten. Die neuen Bosse seien noch unberechenbarer und brutaler. Darüber kann auch keine bunte Leuchtreklame hinwegtäuschen.
Der deutsche Unternehmer und Boxveranstalter Wilfrid Schulz, auch bekannt als "König von St. Pauli" oder "Pate", aufgenommen im Hamburg (undatierte Aufnahme). © picture alliance / Werner Baum Foto: Werner Baum
Wilfrid "Frida" Schulz: Der "Pate" von St. Pauli
Der Auftragsmörder Werner Pinzner wird ins Auto geführt. © Polizeimuseum Hamburg
St.-Pauli-Killer Werner Pinzner: Das letzte Blutbad
Frau sitzt auf einem Spülentisch im Retro-Look. © KYPROS 2021 all rights reserved Foto: Kypros
Podcast: "Kiezkinder. Die 80er in Hamburg, St. Pauli"
https://www.ndr.de/geschichte/schauplae ... eu102.html